Dienstag, 16. November 2021

Novemberleben

Novemberleben

Gestern kam der Zug aus Köln
Mit 40 Minuten Verspätung an
Wodurch ich zu lange am Bahnhof
Bei novembrig feuchter Kälte fror
Am Gleis in Berlin hieß es durch
Verzögerungen im Betriebsablauf
Beim aneinanderhängen zweier Züge
Wobei der eine teilweise nicht mehr
Weiterfuhr warum aber erfuhren eben
Teilweise die Insassen des Zuges
Personenschaden hieß es schlicht
Wenn wer vermutlich einer weil es
Meist Männer sind die das tun
Frei von jeder Bewertung der
Dafür zuständigen Hormone
Die häufiger noch getrieben sind
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Denen sie sowohl als auch schon
Lange nicht mehr genügen können
In dem Leben was an ihnen nun
Ungestört weiter vorbei segelt
Finde es in Ordnung für jeden
Der sich frei dagegen entschied
Wenn sich wer entscheidet der
Nicht mehr will ohne Perspektive
Oder ist perspektivlos pathologisch
Muss wer nicht mehr will ganz
Natürlich behandelt werden
Weil es doch der Mehrheit völlig
Normal scheint weiter zu wollen
Sogar im November nur keiner
Sagt es ist genauso ok dies nicht
Mehr zu wollen gerade im November
Weil wir Angst haben es täten dann
Noch mehr wieder im November
Weil grau in grau dazu einlädt
Nicht mehr weiter zu wollen
Aber seit ich dies in Ordnung finde
Tun sich ständig Perspektiven auf
Welche viel verlockender scheinen
Als nichts mehr und so lange mich
Noch eine küssen will vielleicht
Gibt es Hoffnung die doch
Tausendmal schöner ist als Nichts
Wobei östlich gedacht dies wieder
Fraglich sein könnte weil Nichts
Alles konkret ihnen ist als Ziel
Wie bei Null und unendlich auch
Was vorspiegelt ich verstünde
Mehr von Mathematik als ich tue
Darum mich grinsen lässt
Der Freitod eher Ehrensache als
Verpönt dort unbedingt ist wie so
Manche sich noch im Namen
Der Ehre verabschieden was
Immer diese verglichen mit
Nichts noch wert sein kann
Würde der November vielen
Viel sonniger scheinen wie mir
Denke ich einfach daran wie
Dort die beste Tochter geboren
An einem strahlend schönen Tag
Weil Liebe auch das Leben im
November beflügelt als wäre
Noch septembriger Spätsommer
Wie wunderbar diese Welt ist
Wenn ich wage zu lieben ohne
Je besitzen zu wollen glücklich
Sind wir doch zusammen egal
Wie weniger allein immer warum
Es im Dunkeln hilft sich an nächstes
Zu klammern Stück für Stück auch
Wie gerade wo dieses noch lebt
Ist alles besser als verzweifelte
Einsamkeit die stets noch ein
Guter Grund wäre zu gehen
Warum weniger davon gerade
Im November mehr rettet was
Licht genug im Dunkeln ist

jens tuengerthal 16.11.21

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