Freitag, 22. August 2014

Hinrichtungsabgründe

Die Hinrichtung des Journalisten James Foley ist ein weiteres Kapitel barbarischer Grausamkeit, das uns die Abgründe des Aberglaubens der Jünger dieser islamischen Terrorsekte schauen lässt, ist sich die westliche Presse relativ einig und verweigert auch relativ konsequent, je nach Seriosiät, diese Bilder zu zeigen.

Ob uns wegsehen je klüger macht, weiß ich nicht. Aufklärung ist immer noch das beste Gegenmittel, dem dummen Aberglauben beizukommen, der die Jünger dieses Propheten teilweise in dem Glauben leben lässt, sie sein im Auftrag des Herren unterwegs, wenn sie andere umbringen oder sich voller Gewalt dem Jenseits andienen, das sie sich erfunden haben, um ihr Leben leichter zu verschenken.

Uns wird gesagt, dies nicht zu zeigen sei richtig, um nicht die Propaganda der Terroristen, die damit Angst und Schrecken verbreiten wollen, zu unterstützen. Hat Tabuisierung je dazu beigetragen, etwas den Schrecken zu nehmen, fragt sich, wer kritisch schaut, ist es nicht umgekehrt so, dass, was verboten war und totgeschwiegen, im Untergrund ein riesiges Dasein fristete, als sei es der Geist, der uns alle treibt.

Das Gespenst des James Foley ist viel gefährlicher als der Mensch, dem im Video der Kopf abgeschlagen wurde, aus dessen Hals es blutete, wie es halt so blutet, auch beim Schächten der Tiere etwas, was viele gemäß regionalen Aberglaubens begründet in der Zeit vor Erfindung der Kühltruhe bis heute praktizieren. Wer je einem Hahn den Kopf abhackte, wie ihn Henry IV. noch jedem Franzosen des Sonntags in den Topf wünschte, der weiß, was Köpfen heißt und was eben bleibt, wenn es irgendwann aufhört zu bluten - dann wird das Vieh gerupft und ausgenommen.

Darauf wurde von den Islamisten verzichtet. Geschächtet wurde auch nicht, da sie nicht beabsichtigen, die Reste des Fotojournalisten zu verspeisen, denn so absurd der Islam mit seinen Ideen von Jungfrauen im Himmelreich, als wäre das dem erfahrenen Mann je eine Verlockung, wie anderen absurden Sitten fern aller Vernunft auch ist, kanibalisch war er dann doch nicht bis jetzt und wer jetzt sagt zumindest ein Trost, der möge daran denken, es ist egal für den, der geköpft wurde, der ist eben am Ende nicht mehr als der Fleischhaufen des Hahns, der dann gerupft wird, um ihn in den Topf zu bringen oder in den Ofen auf feinem Gemüsebett - ob gefressen oder nicht, ist für den Verstorbenen egal

Ähnliche den verzärtelten Großstädtern fremde Dinge erfahren auch die Jäger, die ihre Beute zerlegen lernen und waidgerecht ausnehmen. So gesehen gingen die frommen Muselmanen ja noch sehr menschlich mit ihrem Opfer um. der mit Eintritt des Todes auch im deutschen Recht nur noch eine Sache ist, auch wenn die absurden Vorschriften des Friedhofsrechts und in ihnen bunt gemischt Aberglauben und seuchenrechtlich sinnvolle Hygiene sich mit typisch deutscher größtmöglicher Monopolerhaltung verband.

Der Tod ist uns fremd geworden und geradezu unvorstellbar scheint es uns, dass wir vor wenigen hundert Jahren noch die Menschen auf unseren Marktplätzen enthaupteten, vierteilten und ähnlich schönes mehr, bei dem der Mensch in seine blutig tropfenden Einzelteile zerlegt wurde. Ein Großereignis bei dem die Menge Schlange stand, um einen guten Platz zu ergattern. So machte eine öffentliche Hinrichtung einen armen kleinen Verlierer oder Totschläger plötzlich zum Promi und der wurde eben auch beim gesollten Ableben genaustens beobachtet. Es war sozusagen ein Promi-BigBrother der vorigen Jahrhunderte bei dem eben die Hauptperson nicht mehr aus dem Keller kam.

Ist es gut, dass wir das nicht mehr normal finden, wenn eben mal einer hingerichtet wird?

Viele argumentierten, er hätte es wirklich nicht verdient. Welch verräterisches Vokabular geistig zu beengter Horizonte bis weit in die Kommentarspalten deutscher Medien hinein - keiner hat den Tod verdient und wer davon spricht, wie etwa besonders rücksichtslos im Fall des angeblichen deutschen Mörders in China, der hat weder die Rechtsordnung noch die Demokratie verstanden.

Da hilft es auch nichts, festzustellen, dass die bekannteste, älteste und fast größte Demokratie der Welt, die USA, dies auch nicht haben, sowenig wie Indien und China, die aber mit Demokratie und Menschenrechten ohnehin wenig am Hut haben.

Keiner hat also den Tod verdient, dennoch richten die USA weiter hin, teilweise auch was sie Terroristen nennen, also Feinde ihres Staates zum Zwecke der politischen Anbschreckung, soweit das Recht dies hergibt. In China ohnehin und fahren wir in die Mark Brandenburg oder andere wilde Flecken deutscher Provinz, so findet sich dort immer mehr als einer, der auf seiner getönten Heckscheibe den Spruch TODESSTRAFE FÜR KINDERSCHÄNDER spazieren führt und auch wenn dies allein schon Grund genug wäre, an der Zurechnungsfähigkeit dieser Idioten zu zweifeln, sind sie bis heute Inhaber von Wahlrecht und der Menschenwürde, die sie anderen absprechen, denn genau diese verbietet logisch jede Hinrichtung, wie ich hier nicht weiter ausführen muss, weil es das deutsche Bundesverfassungsgericht, wie später auch die EMRK in sehr präzisen und wohlgesetzten Worten begründete.

Es ist dazu jede Diskussion entbehrlich. Wer sich für die Todesstrafe einsetzt, befindet sich nicht auf dem Boden der deutschen Verfassung, arbeitet eigentlich mit der Infragestellung schon von Artikel 1 GG an deren Unterminierung und damit Zerstörung unserer freiheitlichen Grundordnung warum gegen jeden von diesen Widerstand zulässig ist, bis zur Beschränkung ihrer Freiheit, sofern ihre Blödheit, das friedliche Zusammenleben gefährdet. Sein sollte, denn seltsam genug kümmert sich kaum einer um diese Idioten wie es geboten wäre.

Denn diese Typen unterscheiden sich in nichts von denen, die bei uns nun als Unmenschen und Fanatiker bezeichnet werden und gegen deren islamistischen Wahn wir nun endlich geschlossen den Waffengang wagen wollen. Diese öffentliche Hinrichtung eines US Bürgers, dem in seinem Land, wäre er schwarz statt weiß und weniger privilegiert, das gleiche drohte, nur halt ohne Enthauptung dafür per Kopfschuss, oder nicht gleich wirkender Giftspritze oder auf dem elektrischen Stuhl nach vielen Versuchen.

Die sich für die Todesstrafe einsetzen und sei es für Kinderschänder, sind kein Stück besser als diese Islamisten. Die am lautesten nach dem Waffengang gegen diese Idioten schreien sind die Amis, diejenigen, die diesen Haufen von Idioten erst so mächtig machten und selbst die Todesstrafe praktizieren und da diese immer Unrecht und Manier der Schurken ist, um kein Stück besser sind.

Keine Todesstrafe ist je gerechtfertigt. Auch die gezielten Tötungen der Israelis an Funktionären der Hamas oder Schergen des 3. Reiches über viele Jahre sind zwar vielleicht verständliche Rache aber nichts anderes als diese Spinner mit ihren Kinder tun und sie nun mit James Foley taten.

Keiner der nun mit aller Gewalt gegen diese Verrrückten in den Kampf ziehen will handelt vernünftig oder im Interesse von Frieden und Aufklärung. Obama hat Rache geschworen - jener verlogene Friedensnobelpreisträger, der aus dem Oval Office seine unbemannten Flieger überallhin schickt, wo gerade einer getötet werden soll und da sie ihn nun nicht persönlich erwischen, nehmen diese Stammeskrieger einen aus seinem Stamm als Geisel und drehen das Spiel um.

Ein hingerichteter Ami gegen zehntausende von Opfern amerikanischer Drohnen überall auf der Welt, computeranimiertes Töten mit Egopusher. Schauen wir wirklich in die Abgründer der Kultur, wenn wir ISIS sehen, die einen töten, weil er nach inrem Denken als ein Mann der USA gilt oder sind eigentlich die Schurken im Westen, die ihr Handeln noch religiös verklären, die Verräter?

Was unterscheidet eine Hinrichtung von der anderen in der Haltung gegenüber dem Opfer?

Es gibt keinen Unterschied. Die USA, die diese Gegend der Welt seit über 30 Jahren immer wieder hier wie dort mit Krieg beglücken, um dort ihre Waffen zu verkaufen und Stellverteterkriege zu führen, haben längst jede Autorität zum sittlichen oder moralischen Urteil verspielt. Wenn der amerikanische Präsident zur Schlacht ruft im Stil der Westernhelden, dann führt uns dies genau in diesen Abgrund, vor dem er scheinbar warnt.

Jüngst titelte noch Der Spiegel, mit der Anklage gegen Putin für die Opfer aus MH17 obwohl jeder der wollte längst wissen konnte, wie unlogisch und ungereimt diese rein politische Anklage war, bei der sich Deutschland durch den gehorsamen Bubi Gabriel noch an Lächerlichkeit hervortat. Putins Russland hat die Todesstrafe aus humanitären Gründen ausgesetzt. Aber sie sind die Bösen weil sie zu den Russen in der Ukraine halten, ihren Landeskindern - aber wir verlieren uns wieder, des Kontextes wegen im Thema, konzentrieren wir uns auf die Abgründe, die sich mit jeder Hinrichtung, von denen weltweit nur China mehr hat als die USA, vor uns auftun - da alle Menschen gleich wert sind und sein sollten, andernfalls kann es die Demokratie, deren Werte nun von den würdelosen Mördern zuerst dort unten verteidigt werden sollen, mal wieder mit Waffengewalt, da sie die anderen, die nun stören, vorab aufrüsteten um einen anderen, vorher noch böseren, zu beseitigen.

Mag sein, dass ich dumm bin, aber mir fehlt jede Einsicht, was die USA als weltweiten Serienmörder, der den Hinrichtungen sogar vor den eigenen Bildschirmen im Wege bewegter Kamera aus zuschaut, von den Terroristen der ISIS unterscheidet und was nun eine Zensur, wie sie Twitter real praktizierte, bis die anderen folgten, legitimieren könnte.

Die Zensur dient nicht der Wahrheit sondern nur der Macht im Krieg, die zensieren lässt, um die Welt relativ harmlos erscheinen zu lassen. Hüten wir uns vor ihr, sie ist gefährlicher als jede Ideologie, da sie keiner Idee sondern nur der Macht dient, die keinen Zweck hat, als Macht zu bleiben, um ihrer selbst willen und zu ihrem Erhalt alles legitimiert, was nie legitim sein darf,

Es sind Abgründe der Unmenschlichkeit, in die uns diese religiösen Terroristen blicken lassen und wir wähnen uns gern fern von ihnen. Aber sind wir das wirklich und wie sehr unterscheiden sie sich von dem, was im vorreformatorischen Christentum und auch danach noch lange üblich war? Was unterscheidet die Hinrichtung anders Denkender von der Hinrichtung politischer Feinde durch Drohnen, von der Hinrichtung eines anderen überhaupt, von der schlichten Sterbehilfe, die das in die Schweiz fahren in England zu einem geflügelten Wort machte, für sich die Hilfe beim Sterben suchen, was in memoriam der moribundi auf dem Davoser Zauberberg sehr seltsam anmutet.

Wir maßen uns an, töten zu dürfen, meinen die Entscheidung über Leben und Tod der anderen im Rahmen der Notwendigkeiten des Kampfes etwa gegen den Terror stünde den guten Menschen, zu denen wir uns ja meinen zählen zu dürfen zu - warum dies den gläubigen Islamisten weniger zustehen soll, die meinen, im Namen des Herren zu kämpfen, ist für mich nicht ersichtlich, wenn doch auch die USA noch immer auf dem selben Kreuzzug unterwegs sind.

Nach der Hinrichtung beginnt wieder die Verteufelung der Kräfte des Bösen, denen einige sogar Sitten anhängten, die ihnen selbst völlig fremd waren, wie etwa die Klitorektomie, weil sie ja schon der Inbegriff des Bösen wären und gerne glaubte der Westen, mich eingeschlossen, zunächst diesen hysterischen Blödsinn. Immer wenn wir eine Kraft des Bösen aufbauen, besteht der Verdacht, dass es sich dabei nur um einen Trick der Propaganda handelt, unliebsame Entscheidungen durchzusetzen, uns in einen Krieg zu ziehen, in den kein vernünftiger Mensch sehenden Auges zöge.

Ich glaube nicht, dass es das Böse gibt und eine Gruppe von Menschen einfach gefährlich böse wäre, wir gegen sie in den Krieg ziehen müssten. Ich kann es nicht glauben, dass religiöse Menschen anderen einfach böse wollen und frage mich, warum wir uns immer wieder von den vermeintlichen Wahrheiten missbrauchen lassen. Glaube nicht, dass Putin der Hitler des Ostens wäre und der Inbegriff alles Bösen. Aber sehe sehr wohl und genau, wie ihn eine bestimmte Gruppe in Medien und Wirtschaft dazu im Konsens inszeniert.

Ich weiß wenig und begreife noch weniger von den Dingen, die vor Ort geschahen, warum ein Flugzeug abstürzte und wie sehr Russland den Aufstand im Osten der Ukraine inszenierte. Aber es ist mir auch relativ egal, ob die Ukraine zwischen den USA und Russland zerrissen wird und diejenigen, die im Osten leben, die ohnehin mehrheitlich Russen sind, sich an Russland anschließen oder nicht, wie es schon auf der Krim geschah. mir fällt nur auf, dass ein Umsturz, der von der CIA finanziert und unterstützt wurde, auf dem vermeintlich demokratischen Maidan, der sich Euromaidan nannte, um zum Mühlstein um Europas Hals zu werden, völlig anders bewertet wurde.

Es wurden dort auch Menschen hingerichtet von Schützen, die von den umgebenden Dächern herab auf Demonstranten schossen. Es galt als sicher, dass dies die Kräfte des Geheimdienstes der russlandfreundlichen Regierung waren, die sich mit den rechtsradikalen Wachkräften auf dem Maidan blutige Schlachten lieferten. Wäre dem so, könnten wir davon ausgehen, dass diesem Geheimdienst der Prozess von den rechstradikalen, vermutlich faschistischen Kräften der neuen Regierung gemacht worden wäre, die zunächst Innnenministerium und Geheimdienste besetzten.

Zu diesem Thema aber wurden alle Ermittlungen kurz nach der Machtergreifung wieder eingestellt. Es gab zu dieser Zeit auf dem Maidan möglicherweise Scharfschützen des Geheimdienstes der Regierung, ob sie schossen und wieviel sie erschossen, ist unklar. Klar aber ist, es gab in Polen ausgebildete Scharfschützen, die zu den Kräften des Rechten Sektors gehörten, wo sich diese aufhielten und wer was tat, ist nicht weiter nachzuvollziehen. Es gab auch Spezialkräfte der CIA auf dem Platz, darunter auch Scharfschützen. Was diese dort taten, warum sie dort waren, ermittelt keiner.

Die Ukraine führt einen Krieg gegen die russischen Rebellen, die sich abspalten wollen mit einem Gebiet, in dem Fracking Vorkommen gemutmaßt werden, für die der Sohn des ehemaligen Vizepräsidenten Biden Schürfrechte hat. Warum die Kämpfe an der Abstutzstelle in einer Weise eskalierten, dass die Spezialkräfte auf Anraten der ukrainischen Regierung zurück in die Niederlande fuhren, ist unklar. Dass dies wohl das Ende der Aufklärung zu MH17 war, wurde dagegen deutlich. Die Holländer haben sich auf Putin gestürzt und in Sippenhaft auf seine dort ansäßige Tochter, auch wenn mittlerweile unstrittig ist, dass Russland nachweislich nichts mit dem Absturz zu tun hat.

Dort wurden dann mal eben auf einen Schlag 280 Menschen hingerichtet, um eine Strafaktion gegen die russischen Rebellen starten zu können, falls es so war, wie es momentan sehr wahrscheinlich leider scheint, dass die Ukraine die Maschine entweder in dem Irrtum, es handele sich um Putins Flugzeug oder einfach so aus höherem taktischen Gründen vom Himmel holte, weil, wie schnell festgestellt wurde, worüber nun seltsam geschwiegen wird, es Einschusslöcher am Cockpit gab unter anderem und die den Rebellen unterstellte Rakete keine Einschusslöcher hinterließe sondern die Maschine im Ganzen zerrissen hätte.

Aber ich weiß es nicht, wie es war und es ist mir auch nicht so wichtig, dies herauszufinden. Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners und im Krieg nichts als eine arme Hure, die ihre Beine für jeden breit macht, der ihr was zuwirft. Gefährlich aber scheint mir, wie daraus ein inszenierter Krieg wurde, in dem die deutsche Kanzlerin an vorderster Front reitet mit ihrer Unterstellung, Putin sei nicht mehr zurechnungsfähig, nicht mehr von dieser Welt und damit den Tenor vorgab, auch wenn sie immer wieder so tat, als suche sie Verhandlungen, denn der einzige, der bisher logisch und berechenbar klar agierte war Putin, von der Besetzung der Krim bis zur Unterstützung der Rebellen auch nach der Timoschenko Äußerung. Womit nichts über die Moral oder die Demokratie in Russland gesagt wurde, noch dazu wer im Recht ist.

Im Krieg geht es nicht mehr um Gründe für eine Hinrichtung, da wird nach Bedarf und strategisch getötet. Die USA haben nach 9/11 den Krieg gegen den Terror für sich entdeckt - ein kleiner Haufen verrückter Terroristen aus Afghanistan, von einem fanatischen Saudi unterstützt, der zufällig einer Familie entstammt, die früher Geschäftsfreunde der Familie Bush waren, genügte alle Errungenschaften der Aufklärung infrage zu stellen, als ginge es um nichts. Dankbar nahmen die USA die Einladung an und hoben alle Bürgerrechte im Schatten dieses hysterischen Krieges, den keiner brauchte, auf. Seitdem ist in allen Staaten dieser Welt die Überwachung möglichst total geworden. Nur über dem pazifischen Ozean und der Ukraine schaut zufällig gerade keiner hin, während zwei Flugzeuge einer Linie vom Himmel geholt werden. Wenn auch bis jetzt keiner irgendwas gewiss weiß, dahingestellt, ob die Beteiligten noch Interesse an einer neutralen Aufklärung haben, wird damit gepokert, als wüssten wir es ganz genau.

Aber wir dürfen uns laut über die niederträchtigen islamistischen Rebellen aufregen, die einen blutig köpfen lassen, um den erpressbaren Westen erpressbar zu machen und ich kann nur sagen, was immer diese Fanatiker sonst glauben oder denken, sie verstehen viel von PR und haben begriffen wie der Westen tickt. Die einzige Chance, die sie momentan gegen die Supermächte haben, ist deren fehlendes Interesse mit Bodentruppen und blutigen Folgen in ihren Konflikt einzugreifen, dies gern Stellvertreter tun lassen möchten, die sie nur ein wenig aufrüsten, wie die Kurden oder bald auch wieder den Irak und wen dann in Syrien ist noch unklar. Vielleicht taugt dann ja wieder Assad als Friedensengel, den sie vorher mit Aufrüstung der ISIS abschießen wollten.

Es gibt nie einen Grund, einen anderen zu töten, keine Hinrichtung und kein Töten ist menschlich, nur wir liefern gerade die Waffen, dass dieses Töten weitergeht, das nun auf beiden Seiten mit unseren Waffen um der Gerechtigkeit willen geführt wird, die jede der beiden Seiten für sich in Anspruch nimmt. Es galt bis eben, keine Waffen in Krisengebiete, aber es gilt nun nicht mehr, weil zwar die Krise immer schlimmer wird, aber wir ja nun wissen, wer die Guten sind und wer böse ist. Als könnte diese relative Annahme das Töten rechtfertigen.

Wer andere willentlich tötet, ist tatbestandlich mindestens ein Totschläger, so grausam wie es geschieht im Krieg meist ein Mörder. Wir halten es für legitim und notwendig, weil wir eine staatspolitische Notwehrlage konstruieren und behaupten, wir könnten im Krieg gut und böse unterscheiden und eben Partei ergreifen. Manches spricht für diese Parteinahme, angesichts der Taten der ISIS, aber mehr noch spricht dafür, dass all dies Teil einer Propaganda zum Krieg ist, in den wir immer mehr hineinrutschen, wie wir es in der Ukraine tun, die nun auch Waffen von uns fordern für ihren grausamen Krieg im Inneren, während es schon Diskussionen über Waffenlieferungen an Israel gibt, die übrigens von Terroristen bedroht werden, die in die gleiche Richtung tendieren wie jene, die wir als die Kraft des Bösen ausgemacht haben, nur wird Israel gerne noch von manchen in alten Schemen als böser Imperialist abgestempelt, während die armen Palästinenser einfach Opfer sind, auch wenn sie die Opfer potenzieren und die sogenannten Unschuldigen gefährden.

Es gibt keine schuldigen Toten - keiner verdient es umgebracht zu werden und wer sich anmaßt, über das Leben anderer zu entscheiden, oder die Vernichtung anderer unterstützt, ist und bleibt ein Totschläger. Es gibt keine Hinrichtungsgründe, nie, nur weil einer es tat und dafür genauso wenig Grund hatte wie alle anderen, wächst daraus logisch eben nicht die Forderung wir müssten ihn nun genauso behandeln und verraten, was unsere Gesellschaft ausmacht.

Wer in den Krieg zieht, um das Morden zu beenden, handelt paradox und verrät, was er zu verteidigen meint. Es gibt keinen Grund, andere zu töten, nie. Es gibt Situationen, in denen ich als Opfer eines Angriffs, mich verteidigen muss. Die Juristen sagen dann, die Tat bleibt tatbestandlich, also eine Tötung, was immer die rechtlich dann ist, aber unter bestimmten Umständen, gilt sie als nicht rechtswidrig, Dann kann der Täter nicht für seine Tötung bestraft werden, weil es nicht gegen das Recht verstoßen kann, sich nur zu verteidigen,

Vielleicht hilft die Betrachtung der Konstruktion dieser Notwehr uns, mit den dramatischen Ereignissen vernünftig und angemessen umzugehen. Damit jemand in einer Situation ist, die zur Notwehr berechtigt, muss ein Angriff vorliegen, der gerade stattfindet und gegen den es keine andere Wehr gibt - schon die Gegenwärtigkeit scheint fraglich, wenn wir daran denken, dass wir immer über die militärische Reaktion auf Ereignisse diskutieren, die läng.st stattfanden. Die Hinrichtung eines Journalisten, Raketenbeschuss des eigenen Landes, Abschuss eines Passagierflugzeuges, Waffenlieferung an Rebellen, Infragestellung der eigenen Herrschaft im Hoheitsgebiet.

Im Irak sind die Angriffe der ISIS wohl gegenwärtig, sie finden gerade statt und dauern noch an, insofern dürften sich die Bedrohten wehren, sofern der ihnen geltende Angriff auch als rechtswidrig bewertet werden kann.. Wessen Recht gilt hier nun, dass der Gotteskrieger selbst, die ihre Angriffe für rechtmäßig oder sogar gottgewollt halten, oder doch eher das der ehemaligen Besatzer oder der Kurden, die sich bedroht sehen von den für uns Terroristen. Es hat im Krieg am Ende der Sieger Recht und seine Lesart der Geschichte prägt die Zukunft, es geht also um Macht und nicht um Recht oder gibt es eine Instanz, die uns sagen kann, dann ist die Lieferung von Waffen an Aufständische legitim, wie im Fall der CIA an die vorher Rebellen des Rechten Sektors, und genau dann, ist sie es nicht?

Es geht um Macht und Herrschaft und ob die Tötung eines vermeintlichen Terroristen durch eine US Drohne, die eben leider zufällig noch dessen halbe Familie auf dem gerade Hochzeitsfest mitauslöschte weniger grausam ist als die inszenierte Hinrichtung eines Journalisten als Mittel im Medienkampf, scheint zumindest fraglich. Die Beurteilung dieser Angelegenheit erfolgt momentan nach den Grundsätzen der Siegerjustiz und es gibt keinen neutralen Maßstab, der erklären würde, warum etwa die Bombadierung und damit auch gezielte Tötung von ISIS Kämpfern legitimer sei als die Hinrichtung eines Journalisten, der eben das Pech hatte Geisel am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein.

Solange wir töten, um zu siegen oder auf einem Schlachtfeld von Leichen im nachhinein die Fahne unserer Moral aufzustellen, haben wir die Berechtigung verloren moralisch zu urteilen, denn was wäre der Maßstab und wer wäre Täter?

Sind nicht die USA kausal verantwortlich für die katastrophale Situation in Syrien und dem Irak, lässt unsere Einmischung nicht die Situation in der Ukraine eskalieren?

Es gibt keinen legitimen Grund, andere zu töten, keine Tat die tötet ist mehr oder weniger verwerflich, sie bleibt immer eine Tötung und damit unmoralisch, wir können nur in bestimmten Fällen sie als nicht rechtswidrig behandeln, sofern die Gründe einer Notwehr vorliegen - was bei den meisten kriegerischen Ereignissen nicht der Fall ist - hier wird geplant und strategisch vorgegangen, um einen Angriff abzuwehren, dessen Legitimität strittig ist.

Es gibt keine Weltpolizei und keine legitime Grundlage für Eingriffe, nur eine konstruierte, die im nachhinein meist Eroberungen aus Sicht der Sieger legitimieren, es gibt nur Siegerjustiz und deren Legitimiät im Geiste des contract social zu hinterfragen, wäre dringend geboten. Wir fallen täglich mehr in die Sprache des Krieges und folgen der Propaganda, die von den USA diktiert wird. Wir singen das Lied derjenigen mit, von denen wir meinen, sie gingen als Sieger aus diesem Konflikt, weil wir feige sind und nicht kritisch denken.

Wenn wir das Morden beenden wollen, braucht es ein Ende der scheinbaren Legitimation der Mörder, mehr kritisches Denken und warum die USA moralisch glaubwürdig sein sollten, egal was sie tun, scheint zumindest fraglich, ob es andere Staaten in Zeiten globaler Überwachung noch sind auch. Sich auf die Seite der einen Schurken schlagen, um die anderen zu bekämpfen, die vorher von den einen aufgerüstet wurden, zeugt von wenig reflektiertem Verhalten. Der Journalistenverband etwa hielt die Zensur der Bilder der Enthauptung für legitim mit fadenscheinigen Argumenten entlang der Kette der Propaganda.

Kann jemand vernünftig erklären, warum die Legitimation des einen mehr wert sein soll, als die des anderen, um zu töten?

Sobald ich eine anerkenne und mich in den Krieg begebe, bin ich Teil der Propaganda. Es gibt nie eine Legitimation zur Tötung als die Notwehr nach § 32 StGB, die auch keine ist, sondern der an sich Tat nur die Rechtswidrigkeit nimmt.  Da diese im Krieg so gut wie nie vorliegt, im Gegenteil, gibt es nie eine Rechtfertigung dafür, es ist nur geplante Rache, ein Handeln, das alle Beteiligten, vor allem eben alle Soldaten zu Mördern macht und alle handelnden Politiker zu Tätern hinter den Tätern. Leben ist immer gleichviel wert. Alles andere taugt nie zur Legitimation staatlichen Handelns. Darum ist, wer tötet so sehr Mörder, wie der, der es befiehlt oder der es befördert als Täter hinter dem Täter- Hören wir auf uns über die einen zu empören, keiner ist besser und Zensur rechtfertigt nichts davon, wer es dennoch tut, hat den Boden der Demokratie und des offenen Diskurses zugunsten der Propaganda verlassen. Die Hinrichtung, die wir miterleben mussten, war ein moralischer Abgrund auf der gleichen Ebene wie die Drohnen der USA, die Scharfschützen der CIA auf dem Maidan, wie jede Hinrichtung in den USA - keiner tötet einen anderen legitim und der öffentliche Racheschwur von Obama, dem längst zahnlosen Tiger, beweist nur, es geht nicht um Moral sondern um Siegerjustiz und die Moral hat sich schon lange verflüchtigt. Wenn wir schon diesen Unsinn mitmachen, weil wir uns an der Seite der USA die besseren Geschäfte erhoffen, was ja legitim scheint, sollten wir auch nur darüber reden. Keiner,  der andere tötet, handelt moralisch.
jt 22.8.14

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