Terrorschutz
Täglich bombadieren uns Meldungen
Zu neuem Terror in Deutschland oder
Irgendwo in Europa während der IS
Um sein überleben noch kämpft
Ist dies nun der totale Krieg wie ihn
Andere totale Herrscher längst uns
Ankündigten unter damals Jubel des
Von sich berauschten Volkes am Ende
Während das Land im Bombenhagel
An den schönsten Orten zerfiel war
Alle Hoffnung auf den Endsieg noch
Gerichtet der Träume erfüllen sollte
Eigentlich wurde auch im totalen Krieg
Nur für den Frieden gekämpft auch
Wenn dafür Krieg Zerstörung verursachte
Mord und Totschlag in Kauf genommen wurden
Warum es nicht klüger wäre das Morden
Schon vorher zu unterlassen fragt keiner
Solange im Kriegstaumel noch der Sieg
Erhofft wird der im Untergang endete
Ob der ewige Friede wie Kant ihn dachte
Nur ein ewiger Traum ist wie Moltke meinte
Weil der Krieg zu unserer Natur gehörte
Kann ich nicht sicher beantworten bisher
Weiß nicht wer Recht hat beobachte nur
Im Sport ein gleiches wie im Krieg denn
Es geht nur darum Sieger zu sein unter
Den Tränen trauriger Verlierer am besten
Noch geht es uns relativ gut dabei außer
Einer der noch wenigen Anschläge traf
Ausgerechnet uns dann ist es egal wie
Gering die Gefahr statistisch noch ist
In Kabul und Bagdad wie in Syrien sterben
Täglich viel mehr Menschen auch durch die
Bomben denen unsere Armee Ziele erst
Auskundschaftete als Verbündeter im Krieg
Wir sind im Krieg sagen wir es endlich
Die Schlachtfelder sind nicht nur dort
Im fernen Nahen Osten sondern hier
Wenn es den Terroristen so gefällt
Wir können dafür versuchen irgendwie
Die Sicherheit auf Kosten der Freiheit
Zu optimieren und werden doch nie
Vollständigen Schutz erreichen können
Es droht uns jederzeit ein Überfall der
Einen jeden zufällig treffen kann auch
Weil wir gegen den Terror kämpfen
Der sich im Gegenzug seine Ziele sucht
Ob es richtig wäre den Terroristen nun
Nachzugeben um in Frieden zu leben
Sollte sich jeder angesichts des IS fragen
Was wäre damit die Folge auf Dauer
Wer deren Morden und Unrecht so nennt
Sollte auch bereit sein die Konsequenz
Davon zu ziehen und es bekämpfen
Sonst gewinnt nur das Unrecht
Die Gefahr ist überall hoch noch lange
Blieb Deutschland relativ verschont davon
Frankreich litt schon mehr an seinem Krieg
Wer nur ängstlich jammert ändert nichts
Die Kunst ist es im Krieg weiter zu leben
Der Angst nicht die Herrschaft zu geben
Das Unausweichliche zu akzeptieren
Oder selbst davor zu flüchten
Michel de Montaigne selbst Katholik lebte
In der Zeit der Hugenottenkriege hielt dabei
Stets die Kontakte zu beiden Seiten aufrecht
Wie dem späteren König Henry IV auch
In seiner Familie gab es Hugenotten wie
Katholiken die sich teils in den Kriegen
Blutig befehdeten doch Montaigne zog
Sich zurück in seinen Turm mit Bibliothek
Als er gefragt wurde wir er sich schütze
Ob er Wachen aufstelle oder sein Schloss
Mit Kanonen vor Angreifern sichern wolle
Verneinte er dies aus Überzeugung
Zur Zeit der Bürgerkriege zogen stets
Marodierende Banden durch Frankreich
Deren Opfer ausgeraubt wenn nicht sogar
Vergewaltigt oder ermordet wurden
Ob Wachen vor dem Schloss davor noch
Schützen könnten scheint zweifelhaft
Im Gegenteil provozierten diese sicher
Einen Kampf mit fatalen Folgen
Würde er angegriffen könnte er es wohl
Nicht ändern sondern müsste sich in das
Unabänderliche alternativlos wohl fügen
Sich zuvor aufregen änderte nichts
Darum ritt er auch weiter wenn er
Im Auftrag des Königs nach Paris
Oder auf seiner Reise nach Rom
Das Land durchquerte ohne Schutz
Vertraute auf sein Glück wie das ihm
Schon nichts passieren würde und wenn
Er doch überfallen würde wie es geschah
Sein Verstand ihn viel weiterbrachte
Verstand und Vernunft aber reagieren nur
Wo wir gelassen und nüchtern die Dinge
Abwägen statt aufgeregt vor panischer Angst
Den Problemen vorab hinterher hecheln
Michel de Montaigne der Gutsherr aus dem
Périgord der Jurist Politiker Schriftsteller
Büchersammler und Philosoph war aber
Zog sich lieber zurück statt zu kämpfen
Was hätte ein Kampf oder ein Versuch
Der unmöglichen Abwehr geändert je
Außer sein Leben in Angst zu verbringen
Was ihm die Vernunft geraubt hätte
Einigemale auch überfallen auf Reisen
Rettete ihn nüchterne Vernunft wie die
Scharfe Zunge besser als ein Schwert
Es je könnte mit allen tödlichen Folgen
Heute sein Haus offen stehen lassen
Wie Montaigne es tat schien wohl doch
Jedem in der Großstadt zumindest wohl
Leichtsinnig als ob Schlösser nutzten wenn
Kein Fahrradschloss schützt sicher vor Dieben
Es beugt nur ein wenig der spontanen Mitnahme
Durch unprofessionelle ein wenig wohl vor
Kein Türschloss hält Einbrecher je auf
Könnte meine Wohnung offen lassen auch
Wie Montaigne gibt es doch nichts noch
Dort zu klauen von irgend Interesse für Diebe
Die vielen Bücher mein Schatz wären nur Last
Lieber wäre mir müsste ich mein Rad nicht mehr
Anschließen um es sicher zu behalten doch wäre
Das wohl etwas gewagt im derzeit Berlin obwohl
Jeder weiß wer es klauen will wird es sich nehmen
Wie aber schütze ich mich vor Gewalt durch die
Islamisten deren es genug in anderen Vierteln
In dieser Stadt auch gibt deren Ziel ich wäre
Frage ich mich und tue nichts zum Schutz
Will mein Leben nicht in Angst verbringen
Ob sich einer neben mir in die Luft sprengt
Kein Misstrauen gegen alle Menschen hegen
Kein Rassist werden für keine Sicherheit
Was ich nicht ändern kann soll mich nicht
Aufregen wie nichts mein Leben bestimmen
Dessen Eintritt nicht in meiner Macht liegt
Nie Hass und Misstrauen mich blenden
Viele regen sich derzeit über Merkel auf
Die nichts täte gegen die Attentate hier
Gegen die sie nichts je tun kann auch
Wenn sie laut mit den Flügeln klapperte
Hollande wird als Beispiel angeführt
Der sofort etwas tat und in den Krieg zog
Welcher Ursache des Terrors auch ist
Oder Obama als Chef der Terrormacht
Nichts tun wenn nichts zu tun ist aber
Ruhig zu bleiben hat mehr Gewicht als
Das aufgeregte Flattern der Hühner
Die dadurch nie etwas ändern werden
Manchmal ist nichts tun wichtiger als
Etwas tun damit auch die andere Seite
Gewicht hat in der Waagschale des Lebens
Statt Aufregung lieber Ruhe regiert
Es gibt nichts was Attentate verhindert
Außer sich dem IS zu beugen was aber
Keiner wünschen kann bei Vernunft
Warum was ist gelassen zu ertragen ist
Wir sind im Krieg und nicht im Frieden
Dieser findet nicht mehr nur anderswo
Statt sondern vor unserer Tür täglich
Wie verbündete Bomber in Syrien wirken
Davor schützen können wir uns kaum noch
Nur weiterleben wie es uns gefällt ist was bleibt
Für alle die Freiheit mehr lieben als Angst
Denn Sicherheit gibt es nirgendwo mehr
Grönland und die Antarktis scheinen noch
Vor Anschlägen relativ sicher derzeit wie
Im Inneren des Amazonas Regenwaldes
Was für die Sahara längst nicht mehr gilt
Wer im ewigen Eis leben möchte oder im Urwald
Könnte dies solange relativ sicher wie es keiner
Außer ihm noch täte aber schon endet auch dort
Die Illusion relativer Sicherheit mit jedem Wort
Als ich vor einiger Zeit nach einer Reise
In mein Elternhaus im Süden des Landes
Wieder nach Berlin kam fand ich meine Wohnung
Unverschlossen vor und mir schwante schlimmes
Nichts war passiert und wenn einer einbrach
Ging er spurlos wieder abgeschreckt vom Staub
Der Jahrhunderte auf zu vielen Büchern wohl
Es gab ja auch nichts zu klauen was wertvoll
Die goldenen Taschenuhren sind eher von Tchibo
Als irgend kostbar und Schmuck habe ich nicht
Die Rolex kaputt und aus Bangkok eine Replika
Nichts als Bücher die Dieben wertlos sind
Selbst die Rechner auf denen ich schreibe sind alt
Das Telefon immer bei mir auch längst wertlos
Die Daten liegen irgendwo im Netz ich habe nichts
Und bin als Habenichts so reich an Freiheit
So geht es mir wie Montaigne nicht was ich habe
Wäre Dieben einen Einbruch je wert was darum
Um so freier mich macht der ich kein Opfer der
Ängste mehr bin egal ob ich je abschließe noch
Es gibt immer wieder schlimme Fälle von Dieben
Die klauen und verwüsten vor lauter Wut weil
Sie entweder nichts fanden oder ohnehin immer
Aggressiv wütend durch die Welt ziehen
Was könnte mich vor diesen schützen frage ich
Sollte ich Diebesgut vorrätig halten sie zu beruhigen
Fernseher die ich nicht benutze oder ähnliches
Was für mich völlig überflüssig wäre
Nichts wird mich dazu bringen mein Leben zu ändern
Es so in Freiheit zu genießen wie es mir gefällt weil
Nicht glücklicher ist wer sich der Angst beugt sondern
Nur zum Sklaven der Befürchtungen immer wird
Es gefällt mir darum gut wie ruhig die Kanzlerin
Auf all das Chaos um sie reagiert an dem sich
Nichts änderte wenn sie nun hektisch würde
Besonnen die einzige Reaktion hier sein kann
Das einzige was ich noch versuche um mit dem
Terror im Krieg in dem wir eben sind zu leben
Ist mich in Gelassenheit zu üben ohne an ein
Schicksal zu glauben noch sondern nüchtern
Es bleibt mir nichts übrig als das Leben zu genießen
Will ich glücklich sein sonst werde ich nur zum lauten
Opfer meiner Ängste ohne irgendetwas zu ändern
Also versuche ich allein gelassen zu bleiben
Einzig vielleicht die ängstlichen Schreihälse
Deren Leben voller Hass derzeit ist
Zum nachdenken zu bringen wie es ihnen
Besser ginge als so wäre noch ein Ziel
jens tuengerthal 27.7.2016
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