Freitag, 17. September 2021

Berlinlektüre

Berlinlektüre

Bücher über Berlin gibt es unzählige
Manche lohnen sich sogar andere
Sind Literaturgeschichte geworden
Wie Döblins Berlin Alexanderplatz
Den ich weniger lohnend finde der
Aber ein schönes Zeitbild des bis
Heute gültigen Selbstverständnisses
Der armen Arbeiter Kieze noch gibt
Wie vieler Berliner die sich gerne
Für nicht nur literarisch bedeutend
Wie besonders großzügig halten
Worüber Fontane elegant lästerte
Während Döblin sozial jammerte
Heute las ich in vier Büchern die
Aus und über Berlin erzählen so
Ein Bild der Stadt geben wie sie
Liebt Sex hat sich vergnügt um
Entscheidungen ringt oder auch
Große Bedeutung erringt die ist
Was Berlin heute liebenswert noch
Macht wie bei der Familie Liebermann
Über die Regina Scheer so gut
Recherchiert hat dass es eine auch
Kulturhistorische Freude doch ist
Über die literarische schweige ich
An dieser Stelle lieber höflich wie
Bei Gott wohnt im Wedding was
Aber schöne Blicke noch gewährt
In die Lebenswelten der Nachbarn
Wie es überhaupt immer wieder
Auch komisch ist als Wahlberliner
Denn richtiger werde ich wohl nie
Dahingestellt ob das gut so ist
Über deine Stadt zu lesen wie
In vielen Beschreibungen aus
Egal welcher Zeit noch deine
Gegenwart genau wiederzuerkennen
Weil sich wirklich wenig verändert
Vor allem der Charakter der sich
Bei intimen Vorgängen wie Sex
Besonders deutlich zeigt der hier
Ein Konsumgut und Status ist
Aber emotional weniger wert hat
Was an der leichten immer wieder
Austauschbarkeit der Partner auch
Liegen könnte aber wer kann sich
Schon noch bei etwas gewiß sein
Zumindest ähneln sich irgendwie
Die Beschreibungen zu dem was
Der Genießer heutiger Tage erlebt
So ist mir die Berlinlektüre immer
Auch ein Spiegel meiner selbst
Indem ich mich literarisch lächelnd
Betrachte um zu merken wie es
Anderen schon genauso ging
In diesem schönen Moloch

jens tuengerthal 17.9.21

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