Weltende
Mit jedem ausgelesenen Buch endet
Eine Welt was irgendwie traurig macht
Den gemeinsamen Raum zu verlassen
Warum ich so gerne so viele Bücher
Parallel lese um zu keinem Ende dabei
Zu kommen sondern immer wieder für
Einige Seiten eintauchen zu dürfen
Las heute Konzert ohne Dichter vom
Oldenburger Klaus Modick zu Ende
Es war eine überschaubar schmales
Weiß nun warum Rilke aus dem Bild
Von Vogeler verschwand was ich aber
Um keine Leserin zu enttäuschen nicht
Vorwegnehmen will im übrigen wird jede
Bald merken was für ein elegisch nerviger
Typ Rainer Maria in Modicks Augen war
Enthalte mich dazu des Urteils was als
Dichter vielleicht verständlich auch ist
Bedaure aber die vertraute Welt von
Worpswede und dem Barkenhoff im
Vertrauten Norddeutschland verlassen
Zu haben weil es schön da auch war
Es endet mit jedem Buch eine Welt
Die ein wenig Leere in mir hinterlässt
Eine zum November passende leichte
Traurigkeit denke ich einen Moment
Nicht weil das Buch traurig endete
Das ist für mich relativ belanglos
Geschildert wurde ein Ausschnitt
Vom bunten Leben Vogelers aber
Der Autor hatte eine sehr hohe
Empathie mit dem Maler wie für
Dessen Weltsicht die ausgeglichen
Wie gelassen wirkt nur in Andeutungen
Seine spätere politische Radikalisierung
Erahnen lässt die ihm da noch fern lag
Wo ihm Rilke seltsam schien der stets
Reiste wie getrieben war auch ohne
Geld während Vogeler seinen Garten
Anlegte wie ein Haus mit Frau führte
In das ein Teil seines Erbes auch floss
So zeigt Modick viel Sympathie für den
Frühen Vogeler als Handwerker auf der
Suche nach der wahren Kunst welche
Unabhängig sein sollte was aber manch
Werk nicht hätte bestehen lassen was
Nur entstand weil es Geld brauchte
So ist das Buch nun zu Ende aber ich
Denke ein wenig über das Sein als
Künstler wie Getriebener nach der
Sich verkaufen muss um zu sein
Was die seltsame spätere Wandlung
Des Bremer Kaufmannssohn Vogeler
Vielleicht so zu verstehen versucht
jens tuengerthal 13.11.21
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