Was macht Freiheit am Ende
Im Schatten der Ökonomie aus
Gibt es sie am Markt überhaupt
Womit bestimmen wir über sie
Am Beispiel eines Gleichnisses
Das ihm von Arabien her bekannt
Erläutert Thoreau dem Leser genial
Seinen gültigen Begriff von Freiheit
Gefragt warum die Zypresse frei hieße
Obwohl sie keine Früchte trägt erläutert
Der Weise weil sie immergrün genau
Keine Früchte trägt unvergänglich sei
Daraus sollten wir lernen unser Herz
Nicht an vergängliche Güter zu hängen
Die Ströme flössen auch noch wenn alle
Kaiser längst das Zeitliche segneten
Solches Denken treffen wir gewöhnlich
Im Umkreis der Religionen die lehren
Alles Vergängliche sei nur ein Gleichnis
Für paradiesische Ewigkeit im Himmel
Warum erzählt ein freiheitlicher Denker
Wie Thoreau dieses am Ende des Teils
Über die Ökonomie oder verweist es nur
Auf typisch amerikanischen Aberglauben
Wie könnte ich diese Geschichte lesen
Ohne sie mit Hokuspokus zu transzendieren
Die Zypresse bringt keine Blüten am Markt
Dafür hält sie sich kontinuierlich ganz grün
Was die eine weniger hat hier also Blüten
Hat sie den verblühenden dafür voraus
Mit immergrünen Schatten spendenden
Zweigen die nichts sonst aber bieten
Wer zu riesigem Reichtum schnell erblüht
Vergammelt genauso schnell wieder zu nichts
Was wir gestern noch an Blüten bewunderten
Ist morgen nur noch alter Kompost wohl
Die Freiheit der Zypressen hat ihren Preis
Immergrün zu sein ohne allen Wechsel
Bedeutet keine schönen Blüten zu haben
Die aber auch nicht am Ende herabfallen
Wer mit weniger Pracht im Leben auskommt
Verblüht dadurch nicht ganz so schnell wieder
Frei werden nur die Zypressen noch genannt
Unfrei ist also wer Blüte und Wechsel sucht
Ob ich eher der Zypresse gleichen möchte
Die im grünen Gleichmaß durch Leben zieht
Oder den schönsten Rosen in kurzer Blüte
Ist wohl eine Frage von Wesen und Weg
jens tuengerthal 21.08.2018
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