Sonntag, 11. April 2021

Leserundreise


Leserundreise

Den literarischen Tag nach dem fast
Obligatorischen Joseph und seine Brüder
Der sonntäglich lästerlichen Bibelstunde
In der Thomas Mann ein Universum von
Wechselnden Gefühlen aus nur wenigen
Seiten des Alten Testament entfaltet
Lesend seitenweise auf Reisen verbracht
Von Alexander von Humboldt zu Forster
Der in den Ansichten vom Niederrhein
Die ihn bis nach England führen noch
Vom jungen Alexander begleitet wurde
Über die Reise ins Paradies mit dem
Bremischen Senatorenehepaar Gondela
Wie einige Seiten mit Fürst Pückler auf
Brautschau in Brighton hin zur geliebten
Reise um meinen Garten von Alphonse Karr
Ist es sehr spannend worauf besonders
Es all den Reisenden ankommt die aus
Den verschiedensten Orten berichten
Mahnmal sogar vor Ort bleiben wohin
Welche Reisen am Ende führen was sich
Wirklich lohnt zu erleben worüber ich
Lieber nur lese statt hinzufahren was
Wer wollte sich wundern überall zutrifft
Humboldt schreibt über Venezuela wie
Die Karibik unter spanischer Herrschaft
Ist dabei eher bemüht auf die sozialen
Missstände hinzuweisen und wenn er
Vom Geruch der schwitzenden Neger
Beim Tanz eine Bemerkung macht 
Ist dies heute zwar rassistisch aber
Im historischen Kontext wie seinem
Sonst Einsatz gegen Sklaverei oder
Gegen die Ausbeutung durch die Kirche
Eher als harmlos zu bewerten aber
Übersehen werde sollte dieser normale
Rassismus auch nicht nur eben nicht
Zum Skandal gemacht werden sondern
Im Licht der Zeit lieber betrachtet sein
Danach mit Forster um Aachen herum
Unterwegs wo er einen weitsichtigen
Blick auf den Energieverbrauch wirft
Der schon die Wälder gefressen nun
Die früher Wälder mit der Kohle verbrennt
Aber sich überlegen sollte was dann kommt
Ein Gedanke den Humboldt später auch
Vielfach kritisch aufgreift bei seiner
Reise durch die Anden und der Kritik
Am nicht nachhaltigen Bergbau der
Urwald und Lebensraum zerstört
Weil Kolonien nur ausgebeutet wurden
Von Georg Forster ging es zu Riesebeck
Der in den Briefen eines reisenden
Franzosen das Leben im Reich 1780
Beschreibt gerade in Salzburg weilt
Zwar betont dass er das Flachland
Auch sehr möge weil nicht so extrem
Aber die Bergwelt doch großartige
Einblicke gewährt aber viel faszinierender
Finde ich seinen Blick auch auf die
Sozialen Zustände und warum es zur
Vertreibung der Salzburger Protestanten
Gen Preußen kam wo der größte Teil
Der sogenannten Exulanten Asyl fand
Noch unter dem Soldatenkönig 1731
Wer sich daran bereicherte und wie
Der gutmütige Fürstbischof von Salzburg
Zu den Verlierern gehört währen die
Asyl gewährenden Preußen zu den
Gewinnern wurden wie schon durch
Die Hugenotten die großen Anteil am
Späteren Aufstieg Preußens zur Macht
In Europa auch hatten die im Reich
Dann Austria ablösten das für sich blieb
Auf Salzburg folgte Leipzig wo das
Ehepaar Gondela aus Bremen ganz
Früh aufstand um die wunderschönen
Gärten um die Stadt für sich zu haben
Bei einem Spaziergang um sechs Uhr
Bei dem sie nur Personal oder denen
Niederer Klassen begegnen dafür das
Gedränge dort vermieden während als
Nächster Fürst Pückler in Brighton laviert
Welche gesellschaftlichen Veranstaltungen
Er besuchen soll wie sich eine wohlhabende
Hoch gebildete und darauf stolze Tochter
Ihm geradezu aufdrängt die eine gute Partie
Im Sinne seines Gartens wäre die ihm aber
Zu selbstbewusst und zu wenig dezent ist
Deren Eltern die zu Geld kamen er wohl
Mitheiraten müsste was ihm fern liegt
Worüber er sich mit Arroganz mokiert
Selbige Mary Gibbings dichtete später
Über die Vorliebe der Männer für die
Dummen und naiven Frauen welche
Lieber in Ohnmacht fielen statt ihre
Meinung deutlich zu vertreten womit
Diese wohlhabende Erbin eigentlich
Eine gute Partie für den sich gerne
Eigenwillig gebenden Fürsten wäre
Wenn seine Eigenwilligkeit nicht nur
Ein Spiel mit dem Dünkel war was
Sein Verhalten in dieser Angelegenheit
Eher nahe legte wo er sich endlich
Statt den erwarteten Antrag zu machen
Zur Sommersaison nach London verzog
Weil eine emanzipierte Frau die stolz
Auf ihr Klavierspiel wie ihre vielen
Sprachen Pückler wohl unheimlich war
Was er durch lästern über die eben
Unmögliche Familie noch betonte
Aus dieser Welt des Adels ging es
Am Ende in den vertrauten Garten von
Alphonse Karr der sich im XV. Brief
Mit den schrecklichen Folgen eines
Geschenks von Tulpenzwiebeln an
Einen Bekannten beschäftigt die diesem
Nur Unglück Blamage und ewigen Ärger
Bis zu kostspieligen Prozessen mit dem
Unwilligen Nachbarn brachten die zwar
Von viel Böswilligkeit bei diesem zeugen
Der ein Prozesshansel war aber doch
Vor allem zeigten wieviel Ärger Nachbarn
Machen können und welch Probleme
Einigen Tulpenzwiebeln folgen können
Neben Karrs Lästerei über Tulpenmoden
Wie ihn die Angelegenheit darin bestätigte
Lieber keine Nachbarn zu haben wie mich
Froh zu sein mich um keinen Garten
Kümmern zu müssen auch wenn viele
Diese Fronarbeit entspannend finden
Ziehe ich ein gutes Buch vor und werde
Lieber zweimal lächeln bevor ich einen
Prozess beginne oder riskiere weil
Streit sich am Ende nie lohnt
Da bleibe ich lieber in meiner
Kleinen Bibliothek und lasse 
Viele Dinge vorbeisegeln um
Das Leben friedlich zu genießen
Es gibt noch genug gute Bücher
Zu lesen für ein Leben ohne
Streit in Ruhe und Frieden

jens tuengerthal 11.4.21

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