Dienstag, 29. Dezember 2020

Gelassenheitsglück

Sich über nichts mehr aufregen
Glücklich zu sein mit dem was ist
War für einen früher Choleriker
Eine gute Übung in Gelassenheit
Doch was so anstrengend klingt
Wurde immer mehr Glück weil
Nichts der Aufregung wert ist
Das Leben ohnehin endet ob
Unglücklich aufgeregt oder nicht
Ist die einzige Frage dabei noch
Warum möglichst alle Aufregung
Auf null reduziert wurde um das
Glück der Gelassenheit mehr zu
Genießen denn nichts ist wert
Zumindest mit Abstand betrachtet
Sich die Ruhe rauben zu lassen
Wer Aufregung als Kick liebt soll
Sich daran nach Laune freuen
Aber bitte mich in Frieden lassen
Der ich Ruhe und Gelassenheit
Liebe wie zu Zeiten der Stoa
Mit Michel de Montaigne d'accord
Die Fähigkeit zu besitzen sich
Das Leben vorbei gehen zu lassen
Um was bleibt mehr zu genießen
Ist die hohe Kunst der Balance
Zwischen den Prioritäten bei denen
Künstler ist wer richtig gewichtet
Um genießen zu können ohne
Dabei gleichgültig zu werden
Weil die relative Austauschbarkeit
Offenbart wie wenig der Aufregung
Als solches je wert war was auch
Im aufregendsten Teil des Lebens
Bei Liebe und Erotik genauso gilt
Irgendwann verliert auch das neue
Ewig andere seinen Reiz weil es
Trotz aller Individualität doch relativ
Austauschbar ist in der Mechanik
Was bleibt ist was wirklich echt war
Alles andere verfliegt spurlos wieder
Demgegenüber gelassen zu bleiben
Um die Ruhe bestmöglich zu genießen
Ist der Schlüssel zum Paradies in dem
Zufriedenheit dauerhaft bleibt ohne
Täglich aufregende Achterbahnfahrten
Wem es dabei an Leidenschaft mangelt
Dem fehlt noch echte Gelassenheit
Nichts ist der Mühe noch wert als die
Innere Zufriedenheit im Gleichgewicht
Denke ich zufrieden mit allem was ist
Dinge einfach geschehen lassen statt
Um einen erzwungenen Ausgang noch
Mit verzweifelter Wut zu kämpfen
Dabei genießen können was ist bleibt
Höchste Kunst menschlichen Strebens
Sich darin zu üben vornehmste Pflicht
Das noli me tangere sei der Wahlspruch
Echter Gelassenheit die zu genießen weiß
Damit das Sein an sich würdigt was
Glück genug im Leben mir ist denn
Je weniger ich verändere desto mehr
Darf gerne bleiben wie es ist ohne
Jede Erwartung glücklich

jens tuengerthal 29.12.20

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