Wir befinden uns in einer globalen Krise, die sich deutlich durch die Eskalation der Gewalt überall zeigt. Was ist eigentlich, was eine Krise ausmacht fragte ich mich und las bei Wikipedia nach, auch im Brockhaus, aber da sich dies weitgehend deckte, die vielbändige Prachtausgabe zwar einer meiner schönsten Schätze ist, der mich täglich haptisch auch erfreut, aber doch schlecht online steht, sei hier erstmal wiedergegeben, was Wiki zum Thema meint, um sich danach einige Gedanken über das warum und wie zu machen und Zusammenhänge zu erkennen.
„Krise“ ist ein aus dem Griechischen stammendes Substantiv zum altgriechischen Verb krínein, welches „trennen“ und „(unter-)scheiden“ bedeutet (auf das gleiche Verb geht auch das Substantiv „Kritik“ zurück). Es bezeichnet „(Ent-)Scheidung“, „entscheidende Wendung“ (Duden) und bedeutet eine „schwierige Situation, Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt“ (Duden). Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde. Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe (wörtlich in etwa „Niedergang“).
Ins Deutsche wurde das Wort von der lateinischen crisis entlehnt und ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar, erst in medizinischen Zusammenhängen v. a. fieberhafter Erkrankungen, wo es die sensibelste Krankheitsphase bezeichnete, der bei glücklichem Verlauf der Infektion (ohne Möglichkeit der Antibiotikagabe) eine Entfieberung innerhalb eines Tages folgte und die endgültige Krankheitsabwehr einläutete[6], später auch in allgemeineren Zusammenhängen (siehe oben).
Das zugehörige Verb kriseln ist dagegen informell und nicht Teil der offiziellen Hoch- und Schriftsprache.
Der Krisenmanager Steven Fink sieht Unternehmenskrisen nicht als etwas notwendigerweise Negatives. Er definiert Vorläufer der Krise aus dem Blickwinkel der Wirtschaft als jede „prodromal situation" (wörtlich „vorausgehende Situation“, also eine Phase, die Warnsignale für das Auftreten einer Krise beinhaltet), welche die Gefahr birgt,
sich so zuzuspitzen, dass sie schwer beherrschbar wird,
den Argwohn der Massenmedien oder der Regierung auf sich zu ziehen,
die reguläre Geschäftstätigkeit zu beeinträchtigen.
Charakteristika einer Krise sind nach Anthony J. Wiener und Herman Kahn eine dringende Notwendigkeit von Handlungsentscheidungen, ein durch die Entscheidungsträger wahrgenommenes Gefühl der Bedrohung, ein Anstieg an Unsicherheit, Dringlichkeit und Zeitdruck und das Gefühl, das Ergebnis sei von prägendem Einfluss auf die Zukunft. Außerdem haben es die Entscheidungsträger oft mit unvollständiger oder verfälschter Information zu tun. Auf emotionaler Ebene entsprechen ihr Verzweiflung oder unkontrollierbarer Zorn/Wut. Die subjektive Seite der Krise ist ihre Wahrnehmung durch den Betroffenen, die objektive die (historisch zurückblickende und) Einzelfaktoren zusammen bewertende, distanzierte Sicht.
Im Konzept der „kritischen Situation“ darf nicht jede kritische Situation mit einer Krise gleichgesetzt werden. Krisen bestehen im Allgemeinen aber aus einer Ansammlung kritischer Situationen. Kritisch bedeutet hierbei, dass es sich um für den weiteren Verlauf des Gesamtprozesses entscheidende Phasen handelt. Kritische Situationen können dabei geplant sein, vorhersehbar sein oder völlig unerwartet eintreten.
Fragte mich sogleich, ob wir angesichts der Ukraine, des Iraks, Syriens und von Gaza oder dem gruseligen Alexanderplatz noch in einer Krise sind, also an einem Wendepunkt, der dringend eine Intervention erforderlich macht oder nicht schon längst in einer Katastrophe, da sich der Tod nicht rückgängig machen lässt, das Sterben aber immer schneller geht und normaler wird.
Sofern wir nichts mehr tun können, die Dinge ihren eben katsatrophalen Lauf einfach nehmen, stellte sich die Frage nicht mehr, dann wäre die Katastrophe da. Wozu also noch die Unterscheidung?
Was nun nach einer übertrieben feinen semantischen Spielerei aussehen könnte, hat entscheidende Bedeutung für das wie weiter und unsere Reaktion darauf. In der Katastrophe geht es nur noch darum, sich zu retten und diese Situation möglichst unbeschadet zu überstehen. In der Krise dagegen, stehen wir vor einem Wendepunkt, der die Ereignisse nur zuspitzt, aber durch entschlossenes Handeln noch eine Wende ermöglicht, die eine Katastrophe abwenden kann.
Betrachten wir die Situationen im einzelnen zeigen sie zum einen Elemente der Krise, zum anderen der Katastrophe und welche überwiegen oder uns näher liegen, treffen unsere Entscheidung bei der Bewertung.
Der Mord am Alexanderplatz geschah am hellichten Tag, stellt aber kein katastrophales Ereignis dar, eher einen Ausreißer in der Kriminalitätsstatisitk. Sehr viel spricht dafür, dass die sonst gern dabei verdächtigten Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Fall völlig unbeteiligt waren, es sich um einen aggressiven Freak im Drogenrausch handelte. Crystal Meths macht aggressiv und es laufen schon manchmal seltsame Gestalten durch diese Stadt. Der Alex ist schon ein an sich aggressiver Platz, in seiner bedrückenden Häßlichkeit, eine katastrophale Kulisse für jeden Ausbruch, den sie durch riesige Unmenschlichkeit verschwinden lässt - ein grauenvolles Überbleibsel unmenschlicher Architektur, die Gewachsenes zerstörte und unpassend ergänzte, wie so oft in dieser an Katastrophen reichen Stadt, die es sogar schaffte, sich in Friedenszeiten etwa mit dem Berliner Dom völlig zu verunstalten und ein harmonisches, klassisch schlichtes Ensemble, wie das der Insel, die früher Cölln hieß, durch eine hässlich katholisch gespielte Kuppel auf einer schlicht protestantischen Stadtkirche zu verunstalten. Vielleicht ist es eine Katastrophe, wie wenig Innovation diese Stadt zeigt und was die Architekten als Alternative anbieten, dass jeder Wiederaufbau, solange er nur nicht wilhelminisch ist, schon der Harmonie förderlicher wäre - aber gut, wir driften ab, die Unmenschlichkeit der DDR und ihrer Architektur, die Überlebende der Zeit nun historisch verklären wollen, zeigt sich nahezu überall in Mitte, wo sie zum Zug kam, wenn uns auch Alexa beweist, der Kapitalismus hat es in Fragen der Ästhetik nicht wirklich weiter gebracht, er ist nur bunter, aber diese Unmenschlichkeit ist nicht Thema, auch wenn mancher nicht zu Unrecht die Krise kriegt, wenn er hört wie manche zur Verklärung neigen, um ihre Unfähigkeit zur Umstellung des Denkens zu tarnen. Es geht um die rein zwischenmenschliche, in der eben Gewalt eskaliert und bestimmte Bedingungen dies massiv fördern.
In Versen fragte ich gestern noch, ob es nicht pervers sei, dass einerseits betont wird, es müsse die Sicherheit erhöht, werden, damit solche Gewalttaten am hellichten Tag in dieser Stadt nicht geschehen, andererseits der Waffenimport in Kriegsgebiete erhöht wird und der Ukraine, die gerade im Krieg steht noch eine Bürgschaft über 500000000€ versprochen wird, damit sie ihre Armee mit Milliarden sanieren können. Wie kann, wer eine ganz normale Tötung als Katastrophe stilisiert, zum Partner der Vernichtung einer Region werden, einen Krieg unterstützen, der in die nächste Katastrophe führt und keinen Ausweg kennt?
Es ist nicht nur pervers, es ist grausam und von einer mich erzürnenden Arroganz geprägt, wenn eine Gesellschaft ihre Toten als Katastrophe der inneren Sicherheit bezeichnet und zugleich andernorts Krisen zur Katastrophe werden lässt, indem sie Tötungswerkzeuge liefert.
Die Spaltung der Verantwortung und der Bewertung der Menschen nach unterschiedlichen Maßsstäben toleriert und erzeugt Katastrophen nebenbei, weil sie sich aus der Verantwortung schleicht - da verkündet Merkel in Kiew eine Bürgschaft über 500 Millionen und die Ukraine nutzt dies sofort die liquiden Mittel in die Armee zu stecken, diese mit am besten deutscher Wertarbeit auf Westniveau aufzurüsten, dann fließt die Bürgschaft gleich in die richtigen Hande zurück, da sie ansonsten nur geholfen hätte die Kredite deutscher Banken zu sichern - da vergibt sich keiner etwas, die empörten Schreie engagierter Bürger, meist noch der Reservetruppen der unsäglichen Montagsdemonstrationen, sind so verfehlt wie ahnungslos - für die deutsche Wirtschaft und deutsche Banken ist diese Bürgschaft wunderbar - katastrophal ist sie für die Russen in der Ukraine, gegen die nun der momentane Vernichtungsfeldzug weiter geführt werden kann.
Ein weiterer Nadelstich gegen Russland und die Kanzlerin rächt sich wie ihr Vorbild Katharina die Große mit Geduld, viel Vernunft aber unerbittlich. Putin hatte Merkel vorführen wollen, ihr mit einem riesigen Hund die Stresshormone in den Hosenanzug einst getrieben, ist ein enger Freund ihres Vorgängers Schröder, den sie schon zur Genüge blamierte mit der dritten gewonnenen Wahl, inzwischen knapp an der absoluten Mehrheit vorbei - die Pfarrerstocher hat es ihnen allen gezeigt sie hat Geduld und Intelligenz bewiesen und mit kluger Strategie den richtigen Weg gewählt, ihre Macht zu mehren und ihre Gegner sich selbst bloß stellen zu lassen - die Autobahnmaut, ein politischer Unsinn, der nie europäisch so durchsetzbar wäre, wie König Kurt sich das vorstellt, den fand sie schon immer lächerlich und tat nichts, ließ die Getreuen in den Ländern sich empören und die Sache so geschickt im Sand verlaufen, bis es quasi alternativlos ist, diese hirnrissige Idee nicht weiter zu verfolgen - kostet einige Tausend Euro an Manpower, vermutlich fünf- bis sechstellig, aber was ist das schon gemessen an der Chance, ihre Macht weiter zu stabilisieren, indem sie noch einen Mann sich lächerlich machen lässt, ohne etwas dazu sagen zu müsse und sollte sie je dazu gefragt werden hinterher, kann sie sich leicht auf das berufen, was sie vor der Wahl versprochen hat. Diese Frau herrscht geradezu genial eben im Stil des aufgeklärten Absolutismus nach außen, in dem sie vorgibt, nur Zahlen zu trauen und einen strikten Sparkurs fordert, wo ökonomisch das Gegenteil erforderlich wäre, aber verteilt, wo Zurückhaltung geboten ist eigentlich, wie in Kurdistan oder der Oligarchenrepublik Ukraine, die den Maidan gegen den Euro und Dollar Sack eingetauscht hat und sie hat sich damit, als eigentlich absolutistische Herrscherin entpuppt, denn was die Pfarrerstochter will, dass nennt sie nicht mehr gottgewollt sondern alternativlos und ihre Herrschaft, heißt es, geht vom Volke aus, aber ist doch jenseits der Demokratie, ein bloßer Vollzug dessen was nötig ist, gibt sie vor und erweist sich damit möglicherweise als einzige Taktikerin in dieser ganzen Weltsituation, die mit Niveau und Stil arbeitet, sehen wir mal von den nicht so direkt beteiligten Chinesen ab.
Nun gut, die Kanzlerin hat unsere Bewunderung, sie hat an weltploitischer Bedeutung und taktischem Geschick ihr großes Vorbild Katharina überholt - nun aber wird es Zeit, sie auch in Fragen der Aufklärung und des europäischen Frieden zu erreichen. Sie kann sich von mir aus die Ukraine teilen mit Russland und Polen, Österreich ist ja kein angrenzender Partner mehr oder sie gegen Königsberg eintauschen und Preußen wieder preußisch machen, für die Bürgschaft, die dieser Staat nie aus eigenen Mitteln wohl wird sichern können, wenn es darum ginge, das europäische Erbe ihres Vorvorgängers wird sie nicht mehr stören können, Preußen ist aufgelöst, nur noch kulturell interessant und die Preußin an der Spitze Europas in der Tradition der askanischen Holsteinerin, kann nun klüger walten, um nicht die Zeit ihrer Herrschaft zu einer der nächsten Katastrophe zu machen, nach 18 und 39.
Sie sollte endlich mit weitem Blick strategisch schauen, was ihrem Land gut tut, was Europa braucht, warum Amerika dort mit der CIA zündelt und wie sie den langsam genug gedemütigten Putin wieder als Partner ins Boot holt. Merkel ist die Schlüsselfigur in diesem Spiel. Sie kann die Zügel in die Hand nehmen und die reale Krise davor bewahren, zur europäischen Katastrophe zu werden. Aber kann sie das wirklich oder ist sie trotz scheinbarer taktischer Klugheit nur ein von Rachsucht getriebenes Weib?
Hoffe sehr, dass sie nun alles tut, ihrem Vorbild Katharina gerecht zu werden, strategisch für Europa denkt und die Krise schnell beendet, sie als europäischen Wendepunkt begreift, an dem es eine umfassende Strategie für die Zukunft braucht, die mit dieser Schlafmütze aus Luxemburg an der Spitze der Kommission nicht zu machen sein wird.
Schauen wir in die Geschichte, denken wir etwa an Maria Theresia, die ihr Land in drei unnötige Kriege trieb, Europa in eine Katastrophe, um ein Stück Land zu retten, das auch gewonnen kaum die Verluste dieser Kriege wettgemacht hätte, der am Ende doch nur zum Frieden von Hubertusburg führte, weil sich alle nach vielen Jahren und zu vielen Toten wieder irgendwie einigen mussten. Sie hatte sich rächen wollen an dem Berliner Aufklärer als katholische Fürstin, den der im Ruf stand ein Atheist zu sein, zur Räson bringen und demütigen wollen - und was hat sie erreicht? Nichts, im Gegenteil hat sie den Grundstein für die Trennung Österreichs vom Deutschen Reich gelegt, die Position ihres Mannes und später ihres Sohnes als Kaiser geschwächt. Friedrich nannte sie, Zarin Elisabeth und die Pompadour die drei Erzhuren Europas, er, der in seinen Kriegen selbst oft an vorderster Front gekämpft hatte, wusste was dies Sterben bedeutete, hatte es gesehen und litt daran, kehrte als, wie er selbst sagte, alter Mann aus den Kriegen zurück, die er selbst mit zumindest zweifelhafter Begründung angezettelt hatte. Keiner hatte am Ende etwas gewonnen, Preußen blieb Schlesien und im übrigen wurden die Verluste ausgeglichen, es hatte sich eigentlich, wie immer, nicht gelohnt - allerdings ohne den Frieden mit Russland und Katharina der Großen, die der Schwärmerei ihres Mannes für Friedrich zumindest nichts entgegensetzte, wäre Preußen so von der Landkarte verschwunden, das Haus Hohenzollern vermutlich von der Herrschaft verschwunden.
Eine drohende Katastrophe ist nur mit entschlossenem Eingreifen und einem langfristigen geostrategischen Plan für Europa zu verhindern. Dazu gehört es vorab die Prioritäten festzulegen.
Die globale Wirtschaft erlaubt keinen taktischen Krieg in Europa, die Ökonomien Deutschlands, Skandinaviens, auch Frankreichs, das sich wieder von kleiner Katastrophe zu Katastrophe mühsam stolpert,der Benelux, können sich keinen Krieg erlauben, da sie global arbeiten und wo sie es nicht mehr tun, ihr Sterben schnell beginnt, Geld abgezogen würde von den Banken, den echten Global Playern, die längst in irgendwelchen nur Steuerparadiesen sitzen. Für die US Wirtschaft dagegen, die auf einem völlig überbewerteten Dollar sitzt, der von einer FED verwaltet wird, die sich aus den Aufsichtsräten der Banken besetzt, die sie eigentlich kontrollieren soll, einer nur noch im Gewand der alten Demokratie erscheinenden Oligarchie wie die Ukraine, wäre so ein Krieg global gesehen gerade relativ günstig.
Ein solcher Krieg mit dem Ziel der Absetzung Putins und dem Ausverkauf Russlands, das sich dank sehr hoher Reserven, geringer Schulden und enormer Rohstoffquellen relativ unabhängig bewegen kann, was den Banken der USA nicht gefällt, da diese bemüht sind den übrigen Weltmarkt außer China zu kontrollieren, um größtmögliche Sicherheit für ihre Investoren zu gewährleisten, wäre für die amerikanischen Banken interessant, um als Sieger Russland wieder aufzubauen, ins Bündnis nach ihren Bedingungen zu zwingen, die Rohstoffquellen als Sicherheit für Dollarkredite zu übernehmen und anderes mehr.
Dieses Ziel wäre die beste Wende der Krise für die Banken, die den globalen Markt beherrschen, mit Geld versorgen und kontrollieren. Dafür würden sie leicht einen Krieg in Europa inkauf nehmen. Die mögliche Zerstörung wichtiger Kulturschätze dabei, wird angesichts der Gewinnaussichten billigend inkauf genommen, vor allem wäre die Weltherrschaft der großen Banken dann total und China, das sich noch ein wenig ziert, würde von West und Ost her in die Zange genommen und wohl ebenso unter Kontrolle gebracht.
Putin kann diesen Krieg scheinbar nur verhindern, sofern er nachgibt, sich dem US Dikat unterwirft. Zugleich muss er sich einer Unzahl von Provokationen beugen, die von der CIA im Nachbarland inszeniert und von dem Oligarchen Marionetten Regime durchgeführt werden. Die Krim ist völlig uninteressant für alle Staaten außer Russland, aber sie bot den Schlüssel den Koloss, der zu frei und trotzig war und dabei noch ökonomisch erfolgreich, in die Enge zu treiben. In der momentanen Zuspitzung hat Putin das Heft der Eskalation schon aus der Hand gegeben. Will er nicht sein Amt, seine Macht und sein Land riskieren, muss er den russischen Widerstand stärken und das Land einen.
Sobald er sich zu sehr bedrängt sieht, wird er dem Westen den Gashahn zudrehen, was möglicherweise im kommenden Winter schon sehr bitter für Europa wird, das so schnell keine Alternativen hat und Perspektiven schon gar nicht. Diese Provokation könnte der Auslöser für die direkte kriegerische Auseinandersetzung werden.
Hier hätte Merkel in Deutschland den Schlüssel in der Hand, durch mehr Verbindlichkeit und die sinnvolle Einbindung Russlands für Partnerschaft statt Konfrontation zu werben. Noch tut sie das Gegenteil im Dienste amerikanischer Banken und einer vorgeschobenen Gerechtigkeit für den Erhalt der Oligarchenrepublik mit faschistischer Regierungsbeteiligung, die keinen Krieg je wert ist im Sinne europäischer Wertvorstellungen und ihre Regierung zeigt uns genau das, wenn sie in der momentangen Situation einen gerade Kredit oder die Bürgschaft der deutschen Steuerzahler für die dort regierenden Milliardäre direkt in den Krieg in die Rüstung investiert und was machte sie - schütte Öl ins Feuer und verschlimmert die Situation dramatisch. Europa wird das Baltikum und Polen nicht gegen Russland schützen können, käme es zum Krieg, wir tun nur so, als würden wir es riskieren wollen, aber wir können Russland einbinden und mit ihm auch die Ukraine in Europa ertragen und sie über die ebenso hohen Schulden, die sie bei Gazprom haben, auf Kurs zwingen.
Diese Krise, die auch mit deutscher Hilfe auf dem Weg in die Katastrophe ist, kann also durch taktisch kluges Verhalten noch abgewendet werden, denn ob Europa einen Krieg gegen Russland, der bei Weiterführung dieses Theaters droht, heil überstehen wird, scheint mehr als fraglich. Ökonomisch ist der Schaden nach der letzten Krise von 2008 ohnehin schon viel zu groß. Die USA verfolgen ihre Interessen und werden weder den Euro noch die EU retten, wenn es darauf ankommt, wissen wer der langfristige Partner ist. Dies zeigt sich auch deutlich daran, dass gemeinsame Rohstoffprojekte in der Arktis fortgesetzt werden und das Boykott und Drohungsspiel nur dazu dient Europa und vor allem Deutschland bei der Stange zu halten, das zuletzt aufgrund der publik gewordenen NSA Affäre nicht ohne Grund verärgert war. Amerika wird nichts tun, was die eigenen strategischen Interessen gefährdet oder keinen Gewinn verspricht. Die Katastrophe in Europa stört die USA, sollte sie eintreten nur am Rande, sofern die großen strategischen Fragen zu ihren Gunsten entschieden werden.
Es liegt in der Hand der Kanzlerin, die ein wenig versucht, Russland durch die NATO, auch zu lasten des Baltikum, nicht zu sehr zu provozieren, andererseits aber Putin selbst als nur bedingt zurechnungsfähig zu erklären, was ein böser strategischer Fehler gewesen sein könnte, da Putin das nicht auf sich sitzen lassen wird, denn so absurd es angesichts der geostrategischen Bedeutung dieser Fragen scheint, persönliche Befindlichkeiten der Handelnden spielen immer eine Rolle im großen Theater, warum die persönliche Kränkung oder die Erhebung über den anderen immer unklug ist. Es wird auch hier eine Verhandlung geben müssen, bei der sich geeinigt wird und bei der keiner zuviel verliert, da ist persönliche Verletzung gefährlich, vor allem führt sie zu nichts.
Die mediale Schlacht des Westens gegen Putins Russland sollte dringend gestoppt werden, zumal sie unter nahezu völliger Ausblendung der Taten der Regierung in Kiew und der mit ihr verbündeten Kräfte des Rechten Sektors geschieht. Natürlich ist die Presse hier frei, aber so wie sie sich nahezu geschlossen in den NATO Kurs fügte, wäre ein Einlenken genauso schnell möglich, wenn es medial klug vorgebracht würde.
Sofern Russland sich als Partner für den Frieden in Europa wieder anerböte und den direkten Kontakt zu EU und NATO suchte, hätte Europa die Möglichkeit endlich selbständig in seinem Interesse zu handeln. Ob Putin, der die russlandtreuen Rebellen unterstützt, oder Obama, der die Gegenpartei über die CIA an die Macht putschte, um andere Oligarchen wieder ins Amt zu setzen, der größere Gauner in dieser Affäre ist, weiß ich nicht zu entscheiden. Die USA verfolgen in der Ukraine klar ökonomische Ziele im Sinne ihrer Banken und strategische gegen Russland, indem sie das Aufmarschgebiet der NATO nochmal tausend Kilometer näher an die russische Grenze verlegen.
Russland will zum einen die Russen in der Ukraine schützen, zum anderen seine eigenen ökonomischen Forderungen in Form der Gasschulden der Ukraine territorial absichern. Das haben sie zum einen durch die Annektion der Krim bereits getan und dieser status quo könnte langfristig Teil einer Einigung sein, die mit einem entsprechenden Schuldenerlass einhergeht. Sich darauf einzulassen, könnte die EU Russland als Partner mit der Ukraine zwingen, aber nur, wenn sie verhandeln, wo sie den Konflikt suchen, wird Russland ihnen irgendwann den Gashahn zudrehen, woran Russland erstmal kein Interesse hat, da es auch die Devisen brauchen kann, was es sich aber angesichts des hohen Staatsvermögens und der mittlerweile sehr geringen Schulden gut leisten könnte, insbesondere angesichts der Einigung mit China über den Gashandel gen Osten, was den Quellen noch näher läge. Russland würde sich aber ungern weiter isoliert sehen und ist, wie sich in der Vergangenheit zeigte, für die Nähe zu Europa oder eine mögliche Aufnahme in die EU und NATO auch zu vielen Zugeständnissen bereit. Dies sollte Europa nutzen und endlich taktisch verhandeln, statt sich länger als nur Büttel der USA gegen eigene Interessen zu blamieren, denn wir werden Putin nicht auf europäischen Kurs bringen, wenn wir ihm drohen oder erziehen wollen, um so leichter aber, wenn die Partnerschaft zum Gewinn für beide Seiten wird.
Eine solche langfristige Partnerschaft wäre auch im Interesse der Ukraine, die als Staat nur zu erhalten ist, sofern die russische Mehrheit im Osten, die nur auf das ganze Land gerechnet eine Minderheit ist, integriert wird. Der bei der sonst immer weiter drohenden Abspaltung verbleibende westliche Teil hätte weder Rohstoffe noch Aussichten auf eine Entwicklung angesichts der erdrückenden Schuldenlage, die es bereits zum weitgehenden Verkauf seiner Ländereien und Rohstoffe an die USA beziehungsweise US Konzerne zwingen. Damit gäbe es keine Perspektive auf Entwicklung für die Oligarchenrepublik, in der sich weiter eine kleine Gruppe von Superreichen auf Kosten der Mehrheit bereichert. Gegen Russland und als Profiteure des Ausverkaufs ihres Staates diesen von der einen Abhängigkeit in die nächste steuern, ohne zu wissen, welche langfristig eine Perspektive böte.
Europa kann die Krise nutzen, bevor sie zur Katastrophe wird, dagegen werden sich die USA wehren, aber was uns droht, sofern der Kampf um die Vorherrschaft auf den Schlachtfeldern der ehemaligen UDSSR endgültig ausbricht, will ich mir lieber nicht vorstellen. Berlin liegt zu nahe an künftigen Schlachtfeldern, als dass es meinen könnte davon eher verschont zu bleiben als Moskau - nutzen wir die Chance die bestehende Krise, die das Zeug zum Weltkrieg hat und also einer Katastrophe, noch zu lösen, lange haben wir nicht mehr.
Anders sieht es auf den Schlachtfeldern im ehemaligen osmanischen Reich aus, dem lange Gegner Europas und Russlands, auf dem sich eine neue fanatische Gruppe stark macht, die Verbündete in nahezu allen islamischen Staaten findet und die vom Westen und vom NATO Partner Türkei lange gestärkt wurde. Hier zerfallen mit Unterstützung des Westens gerade zwei der Nachfolgestaaten und nun, wieder mal zu spät, versuchen wir die einzigen zu unterstützen, die noch irgendeine Abwehrchance bieten und bewaffnen die Peschmerga, die kurdischen Kämpfer im Irak, die logisch eng verbündet mit allen anderen kurdischen Kämpfern um Unabhägigkeit, auch die PKK bewaffnen werden, sobald dies militärisch geboten scheint und gerechtfertig werden kann.
Wie greifen wir hier ein, wenn die Kurden es nicht schaffen die ISIS Truppen auf Dauer zu stoppen?
Noch wehrt sich alles gegen Bodentruppen, auch die USA, die diese Krise durch unnötige Kriege verursacht haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, denn es sieht nicht danach aus, als wäre ISIS aus der Luft zu stoppen. Dann spätestens steht auch die Bundeswehr wieder mit NATO Truppen an der kurdischen Grenze und in noch einem Krieg, bei dem wir eine Truppe bewaffnen, weil wir selbst nichts riskieren wollen, die uns in die nächste Krise stürzen wollen, denn die Kurden wollen schon lange einen eigenen Staat, gemeinsam mit den Kurden auf dem Gebiet der Türkei und denen im Iran und wer wollte es ihnen, die unseren Kampf fechten, beziehungsweise den Amerikas, das die Region ins Ungleichgewicht brachte.
Dieser Kampf wird nicht einfach enden, auch wenn es den Kurden gelingen sollte, ihr Staatsgebiet zu verteidigen mit Unterstützung der NATO. Die gut ausgerüsteten und zu allem entschlossenen islamistischen Kämpfer, die gerade in Syrien wieder eine Kaserne erobert haben, werden weiter kämpfen und sich dann zuerst wieder Syrien, dem Golan, dem Libanon, bald Jordanien und auch Israel zuwenden. Wann will der Westen, der diese Region durch Unterstützung verschiedener revolutionärer Kräfte völlig destabilisiert hat, eingreifen. Der Al Quaida Ableger ISIS hat regen Zulauf in der islamischen Welt, Verbündete in Nigeria und Umgebung, der Traum des islamischen Weltreiches hat manche Unterstützer unter denen, die dem Westen seine Kriege übel nehmen und die in schwieriger realer Lage vom großen Reich träumen.
Es ist eine Krise im gesamten Nahen Osten, die längst zur Katastrophe wurde, für die kein Ende absehbar ist. In dieser Situation genehmigt Wirtschaftsminister Gabriel den Verkauf von Rüstungsgütern nach Algerien, das selbst lange schon in einer kritischen Situation mit islamistischen Kräften war und auf dem Weg der Gotteskrieger irgendwann wieder liegt. Der Verkauf an Algerien, einen Staat in dem Islamisten an der Basis stärker werden, jährlich hunderte infolge von Attentaten der Al Quaida im Maghreb sterben, gilt als genehmigungsfähig für einen Sozialdemokraten, der ein großes Theater hinsichtlich der Fertigstellung eines Auftrages in Russland macht, der außer als Übungsplatz keinerlei Gefechtsrelevanz hat, der bereits bezahlt wurde und also hohe Schadensersatzforderungen auslösen wird.
Die Politik der deutschen Regierung und Europas im Ganzen ist ohne jede Strategie. Es wird auf Notfälle reagiert, statt strategisch zu agieren. Wir haben es dort mit einem Gegner zu tun, der einer göttlichen Vision vom großen arabischen Kalifat folgt. Kämpfer, die ein Ziel haben, für das sie sich jederzeit zu opfern bereit sind und wenn wir einen Kopf dieser Schlange treffen sollten, werden an anderer Stelle zehn neue nachwachsen.
Die USA hoffte mit der Ermordung Osama bin Ladens verschwinde der Spuk Al Quaida. Das war mehr als naiv und widerspricht der Struktur der Kämpfer für den islamischen Gottesstaat. Es sind einzelne unabhängig agierende Gruppen von Kämpfern, flexibel und mobil, die keine Führerpersönlichkeit brauchen, auch wenn es einige Köpfe wohl gibt und sie tauchen in Afrika auf wie im Maghreb und die Hamas hat auch schon in Syrien an ihrer Seite gekämpft.
Russland kennt den Kampf gegen radikale Islamisten aus seinen eigenen Landesteilen, in Erfahrung der früheren Sowjetunion ohnehin. Sie konnten die Mujahedin in Afghanistan so wenig schlagen, wie dies später der vereinigten westlichen Welt gelang, die es mit Al Quaida und den Taliban zu tun hatte. Aber sie haben deutlich mehr Erfahrung im Umgang mit diesen Terroristen als wir bisher und sie aufgrund einer Auseinandersetzung in der Ukraine, bei der es nur um 9% der Fläche überhaupt und momentan im Kampf keine 3% geht, zu verprellen, einen neuen Kalten Krieg auszurufen, während jede Strategie zur Rettung im Süden fehlt, ist nicht nur leichtsinnig, es ist wahnsinnig.
Nur gemeinsam mit Russland und China, die auch Erfahrung mit islamischen Aufständen in den eigenen Grenzen haben, könnten wir eine globale Strategie entwickeln, die diesem Terror Grenzen zieht und den Menschen dort die Chance zu einem friedlichen Leben nach unseren Vorstellungen von einem Rechtsstaat gibt. Damit wir dies durchsetzen könnten, müssten wir die Region vollständig besetzen und kolonialisieren, ihr unser System aufdrängen, womit nicht gesagt ist, dass es je akzeptiert würde und auf welcher Grundlage dies gehen soll - Afghanistan hat uns gezeigt, wohin westliches Wirken im Orient geführt hat - hunderttausende Tote später haben wir nichts gelernt, greifen wieder ein, wenn auch nicht richtig, nur halb, ohne Strategie und ohne Mut.
Wer keine Strategie hat, sollte sich besser zurück halten und helfen, mehr nicht. Waffen helfen nie, sondern verlängern nur den Krieg in einseitigem Interesse. Es könnte gut und richtig sein, dort einzugreifen, auch für die Freiheit der Andersgläubigen, aber es ist auf jeden Fall falsch dort einzugreifen ohne Plan oder Strategie zu einer Lösung. Entweder wir entwickeln nun eine klare Strategie oder wir halten uns besser überall raus. Der Weg, den wir gerade beschreiten, führt sicher ins Chaos. So gesehen hängen die Toten am Alex, als Opfer von Gewalt, die grassiert und in der Luft liegt, eng mit denen in der Ukraine und in Syrien und dem Irak zusammen und die weitere Eskalation in und um Israel steht auf keinem anderen Blatt geschrieben. Wer Frieden will, muss Kompromisse suchen und nicht für sich die maximale Lösung in Anspruch nehmen wollen. Darauf wird es ankommen, wenn es darum geht, ob die Krise zur Katastrophe wird. Jede maximale Position gefährdet unsere Zukunft.
jt 26.8.14
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