Bibliotheksflaneur
Voller Genuss als Leser heute durch
Vier Bänder der kleinen Bibliothek
Flaniert und Welten durchwandert
Wie zwischen Zeiten geschwebt
Begonnen mit Klaus Modicks Buch
Keyserlings Geheimnis über den
Grafen Eduard v. Keyserling wie
Seine Zeit als stellvertretender
Gutsherr für seinen Bruder auf
Schloss Tels-Paddern im heute
Litauen damals noch Kurland zu
Russland gehörig wo sich wie es
Über Mecklenburg gern gesagt wird
Nichts verändert was weit weg von
Allem liegt ein Leben für sich führt
Wo er sich sogar mit seinem da
Abwesenden Bruder die Geliebte
Eine benachbarte Wirtstochter teilt
An Initialen und Wappen eines Etuis
Erkannt worüber er milde lächelt was
Seinen sonst Stil treffend beschreibt
Der dort im Tweedanzug seines längst
Verstorbenen Vaters verkleidet lebt
Wie er der zu seinem nach vier Jahren
Abschied weinenden Geliebten verkündet
Sein Bruder käme wieder sie könne
Beruhigt sein und alles bleibt wie es war
In dieser Welt des baltischen Adels
Der mit den Preußen eng verbunden
Bis sie mit dem Weltkrieg untergeht
Aber da war Eduard längst in München
Von dort wechselte ich zu Gregor Hens
In die Stadt und der Erdkreis in die
Berliner Gegenwart mit Studenten die
Sich rätselhaft verschieden orientieren
Gegenwärtiges ganz neu betrachten
Um sodann über 200 Jahre durch die
Zeit zu Gilbert White zu springen dessen
Erkundung von Selborne schon in der
Einleitung ein Hochgenuss auch aus der
Geliebten Anderen Bibliothek ist die so
Vielfältig schöne Leseeindrücke bietet
Dass ich gleich dabei blieb um sodann
In das Berlin der 20er zu Auto halt! von
Alexander Kareno zu springen was die
Wunderbaren Aufzeichnungen eines
Russischen Exilanten enthält der sich in
Der noch fremden Großstadt nun statt
Als Literaturprofessor wie in Russland
Als Taxifahrer verdingen muss dabei
Wunderbar über Berlin die Berliner wie
Seltsame Gewohnheiten der Fahrgäste
Wie die Quälerei persönlicher Chauffeure
Zu erzählen weiß und bei allen immer
Wieder Katastrophen lächeln lässt so
War das Flanieren des Lesers heute
Ein vielfältiger Genuss sowohl als
Leser wie als Bücherliebhaber mit
Schönen Bänden in der Hand was
Passte besser zu grauen Tagen im
Berliner November der Gegenwart
jens tuengerthal 25.11,21
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen