Montag, 15. Juli 2024

Empörungen

Empörungen

Es gibt einen Kult der Empörung
So wird ethisch gefordert sich über
Taten Denken oder Handeln was
Abweicht lauthals zu empören

Wie empörend es sein kann wenn
Wer Opfer einer Empörung wird die
Seinem Wesen zuwiderläuft mussten
Manche Professoren schon merken

Wenn sie wagten sich gegen die
Neue Sprachpolizei zu stellen war
Reaktionär oder Rassist noch eine
Verhältnismäßig harmlose Beschimpfung

Schlimmer aber wird es wenn lächelnd
Am Verstand derselben gezweifelt wie
Deren Zurechnungsfähigkeit noch infrage
Gestellt weil vom Diktat abweichend

Corona brachte uns dabei von beiden
Seiten der aufgebrachten Empörer so
Einiges an neuer Empörung ein mit der
So abstrus vorher keiner rechnen konnte

Seltsam nah stehen sich die Lager der
Impfängstlichen hier mit denen die sich
Um das deutsche Erbe der Sprache mehr
Sorgen als um immer noch Diskriminierung

Es ist gut eine sensible Sprache wieder
Zu entwickeln um damit aufeinander
Rücksicht zu nehmen wie Unterdrückung
Die lange normal war zu vermeiden

Doch wird der Wandel zum Guten nicht
Besser wenn dafür alle die noch in ihren
Sprachgewohnheiten stecken diskriminiert
Wie als unzuverlässig verdächtigt werden

Wenn aber die Kultusministerin in Bayern
Umgekehrt die Verwendung des Gender
Unter Strafe stellt ist dies eine lächerliche
Maßnahme auf Stammtischniveau noch

Es ist nicht alles gut was neu kommt wie
Vieles Unsinn bleibt der irgendwann in
Vergessenheit wieder gerät ist es doch
Wichtiger tolerant dabei zu bleiben

Es braucht keine reaktionäre Sanktionierung
Eines sprachlichen Wandels der gerne das
Stammtischniveau noch zementierte doch
Braucht es auch weniger Empörung in allem

Extremisten und Ränder werden stark wenn
Sich die Zustände polarisieren wie viele sich
Geistig nicht abgeholt fühlen weil einige ohne
Sachkenntnis einander gleich beschimpfen

Extremistenwähler müssen für Demokraten
Tabu bleiben und dürfen sich dabei einsam
Besser fühlen statt fauler Kompromisse die
Das System am Rand nur weiter auflösen

Wenn das Extrem diskutabel plötzlich wird
Verliert die moderate Mitte an Gewicht was
Die SPD mit der Linken begann setzt nun
Die CDU mit dem BSW einfach fort

Wenn die Thüringer keine demokratische
Regierung wählen so wenig wie es wohl
Die Sachsen schaffen könnten wird dort
Im höherrangigen Interesse zentral verwaltet

Die Länder sind nur teilzuständig wo es der
Bund nicht ist und wo sie es nicht schaffen
Ihre Verwaltung auf demokratischer Basis
Zu besetzen muss der Bund dies tun

Auch dies lohnt keine weitere Empörung
Es geht nicht um lebenswichtige Fragen
Sondern die Organisation der Verwaltung
Die nicht in Extremistenhände fallen darf

Weniger Empörung und weniger Geschrei
Dafür wo nötig zentrale Verwaltung dann
Vom Bund aus Berlin bis die Wähler wieder
Lernen was Demokratie eigentlich nur heißt

Es geht nicht um Leben oder Tod sondern
Nur um eine angemessene Leitung unserer
Verwaltung etwas stinklangweiliges also was
Keiner weiteren Empörung mehr wert ist

Weniger Empörung dafür lieber eine ganz
Schlichte Lösungsorientierung bei der es um
Den Erhalt des status quo geht in Europa wie
In den früheren Nationalstaaten folgend auch

Dies würde die Staaten viel schneller aus der
Überall Polarisierung noch führen womit das
Thema der Extremisten sich bald erledigte
Sachkompetenz allein sollte entscheiden

jens tuengerthal 15.7.24

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