Geistgeliebte
Stelle ich mir den Geist als eine Geliebte
Vor die mich zeitlebens betrügt ohne dass ich
Sie weniger ieben würde weil wo wir lieben
Alles Liebe ist auch Schmerz und Abscheu
So werden Kleinigkeiten zu Erlebnissen
Für die kaum Worte mehr reichen sie als
Unsterblich schön zu beschreiben was das
Geträumte Sein über die Natur erhebt die
Weder Aberglauben noch Geistwesen kennt
In ihrer Endlichkeit erhaben genug sich ist
Bis der Geist sie mit der Idee von
Unendlichkeit für Momente streift
Aus der die Religionen wurden die
Billigen Hokuspokus heilig sprechen
Uns Erhabenheit in geaberglaubter
Welt schenken die wir dann zu gerne
Formelhaft nachbeten um nicht zu
Merken wie der Geist uns betrügt
Weil wir Narren auf Treue hoffen
Statt die Natur zu lieben wie sie ist
Vielfältig wie polygam mit kleinen
Überschneidungen für Momente
Die wir genießen sollten statt sie
In neue Ketten legen zu wollen
Die ihr Wesen wesentlich zerstören
Dann bekäme der Geist wieder Flügel
Ließe sich nieder wo es passt statt
In Rituale der Beschränkung zu flüchten
Um Gewohnheit zu perpetuieren
Würde es wieder schöpferisch kreativ
Ohne einen Schöpfer zu erfinden
Täte was sich gut tut statt nur die
Rituellen Erwartungen zu erfüllen
Dann wäre der Geist die Geliebte
Die uns wirklich nah käme aber
Nicht weil sie uns täglich betrügt
Nur in schmerzvoller Dialektik
Sondern weil für Momente ganz da
Unterschiedlich aber wesentlich nah
jens tuengerthal 26.6.22
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