Freitag, 12. Juli 2024

Lektürentagebuch 12/7/24

Lektürentagebuch 12/7/24

Heute in verschiedenen Bänden über
Dichterleben gelesen wie über dieses
Als Spiegel meines dabei nachgedacht
Durch die Jahrhunderte dazu geritten

Zuerst wieder zur Anderen Bibliothek
Direkt am Diwan gegriffen und dort mit
Der Grimmelshausen Biografie von
Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz

Begonnen um in das Leben dieses so
Großen Dichter des Dreißigjährigen
Krieges gelesen was nahelegte dann
Im Simplicissimus selbst noch ein

Feines Kapitel in der Prosa Version
Der Anderen Bibliothek zu lesen die
Erstaunlich tiefsinnige Einblicke in
Das Wesen des Krieges gibt die bis

Heute nichts von ihrer Aktualität je
Verloren haben uns lehren könnten
Wie der Krieg uns verkommen lässt
Zu raubenden Bestien ohne Mora

Im Grunde seines Wesens war der
Dichter Hans Jacob Christoffel von
Grimmelshausen ein Pazifist der mit
Feinem Spott den Krieg uns zeigt

Aus der frühen deutschen Literatur
Des Barock ging es zu einem Roman
Der Aufklärungszeit der dabei mit
Großer Ironie meisterhaft erzählt

Hermann und Ulrike von Johann Karl
Wenzel dessen großes Werk völlig zu
Unrecht in Vergessenheit geriet wo es
Doch so unterhaltsam wie klug ist

Aus dem Land der Aufklärung kam der
Herrenschneider Monsieur Göthe welcher
Der unbekannte Großvater Goethes ist
Nach Frankfurt und wurde erfolgreich

Der Band Monsieur Göthe wieder aus
Der Anderen Bibliothek von dem bereits
Bewährten Duo Boehncke und Sarckowicz
Erzählt gut recherchiert über die Heimat

Des großen Dichterfürsten wie zugleich
Von dem Großvater der das Vermögen
Der Familie mit Schneiderarbeit aufbaute
Von dem Vater und Sohn so gut lebten

Dennoch verschwieg Goethe diesen einen
Großvater in Dichtung und Wahrheit ganz
Im Gegensatz zum mütterlichen Großvater
Der zum Frankfurter Patriziat gehörte

Aus dem späten 18. Jahrhundert weiter
Ins 19. Jahrhundert zu Walt Whitman
Der in Besondere Tage von seiner Liebe
Zu Fähren wie besonderen Begegnungen

In New York erzählt wie er mit Poe sprach
Oder Johann Jakob Astor in seiner feinen
Kusche vorfahren sah wie auch andere
Literaten dort noch kennenlernte und traf

Im gleichen Jahrhundert bleibend nur
Viele Kilometer weiter östlich von dort
Las ich noch in Hans Dieter Zimmermanns
Fontane Biografie und über seine eher

Abneigung gegen die eigene Tätigkeit
Als Theaterkritiker was er zwar gut
Machte aber sein Talent verschwendete
Wie dann seine Auseinandersetzung mit

Dem jungen Gerhart Hauptmann wie
Auch der mit ihm bekannt werdenden
Bewegung des Naturalismus die er hier
Gegen kaiserliches Interesse lobte

Dabei sprach Fontane eher noch von
Realismus als Naturalismus den er
Einerseits lobte andererseits aber 
Hoffte er bliebe nicht stecken bei der

Beschreibung des Hässlichen was das
Talent Hauptmanns auch verschwendete
Erinnert sogar an Shakespeare als den
Frühen Realisten des Theaters

So lohnt es als Autor immer wieder sich
Mit Geist und Leben großer Autoren wie
Ihrem Leben auseinanderzusetzen gibt
In der eigenen Verwirrung Orientierung

jens tuengerthal 12.7.24

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