Donnerstag, 28. Juli 2016

Kulturgeschichten 0303

Krieg Terror und Frieden

Stehen wir im Krieg oder leben wir noch
Im Frieden weil kein Schlachtfeld da ist
Nur viele kleine wo der IS morden lässt
Oder wir dessen Kämpfer erschießen

Der Papst sagte just in Polen wir ständen
Im Krieg und müssten füreinander sorgen
Wenn dem so ist fragt sich wo Frieden ist
Ob es einen solchen noch je geben kann

An der Frage von Krieg oder Frieden schieden
Sich die Geister in der Geschichte schon doch
Sind die Ergebnisse unterschiedlich wie dieser
Tag mitten im nördlichen Sommer wohl ist

Am 28. Juli 1148 brachen die Kreuzfahrer des
Zweiten Kreuzzuges die Belagerung von Damaskus
Ab nachdem Gerüchte von nahenden Feinden kamen
Die Könige  untereinander zerstritten schon waren

Dieser Abbruch und der Streit darüber wurde zum
Vorzeichen des Kreuzzuges der ganz scheiterte
Obwohl von der Kirche gefördert er doch nur der
Entlastung der Kreuzfahrerstaaten dienen sollte

Uneinigkeit führt im Krieg schnell zum Scheitern
Auch insofern gleichen die Kriege dem Leben
Wie dort der Liebe auch was aber vermutlich
Ein historisch zu gefährliches Kapitel anschnitte

Am 28. Juli 1330 dagegen errangen die Serben
Durch den Sieg über die Bulgaren in der Schlacht
Bei Wellabschd die Vormachtstellung auf dem Balkan
Bis zum Vordringen der Osmanen und ihrem Rückzug

Von dieser großserbischen Sage liegt der Sprung
Durch die Jahrhunderte ins Jahr 1914 nahe als
Einem Monat nach dem Mord an Franz Ferdinand
Dem österreichischen Thronfolger der Krieg begann

Dabei ging es auch um großserbische Träume wie
Die Angst Österreich nehme die Stelle der Osmanen
Nach deren Abschied aus Bosnien nun dauerhaft ein
Irgendwie haben die Serben da bis heute Komplexe

Ob die Beteiligten bei ihrer Kriegserklärung an Serbien
Am 28. Juli 1914 wirklich wie Schlafwandler in den Krieg
Eher stolperten als bewusst zogen könnte wichtig sein
Für die Bewertung künftiger Konflikte in der Region

Falsche Solidarität des deutschen Kaisers beim Umgang
Mit Terroristen band eine untaugliche Achse zusammen
Die besser Frieden gesucht hätte statt sich mit dem Rest
Der Welt aufreibend nun ungeschickt anzulegen

Erwartbar kamen die Solidaritäten die Serbien sich schon
Zuvor im Schweinekrieg erarbeitet hatte und Frankreich
Wollte Elsass Lothringen voller Wut zurück Britannien war
Wie immer um das Gleichgewicht hier wie dort besorgt

Imperiale koloniale Verbindungen taten ein übriges die
Welt überall aus dem Gleichgewicht zu bringen was
Gerade wieder genauso schnell geschehen kann
Wie Frankreichs Eingreifen in Syrien zeigte

Unausgewogen beteiligt sich die EU an einem der
Kolonialen Kreuzzüge der USA mit seinen Folgen
Aus denen sich Nachbarn klüger heraushielten
Wie die Diadochenkämpfe in der Ukraine egal sind

Briten und Franzosen besorgte die Konkurrenz des
Deutschen Kaisers in den Kolonien die ohnehin ein
Verbrechen der Menschheit waren für alle die dort
Meinten fremdes Land beherrschen zu dürfen

Einen anderen Krieg begannen die Osmanen
Am 28. Juli 1480 als sie im Otranto Feldzug
In Apulien landete und die Belagerung von Otranto
Begann die irgendwann erfolgreich endete

Dennoch zogen die Osmanen irgendwann wieder ab
Ohne irgendwelche Erfolge der Feldzüge zu sichern
Was die Frage stellt warum sie überhaupt in diesen
Krieg im Süden Italien zogen und was ihr Ziel war

Durch den frühen Tod von Sultan Mehmed lässt sich
Nicht mehr nachvollziehen was dort gewollt war
Er könnte sich dort ansiedeln wollen oder Rom erobern
Was sein Tod dann verhinderte oder nichts von allem

Dann wäre der Feldzug womöglich nur eine Ablenkung
Der Spanier im Süden Italiens zum Schutz des Emirats
Von Cordoba das sich gerade von Spanien bedroht sah
Dennoch 12 Jahre später noch 1492 verloren ging

So ist mancher Krieg weniger Krieg um etwas als
Um seiner selbst wegen und nicht weniger leiden
Die in ihm und es fragt sich ob es natürlich ist
Das Morden zum Leben gehört wie zeugen

Auch am 28. Juli allerdings 1696 feierte der Zar
Peter der Große dagegen seinen ersten Sieg
Gegen die Osmanen und erobert im zweiten
Russischen Türkenkrieg die Festung Asow

Die auf der Krim und bis ins heutige Russland
Ausgedehnten Osmanen wurden hier erstmals
Zurückgedrängt was Katharina die Große noch
Weiterführte und die Krim für Russland eroberte

Unter Katharina hätten die Osmanen wieder bis
Nach Anatolien zurückgedrängt werden können
Doch Österreich wollte damals nicht um dafür
Das labile Gleichgewicht zu erhalten in Europa

Dieser Leichtsinn wirkte sich bis 1918 noch aus
Auch heute noch ist Byzanz eine türkische Stadt
Mit weniger zeitlichem Recht als sie griechisch
Immer war und dafür gibt es Erdogan dort noch

Ob sich dies am Ende von dessen Herrschaft
Ändern wird ist noch offen doch sind Grenzen
So wenig absolut wie religiöse Vormacht die
Am gerade zufälligen Aberglauben noch hängt

Nur 46 Jahre später am 28. Juli 1742 beendete
Der Frieden von Berlin den Ersten Schlesischen
Krieg zwischen Friedrich dem Großen und Königin
Maria Theresia von Österreich der Schlesien übergab

Von da an bis zum Ende des 2. Weltkrieges blieb
Schlesien Teil Preußens auch wenn Friedrich selbst
Den Frieden zu seinen Gunsten bald wieder mit dem
Einmarsch nach Böhmen brach als Angreifer

Ob Friedrich damit nur Maria Theresia zuvorkommen
Die Rückeroberung durch ein Bündnis gegen ihn noch
Verhindern wollte ist noch strittig jedenfalls sah sich
Der Preußenkönig später zum Krieg gezwungen

Der Frieden stieß auch den Bündnispartner Frankreich
Vor den Kopf was sich später im Siebenjährigen Krieg
In dem Friedrich gegen die drei Erzhuren nur mühsam
Preußen ohne Zutun durch den Tod einer rettete rächte

Der Berliner Frieden war ein erzwungerer Frieden
Entsprechend kurz war seine Haltbarkeit auch
Preußen wuchs mit Schlesien um ⅓ wurde so zur
Neuen Großmacht in Europa bis zu seinem Ende

Während heute Krieg gegen den Terror auch in
Frankreich geführt wird endete am 28. Juli 1794
Mit der Hinrichtung von Robbespierre und 21
Seiner Anhänger der Terror in Frankreich

Die Schreckensherrschaft der Jakobiner um
Robbespierre Saint-Just und Couthon hatte
Viele unter die Guillotine gebracht über die
Der Wohlfahrtsausschuss willig entschied

Ob die Zeit des Terrors im eigenen Land sensibel
Für die Herrschaft eines solchen und die Mittel
Dagegen macht scheint fraglich wenn nach über
30.000 Hinrichtungen erst solche davon erlösten

Gestürzt wurde Robbespierre der zuvor auch den
Gemäßigten Danton hatte hinrichten lassen als er
Neue Reinigunsmaßnahmen anündigte auf die hin
Der Konvent ihn verhaften und hinrichten ließ

So endete der Terror damals so tödlich wie er
Herrschte und unterdrückte was konsequent ist
Aber die Revolution schwächte langfristig wohl
Bereits Napoleon den Weg zur Macht bahnte

Dieser kurzzeitige Weltherrscher der an Russland
Scheiterte wie so viele vor und nach ihm eroberte
Europa mit dem Geist der Revolution auf die er
Seine wiederum monarchische Macht stützte

Doch wie alle Macht der Krieger war auch seine
An das Glück der Schlachten gebunden weniger
Noch an politische Visionen die mit dem code civil
Viel positives nach Europa auch brachten

So verlor Napoleons ältester Bruder während
Der napoleonischen Kriege auf der iberischen
Halbinsel gegen Arthur Wellesley den späteren
Herzog von Wellington in der Schlacht von Talavera

Am 28. Juli 1809 verhinderte Wellington nur die
Eroberung Portugals später vor Waterloo schlug er
Ihn endgültig was zur Verbannung führte nachdem
Europa sich in Wien gerade neu sortiert hatte

Wenige Jahre nachdem sich Europa in seinen
Befreiungskriegen von Napoleon erlöst hatte
Führte am 28. Juli 1821 José de San Martin
Mit der Eroberung Limas Peru in die Freiheit

Damit endeten 300 Jahre spanischer Herrschaft
In diesem Teil Südamerikas der seine erstmals
Unabhängigkeit nach dem Untergang der Inkas
Sich erkämpft hatte gegen die Kolonialmacht

Terror dagegen verübte in Paris Joseph Fieschi
Der am Jahrestag der Julirevolution ein Attentat
Mittels einer Höllenmaschine auf Louis-Philippe
Den Bürgerkönig verübte und 18 Bürger tötete

Der König selbst wurde nur leicht verletzt doch
Die schießende Maschine wütete in der Menge
Was der Korse bewusst riskiert hatte der keine
Wirklichen politischen Überzeugungen verfolgte

Fieschi kam aus kleinen Verhältnissen war unter
Napoleon aufgestiegen gehörte zu den Anhängern
Murats entging 1815 nur knapp dem Todesurteil
Das ihn nun 1836 erwischte er wurde geköpft

Am 28. Juli 1943 kam im 2. Weltkrieg zu dem
Schwersten Luftangriff auf Hamburg im Rahmen
Der Operation Gomorrha der im Feuer 35.000 tötet
Mehr als eine Millionen werden dabei obdachlos

Dieser Krieg endete mit Not und Vertreibung
Für Millionen Menschen gerade in Europa warum
Am 28. Juli die Genfer Flüchtlingskonvention
In Kraft trat auf die sich Merkel heute berief

Diese Konvention regelt die Rechte von Menschen
Auf der Flucht die nicht zurückgewiesen werden
Dürfen Anspruch auf Reisedokumente haben wie
Die Straffreiheit der illegalen Einreise garantieren

Die Bundesrepublik gehört zu den Unterzeichnern
Fühlt sich nach ihrem Grundgesetz bis heute daran
Gebunden woran Merkel heute auch erinnerte
Wer anderes fordert handelt damit ungesetzlich

An dies Selbstverständnis gerade am 28. Juli wieder
Zu erinnern in einer Zeit von Verfolgung und Hass
Der durch Angst gespeist wird scheint wichtiger als je
Gerade wenn wir im Krieg stehen wie Merkel betonte

Deutschland steht im Krieg gegen den Terror denn
Welche Möglichkeit bleibt einem Rechtsstaat sich
Gegen diese Bedrohung zu wehren als Krieg zu führen
Wenn die Freiheit so bedroht wird durch Unrecht

Folgen wir der Kanzlerin sind wir also im Krieg
Müssen mit den Folgen leben und zugleich auch
Das beste daraus machen um nicht alle Freiheit
Beim Kampf um ihre Erhaltung zu verlieren

Auf diesen Zustand mit Aufregung und Panik
Zu reagieren änderte nichts machte aber alles
Schlimmer warum Gelassenheit das Gebot
Der Stunde ist die Merkel gewohnt ruhig zeigte

Sie wird keine Blut und Tränen Rede halten
Muss nicht an jeden Tatort eilen um dort
Die Polizei  zu stören und Betroffenheit
Öffentlich nach Ritual zu beweisen

An die Genfer Flüchtlingskonvention erinnern
Die vielen Deutschen das Leben rettete ist richtig
Wer dagegen sich äußert verlässt den Rechtsstaat
So sollten dessen Feinde auch bekämpft werden

Der AfD steht nicht auf dem Boden des Rechts
Seine Forderungen verstoßen gegen Grundrechte
Solche Feinde müssen so genannt werden
Ihr mentaler Terrorismus bekämpft werden

Krieg und Terror fordern Opfer doch wird deren
Zahl nicht verringert indem wir ihre Rechte als
Menschen widerrechtlich beschneiden sondern
Sollte bestraft werden wer dies noch fordert

Die Freiheit verteidigen im Krieg heißt auch
Rechte der Opfer verteidigen wenn diese
Von der Angst bedroht werden warum es
Kein Nachgeben bei dieser geben darf
jens tuengerthal 28.7.2016

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