Was braucht es zum überleben
Wieviel fressen wir ohne Grund
Womit schaden wir uns mehr
Welche sind völlig unentbehrlich
Viele meinen Fleisch und Eiweiß
Ihre Beweise jedoch zweifelhaft
Warum sollte Mensch mehr brauchen
Als ein ausgewachsener Stier
Manche schwören auf allein Reis
Thoreau schreibt dies auch für sich
Dennoch aß er mehr Kartoffeln
Bohnen und ein wenig Speck
Uralt wurde er dabei nicht
Aber ist das ein gutes Ziel
Frage ich mich gleichzeitig
Beim Betrachten der Alten
Unabhängig dafür und frei
Lebte der Selbstversorger
Der undogmatisch dabei
Ohne Fleisch besser lebte
Spannend ist seine Begründung
Für eine vegetarisches Leben
Weder Geschmack noch etwa
Die erfundene Tierseele zählt
Es ist seine Freiheit dabei
Nicht von Tieren abhängig
Sondern so wenig wie möglich
Für seine Pflanzen nur zu tun
Thoreau denkt pragmatisch stets
Vernünftig und dennoch auch ethisch
Wird bei Betrachtung der Ökonomie
Seine Gedankenwelt ganz sichtbar
Was gut sein soll muss funktionieren
Klingt puritanisch und pragmatisch
Typisch amerikanisch ohne Ideale
Oder hehre abstrakte Prinzipien
Doch braucht es keine Götter mehr
Pragmatisch irdisch zu reagieren
Dazu genügen Vernunft und Natur
Mit Blick auf tägliche Lösungen
Bin ich zu sehr noch Europäer
Wenn ich das Prinzip dahinter
Für alle Fälle statt die konkrete
Lösung im vorliegenden suche
Thoreau erprobt sich im Wald
Kehrt zur Natur der Bedürfnisse
Dabei pragmatisch wieder zurück
Verbindet Idee und Leben so
Trinke gern feinen Tee aus China
Könnten sicher auch Kräuter sein
Esse Pampelmuse in meinem Müsli
Lebe bescheiden aber kontinuierlich
Habe nahezu das ganze Jahr immer
Die gleichen Lebensmittel weil ich sie
Hier günstig bekommen kann im Laden
Aber ginge es mir schlechter ohne sie
Sicher genügte es mir dabei völlig
Meine Haferflocken mit Kräutertee
Aufzugießen ohne alles Obst extra
Aber es schadet mir wohl auch nicht
Nur alles mehr an Komplexität
Beim Essen und Kochen mach mich
Ein Stück weit unfreier und abhängig
Statt einfach für mich zu sorgen
Bin aber kein Bauer und will es nie
Gartenarbeit war nie meine Sache
Feldarbeit schon gar nicht denke ich
Heuschnupfengeplagtes Stadtkind
Was vor 150 Jahren gut für ihn war
Muss ich nicht genauso weiter leben
Besser pragmatisch eklektizistisch
Sich auswählen was täglich nutzt
Es gibt beim Essen keine Wahrheit
Nicht das eine Prinzip für alle gültig
Sondern so viele Wege wie Menschen
Gut ist was uns glücklich macht dabei
Darüber aber wieder neu nachdenken
Gewohnheiten auch mal infragestellen
Scheint mir dagegen sehr vernünftig
Aus weniger mehr machen gefällt mir
Werde alles was ich esse überprüfen
Wie nötig ich es will was mir ohne
Wirklich fehlte und dann überlegen
Auf mehr wieder zu verzichten
Anders als viele Menschen esse ich
Meist nur einmal am Tag in Ruhe
Statt mehrfach zu schlingen oder
Sich hektisch kompliziert zuzubereiten
Weiß nicht was richtig und gut ist
Doch scheint mir weniger immer
Mehr von etwas zu wollen aber
Schöner auf mehr zu verzichten
Vielleicht ist das eine Lösung
Für ganz viel in Zeiten wie diesen
Wenn Ressourcen knapper aber
Platz nur spärlich bemessen ist
jens tuengerthal 19.08.2018
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