Donnerstag, 17. Dezember 2020

Coronasophie XXII

Was macht Corona mit unserer Freiheit
Raubt sie diese der Einschränkungen
Wegen die vor Infektion schützen sollen
Wir begegnen plötzlich einem bisher
Unbekannten autoritären Staat der uns
Vorschreibt was wir noch tun dürfen
Wann und wie wir unsere Wohnung
Verlassen und verletzt infolge unser
Grundrecht auf Freizügigkeit damit
Das Leben möglichst vieler noch
Gerettet werden kann was auch
Angesichts der Lebensgefahr wie
Der drohenden Triage mit der sich
Ärzte strafbar machen werden als
Angemessen betrachtet werden kann
Außer für asoziale Egoisten was die
Sogenannten Querdenker de facto sind
Zumal die Beschränkung der Freiheit
Reversibel ist im Gegensatz zum stets
Unabänderlichen Tod womit auch nach
Dem kategorischen Imperativ hier die
Freiheit zu Leben klar Vorrang hat
Wer diese infrage stellt nicht mehr
Auf dem Boden der Verfassung steht
Der Anstiftung zur Tötung durch
Unterlassen strafbar sein könnte
Was jede Diskussion entbehrlich macht
Die Verhältnisse sind formal gewahrt
Spannend aber ist daneben die Frage
Wie wir diese Situation empfinden
Ob wir unter der Beschränkung leiden
Sie als autoritären Zwang empfinden
Oder als angemessen nicht mal so
Erfahren müssen sondern die Chance
Darin sehen eine Zeit für uns zu haben
Um das zu tun was uns besonders liegt
Für mich als leidenschaftlichen Leser
Der in einer kleinen Bibliothek lebt
Hat die Vorstellung eher etwas 
Verlockendes und lässt mich an
Montaigne denken der sich auch
Während der Pest mit seinen Büchern
In seinen Turm zurückzog um dort
In Ruhe zu lesen wie an seinen
Berühmten Essays zu schreiben auch
Wenn ich weit davon entfernt bin auf
Dessen Niveau in Kenntnis der Antike
Zu schreiben die in der Renaissance als
Ausweis echter Bildung galt sehe ich
Doch das große Glück wie die Chance
Dieser Phase alle Nachteile weit überwiegen
Freue mich darauf in geistige Welten
Abzutauchen wie ungestört zu schreiben
Was die schönste Freiheit für mich ist
So gibt das kleine Paradies einer Bibliothek
Die Möglichkeit einen Gewinn aus einer
Zeit zu ziehen wie andere etwa mein
Einer Schwager heute schrieb er freue sich
Darauf seine Bar fertig zu bauen wie
Die Zeit des Innehaltens zu nutzen
Die Chance in der Krise für sich einen
Gewinn herauszuholen ist größer
Als das Leid der Beschränkung weil
Letztlich die Perspektive entscheidet
Was uns wie gut tut und worin die
Größere Freiheit am Ende besteht
Freue mich also auf diese Zeit die
So nötig wie geboten ist aber mir
Von Wesen her völlig entspricht
Es wird anders und also ist es
Gut so denke ich gespannt
Frei zu tun was ich mag

jens tuengerthal 17.12.20

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