Freitag, 4. Januar 2019

Fahrverbotsangst

Freie Fahrt für freie Bürger
Ist ein deutsches Lebensmotto
Gegen das alle Fahrverbote
Ganz eklatant verstoßen

Auch wenn nur der AfD diesen
Unsinn falscher Freiheit noch
Laut verkündet sitzt es ganz tief
Im Autofahrerunterbewusstsein

Die Autoindustrie hat die Politik
Soweit bereits im Griff mit dem
Motto Arbeitsplätze haben Vorrang
Dass alle Vernunft flüchtig ist

Die inhärente Lüge hinter diesem Slogan
Ist vergessen wie die der Grenzöffnung
Welche AfD und Pegida dreist erfanden
Es wird als Faktum heute vorausgesetzt

Fürchte ich irgendein Fahrverbot
Nein ganz im Gegenteil werde sie
Gerne begrüßen weil sie mich auch
Nach reichlich Kohlgenuss nie betreffen

Wenn sich herausstellt etwas schadet
Wird nur mit Lügen noch legal betrieben
Wäre vernünftig längst schon verboten
Ist alle Aufregung viel Lärm um nichts

Dann braucht es kein Gejammer
Aus dem armen ländlichen Raum
Der ohne völlig abgeschnitten wäre
Sondern Pläne für endlich Alternativen

Die deutsche Industrie bremst lieber
Verzögert den nötigen Fortschritt
Dabei können wir längst ohne Abgase
Wenn wir nur wirklich wollten

Die Fahrverbotsangst ist nur Spiegel
Des deutschen Wesens was anstatt
Innovativ endlich tätig zu werden
Lieber weiter alles ausbremst noch

Böse sind dabei stets diejenigen
Die sich um Abhilfe kümmern
Täter als solche öffentlich benennen
Geschützt werden hier nur Täter

Angst machen mir keine Fahrverbote
Sondern die alte deutsche Angst die
Innovation und also Veränderung
Mehr fürchtet als den sonst Tod

Alle Diesel sofort verbieten sowie
Alle Verbrennungsmotoren innerhalb
Von Wohngebieten und Ballungszentren
Setzte schnell nötige Innovation frei

Wer darauf setzt schafft die Zukunft
Statt sich noch vor ihr aufzubäumen
Wenn die Vergangenheit längst tot ist
Nur keiner es ihr so direkt sagen will

Gradmesser der Tauglichkeit für die
Zukunft wird die Fähigkeit sein auf
Sich wandelnde Anforderungen eher
Flexibel und kreativ zu reagieren

Wenn VW Daimler BMW und Opel
Als Konzerne nicht bald Antworten
Produzieren werden sie nicht mehr
Länger gebraucht sind entbehrlich

jens tuengerthal 04.01.2018

Bürgerverkehr

Auf den Straßen von Amberg
Herrscht reger Bürgerverkehr
Manche warnen voreinander
Ob zu weitgehender Integration

Wenn die Islamisten saufen
Sind sie wohl keine Muslime
Oder bereits zu gut integriert
Sich von Bayern zu scheiden

NPD Bürgerwehren erinnern
Sehr an die einst Wuppertaler
Scharia Polizei auch wenn den
3 in Warnwesten nichts ferner liegt

Was wiederum uns allen nur zeigt
Lechts wie Rinks alle Extremisten
Lassen sich leicht austauschen
Am Ende stören sie den Frieden

Wer weniger auf die Ränder hört
Ob Sahra vorm Kanzleramt oder
Sonst in Warnwesten unterwegs
Wird in der Mitte Mehrheiten finden

Bürger wollen in Ruhe und Frieden
Möglichst ungestört leben womit
Alles Radikale sich klar verbietet
Keiner braucht heute Bürgerwehren

Ordnungshüter stellt der Staat genug
Sein Monopol allein ist dieser Schutz
Wer dies zu untergraben versucht
Gefährdet die öffentliche Sicherheit

Politik wird in Parlamenten gemacht
Nicht in Warnwesten auf der Straße
Wer das für nötig hält hat Rechtsstaat
Und Demokratie nie verstanden

Dieser Grundsatz gilt logisch auch
Wenn östliche Potentaten bezahlen
Egal ob naher Osten oder ferner
Aus östlicher Taiga gepumpt

jens tuengerthal 04.01.2018

Apfelblase

Platzt die große Blase nun
Die Appel hochschwemmte
Zum wertvollsten Unternehmern
Mit bloß einem Telefonmodell

Variantenreich wurde dies eine
Vermenschelt und gut getarnt
Wie es elitäre Daten sammelte
Im Fankult der Apfelblase

Gutes Design mit elitärer Technik
Machte nahezu nichts zum Hype
Um die Firma in hohler Apfelblase
In Wirklichkeit leicht angefressen

Gegen diese kämpft nun Qualcomm
Lässt den Verkauf landesweit verbieten
Weil zwei Monopolisten ähnlich handeln
Stehen beide auf sehr dünnem Eis

Natürlich sind auch die Rechner der
Gerade leicht angefressenen Firma
Mit angefressenem Apfel exzellent
Zumindest besser und teurer meist

Aber Qualität allein rettet nicht das
Einst wertvollste Unternehmen der
Schnellen Welt der Börsenkurse
Dann hat es sich schon erledigt

jens tuengerthal 04.01.2018

Kriegsverdacht

Gerade wurden Politikerdaten
Veröffentlicht durch Hacker
Aus allen Parteien ausser AfD
Welcher Verdacht liegt da nahe

Wer ist bekannt für seine Hacker
Welches Land betreibt damit Politik
Welche Medien unterstützen die AfD
Wo bekommen Populisten Unterstützung

Welches Land hat keine Perspektive
Außer Rohstoffe zu exportieren
Die keine nachhaltige Zukunft haben
Was denkt wer 1 und 1 zusammenzählt

Linke und rechte Radikale loben gern
Den wichtigen Partner im Osten
Der autoritär geführt Nadelstiche setzt
Gegen eine Demokratie der Mitte

Manche betonen wir könnten nicht
Ohne aber mit scheint schwieriger noch
In Zeiten der Weltmächte ohne Demokratie
Liegt der Verdacht auf Krieg nicht so fern

Nichts genaues sagen weil keiner was weiß
Bleibt schwammig unpräzise in allem noch
Nur verdächtig scheint es irgendwie jedem
Unangenehme Zeiten sehr nah dem Krieg

jens tuengerthal 04.01.2018

Donnerstag, 3. Januar 2019

Bibliothekstraum

Hatte schon als Kind den Traum
Eine eigene Bibliothek zu haben
Die möglichst vollständig alles
Schöne der Bücherwelt versammelt

Mit wunderbaren Lesesesseln
Regalen bis zur Decke die oben
Nur mit Leitern erreichbar waren
Dazu ein brummender Samowar

Am liebsten aus Kirschholz oder
Möglichst dunkel und gediegen
Als Höhle für meine Bücher alle
Rückzugsort aus hektischer Welt

Schöne Buchrücken erträumte ich
Leder oder gutes Leinen die beim
Darüberstreichen zärtlich vertraut
Ein Gefühl von Zuhause geben

Genau so lebe ich schon heute
Von vielen Büchern umgeben
Die Haupteinrichtung sind nur
Von der Bibliothek träume ich noch

Weiß nicht ob ich den Traum jemals
Realisieren kann oder muss denn
Glücklich bin ich ja schon jetzt völlig
Mit dem bisschen Bücher um mich

Aber schön ist es davon zu träumen
Den Traum mit der Liebsten zu teilen
Mit und für Bücher zuerst zu leben
Um ein glücklicher Leser zu werden

jens tuengerthal 03.01.2018

Lusterklärung

Warum habe ich immer mehr Lust
Auf meine wunderbare Liebste die
Doch schon überall erforscht zu haben
Die allergrößte Lust für mich ist

Immer noch muss ich sie nur nackt sehen
Um vor Lust alles aufstehen zu spüren
Was an mir dazu nur aufstehen kann auch
Weckt ihre Abwesenheit größte Sehnsucht

War es mehr als die neue Eroberung
Noch unbekannten Terrains die mich
An ihr so reizte was sie noch täglich
So viel schöner mir scheinen lässt

Normalerweise wird uns langweilig
Was wir schon richtig gut kennen
Sie ganz zu haben scheint mir aber
Jeden Tag aufregend schöner noch

Bei geliebten Büchern kenne ich es
Dass ich einzelne Kapitel wieder lese
Etwa im Zauberberg immer gerne
Aber es doch nie alles wie neu

Ihre nie endende Lust übererfüllt
Alle meine jemals erotischen Träume
Dabei immer mit ihr gemeinsam noch
Kommen zu können ist der Gipfel

So habe ich alle Lust im Leben mit ihr
Gefunden und bin zufrieden glücklich
Habe damit alles im Leben erreicht
Lehne mich zurück und genieße

jens tuengerthal 03.01.2018

Liebeserklärung

Kann ich die Liebe erklären
So ganz vernünftig logisch
Weil sie doch selbstverständlich
Wie nichts sonst mir erscheint

Natürlich habe ich die schönste Frau
Sie ist so klug wie immer aufregend
Erregend schön und dazu spannend
Bietet mir einfach alles ist doch logisch

Auch ist es doch ganz offensichtlich
Jeder der sie sieht versteht sofort
Warum ich mein Herz an sie hängte
Noch dazu liebt sie sogar noch mich

Das Zusammenleben mit ihr hat mein
Leben so viel schöner und reicher
Mit jedem neuen Tag mit ihr gemacht
Noch nie war ich so glücklich erfüllt

Alles an ihr und uns spricht dafür
Dass wir einfach zusammengehören
Wir können uns gut riechen und dazu
Schmecken wir einander noch vollkommen

So ist seit sie mich aussuchte alles
Schöner geworden in meinem Leben
Freue ich mich auf die Zukunft mit ihr
Tut sie mir auch gesundheitlich gut

Doch all diese Gründe wären nichts
Trüge uns nicht die Liebe die sich in
Ihren Folgen vielleicht biochemisch
Messen aber nicht erklären lässt

Die Liebe hängt an der Summe aller
Dinge also der Komplexität unseres
Zusammenspiels was so perfekt passt
Könnten Chaostheoretiker einwenden

Doch auch diese Summe scheint mir
Viel zu wenig zu beschreiben was ich
Für meine geliebte Frau empfinde die
Mehr als alle Träume mir geschenkt

Sie ist logisch meine bessere Hälfte
Warum ich ohne sie halb nur noch bin
Voller Sehnsucht und Glück zugleich
Liebender Untertan ihrer Launen bin

Diesen Zustand nennen wir halt Liebe
Ohne sagen zu können warum oder was
Genau sie ausmacht und trägt was alles
Für den Logiker sehr unpräzise macht

Könnte nun als Aufklärer darunter leiden
Nie ganz genau zu wissen warum sie
Für mich die eine und einfach alles ist
Will es aber lieber unwissend genießen

Vielleicht ist das Glück am schönsten
Wenn wir nicht so genau wissen warum
Es einfach als solches hinnehmen weil
Schöner könnte es ohnehin nie sein

jens tuengerthal 03.01.2018

Wunderfrau

Gibt es die Wunderfrau
An der alle perfekt ist
Oder schließt sich das aus
Weil vollkommen eben
Vollkommen langweilig wäre
Frage ich mich immer
Wenn ich meine betrachte
An der für mich alles stimmt
Die nicht nur perfekt aussieht
Vielfältig hochbegabt ist
Von der Lust bis zur Mathematik
Literatur und Liebe nicht zu vergessen
Und mir nie langweilig wird
Auch wenn ich manchmal wünschte
Es gäbe weniger Aufregung um nichts
Weiß ich doch perfekt wäre langweilig
Und nehme die in allem perfekte
Voller Liebe wie sie ist denn
Eine Bessere gibt es nicht
Als meine heiß geliebte Wunderfrau
Die natürlich heißblütig ist

jens tuengerthal 03.01.2018

Mittwoch, 2. Januar 2019

Asozialverhalten

Wir schimpfen zu gerne
Über Fahrer von Geländewagen
Dabei schaden Flieger viel mehr
Wer selber denkt läuft häufiger

Bei Greenpeace engagierte
Globetrotter betreiben Ablass
Im Wettbewerb asozialer Lügner
Stehen sie mit in führender Position

Touristen sind Opfer von Terroristen
Wird weltweit gerne gewarnt dabei
Ist Tourismus der allerschlimmste
Terrorismus gegen die Natur weltweit

Schreibe auf elektrischen Geräten
Bisher ohne ökologischen Strom
Sagt mir mein Gewissen dabei
Bin ich doch harmlos verglichen

Unser Asozialverhalten ist immer
Noch das größte Problem weltweit
Keine Kinder und weniger Konsum
Sind die Lösung die sie verhindern

Wem steht da überhaupt Kritik zu
Suchen wir Lösungen in der Größe
Oder alternativ individuell im Detail
Was wäre kategorisch heute gut

Selbst wenn ich mich heute korrekt
Verhielte hieße es nicht dass ich es
Auch morgen konsequent noch täte
Weil Ansichten sich auch wandeln

Wenn Entwicklung unser Untergang ist
Werden wir wohl untergehen müssen
Weil uns auch nichts anderes retten kann
Warum Gelassenheit mehr helfen könnte

Wer immer weniger will kann dafür auch
Ein immer besseres Gewissen haben
Was früher nur teurer Ablass gewährte
Aber wie asozial ist es zu verurteilen

Sind diejenigen Menschen schlimmer
Die andere hart verurteilen oder doch
Alle die sich real die Freiheit nehmen
Wider die korrekte Sicht zu meinen

jens tuengerthal 02.01.2018

Gleichheiter

Gleichheit vor dem Gesetz
Wird vom Grundgesetz garantiert
Dahinter sieht es anders aus
Wie der Lohnvergleich zeigte

Jedoch reden wir über bloße Theorie
Real redet kaum einer über Einkommen
Vergleicht sich lieber nicht öffentlich
Wer will schon ein Verlierer sein

Von alleine ändert sich das nicht
Eine Veröffentlichung für alle böte
Faire Abhilfe aber möchte das wer
Lassen wir uns lieber was vormachen

Wer hat kein Interesse an einer
Publikation und warum sollte genau
Geschaut werden dabei und wie
Nehmen sie Einfluss auf Meinung

Vertragsfreiheit soll weiter bestehen
Wer gut verhandelt wird auch belohnt
Nur danach muss veröffentlicht werden
Damit sich Macht und Freiheit ändern

Der öffentliche Dienst muss es immer
Für alle anderen wäre es viel besser
Außer für jede die durch Geheimnisse
An Macht im Hintergrund gewinnen

Ein Publikationserfordernis täte mehr
Für Gleichheit und Fairness als alle
Diskussionen über lächerliche Feiertage
Dann würde sich Leistung wieder lohnen

jens tuengerthal 02.01.2019

Schiebung

Betroffen oder aufgewühlt
Entscheidet heute darüber
Ob sofortige Abschiebung
Politisch gefordert wird

Sogar Gesetze will Seehofer
Verschärfen der aufgewühlt ist
Wenn besoffene Ausländer
Zünftig zu prügeln begonnen

Die Amokfahrt eine Rechten
Der Flüchtlinge umfahren wollte
Macht den Minister nur betroffen
Sieht er seine Beteiligung gar

Abschiebung ohne Gnade kann
Für manche Flüchtlinge tödlich sein
Was dem rasenden Minister egal
Amokfahrten sollen es sogar sein

Wer betroffen von etwas ist weil
Auch durch seine Hetze verursacht
Greift gegen Flüchtlinge hart durch
Ist gegen Rechte aber sprachlos

Radikalisierung muss bekämpft werden
Auf der rechten wie auf der linken Seite
Wer mit Abschiebung droht statt mit Härte
Des Rechtsstaates hat nichts begriffen

Gegen Abschiebung ist nichts zu sagen
Sofern die Voraussetzungen vorliegen
Alles andere verbietet sich von alleine
Darüber reden ist schlicht lächerlich

Der Innenminister vertritt den Rechtsstaat
Sollte nie das Sprachrohr rechter Populisten
Die ihn unterminieren sein darum ist es Zeit
Seehofer nach Bayern abzuschieben

jens tuengerthal 02.01.2018

Dienstag, 1. Januar 2019

Liebesruhe

Wer sich seiner Liebe sicher ist
Wartet durch alle Wogen nur ab
Nach dem Sturm scheint wieder
Die Sonne in deren neuen Licht
Alles wieder viel klarer aussieht
Wolken ziehen ohne einen Willen
Vom Wetter getrieben am Himmel
Wenn der über Berlin heute grau
Kann er morgen schon wieder
Wunderbar blau sein ohne dass
Der Wille etwas daran änderte
Zum Glück bin ich mir ganz sicher
Da stört mich das Wetter nicht

jens tuengerthal 01.01.2019

Leistungsflucht

Will nichts mehr leisten
Nicht in ein System passen
Das ich für so ungesund wie
Meinem Wesen fremd halte

Der Gewinn hoher Leistung
Ist besonders hoher Lohn
Von dem ich Wohlstand
Erwerbe mich freizukaufen

Die Freiheit wiederum habe ich
Längst gegen Wohlstand getauscht
Den zu halten meine Pflicht wäre
Funktionierte ich wunschgemäß

Leiste gern und viel mehr
Nach eigenem Maßstab
Statt in gewöhnlicher Mühle
Arbeite für mich täglich immer

Nicht Leistungsdruck stört mich
Sondern Objekt anderer Interessen
Vor allem ökonomischer Art zu sein
Die meinem Wesen völlig fremd sind

Will nicht haben wollen oder müssen
Um dazuzugehören etwas mitmachen
Gar Urlaub und Reisen gut finden
Oder kurzlebigen Moden hinterherlaufen

Möchte mit weniger glücklicher sein
Betrachte Bescheidenheit als Ethik
Die nachhaltig wie sozial ausgleicht
Keine Leistung ist die höchste mir

Werde ich nun mit Ende vierzig wieder
Ein bockiger Punk der pubertär eher
Gegen alles wie alle und für nichts ist
Oder konzentriere ich mich nur

Wie ich in Liebe und Sex längst keine
Vielfalt mehr suche um vollkommen
Glücklich und erfüllt zu sein dabei
Wird Einfalt mir immer mehr

Ein früherer Klassenkamerad von mir
Ist heute Vorstand von Europas größter
Softwareschmiede was gut zu ihm passt
Aber ich ihm um keiner Millionen neide

Die Vorstellung durch die Welt zu jetten
Ständig in Geldfragen wichtig zu sein
Wäre ein Horror in allem für mich
Sogar Schriftstellerruhm stieße mich ab

Ist wer sich Ruhe und Frieden allein sucht
Kein Interesse am rasenden Fortschritt hat
Ein grauenvoller Egoist oder ein Vorbild weil
Weniger nie mehr ist nur mehr Wert wird

jens tuengerthal 01.012018

Singulär

Singulär ist ein Dasein
Was nicht austauschbar
Also nicht nur einmalig
Sondern unersetzlich
Zumindest für irgendwen
Was natürlich niemand
Auf Dauer zu wünschen
So liegt zwischen Anspruch
Und Wirklichkeit die Realität
Mehr als der Singular je war

jens tuengerthal 01.01.2018

Silvesterbeschäftigung

Silvester habe ich um Mitternacht
Abgewaschen und war gerade
Beim letzten Topf als das alte Jahr
Ganz nebenbei verschwand

Danach war mir danach zu lesen
Bei fest geschlossenen Fenstern
Ohne den Lärm der Idioten draußen
Leider machte ich genau das nicht

Stattdessen setzte ich mich in eine
Verrauchte Kneipe voller Besoffener
Wunderte mich warum Menschen
Dort freiwillig blieben wie ich auch

Fragte mich was die dort feiern
Ritueller Nummernwechsel wird
Mit hohlen Phrasen begossen
Was ich dort im rauchigen Lärm tat

Älter werden heißt manchmal reifen
Wenn ich nun endlich begriffen habe
Silvester ist einfach ekliges Volksfest
Tangiert es mich hoffentlich nie wieder

Lasse die Massen mit ihrem Lärm
Toben und feiern und freue mich lieber
Abstand in jeder Hinsicht zu halten
In Ruhe bei und mit mir lieber zu sein

Später traf ich noch eine die meinte
Sie sei echte Berlinerin dabei kam sie
Fett und feist bloß aus den westlichen
Vororten des eigentlichen Berlins

Sie belehrte mich mit Handauflegen
Was ich im Leben zu tun hätte dabei
Hätte ich sie lieber angekotzt wäre ich
So betrunken wie sie gewesen

Wenn die Masse richtig feiert um mal
Die Sau als ihren Wesenskern wieder
Rauszulassen offenbart sich manches
Der Leere hinter Volkes wahrem Himmel

Manche verstehen sich sehr gut dabei
Vielleicht Ähnlichkeit vom Wesen her
Andere fremdeln eher mit allem lieber
Um wie ich nicht dazu zu gehören

Gleich und gleich gesellt sich gern
Darum halte ich lieber Abstand da
Einsamkeit ist stets ein Privileg
Wenn Massen fröhlich feiern

Aber Silvester habe ich abgewaschen
Das war sehr gut und sinnvoll noch
Nächstes Jahr plane ich nichts sonst
Keine Beschäftigung ist würdiger

jens tuengerthal 01.01.2018

Weiter So

Nichts ändert sich wirklich
Alle Vorsätze sind müßig
Was vorher nicht ging
Wird nicht plötzlich besser

Neue Jahre sind nur Nummern
Einer willkürlichen Reihung
Ohne inneren Zusammenhang
Es geht irgendwie weiter so

Grau war der Himmel davor
Grauer noch ist er danach
Weil zu viele Idioten zuviel
Egoistischen Unsinn verfeuern

Diesmal weniger Einsätze bei der
Feuerwehr Berlin genau 12%
Eine gute Aussicht für alle
Die noch an Veränderung glauben

Das Leben und der Mensch waren
Vorher schon schlecht und werden
Durch Änderung der Nummer nicht
Besser denn nichts ändert sich

Sich davon nicht rühren zu lassen
Ist das sicherste Rezept zum Glück
Ungerührt betrachte ich darum nun
Das weiter so im immer gleichen

Nichts davon geht mich etwas an
Kaum berührt mich noch irgendwas
Alles vergeht im ewigen Fluss
Nichts ist wert dass es bliebe

Betrachte alles mit viel Abstand
Distanz macht einzig gelassen
Der Schlüssel zum Glück bleibt
In Ruhe bei sich zu bleiben

jens tuengerthal 01.01.2018

Montag, 31. Dezember 2018

Jahresbilanz

Am Ende des Jahres
Ziehen wir Bilanz
In summa 6646km
Durch Berlin gelaufen

Wäre ich geradeaus gelaufen
Etwa gen Süden wäre ich in
Port Harcourt Nigeria gelandet
Weit südlich der Sahara schon

Eine lustige Vorstellung ist das
Von hier bis nach Afrika zu laufen
Dabei nur durch mein Dorf Berlin
Gekommen das groß genug dafür

Immer noch habe ich nicht jeden
Kiez erlaufen bin nicht überall
In Berlin gewesen dafür aber
Zugegeben schönes häufiger

Einmal nach Nigeria zu laufen
Ist nie mein Ziel gewesen dafür
Freue ich mich mein Dorf nun
Ein bisschen besser zu kennen

Wie schön ist es doch sein Dorf
Nicht verlassen zu müssen um
Bis nach Afrika gelaufen zu sein
So schließe ich das Jahr zufrieden

jens tuengerthal 31.12.2018

Erotikjahr

Dies war mein erotischstes Jahr
Hatte den besten Sex überhaupt
Die schönste Frau der Welt lebt
Bei und mit mir was will ich mehr

Alle Träume in Sachen Sex sind
Übererfüllt worden erwarte nichts
Mehr als die Fortsetzung dieses
Schönsten Glücks voller Lust

Früher dachte ich noch dabei
Es käme auf Abwechslung an
Möglichst viele verschiedene
Brächten größte Leidenschaft

Heute weiß ich es ist viel mehr
Die vollkommene Finesse
Einmalig in der Konzentration
Erst liegt die größte Erfüllung

Sex mit Liebe wird immer besser
Während er ohne selbige bloß
Sportliche Variation ist die nie
Vollkommene Erfüllung findet

Dachte ich hätte alles gekannt
Nun weiß ich erst wie perfekt
Mehrmals täglicher Sex wird
Wenn du immer mehr genießt

jens tuengerthal 31.12.2018

Inmitten

Mitten im Leben
Sind wir vom Tod
Umgeben war ein
Choral von Notker

Karolingisch also
Vielleicht sogar älter
Aus Frankreich was
Damals noch eins

Luther dagegen ließ
Seine Protestanten vor
Tod Hölle Angst zittern
In tiefer Gottesfurcht

Anfang und Ende
Zusammen zu sehen
Weitet den Blick für
Das große Glück

Wir sind einen Moment
Sind danach nicht mehr
Wie vorher noch nie da
Genuss bleibt alles

Das ist unsere Natur
Mehr gibt es nicht
Zumindest für uns
Genießen wir es so

jens tuengerthal 31.12.2018

Vorm Anfang

Bin ich vorm Anfang
Eher noch mittendrin
Oder schon zwischen
Noch nicht und nicht mehr

Ist was noch nicht begann
Schon ganz gegenwärtig
Oder wie die Gegenwart
1/x also nie wirklich da

Während ich bloß abwarte
Wird Gegenwart Geschichte
Kann etwas je mehr sein
Ist Zukunft eine Illusion

jens tuengerthal 31.12.2018

Am Ende

Am Ende sind wir
Nahe dem Anfang
Zumindest wenn
Sein im Kreis geht

Linear betrachtet
Dagegen wäre Sein
Irgendwann zu Ende
Es käme nichts mehr

Viele denken linear
Glauben unendlich
Wundern sich aber
Über ihr plötzlich Ende

jens tuengerthal 31.12.2018

Letztes

Was gibt es noch
Für dieses Jahr
Hinterher zu rufen
Als mach es gut

Was vorbei ist
Ist halt vorbei
Also nicht mehr
Damit egal

Spannender wird
Was nun kommt
Außer morgen geht
Die Sonne auf

Alles ist endlich
Außer der Endlichkeit
Die damit mehr ist
Als das Universum

Kommen und gehen
Ist der Rhythmus
Unseres Lebens
Das war es

Unsere Gedanken sind
Fähig zur Unendlichkeit
Damit weiter als unser
Sein in seinen Grenzen

jens tuengerthal 31.12.2018

Sonntag, 30. Dezember 2018

Alles gut

Liebe ist bestimmt
Wenn deine Liebste
Vor Hunger nicht kommen kann
Dir aber dafür einen bläst

Sie sich am leckeren Ei erfreut
Du orale Zuwendung genießt
Sie danach ihre Pizza isst
Du vor dem Frühstück noch liest

Glücklich sind beide später
Wenn sie vom Essen erschöpft
Noch ein kleines Nickerchen macht
Genießt du deutsches Genie zum Tee

Leben ist manchmal ganz einfach
Ein Brot ein Buch ein Bett und Tee
Liebe frisch aufgewärmt mit etwas
Leidenschaft befriedigen völlig

jens tuengerthal 30.12.2018

Lügenstaat

In Sachsen begannen sie
Laut Lügenpresse zu schreien
Weil sie dem Staat misstrauten
Der für sie einmal unterging

Aufgewachsen unter SED-Diktat
Im angeblich antifaschistischen
Besseren Deutschland mit nur
Leider viel schlechterer Versorgung

Damit nicht alle aus dem Westen
Den Wohlstand der DDR raubten
Wurde der antifaschistische Schutzwall
Einst von guten Bonzen errichtet

Heute wollen dieselben Sachsen
Die nie eine Mauer errichten wollten
Einem antimuslimischen Schutzwall
Um ihr gutes Vaterland zu schützen

Warum habe ich nur dass Gefühl
Der einzige Lügenstaat war die DDR
Deren Antifaschismus den eigenen
Totalitarismus lautstark tarnen sollte

Ein Staat der den Verbrecher Thälmann
Den nicht mal ein Stalin retten wollte
Zum Jugendheiligen macht verrät viel
Über seine mörderische Gesinnung

Wer nur etwas Vernunft übrig hat
Muss auf Antifaschisten allergisch
Reagieren hinter dem ehemaligen
Antifaschistischen Schutzwall

Wem soll nun wer glauben in diesen
Verlogenen Zeiten wenn auch noch
Der einst vertraute Russe Propaganda
Nicht nur über Sachsen regnen lässt

Was tut da eine schüchtern beamtische
Demokratie wenn ernsthaft gefordert
Als sich ganz formell wegzuducken
Vor all den Irren und Populisten

Mittel der Demokratie ist der Diskurs
Den kannst du weder noch führen
Nicht mit antifaschistischen Kämpfern
Noch mit lautstark rassistischen Populisten

Was für einen Staat wollen wir künftig
Totalitär aber nominell antifaschistisch
Freiheitlich aber ohne weiße Weste
Weder noch aber dafür verantwortlich

Vielleicht sind so gesehen Pegida
Wie sächsisch brauner Sumpf doch
Näher an der Demokratie und Freiheit
Als manch totalitäre Antifaschisten

Zumindest wird Verständigung wieder
Leichter möglich wenn sich Sahras;
Braunroter Aufbruch als ehrlich
Nationalsozialistisch offenbart

Dann vereinigen sich unter diesem Dach
Linke wie Rechte im alten Osten endlich
Mit destruktiv egoistisch einigem Ziel und
Jeder weiß wer lügt und keine Zukunft hat

jens tuengerthal 30.12.2018

Alles scheiße

Wenn dein Schatz zu dir sagt
Letztes Jahr war alles scheiße
Freue mich auf das nächste
Dann sag besser nichts mehr
Wenn sie weiß was sie sagt
Ist es wohl Zeit zu gehen
Für den Mann an ihrer Seite
Wenn nicht auch nur dann
Wird sie es nie verstehen
Sicher ist dann nur eins
Du bist immer schuld
Also besser schnell weg
Irgendwann geht es vorbei
Wie das alte Jahr

jens tuengerthal 30.12.2018

Lärmkonstanz

Manche mahnen ob des Tonfalls
Der viel rauer geworden sei
Im Parlament seit Einzug der AfD
Schäuble hält das für übertrieben

Dramatisieren oder Totschweigen
Sind keine lebendigen Alternativen
Im demokratischen Prozess ausser
Sie machen Populismus überflüssig

So gesehen könnte es besser sein
Zum inhaltlichen Nichts wenig zu sagen
Weil echoloser Populismus verhallt
Könnte Schäuble auf Merkel Kurs
Diesmal wortlos richtig liegen

jens tuengerthal 30.12.2018

Jahresbilanz

Lohnt es sich zu bilanzieren
Oder macht uns das nur zu
Opfern ewiger Bilanzen
Die Leben für berechenbar
Alles für kalkulierbar halten
Am Ende einen Strich ziehen
Auf den sie besser gingen

Ziehe keine Bilanz des Jahres
Freue mich an dem was ist
Wie an allem was war
Wozu auch ärgern
Ändert nichts mehr
Schlecht reden macht
Immer nur hässlicher

Zöge ich je eine Bilanz
Machte ich mein Leben
Berechenbar für alle
Was ich nie sein wollte
Also endet es wieder
Ohne jede Bilanz
Leben eben

jens tuengerthal 30.12.2018

Medienhetze

Was eint Pegida mit Gelbwesten
Mehr als nationale Unzufriedenheit
Das peinliches Gemecker derer die
Sich vom Ausland steuern lassen

Natürlich trat inzwischen Sahra
Mit gelber Weste vorm Kanzleramt
Auf als Putins Gesandte der Unruhe
Die kein Deutscher eigentlich will

Franzosen spielen gern Revolution
Es ist dort eher traditionell schon
Erinnert sie an alte Zeiten noch
Was manche Vernunft ausblendet

Putin finanziert seit langem schon
Quellen der Unruhe in Europa
Manche fallen darauf herein
Hören nur Kreml Propaganda

Wer Medien beschimpft dafür aber
Propagandasender als Hofberichterstatter
Einlädt zeigt ein Verständnis von Freiheit
Was Demokratie fern Populismus nahe liegt

Nicht Pegida oder Gelbwesten mit Sahra
Verteidigen die Freiheit noch in Europa
Sie sind russisch gesteuerter Gegner
Der ersatzweise Medienschelte betreibt

So offenbaren sich die Bewegungen
Als geistig schlichter Hort der Intoleranz
Trotz hehrer Ziele auf ihren Fahnen
Sind sie bloß Instrumente fremder Macht

Der Zulauf in Frankreich wie Sachsen
Nimmt mit wachsender Vernunft ab
Dann werden Verschwörungstheorien
Über böse Medien noch gestreut

Der Hass schlichter Gemüter fängt Feuer
Für kurze Zeit flammt die Empörung auf
Irgendwann setzt sich die Vernunft durch
Medienschelte offenbart nur Dummheit

Wer nun noch nicht das Strickmuster
Der immer gleichen Spiele durchschaut
Mit denen Moskau schlichte Gemüter zum
Aufstand gegen die Freiheit ruft tut nur leid

Gelbwesten Pegida Aufstehen sind eine
Trübe Brühe östlich finanzierter Aufstände
Die populistische Ressentiments nutzen
Zweckfreie Unruhe hier zu verbreiten

Hier braucht es keinerlei Zugeständnisse
Nicht Verständnis für Feinde der Freiheit
Sondern Härte Konsequenz Bloßstellung
Wer hinter der Medienschelte real steckt

jens tuengerthal 30.12.2018

Samstag, 29. Dezember 2018

Geniestreich

Was macht das deutsche Genie aus
Wer hat es dazu gemacht und wo
Wie hat es die Welt verändert
Wo ist es heute geblieben

Es wagte freier zu denken
Erkannte Zusammenhänge
Die bis heute gültig sind
Bewegte dadurch die Welt

Wie kam es dass aus einem
Völlig zersplitterten Land mit
Vielen kleinen regionalen Fürsten
So viele Genies die Welt bewegten

War es die Uneinigkeit im Innern
Die Vielfalt in deutscher Geschichte
Hohe Konkurrenz auf engem Raum
Freiheit gegen Abhängigkeiten

Viele Genies wuchsen erst nach
Der Bauernbefreiung welche selbst
Ein Geniestreich eines Freiherrn war
Für das unterlegene Preußen

Manche bereits davor um Weimar
Wo Anna Amalia zuerst sodann ihr
Sohn der Herzog mit Herder und Goethe
Den Kern deutschen Geniewesens sammelte

Hierhin pilgerte auch ein Schiller
Aus eng begrenztem Schwaben
Hinüber nicht verfolgt zu werden
Wurde mit Goethe kurz Sternbild

Vorher lehrte zu Königsberg schon
Kant den Herder kritisch denken
Was dieser dem Herzog wie auch
Dem jüngeren Freund Goethe gab

In und um Berlin dachten schon
Junger Fritz und Moses Mendelssohn
Um vorerst nur zwei zu nennen die
Als König und Untertan sich kaum kannten

Später kam die Zeit der Göttinger sieben
Von denen die Grimms gen Berlin zogen
Was beider Ruhm gut tat und Humboldts
Universitätsgründung zu danken ist

Manches davon erst ein Produkt der
Totalen Niederlage Preußens bei Jena
So liegen Aufstieg und Untergang wohl
Beim deutschen Genie eng beieinander#

Hier war es die Konkurrenz der Länder
Die bei innerdeutscher Vertreibung noch
Nachbarliches Asyl vorteilhaft boten
Wodurch es irgendwie zusammenhielt

Später verloren die Berliner selbst durch
Vertreibung ihren Virchow nach 1848 gen
Erlangen und warben ihn später kostspielig
Zurück in Brandenburgs Hauptstadt

Die Humboldts trugen das deutsche Genie
Darüber in die Welt hinaus dort beliebt als
Präzise zuverlässig und höchst genau
Die Grimms sammelten es im Lande

Früher noch verwandelte ein Bach was
Ein anderes Genie Luther vorher gedacht
In wohlgeordnete Tonmuster und Fugen
Ließ biblische Worte vielfältig erklingen

Von den Genies um Essen herum
Die durch Röhren und mehr reich wurden
Noch zu schweigen wie von Siemens Berlin
Unter dem Reichseiner Bismarck groß

Die Zerstörung des Reichs in das noch
Goethe geboren ward und aus dem sein
Wilhelm Meister noch romanhaft fortzog
Ordnete die Genies nur in neuer Ordnung

Als Nation sah das Obergenie Goethe
Die Deutschen weniger denn als immer
Bemüht um ehrlich gutes Handwerk wohl
Freie Mensch sollten sie zuerst werden

Genie Friedrich mochte dagegen nie
Die Sprache der Dichter und Denker
Diletierte in Französisch lieber was
Als Sprache der Höfe noch galt

Befreiungskriege befreiten auch davon
Dafür viel was gerade so hoch stieg
Als befreites Land freier um so tiefer
Unter peinlichem Österreicher

War dieser schnauzbärtige aus Austria
Auch ein deutsches Genie mit seiner
Neigung zum nationalen Größenwahn
Der zum völligen Untergang führte

Zumindest gab er den Einwohnern
Zwischen Alpen und See das Gefühl
Mehr ist Nation ja bekanntlich nie
Sie seien wieder wer und besonders

Dabei hätten sie es wissen können
Wären sie geschichtsbewusst je
An die Sache herangegangen dass
Erniedrigung zum Aufstand führt

So ist die hier Wiederentdeckung
Deutschen Genies gerade kein
Nationalistischer Schachzug sonden
Die Einbindung in höheren Kontext

Wer das Gute kennt kann es nutzen
Wird mit ihm Zukunft gestalten wollen
Stolz trägt Demut besser als Neid
Bescheidenheit braucht Bewusstsein

Hinken wir der Welt heute hinterher
Weil das Internet nicht frei und zu
Langsam für Entwicklungen hier ist
Oder genügt sich Genie selbst

Wird die Zukunft künstlicher Intelligenz
Von deutschen Erfindern erbaut werden
Dabei im Auftrag chinesischer Finanziers
Unter zu langsamer Autoindustrie leidend

jens tuengerthal 29.12.2018

Sexgewissen

Es drückt mich das Gewissen
Muss es mal ganz ehrlich sagen
Viele reden ständig über Sex
Ohne welchen je zu haben

Viele Leute halten für Sex
Was sie gynnastisch taten
Weil Lust ganz natürlich sei
Ohne zu begreifen was es ist

Die wenigsten haben je Sex
Sie reiben nur ihre Körper
Zum Flüssigkeitsaustausch
Aneinander wie ineinander

Die meisten tun es einfach
Ohne zu wissen wie es geht
Denken sie Steckspiel sei alles
Und langweilen sich ein Leben
Lang dabei

Diejenigen von denen allen
Die noch nie zusammen kamen
Halten fast immer Sex für völlig
Überschätzt ohne zu wissen warum

Wollte früher nie glauben wie selten
Guter Sex im Leben wirklich ist
Heute habe und weiß ich es
Hüte diesen Schatz so gut

Kaum eine kann es wirklich so
Seltener noch passt es physisch
Wie geistig überall ineinander
Vollkommenheit scheint einmalig

Was soll ich noch lange reden
Perfektes Glück gibt es wirklich
Aber eben wohl nur einmal nur
Bis dahin lohnte noch Suche

Danach relativiert sich alles
Du bist angekommen damit
So glücklich wie befriedigt
Völlig konkurrenzlos zufrieden

Denke an nichts anderes mehr
Fand alles perfekt in einer nur
Kann aber keinem verraten wie
Weil mein Glück mich aussuchte

So nehme ich es einfach hin
Das Glück kommt zu dir
Wenn du nicht damit rechnest
Klingt wieder total abgedroschen

Manchmal ist die Wirklichkeit viel
Kitschiger als kritische Dichter
Ihr verbal jemals gestatteten
Wer auch immer Bescheid weiß

jens tuengerthal 29.12.2018

Lustvollkommen

Gemeinsam haben wir
Dass keiner von beiden
Je grössere Lust erlebte
Glücklich liebt wie nie

Es unterscheidet uns dabei
Dass ich mit viel Erfahrung
Sage besser wird es nie
Du es mir nicht glaubst

Was soll ich da noch reden
Jeder macht eigene Erfahrung
Irgendwann merkst du vielleicht
Dass ich immer sage was ich meine

Im Ergebnis wieder einer Meinung
Nur bezüglich meines Willens
Meinst du es gern besser zu wissen
Als ich der andere wollen soll als er will

Wenn zwei das Gleiche wollen
Die es auch miteinander noch
Perfekter können als je zuvor
Sollten sie es einfach tun

Manchmal macht weniger reden
Dafür mehr wortlos vögeln
Leben zum stöhnenden Glück
Miteinander mittig verschlungen

Liebe scheint ein Glaube zu sein
Da bin ich ganz streng lutherisch
Ein feste Burg ist meine Liebste
Vertraue auf schlicht pietistisch

Andere lieben eher katholisch
Mit viel Beichte Gold und Theater
immer eine Neigung zum Drama
Obligatorischer Heiligenanbetung

Spannend wird die Kombination
Wenn beide Wege sich kreuzen
Statt Dramen vernünftig begründet
Dafür mit Leidenschaft Lust lebt

Habe mit meiner Liebsten alles
Auf einmal wie darüber hinaus
Vollkommene Harmonie immer
Wenn sie glaubt was ich sage

Bin damit vollkommen zufrieden
Was für mich das höchste Glück
Andere brauchen zur Zufriedenheit
Stete Spannung und Drama noch

So wird auch die klarste Brühe
Im Alltag aus Versehen getrübt
Und klärt sich von alleine wenn
Alle Zweifel auf den Grund sinken

Lust ist dabei das sicherste Mittel
Völlig getrübte Brühe zu klären
Verleiht befriedigten Durchblick
Den ich dankbar gern genieße

jens tuengerthal 29.12.2018

Internetgrundrechte

Braucht es Internetgrundrechte
Oder ist das überflüssiger Tand
Weil Grundrechte grundsätzlich
Alle Freiheiten egal wo schützen

Wir schützen uns vor dem Staat
Mit wem wir Verträge schließen
Bleibt dagegen völlig privat frei
Ob SM-Studio Google oder Facebook

Wie sehr alle sozialen Netzwerke
Wesensmäßig SM Praktiken gleichen
Wäre wohl der Debatte unbedingt wert

Der Staat hob längst das Abhörverbot
Für mobiles Telefonieren völlig auf was
Als Auslandstelefonat behandelt wird
Womit der BND immer drinnen hängt

Mag technisch notwendig und sinnvoll sein
Grundrechte verletzt es dennoch täglich
Fraglich ob wir es auch so wollen aber
Leichtfertiges Verhalten spricht dafür

Wer ohne kritisches Denken heute noch
Soziale Netzwerke benutzt ist glücklich
In selbstverschuldeter Unmündigkeit
Bleibt unaufgeklärt ohne jede Hoffnung

Wir brauchen keine Internetgrundrechte.
Viel mehr nötig wäre Verzicht und Vernunft
Wir bezahlen Google und Facebook mit
Rechten an der Verwertung unserer

Im übrigen gelten alle Grundrechte
Im Netz natürlich entsprechend
Alles mehr wäre hier überflüssig
Mehr denken heißt weniger regeln

jens tuengerthal 29.12.2018

Böllerdiskurs

Jedes Jahr das gleiche Theater
Die ewige Diskussion zum Verbot
Von Feuerwerk und Böllern
Aus vielen vernünftigen Gründen

Passierte irgendwas wäre es
Verständlich prima vernünftig
So aber bleibt es nur nervig
Empörung um der Empörung
Wegen

Aufzuzählen was dafür spricht
Ist ganz leicht die Gewohnheit
Dagegen spricht sonst alles wäre
Jede Aufzählung unvollständig

Bin ohne Böller aufgewachsen
Es galt bei uns als zu primitiv
Darüber wurde nie diskutiert
Es war zu offensichtlich

Aber nicht alle Menschen sind
Kultiviert zivilisiert aufgewachsen
War Mitleid Maßstab der Toleranz
Die langfristig auch einsam macht

Heute bin ich lieber ignorant
Wenn es die Menschen so
Glücklich macht sollen sie
Ballern als wäre Krieg

Vielleicht fühle ich mich auch
Viel wohler so abgehoben
Während das Volk laut feiert
Bleibe ich im Elfenbeinturm

Es ist natürlich asozial wie
Umweltschädlich aber nicht
So sehr wie Flugzeuge die
Noch mehre einfach benutzen

Was soll ich mich noch aufregen
Am Ende des Jahres über die
Menschliche Dummheit und den
Lärm unkultivierter Masen

Erstaunt bin ich eher positiv
Wie wenig dennoch passiert
Da können wir auch Dummes
Mal tun hoffen es geht gut

Will und werde die Menschheit
In ihren Traditionen nicht ändern
Mehr Toleranz wäre nötiger noch
Als streng vernünftige Rechthaberei

jens tuengerthal 29.12.2018

Freitag, 28. Dezember 2018

Jahrzwischen

Zwischen den Jahren ist so
Irgendwie nichts mehr ganz
Aber doch so ziemlich halb
Warum wir nichts anfangen

Mit nicht Ganzem mehr viel
Fängt an wer es genießt
Was immer noch mehr ist
Als alles mögliche sonst

Revue passieren lassen ist
Längst lästige Gewohnheit
Der alle Welt auch nachgeht
Da mache ich lieber nichts

Wer einmal wirklich nichts tut
Hat plötzlich viel mehr Raum
Um ganz viele Dinge in sich
Geschehen zu lassen

Ursprünglich stammt es noch
Aus altägyptischer Zeit wie der
Differenz von Mond und Sonne
Als Messung des Kalenderjahres

Bei den Ägyptern hatte noch jeder
Monat 30 Tage und der Rest von 5
Wurde am Ende dann im Sommer
Zur Nilschwemme hinten angehängt

Zwischen dem Mondjahr und dem
Sonnenjahr liegt eine Differenz von
12 Tagen die im Mondjahr fehlen um
Dem Sonnenumlauf 365 zu geben

Bis zur Kalenderreform von Gregor XIII.
Begann das Jahr am 6. Januar was auf
Römische Bräuche zurückgeht die aber
Jahresende am 24. Dezember feierten

So wurde der Zeitraum dazwischen dann
Zwischen den Jahren genannt wo noch
Kein neues aber auch kein´altes mehr war
Was sich im Denken bis heute erhielt

Vielleicht täte es uns viel besser häufiger
Eine Zwischenzeit für nichts zu haben
Um all den Dingen Raum zu geben die
Sonst vergessen werden wie denken

jens tuengerthal 28.12.2018

Gewohnheitslust

Ist es Trägheit die uns bindet
Weil wir nichts neues wollen
Halten wir am gewohnten fest
Wenn es nur nicht schlecht ist

Wie lange hielt ich es so aus
Bei schlechtem oder keinem
Sex mit eher mäßigen Frauen
Da hab ich nun das Gegenteil

Es passt perfekt nicht nur ganz
Ineinander überall es ist dabei
Auch vollkommen befriedigend
Wie beide es nie so erhofften

Wir lieben beide gute Bücher
Sind sogar einig was gut ist
Denken philosophisch ähnlich
Könnten es einfach genießen

Sie ist für mich die schönste Frau
Nicht nur in meiner kleinen Reihe
Auch im universalen Maßstab klar
Begehrenswerter als jede andere

Es ist alles so perfekt wie nur möglich
Wir bräuchten nur noch zu genießen
Glaubte sie mir was ich täglich sage
Aber das wäre vermutlich langweilig

jens tuengerthal 28.12.2018

Frontverschiebung

Bisher waren die Fronten klar
Der freie Westen gegen den
Eher unfreien totalitären Osten
Heute verschiebt sich alles

Der lange Verteidiger der Freiheit
Nimmt sich unter Trump frei
Mit welchem Gewinn auch immer
Ein Nachfolger ist nicht in Sicht

Deutschland der Inbegriff aller
Intoleranz und Unfreiheit unter
Hitler steht plötzlichen ganz vorn
Verteidiger der Freiheit unter Merkel

Eine Ossi eigentlich real existierender
Inbegriff für unkultivierte Intoleranz
Wurde zum Inbegriff des Gegenteils
Den einen Objekt des Hasses anderen

Trump pokert um seine Mauer wie immer
Verliert an Boden dank Putin und seiner
Kleingeistigen Einmischung überall im
Verlorenen Glanz sowjetischer Träume

China baut die Seidenstraße ganz neu
Kauft sich die Welt auf amerikanisch
Ohne die Bedingungen dafür jemals
Im eigenen Land geschaffen zu haben

Alles scheint in Bewegung zu sein im
Hektischen Zappeln moderner Zeiten
Das sich selbst für bedeutend erklärt
Wird Selbstzweck was früher Ziel war

Früher gingen Menschen um irgendwo
Hinzukommen in ihrem dann Dasein
Heute sind sie ständig in Bewegung
Und nennen das Zappeln Fitness

Alles verschiebt sich und alles bleibt
Wie es irgenwie immer schon war
Von lächerlicher Komik besessen
Werden Menschen halt Maschinen

Ob es da noch darauf ankommt wo
Die Front wann verläuft oder ob diese
Flexibel verschiebbar relativiert wird
Entscheidet zwischen Krieg und Frieden

Alte Potentaten träumen noch von
Klaren Grenzen riesiger Reiche
Erdogans nennt sich osmanisch
Putin spielt mit dem sowjetischen

Wenn alles fließt gehen diese auch
Logisch als erste für immer unter
Weil in jeder Hinsicht zu starr
Zerstören sich Kriegstreiber selbst

So sehe ich die Verschiebung der Fronten
Eher mit lächelndem Auge angesichts der
Sicheren Folgen nach aller Vernunft
Vielleicht erleb ich es sogar noch

Auf Erdogan folgt die atheistische Türkei
Mehr von vernünftig freien Kurden geführt
Legt sie die Kopftücher wieder ab dann
Befreit die Welt vom lächerlichen Aberglauben

China zeigt sich da unfrei unflexibel hohl
Beerdigt Mao und wird eher anarchistisch
Statt Bereicherung zählt nur Meditation
Gurus ersetzen die Partei

Über Trump noch zu reden isi heute
So entbehrlich wie lächerlich sicher
Sein Sturz ist längst im Gange
Es bleibt eine männliche Witzfigur

Fronten braucht keiner mehr wenn
Vernunft statt totalitärer Ideen regiert
Da wird sich manches verschieben
Zuallererst wohl in Afrika dann

Das Zeitalter der Aufklärung kommt
Sicher wenn Vernunft sich verbreitet
Als Kern kategorischer Freiheit dann
Ganz logisch statt Unmündigkeit

jens tuengerthal 28.11.2018

Identitätsfrust

Wer bin ich überhaupt
Wo gehöre ich dazu
Warum vielfach weniger
Was macht mich aus

Ein Mensch
In seiner Familie
Fraglich wie deutsch
Mehr Geist oder Körper

In manchem vielen ähnlich
Kaum einem ganz gleich
Distanziert von den meisten
Lebe ich mehr lesend

Denke ich an Deutschland
Mein Vater- und Mutterland
Spottete ich gern wie Heine
Und bin doch dabei gerührt

Voller Stolz auf deutsche Klassik
Im immer noch kaffigen Weimar
Dem deutschen Wald verbunden
Lebe ich lieber inmitten der Stadt

Deutsche Identität ist schizophren
Vielleicht ist dies ihr Wesensmerkmal
Wichtiger als Sprache und Tradition
Ist tiefe innere Zerrissenheit dabei

Es gibt kein einiges starkes Deutschland
Sondern uneinige Brocken überall verteilt
Die sich kaum mehr verständigen können
So gesehen ist Berlin auch typisch deutsch

Was unsere Identität hier ausmacht
Weiß kaum einer für sich zu sagen
Keiner könnte es für alle benennen
Niemand kann es noch greifen

Wer dem Berliner freundlich will
Sagt er sei zumindest sehr ehrlich
Was immer das für ein Wert ist
Unfreundlich wäre wohl ehrlicher

Deutsche Identität ist immer meckernd
Selten an sich meistens an anderen
Unzufriedenheit ist deutscher Stolz
Befriedigung liegt den meisten fern

Die Wurzeln meiner Liebsten sind
Balkanisch europäisch doch ist sie
Auf schwäbisch viel deutscher als ich
Hochdeutsch bleibt ja stets heimatlos

Bürgerliche Identität ist dialektfrei
Gibt sich gebildet und gefühllos
Korrekt statt liebend bleibt diese
Eine hohle Phrase ohne Gefühl

Anstatt gab es im preußischen
Deutschland nationalen Stolz
Von Sedan bis Königin Louise
Wurden Floskeln aufgeblasen

Unter Hitler blies uns zu stark ein
Österreicher einen von der Nation
Mit der für viele fatalen Folge
Zweier deutscher Länder

Eines unfrei das andere ein Leuchtturm
Der freien Welt ohne freie Entscheidung
Zeigten uns die Unfreien nach der Wende
Wie wenig wir eine Nation noch brauchen

Wer will als vernünftiger Mensch sich
Mit Sachsens Pegida und nationalen
Kräften aus dem Osten identifizieren
Beschämt schauen wir lieber weg

Sich für andere wieder schämen
Ist leider auch so typisch deutsch
Dass ich über jeden Zweifel erhaben
Wohl so gesehen sehr national bin

Vielleicht ist die Scham über Nachbarn
Das einigende Band im Vater Mutter Land
Denke an Goethe der Deutsche aufrief
Lieber freiere Menschen zu werden

jens tuengerthal 28.12.2018

Wossitristesse

Der Wessi ist wieder im Osten
Graues Berlin hat mich wieder
Vom Bahnhof durch feuchtgrau
Beleuchtete Stadt heimgelaufen

Am Hauptbahnhof ankommen ist
Noch im Niemandsland zwischen
Osten und Westen irgendwo doch
Sind es nur wenige Meter von da

Nur ein kleiner Streifen im Boden
Markiert die ehemals Grenze hier
Zwischen Baustellen unsichtbar spürst
Du nur vertraut schlechte Trottoirs

Die längste Zeit meines Lebens nun
Lebe ich in östlicher Tristesse die
Längst fein saniert nur noch in den
Köpfen leberwurstgrau eben blieb

Bunte Schaufenster täuschen auch
Auf dem heimatlichen Berg noch die
Mittige Atmosphäre des Wohlstands
Fast täuschend echt dem Läufer vor

Natürlich ist ein neblig grauer Tag
Überall nebliggraufreucht aber hier
Ginge es in vielen Köpfen weiter
Was nur mühsam lächeln lässt

Nach dem noch Anstieg in Mitte
Auf dem Berg eine Kreuzung noch
Überquert nach Prenzlauer Berg
Ein unauffälliges Schild inmitten

Den vertrauten Platz noch umkreist
Wie gewohnt auch mit Rollkoffer als
Wäre ich nur Besucher der ich hier
Wohl für immer fremd bleiben werde

Die Tristesse des Ostens ist längst gut
Übermalt überall außer in den Köpfen
Nur lebt hier kaum noch einer von hier
Und du schaust in meist leere Gesichter

Fast erinnert auch das Zentrum Berlins
An gewöhnlich frisch renovierte Provinz
Wenn auch nach Meinung mancher hier
Der Mittelpunkt hipper Welt heute wäre

Das hippe ist auf Fassaden gepinselt
Das Gefühl bleibt gespalten dabei
Einige verloren ihre Heimat hier
Andere tun so als wäre es ihre nun

Jenseits aller politischen Orientierung
Ist die Spaltung in den Köpfen tiefer heut
Als die Mauer in Berlin je hoch war
Als Wessi kommst du im Osten nie an

Du lebst hinter schönen Fassaden
Bist gefühlt ein Hausbesetzer immer
In einem Land das es nicht mehr gibt
Was zuviele sich zurückwünschen

Aber jenseits der traurigen Realität
Ist dies einer der schönsten Orte
An dem du städtisch leben kannst
Darum ignorieren wir lieber weiter

Leben fremd nebeneinander in der
Uneinigen Stadt reden hinterm Rücken
Genervt schlecht voneinander bleiben
Nur weil es anderswo nicht besser ist

jens tuengerthal 27.12.2018

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Wessigold

Wie golden scheint uns
In Erinnerung der Westen
Bis 1989 als wir leichtsinnig
Die Einheit noch bejubelten

Real dagegen merke ich
Peinliche Bürgersteige noch
Die kaum den Namen verdienen
Öde Nachkriegssiedlungen überall

Gut ausgebaute Straßen sicherlich
Aber kaum eine Allee irgendwo
Natur meist eher gut eingeghegt
Fehlt die urwüchsige Wildheit

Golden ist dieser Westen nicht
Aber Erinnerung verklärt alles gern
Westlich wie östlich dasselbe
Gut sich daran wieder zu erinnern

jens tuengerthal 27.12.2018

Ossibashing

Ossis werden rassistisch
Benachteiligt meint eine
Ostdeutsche Pfarrerin nun
Weil es keine Bischöfe gibt

Warum es Rassismus ist
Wenn eine Landschaft die
Weniger Christen als Indien hat
Unterrepräsentiert ist bleibt unklar

Klar sind die typischen Klagen
Sich chronisch benachteiligt fühlender
Ossis längst Legende im Land
Weil sie immer noch zu wenig bekommen

Den einzigen Rassismus im Land
Kenne ich aus Neufünfland wo sich
Rassisten als Pegida organisierten
Über die Hälfte undemokratisch wählt

All das ist historisch verständlich
Aus dem Unrechtsstaat DDR
Den viele Ossis gerne verklären
Was zu sagen Rassismus heißt

Die DDR ist in den Köpfen nicht tot
Es fehlte an aller aktiven Integration
Die positiv zur Demokratie führte
Verfassungspatriotismus begründete

Stattdessen sind gerade im Osten
Undemokratische Kräfte stärker als
Die demokratische Mitte westlich
Tatsachen Rassismus nennen ist dreist

Sorgen sollte uns weniger Ossibashing
Als die fehlende Integration der Ossis
Unter den Geist des Grundgesetzes
Daran gilt es künftig zu arbeiten

jens tuengerthal 27.12.2018

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Weltglück

Die Welt ist in schwieriger Lage
Ein schwacher US-Präsident
Regiert noch mit Mafia-Methoden
Unfähig zu erkennen was zählt

Zählen kann dieser Trump nur Geld
Was manche Amerikaner beeindruckte
Seinen Wert aber immer mehr verliert
Wenn die Methoden deutlich werden

In Russland regiert ein Potentat mit
Nur demokratischem Mäntelchen
Der dem Amerikaner ins Amt half
Mit eben mafiösen Methoden

Doch zum Glück gibt es den Rechtsstaat
Der Mafiamethoden verfolgen lässt
Stück für Stück die Täter anklagt
Womit einige tief fallen werden

Wie glücklich und friedlich leben wir
In Deutschland unter Merkel verglichem
Mit den Nachbarn im Osten oder Westen
Am derzeit glücklichsten Ort der Welt

Natürlich werden wir gerne helfen
Westlichen und östlichen Nachbarn
Wenn sie sich vom Unglück befreien
Wer glücklich ist ist gern großzügig

jens tuengerthal 26.12.2018

Erdglück

Auf Sizilien bricht der Ätna aus
Der Flughafen Catania ist gesperrt
Menschen werden bei Beben verletzt
An Ruhe ist dort nicht zu denken

In Indonesien bebte es unter dem Meer
Ein Tsunami überschwemmte das Land
Immer mehr Tote werden gefunden
Auch Vulkane fauchen dort wieder

Ganz friedlich sitzen wir dafür hier
Bei leichtem Frost in warmer Stube
Weder bebte hier die Erde irgendwo
Noch gibt es hier aktive Vulkane

Es ist ein großes Glück so friedlich
Plattentektonisch wie vulkanisch
Völlig unberührt leben zu dürfen
Genießen wir es ruhig in Ruhe

Das Glück auf der Erde ist doch
Sehr unterschiedlich verteilt
Im Wohlstand so satt zu genießen
Ist keine Selbstverständlichkeit

Dies sich bewusst zu machen hilft
Wider alle sonst Sorgen zu feiern
Als wäre es diesmal das letzte mal
Wer weiß ob wir uns wiedersehen

Kleines Glück wird so noch größer
Erscheint als unverdiente Gnade
Die es ganz zu genießen gilt
Darum feiern wir einfach unser Glück

Brauche keine Götter zu erfinden
Noch einen Heiland anzubeten
Um mich an dem zu freuen was ist
Es erscheint mir eher ganz logisch

jens tuengerthal 26.12.2018

Familienglück

Eine Tafel für 25 Personen
Für 5 Gänge eingedeckt
Parallel für die gleiche Zahl
Noch drei Teetische dekoriert

Festlich sieht es nun aus
In meinem alten Elternhaus
In Erwartung der Großfamilie
Zur weihnachtlichen Orgie

Die früher jüngsten Enkelkinder
Erleben es nun schon als Eltern
Unsere Eltern als ältere Großeltern
Deren wir nun schon entbehren

Generationen kommen Generationen gehen
Es bleibt doch immer die Familie
Sie wächst und verändert sich in den Rollen
Aber bleibt sich im Wesen gleich

Wir feiern unser Beisammensein
In dieser Fülle einmal im Jahr nur
Auf Geschirr das älter als fast alle
Freuen wir uns auf die nächste Generation

Das Glück eine große Familie zu sein
Überwiegt sogar die sonst Differenzen
Die gingen wir in die Tiefe zu Tage träten
So feiern wir uns als die Tuengerthals

Familie steht immer auf dünnem Eis
Hält dennoch über Generationen treu
Sofern wir auf das Gemeinsame mehr
Schauen als die realen Unterschiede

Wir tragen oder trugen einen Namen
Verbindung genug es auch zu feiern
Teilen dann über 80 Jahre Erinnerung
Haben genug Wein es zu genießen

Was braucht es an Weihnachten mehr
Als eine Großfamilie die miteinander
Zumindest immer noch feiern kann
Da sind alle weiteren Fragen egal

jens tuengerthal 26.12.2018

Dienstag, 25. Dezember 2018

Weinbücher

Es gibt gute Weinbücher
Und Bücher über Wein
Letztere sind selten gut
Zumindest literarisch

Die richtig guten Weinbücher
Sind jene die du zum Wein liest
Das heißt nicht weinend oder
Über Wein lesen möchtest

Lese lieber beim Tee meist
Weiß aber gute Weinbücher
Zum Wein wohl zu schätzen
Weiß nur nichts mehr davon

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinseligkeit

Wer gerne guten Wein trinkt
Kennt die alte Weinseligkeit
Die so belebt wie beschwingt

Seligkeit ist zuerst ein Zustand
Vollendeter Erlösung oder auch
Höchsten Glücks wofür Christen
Dann das Himmelreich erfanden

Trunken vor Seligkeit fühlt sich
Auch der Trinker währenddessen
Seltener meistens danach

Seligsprechung ist ein Verfahren
Mit dem die katholische Kirche
Menschen verehrungswürdig macht
Sie gelten als bei Gott vollendet

Wer gerne guten Wein trinkt
Findet Heiligkeit in der Natur
Betet lieber zu Bachus wenn

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinachtsamkeit

Mit Weihe hab ich es nicht so
Alles Höhere ist mir suspekt
Auf guten Wein achte ich gern
Dabei zählt zuerst die Natur

Sich um die Wintersonnenwende
Auch kräftig zu betrinken isi ein
Alter nordischer Brauch dagegen
Ist unsere Scheinheiligkeit jung

Sich über Verlogenheit besonders
Um Weihnachten laut zu erregen
Ist so alt wie eben diese Sitte nur
Tut es gern intellektuell heiliger

Aufreger geistiger Art fänden sich
Genug vernünftigere als Aberglaube
Lassen wir es und achten lieber
Auf guten Wein zum Essen

Aufklärung ist immer noch die
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit und funktioniert nur
Selbständig nicht vorgebetet

So bleibt am Ende nur eines
Achtet auf guten Wein dazu
Es hebt sicher dessen Umsatz
Ansonsten habt es feuchtfröhlich

jens tuengerthal 25.12.2018

Montag, 24. Dezember 2018

Weihnachtsglück

Welch Glück ist es doch
Mit wunderbaren Geschenken
Unter denen die schönsten
Schon immer Bücher waren
Zumindest seit ich lesen kann
Sich zur Lektüre zurückzuziehen
Diese knisternde Stimmung
Wenn Leser sich vertiefen
Ist für mich Weihnachten

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel III

Spielen heißt auch verlieren
Wer dabei nicht gönnen kann
Wird nicht glücklich werden
Sondern bloß missgünstig

Wie gewonnen so zerronnen
Heißt es im Glücksspiel stets
Warum es lässt wer redlich
Durch Leistung erreichen will

Vieles an der Börse gehorcht
Den Regeln des Glücksspiels
Tut nur gerne ganz seriös
Weil Banken so wirken wollen

Sich davon völlig zurückziehen
Mag kleinlich wirken bleibt aber
Im Ergebnis ehrlicher was immer
Einem sekundäres noch wert ist

Wenn das Leben aber ein Spiel ist
Fragt sich was dagegen spricht
Es beim Geld zu handhaben wie
Bei allen anderen Dingen sonst

Was immer wir wo auch immer
Als unser höchstes Glück erstreben
Zählt was dauerhaft glücklich macht
Wer danach sucht bleibt glücklich

Gönne den Börsianern ihr Spiel
Wollte es dennoch nie spielen
Auch wenn der Gewinn so hoch
Dass es großes Glück scheint

Das Glück meines Lebens ist
Ein Hauptgewinn in der Liebe
Mehr brauche ich nicht mehr
Also spiele ich nie wieder

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel II

Glücksspiel bringt selten Glück
Wäre es häufig wäre es keines
Sollte es dennoch eintreten also
Kann sich Glücksspiel nie lohnen

Etwas tun was sich nicht lohnt
Kann zufällig doch lohnend sein
Genauso zufällig aber nicht
Also können wir es auch lassen

Das gewonnene Glück ist nie
Ein errungener Wert für eine
Geleistete Arbeit sondern nur
Produkt des vorher Zufall

Glücksspiel macht daher nie
Dauerhaft glücklich sondern
Höchstens mal zufällig warum
Es weder lohnt noch Glück bringt

Spiele nie Glücksspiele weil ich
Ein glücklicher Mensch bin und
Es bleiben möchte ohne dafür
Am Zufall allein zu hängen

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel

Ist das Leben nur ein Spiel
Fragen manche kritisch
Andere hoffen es vielleicht
Einfach glücklich zu werden

Wäre das Leben ein Spiel
Egal ob nur oder mehr sogar
Fragte sich was dann kein
Spiel im Leben mehr wäre

Wenn alles spielerisch wäre
Nichts zu ernst genommen würde
Erübrigte sich manche Frage
Nach dem Ernst des Lebens

Dinge spielerisch nehmen
Macht das Leben leichter
Es leichter haben macht
Sicher immer glücklicher

So gesehen ist es egal
Ob das Leben ein Spiel ist
Solange wir es so nehmen
Werden wir es genießen

jens tuengerthal 24.12.2018

Sonntag, 23. Dezember 2018

Bücherglück

Bücher machen mich glücklich
Schlafe neben und mit ihnen
Gestern Nacht sogar unter ihnen ein
Vom Lesen schon träumend

Die ganze Welt habe ich so
Eingebunden zwischen zwei
Buchdeckeln stets um mich
Ohne den Ort zu wechseln

Leser sind Sitzenbleiber
War ich auch mehrfach
In jedem denkbaren Sinn
Das gewinnt ungeheuer Zeit

Gewonnene Zeit macht glücklich
Mehr Zeit zum Lesen zu haben
Ist für mich immer ein Hauptgewinn
So sind Bücher ein steter Gewinn

Verlorene Zeit macht unglücklich
Dagegen lese ich gute Bücher
Was nur wenige sind verglichen
Darum lese ich nur die so viel

Rare Güter mit Seiten sind ein
Doppeltes Wunder für sich
Fressen und schenken Zeit
Geben und nehmen zugleich

Weil Bücher mir so wertvoll sind
Beachte ich die meisten nicht
Um meine erwählten zu genießen
Pflege ich eine strenge Auswahl

Willkürlich wie jede Entscheidung
Ist auch meine Bücherauswahl
Wenn auch streng logisch dabei
Was inhaltlich und ästhetisch gefällt

Die billig oder nach Schulbuch riechen
Haben keine Chance auf Beachtung
Außer in immer möglichen Ausnahmen
Was beim Geschmack die Regel ist

Im letzten Widerspruch wird deutlich
Bücherliebe ist wie das Leben selten
Wirklich vernünftig tut es aber immer
Gerne so als ob weil bedeutender

Sich als Leser für wichtig zu halten
Ob der erhebend guten Lektüre
Lässt uns Zumutungen ertragen
Die unseren geistigen Ruhm mehren

Wie alles in der Welt ist also auch
Das große Bücherglück nur Eitelkeit
Doch zumindest ist es still und schön
Was mehr als die meisten Dinge ist

jens tuengerthal 23.12.2018

Morgenglück II

Am Morgen noch einen Moment
Gemeinsam liegen bleiben bis
Die Lust uns vollends ergreift
Dann zusammen zu schlafen
Ist doppelt mehr als traumhaft
Wann sind Mann und Frau
So einig wie wiedervereinigt
Frage ich mich tief befriedigt
Und sehe die offene Vielfalt
Des Morgenglück breitbeinig
Völlig glücklich vor mir liegen

jens tuengerthal 23.12.2018

Naturglück

Manche haben einfach Glück
Mit ihrer unverwüstlichen Natur
Andere werden ganz natürlich
Viel zu früh von ihrer verwüstet

Wer früher stirbt ist länger Tod
Wird den Aberglauben im Ohr
Von erstaunlich vielen gesagt
Obwohl es so unsinnig ist

Wer früher nicht mehr ist
Kann logisch nicht etwas
Noch länger dann sein
Sondern ist zeitlos nicht

Wenn wieder Tsunamis auf
Vulkanischem Grund wüten
Wird über die Natur geklagt
Statt über menschliche Dummheit

Berlin hat eine glückliche Natur
Außer neuerdings Waldbränden
Aus östlicher Provinz droht nichts
Anders Indonesien oder Italien

Viele fürchten den Islamisten Erdogan
Erdbeben unten in der Türkei könnten
Nicht nur ihn verschlingend erledigen
Der den Türken ihren Stolz wieder gab

Wie peinlich solcher Stolz eigentlich ist
Relativiert sich angesichts der Natur
Die den Bosporus verschlingen könnte
Sei er kultiviert griechisch oder türkisch

Ob ein genügend großes Erdbeben
Griechen und Türken wiedervereinte
Weil in der Natur keine Götter mehr
Trennten was aus einer Wurzel wuchs

Astro-Alex verfügt frisch gelandet wohl
Über eine rüstigere Natur als ganz viele
Schwankte unter wieder Schwerkraft weniger
Als kaum einer es nüchtern nicht schafft

Was wir sind und wie lange verdankt sich
Unserer Natur vor allem anderen dafür
Dankbar zu sein macht glücklicher als
Mit dem was nicht ist lange zu hadern

Unsere Natur ist jenes große Glück
Dass Lust als Höhepunkt erleben lässt
Wie dankbar können wir darob sein
Was scheint verglichen alles klein

jens tuengerthal 23.12.2018

Geheimnisverrat

Soll ich ein Geheimnis verraten
Oder ist es gar keines mehr
Weil es ja ganz offensichtlich ist
Auch wenn es keiner sieht

Habe die tollste Frau der Welt
Was viele logisch finden
Schließlich liebe ich sie ja
Aber das wäre noch kein Grund

Habe auch die schönste Frau
Was nun völlig offensichtlich ist
Wer sie sieht wird mir zustimmen
Also ist das wohl kein Geheimnis

Habe auch die klügste Frau
Was aber auch jeder merkt
Der sie mit Zahlen jonglieren sieht
Auch keine große Neuigkeit

Habe auch die geilste Frau
Die immer wieder kann und will
Den perfektesten aller Körper hat
Aber warum bleibt mein Geheimnis

jens tuengerthal 22.12.2018

Samstag, 22. Dezember 2018

Glücksperfektion

Wenn du eine Frau hast
Die dich liebt und begehrt
Es dir genauso mit ihr geht
Hast du alles und es ist perfekt

Weil immer perfekt langweilig wär
Sind Männer und Frauen eben so
Wie sie sind was nie immer perfekt
Zusammen dabei passen kann

Trotzdem nicht zu vergessen
Wie perfekt es eigentlich geht
Hilft auch dann nicht zu vergessen
Wenn du nur noch vergessen willst

So liebe ich meine wunderbare Frau
Weiß immer wie perfekt es mit ihr ist
Auch wenn es sich mal anders anhört
Ist das nur ein Mittel gegen Langeweile

Weil es nie immer perfekt zusammenpasst
Wurden wir gebaut wie wir gebaut sind
Dann passt es natürlich perfekt ineinander
Wenn scheinbar mal wieder nichts passt

Über das Ineinander zum Miteinander
Ist nicht die schlechteste Versöhnung
Wirkt ganzheitlicher als alle Worte
Befriedigt beide und macht glücklich

So gesehen habe ich das perfekte Leben
Brauche nichts sonst und genieße was ist
Natürlich geht es nicht nur um Sex dabei
Der ist ja nur der Liebe wegen so perfekt

Wenn du also das perfekte Glück hast
Entspann dich ganz gelassen künftig
Mehr ist im Leben nicht erreichbar
Genieße es täglich und gut ist

jens tuengerthal 22.12.2018

Glücksstufen

Liegt das Leben auf einer Ebene
Oder hat Glück verschiedene Stufen
Die wir langsam ersteigen müssen
Wie Hesse einst grauenvoll reimte

Binsenweisheit ist das erklimmen
Uns stets höher bringt wovon wir
Logisch auch viel tiefer fallen können
Ohne zu wissen wo Glück nun war

Stufenweise gibt es kleine Preise
Die nicht immer binnig reimen
Aber doch Erkenntnis fördern
Wo wir zu bedenken wagen

Drehleitern sollen Menschen retten
Dazu holen sie diese einfach runter
Bibliotheksleitern erschließen uns
Ferner stehende Wissensgründe

Somit steigen wir manchmal hinauf
Um runter gerettet zu werden oder
Zumindest in lichten geistigen Höhen
Mehr Grund zu finden als Abgrund

Hoch und runter stand schon ganz
Zu unserem Anfang in jenem Spiel
Was wir vergnügt die Zeugung nennen
Egal ob dabei oben oder eher unten

Stufenweise oder Sprosse für Sprosse
Erklimmen wir des Lebens grünen Baum
Dies mehr oder weniger hinter den Ohren
Um am Ende unter die Erde zu kommen

Ganz unten angekommen dann fühlen sich
Viele dem Himmel zumindest vorher so nah
Dass sich oben unten für sie leicht verkehrt
Genieße lieber gewiss solange ich bin

jens tuengerthal 22.12.2018

Glückswissen

Macht Wissen glücklicher
Was wissen wir vom Glück
Ist es eher nur ein Gefühl
Oder eine Art Gewissheit

Gewiss sind wir glücklich
Wenn wir nach bestem
Glauben und Gewissen
Alles dafür getan haben

Ein Wissenschaftler wird
Sicher glücklich sein wenn
Seine Annahmen auch durch
Neues Wissen bestätigt werden

Ist Wissen also schon Glück
Oder nur eine Form der dann
Sicherheit die bloß bestätigt
Was vorher nur geglaubt

Mehr Wissen könnte also
Weniger Glauben heißen
Womit ein mehr logisch ein
Weniger mit sich brächte

Fraglich bleibt ob das Gefühl
Glück durch Wissen ausgelöst
Dem durch Gefühl verursachten
Gleicht oder irgend nachsteht

Können wir je alles wissen
Aber dennoch vollkommen
Glücklich im Leben sein ohne
Die letzte Gewissheit dabei

Glaube schon an das Glück
Empfinde es in der Liebe
Zutiefst und vollkommen
Ohne zu wissen warum

Was weiß ich schon
Denke ich mit Montaigne
Vom Leben oder der Liebe
Bin lieber etwas bescheiden

Glück braucht nichts als Glück
Bin darum lieber einfach glücklich
Als stets sicher wissend warum
Solang es sich so gut anfühlt

jens tuengerthal 22.12.2018

Freitag, 21. Dezember 2018

Mitteglück

Wenn mitten im schlimmsten Streit
Der nur noch schriftlich ausgefochten
Die Liebste nackt und echt kommt
Braucht es wohl keiner Worte mehr

Dann umarme ich sie voller Lust
Spüre ihre perfekten Brüste nah
Fühle ihren längst nassen Schoss
Ziehe sie nur noch auf mich

Schon sind alle bösen Worte
Wieder vergessen weil die Kraft
Die uns mittig anzieht stärker ist
Als jeder Hass dieser Welt

Sicher lieben wir uns auch
Aus tiefstem Herzen und so
Aber die mittige Anziehung
Ist mehr als nur magnetisch

Wunder der Natur heilen alles
Ohne Narben vergehen dann
In ungezählten Höhepunkten
Die schlimmsten Verletzungen

Am Ende liegen wir uns völlig
Erschöpft die Mitte noch nah
Gegenüber um Luft ringend
Wissend es war gut so

jens tuengerthal 21.12.2018

Sterbeglück

Wer nicht mehr leben will
Für den ist der Tod ein Glück
Ansonsten ist es nur das Ende
Was überhaupt nichts verspricht

Braucht einer Hilfe dabei
Geht es um Leben oder Tod
Werden alle schnell strafbar
Damit keiner ungewollt stirbt

Hilflos beim Sterben zu sein
Heißt nicht willenlos ansonsten
Auch wenn wir es so behandeln
Damit es die Ausnahme bleibt

Ob was nicht mehr ist jemals
Glücklich sein kann ist egal
Weil was nicht ist auch nichts
Logisch mehr sein kann

Ist die Euthanasie also immer
Eine Lüge weil Tod nichts ist
Auch nicht gut oder besser
Nur sterben kann schöner sei

Schöner als noch weiterleben
Unter unschönen Bedingungen
Nur ist was nicht mehr da ist
Wertfrei einfach nichts mehr

Es kann und sollte über alles
Frei gesprochen werden dürfen
Doch bitte vernünftig und ohne
Aberglaube über den Tod hinaus

Wer mit dem Tod zur Sache wird
Muss an nichts mehr denken
Nicht mal seine Entsorgung
Muss ihn noch irgend kümmern

Wie befreiend es sein kann
An nichts mehr zu denken
Weil wir nicht mehr sind
Nimmt alle Angst vorm Tod

Sicher zu sein alles ganz bald
Endgültig los zu sein kann wohl
Lebend schon ein Glück sein
Mehr macht es noch Angst

Wir brauchen keine Verfügung
Über unseren Tod noch hinaus
Wer nicht mehr ist ist völlig frei
Was Glück genug sein sollte

jens tuengerthal 21.12.2018

Härteglück

Manchmal macht Härte glücklich
Wenn sie eher Frieden erreicht
Dummheiten schneller beendet
Nachhaltig für Ruhe sorgt

Dann schenkt Härte Freiheit
Befreit aus alten Zwängen
Die sich in Mustern wiederholen
Wer kennt so etwas nicht

Bin ja eher ein Weichei
Meide jeden Konflikt
Um nicht zu explodieren
Weil ich mich zu gut kenne

Dann tut es gut hart zu sein
Einen Konflikt zu beenden
Statt das Feuer zu schüren
Um endlich Ruhe zu finden

Also bin ich halt mal hart
Was mir eigentlich nicht liegt
Tu es um der Liebe willen
Was echt die Härte nun ist

Vielleicht werden wir damit
Schneller wieder glücklich
Sonst dauert es halt 24h
Immer das gleiche Theater

Ob es wirklich Paare gibt
Die immer 24h an 7 Tagen
Einfach glücklich sind
Weil eigentlich alles gut ist

Es ist halt die Härte die
Auch nur Schale ist gegen
Den Wahnsinn ohne Vernunft
Was bleibt sonst von uns übrig

jens tuengerthal 21.12.2018

Wechselglück

Manche suchen ihr Glück
Im steten Wechsel statt
In dauerhafter Kontinuität
Finde das eher anstrengend

Will immer die gleiche Frau
Nicht täglich darüber reden
Einfach zufrieden zu sein
Mit der Liebe wie sie ist

Andere wollen lieber ständig
Bestätigung für alles was ist
Sonst ist es nicht mehr so
Als löse sich Liebe in Luft auf

Noch anstrengender aber ist
Wer nie zufrieden sein kann
Sich nie genug geliebt fühlt
Weil mit sich unzufrieden

Meine Liebe ist wie ein Fels
Sie steht also felsenfest da
Rührt und ändert sich nicht
Weil ich mir damit sicher bin

Brauche nichts mehr probieren
(Auch nicht mit auf ohne zu)
Kenne schon alles gut genug
Genieße auch wenn abwesend
Die Sicherheit der Kontinuität

Liebe braucht nicht viel außer
Genug Vertrauen in einander
Damit es auf Dauer gut bleibt
Keiner Glück im Wechsel sucht

Habe die beste Frau der Welt
Darum ist sie ja auch meine
Sie mag wider Erwarten mich
Mehr brauch und will ich nicht

Jeder Wechsel strengt nur an
Habe lieber Kontinuität auch
In der Liebe und darum bleibt
Alles für mich wie es ist

Habe keine Energie mehr übrig
Für Probleme und Wechsel auch
Wenn Helene Fischer Single ist
Die Liebste ist in allem besser

jens tuengerthal 21.12.2018

Kohleglück

Die letzte Kohlegrube schließt
Was ein größeres Glück ist
Als zuviel Tradition noch zeigt
Der Dreck hat keine Zukunft

Trotz Trump und lauter Töne der
Rohstoffe verfeuernden Autokraten
Ist nachhaltig grüne Zukunft nicht
Mit Kohleverbrennung zu machen

Die Kumpel erstritten sich lange
Aufmerksamkeit und viele Rechte
Jetzt braucht sie aber keiner mehr
Was eine gute Perspektive ist

Nicht nur weil der Weltmarkt viel
Günstiger ist Bergbau perspektivlos
Sondern weil der schlichte Raubbau
Nur Krücke nie Aussicht sein kann

Die letzte Grube dicht ist also heute
Ein Grund zu feiern für bessere Zeiten
Die gesund und nachhaltig wirtschaften
Zechenromantik ist verlogener Kitsch

Allerdings wird es noch etwas dauern
Bis der Ton der Vernunft offiziell wird
Gegen mächtige Tradition im Bergbau
Die unterirdischen Kumpelromantiker

Alle mit klarem Verstand können jetzt
Schon die bessere Zukunft feiern statt
Überholter Technik noch nachzutrauern
Aus nichts als irrationaler Tradition

Löcher im Dreck zu graben hat keine
Zukunft wenn Energie sauber wird
Nachhaltigkeit Zukunftsmaßstab ist
Dies Ende ist ein guter Anfang

jens tuengerthal 21.12.2018

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Sicherheitsglück

Lebe in großer Sicherheit
In einem der freiesten Staaten
Daran freue ich mich lieber
Statt mich zu fürchten

Andere schauen lieber
Auf drohende Gefahren
Um sicher zu sein falls
Doch mal etwas passiert

Bin lieber zufrieden statt
Ängstlich also unvorbereitet
Auf alles mögliche Unglück
Dass ich ohnehin nie ändere

Sicherheit ist also ein Glück
Weil ich mir ihrer sicher bin
Unsicherheit macht unglücklich
Zum Glück hab ich die Wahl

jens tuengerthal 20.12.2018

Lichtglück

Bald Viertel vor sieben
Noch ist es völlig dunkel
Beim Blick in den Hof
Dunkler wird es nicht mehr

Länger dunkler wird es nicht
Morgen wendet die Sonne
Es geht wieder gen Sommer
Auf der kühlen Nordhalbkugel

Viele schmücken diese Zeit
Vor der Wintersonnenwende
Mit viel Licht und nennen es
Advent bevor der Winter kommt

Das Licht im gerade noch Herbst
Nahm ab um im Winter wieder
Zuzunehmen in längeren Tagen
Bei oft größerem Frost dabei

So kann ich heute noch einmal
Die längste Dunkelheit genießen
Denn dunkler wird es nicht mehr
Ab übermorgen ist dann Winter

Die Natur in ihrem Lauf kommt
Ob mir das gefällt oder nicht
Regelmäßig auf die gleiche Art
Also freue ich mich lieber daran

Was ist wie es ist weil ich bin
Wo ich bin sollte mich nie grämen
Besser ich genieße jeden Tag
Auch wenn es der dunkelste ist

Nun wird es nur noch heller bis
Nach dem Frost die Natur auch
Zurückkehrt aus dem Winterschlaf
Alles ist gut weil natürlich so

jens tuengerthal 20.12.2018

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Glücksstreben

Müssen wir nach dem Glück streben
Kann wer nichts dafür tut glücklich sein
Kommt Glück quasi willenlos über uns
Oder ist Glück ein hartes Stück Arbeit

Auch wenn wir all diese Fragen mit Ja
Beantworten würden was möglich ist
Trotz aller vermeintlichen Gegensätze
Bleibt offen was für wen Glück ist

Wann bin ich wirklich glücklich
Was braucht es unbedingt dafür
Welcher Verzicht macht glücklicher
Wie bleibe ich es ein Leben lang

Die Vereinigten Staaten schrieben das
Streben nach Glück schon in die Präambel
Ihrer von Jefferson verfassten Erklärung
Der Unabhängigkeit von England

In einer Mischung aus Naturrecht mit
Immer noch präsenten Gottesglauben
Wurde das Glücksstreben aller erstmals
Mit Verfassungsrang zum Recht erklärt

Bereits Epikur hatte 2000 Jahre vorher
Das Streben nach Glück das er Lust nannte
Zum natürlichen Bedürfnis erklärt nach dem
Menschen in seinem Garten strebten

Freier als die Amerikaner später galt es
Bei den Epikureern wirklich für alle Menschen
Also auch Sklaven und Frauen was neu war
Aber die Aktualität gerade wieder zeigt

Während die Gleichheit aller Menschen
Von Extremisten ängstlich infrage gestellt
Heute schon wieder diskutiert wird war sie
Im Garten des Epikur natürlich gelebt

Im Gegensatz zur vermeintlich aufgeklärten
Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
War das Glücksstreben hier ganz diesseitig
Weil nach dem Tod wir nicht mehr wären

Die Amerikaner leiteten daraus das Streben
Nach Unabhängigkeit ab sofern ein Staat
Nicht mehr den Bedürfnissen der Bürger diene
Erklärten sie es zum Recht ihn zu beseitigen

Damit wurde die Revolution legitimiert die
Als Widerstand gegen ungerechte Steuern
Mit der Boston Tea Party begonnen hatte
Das Glücksstreben war zutiefst politisch

Epikur dagegen strebte nie nach Macht
Oder politischem Einfluss riet sogar eher
Sich von all diesen verdrießlichen Dingen
Soweit möglich lieber fern zu halten

Ob damit Epikur glücklicher wurde oder
Die USA das Land des Glücks blieben
Scheint im heutigen Amerika fraglich
Während wir von Epikur wenig wissen

Bezeichnend jedoch scheint mir hier
Wie den pietistisch geprägten Amis
Streben wichtiger war als das Sein
Während Epikur genießen wollte

Wie auch in der Beschränkung
Auf Wichtiges das Glück liegt
Wird bei Epikur gern ignoriert
Weil die Kirche ihn verhöhnte

Der Begriff der Lust war allen
Die ein jenseitiges Himmelreich
Erstrebenswert nennen wollten
Verabscheuungswürdiges Grauen

Während die späteren USA bloß
Ihren Widerstand als Menschenrecht
Rechtfertigen wollten ging es Epikur
Um das Glück des Einzelnen allein

Ob es darum weiser ist lieber denen
Zu folgen die Gewalt rechtfertigten oder
Dem der ohne alle Götter nach Lust strebt
Möge jeder für sein Glück entscheiden

Wie sehr die Geschichte der Sklaverei
Dabei geeignet ist das Bild zu ändern
Hat schon Thoreau zugunsten Epikurs
Als Kritiker seiner Heimat entschieden

Auch bei Thoreau der natürlich zu leben
Im Einklang mit der Natur erstrebte
Gab es erneut eine Pflicht zum Ungehorsam
Die er in der Steuerverweigerung befolgte

Ist die Pflicht nun ein Teil des Glücks oder
Weil zu befolgen dessen Gegenteil fragt
Sich angesichts menschlichen Strebens
In den Grenzen von Sitte und Moral

Wer sich anmaßt Widerstand zur Pflicht
Zu erklären hält sein Urteil über die just
Gültige Ordnung für gültiger als diese
Was nach Grenzen der Ordnung fragt

Handelten wir wie aufgeklärte Menschen
Also dem kategorischen Imperativ entsprechend
Wäre die Pflichterfüllung unsere Natur
Was die Freude dabei nicht ausschließt

Lebensmotto meines Großvaters war
Er träumte das Leben sei Freude
Erwachte und sah es war Pflicht
Lebte und die Pflicht ward Freude

Sah meinen Großvater als einen
Glücklichen Menschen warum sein
Weg nicht so falsch gewesen ist
Wer immer das zuerst gesagt hat

Manche schreiben es bereits einer
Buddhistischen Weisheit uralt zu
Andere einem mittelalterlichen
Steinmetz der er so hinterließ

Wer immer richtig dabei liegt
Deutlich wird in den Worten
Pflicht und Glück müssen sich
Keinesfalls immer ausschließen

Wir gestalten unsere Welt selbst
Unterwerfen sie damit unserem
Willen der unser Universum wird
Was immer uns glücklich macht

Wenn es uns dabei erfüllt eine
Höhere Macht als allmächtig
Anzubeten wird das unser Glück sein
Wenn uns das widerstrebt nicht

Wichtiger als der eine Weg zum Glück
Wäre es für viele offen zu bleiben um
Mit dem was geschieht glücklich zu sein
Da Wahrheit ohnehin stets eine Lüge ist

Vielleicht ist glücklich sein immer eher
Wichtiger als Wahrheit oder das große
Glück als eine Art von Endlösung die dem
Geaberglaubten Paradies nur entspricht

Genieße was ist so sehr du kannst
Ohne die Wahrheit noch zu suchen
Nimm was ist als eben dein Glück
Steigen die Chancen glücklich zu sein

jens tuengerthal 19.12.2018

Glücksrosa

Rosa ist irgendwie so
Kitschig halt Mädchenfarbe
Außer es ist in der Natur

Gerade wird der Himmel
Dämmernd von rosa gen blau
Wie angemalt von Osten her

Auch der Ursprung der Welt
Der Liebe lustvolles Zentrum
Ist inmitten stets rosa

Wie gerne küsste ich nun
Der Liebsten rosa Mitte
Denke ich schliefe sie nicht

Das Paradies ist wohl rosa
Denke ich dabei erregt
Warm feucht und rosa

Wie die Morgendämmerung
Ihren Tau überall hinterlässt
So die Träume auf ihren Lippen

Schleckte ihren Morgentau zu gern
Tauchte mit Blick aufs rosa oben
Tiefzungig in sie ganz hinein

Lächle beim gerade Schreiben
Wissend sie wird es erwacht lesen
Hoffentlich frischen Tau fühlen

Wie glücklich macht das Rosa
Am Morgen wie in Gedanken
Ein feuchter Himmel der Natur

jens tuengerthal 19.12.2018

Morgenglück

Am Morgen früh aufstehen
Bevor die Sonne aufgeht
Ist im Winter viel später
Als hoch im Sommer

Selten richten wir uns noch
Nach der Sonne im Schlaf
Folgen lieber den Uhren
Die uns präzise takten

Was unserem Wesen mehr
Entspricht kann keiner sagen
Ist so verschieden wie wir
Lohnt keiner weiteren Worte

Vielen fällt es viel schwerer
Im Winter früh vor der Sonne
Aufzustehen als im Sommer
Ihrem Scheinen zu folgen

Genieße es immer wieder
Den Morgen dämmern zu sehen
Unabhängig von der Jahreszeit
Um freier glücklich zu sein

Wenn noch fast alles schläft
Erste Lichter im Hof langsam
Wie mühsam sichtbar werden
Lebe ich wieder vor der Zeit

Seiner Zeit voraus zu sein
Ohne sich dabei zu hetzen
Ist ein wunderbarer Genuss
Der sich Zeit nehmen kann

Lieber Stunden früher aufstehen
Um in Ruhe zu frühstücken wie
Tee zu trinken und dabei zu lesen
War schon immer mein Rhythmus

Das Glück des einsamen Morgen
Der im ersten Dämmern langsam
Den Tag von Osten her erblickt
Kennt nur wer gerne aufsteht

Sich freiwillig früher aufzumachen
Gibt viel mehr Kraft als alle Drinks
Mit denen wir Energie tanken wollen
Es motiviert uns von Innen her

Kraft gibt uns die Überzeugung
Mehr als die Uhrzeit je noch stört
Manche jammern dann gerne
Andere genießen es lieber

Bin immer lieber ein Genießer
Als ein leidender Jammerer
Der die Schönheit verkennt
Um sein Unglück zu wahren

So lobe ich das Morgenglück
Auch wenn die Trägheit wohl
Manchmal horizontal uns zieht
Weil ich so frei dazu bin

jens tuengerthal 19.12.2018

Dienstag, 18. Dezember 2018

Gnadenglück

Ob es eine Gnade sein kann
Sich selbst zu begnadigen
Oder nur dreistes Glück
Könnte Europa fragen

Es müsste wohl fragen
Nähme es sein Recht ernster
Als die Rumänen es tun
Aber wäre das noch komisch

Komisch muss eher jedem
Rumänisches Rechtsverständnis
Vorkommen der davon liest
Also lachen wir lieber alle

Vielleicht hilft mehr Verständnis
Auch Putin besser zu verstehen
Die Ukraine kritischer zu sehen
Den Weltfrieden zu retten

Falls nicht war es zumindest
Komisch mit den Rumänen
Als sie Rechtsstaat übten
Ohne das Prinzip zu verstehen

Mehr übereinander lachen könnte
Helfen viele Konflikte zu lösen
Mehr fällt mir dazu auch nicht ein
Ach doch - Lachen macht glücklich

jens tuengerthal 18.12.2018

Merzmobil

Merz macht mobil
Für sich und nicht als Spiel
Traut sich alles zu

Die Ära Merkel endet
Wieder kommen Typen
Die alles können hoch

Was er alles nicht kann
Wie etwa Parteivorsitzender
Davon redet keiner mehr

Ob dieses Zutrauen genügt
Die AfD-Luftblase zu sprengen
Scheint manchen fraglich

Er wendet jedenfalls öffentlich
Das gleiche Prinzip für sich an
Was Ähnlichkeit vermuten lässt

Zumindest profiliert die CDU
Mit Merz ihre soziale Seite
Sie bindet vorgestrige Looser ein

jens tuengerthal 18.12.2018

Glückosophie

Ist Glück machbar
Bloß eine Haltungsfrage
Oder sind wir ihm unterworfen
Als sei unser Wille nichts

Manche benehmen sich so
Als sei Glück im Leben
Wie ein zufälliges Los
Das sie trifft oder nicht

Glücklicher scheinen alle
Die ihr Glück selbst machen
Es also in die Hand nehmen
Statt dem Schicksal zu folgen

Vielleicht liegt der Fehler vieler
Darin zu meinen weil einmal
Etwas nicht gelang aufzugeben
Statt aktiv weiter zu gestalten

Wie ich Glück definiere ist
Eine Frage der Entscheidung
Wie der Haltung zum Leben
Weniger wird immer mehr

Wer die Ziele seines Glücks
In materielle Höhen hängt
Die er erst erklimmen muss
Wird schwer zufrieden sein

Wer glücklich darin sein kann
Alles zu haben auch wenn es
Gemessen wenig sein mag
Wird leichter glücklich sein

Warum sollte ich es mir nun
Schwer machen glücklich zu sein
Wenn es so einfach immer sein kann
Glücklich im Leben zu bleiben

Weniger wollen statt immer mehr
Darin aber alles zu sehen was ich
Zum Glück jemals brauche hält
Dauerhaft mit wenig zufrieden

Das Glück der Armen sei keines
Halten die Gerechtigkeitsfanatiker
Dem entgegen da es immer nur
Sparsam nicht glücklich mache

Warum Sparsamkeit nicht auch
Glücklich machen kann scheint
Angesichts der Weltlage fraglich
Immer dicker macht nicht froh

Wie auch immer wir Glück definieren
Es macht jedenfalls stets glücklicher
Mehr glücklich zu sein als weniger
Auch wenn es weniger haben heißt

Um was geht es im Leben überhaupt
Das vergängliche materielle Glück
Oder das Gefühl glücklich gelebt zu haben
Mit wie wenig dabei auch immer

Ein geringer Verbrauch gilt heute als
Vorteilhaft außer ich beweise meine
Potenz durch die Dicke meiner Reifen
Dann wird mein Ideal ein anderes sein

Natürlich können Menschen auch Glück
Mit dem erreichten Wohlstand definieren
Zufriedenheit am Kontostand messen
Fraglich nur was sie damit gewinnen

Wer immer eher zufrieden ist statt sich
Über zufällige Umstände zu grämen
Wird mehr Zeit im Leben glücklich sein
Umgekehrt dann meistens unglücklich

Werde ich gefragt was ich erstrebe
So antworte ich allein glücklich zu sein
Alles andere wird daneben relativ müßig
Bin in Glücksfragen gern sehr effektiv

Es liegt allein an uns wie glücklich wir
Die Umstände nennen in denen unser
Leben verläuft und was wir daraus machen
Ohne an ein höheres Schicksal zu glauben

Wollten mehr glücklicher sein im Leben
Wären sicher viel weniger unglücklich
Warum sie es dennoch jammernd sind
Habe ich bis heute noch nicht verstanden

jens tuengerthal 18.12.2018