Jeder Mensch meint Thoreau
Hat die Aufgabe sein Leben
Würdig zu gestalten in allen
Einzelheiten der Betrachtung
Thoreau zog in den Wald um
Dem Leben näher zu treten
Damit er alles lernen könne
Was es ihn zu lehren hatte
Dies war ihm so wichtig damit
Er nicht das Gefühl hat wenn
Es ans Sterben geht nie gelebt
Zu haben weil es so kostbar ist
Tief bis in die Mark leben wollen
Um alles Leben voller Lust dabei
Aufzusaugen ohne Entsagung um
Es direkt an der Wurzel zu erleben
Dort wo das Leben gemäht wird
Wollte Thoreau es in die Enge treiben
Es auf seine Wurzel reduzieren um
Alles von ihm erkennen zu können
Kenne diesen Anspruch nur zu gut
Danach lebte mein Vater immer
Der von Wald bis Wissenschaft
Sein Leben lang ein Suchender war
Habe lange Zeit vieles nicht beachtet
Vielleicht um mich auf wichtiges lieber
Zu konzentrieren vermutlich aber eher
Weil ich ein dummer Ignorant darin war
Das Vorbild des Vaters lehrte Neugier
Auf alles und immer statt Konzentration
Was mich überfordert eher abschreckte
Zog mich zurück um mich nicht zu verliere
So hat die Naturkunde meines Vaters
Der gefühlt jeden Baum und jede Blume
Kannte und wissenschaftlich bestimmte
Den Knaben Jens davon abgeschreckt
Der familieninterne immer Wettkampf
Erster der Besserwisser zu sein ging
Damit in Teilbereichen verloren wofür
Vertieftes Wissen in anderen es gab
Irgendwann stellte ich fest mit diesem
Zunächst Trotz nichts zu verpassen
Sondern meinen Weg zu finden der
Später erst den anderen kreuzte
War ich nun lieber ein reduzierter
Spezialist für Literatur und Geschichte
Einer der vielen überall Fachidioten
Nur ohne passendes Jodeldiplom
Muss ich mich für alles interessieren
Um ins Leben ganz tief einzutauchen
Es voller Lust in allem aufzusaugen
Oder traf sich alles auf seinem Weg
Bedenke ich wie sich vieles gleicht
Frage ich mich ob nicht alles doch
In allem im Detail immer schon steckt
Urknall und Orgasmus sich ähneln
Zu dieser Theorie der Parallelen will ich
Später noch an anderer Stelle detailliert
In Versen philosophieren doch hier reicht
Die Frage nach der Lebensaufgabe aus
So es meine Aufgabe im Leben ist sich
In Geschichte und Verse zu vertiefen
Wird sich die ganze Welt darin spiegeln
Der Sache darin ich auf den Grund gehen
Fern lag es mir immer Pflanzen zu bestimmen
Nach den Sternen zu sehen oder Gesteine
Aufzuschlagen als Spiegel der Erdgeschichte
Dafür suche ich Worte dies weiter zu erzählen
Im Gegensatz zu Thoreau hier denke ich
Es gibt nicht den einen Urgrund allen Seins
Jeder suche seine Gründe irgendwo für sich
Freude dabei zu haben ist was alleine zählt
Parallel aber wieder mit Thoreau merke ich
Wie sich bei jeder Suche im Detail nach egal
Welcher Erkenntnis sich die Interessen treffen
Weil dann doch alles mit allem zusammenhängt
Darum erfinde ich keinen Schöpfer für mich
Kenne keine Götter und sehe in allem Natur
Die ich als solche achte und genieße was
Als Genuß wohl lebenslänglich Aufgabe ist
So trifft sich in den Aufgaben wenn wir
Auf den Grund der Dinge gehen wieder
Was uns vorher in Welten streng geteilt
Geschieden schien als eines in vielen
jens tuengerthal 23.08.2018
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