Samstag, 24. Dezember 2022

Verschenkt

Verschenkt 

Eine Philosophie der Gaben griffe zu weit
Wer weiß schon wer wem warum was 
Zum Fest oder sonst schenkt dennoch
Ist der Versuch kritischen Denkens zum
Konsumrausch alle Jahre wieder längst
Zur weihnachtlichen Tradition geworden
Ohne je etwas daran zu ändern als
Die immergleichen Klagen darüber
In der Tonlage nur zu variieren
Doch was kritisieren wir wirklich dabei
Wie hätten wir es gerne wenn nicht so
Wie Tradition und Gewohnheit wollen
Aber was treibt uns wozu und wie
Lächerlich ist dieses Streben wenn
Wir das hehre Ziel zugrunde legen was
Am Anfang der Tradition noch stand
Sind es die Gaben der fernen Weisen
Die dem Kometenschweif folgten um
Gutes zu tun oder Großes zu sehen
Wollten diese die Gunst eines noch
Erhofften Herren damit vorab erwerben
Die Pate dafür standen oder ist es die
Vorchristliche Tradition sich zur immer
Wintersonnenwende in dunkler Zeit
Mit Liebe zu beschenken weil diese
Hilft dunkle Zeiten zu überstehen
Wer könnte das mit Gewissheit sagen
Kommt es auf die Entscheidung an
In allen Fällen geht es darum sich
Gunst zu erkaufen steht also der
Egoismus unserer Natur im Vordergrund
Den die Religion so gerne negiert
Manche erzählen Märchen vom
Weihnachtsmann um das Geschäft
Gekaufter Gunst zu verklären aber
Im Kern bleibt immer noch die Gabe
Die nur selbstlos wert hat auch wenn
Eine Chance zum Umtausch besteht
Was die Ironie noch verdoppelt
Zumindest das Geschäft dabei
Eigentlich ganz ehrlich offenbart
Wir mit Gutscheinen uns zu gerne
Vor der Verantwortung billig drücken
Es ist ja auch zugegeben praktisch
Gehöre auch zu dem immer Nörglern
Am Konsumrausch obwohl noch nie
Antikapitalistisch naiv gesinnt gewesen
Pflege aber dennoch die Traditionen
Schon weil sie älter sind als ich
Weiß nicht ob es besser wird wenn
Alles am Fest toll gefunden wird
Aber wie Geschenke zur Bestechung
Von wem auch immer die vielleicht
Nur der sinnlose Versuch sind sich
Liebe zu erkaufen genannt werden
Ist völlig egal sie wollen zumindest
Es einander etwas schöner machen
Was genügt sie zu genießen ohne
Alles an ihnen zu hinterfragen auch
Wenn dies kritische Tradition längst ist
Die auch einfach wiederholt nur wird
Zu Silvester lieben wir Dinner for one
Dabei passt es zu Weihnachten noch
Viel besser denn es ist ja immer das
Gleiche was auch irgendwie gut tut
Glaubte ich irgendwas sagte ich
Nun wohl Amen so bleiben am
Ende alle Fragen offen

jens tuengerthal 24.12.22

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen