Sonntag, 30. Oktober 2022

Montaigneheim

Montaigneheim

Ein wenig mit Gaspard Koenig lesend
Ausgeritten wie dann in einem Altenheim
Übernachtet mit ihm dabei über die
Gedanken Montaignes zum Alter wie
Unsere begrenzten Möglichkeiten für
Alles was noch kommt nachgedacht
Wo Montaigne ganz gegen seine
Sonst formal hochgehaltene Kirche
Den freien Abschied mit Vernunft
Der auch das Ideal der Epikuräer
Gewesen hochhält wie sich unser
Philosoph und Reiter erst windet
Gegen das was uns allen droht wenn
Wir nicht vorher von alleine sterben
Wie er im Gespräch mit der dort
Heimleitung die der sonst Atheist
Gaspard Koenig eine Heilige nennt
Weil sie ihre Arbeit so gut machte
Erkennen muss dass er auch nicht
Weiter weiß oder wüsste was je
Besser sein könnte zum Ende hin
Sich als Conclusio ganz Philosoph
Dafür ausspricht zumindest das Recht
Zur Sterbehilfe weiter zu liberalisieren
Also auch perspektivlos bleibt mit
Seinen gerade 38 Jahren denke ich
Der mit nun 52 dem schon näher kam
Was wird aus Montaignes Freiheit im
Altenheim was dann erst im Pflegeheim
Wo wollen wir noch lebend hin
Was ersparen wir uns lieber
Die Aussichten sind der Natur nach
Stets bescheiden warum es lohnt
Rechtzeitig über das Ende noch
Nachzudenken solange wir können
Wie jeden Tag so zu genießen als
Wäre es der letzte weil wir wissen
Was uns allen bevorsteht im Alter
Wo wir wie Babys wieder Pflege
Wie viel Fürsorge brauchen ohne
Eine Perspektive noch zu haben
Dann ist es gut zu wissen wie ein
Montaigne sagt es sei besser sich
Aus freien Stücken zu verabschieden
Ist auch keine Lösung natürlich aber
Eine Alternative gibt es auch nicht
Wir sind eben sterblich basta

jens tuengerthal 30.10.22

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