Montag, 22. Februar 2016

Kulturgeschichten 0135

Manifestationstraum

Am 21. Februar 1848 veröffentlichen
Karl Marx und Friedrich Engels im Auftrag
Des Bundes der Kommunisten das
Kommunistisches Manifest in London

Seitdem ging ein Gespenst um in Europa
Das die Autoren im Manifest so beschworen
Wie totaliär erschufen worin bereits große
Teile der Weltanschauung Marxismus lagen

So formelhaft wie es mit der Anrufung der
Gespenster halb beschwörend begann
Endete es mit der legendären Aufforderung
Proletarier aller Länder vereinigt euch

Marx und Engels bezeichnen darin typisch
Prophetenhaft die bisherige Geschichte als
Eine der Klassenkämpfe zweier gegensätzlicher
Klassen die nicht mehr Stände heißen

Unklar ob Kommunismus und Marxismus
Damit Glaube wurden oder bloß zur eher
Zwanghaft reflexiven Dialektik fern allen
Glaubens dem ihre Analyse entgegenstünde

Die Ausgangspunkte dieser Analyse sind
Jedoch wie die Schlußfolgerungen pure
Glaubenssätze deren Folgen alle Religionen
Noch an tödlichen Folgen weit überragten

Nach dem Schwarzbuch des Kommunismus
Wurden infolge der Anwendung dieser bloßen
Glaubenssätze mit sozialen Idealen mehr als
100 Millionen Menschen umgebracht

Damit ist die kommunistische Religion die
Tödlichste auf der Welt auch wenn sie
Streng leugnet ein Glaube zu sein fragt
Sich wie sie sonst ihre Dogmen begründet

Marx und Engels zeigen im ersten Teil auf
Wie sich die Gesellschaft aufgrund der
Industriellen Revolution für die Arbeiter
Also das Proletariat verändert habe

Durch die Entdeckung Amerikas wie das
Aufkommen eines Weltmarktes sei die
Moderne Bourgeoisie an Stelle feudaler
Ausbeutung getreten die egoistisch ist

Sie stellen eine Konzentration des Kapitals
In wenigen Händen als Konsequenz fest
Der kleine Mittelstand geht im Proletariat auf
Es käme zur Epidemie der Überproduktion

Der Arbeiter wird nach Marx in der modernen
Arbeitsteiligen Produktion seiner Arbeit dabei
Entfremdet wie sich selbst überdrüssig worauf
Die Arbeiter sich im Klassenkampf wehren

Im 2. Kapitel wird dargelegt warum Eigentum
Kein persönliches sei sondern der Klasse
Gehöre wobei es gesellschaftliches würde
Wie es im Kommunismus klassenlos sei

Marx legt sodann dar warum das Eigentum
Einer bestimmten Klasse aufgehoben werde
Sie nennen die Ideen der Bürger von Freiheit
Bildung und Recht selbst bürgerliche Produkte

Sie wollen die Herrschaft über die Bildung der
Herrschenden Klasse entreißen um sie dafür
Allgemein zu machen so werde mit der neuen
Gesellschaft auch die Prostitution überflüssig

Dass sich die ganze bisherige Geschichte in
Klassengegensätzen bewegt wird historischer
Materialismus genannt wogegen sich nun das
Proletariat zur herrschenden Klasse erhebt

Der Umbau der Gesellschaft mache daher
Despotische Eingriffe in die Verhältnisse
Bürgerlicher Produktion notwendig wie Enteignung
Besteuerung Abschaffung des Erbes Beschlagnahme

Gegen den Monopolkapitalismus soll eine dann
Monopolistische Nationalbank mit Staatskapital
Errichtet werden und auch das Transportwesen
Soll verstaatlicht werden im dann Monopol

Die Kinder sollten öffentich und unentgeltlich
Erzogen werden wie die damals noch übliche
Kinderarbeit abgeschafft werden womit neues
An Stelle bürgerlicher Gesellschaft treten soll

Das Manifest kämpft für den Umsturz der
Feudalen Ordnung wie der Kleinbürgerei
Dabei werden die Zwecke der Kommunisten
Nur durch gewaltsamen Umsturz erreicht

Marx und Engels schreiben dazu in ihrem
Manifest das auch Proudhon vorab verreißt
Weil ihre Lehre die einzig wahre wohl sei
Über die begründete Angst der Bürger

„Mögen die herrschenden Klassen vor der kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.“

Das Ergebnis der Versuche die Ideen
Dieses Manifestes mit seinem gruselig
Klassenkämpferischen Vokabular noch
Umzusetzen war 40 Jahre Ostblock

Bis dieser sich ökonomisch gescheitert
Selbst auflöste wieviel immer dazu auch
Die friedliche Revolution vermeintlich
Noch beitrug als die DDR längst pleite war

Die autoritäre Absicht wie der totalitäre
Wahrheitsanspruch der Autoren macht
Beim Blick auf die Geschichte deutlich
Der Kommunismus ist unmenschlich

Ob es eine brillante Analyse der Verhältnisse
War die jedem offensichtlich waren der nur
Offenen Auges um sich blickte mag dahinstehen
Die Rezepte waren das Gegenteil von Freiheit

Warum solange soviele Menschen diesem
Aberglauben anhingen und ihn dazu auch
Für gut und menschlich hielten wie Sozialismus
Als hehres Ziel noch galt bleibt heute unklar

Der konstruierte Gegensatz von Kommunismus
Zum als unmenschlich beleumundeten Kapitalismus
Zeugt von der Enge des Horizontes der Autoren
Mehr als einem durchdachten System

Wie viele andere totalitäre Systeme auch
Verloren sich die Versuche der Umsetzung
Auch gegen den Willen und die Natur der
Beteiligten in einer Gewaltlegitimation

Die bürgerliche Intelligenz wurde mit Gewalt
Zur Anpassung gezwungen wo sie nicht floh
Die Diktatur des Proletariats wurde dann
Erwartungsgemäß oft auch eher prollig

Über die Dauer des Bestands und gegen
Die ursprünglichen Ideale wuchs dann
Eine neue Elite heran die parteinah nur
Statt adelig war und wenig veränderte

Der Feudalismus gottgewollter Herrschaft
Wurde durch den gottgleicher Bonzen
In den sogenannten Arbeiterparteien
Ersetzt die von der Macht träumten

Ob es an der Einfalt der Arbeiter lag
Wie einer mehrheitlich ungebildeten
Wie armen Bevölkerung das viele
Menschen daran glaubten ist zweifelhaft

Auch viele Intellektuelle schlossen sich
Für lange Zeit linken Traumbildern an
Die eine Diktatur und Enteigungen als
Notwendig einschlossen ohne Recht

Doch von den Folgen abgesehen kann
Das am 21. Februar 1848 veröffentlichte
Manifest des Kommunismus als wichtigste
Schrift des Jahrhunderts gelten

Auch das Meer von 100 Millionen Toten
Hat manche Gläubige nicht vom steten
Widerkäuen ihrer Formeln abgebracht
Als brauche Politik keine Realität

Der Kommunismus ist tot noch führt der
Sozialismus an abgelegenen Ecken ein
Nischendasein der Verklärung auch gegen
Alle Vernunft die anderes logisch verheißt

Vielleicht wäre es ehrlicher auch diesen
Versuch die Welt zu verändern endlich
Zu beerdigen angesichts der Opfer statt
Grausame Geschichte zu verklären

Wie schwarz-weiß Bilder verdeutlichen
Unterschied sich der real existierende
Sozialismus nur farblich in Nuancen
Vom angeblich bekämpften Faschismus

Der Kapitalismus hat damit nicht gesiegt
Wir müssen weiter demokratisch um die
Beste Form des Zusammenlebens noch
Ringen weil es keine wahre Lehre gibt

Ganz nebenbei weil nicht Thema hier
Ist der Kapitalismus nicht der Gegensatz
Des Kommunismus sondern nur eine
Logische Folge menschlicher Natur

Politik versucht den Widerstreit der
Interessen heute demokratisch zu
Ordnen wer dagegen Wahrheiten
Verkündet ist zumeist eher Diktator

So schlecht die Demokratie auch ist
Zu wieviel Mißtrauen sie Anlaß gibt
Etwas besseres haben wir nicht
Warum wir sie besser hüten sollten

Achtsamkeit gegenüber dem anderen
Statt dem Vokabular des Klassenkampfes
Das vorgestrig aus anderer Zeit stammt
Ist der Schlüssel zu mehr Glück miteinander
jens tuengerhal 21.2.2016

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