Dienstag, 12. August 2014

Kriegsparadoxie

Im Krieg machen Menschen unsinnige Dinge, misstrauen einander und suchen nach der besten Möglichkeit, sich gegenseitig tot zu schießen - damit gefährden sie ihr eigenes Leben - zumindest soweit sie nicht nur befehlen, sondern direkt am totschießen beteiligt sind. Die das ganze auslösen oder steuern sind meist unbeteiligt am Sterben wie am Töten vor Ort, sie sagen nur, was passieren soll und andere sterben dafür.

Es gibt Gründe, das Leben leid zu sein, es beenden zu wollen und sich darum umzubringen, diese verdienen Respekt, wenn sie aus freiem Willen geboren werden. Wann dies der Fall ist, wird unterschiedlich definiert, spielt aber keine Rolle für die hier relevante Kriegsparadoxie, werden unter dem Thema "Endlich menschlich" ausführlicher erörtert werden. Die meisten, die im Krieg sterben, haben nicht die Absicht, dies zu tun, manche nehmen es billigend inkauf, andere kämpfen mehr um ihr Überleben als um dem Sieg, dem sie alles unterordnen sollen.

Das ist die Paradoxie des Krieges. Wir werden, ganz gegen unsere Natur, dazu gezwungen unser Leben anderen Interessen Dritter unterzuordnen und den Tod bewusst zu riskieren, um deren Ziele zu erreichen, die uns als unsere mit vorgegauckelt werden. Es ist mir egal, ob der Osten der Ukraine, der mehrheitlich russisch bewohnt ist, sich dafür entscheidet, zu Russland zu gehören, oder lieber zu den mafiösen Oligarchen, die in der Ukraine regieren und auch den Volksaufstand wieder übernommen haben. Diese Frage ist jedenfalls kein Menschenleben wert und eher lächerlich - dennoch sterben tausende dafür, darunter auch die, welche nicht ohne Grund Angst davor haben, die regierenden ukrainischen Oligarchen könnten versuchen, sie zu vertreiben oder auszurotten. Das ist mir nicht egal, aber es ändert sich auch nichts daran, wenn ich die Verantwrortung für dies Sterben der einen oder anderen Seite zu schiebe.

Es ist mir egal, ob Israel Gaza regiert oder die Palästinenser dies tun und es ist albern für diese Selbstverwaltung einen Krieg zu führen und eine Gruppe radikaler Fanatiker zu unterstützen, die Frauen unterdrücken, Unfrieden bringen und das gute Leben stören. Alle wissen, kein arabisches Land hat eine so gut funktionierende Ökonomie wie Israel auf die Beine gestellt und das liegt nicht an Geldern aus Amerika - davon wäre im Golf genug, wollte es wer - sondern am funktionierenden Rechtsstaat, den nur der Krieg immer wieder an seine Grenzen führt, weil undemokratische Potentaten oder Terroristen den Rechtsstaat bedrohen und vernichten wollen. Es geht den Arabern in Israel gut, sie haben Jobs, verdienen Geld und sind Teil des Staates, haben als Büger ihre Rechte. Wer sich an den Interessen der Bürger im Nahen Osten ausspricht, könnte nur dafür sein, diesen zu einer Kolonie Israels zu machen, das die rechtsstaatlichen Bedingungen schafft unter denen ein freies Zusammenleben möglich ist und deren Armee für Ordnung sorgte. Eine ganze Weltregion würde aufblühen und die Menschen lebten glücklich und friedlich miteinander, bis wieder irgendein Idiot den anderen erzählte, wir müssen uns von Israel befreien, die Juden umbringen und den Ort der Himmelfahrt des erdachten Propheten und seiner mittelalterlichen Texte befreien.

Es liegt nicht in der Natur der Araber oder welches der benachbarten Völker auch immer Juden umbringen zu wollen, oder zu glauben, der verrückte Prophet hätte irgendwelche Wahrheiten verkündet und wer nicht diesem Weg folge, dem drohe ewige Verdammnis, denen, die für ihn mordeten aber öffnete sich das Himmelreich, wie es scheinbar die Verrückten der IS annehmen, in ihrem Wahnsinn von Jungfrauen fabeln, bevor sie sich noch möglichst viele mitreißend in den Tod stürzen. Vernünftig erzogen, ohne all den dummen Aberglauben, in laizistischen Schulen ausgebildet, würden sie alle erkennen, es mag nette Tradition sein, Götter anzubeten, an ein Himmelreich zu glauben, aber es ist völlig überflüssig und egal für das Glück von dem wir wissen können, was ein logisch irdisches ist. Alle anderen Phantasien von Göttern und Propheten mögen Erwachsene beschäftigen, bei Kindern haben sie nichts verloren und die UN sollten endlich einvernehmlich dafür sorgen, dass alle Kinder dieser Welt die Freiheit bekommen, frei von Aberglaube und Sekten groß zu werden, in keine religiöse Gemeinschaft eingebunden werden, damit sie nicht den Unsinn der Eltern einfach fortsetzen, bevor sie gelernt haben, kritisch darüber nachzudenken. Dann hätten Araber und Juden die Chance, ihrer Natur folgend, friedlich nebeneinander zu leben, statt sich beständig den Schädel auf der Suche nach höherer Wahrheit oder zur nur Verteidigung des freiheitlichen Status quo einzuschlagen.

Es ist zu bezweifeln, ob einer der viel zu vielen Nationalstaaten die Größe und Würde hat, zu erkennen, dass er nur zum Wohle seiner Bürger existiert und diesem dienen soll - dem Wohl nie Kriege dienen und Religion eine private Angelegenheit nur unter Erwachsenen sein muss, damit die Paradoxie des Krieges durchbrochen wird, in dem sich immer welche totschießen lassen, die am wenigsten mit der strittigen Sache überhaupt zu tun haben, diejenigen aber, die zu blöd und zu stur sind, sich zu einigen, meistens vom Morden völlig unbehelligt leben, dessen Beginn sie befehlen. Wer wessen Interessen dabei verfolgt, bleibt weiterhin unklar.

Zwar geben die Inhaber der Macht vor die Interessen ihres Staates, also des Volkes zu verfolgen, was sie aber offensichtlich nicht tun, da kein Volk ein Interesse an Krieg haben kann, es keine Rechtfertigung für diesen Unsinn gibt, aber was dabei dann ihre wirklichen Interessen sind und was sie davon haben, als den vielleicht Ausbau und die Festigung ihrer Macht, bleibt unklar.

Was wäre einen Krieg wert und damit die Opferung der friedlichen Koexistenz, der Freiheit der Märkte, der Liebe und des Glücks?

So sehr ich auch überlege, komme ich auf nichts, was dies wert wäre, es sei denn, ich wäre Produzent von Waffen und anderem Kriegsspielzeug, das erst im Kriege seinen großen Markt findet und im ewigen Frieden schlicht überflüssig wäre. Ein lustvolles, genüßliches Leben, mit einem Glas Wein am Abend, Menschen, die ihre Lust frei miteinander genießen, Kindern und Büchern, deren Häusern nicht mehr von Verrückten und ihren Bomben bedroht wären, aufgeben für den lächerlichen Absatz von mehr Kanonen und Panzern scheint so absurd und dumm, dass beständig den Kopf schütteln muss, wer bemerkt, diese kranke Tendenz beherrscht die tägliche Realpolitik und bestimmt unser Leben.

Was ist der Grund dafür, dass die Paradoxie des Krieges greift und die Menschen aus ihrem schönen Leben, was sie haben könnten, Abschied nehmen läst, um einander umzubringen, aufzulauern und langfristig zu vernichten?

Liegt es an den engen Grenzen des menschlichen Denkens, das sich nur um Kriege und manchmal Liebe drehen kann, sind wir von Natur aus missgünstige Wesen, die einander nach dem Leben trachten und meinen für ein lächerliches Stück Land müssten eben ab und an einige junge Männer sterben?

Krieg hat nichts sinnvolles und nichts heldenhaftes, im Gegenteil, er ist unsinnig, führt zu keinem Ziel, vernichtet das gute Leben, zerstört Hoffnung und bringt außer denen, die Waffen produzieren, kein Wachstum und kein Reichtum. Solange wir souveräne Nationalstaaten mit eigenen Armeen haben und für eine sinnvolle Lösung halten, wird es so weitergehen, so lange wir Eltern erlauben, ihre Kinder zu beschneiden oder zu taufen, im Aberglauben, religiös zu erziehen, wird sich nichts ändern in der nächsten Generation. Kein Mensch braucht Krieg, niemandem nutzt es und die daran noch verdienen oder je verdient haben, sollten endlich im Sinne des Weltfriedens alle enteignet werden.

Es gab mit Karl dem Großen und seiner Constitutio beginnend eine Verlagerung der Konfliktlösung von der zwischenmenschlichen Ebene vor die Gerichte, damit das Fehdewesen ein Ende findet und sich nicht mehr ständig die Ritter gegenseitig oder ihren Angehörigen den Schädel aus jedem Zorn heraus einschlugen oder dies bei den jeweils anderen Bauern praktizierten. Es dauerte von Karl I bis zu Maximilan I., dem Großvater von Karl V. - von daher sichtbar fast vierl Karle dazwischen, also eine längere Zeit, real fast 700 Jahre, bis es einen sogenannten ewigen Landfrieden gab, um zumindest im deutschen Reich für Frieden zu sorgen, der dann auch immer wieder gebrochen wurde, sogar noch dreißig Jahre lang für den vermeintlich rechten Glauben und von den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts ganz zu schweigen.

Es gab nie Frieden zwischen den Staaten, außer sie wurden ökonomisch so sehr aneinander gekettet, dass sie sich keinen Krieg leisten konnten, wie in der EU. Das Fehdewesen fand ein Ende, sicher, es kommt noch mal vor, dass einer den anderen in Wut erschlägt oder geplant umbringt, aber es ist verdammt selten geworden. Wenn ermittelt der Staat mit einer sehr hohen Quote bei der Aufklärung und die Bürger halten es für normal, dass hier der Staat für die Rache zuständig ist, nicht die einzelnen - wie auch die scharfen Reaktionen auf die Ehrenmordfälle beweisen. Die Bürger haben sich also weitgehend - die wenigen atavistischen Ausnahmen aus islamischen Kulturen oder besser ohne Kultur, jenseits des Rechts jedenfalls, bestätigen dies nur - auf die Übernahme der Rache durch den Staat geeinigt. Damit dies langfristig funktioniert, muss der Staat weltanschaulich neutral sein, also keinem regionalen Aberglauben folgen, nenne er sich nun Islam oder Christentum oder wie auch immer. wo er dies tut, wird er immer wieder scheitern oder unterdrücken - wie sich eine moderne säkulare Republik entwickelt, wenn sie von religiös gesinnten Menschen regiert wird, ist an der Türkei zu beobachten, deren Weg sich immer mehr dem Abgrund nähert.

Die Bürger haben es begriffen, Konflikte sind nicht mit Gewalt zu lösen, sondern friedlich vor Gericht - die Staaten sichtbar nicht, allen voran die USA, die es bis heute nicht schaffen ihre Bürger zu entwaffnen und so noch hinter den vor über 500 Jahren in Deutschland beschlossenen Status zurückfallen, ein primitiver Schurkenstaat inzwischen sind, auch wenn sich die Regierung Obama gerade sichtbar um Zurückhaltung bemüht sind die Drohgebärden gegenüber Russland so lächerlich wie entbehrlich.

Es hält sich zurück, will Hilfsgüter an die Russen im Osten liefern, übergibt die Laster dem Roten Kreuz und eine misstrauische Ukraine verhindert die Überfahrt, um weiter Krieg zu spielen gegen die eigenen Bürger an denen sie natürlich nie einen Genozid planten nur weil sie russischstämmig wären nur diesen unter Aufsicht und Beifall des moralischen Westens faktisch durchführen und sogar die alte moralische Tante Die Zeit aus Hamburg, schreibt nur voller Misstrauen über Putins böse Absichten mit öffentlichen Hilfstransporten, die Spenden von Moskauern transportieren.sie verhalten sich wie kleine Kinder oder misstrauisch prozessierende Ehepaare in lächerlicher Verschlingung.

Sollte sich nun, was wahrscheinlich ist, herausstellen, dass die Laster nur harmlose Hilfsgüter enthalten, die Drohkulisse des Westen lächerlich ist wie verlogen, wird uns vielleicht klar, wer hier den Krieg im eigenen Land gegen wen führt, aber auch wenn es andersrum sein sollte, ist das noch wichtig, wohin führt diese weitere kurzsichtige Politik von Verdächtigung und Vorwürfen ohne sachliche Grundlage.

Es gibt für die Ursache des Absturzes von MH17 keinerlei taugliche Beweise, wie es momentan aussieht, um so dünner die Beweisgrundlage, um so größer die Bugwelle aus Nichts, die von den Staaten vor sich hergeschoben wird. Wer aufmerksam die ersten Anschuldigungen gegen Russland und die Rebellen verfolgte, mit angeblichen Beweisen, wird erstaunt sein, wie sehr sich die Wahrheit relativiert hat, die in der derzeitigen Lage in der die USA einen Konflikt mit Russland suchen, nicht mal den Hauch einer Chance hat, nahe an die Wirklichkeit zu kommen.

Wir stören uns nicht daran, belogen zu werden über die Gründe eines Absturzes, der hunderte Menschen das Leben kostete, wollen einen als unserern Partner begrüßen, der womöglich in Verwechslung mit dem russischen Präsidenten mal eben eine Passagiermaschine vom Himmel holte, um den eigenen Nationalstaat zu verteidigen, dies den Rebellen in die Schuhe schob, gegen die nun vorgeblich begründet ein Vernichtungsfeldzug geführt wird und wir freuen uns, dass die bald EU und NATO Partner aus der Ukraine dem bösen Russen die Stirn bieten, glauben das Ammennmärchen vom gefährlichen und verrückten Putin.

Putin, der einzige Russe seit langem, der kerngesund überhaupt nicht trinkt, sehr rational handelt, sich als zuverlässiger Partner erwies und nur, erwartungsgemäß und logisch die Krim sichert, wird von der Kanzlerin dieses Landes als psychisch auffällig, nicht mehr der Wirklichkeit verhaftet und gefährlich erklärt. Dass es hier einen persönlichen Rachefeldzug gibt, ließe ich ja gerne außen vor, weil es zu lächerlich scheint, dass eine Weltpolitikerin von ihrem Talent und dieser Gnade sich auf solch lächerliche Spielchen einließe, schien unglaublich - aber, ich gestehe, ich finde keinen Grund, der sie zu dieser Verdächtigung sinnvoll motivierte als die persönliche Rache für das traumatische Hundeerlebnis des Schröderfreundes Putin. Die Kanzlerin vergisst scheinbar nichts.

Spricht für ihr Gedächtnis könnten ihre Anhänger nun hochhalten, aber dafür um so mehr gegen ihren Charakter die Realisten dagegen argumentieren. Wie auch immer wir die Person Angela Merkel nun bewerten, sie spielt im weiteren wohl keine Rolle, spannend ist, wie sich auf höchster politischer Ebene die Eskalationen auf Kindergartenniveau bewegen. Was zwischenmenschlich völlig verpönt ist, nehmen wir auf zwischenstaatlicher Ebene hin - würden solch dreiste Lügen vor Gericht vorgetragen, wir wüssten, wie der Prozess ausginge, die ideologisch einigen Gruppen tangiert das nicht, im Gegenteil. Beide Seiten lügen aus taktischen Gründen, halten es sich je lautstark vor und hoffen dabei durch Lautstärke an Glaubwürdigkeit vor ihren Völkern zu gewinnen.

Erstaunlich leise verhielt sich in letzter Zeit dabei Putin, aber um die lächerliche Polarisation nicht gleich heraufzubeschwören, sei sich an dieser Stelle jeder Wertung dazu enthalten, nur eine neutrale Feststellung nebenbei. Das ganze Szenario bleibt, von welcher Seite wir es auch betrachten, schlicht lächerlich.

Nicht ganz so lächerlich ist es in Israel, wo es tatsächlich um Menschenleben und deren reale Bedrohung durch mit ihren Raketen eher impotente Terroristen geht, die sich mittlerweile, wie so viele Araber, wieder untereinander ermorden aus Gründen welcher Rache und Eifersucht auch immer. Peinlich wird es für die Hamas, wenn sich die Aussagen der Israelis bestätigen, dass über 90% der Todesfälle auf ihr Konto gingen provoziert wurden und wermeidbar gewesen wären, Israel tatsächlich als im völkerrechtlichen Sinne unschuldig aus der Angelegenheit käme, wonach es nach Aussagen der UN bisher aussieht, denn auch die wenigen Querschläge oder Angriffe auf UN Schulen, trafen eben auch immer welche, die von der Hamas nebenbei als Waffenlager missbraucht wurden.

Nicht lächerlich ist also hauptsächlich die Rolle der Hamas gegenüber der eigenen Bevölkerung aber das sollten neutrale Gerichte klären, die am besten solch strittige Gebiete, bis zur endgültigen Klärung unter UN Verwaltung stellen sollten. Es bräuchte eine UN Truppe, gern auch unter deutscher Führung, solange es diese lächerlich überflüssigen Nationalstaaten noch gibt, die alle Vorgänge dort neutral aufklärt, um zu einer vernünftigen Bewertung zu kommen. Vernünftig wäre, wenn Israel und Palästina, was es als solches nicht gibt, als souveräne Nationalstaaten erstmal bestehen wollen, den Zipfel Gaza an das Westjordanland zu hängen und diesen Teil für israelisch zu erklären, aber, ich höre schon die Empörung der engagierten und immer unterdrückten Palis, um Vernunft geht es hier nicht, es geht um zwischenstaatliche Wutanfälle, die beide Seiten in mehr oder weniger kindlicher Weise ausleben in der Hoffnung nach der nächsten Prügelei wären sie Sieger, auch wenn ihnen jeder Erzieher sagen wird, es gibt keine Sieger und sie müssen sich wieder vertragen, egal wie brutal sie sich prügelten.

Unsere Staaten schaffen also nicht, was sie von den Bürgern verlangen und was einfachste Regeln der Vernunft gebieten, sich friedlich zu einigen. Im Gegenteil, scheinbar ist das wunderbare daran Staatschef zu sein, sich kindlich trotzig und gemein verhalten zu dürfen, weil ja das dumme Volk für mich in den Krieg zieht, sich für mich prügelt und ich nur die Fahne hochhalte in geschützten Räumen. Eine immer lächerlichere Prozedur, die schleunigst beendigt werden sollten und der gerade peinliche Aufstand des inkompetenten Regierungschefs im Irak, der sichtbar an soviel Realitätsverlust leidet, wie die Kanzlerin Putin nur unterstellte, um sich gut zu positionieren, belegt dies wieder von neuem. Hier werden wie üblich auf höchster Ebene Kinderspielchen um, der hat meine Schaufel genommen und ich bin heute König ausgefochten, mit nur leider echten Waffen auf Kosten der Bevölkerung.

Was sollte die Antwort auf die Unfähigkeit der Staaten sein, ihre Dinge friedlich zu regeln, fragt sich beim Blick in die Geschichte und die Antwort leuchtet klar, verlagert die Kompetenzen, nehmt den Staaten die Erlaubnis ihren Streit untereinander zu regeln, schafft höhere Gerichte und sorgt dafür, dass diese übernationale Stelle besser bewaffnet und stärker ist als alle Staaten, was diese auf die Dauer entbehrlich macht aber das werden die längst friedlichen Bürger am besten von alleine merken, wenn sie der öffentlichen Schlichtung zuschauen. Es braucht keine Staaten, es braucht eine UN Schlichtungsstelle mit einem nur dem Völkerrecht verpflichteten Gericht, das über alle Krieg gefährdeten Streitigkeiten entscheidet.

Hier gelten dann neutrale rechliche Maßstäbe, weshalb die Ansiedlung in einem bestehenden Rechtsstaat Pflicht ist und die Prozesse werden sich langweilig lang hinziehen, warum jeder sie vermeiden will, werden viel kosten und nichts bringen, wie es eben im Rechtstaat meistens so geht, der am besten funktioniert, wenn er sich weitgehend überflüssig macht und die Bürger lieber konform handeln, um die Inanspruchnahme mit ihrem lästigen Zeitaufwand zu vermeiden.

Aus der Kriegsparadoxie führt kein anderer Weg als der einer Verlagerung. Die Staaten haben sich dank Eitelkeit und Kleingeist als vollständig unfähig erwiesen, Konflikte zu lösen, schaffen wir eine andere Ebene, um den ewigen Landfrieden von der Ebene des deutschen Reiches als Idee in die Welt zu heben und momentan spricht viel dafür, die Einführung entweder über einen Aufstand der Basis zu erzwingen, die genug von den lächerlichen Kriegsspielen hat, oder über die gegenseitige Mißgunst mehr Miteinander auf neutraler Ebene zu erzwingen.

Es belauschen sich alle, die Spionage erfasst alle Lebensbereiche, ist vollständig und dringt in die intimsten Details des Privatlebens ein - wir sollten meinen NSA, KGB und BND wissen alles - tatsächlich aber haben sie meist keine Ahnung gehabt, wenn wirklich etwas passiert, haben sie keiner Tat oder Eskalation wirksam vorgebeugt, sondern nur die Kontrolle verschärft, um behaupten zu können, sie sorgten für Sicherheit, ist ihr Credo und tun logisch das Gegenteil, was Teil der Kriegsparadoxie ist in der wir uns befinden und entweder, wir halten diese Spirale ganz schnell an, verlagern die Konflikte auf eine neutrale Ebene und entziehen den offensichtlich unfähigen Staatschefs die Kompetenz, oder wir wandern fröhlich weiter in den nächsten Weltkrieg, dessen Folgen keine Grenzen mehr kennen und bei dem völlig unklar ist, ob irgendwer das Morden noch überlebt.

Noch können wir handeln, bald werden wir behandelt und vielleicht werden einige daran denken, dass die gebildeten römischen Bürger den Suizid des Lukrez als Ausdruck seiner Freiheit sahen, während der staatsnahe und schriftsellerische Konkurrent Cicero, der nie aber so bedeutendes schrieb oder dachte, alles tat, diesen als krank darzustellen, begründet durch die Impotenz des Philosophen und ähnlichen Unsinn, der alle kritischen Geister erschreckend an die These der Kanzlerin vom völligen Realitätsverlust Putins erinnert, der hier aber nicht etwa mit Lukrez gleichgestellt werden soll. Die Sicht des Cicero setzte sich lange durch, insbesondere der katholischen Kirche war der natürlich seelenlose Atheist Lukrez ein Graus, der besser als verrückt verschwinden sollte.

Einem Zufall verdanken wir es, dass sein zentraler Text schon in der Renaissance wiedergefunden wurde und Europa veränderte, uns die Freiheit von Göttern und also auch von Staaten auf dem Weg zum persönlichen Glück denken ließ - er ist viele Umwege gegangen, die Menschen haben sich noch viele male in verschiedene Formen des Aberglauben verirrt, bis sie endlich ankamen bei der Erkenntnis, dass der Staat neutral sein soll in der Weltanschauung und wie unter ihnen gerecht Recht zu sprechen ist. Nun ist es an der Zeit, was für die Bürger gilt auf die Staaten zu übertragen, von der persönlichen Haftung der politisch Verantwortlichen für ihr Handeln gleich einem Kaufmann, wie der Verlagerung der Konfliktlösung auf eine neutrale Ebene, hin zur völligen Entwaffnung aller Bürger.

Es gibt diese Ebene, es gibt ihre Gerichte und es gibt ihr Recht, wir müssen sie nur anwenden und die Grundsätze des ewigen Landfrieden von der nationalen auf die internationale Ebene verlagern und damit nicht sofort ganze Industriezweige wegbrechen, bewacht von einer modernst bewaffneten, wenn auch langfristig völlig überflüssigen Armee der UN, denn was für Bürger gilt, das gilt für Staaten erst recht.
jt 12.8.14

3 Kommentare:

  1. Interessante Gedankengänge. Vieles davon sehe ich genauso bzw. ähnlich.

    Einiges, wie z.B. die totale Entwaffnung, sehe ich eher als utopisch und gefährlich an, da somit die Bevölkerung keinerlei Möglichkeiten mehr hat, einer Regierung, die ihre Macht missbraucht, Einhalt zu gebieten und entsprechend zu begegnen.

    Auch die Punkte, die die Situation im Nahen und mittleren Osten, insbesondere Israel, betreffen, sehe ich keinesfalls so. In Israel herrscht wahrscheinlich noch weniger Rechtsstaatlichkeit, wie bei uns. Bevor also eine überstaatliche Gerichtsbarkeit sinnvoll in Angriff genommen werden kann, sollte zunächst einmal in allen Staaten die innere Rechtssicherheit hergestellt werden.

    Auch sollten die Staaten wieder alle über ihre eigene vollständige Souveränität verfügen und die Überbleibsel der alten Kolonialzeiten, die u.a. durch willkürlichem Ziehen von Grenzen und Neugründungen von "Staaten" zu den aktuellen Konflikten beitragen, beseitigt werden.

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  2. Völliger Unsinn, Israel ist der einzige Rechtsstaat dort unten weit und breit und das ist unstreitig unter denen, die wissen, was den Rechtsstaat ausmacht. Wir brauchen keine Staaten und keine Souveränität von diesen, diese Antwort denkt nur in überholten Mustern. Der Text orientiert sich am Glück des einzelnen und für den braucht es keinen Staat sondern nur die Möglichkeit in Frieden zu leben. Allerdings fehlt den meisten der Mut, sich die Welt ohne Staaten und Gesetze zu denken, außer den Verträgen miteinander.

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  3. Nun ja, im Vergleich der Rechtsstaatlichkeit, bezogen auf die Länder des nahen und mittleren Ostens, steht Israel natürlich besser da - Rechtsstaatlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes herrscht dort jedoch genauso wenig, wie bei uns.

    Das wir eigentlich keine Staaten benötigen, sehe ich auch so. Mir schwebt da eine Organisation des Miteinanders nach der Art vor, wie sie von Gaddafi in Libyen realisiert wurde, wo alles auf der unterst möglichen Ebene direkt zwischen den Beteiligten geregelt wurde und wo die Erträge aus den gemeinsamen Ressourcen der gesamten Gemeinschaft Zugute kamen.

    Die eigentliche Funktion des Staates, nämlich uns zu schützen und in Frieden leben zu lassen, erfüllen die meisten unserer heutigen Staaten nicht. Statt dessen dient das Wesen der aktuellen Staaten nur dazu, uns, im Auftrag Weniger (der sog. 1% - Oligarchen, Industrielle, Bankster, ...), zu kontrollieren, auszunehmen und klein zu halten.

    Der Weg, hin zur globalen Staatenlosigkeit, ist ein ziemlich weiter und langer Weg. Meine Äußerung hinsichtlich der Souveränität bezieht sich eigentlich eher auf eine Übergangslösung dahin, damit dieser Weg von den einzelnen Bevölkerungen in freier Selbstbestimmung und im jeweils eigenen Tempo begangen werden kann.

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