Dienstag, 19. August 2014

Geschlechterverhältnismäßigkeit

Wie verhalten sich die Geschlechter zueinander und lässt sich dazu etwas in dieser Allgemeinheit sagen oder scheitert der Versuch schon vorab, um schlicht festzustellen, es ist immer anders, auch wenn es ist, was es halt ist und bei jedem so, wie es ihm oder ihr entspricht, auch wenn es auf ein sehr ähnliches Ergebnis hinausläuft, sind die Wege dahin doch höchst unterschiedlich, scheint es.

Oder täuscht der Anschein und gibt es sich immer wiederholende, fast schematisch gleiche Verhaltensweisen unter dem Deckmantel der Annäherung, die sich immer wiederholt und nur geringfügig variiert wird?

Weiß es nicht und wie sollte ich mit meinem geringen, nur einseitigen Horizont darüber urteilen können und wäre ich auf irgendeine Art dabei erfolgreich, müssten mich dann alle verstehen oder hätte ich gerade dann am Thema vorbeigeschrieben, weil ich ja naturnotwendig nach meinem geschlechtsimmanenten Horizont nur urteilen kann und wenn ich es nicht tue, bin ich als Mann nur halb vollständig. Stelle also zu Beginn fest, ich kann zum Thema nichts allgemeines sagen, weil ich, wenn überhaupt, nur teilweise Ahnung haben kann.

Es gibt also für alle, die etwas allgemeines dazu erfahren wollen, keinen Grund weiter zu lesen, ich habe von der Sache allgemein keine Ahnung, kann nur meinen naturgemäß beschränkten Blick bieten und damit versuchen, zu beschreiben, was ich beobachte. Es sind nur meine Gedanken und sie haben keine Verbindlichkeit.

In einer Gesellschaft, die sich immer intensiver auch sprachlich mit diesem Verhältnis beschäftigt, sind die Aussichten etwas vernünftiges dazu noch zu sagen inzwischen relativ schlecht, da wir uns mit jeder Äußerung auf auch sprachliches Glatteis begeben. Neben der um formelle Korrektheit bemühten Art und Weise des öffentlichen Umganges, der damit nur komplizierter wurde, tritt heute der neue virtuelle Umgang der Geschlechter und die Suche nacheinander im Netz, die vieles erleichtert und die paarungswilligen sich viel leichter finden lässt, als dies früher möglich war.

Spannend wäre, zu überlegen, wie ein verhältnismäßiges Verhältnis aussähe und was es ausmachte. Hier könnten wir weit ausholen und auf die Welt schauen, die sichtbar ein großes Variantenreichtum dabei bietet und manches was hier als völlig verfehlt gilt, gar eine Diskriminierung wäre, ist an anderen Orten normal und unser Verhalten gälte dort als absurd. Ohne diese Differenzen jetzt näher zu bewerten, oder gar in die religiösen Gefilde abzuschweifen, kann festgestellt werden, dass bei dem Thema scheinbar wenig absolute Gültigkeit für sich in Anspruch nehmen kann und manches relativ unterschiedlich betrachtet wird je nach Ort, auch wenn sich das Ziel des Umgangs auf der Welt wenig unterscheidet. Sie wollen halt alle irgendwie ineinander und trauen sich selten, offen darüber zu reden, was aber auch gut so sein könnte.

Wenn Männer über Frauen sprechen, tun sie das auch ganz unter sich völlig anders als Frauen es umgekehrt tun, so zumindest scheint es mir, aus dem was mir Frauen davon erzählten, denn natürlich war ich nie als Frau unter Frauen dabei und auch wenn ich viel mit Frauen zusammen war, ist doch auffällig, wie häufig Männer mit Gefühl bewerten und wie sehr sich Frauen um scheinbar objektive Kriterien bemühen, was uns zum Kern des Problems bei diesem Thema bringt. Inwieweit beeinflusst das Gefühl jede Äußerung zum Thema, wann äußern wir uns unbefangen und was ist dabei entscheidend?

Ob mir eine Frau gefällt oder nicht auf objektive Kriterien zu reduzieren, verkürzt um entscheidendes, denn letztlich ist es eine Gefühlsfrage, die im Einzelfall nur sehr kompliziert auf irgendwie objektive Gesichtspunkte reduziert werden kann. Aber genau diese etwas unbestimmten Kriterien spielen eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie sich das Verhältnis der Geschlechter gestaltet.

Theoretisch haben wir die klassischen Rollen längst verlasen, praktisch fallen wir immer wieder in sie zurück und können uns ohne sie kaum miteinander bewegen, weil wir schnell gegen Gewohnheiten verstoßen. Auch in unserer zumindest formal relativ gleichberechtigten Gesellschaft erwartet Frau normalerweise, dass Mann den ersten Schritt tut und sich im richtigen Verhältnis zu drängen, oder umeinander zu ringen, ist normal auch im Zeitalter des online Dating.

Erwartung ist ein spannendes Stichwort zum Thema. Sie steht in einem Ausschlussverhältnis zur Liebe, die sich nur frei entwickeln kann und ein sich wollen als Naturereignis sein soll. Dennoch tritt dieses Naturereignis tatsächlich nahezu nie so ein. Nach meiner geringen Erfahrung scheint es, dass Frauen eher relativ klare Vorstellungen und Erwartungen haben, was sie sich als Partner zur irgendwie Paarung vorstellen, während Männer sich, so sie darüber nachdenken, wovon nicht immer auszugehen ist, sich eher von diffusen Vorstellungen leiten lassen.

Ginge es darum im Verhältnis miteinander glücklich zu werden, wären vermutlich objektive Kriterien ein besserer Ratgeber als die immer nur Gefühle, durch was auch immer sie ausgelöst werden. Früher wurden darum auch hier Ehen nach solchen Kriterien ausgehandelt und geschlossen, Gefühl konnte danach kommen, sollte, aber war nicht nötig. Heute halten wir es umgekehrt und entsprechend höher ist die Quote des Scheiterns dabei. Leider gibt es kein Kriterium, was messen könnte, ob die Menschen damit glücklicher werden, oder sie heute verhältnismäßig unglücklicher sind und sich darum die Veränderungen im Verhältnis bewährt hätten oder eben gerade nicht.

Schauen wir in andere Länder, werden wir auch wieder feststellen müssen, ein Kriterium für das Maß des Glückes lässt sich danach nicht wirklich finden, vor allem wissen wir nicht, wie subjektiv unsere Sicht dabei von unserer Vorstellung von Glück im Verhältnis von Frau und Mann bestimmt wird. Wir müssen sogar ehrlich davon ausgehen, dass wir nahezu keine Ahnung haben und uns darum besser eines Urteils enthalten, so nahe es uns auch zu liegen scheint. Einzig kann ich aus der verschiedenen Sicht auf das Gleiche feststellen, was sich im letzten noch mehr ähnelt, egal wo auf der Welt, wie wenig ich dazu verbindlich oder vernünftig sagen kann.

Spannend ist darum auch der Blick in der Geschichte, der uns vielleicht zeigen könnte, ob sich etwas verändert hat und das etwas am Verhältnis und der Art wie wir Glück empfinden geändert hat. In den meisten Kulturen herrschte früher eine klassische Rollenverteilung vor, aber auch das lässt sich so allgemeinen nicht sagen und die Frage, was wir Erfüllung im Miteinander nennen, scheint sich, auch nicht so sehr verändert zu haben. Lesen wir das Hohelied der Bibel, die Liebeslieder des Ovid oder anderes zum Thema, merken wir, es wirkt immer noch an- oder sogar erregend, fördert die Lust miteinander heute wohl wie damals, auch wenn wir im Zeitalter des Porno jede derbe Kost überall zur Verfügung hätten, versagen auch die uralten Texte nicht in ihrer Wirkung, das männliche Glied rührt sich freudig und der weibliche Schoß, so wurde mir berichtet und praktisch bestätigt, zeigt die passende Reaktion seinerseits.

Spannender noch wird es, wenn wir uns fragen inwieweit das Verhältnis der Geschlechter sich auf das Erlebnis dieser Natur auswirkt. Lust macht es uns heute noch und es stellt sich nur die Frage, ob sich hinsichtlich des Ziels je etwas geändert hat oder ändern wird. Schauen wir statt weit in die Welt, in der manches etwas anders ist durch klimatische Bedingungen, lokale Sitten und vieles mehr, einfach wie es hier gewesen sein soll und betrachten, was uns die Geschichtsschreiber berichten, können wir erstaunliches beobachten, was dieses Verhältnis angeht. So war es in Germanien, was in etwa dem entspricht, wo wir heute leben irgendwo in der Mitte Europas zwischen kühlem Norden und sonnigem Süden und voller Wald, nach den Berichten des Tacitus, wie weit auch immer wir diesen heute noch Glauben schenken, denn sie waren sicher auch eine Propagandaschrift, um faul gewordene Römer zur Ordnung zu rufen, üblich, dass die Frauen als Herinnen des Hofes das Schlüsselrecht hatten und die Männer im der damaligen Ackerwirtschaft entsprechenden Zyklus Frau und Hof wechselten, während Kinder und Frauen am Ort blieben. Ein aus heutiger Sicht erstaunliches Verhältnis, was aber der bei uns eher emotional betrachteten Ehe eine sehr ökonomische Komponente gibt und die Verhältnisse der Geschlechter grundlegend ändert.

Die Aufgaben waren funktional zugeteilt und die Frauen hatten die Herrschaft über das Haus, die Männer über Krieg, Jagd und alles, was außerhalb des Hauses geschah. Ob dies eine der Wurzeln dafür ist, dass der deutsche Feminismus die Sprache für sich als Mittel des Kampfes um Gleichberechtigung entdeckt hat, wird nicht zu klären zu sein, da unsere heutige Gesellschaftsordnung durch die Verbreitung des Christentums stark von der mediteranen Variante überlagert wurde und hier zu zeigen, wo die Religion als Transporteur der Sprache über Klöster und Predigten stärker wirkte als gewachsene Traditionen, wird sich nicht exakt ermitteln lassen, zumal es an Sprachzeugnissen der Vorfahren auf diesem Gebiet mangelt. Zumindest haben die Frauen damals zugeschriebene Herrschaftsrechte gehabt, die weiter gingen, als die römisch geprägte spätere christliche Gesellschaft es noch zuließen.

Der Jungfrauenkult der Männerkirche gibt davon beredten Ausdruck und weist den Geschlechtern infolge klare Rollen zu und je nach Stärke der jeweiligen regionalen Verankerung eine intensivere Neigung dazu, sich andere Wege zu suchen, um den Trieben genüge zu tun. So ist etwa der Analverkehr gerade in Gesellschaften in denen Wert auf die Jungfräulichkeit der Braut gelegt wird, besonders weit verbreitet, während er in Gesellschaften, die sich mehr an der Natur orientierten, nur als Verhütungsmittel im Gebrauch war, aber sich weniger Kult darum entwickelte. Eine große Rolle spielt er in den Teilen der Welt, in denen die Klitorektomie üblich ist, da nur durch ihn die Möglichkeit für die betroffenen Frauen besteht noch Lust und Befriedigung beim Sex zu finden, wonach Liebende ja, gegen alle Sitten, der Natur nach füreinander streben.

Das Verhältnis zur Lust und wie wir beim Sex miteinander umgehen verrät uns auch sehr viel über das Verhältnis der Geschlechter und auch hier könnte sich für Deutschland, das nicht nur mit der feministisch korrekten Bezeichnung des einverständlichen Sex ringt, sondern viel mehr noch mit seiner tatsächlichen Durchführung, die Frage stellen inwieweit die inhaltlich völlig müßige unten oder oben Diskussion, die aber für das Selbstverständnis lange eine entscheidende Rolle spielte, nicht auch in den germanischen Wurzeln liegt, von denen sich Frau verdrängt sah entsprechend christlich orientalischer Muster. Nach meiner geringen Erfahrung ist es wohl für Frau meist leichter zu kommen, wenn sie oben ist und damit der ganze Vorgang eher für beide befriedigender. Aber auch hier gilt, keine Regel ohne Ausnahme und was richtig ist entscheidet sich in der Situation besser nicht nach dem Rollenverhältnis sondern nach der je Lust und Leistungskraft.

So gibt es eine Gruppe von Naturalisten, die vertraten, wenn Mann die Leistung der Aufrichtung seines Gliedes bringt, wäre es auch angemessen, wenn Frau sich dafür auf ihm bewegt, anders begründet es eine eher feministische Richtung, die von der Herrschaft und Kontrolle im Prozeß sprechen aber infolge zum gleichen Ergebnis kommen - stellte sich also die Frage, ob es für das richtige Ergebnis auf das warum des Weges ankommt, was mir, zugegeben, amüsant erscheint und ein feilschen um den Bart des Propheten - sofern es beide genießen und das Ergebnis beide befriedigt, könnten die Gründe des Weges egal sein.

Sind sie aber in Deutschland theoretisch schon lange nicht mehr, sondern immer wieder Gegenstand heißer Diskussionen gewesen insbesondere seit den vermeintlich sexuell befreiten späten 60er und 70er Jahren, die durch das Aufreten von AIDS massiv ausgebremst wurden unter Beifall der moralisch besorgten Kirchen, die das Liebesmantra predigten und damit der heutigen Vereinigung von Liebe und Fortpflanzung das Wort redeten, was mangels mutiger Alternativen immer noch erfolgreich ist. Verwunderlich dabei ist insbesondere, wie sehr Frauen, anders als ihre germanischen Vorbilder, dem Beifall zollten zu ihrem eigenen Schaden und unter Inkaufnahme der damit verbundenen Rollenmuster, auf Kosten ihrer sexuellen Befriedigung und letztlich dank ihrer natürlich größeren Potenz zu Lasten ihrer Führungsrolle beim Vollzug.

Festzustellen, ob das verhältnismäßig ist oder eher nicht und was ein verhätnismäßiger Umgang wäre in der Gesellschaft, die ihre Rollenmuster fast noch statischer festschreibt, als es die frühere Ständegesellschaft tat und für die einfach an die Stelle der Moral das Dogma der formalen Gleichmacherei trat, unabhängig davon, wohin dies im Ergebnis führt, könnte zumindest zu einem vernünftigeren Umgang der Geschlechter untereinander führen, der heute absurde Folgen zeitigt.

Es gibt Theorien, wonach die der fröhlich zunehmenden Neigung zur freien Begattung zum Trotz abnehmende Zahl der Geburten, mit der zunehmenden Impotenz der Männer zusammenhängt, die durch das in Rückständen noch immer im Trinkwasser vorhandene Hormon der Pille verbweiblichten und nicht mehr zeugen könnten. Da diese Diskussion wissenschaftlich betrachtet so überflüssig ist wie die über die Wirkung der Homöopathie, es kann kein tauglicher Nachweis über die Auswirkung dieser geringen Konzentration bisher erbracht werden, der Rest ist eben Aberglaube und sollte jedem selbst überlassen werden, ist jedenfalls kein tauglicher Gegenstand der Diskussion, wie jeder Glaube. Ob daraus eine Veränderung des Verhältnisses rührt, die Veränderung der Rollen also in Wirklichkeit keine soziale Diskussion sind, sondern nur eine verkannte biologische wäre, kann also auch dahinstehen, auch wenn bei Betrachtung der deutschen Kapriolen bis an die Universitäten in Fragen der Sprache, sich wohl mancher fragte, ob dies noch natürlich, vernünftig oder schlicht eine absurde Bewegung ist, die irgendwann vergessen hat, dass der sprachliche Genus nichts mit dem natürlichen zu tun haben muss und wo er das hat, sich daraus alles und auch das Gegenteil ableiten lassen, aber sicher nicht, was hier versucht wird umzusetzen, wie sich wunderbar aus dem Genus von Die Sonne und Der Mond ableiten lässt, die in allen anderen europäischen Sprachen den umgekehrten Genus haben, was uns wieder zum alten Tacitus führte, die Sonne des germanischen Hauses, die den Schlüssel trägt ist eben weiblich während der Mond als Kraft die äußere Natur bewegt und nur ein Schattendasein im Verhältnis zu seiner Sonne führt und dennoch sprechen heute viele selbstbewusste Frauen von der Mondin, die den Zyklus ihrer Menstruation leite, was er so einfach längst nicht mehr tut.

Wir sehen, im Verhältnis der Geschlechter wird gern, mit der Natur argumentiert, wenn sie besonders stark missachtet wird und die Geni der Worte werden uns nie viel über den sozialen Prozess der realen Verhätnisse sagen. Um so lauter sich jemand dabei auf die Natur beruft, um so ferner ist er ihr häufig, weil die Durchsetzung sozialer Verhältnisse, egal wie sehr sie nun der guten Natur entsprechen, über diese gestellt werden. Egal, ob wir nun wissen, was die Verhältnisse der Natur nach sind, trägt die zwanghafte Durchsetzung sozialer Ideen sicher nicht dazu bei, sich dieser zu nähern, außer wir stellen die Natur unter diese Prämisse und unterdrücken also diese, ob das jemanden glücklicher macht, scheint allerdings noch fraglicher.

Völlig ins geistige Chaos rutschen wir dann, wenn wir in der Diskussion des Verhältnisses der Geschlechter zueinander - gehe hier übrigens immer von zwei Geschlechtern aus, was meinem Horizont entspricht, aber wieder nur einen Teil wiedergibt und zeigt wie schnell wir bei diesem Thema völlig daneben liegen können. Habe mit wenig eigener Erfahrung, bin nun mal von der Neigung her eher heterosexuell, aber doch offen genug, mich in der bunten Welt tastend umzuschauen, sowie den Geschichten, die Freunde mir erzählten, sowie Freundinnen, deren Worten ich mal Glauben schenken will, den Eindruck, dass sich auch dort Rollenmuster wiederfinden und immer ein Partner eine bestimmte Position übernimmt, wie sie den Mustern der Geschlechterrollen entspricht. Dies sogar noch ausgeprägter wohl bei gleichgeschlechtlichen Paaren - ohne nun die Frage nach der Verhältnismäßigkeit zu stellen, da entbehrlich, wenn es nur um ein Geschlecht geht, fragt sich also, inwieweit es weniger um Geschlechter als um Rollen und Muster geht.

Ist am Ende das Verhältnis der Geschlechter gar keines, lässt uns nur Gewohnheit bestimmte Rollen einnehmen, die wir auch vertauschen könnten, um zu erkennen, wie absurd unser Verhalten dabei teilweise ist?

Sind Mädchen nicht mädchenmäßig und Jungen nicht jungensmäßig sondern nur mehr oder weniger hörig im Befolgen der Muster, die ihnen vorgelebt werden und haben es halt nur die schwerer, die irgendwo dazwischen liegen, auch wenn sie häufig einen ehrlicheren Weg zu ihrer Identität gehen. Ein Gedanke, der uns vielleicht ein wenig weg führen könnte, vom richtigen Umgang der Geschlechter miteinander, uns aber dafür um so mehr erkennen ließe, auf was es uns ankommt dabei, sollte unbedingt, auch auf ein wenig abseitige Pfade hin, geistig verfolgt werden.

Darum soll sich jetzt nicht in Augustinus Manier in Selbstgeißelung ergangen werden, sondern vielmehr versucht werden über die eigene Erfahrung an einen Punkt jenseits der Muster zu gelangen. Habe schon immer lieber mit Mädchen gespielt als Kind - sehen wir von meinen zwei besten Freunden ab, von denen der eine als mittlerer Bruder von zwei Schwestern, deren eine meine Sandkastenliebe war, aber das wäre nun eine andere Geschichte, sich wie ich früh für das andere Geschlecht interessierte und gemeinsam erwogen wir Wege, wie an dieses Ziel zu gelangen sei, während der andere eher ein Forschertyp, wenig Interesse an diesen Überlegungen hatte und mit mir lieber wichtige Teile für die von uns zu bauende Plattmaschine sammeln wollte als Frauen oder damals eher Mädchen. Also abgesehen von diesen beiden, von denen der eine mein Streben unterstützte, mit seiner Schwester schon irgendwie beteiligt war und der andere sich eher auf anderen Feldern ausagierte, spielte ich lieber mit Mädchen, wenn auch die beiden Freunde geblieben sind über viele komplizierte Wege, ist von den Mädchen wenig geblieben und bei  dem Versuch einer gerade erst Bilanz, um mal zu einer Summe zu gelangen, fiel mir auf, wieviele Namen von Frauen mir entfallen sind, wie mühsamen Nachdenkens es bedurfte, sie in den Abgründen meiner Erinnerung auszugraben - während die wenigen Knaben und Männer, die mein Leben begleiteten noch sehr präsent sind. Das ich darüber nachzudenken begann, als ich zufällig mit dem kleinen Bruder obigen Bastlers in einem der hiesigen Cafés saß und wieder eine Traumfrau kennenlernte, zu gerne mein Herz verloren hätte, wenn mich nicht die Vorsicht ein anderes lehrte, steht beispielhaft für diese Geschichte meines Verhältnisses zum anderen Geschlecht. Sie spielten die größere Rolle und waren mir wesensmäßig ähnlicher irgendwie, aber zu oft und zu lange verstand ich nicht, dass der direkte Weg bei Frauen nie zum Ziel führt, sondern seltsam genug meist der indirekte und die Offenbarung des Glücks immer eher dann beginnt, wenn du, ich jedenfalls, gar nicht damit rechnete.

So saß ich neulich erst nächtelang mit jener Schönen, die ich mit dem kleinen Bruder meines früher besten Freundes im Café kennenlernte - also ich lernte sie kennen, nicht er, nur er war halt auch da und bekam dies mit - im Park am Platz und redete stundenlang über die Geschichte und ihre Zusammenhänge und verlor mich völlig im Erzählen und dachte an nichts anderes als die Schöheit einer Freundschaft, die sich im Erzählen erschöpft, als sie mir plötzlich offenbarte, sie überlege, ob sie nun mit zu mit kommen solle, auf mein nur 1m schmales Bett oder wir lieber zu ihr gehen sollten, wo das Bett breiter wäre, ich aber noch nicht war. Völlig überrascht und nicht wenig begeistert, wandte ich mich ihr sogleich zärtlich zu und dachte voller Freude an eine zärtliche gemeinsame Nacht, zu der es nie kam, weil die Verhältnisse eben so sind, wie sie sind, aber dazu vielleicht später, es spielt aber im übrigen auch keinerlei Rolle. In dem Moment meiner Zuwendung begann ihre, der Initiatorin dieser Idee der gemeinsamen Nacht, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte, Abwendung. Kaum um nur Meter den Ort verlagert, um den Marsch in Richtung ihres Bettes zu beginnen, nur noch eine Zaahnbürste eingepackt und ein Buch - ich gehe nirgendwohin ohne Buch, wenn ich es verhindern kann, was aber nichts mit dem Verhältnis zu tun hat und darum hier dahinstehen kann - dann kam sie vom Klo und teilte mir, ich hätte es eigentlich wissen sollen, ihren  Entschluss mit, sie würde nun alleine nach Hause fahren und mir fiel der Unterkiefer hinunter wie das unter ihrer Mithilfe gerade noch errichtete Gebäude zarter Hoffnung in sich zusammen - nun, Frauen halt, dachte ich, begleitete sie nach unten, drehte mich unhöflich um und ging, sah erst nach ihr, als ich schon ein Stück gegangen war - sie schaute mir nicht mit nassen Augen nacht - eben wollte sie mich noch zum Abschied umarmen, was ich jenseits der Grenze der Höflichkeit ignoriert hatte, nun war sie weg und ich, der es hätte wissen sollen Idiot pflegte meinen Groll auf alle Frauen. Diese Geschichte und was bis heute und danach und im Umfeld mit ihr begann, ist ein typisches Beispiel für das, wie Menschen in Filmen in die große Liebe stolpern - auch die Umwege waren schon da, aber egal, es ist ja nur ein Beispiel für die schwierige Kommunikation und unseren Umgang mit ihr, der aber gerade aus dem Verhältnis der Geschlechter rühren könnte, wenn er nicht beziehungsimmanent ist. Aller Frustration zum Trotz und aller verbalen Rückzüge und Erklärungen entgegen, bin ich mir sicher, kaum jemanden so nah gewesen zu sein wie ihr, mit der ich nur einmal vorher halb geschlafen hatte irgendwie und der verhinderte Versuch potenzierte die Aussicht in der Erinnerung noch. Kurz gesagt, alles Unsinn und viel Lärm um nichts.

Wenige Monate vor dieser Geschichte gab es eine andere, die für dieses Verhältnis geradezu beispielhaft war. Hatte mit einer sehr kleinen, an Körpergröße, also zarten aber erfrischend spannenden Frau, die ich über eines dieser virtuellen Netzwerke kennengelernt hatte, die zu genau diesem Zweck dienen, lange hin und her geschrieben, sich Gedichte vorgelesen, geschwelgt, als sie mir plötzlich schrieb - ich saß gerade bei einem Glas Riesling vor einem meiner Stammcafés und wollte meine Pfeife stopfen -, ob wir uns nicht an diesem oder jenem Denkmal treffen wollten, in dem Park bei ihr um die Ecke, sie hätte Lust auf mich. Freudig überrascht und angesichts der Gelegenheit scheinbar erregt sagte ich zu, radelte zum Kiosk, holte eine Flasche Pro Secco, sie brachte die Gläser und  machte mich auf den Weg zu jenem Denkmal - hier ließ sie mich ein wenig warten, was also wie immer verhältnismäßig war, auch wenn ich mir viel Zeit gelassen hatte, dies zu verhindern, die Erfahrung besagte, Frau war offener, wenn sie ein wenig wartete, aber hier war das ja eigentlich egal - die Verabredung diente nur dem Sex, sie wollte nicht mehr, hatte sie genau so geschrieben und ich nahm es so hin, auch wenn ich es etwas unromantisch fand. Romantischer war dann ihre Erscheinung im langen Rock, wenn auch auf den Mountain Bike, zu dem sie Strümpfe trug, was seine Wirkung zumindest auf meinen Geist nicht verfehlte - nach einem leidenschaftlichen Kuss zur Begrüßung machten wir uns daran mit den Rädern diesen Bunkerberg hinaufzuschieben - der lauen Sommernacht - vielleicht war es auch noch Frühling, aber egal, entsprechend waren wir zunächst nicht allein dort, aber es war dunkel genug, sich davon nicht am Genuß hindern zu lassen. Sie genoß sehr und als wir schließlich irgendwann doch relativ alleine waren, hauchte sie mir ins Ohr, sie hätte auch Kondome dabei, ob wir nicht - nun, schöne sinnliche Vorstellung und ich hauchte zurück, sehr gerne, aber ich glaube Alkohol und Nikotin taten das ihre, bei mir rührte sich nichts, anders als beim nächsten mal - zu dem es dann irgendwann auch kam und was nett war, aber soweit egal, wichtiger ist vielleicht inwieweit das Rollenmuster, des Casanovas, der zum Sex von Frau bestellt wird und sich nicht bemühen muss, sondern sie willig sieht und das Unternehmen selbstbewußt in die Hand nehmend, völlig versagte. Gute Gelegenheit, eine schöne Frau, geistige Nähe, keine Beziehung, also kein Stress, es hätte alles wunderbar sein können, nüchtern betrachtet und doch teilte mir mein Körper etwas logisch vernünftiges dabei mit - sobald wir aus der Rolle fallen, versagen wir, oder, um es von jeder Erwartung zu lösen, funktionieren wir nicht der Rolle gemäß.

Die zickte und mich nervte, machte mich entgegen aller Erfahrung scharf wie kaum eine - die wollte, genießen konnte, zigmal hintereinander kommen konnte, eine Genießerin war, erreichte zunächst das Gegenteil, was nur scheinbar am Alkohol und Nikotin lag, da ich mit der anderen beides in deutlich höherem Maße konsumierte bevor wir zum ersten mal irgendwann - da es ja nicht um das Erzählen von sexuellen Erlebnissen geht oder die Bloßstellung einzelner, schätze ja beide sehr, wenn ich auch der Ziege wohl voller Liebe zuneige, ohne die Hoffnung, es käme jemals zu mehr, warum es auch egal ist und nur ein ein wunderbares Beispiel noch ist für die seltsamen Reaktionen im Verhältnis zueinander, die wir schon bei uns beobachten können.

Es gibt eine Vermutung, die dies Verhalten an der je Sozialisation festmacht - die selbstbewusste Genießerin, die sich bestellte und nahm, was sie wollte, Liebe und Sex trennte, einfach vernünftig genießen wollte und konnte, hat einen östlichen Hintergrund, wuchs in der DDR auf, die andere dagegen, die zwar auch initiierte einerseits, andererseits aber zickte und Probleme aufwarf, wo keine waren, kam aus dem alten Westen und auch wenn beide vermutlich gerade gleich lang in Berlin leben, weshalb es nicht am Pflaster allein liegen kann, ist die Unterscheidung geradezu beispielhaft - könnte für diese Geschichte und was ihr zugrunde liegt noch viele Beispiele finden, wie ich sie in allen Generationen und Altersstufen erlebte. Das Verhältnis der Geschlechter und der natürliche Umgang mit der Sexualität hängen zusammen.

Bin selbst ein großer Anhänger der freien und natürlichen Sexualität, dachte ich bis jetzt,  theoretisch - praktisch funktioniere ich in diesem blöden Schema der Verweigerung wie ein dressierter Dackel, der Männchen macht, wenn Mutti es will und brav den Schwanz einklemmt, wenn nötig. Das Verhältnis der Geschlechter hängt also auch von der jeweiligen Umgebung des Aufwachsens ab - denke ich etwa an jene, die ich gerne wollte und die sich im entscheidenden Moment verweigerte und die ich vielleicht auch darum so sehr wollte, mit der inzwischen eine freundschaftliche Ebene besteht oder gesucht wird oder was immer das zwischen Männern und Frauen sein soll, ein Verhältnis anderer Art halt, nicht sexuell, laut Verabredung, aber was weiß ich schon von den Frauen und wie sollte ich sie je verstehn, denke ich also an jene, die mein Herz sehr erwärmt hat, auch oder weil sie sich verweigerte und weglief, frage ich mich, ob die Dialektik ein notwendiger Teil des Verhältnisses ist oder dies nur mir so scheint.

Kenne ja nicht alle Frauen, die in der ehemaligen DDR geboren wurden oder durch diese noch irgendwie durch Eltern oder Herkunft geprägt wurden, habe also wie oben beschrieben keine Ahnung und meine Gruppe an Probandinnen, die eine statistische Aussage stützen würde, ist wohl zu klein, etwas zu sagen, warum ich im allgemeinen ja auch nichts sage, sondern nur von dem berichte, was mir auffiel, wenn auch spannend wäre, ob sich im Diskurs über den Text und seine Leser eine gewisse Bestätigung der subjektiven Tendenzen zeigt - ich also beispielhaft erlebte oder nur ein Beispiel dafür bin, was es alles gibt.

Habe also wenig oder keine Ahnung wie es bei den anderen ist - aber alle mit denen ich sexuelles betrieb oder darüber schrieb hatten ein ziemlich unverklärtes, unkompliziertes Verhältnis zum Thema, nahmen sich, was ihnen gefiel und ließen das übrige sein, wussten, was sie wollten - damit im deutlichen Gegensatz zur Mehrheit der Frauen der gleichen Generation im Westen und auch generationenübergreifend, insofern die Stichproben von den 50ern bis in die 90er reichen. Habe ja keine Ahnung, kann es auch nicht begründen, aber etwas ist anders und das betätigten auch Herren wie Damen, die womöglich über viel mehr Erfahrung verfügen und sich da sachlich korrekt äußern könnten.

Das Verhältnis der Geschlechter prägt natürlich das der Kinder zu ihren Eltern mit am intensivsten, als Mamasliebling und dennoch untypisches Muttersöhnchen, der dennoch nach der Heldenrolle strebte, wenn auch Dichter dafür selten von der Sache her qualifiziert sind, war ich für ein Glänzen in der Musik immer zu unmusikalisch und im Ballsport - etwa Fußball - zu blind, um erfolgreich zu sein und so blieben mir nur die Worte, die den Dichter aber in eine Rolle drängten, die er seinem Wesen nach gar nicht wollte - der Blick auf die Minnesänger half dem ganzen ein gewisses Heldentum noch abzugewinnen und die Entdeckung des Dichters und Autors Cyrano de Bergerac, einer breiteren Öffentlichkeit vor allem durch die Verfilmung des Theaterstücks von Rostand aus dem 19. Jahrhundert mit Gerard Depardieus als Cyrano bekannt, mit seiner realen auch Vorliebe für rote Haare sowie seiner Neigung als Phantast, Schwärmer und Aufklarer zugleich zu wirken, lebte dieser Dichter und Ritter im 17. Jahrhundert und war ein früher Aufklärer, lesenswert etwa seine Reise zum Mond, erschienen unter anderem in einer biblophilen Ausgabe der Insel Bibliothek, aber egal, wir verlieren uns an die andere große Liebe, die Bücher und wollten doch eigentlich über Frauen und Männer sprechen, auch wenn es schwerer fällt und wir wenig als über uns sagen können, jener Dichter jedenfalls, der auch wunderbare Liebesbriefe an seine jugendliche rothaarige Geliebte schrieb, war ein echtes Vorbild für einen, der seine Rolle zwischen den klassischen Welten suchen musste. Montaigne war auch eins, wenn auch sein Gejammer über seine zahlreichen Wehwechen den noch jungen Leser erstaunte und den etwas gereifteren heute noch befremdet, denn was gibt es langweiligeres und unsinnlicheres als von den eigenen Krankheiten zu erzählen, wäre der Michel aus der Picardie nicht sogar dabei noch übermäßig genial in seinen lustvollen Abschweifungen, diese Beschäftigung mit dem eigenen Leid hätte mich empören können, denn hier kommt die andere Prägung, durch den Großvater, der von seiner Zeit als preußischer Kadett erzählte, später ein Mann der 100 Frauen wurde, bis er meine Großmutter fand und danach der treueste Gatte, zumindest der Form halber, bis er starb und der irgendwann erzählte, er wäre auch fast wegen einer Frauengeschichte mit einer jungen Adligen in Berlin von dieser Kadettenanstalt geflogen, wäre diese nicht zum Kriegsende aufgelöst worden und ich kann nicht mehr überprüfen, ob es sich dabei um ein Produkt der fast neunzigjährigen Phantasie des alten Großvaters handelte, oder ein reales Erlebnis, des etwa 15jährigen.

Vielleicht wäre es interessant insoweit mal die Akten der ehemaligen kaiserlichen Kadettenanstalt auf den Spuren meines Großvaters zu studieren - von seinen Mitkadetten lebt keiner mehr, den ich fragen könnte, aber es kann auch einfach dahinstehen, es mir hinter vorgehaltener Hand erzählt zu haben, während die Großmutter das Abendessen für uns vorbereitete, macht die Geschichte schön genug und es ist egal, was daran wahr ist, sie prägte mich, wie das Ideal oder die in seiner Umgebung geraunten 100 Frauen - eine vermutlich, wie ich es heute, selbst jenseits dieser Zahl, sehe, für seine Zeit weit übertriebene, da er bereits im zarten Alter von 33 verheiratet war, würde es trotz wilder Erfahrungen im Paris der 20er schwierig - wir haben nie über Zahlen gesprochen, wir wussten wovon wir sprachen und kannten beide diese Liebe zu den Frauen.

So prägte mich einerseits eine Mutter, die mir schon als kleines Kind sagte, es ist okay mit einer Frau zu schlafen, aber wenn etwas dabei passiert und das sei eben meine Verantwortung, hätte ich eine solche mein Leben lang - also mit einem irgendwie an den Sex gehängten protestantischen Familiengedanken im Hinterkopf, der mich vor jeder Frau mit der ich irgendwann schlief überlegen ließ, wie es wohl wäre, mit ihr eine Familie zu gründen, was dann ja meine logische Pflicht wäre. Andererseits aber mein Großvater, der Genießer auf der einen Seite, mit den gerüchteweise 100 Frauen, über die er höflich schwieg und lächelte und der die Frauen wie ich liebte, um ihrer Schönheit willen wie um des Paradox vor das sie uns immer wieder stellen - es ist eine Prägung, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnte, ein Großvater, der sich preußisch korrekt und gern als Offizier gab, ein Lustmensch, der die Frauen liebte, auch wenn er weit über 50 Jahre einer dem Anschein nach treu war, eine Mutter, die hanseatisch offen und korrekt, an eine protestantische Verantwortungsethik im Sinne Webers mahnte und die ich nur bei jeder Anstrengung laut stöhnend in guter Erinnerung habe, die aber eher ein sehr bremisch korrektes Verhältnis zur Sexualität vermutlich hat, jedenfalls verbindet sich da keine aktive Erinnerung und das eine mal, dass ich als elfjähriger wohl meine Eltern dabei bezeichnenderweise in England meine ich, überraschte, hat mich wohl so perplex gemacht, dass ich es lieber verdrängte und darum keine weitere Aussage dazu machen kann und will.

Weiß nicht, ob es allein die Vorfahren waren, die mein Verhältnis zur Sexualität und damit in einem entscheidenden Punkt zum Verhältnis der Geschlechter prägten, ob ich da auch mitbestimmen konnte und etwas veränderte und doch wird mir langsam klar, ich bin nicht frei, mit wievielen Frauen ich auch schlief oder um wieviele ich zärtlich minnte, ich bin das Opfer meiner Konventionen, was mir noch einmal deutlich macht, wie völlig unfähig ich bin zu diesem Thema etwas zu schreiben. Wie Montaigne in seinem Essay über das männliche Glied so schön schreibt, zeigt uns schon unsere Natur, was es mit unserem Wesen auf sich hat und wie frei oder konventionell wir doch immer wieder sind. Wie oben berichtet zeigt mein James, keinerlei Neigung sich aufzurichten, als er dazu bestellt und eingeplant war, während er auf Zickigkeit mit um so schärferer Standkraft reagiert und die Enttäuschung perönlich zunächst verübelte, während ihn das andere weder erregte noch aufregte - im Kopf schon, eine wunderschöne Frau des Nachts im Park in Strümpfen und mit nur einem Ziel, wer dächte da nicht, wie schön, aber der Körper hat scheinbar seine eigene Sprache, gegen die wir nur scheinbar oder mit Viagra gegen an quatschen können.

Spannend wäre nun, ob es sich im Verhältnis der Gechlechter für Frauen genauso verhält, diese also auch vieles tun, was sie nicht wollen oder nicht können, was sie gerne wollten, rein vom Geist her, weil der Körper einfach nein sagt. Ist das männliche Glied also ein feiner Seismograph der emotionalen Stabilität oder nur ein primitiver Anhängsel, der konventionell auf Widerstand reagiert ohne etwas eigenes zu entwickeln?

Es geht im Verhältnis der Geschlechter natürlich nicht nur um Sex, es geht auch und meistens eher darum wer den Müll runterbringt, das Kind wickelt oder das Klo putzt, wo sich diese Fragen konkret nicht stellen, sein sie durch die passenden zu ersetzen und wie sich zeigt, ist das "zu mir oder zu dir" und die schockierende Reaktion des "lass uns Freunde bleiben", eine zwar billige Konvention und doch ein Spiegel. der tief in dieses Verhältnis hineinreicht. Ja, ich liebe die Frauen, auch wenn ich nicht wirklich weiß warum, mich im Gegenteil immer häufiger frage, warum das, wird es immer diese Hoffnung geben, die als zarter Schein nur am Horizont auftauchen muss, ihren Busen oder ihren Schoss zu küssen, die genügen mich ob aller Erfahrung und wider besseren Wissens fast bewusstlos zu machen, nicht vernünftig zu handeln, nur wüsste ich gern, ob das gut so ist, aber auch das kann dahinstehen, da nicht zu erwarten ist, dass ich mich noch irgendwie verändere, finde ich mich mit dem Verhältnis der Geschlechter ab, was sich wohl im gleichen Verhältnis aus Sehnsucht und Erfüllung, aus Glück und Unglück zusammensetzt und versuche einfach, was ich dabei erlebe, zu genießen, verstehen werde ich die Frauen ja doch nie.
jt 19.8.14

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