Stadtherbst
Erleben Städter den Wechsel der
Jahreszeiten überhaupt bewusst
Fragt sich die Landbevölkerung
Die mit eigenem Garten das Leben
Der Natur im auf und ab spürt
Am eigenen Leib wie vor Augen hat
Während ich Großstädter seit der
Wein von der Wand gegenüber
Entfernt werden musste schon
In den Hof blicken muss um die
Wechselnden Farben am hier Ahorn
Sehen zu können doch welch Pracht
Strahlt mich beim Spaziergang um
Den Helmholtzplatz an in allen nur
Denkbaren Farben wie Abstufungen
Leuchtendes rot hebt sich vom braun
Strahlend ab während immer noch
Hier und da grün geblieben ist beim
Flanieren in schöner Begleitung vom
Helmholtzplatz zum Mauerpark über
Den dort Flohmarkt wie durch diesen
Bis zur Bösebrücke die Prenzlauer Berg
Mit Gesundbrunnen verbindet wie als
Erster geöffneter Grenzübergang 1989
So positiv berühmt wurde dass sogar ich
Die Benennung nach dem natürlich
Kommunistischen Widerstandskämpfer
Die hier im Osten an jedem dritten Haus
In Erinnerung der DDR kleben benannt
Wurde also einen eigentlich bösen Namen
Hat nähmen wir das nomen est omen für
Die totalitäre Ideologie wörtlich ob jedoch
Der vorherige Name Hindenburg heute
Viel besser wäre für die erste genietete
Stahlbrücke die 1916 eingeweiht wurde
Zu einer Zeit also als Paul von Hindenburg
Chef der Obersten Heeresleitung war mit
Dem späteren Nazi Ludendorff die damals
Den Kaiser Wilhelm II. quasi entmachtete
Welchem später aber die Verantwortung
Für den verlorenen Krieg gegeben wurde
Was der Brücke also keine Ehre täte eher
An eine auch böse Geschichte erinnerte
Aber es geht ja hier nicht um historische
Bewertungen wie Interpretationen zur
Mehrfach totalitären Geschichte sondern
Um die Schönheit des Herbstes wie den
Genuss unter immer blauerem Himmel
Durch Berlin über den Berg zu laufen
Wie den außergewöhnlich warmen
Oktobertag zu genießen ohne gleich
Vom Klimawandel anzufangen sondern
Sich an klarer Luft wie schönsten Farben
Überall zu freuen denn wieviel grün in
Der grauen Wüste überall lebt wird im
Herbst noch deutlicher nicht nur in den
Parks der Stadt sondern auch auf Wegen
Die über Gleise hinweg Teile verbinden
Wie lange Zeit voneinander trennten
Was der natürlichen Schönheit noch
Mehr Zauber in der Großstadt verleiht
Nie ist Berlin so schön wie im Herbst
Wo auch tristeste Ecken noch irgendwo
Bunt durch vielfältiges Laub leuchten
Denke ich dankbar für einen wunderbaren
Spaziergang durch meine Dörfer die
Städtisch sind und doch ländlich wirken
Zumindest Natur in aller Pracht erleben
Lassen wie dafür Dankbarkeit schenken
Was ein ziemlich schönes Gefühl ist
Wenn du nur durch drei benachbarte
Kieze läufst wie dreimal die Mauer
Die es nicht mehr gibt überquert hast
Hach wie schön ist Berlin im Herbst
jens tuengerthal 16.10.22
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen