Freitag, 17. Juni 2022

Nordklänge

Nordklänge

Heute fuhr ich mit der bekannten U2
Gen Südwesten um dort im Norden
Anzukommen in der Philharmonie
Wo mich nun Sibelius und Langgaard
Erwarteten unter dem heute Dirigat
Von Sakari Oramo spielte zuerst die
Großartige Geigerin Janine  Jansen
Auf ihrer Shumsky-Rode-Stradivari
Sibelius Violinkonzert im weißen Kleid
Mit beeindruckender Virtuosität die
Nach ganz zartem Anfang bald zur
Tänzerischen Leidenschaft wurde
Mit der sie während des Konzerts
Ihrem Instrument aus dem Jahre 1717
Höchste wie schönste Töne entlockte
Die durch die feine Orchesterführung
Oramos noch unterstützt wurden sei
Es durch Leidenschaft bei schnellen
Stücken oder zarte Führung bei den
Ruhigeren Stellen in denen die
Philharmoniker die Solistin wunderbar
Begleiteten dabei wurde immer wieder
Spürbar wie der selbst Geiger Sibelius
Virtuos für sein Instrument komponierte
Der auch die Berliner Uraufführung
Ebenfalls mit den Philharmonikern 
Im Jahre 1905 dirigierte zuvor hatte
Sibelius Ende des 19. Jahrhunderts
Noch etwas depressiv hier studiert
Nicht gewusst wo sein Weg hin ginge
Wie es so vielen in Berlin stets geht
Ein großartig vielfältiges Violinkonzert
Bei dem das Publikum besonders die
Großartige Solistin mit langem Applaus
Belohnte die sich noch mit einer noch
Mal sehr virtuosen Zugabe bedankte
Bevor der größere Teil des Publikums
In die Pause ging während der Dichter
Seine ersten Eindrücke notierte um
Nun in der Straßenbahn auf dem
Heimweg über Langgaard zu dichten
Wie vor der Fertigstellung dann auf
Dem Diwan angezogen einzuschlafen
Weil Kunstgenuss auch erschöpft
Jedenfalls der Däne Langgaard
Dessen großer Klangteppich die
Philharmoniker endlich voll forderte
Während Sibelius noch zart anfing
Ging Langgaard gleich in die vollen
Schon mit dem ersten Satz der die
Meeresbrandung intensiv beschreibt
Danach folgten Blumen der Berge
Sage und Lebensmut in der klaren
Natursymphonie die dem Hörer viel
Geduld abforderte auf ihrer Suche
Nach ewigen Höhepunkten die sie nie
Erreichte und für Momente fragte sich
Der Hörer ob das Stück vielleicht aus
Guten Gründen bis 1984 im Archiv
Der Staatsbibliothek nach der so
Vielversprechenden Uraufführung im
Berlin des Kaiserreichs 1913 wieder
Verschwand es auch 16 Jahre noch
Dauerte bis das Stück in Kopenhagen
Uraufgeführt wurde obwohl es doch
So reich und vielfältig in seiner Art ist
Konnte der Hörer vermutlich aufgrund
Eigener Unkenntnis dem Stück nicht
Immer folgen und fragte sich was der
Komponist mit den unterbrochenen
Klangkaskaden welche wieder die
Virtuosität der Philharmoniker zeigten
Noch ausdrücken wollte aber das
Ging den Dänen wohl ähnlich die
Mit der Hinwendung Langgaards zur
Anthroposophie und Esoterik nicht
Viel als sittenstrenge Protestanten
Anfangen konnten und so saß auch
Der Dichter und kritische Aufklärer
Im Publikum lauschte und frage sich
Was sagt es mir und warum gerade
Dies wenige Jahre später auch von
Einem jungen nordischen Künstler
Verfasste Stück mir so wenig sagte
Wo das Violinkonzert von Sibelius
Tief innig berührte ohne das ich
Davor gewusst hätte dass dies
Meisterwerk das Prüfungsstück
Einer sehr nahen Geigerin war
Deren Unpässlichkeit der Dichter
Dieses unerwartete Glück verdankte
Das zu einem tonreichen Abend wurde
Vielleicht brauchte der Sibelius auch
Den Langgaard danach um in noch
Schönerer Erinnerung zu bleiben
Und so war am Ende alles gut so

jens tuengerthal 16./17.6.22

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