Novembertage
Nach dem nicht enden wollenden
Goldenen Oktober beginnt der
November gewohnt grau unter
Geschlossener Wolkendecke
Im Berliner Trübsal zum Ende
Des Jahres alle Jahre wieder
Golden ist der Herbst auch hier
Nur trübe bleibt der November
Wenn Nebel von der Spree aus
Sich über die Stadt legt wie die
Oktobersonne seltener Gast wird
Er beginnt heute standesgemäß
Leicht verhangen wie feucht
Ohne jede Erregung dabei
Die Zeit in der du zu gerne
Drinnen bist zu genießen
Vor dem knackenden Kamin
Lieber kuschelst als raus
Mehr beieinander sein willst
Statt in die Ferne strebst
Während im Corona-Herbst
Die Zahlen stetig wieder steigen
Es geht wie im letzten Jahr
Weiß keiner mehr was
Soll es bedeuten wenn
Sich nichts ändert aber
Plötzlich alles gut sein soll
Mancher doch traurig ist
Vielleicht macht es der Monat
November den Heine traurig
Nennt im Wintermärchen noch
Weil hier goldener Glanz im
Immer feuchten Grau versinkt
Hinter nicht endender Feuchtigkeit
Die lustvoll nur finden kann wer
Noch weiß warum was immer
Weniger in alter Gesellschaft sind
Vielleicht scheint irgendwann
Auch wieder die Sonne wie
Vor zwanzig Jahren als meine
Tochter im November geboren
Der immer noch Sonnenschein
Reden wir nicht vom Wetter hier
Es ist November in Berlin
Alles was kein Grauen ist
Verdient den Namen Paradies
Es könnte schlimmer sein
Denk ich etwa ohne Bücher
Mit keinem Tee vorm Kamin
jens tuengerthal 1.11.31
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