Goethegeil
Ist Goethe nur der große Klassiker
Schwärmer der unerfüllten Liebe
Der unter seinem Stand heiratete
Aber die mit der er erfüllenden Sex hatte
Der sich versteckt im Werk offenbart
Von der Walpurgisnacht bis zu den
Versen über die Lust im Gartenhaus
Die völlig unzweideutig erkennen lassen
Wie er Christiane auf seinen Sattelstuhl
Im Stehen von hinten nahm was sie
Wohl beide sehr liebten wie er mit ihr
Erfüllte Lust erstmals selig lebt was
In den Elegien nur Andeutung blieb
Auch wenn erste sexuelle Erfahrungen
Der Dichter wohl in Rom sammelte
Erfülltes Glück fand er mit Christiane
Die offensichtlich gut im Bett war
Was immer der Maßstab dafür ist
Hingebungsvoll wie genießerisch
Jedenfalls was damals noch seltener war
Was das Gezicke der Damen in Weimar
Gegenüber dem einfachen Mädchen
Was Christiane für die Damen von Stand
Immer war und blieb erklären kann
Dahingestellt ob dies Orgasmusneid
Oder soziale Konkurrenz eher war
Weil die meisten nie lernten wirklich
Zu genießen also nicht mal wussten
Was sie nicht gönnen sollten aber
Grund zur sittlichen Empörung sahen
Weil eine tat was sie nicht kannten
Dieses bis heute vakante Problem
Das lustvolle Frauen von anderen
Als Huren gegeißelt werden ist
Teil einer unerfüllten Lustgeschichte
Die Goethe nur andeutet nie aussprach
Der moralischen Empörung über den
Sexuellen Goethe folgte heute die
Feministische über den Chauvi der
Frauen im Licht seiner Zeit sah
Was so kurzsichtig wie langweilig ist
Wer die venezianischen Epigramme las
Sich in der Korrespondenz mit Christiane
Über das wieder zervögelte Bett amüsierte
Für das der Tischler kommen muss
Die Magie der sexuellen Hexen versteht
In ihrer Orgie mit dem Teufel der weiß
Hier schrieb ein Genießer der wusste
Wie schön die geteilte Lust erst ist
Die geile bürgerliche Christiane den
Hofdamen im Bett stets vorzog weil
Einen Namen zu haben nicht sehr
Lustvoll eher verklemmt meist macht
Was am Ende zeigt Goethe lag nicht
Nur Standesdünkel fern er war auch
Ein echter Genießer was zählt den
Dichter bis heute geil zu finden
jens tuengerthal 10.12.24
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