Erblasten
Die Lektüre in der Reise mit Montaigne
Brachte mich nach der Lektüre einiger
Seiten in seinem Reisetagebuch dazu
Wieder in seinen Essays zu lesen dabei
Genügen schon wenige Seiten dieses
Weltmeisters der Abschweifung sich
In vielen Gedanken zu verlieren die
Einiger Worte mir nun wert scheinen
So überlegt er über sein Leiden an
Den Nierensteinen klagend was er
Auch im Reisetagebuch gerne wie
Ausführlich tut wie sehr etwas von
Unseren Vorfahren vererbt wird
Vor allem dies ohne bereits eine
Genauere Kenntnis davon zu haben
Die Mendel erst 300 Jahre später
Entdeckte wie doch in einem nur
Spermium oder Ei als schleimigen
Anfang allen Seins schon alles steckt
Von den Gewohnheiten die mal mehr
Vom Vater dann vom Urgroßvater
Oder welcher Linie auch immer kamen
Heute wissen wir manches mehr über
Vererbung und Genetik doch bleibt
Das Wunder der Rekombination die
Bestimmte Eigenschaften dominant
Andere weniger stark wirken lässt
Ist unsere Anfälligkeit für bestimmte
Krankheiten und ihren Verlauf schon
Im Urmaterial Ei und Samen angelegt
Was legt die Natur an und wo wirkt
Die spätere soziale Prägung was ist
Stärker oder können wir keines ohne
Das andere betrachten weil immer
Alle Kräfte gemeinsam wirken also
Nicht das eine den Tumor auslöst
Sondern die Disposition zusammen
Mit äußeren Einflüssen wie noch der
Psyche der Betroffenen die mal am
Gleichen sterben oder überleben
Wie frei sind wir im Schatten unserer
Anlagen oder sind wir es gerade im
Bewusstsein unseres Erbes erst
Weil dies zur Verantwortung bringt
Was zu spannenden Gedanken zum
Umgang mit Geschichte mich führt
Dabei ging es Montaigne nur um
Das Erbe der Nierensteine wie der
Gesundheit in seiner Familie wer
Wie alt wurde und warum nicht
Ist in vielem noch so rätselhaft
Auch wenn wir gerne anders tun
jens tuengerthal 13.10.22
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