Dienstag, 8. September 2020

Datingrituale

Wo sich zum Zwecke der Paarung
Gedatet wird folgen viele Ritualen
Auch gegen eigene Neigungen um
So Erwartungen zu genügen auch
Wenn solche jede Liebe töten wirkt
Die Gewohnheit stärker als Triebe
Zerstört manch zarte Neigungen
Lieber statt zu reflektieren woher
Dies seltsame Verhalten stammt
So sparen sich Frauen sehr gerne
Trotz vorhandener Neigung auf
Um die Spannung zu erhöhen wie
Sich nicht unter Wert zu verkaufen
Diesmal alles richtig zu machen
Es eben alle so machen würden
Wovon Ausnahmen seltener sind
Als sich die Regel stets erfüllt
Manche küssen nie beim ersten mal
Andere beginnen den Sex aber
Wehren sich gegen ihre Natur die
Längst Bereitschaft signalisierte
Als würde diese Zurückweisung
Den eigenen Wert noch erhöhen
Auch wenn es mit etwas Erfahrung
Eigentlich nur vorhersagbar langweilt
Es laufen diese Spiele die gemischt
Aus Verweigerung und Negierung
Der eigenen Bedürfnisse ablaufen
Seit Menschengedenken ähnlich ab
Sie unterscheiden sich nur in Nuancen
Wie Sex meist nach immer gleichen
Schemen abläuft die irgendwann nur
Noch anöden werden außer beide
Finden etwas darüber hinaus aneinander
Zumindest Befriedigung miteinander
Wer sich davon befreit gewinnt immer
Doch gelingt das kaum einer je wie
Männer brav ihre drängelnde Rolle spielen
Das Gefühl von Begehren zu vermitteln
Für das Frauen so vieles auf sich nehmen
Selbst oft das Gefühl haben sie wollten
Diese eine nun wirklich unbedingt sich
Entsprechend lächerlich darum bemühen
Was nüchtern betrachtet eigentlich eher
An Gesetze des Marktes erinnert als
Tatsächliche Annäherung von Menschen
Die natürlichen Bedürfnissen folgen
Manchmal können wir sie umkehren
Dann bemühen sich Frauen um Männer
Was deren Begehren eher erschlaffen lässt
Damit praktisch untauglich macht
Weil sie die Trophäe nicht gegen Widerstand
Erjagen mussten als sei die Begegnung
Zweier Menschen ein bloßes Ritual noch
Bei dem wir ohne Verstand nur schlichten
Reaktionsmustern folgen auch wenn
Die natürlichen Bedürfnisse eigentlich
Etwas anderes sich wünschen würden
Handeln wir wie ferngesteuerte Puppen
Um das erwartbare Ziel zu erreichen
Mit mehr oder weniger Mühe irgendwann
Halbwegs befriedigt ineinander zu stecken
Die Erfahrung zeigt das Frauen die sich
Besonders um die Spannung bemühen
Diese so taktisch erhöhen wollen meist
Umgekehrt proportional viel empfinden
Verhältnismäßig seltener Befriedigung
Beim Sex finden können was also die
Taktik als Wertschöpfung zum Zwecke
Der Tarnung ganz schlicht erklärt
Wer wenig zu bieten hat verkauft sich
Gern besonders teuer um damit den
Eigenen Wert scheinbar zu erhöhen
Dem Begehren mehr Dauer zu geben
Männer spielen dieses Spiel meist
Umgekehrt genauso mit meinen
Sogar gerade die besonders zu
Wollen die sich unerreichbar geben
Die folgende sichere Enttäuschung
Aller Beteiligten wäre vermeidbar
Befreiten wir uns von Gewohnheiten
Redeten jemals offen miteinander
Statt sich etwas vorzuspielen doch
Gibt es wenig Hoffnung dass sich
Daran noch etwas ändern wird
Weil Menschen lieber immer tun
Was sie schon lange kennen statt
Befreit neue Wege zu genießen
Beobachte dies eher amüsiert
Breche mal aus der einen Rolle
Dann aus der anderen aus
Spreche es manchmal direkt an
Was selten etwas ändern kann
Wer ist schon frei von Gewohnheit
So spielen wir einfach weiter davon
Vermutlich beiderseits gelangweilt
Manchmal passiert doch etwas
Im übrigen geht es ja immer nur
Um das eine was nichts ändert
Besser nie so gesagt wird aber
Geben wir die Hoffnung schon auf
Es könnte anders werden schiene
Vermutlich das Ergebnis noch
Weniger reizvoll als so warum
Fast alle weiter mitspielen bis
Wer etwas sagt und so ändert
Weil Langeweile zu groß wurde
Vielleicht ändert sich ja was
Fraglich nur was dann wäre
Was solchen Aufwand wert
So geht es weiter wie immer

jens tuengerthal 7.9.20

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