Donnerstag, 9. April 2020

Coronarelation

Immer noch steigen die Zahlen
An Infektionen und Toten hier
Wie in der Welt weiter an warum
Maßnahmen der Beschränkung
Angemessen wie nötig sind
Schlimmeres weiter zu verhindern
Darüber streiten zu müssen wirkt
Absurd für einen der bereits mal
Sein Leben fast verlor wie über
Wochen beatmet wurde nach
Einem Unfall der ihn plötzlich
Klinisch tot auf der Straße liegen
Ließ worauf Wochen der Beatmung
Das Leben nur mühsam erhielten
Worauf er der ich bin für Monate
Aus der Welt und dem Leben fiel
Habe später über viele Jahre 
Sterbende in der Klinik gepflegt
Von denen manche erstickten
An ihrem Tumor in der Lunge
Das hat mein Verhältnis zum Leben
Wie seiner Erhaltung verändert
Wo wir Leben retten können
Hat dies absoluten Vorrang vor
Allen sonstigen Interessen was
Vielleicht endlich die Relation
Zu Corona wiederherstellt
Freue mich gerade zu erleben
Wie unser Staat hier ganz klar
Prioritäten für das Leben setzt
Menschen vor Wirtschaft stehen
Wir ein wenig für eine Zeit die
Freiheit beschränken scheint
Lächerlich verglichen mit der 
Chance Leben zu retten
Wo es um Leben und Tod geht
Muss alles andere zurückstehen
Dieses Verhältnis zu erinnern
Scheint gerade wieder wichtig
Wir leben in keiner Diktatur
Sondern in einem Rechtsstaat
Der menschliche Prioritäten setzt
Gerichte den Staat überprüfen
Was wir würdigen sollten statt
Einiger Monate wegen in Panik
Über die Zukunft zu geraten
Es wird alle viel Geld kosten
Aber das ist uns Leben wert
Was gut so ist ohne allen Streit
Corona rückt die Verhältnisse
Dessen was wichtig ist gerade
Wer seine privaten Interessen
Für wichtiger hält als die Sicherung
Des Gesundheitssystems hat
Etwas grundsätzlich missverstanden
Gemessen an Jahren des Lebens
Sind einige Monate Disziplin
Ein Nichts im Lauf der Geschichte
Behalten wir diese Relation im Blick
Scheint alles übrige eher lächerlich
Planen wir ein großes Fest wenn
Das Elend irgendwann überstanden
Vielleicht im Herbst oder Sommer
Möglicherweise nächstes Jahr
Freuen wir uns gerne darauf
Bis dahin bitte noch Disziplin
Des Lebens der anderen wegen

jens tuengerthal 9.4.20

Bonhoefflicher

Jeder neue Morgen ist ein neuer Anfang unsers Lebens. Jeder Tag ist ein abgeschlossenes Ganzes.

In der Dankbarkeit gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit. In ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart.

Der Mensch lebt notwendig in einer Begegnung mit anderen Menschen, und ihm wird mit dieser Begegnung in einer je verschiedenen Form eine Verantwortung für den anderen Menschen auferlegt.

Das Vertrauen wird eines der größten, seltensten und beglückendsten Geschenke menschlichen Zusammenlebens bleiben, und es wird doch immer nur auf dem dunklen Hintergrund eines notwendigen Mißtrauens entstehen.

Das rechte Wort kommt aus dem Schweigen, und das rechte Schweigen kommt aus dem Wort.

Dankbarkeit macht das Leben erst reich.

Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.

Nicht der fernste Mensch ist uns das größte Geheimnis, sondern gerade der Nächste.

"Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens." - Letzte Worte, 9. April 1945, überliefert durch Payne Best an Bischof George Bell, DBW 16, S. 468.

Heute vor 75 Jahren wurde der Theologe
Dietrich Bonhoeffer aufgehängt als eines
Der letzten Opfer des Widerstands gegen
Die unmenschlicher Diktatur unter Hitler
Den die Deutschen noch gewählt hatten
12 Jahre vor dem Tod des Mannes den
Bischof Huber einst einen
Evangelischen Heiligen
Nannte als sei dies nicht eine
Contra dictio und doch zeigt hierbei
Die Sehnsucht nach echter Größe
Gegen alle Grundsätze des Glaubens
Wie groß dieser feine Geist war
Sich vor seiner Größe zu verneigen
Fällt dem Atheisten nicht schwer
Er war in allem einfach wer ohne
Mehr sein zu wollen als er war
Denke ich an Dietrich Bonhoeffer
Weiß ich warum ich als Atheist noch
Nicht nur aus familiärer Tradition
Mitglied im gleichen Verein bin
Wie der Kopf der Bekennenden Kirche
Weil einer wie er Respekt verdient
Fast Agnostiker werden lässt um
Sich nicht anmaßend über diesen
Klugen Kopf noch zu stellen
Lasse ich ihn zuerst sprechen
Verbeuge mich im Gedenken
An einen wirklich großen Mann
Der die Bergpredigt lebte

jens tuengerthal 9.4.20

Liebeslust

Das schönste im Leben ist
Es voller Lust zu verbringen
Lehrte uns schon Epikur
Was kirchliche Moralapostel
Ihm äußerst übel nahmen
Weil er als einziger bis zur
Moderne auch Frauen als
Gleichwertig in seinem Garten
Begrüßte wurde er angeklagt
Ein Lustmolch zu sein der
Weniger Philosophie als nur
Hedonistische Orgien betreibe
Auch wenn über 200 Jahre tot
Bevor die jüdische Sekte der
Christen Lust in Verruf brachte
Bis deren Guru geboren ward
So geriet sein Streben nach
Lust im Leben in Verruf
Besonders anständige Frauen
Oder die sich dafür hielten
Empörten sich über Epikur
Den einzigen Philosophen der
Sie gleichberechtigt anerkannte
Weil sie ihrer Natur zuwider
Lange Lust als schlecht sahen
Was sich teilweise noch hält
Viele dabei wie im Leben eher
Kontinuierlich unzufrieden macht
Dabei ist das Streben nach Lust
Wie ihre Befriedigung unsere Natur
Dazu sollen wir Furcht wie auch
Schmerz und Begierden überwinden
Die Furcht wird überwunden zuerst
In der Angst vor dem Tod der uns
Nichts angeht weil wo er ist
Wir nicht mehr sind also egal 
Sein könnte wie die Götter die
Wenn es sie gibt in einer parallelen
Welt leben die uns nichts angeht
Wie sie sich nicht um uns scheren
Der Schmerz wird am besten
Relativiert so verschwindet er
Am ehesten aus dem Bewusstsein
Ist er groß dauert er nicht lang an
Dauert er lange gewöhnen wir uns
Begierden sollen wir nur folgen
Wo sie unserer Natur entsprechen
Ansonsten sie lieber überwinden
Um frei davon leben zu können
Die Liebe gehört dabei zu den
Natürlichen Begierden deren
Befriedigung uns nahe liegt
Die andern Gutes will und tut
Wie ein Leben lustvoll macht
Damit glücklich im Sinne Epikurs
Die Liebe voller Lust zu leben
Folgt so dem Weg der Natur
Wo es der Liebe an Lust fehlt
Mangelt es daher am Kern
Der nicht ersetzbar ist durch
Eine bloße Ersatzbefriedigung
Ob es dazu Leidenschaft braucht
Oder bloße Hingabe genügt
Wird unterschiedlich gesehen
Zumindest das Leiden ist dabei
Der Lust sicher eher abträglich
Was dafür spricht lieber lustvoll
Als leidenschaftlich zu lieben
Entspräche auch eher der Liebe
Die ihrem Wesen nach glücklich
Machen will und also die Lust
Am wie im Leben mehrt was
Gelebt in den seltensten Fällen
Mit Leidenschaft dauerhaft gelingt
Warum mehr Lust und weniger Leid
Sicher ein kluger Weg wäre um
Im Leben glücklich zu bleiben
Handelten wir in Liebesdingen je
Philosophisch vernünftig und so
Leben wir mit Kompromissen die
Nie etwas ganz sind aber dafür
So lustvoll wie möglich würden
Wagten wir mit Lust zu leben
Was Aufgabe genug ist weil
Zwei selten wirklich eins sind
Zumindest können wir uns dabei
Die Welt so machen wie sie uns
Gefällt was manchmal gelingt für
Kleine Momente voll Liebeslust
Genug für ein Leben wohl
Was sonst sollte Sein

jens tuengerthal 8.4.20

Mittwoch, 8. April 2020

Coronapopulismus

Sogar in Zeiten von Corona
Machen die Populisten mit
Gefährlichen Forderungen
Von sich reden als plötzlich
Verteidiger der Freiheit
Reiten auf der Welle die
Isolationsgenervte Bürger
Gerne für sich aufnehmen
Sprechen von Einschränkung
Der Grundrechte die so nicht
Länger als bis Mitte April noch
Hinnehmbar sein weil die Gefahr
Für die Wirtschaft größer wäre
Was an viele leichtfertige Reden
In den letzten Wochen erinnert
Einer der Wortführer der Populisten
Der englische Premier Johnson
Liegt nun eines besseren belehrt
Auf der Intensivstation was doch
Argument genug sein könnte
Wie steigende Zahlen an Toten
Doch Populisten nehmen lieber
Eine kurzfristige Stimmung auf
Die bei gutem Wetter unter den
Bürgern wächst die sich längst
Eingesperrt fühlen als sei die
Epidemie schon überwunden
Was noch Monate dauern wird
Sei Leben weniger wert als
Kurzzeitig beschränkte Freiheit
Was zumindest klar offenbart
Wie asozial die AfD denkt
Denen die Leben der Alten
Für etwas Zustimmung egal sind
So sollte sich nun bewusst sein
Wer Freiheit gegen Leben hier
Lautstark vereidigt tut dies klar
Gemeinsam mit den Rechtsradikalen
Was hoffentlich die Vernunft stärkt
Es geht um einige Monate gegen
Viele tausend gefährdete Leben
Die Freiheit verspielt viel mehr
Wer mit den Populisten schreit

jens tuengerthal 8.4.20

Coronanie

Wie finden wir Befriedigung
In den Zeiten von Corona
Wo Abstand dringend geboten
Was bleibt für die große Lust
Als Onanie zu kultivieren was
Immerhin Sex mit dem wohl
Vertrautesten Menschen ist
Niemandem schaden kann
Außer den Anhängern einer
Bigotten Moral auch keinen
Empören mehr wird aber
Die wirkliche Anerkennung
Der Onanie als Lebenskunst
Fehlt an dieser Stelle noch
Sollte uns Corona endlich
Über diese Schwelle führen
Ist zwar ein Umsatzeinbruch
Bei Bordellen zu befürchten
Was aber durch den dafür
Rückgang der Vergewaltigungen
Ethisch kompensiert wohl würde
Macht euch zur Befriedigung frei
Genießt schönsten Phantasiesex
Der erstaunlich unabhängig macht
Wagt es allein zufrieden zu sein
Es könnte diese Seuche die Welt
Nachhaltig verbessern

jens tuengerthal 8.4.20

Bewundert

Manchmal passieren Wunder
Meist völlig unerwartet dabei
Was nicht weiter verwunderlich
Entspricht es doch ihrem eher
Bewunderten Wesen völlig
Meist im Zusammenhang mit
Viel Gefühl was noch viel
Misstrauischer dabei macht
Was kann vernünftig daran sein
Betrachte es mit etwas Abstand
Denke was für ein Traum auch
Weil es einen Augenaufschlag
Später wieder verschwindet
Als wäre nie etwas gewesen
Wie Träume beim Erwachen
Verstehe es überhaupt nicht
Hätte es gerne festgehalten
Aber Wunder kommen und
Gehen wie die Träume
Nicht immer spurlos bleibt
Manchmal schöne Erinnerung
Mehr ist von Wundern nie
Zu erwarten insofern die
Erwartung der Tod der Liebe
Immer ist ist es auch gut so
Sag ich mir manchmal auch
Wehmütig wo es schön war
Ob es wohl auch Wunder gibt
Die kommen um zu bleiben
Frag ich mich lieber nicht
Wäre ja kein Wunder mehr
Oder doch vielleicht sehr
Bin wohl etwas verwirrt noch
Denke ich verwundert am Ende

jens tuengerthal 8.4.20

Dienstag, 7. April 2020

Liebhaberstatus

Bin ein Liebhaber
Darin wohl nicht ganz
Schlecht zumindest
Wiederholt genossen
Was dafür spricht es
Fortzusetzen als eine
Liebhaberei für beide
Erspart Beziehung
Geliebte haben keine
Fehler lehrt Erfahrung
Grund dabei zu bleiben
Ob doch etwas fehlt
Frage ich lieber nicht
Wäre vermutlich Liebe
Die tut meistens weh
Besonders gegen Ende
Nichts was mir fehlte
Hatte ich genug von
Auch eine Geliebte
Kann ich doch lieben
Tu ich längst im Stillen
Nur ohne Beziehung
Beziehungslos dabei
Inniger verbunden als
Die meisten Paare je
Also ist alles gut so
Wenn es ist was es ist
Geniesse ich eben
Den Liebhaberstatus
Vielleicht auf Dauer
Besser mit als ohne
Frage mich immer mehr
Ob ich eine große Liebe
Wieder will die alles ergreift
Immer auch sehr weh tut
Enttäuschung in sich trägt
Lieber nur noch Liebhaber wäre
Im Gegensatz zu allen anderen
Mit ihrer enttäuschten Erwartung
Ob weniger nicht mehr ist
Weil es erwartungslos glücklich
Auf Dauer statt für immer macht
Was in einer Beziehung 
Noch keiner wirklich fand
Auch wenn alle gern so tun
Es sich auf ewig erhoffen
Weiß keine sichere Antwort
Will ich ein Liebhaber sein
Wie klingt das von Ferne
Wie fühlt es sich nah an
Ist es wunderschön zart
Oder nur unverbindlich
Was ist nur Konvention
Wo fängt das Glück an
Jenseits aller Erwartungen

jens tuengerthal 7.4.20

Lasterhaftung

Wäre es eine Belastung
Lasterhafter zu leben
Wer haftete daneben
Ist Lust noch ein Laster
Oder längst Sinn anstatt
Sind Laster mit Lust Last
Wenn ja für wen noch
Was wäre wohl ohne
Ist Laster ansteckend
Droht eine Epidemie
Wenn wir ihm nachgeben
Wissen Virologen mehr
Ist es nur eine Frage
Der zufälligen Definition
Wäre weniger mehr
Was wollen wir wirklich
Als meistens exklusives
Was alle halt gern hätten
Mit ganz durchschnittlicher
Erwartung an ein Laster
Das etwas Besonderes ist
Worüber andere lästern
In Wirklichkeit bewundern
Alles wie immer also auch
Beim Laster mit Überlänge
Sind Laster das beste Mittel
Lust interessant zu halten

jens tuengerthal 7.4.20

Verwünscht

Kranken ist Gesundheit
Zu wünschen sonst nichts
Egal ob sie selbst schuld sind
Egal was sie zuvor angestellt
Egal was ich über sie denke
Egal was sie anderen antaten
Das gilt auch für Boris Johnson
Der Rest ist gerade egal
Eine Pandemie ist Natur
Kein Schicksal warum es
Sich verbietet zu grinsen
Bin aber nicht sicher ob
Es britischer Humor ist so
Den Brexit zu erledigen
Wäre nun ihre Sache

jens tuengerthal 7.4.20

Montag, 6. April 2020

Freiheitskämpfer

Lobe gern den Freiheitskampf
Wenn ein totalitäres Regime
Diese den Bürgern wegnimmt
Kritisch wird es sobald dabei
Auch Leben gefährdet werden
Als im 2. Weltkrieg der Kreis um
Stauffenberg eine Bombe platzierte
Um den Diktator endlich zu töten
Deutschland zu befreien wie den
Immer tödlicheren Krieg zu beenden
War der riskierte Tod Unschuldiger
Angesichts von Millionen Opfern
Im Krieg und in den Lagern wohl
Verhältnismäßig und entschuldbar
Auch wenn Helmuth James Moltke
Der beim Attentat in Haft schon war
Es für den Kreisauer Kreis anders sah
Die Dolchstoßlegende noch fürchtete
Bleibt der Mut der Freiheitskämpfer
Aus dieser Zeit ein bewundernswerter
Waren diese Helden der Freiheit
Sofern aber Menschen in Deutschland
Aus privatem oder ökonomischen
Interesse ihrer Freiheit Vorrang vor
Dem Schutz des Lebens anderer geben
Wie es in den Zeiten von Corona 
Wieder und wieder zu erleben ist
Dafür Lügen verbreiten als trügen sie
Aluhüte von Natur aus schon ist das
Weniger heldenhaft als asozial allein
Unverhältnismäßig ohnehin da sie
Für die Verteidigung ihrer Freiheit
Das Leben anderer nun riskieren
Wogegen laut zu werden nötiger
Scheint als diese Verwirrung die
Tödliche Folgen haben kann noch
Stillschweigend zu tolerieren was
Ein heldenhafter Kampf eher ist
Weil Vorrang denen gebührt
Die für das Leben kämpfen

jens tuengerthal 6.4.20

Entpuppung

Raupen entpuppen sich
Als Schmetterlinge viel
Schöner und federleicht
Können wirklich fliegen
Manchmal erstaunlich
Was sich so verwandelt
Lassen wir ihm Zeit
In die Lüfte erhebt
Am Ende erbebend
Ohne zu wissen
Wie es wurde
Was es ist

jens tuengerthal 6.4.20

Liebeszeit

Hat Liebe ihre Zeit
Die irgendwann abläuft
Wonach nur noch die
Verbleibenden Reste
Von früher Liebenden
Mehr oder weniger
Anständig verwaltet
Werden als Familie
Aus lauter Gewohnheit
Wie es in den meisten
Ehen gewöhnlich abläuft
Die stete Beschwörung
Des Gegenteils überzeugt
Dabei leider nur bedingt
Weil es die Fassade ist
Hinter der wir die Trägheit
Des dennoch verstecken
Ist sie immer nur Augenblick
Der sich hinter der Illusion
Von Ewigkeit bloß versteckt
Ein potemkinsches Dorf nur
Hinter dessen Fassaden die
Gewöhnliche Tristesse lebt
Oder ist sie alleine unsterblich
Leben noch alle Lieben in mir
Gleich Affenwärtern im Zoo
Verloren geglaubter Gefühle
Die mich nach Laune tanzen
Lassen oder ein wenig foltern
Wo sie zur Unzeit auftauchen
Sind sie ewige Irrlichter die
Stets zur Unzeit noch leuchten
Wofür leidvolle Erfahrung spricht
Vielleicht aber ist nichts wirklich
Dialektisch sondern wird Liebe
Weniger in schwarz-weiß als
In verschiedenen Grautönen
Gelebt und ist nur das Ideal
Von ewiger großer Liebe
Real existierender Unsinn der
Viele verzweifeln lässt statt
Mit dem möglichen glücklich
Also lustvoll zufrieden zu leben
Was größte Dauer verspricht
Und was mehr sollte je sein
Jenseits aller verlorenen Zeit
Könnte Liebe immer da bleiben
In Varianten der Wirklichkeit

jens tuengerthal 6.4.20

Sonntag, 5. April 2020

Zeitverschiebung

Die Welt dreht sich wie immer
Einmal in 24 Stunden um sich
Vermutlich wird das Jahr als
Ausnahme 366 Tage haben wie 
Alle vier Jahre doch auch die
Jahreszeiten kommen und gehen
Aber ansonsten scheint die Zeit
In vielem plötzlich still zu stehen
Die Produktion ruht teilweise
Es werden Hilfsgüter anstatt
Hergestellt oder nichts mehr
Der Verkehr ruht eher noch
Viele Läden sind geschlossen
Menschen bewegen sich meist
Eher vorsichtig mit Abstand
Kaum noch Flugzeuge fliegen
Die Wirtschaft produziert nur
Was für den täglichen Bedarf
Weiterhin uns nötig erscheint
Das Leben ist reduziert nur
Buchläden sind ausgenommen
Während andere Kultur schläft
Im Schlaf steht die Zeit gefühlt
Auch außer sie fliegt in Träumen
Wohin immer diese uns verführen
Hat der Moment des Innehaltens
Etwas verführerisches auch
Wenn wir es wagen etwas davon
Für die Zeit danach mitzunehmen
Könnte die Welt eine bessere
Werden im langsameren Sein
Nutzen wir die Zeitverschiebung

jens tuengerthal 5.4.20

Lesezuflucht

Braucht es Orte zum lesen
Oder wird lesend jeder Ort
Zuflucht durch die Lektüre
Die einen Ort für sich erst
Bildet als literarische Welt
Aufgetaucht aus dem Meer
Der Buchstaben durch die
Eigene Ordnung der Sprache
Die einen Raum sich schafft
Der sich über bloße Symbole
Zeitlos verständigen kann im
Zumindest relativen Horizont
Die Lesesessel oder der Diwan
Sind meine bevorzugten Orte
Aber jede Bank im Park wie
Jeder Stuhl vor einem Café
Werden dem Leser Heimat
Weil Literatur zum Ort wird
Der lesend an sich bindet
Lese ich möglichst überall
Solange sich der Untergrund
Beim Lesen nicht zu sehr
Oder in Wellen unruhig bewegt
Warum ich als Leser stets
Den Strandkorb vor dem Boot
Am Meer bevorzugen würde
Die Welt der Buchstaben mir
Genug Raum gibt mich ein
Leben lang zu verlieren als
Glücklicher Leser

jens tuengerthal 5.4.20

Grundrechtsrangelei

Juli Zeh die kluge Juristin
Wie bekannte Autorin regt
An auf Grundrechte wieder
Mehr zu achten die gerade
In den Zeiten von Corona
Unnötig beschränkt würden
Stimme ihr dabei völlig zu
Wenn auch mit anderem
Ergebnis als sie wohl erhofft
Grundrechte haben jeweils
Einen Rang in ihrer Bedeutung
Sicher steht die Würde auch
Als Konsequenz aus Auschwitz
Ganz oben dennoch kann sie
Für Tote nicht geschützt werden
Darum steht das Leben als
Schutzgut hoch über allem
Weit vor Freiheit und Eigentum
Ohne existieren wir nicht mehr
Auch wenn manche es glauben
Tote sind juristisch nur Sachen
Diese haben keine Grundrechte
Warum der Schutz des Lebens
Solange es gefährdet ist also
Absoluten Vorrang genießt
Auch andere Rechte natürlich
Einschränken darf weil wir nur
Ein Leben haben was wir so
Schützen können warum jede
Diskussion solange entbehrlich
Eigentlich sein sollte insofern
Wissenschaftlich geklärt ist
Dass nur die Einschränkung
Der Freiheit Sicherheit bringt
Auch belegt der bisherige Erfolg
Wie richtig gehandelt wurde
So stellt sich mir die Frage was
Möchte betonen wer nun sagt
Dem Grundrechtseingriff fehlte
Die Rechtsgrundlage wenn doch
Im Grundgesetz klar steht der
Schutz dieser Güter sei erste
Aufgabe allen staatlichen Handelns
Sich aus deren Rang klar die
Antwort ergibt ist etwa der Schutz
Des Lebens weniger wert als
Eine zeitweise Beschränkung
Allein der Bewegungsfreiheit
Ist es nicht eher lobenswert
Wenn die Regierung dabei
Im Notfall klare Prioritäten
Für das Leben setzt statt
Die Wirtschaft zu schützen
Damit wir es schnell schaffen
Es ist grundsätzlich richtig
An die Freiheit zu erinnern
Wo sie staatlich eingeschränkt
Fragwürdig nur wird dies wenn
Dadurch Leben gefährdet würden
Was auch Juli Zeh nicht fordert
Hinterher darüber diskutieren
Ist gut und nötig momentan
Kann es dahinstehen bis
Corona so gut wie möglich
Überstanden wurde lieber
Alle Energie darauf konzentrieren
Weil zum Glück jedes Leben zählt
Es braucht kein Grundrechtsgerangel
Erst Leben retten
Dann Freiheit verteidigen
Es könnte so einfach sein

jens tuengerthal 4.4.20

Samstag, 4. April 2020

Schutzpflicht

Wir reden über Schutzpflicht
Wollen uns dazu maskieren
Egal was es an Schutz bringt
Hätten wir dann doch etwas
Zum zubinden und festmachen
Was vielen mehr Halt gäbe als
Die Vorstellung unsichtbarer
Womöglich tödlicher Viren überall
Ist wie ein Jodeldiplom zu sehen
Spannender aber als die privaten
Bedürfnisse aufgeregter Bürger
Ist der Schutz der Ärzte wie
Des medizinischen Personals
Das sich schon über 2300 mal
Selbst bis heute infizierte aber
Dazu das Damoklesschwert
Späterer Anklage über sich trägt
Von dem sie keiner befreien kann
Die ethischen Richtlinien behaupten
Patienten nicht zu behandeln sei
Keine Tötung durch Unterlassung
Weil es ja bei Mangel an Plätzen
Faktisch unmöglich sei was ein
Leichtfertig fataler Irrtum wohl ist
Es kann ja behandelt werden nur
Eben nicht jeder Patient warum
Die Triage ex ante sehr wohl
Für alle nicht Behandelten
Zur Tötung durch Unterlassung
Der eigentlich gebotenen Handlung
Führen wird also strafbar bleibt
Auch wenn der Ethikrat noch
Das Gegenteil behauptet was
Durch die behauptete Unmöglichkeit
Niemals begründbar sein kann
Unstrittig strafbar aber machen die
Ärzte sich bei der Triage ex post
Bei der die Behandlung abgebrochen
Würde weil der Platz dafür an
Patienten mit besserer Perspektive
Abgegebenen würde was zwar wohl
Tatbestandlich eine Tötung wäre
Die aus den Umständen hierbei
Entschuldigt werden sollte was
Viel Ungewissheit immer enthält
Der Skandal dabei ist mal wieder
Wir schicken Menschen ins Feuer
Die dabei ihr Leben gefährden
Denken sie erfüllen ihre Pflicht
Versichern sie dessen ethisch
Was aber keinem weiter hilft
Wenn der Rechtsstaat sie anklagt
Wozu es kommen müsste bei
Rechtlich unklarem Tod
Was am juristischen Konstrukt liegt
Das ärztliche Eingriffe immer als
Körperverletzung betrachtet die
Ohne Einwilligung strafbar sind was
Wenn es um Leben oder Tod geht
Wie gerade Probleme schafft
Mit denen der Staat die Retter
Als erste Opfer allein lässt um
Seine Gewohnheit zu bestätigen
Es wird Zeit dagegen endlich
So laut zu werden wie nötig
Ärzte brauchen kein Klatschen
Sie brauchen Rechtssicherheit
Keine Strafe für ihr Risiko

jens tuengerthal 4.4.20

Vergewaltigungsphantasien

Ob eine Vergewaltigung Lyrik ist
Diskutieren manche völlig verfehlt
Natürlich nie nur kann Lyrik alles
Zum Thema machen egal wie die
Lächerliche Geste der Provokation
Noch wirken kann wenn erwartbar
Ob es dann nicht eher langweilt
Auch geistig wenig bewegt wäre
Die spannendere Frage dabei
Eine Vergewaltigung mit vorher
Betäubung des Opfers jemals
Sexuell reizvoll sein kann außer
Derjenige ist psychisch krank
Bräuchte also dringend Therapie
Nicht über Freiheit der Kunst
Sollte bei Till Lindemanns Lyrik
Gestritten werden auch nicht ob
Der Perspektivwechsel verharmlost
Zu billige Werbung ohne Niveau
Sondern wie mit Krankheit künftig
Umzugehen ist um allen zu helfen
Gut wenn Lyrik so etwas anregt
Mitten im Diskurs wieder steht
Was wohl die hohe Kunst ist
Literarisch hat es zumindest
Etwas mehr Niveau als die
Nicht diskussionswürdigen
50 Schatten von Grau je
Dieses populäre Grauen der
Unausgelebten Phantasien
Besser fragten wir uns wie
Krankheit therapierbar ist
Statt einen Dämon erwartbar
Zu inszenieren der auch kaum
Anderes thematisiert als schon
Lange vorher der Erlkönig
Über Lyrik diskutieren tut gut
Gibt der Kunst mehr Raum
Themen tabuisieren ist krank
Stärkt nur ungewollt das Tabu
Krankheit krank nennen hilft
Mit ihr vernünftig umzugehen
Sexuelle Gewalt ist stets krank
Auch wenn Grenzen fließen

jens tuengerthal 4.4.20

Freitag, 3. April 2020

Erlesen


Erlesen heißt vornehm
Von ausgesuchter Qualität
Für Weine wie für Bücher
Immer wieder sehr passend
Lese gern ausgewählte Bände
Die besonders kostbar gemacht
Gutem Inhalt schöne Form geben
Gebunden sollten sie sein
Aufmerksamkeit zu erregen
Außer der Inhalt reizt mich so
Dass ein Paperback auch mal
Als bedeutend hingenommen
Lesen ist eine Form der Meditation
Reise lesend in ferne Länder
Was ich real eher vermeide
Auch weil die Lesereise mir
Wesentlich erquicklicher scheint
So ist die gerade Quarantäne
Die mich in meiner Bibliothek
Quasi einsperrt für mich das
Gewöhnliche Paradies meines
Lebens zwischen Seiten das
Dort Welt genug findet für sich
Was könnte fehlen wo reichlich
Lesestoff vorhanden denke ich
Vielleicht noch die Liebste die
Auch diese Leidenschaft teilt
Dann wäre wohl alles gut so
In der besten aller Welten
Denkt der einsame Träumer

jens tuengerthal 3.4.20

Wendepunkte

Nach dem Kap der Guten Hoffnung
Richtet sich der Kurs nicht mehr
Nach Landmarken dafür hebt sich
Der Blick gen Himmel um von den
Sternen geleitet seinen Weg zu finden
Und aus dem Schiffsraum kommt 
Ein neuer Steuermann an Bord
Schrieb Ernst Jünger in Siebzig verweht
Bei der Corona Epidemie scheinen wir
Am Wendepunkt anzukommen sowohl
In Italien wie auch hier stabilisiert sich
Die katastrophale Lage ganz langsam
Die Zeit der Verdoppelung steigt nun
Ohne den völligen Zusammenbruch
Des medizinischen Systems stetig
Die USA kämpfen noch etwas länger
Dank ihres tollen Präsidenten wird
Amerika größter Verlierer sein
Die Kanzlerin ist nun auch wieder
Nach 2 Wochen Quarantäne im Amt
Was so lange ihr Homeoffice war
Nahe der Museumsinsel
Aus dem Deutschland eine Zeit
Passend regiert worden ist ohne
Dabei ins Chaos abzugleiten ging
Alles ordnungsgemäß weiter
Vielleicht ab Mai wieder Schule
Mit Disziplin ohne Hausarrest
Wird Corona bald Geschichte sein
Geht es nun weiter wie immer
Oder haben wir nach diesem
Wendepunkt etwas gelernt
Ändern endlich das Tempo
Relativieren das Nötige mit dem
Blick nach oben ein wenig
Worauf kommt es nun an
Wie geht es danach weiter

jens tuengerthal 3.4.20

Drecksleser

Lese wirklich jeden Dreck
Flaniere ich durch Berlin
Im gerade zulässigen Maß
Bleibe ich oft lesend stehen
Irgendwelche Zettel zu entziffern
Die an Schaufenstern oder Laternen
Als Aufforderung zur Lektüre kleben
Für jeden vorbeilaufenden Leser
Der wie ich es nicht lassen kann
Als Gutenberg-Junkie immer liest
Auch wenn das meiste mich nicht
Die Bohne interessiert bis ich doch
Zu lesen beginne und daran klebe
Kann mich mit zunehmendem Alter
Dabei immer häufiger auch an der
Gleichen Botschaft auf täglicher
Runde um den Helmholtzplatz freuen
Der süchtige Leser liest immer
Was erfuhr ich nicht alles dadurch
Von tragischen Liebesgeschichten
Bis zur formvollendeten Entschuldigung
Manchmal in Büschen auch Fetzen
Offensichtlich praktisch genutzter
Pornografischer Lektüre in allen dort
Üblichen verkehrspolitischen Details
Wie natürlich die überall Werbung
Als traurige Überreste der einst
Hochglanzheilsversprechen noch je
Nach Thema im Sterben sehr bunt
Bewege mich als Leser stets lesend
Durch die Welt wie umgekehrt mir
Lektüre diese erschließen kann
Was sonst kann es brauchen
Als immer etwas zu lesen

jens tuengerthal 3.4.20

Donnerstag, 2. April 2020

Mutmacher

Es gibt Dinge die Mut machen
Sie zu betrachten stärkt noch
Zusätzlich in Zeiten der Krise
Wenn Corona Angst verbreitet

Auf die kleinen Dinge schauen
Die immer noch funktionieren
Wie diszipliniert sich fast alle
Im Alltag inzwischen verhalten

Die Tage der Verdoppelung der
Zahl der Infizierten kontinuierlich
Fast überall beruhigend steigen
Die Versorgung gesichert scheint

In Supermärkten wie Krankenhäusern
Auch wenn noch viele sterben werden
Scheint das schlimmste überwunden
Es gibt wieder Gründe Mut zu haben

Dass Leben sich wieder normalisiert
Menschen den Virus besiegen können
Wie viele Krankheiten zuvor auch
Der Rechtsstaat in Krisen funktioniert

Dazu scheint wieder die Sonne
Strahlend schön aus dem blauen
Himmel über Berlin ohne Engel
Wurde die Luft viel sauberer

Hat das Anhalten der Wirtschaft
Durch entschlossene Politik gut
Funktioniert was auch Mut macht
Für künftig nötige Entscheidungen

Unser Staat hat sich entschlossen
Sich das Retten von Leben etwas
Kosten zu lassen weil seine Bürger
Ihm offensichtlich viel wert sind

Was uns so wertvollen kostbar ist
Weil es deutlich zeigte die Werte
Unserer Verfassung sind mehr als
Nur Papier in friedlichen Zeiten

Werte leiten uns durch Krisen
Auch wenn noch viele sterben
Trotz drohender Rezession ist
Was Mut macht viel stärker nun

Als die Angst wenn wir wagen
Wieder weiter zu leben voller Mut
Das Leben jeden Tag zu lieben
Als sei Corona schon Geschichte

Noch einige Monate große Vorsicht
Um möglichst viele Leben zu retten
Dann haben wir es wohl überstanden
Zuverlässig gemeinsam macht Mut

Nie konnten wir durch Nichtstun
Soviel Gutes bewirken wie Leben
Retten durch bloße Enthaltsamkeit
Eine Perspektive die Mut macht

Mut für die Zukunft nach Corona
Wenn wir das Klima retten können
Durch Enthaltsamkeit und Nichtstun
Jeden Tag auch Menschen retten

jens tuengerthal 2.4.20

Verbindlichunverbindlich

Nahezu alle Frauen wollen keine
One night stands versichern sie
Unter den smarten milf um die 50
In ihrer virtuellen Selbstdarstellung
Fast jede hatte natürlich welche
Ob dabei willenlos bleibt unklar
Die meisten Männer seien völlig
Unverbindlich weil in den Zeiten
Virtueller Liebe es keiner braucht
Der Wechsel außer unter Corona
Unverbindlich schnell vor sich geht
Schimpfen die Frauen gerne laut
Sie dagegen träumten vom Verlieben
Schreiben sie zu gerne über sich
Männer wollen nur richtig guten Sex
Sagen die verbreiteten Vorurteile
Dabei weiß kaum wer was das ist
Weil sie nicht beieinander sind
Mit Verbindlichkeit groß geworden
Auch beim Sex stets verantwortlich
An die Lust der Frau zuerst denkend
Wurde ich ein relativer Solitär den
Einige zu schätzen wissen andere
Als Stress voll Erwartung nur sahen
Dabei lag mir nichts je ferner noch
Wollte nur lieben und beglücken
Verband Zärtlichkeit mit Liebe
Dachte aus Erfahrung Sex sei nur
Mit viel Gefühl wirklich gut aber
Erreichte damit eher das Gegenteil
Frauen redeten wie sonst Männer
Zumindest wie sie es ihnen meist
Unterstellten sie bräuchten Zeit um
Ihre reale Unverbindlichkeit damit
Weiter zu rechtfertigen noch als
Zumindest Perspektive für ein
Irgendwann sollten nicht doch
Genug Hinderungsgründe auftreten
Die angesichts der Weite sicher sind
Aber doch alles schön offen halten
Davon könnte ich mich nun als
Überzeugter Liebender verraten fühlen
Oder den Damen lächelnd das Spiel
Überlassen was zu nichts führt als
Unverbindlichem Geplänkel bei dem
Alle leer ausgehen am Ende was aber
Auch nichts macht weil unbedeutend
Berührung ohne große Gefühle
Zumindest nicht verletzen kann
Sie ist auch austauschbar relativ
Was sie tatsächlich immer mehr wird
Würde mich gerne auf eine festlegen
Von großer Liebe wieder träumen
Aber besser lebt sich unverbindlich
Genau so wünschen es die Damen
Bei denen ich lieber eine nur liebte
Hinterfrage es lieber nicht mehr
Spiele das Spiel wie gewünscht mit
Zumindest lügen sie dich nicht an
Ob ich noch greifbar sein werde
Wenn eine sich entscheidet
Wissen die Götter die es nicht gibt
Dann können sie schimpfen wie
Gewohnt über unverbindliche Typen
Alles hat seine Ordnung wie immer
Hätte es gern anders aber scheinbar
Ist die Natur stärker als alle Liebe
Im übrigen zeigt die Zeit was bleibt
Wer wäre ich Mann mit wenig Verstand
Zu glauben ich könnte Frauen je
Verstehen nehme es wie es ist
Lächelnd dabei zärtlich das ewige
Kommen und Gehen mal sehen
Wer am Ende übrig bleibt es ist
Ein Spiel nach ewigen Regeln
Die verkehrten Rollen dabei
Bestätigen nur die Gewohnheit

jens tuengerthal 2.4.20

Mittwoch, 1. April 2020

Coronageist

Wie geht die geistige Welt
Mit der zeitweisen Isolation
Infolge von Corona nun um
Hier zeigt sich eine Differenz
Zwischen den Pragmatikern
Um Finkielkraut und andere
Wie den eher Dogmatikern
Zu denen Sloterdijk gehört
Sie geben sich als Verteidiger
Der Freiheit wie des Marktes
Wo sich alles natürlich regelt
Warum autoritäres Eingreifen
Von ihnen abgelehnt oder teils
Noch stärker gefordert wird
Weshalb sie die Politik angreifen
Ihr völliges Versagen vorwerfen
Was Finkielkraut falsch findet
Das Bündnis der Medizin mit
Einer autoritären Politik lehnt
Sloterdijk entschieden ab sieht
In den nötigen Maßnahmen nun
Die Diktatur der Biopolitik kommen
Hält den Virus für überschätzt
Erinnert daran wie neben der Pest
Europa seinen Aufstieg besiegelte
Meinte nun Corona werde Chinas
Weg zur Weltmacht nicht aufhalten
Dieser Diskurs zwischen beiden
Ohne sich zu sprechen aufeinander
Bezug nehmend krankt allerdings
Daran dass der Verlauf der Epidemie
Viele Anschauungen wieder umwirft
Zeitliche Verzögerung alles verändert
Ob ein Sloterdijk der sich noch
Früher im Jahr äußerte es heute
Angesichts der Toten und der Not
In vielen Ländern noch so sähe
Ist wie die Entwicklung noch unklar
Es gibt darum befristete Auflagen
Die wo nötig verlängert werden
Ein Primat von Ökonomie und Freiheit
Vor menschlichem Leben allgemein
Hier dem beschränkten Zwang zur
Erhaltung der Kontrolle wie Rettung
Von Leben fordert keiner ernsthaft
Der das bedrohliche Chaos sah
Was in Italien Ärzte dazu zwingt
Über Lebenswert zu entscheiden
Was nie ihre Aufgabe sein darf
Deren Pflicht ist Leben zu retten
Warum ihr Handeln unter Zwang
Im Rechtsstaat nicht regelbar ist
Die Bedrohung der Freiheit durch
Totale Kontrolle zu erkennen bleibt
Wichtig für die Zukunft um dann
Wieder die Freiheit zu verteidigen
Wenn es nicht mehr um Leben
Oder Tod zu vieler alleine geht
Hier lobte Finkielkraut die Politik
Die das Primat der Ökonomie
Aus humanistischen Gründen
Erstmals wieder aussetzte was
Dem Staat eine neue Rolle gibt
Die mehr als nur Nachtwächter
Sein muss um das Problem
Angemessen lösen zu können
Hier kommen wir zum alles
Entscheidenden Punkt dabei
Der eine Philosophie bevorzugt
Die einerseits in der Krise selbst
Pragmatisch reagiert um sodann
Nach schnellstmöglicher Lösung
Der Probleme langfristig zu fragen
Warum es gut sein kann heute
Zu erkennen wie ein neues Primat
Der Politik flexibler lösen kann
Auch in globalen Fragen wie dem
Klimawandel der noch gefährlicher
Langfristig für viele Menschen ist
Wir nun bemerken werden wie weit
Die offene Gesellschaft überhaupt
Noch kurzfristig steuerbar ist
Wenn etwa eine Notlage vorliegt
Es ist müßig über die Freiheit
Als wichtiges Recht zu streiten
Wenn ein anderes Problem dazu
Führt dass ihre unbeschränkte
Ausübung Menschenleben kostet
Der Staat jegliche Kontrolle verliert
Seiner Aufgabe nicht nachkommt
Die Freiheit vieler stärker gefährdet
Sofern wieder alle Bürger ohne
Gefahr für ihr Leben debattieren
Können kann diskutiert werden
Was noch nötig ist aber vorher
Wäre es ein Diskurs auf Kosten
Des Lebens der Alten und Kranken
Der also über fremde Leben damit
Als riskierbar verfügte was jedem
Der Würde und Freiheit achtet
Logisch undenkbar sein muss
Am Ende bleibt akuter Pragmatismus
Die Lösung die Leben und Freiheit
Über die Krise hinweg vereint
Das nötige tun Leben zu retten
Den wieder Primat der Politik
Nutzen die Zukunft zu gestalten
Die Zeiten könnten schlechter sein

jens tuengerthal 1.4.20

Maskenball

Ein Maskenball ist wunderbar
Dient lustvoller Unterhaltung
Die unter der Maske noch freier
Sich verborgen nun miteinander
Ohne sonstige Verpflichtungen
Einfach mal vergnügt was nun
In den Zeiten von Corona eher
Verpönt scheint während die
Leute im Land mehr sterben
Weil ihnen die Luft weg bleibt
Ähnlich zweckfrei aber doch
Darum nicht weniger vergnügt
Nur im Mantel der Umsicht
Könnte die Maskenverordnung
Wie sie Österreichs Regierung
Mal wieder Kurz-erhand realisierte
Wo schon die Ballsaison so bald
Vom Virus unterbrochen ward sein
Aber auch was nichts bringt kann
Teuer bezahlt werden zumindest
Den meist Eingesperrten nochmal
Das Gefühl geben es passierte was
Warum viele dem lächerlichen
Aktionismus auch hierzulande nun
Lautstark applaudieren sogar wenn
Sie sonst gegen jede Vermummung
Als ordentliche Bürger noch waren
So weit geht unsere Regierung nicht
Diskutiert lieber eine App zur Ortung
Was Infektion besser lokalisieren lässt
Bleibt also vernünftiger als die Wiener
Hat dafür auch keinen Opernball je
In der demokratischen Hofburg als
Erinnerung an kuk-Zeiten die hier
In Berlin weniger Glanz haben aber
Dennoch eine Sehnsucht erfüllen
Wenn also das deutsche Volk sich
Nun wünscht bemaskt einzukaufen
Sollte die Regierung den Unsinn
Verordnen gegen den Lagerkoller
Damit auch alle denken die tun was
Wie wir dann maskierten auch
Eine Art Beschäftigungstherapie
Wie Bälle oder Malen nach Zahlen
Lassen wir sie doch Maskenball feiern
Es braucht keine Vernunft dazu ein
Sinnloses Vergnügen zu genießen
Solange wir es mit genug ernst tun

jens tuengerthal 1.4.20

Dienstag, 31. März 2020

Zustandsloblied



Will die Zustände hier loben
Weil nichts selbstverständlich
Sein kann in Zeiten wie diesen
Wo beim guten Nachbarn schon
Tausende sterben manchmal täglich

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Nirgendwo sterben so wenig
Trotz hoher Zahl an Infektionen
Helfen den kranken Nachbarn
Bieten Zuverlässigkeit und Sicherheit
Während andernorts Chaos herrscht

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Die Kanzlerin leitet wie immer
Mit ruhiger Hand aus der Quarantäne
Sogar ist Verlass auf den Staat
Wie seine vielen Helfer überall
Die manches heute auf sich nehmen

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Verwaltung wie öffentlicher Dienst
Pflegen und sorgen quasi unsichtbar
Leeren den Müll und sorgen dafür
Dass Strom und Wasser stets fließen
Alles so zuverlässig funktioniert

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

In Zeiten von Corona sicher sein
Ist ein Glück das dankbar macht
Demütig seine Rolle einnehmen
Statt über Zustände zu meckern
Schenkt eine große Zufriedenheit

Lobe Deutschland nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

jens tuengerthal 31.3.20

Vermummungsgebot

»Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht ebenfalls keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutz tragen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan in Genf. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren. ›Unser Rat: wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist.‹«

Ob nützlich oder nicht ist nicht mehr
Die Frage bei Glaubensfragen wenn
Innige Überzeugung auf Fakten trifft
Wenden sich die Damen zu gerne
Voller Bewunderung Dr Drosten zu
Der die Vermummung die andere
Wissenschaftlich unsinnig nennen
Dezent zumindest unschädlich wie
Höflich nennt was alles zulässt
Das die Angst den Bürgern diktiert
Die doch etwas tun wollen dabei
Ihre Inkompetenz zumindest gern
Mit einem Mundschutz oder Schal
Umwickeln bis die Vermummung
Zum moralischen Gebot wird was
Dem schwarzen Block wie auch die
Burka zur Großstadtmode machen
Eine dezent komische Note der in
Felix Austria nun für Supermärkte
Kurzerhand vom Kanzler Kurz
Verordneten Mode die nunmehr
Jeden Gang in den Supermarkt
Zum venezianischen Maskenball
Machen könnte wären wir nicht
Mit genug ernst bei der Sache
Es geht ja schließlich um Leben
Und Tod im den Zeiten von Corona
Maskiert küsst sich zwar schlecht
Aber mit 1.5m Abstand ohnehin
Warum es dahinstehen kann wir
Einige Monate lieber der Gesundheit
Wegen völlig enthaltsam leben
Bis bei zunehmender Hysterie
Sich maskiert gesünder lebt um
Den bösen Blicken zu entgehen
Zwar macht der Spott vermutlich
Wenig Freunde unter Vermummten
Aber darüber lachen befreit etwas
Zumindest ein Trost in dieser Zeit
Spannend an der Frage ist weniger
Was wirklich hilft als wie so viele
In unsicheren Zeiten unbedingt
Letzte Sicherheit garantiert wollen
Weil keiner etwas genaues weiß
Binden wir uns Tücher vors Gesicht
Dann haben wir zumindest etwas
Das können wir dann mitnehmen
Wie das Loriotsche Jodeldiplom
So ist der Mundschutz am Ende
Weniger realer Schutz als eine
Maßnahme der Disziplinierung
Die vor allem psychologisch wirkt
So ähnlich wie beten vermutlich
Aber manchmal hilft das wem
Und was hilft ist gut

jens tuengerthal 31.3.20

JAhreszeiten

JA hat am Ende womit
Das Alphabet anfängt
Somit beginnt es quasi
Von hinten betrachtet
Zumindest ganz vorne
Der erste ist der zehnte
Wo 0 am Ende die neue
Dekade beginnen lässt
Während der letzte hier
Nicht nur sprichwörtlich
Der erste immer sein wird
Ist es zusammen erst
Also quasi wiedervereinigt
Mit gegebenem Ja-Wort
Unbegrenzt plötzlich gültig
Sind die JAhreszeiten stets
Eine positive Zustimmung
Komme was wolle bleibt JA
Am Ende wieder der Anfang
Vom letzten im Monat bis
Zum Ende aller Zeiten ist es
Positiv gedacht genug

jens tuengerthal 31.3.20

Montag, 30. März 2020

Coronafrist

Manche wollen gerne schon
Wieder weitermachen wie immer
Zumindest so kurz wie möglich
Die Unterbrechung beibehalten
Einige halten den Schaden der
Ökonomie für größer als die
Paar Menschenleben unklar
Nur ob sie das noch meinen
Falls es um Millionen Tote geht
Was in den USA ansteht wenn
Nicht hart eingegriffen wird
Tragisch an dieser scheinbar
Unmenschlichen Rechnung ist
Wie richtig sie vermutlich liegt
Eine weltweite Wirtschaftskrise
Wie sie der Stillstand der USA
Nach sich ziehen dürfte infolge
Millionen Leben kosten ohne die
Kausalität nachweisen zu können
Insofern haben die Ökonomen
Die auf verlässliche Fristen drängen
Nicht völlig unrecht in ihrem Drängen
Größere Schäden zu verhindern
Was Staatsgläubige gern leugnen
Fraglich könnte nur sein was von
Wirtschaft zu halten ist welche
Der Leben rettende Stillstand
Zum Kollaps bringen muss mit
Dann gravierenden Folgen
Für alle Menschen weltweit
Doch könnte es müßig sein
Darüber weiter nachzudenken
Sofern die Entwicklung völlig
Alternativlos derzeit noch ist
Wobei noch keiner berechnete
Wie hoch die Einsparung der
Sozialkassen durch das wohl
Massenhafte Sterben der Alten
Wie chronisch Kranken sein wird
Was natürlich pietätlos wäre
Womit sich Corona für einige
Lohnen andere ersticken lässt
Die Mehrheit vermutlich profitiert
Vor allem die Sozialkassen
Jenseits aller Verschwörung
Nehme ich die Krankheit als
Das was sie wissenschaftlich
Als Virus-Infekt der tödlich ist
Nur sein kann eine Art Unfall
Bei dem Natur ungesund
Vom Normalzustand abweicht
Der so zu behandeln ist wie es
Seiner Natur entspricht mit
Impfstoff und Medikamenten
Jede andere Diskussion dazu
Ist derzeit müßig solange wir
Keine Kontrolle haben können
Ungefährlich wird es sobald
Der Anstieg weniger stark ist
Die medizinische Versorgung
Damit künftig gesichert bleibt
Ab dann kann eventuell wieder
Über Fristen der Normalisierung
Gemutmaßt werden bis dahin
Sind alle Fristen schlicht müßig
Wie wir dauerhaft Menschenleben
Noch vorrangig retten wollen
Was in Demokratien alternativlos
Verschwenden wir keine Energie
Auf überflüssige Diskussionen
Die wir führen müssen wenn es
Sinnvolle Alternativen gibt die
Eine berechenbare Perspektive
Auch der Wirtschaft bieten denn
Wohin albernes hin und her führt
Demonstriert die Explosion in den
USA bei Infektionen derzeit gut
Also tun wir am besten nichts
Warten wir ab und trinken Tee
Besseres können wir nie tun
Bis alles wieder unter Kontrolle
Dann kann auch wieder gern
Gegen jeden Freiheitsentzug
Lautstark demonstriert werden
Hoffentlich halten es genug aus
Um weniger zu gefährden als
Von alleine schon draufgehen

jens tuengerthal 30.03.20

Liebesentscheidung

Ist Liebe eine Entscheidung
Oder passiert sie willenlos
Werden wir von ihr ergriffen
Quasi Opfer großen Gefühls
Ist es echt wo wir entscheiden
Noch vernünftig dabei abwägen
Oder nur wo wir blind brennen
Nichts anderes mehr sehen
Im Zustand der Verliebtheit
Ein wenig geistesgestört
Keine kluge Entscheidung
Dazu je treffen könnten
Ist Liebe also eher blöde
Oder eine kluge Einrichtung
In der die Natur uns blendet
Um die reale sonst Auswahl
Für die eine zu vergessen
Weil es nicht glücklich macht
Mit Alternativen zu lieben
Sondern an die große Liebe
Eben alternativlos zu glauben
Was leider verletzlich macht
Bis zur Lebensgefahr wenn
Nach Verlust alles sinnlos
Völlig hoffnungslos erscheint
Was nicht nur Werther tötete
Im jugendlichen Liebeswahn
Was sehr unvernünftig ist
Weil wir diese Entscheidung
Nur einmal treffen können
Mögliche Lieben es aber 
Viele immer wieder gibt
Die Alternativlosigkeit nur
Ein relativer Traum ist
Doch könnte dennoch die
Entscheidung füreinander
Etwas Gutes auf Dauer sein
Weil sie uns davon befreit
Über Alternativen zu grübeln
Zufriedener macht mit dem
Was ist glücklich zu sein
Es für alternativlos zu halten
Zumindest solange es so ist
Umdenken können wir wieder
Falls der Versuch scheitert
Wie es viele so oft erleben
Aber sich bis dahin zumindest
Alternativlos zu entscheiden
Macht das Leben leichter
Ermöglicht dauerhaften Genuss
Was die beste Voraussetzung ist
Glücklich zu bleiben im Leben
Das schnell genug endet
Also kann es vielleicht dahinstehen
Ob die Liebe eine Entscheidung
Füreinander oder willenlos ist
Zumindest glücklich werde ich
Eher wenn klar entschieden
Falls es eine Entscheidung gibt
Was ich als Mann aus Erfahrung
Meist für eine Illusion halte doch
Lohnt es sich zumindest dann
Wenn diese Illusion Gründe hat
Entschieden dabei zu bleiben
Um es sich zumindest so lange
So leicht wie möglich zu machen
Weil die Liebe in der Realität
Meist schwierig genug wird
Warum ich gern entschieden bin
Dabei solange bleibe wie möglich
Über den Rest erst nachdenke
Wenn es wieder nötig sein sollte
Vielleicht mache ich mir Illusionen
Aber wo diese relativ dauerhaft
Am glücklichsten machen ist
Relativ egal was wirklich ist
Und so ist am Ende doch
Die Liebe eine Entscheidung

jens tuengerthal 29.3.20

Sonntag, 29. März 2020

Flüchtlingshilfe

Julia Klöckner hatte eine Idee
Die Landwirtschaftsministerin
Möchte Flüchtlinge als neue
Erntehelfer einsetzen weil die
Sonst von Osten kommenden
Nicht anreisen dürfen in den
Zeiten von Corona damit ein
Notstand in der Landwirtschaft
Droht aus dem uns damit die
Geflüchteten retten können
Gerettete werden zu Rettern
Alle brauchen nun einander
Was der Hetze der Rechten
Genial den Boden entzieht
Nachhaltige Integration fördert
Sogar Zuspruch Grüner findet
Das Land wieder einen könnte
Dem wir schaffen das plötzlich
Eine ganz neue Bedeutung gibt
Weil Menschen sich helfen
Wenn welche in Not sind
Dadurch gemeinsam überleben
Stärken wir dauerhaft einander
Was ein schöner Fortschritt wäre
Nach zuviel Angst und Neid
Lernen wir dank Corona nun
Wieder zusammenzuhalten
Ein guter Vorschlag

jens tuengerthal 29.3.20

Coronasuizid

Corona forderte ein neues Opfer
Der hessische Finanzminister
Thomas Schäfer hat die Angst
Vor den unabsehbaren Folgen
Der Krise nicht mehr ausgehalten
Nahm sich an der Bahn das Leben
Einer neben tausenden weltweit
Die dem Virus zum Opfer fielen
Normalerweise wird in solchen
Fällen dezent geschwiegen um
Keine Nachahmer zu animieren
Dahingestellt ob das klug ist
Wie krank die Reaktion war
Was daran verständlich ist
Zeigt sie doch wieviel Angst
Diese Krise machen kann
Wie ein Wirtschaftssystem
Menschen unter Druck setzt
Dem sie nicht standhalten können
Weil es einfach zuviel wird
Warum die Zeit des Stillstands
Genutzt werden könnte über
Mehr Ruhe nachzudenken
Tempo rauszunehmen um
Leben lebenswerter zu machen
Was unsere wichtigste Aufgabe
Immer sein sollte damit wieder
Mehr Menschen genießen können
Wie schön Leben sein kann was
Zuerst eine Gefühlssache ist
Der wir uns mehr widmen sollten
Bevor es zu spät ist denke ich
Der auch lange überlegte ob es
Nicht längst schon genug war
Erst den Blick wechseln musste
Wieder mit Gefühl zu genießen
Was ist auch in Zeiten von Corona

jens tuengerthal 29.3.20

VerKocht

Das RKI geistert gerade als
Seuchenratgeber durch alle
Schlagzeilen und kommt mit
Seinen Zahlen meist zu spät
Weil in rasender Entwicklung
Die Amis komplex schneller
Entscheiden was los ist da
Kommt dem Präsidenten des
Instituts als öffentlichem Sprecher
Gerade größte Bedeutung zu
Der Herr Wieler offenbar nicht
Gewachsen ist wie seine just
Äußerungen in der FAZ zeigen
Die kulturellen Rassismus wie
Schuldzuschreibung befördern
Politisch völlig ungeeignet sind
Sicher ist Wieler Wissenschaftler
Doch zählen seine Worte gerade
Mehr als jede politische Ansage
Weil Kompetenz zum Halbgott
Gerade viele besonders einen
Virologen nun machte während
Wielers unbedachte Äußerungen
Nur Wasser auf die Mühlen der
Sich abgrenzenden Rassisten sind
Im kolonialen Stil kurzsichtig aber
So unbedacht wie die Äußerung
Vom gesunden Menschenverstand
In dem gesundes Volksempfinden
Stets noch mitklingt warum es
Keiner mehr verwenden sollte es
Nur eine Diskriminierung Kranker ist
Die gerade gar nicht passt wo es
Jeden zu jeder Zeit erwischen kann
Ein Wissenschaftler aber der noch
Angesichts einer Pandemie weiter
Gegen andere Kulturen hetzt ist
Öffentlich so nicht mehr tragbar
Was bei aller Nachsicht und Milde
Auch öffentlich gesagt werden sollte
Nicht uns fremde Gewohnheiten
Verbreiten Seuchen sondern Reisen
Wie globale Wirtschaft von der wir
Alle bisher profitiert haben jedoch
Möglicherweise umdenken müssen
Weil vieles gefährlicher noch ist als
Wir mit beschränktem Horizont
Bisher ahnen konnten wie etwa
Fremde Keime unsere Bäume töten
Wie unsere dort deren weil es ein
Gleichgewicht durcheinander bringt
Reisen kein harmloses Hobby ist
Sondern eine Gefahrenquelle aus
Vielen Gründen die aber nie zu
Schlichter Schuldzuweisung führen
Darf warum es so nötig ist heute
Auf die Sprache zu achten die
Zu Vorurteilen morgen führt 
Wenn die Krise ökonomisch 
Länger dauert als erwartet
Wohin einseitige Urteile dabei
Führen sahen wir noch 1933
Wir brauchen Kooperation wie
Zusammenhalt nicht Abgrenzung
Lernte das RKI von China wie den
USA käme es nicht immer zu spät
Besser sie nutzten ihre Kompetenz
Statt naiv Vorurteile zu schüren
Wieler sollte sich korrigieren
Oder gehen bevor es zu spät ist

jens tuengerthal 29.3.20

Naturzusammenhang

«Mich bewegen diese Wirren weder zum Lachen noch zum Weinen, sondern vielmehr zum Philosophieren und zum besseren Beobachten der menschlichen Natur. Denn ich halte es nicht für recht, über die Natur zu spotten, und noch viel weniger, über sie zu klagen, wenn ich denke, dass die Menschen wie alles Übrige nur einen Teil der Natur bilden, und ich nicht weiss, wie jeder Teil der Natur mit den Ganzen zusammenhängt.»

Baruch Spinoza

Philosophie zum Naturzusammenhang

Bin heute bei frühlingshaftem Wetter
In guter Begleitung ordnungsgemäß
Zu zweit durch den Mauerpark zu den
Wunderbaren japanischen Kirschblüten
Die bei strahlender Sonne verzaubern
Als wäre ein normaler Frühlingstag
Ein wenig durch den Tag gewandert
Doch ist nichts wie es früher war
Es sterben täglich mehr Menschen
Die Zahl der Infizierten durch Corona
Wächst weltweit immer noch exponentiell
Wir haben die Kontrolle verloren
Versuchen mühsam mit Beschränkung
Der Freiheit diese wieder zu erlangen
Wissen aber nicht ob es wirklich gelingt
Wieviele Opfer die Epidemie fordern wird
Sondern mutmaßen mangels Wissen
In ganz vielem noch völlig unsicher
Viele Menschen wenden sich darum
Dem Aberglauben Verschwörungstheorien
Oder in der Wirkung noch schlimmer
Allen Spuren der Verharmlosung zu
Womit sie das Nötige infrage stellen
Unnötig Probleme verursachen die
Den Prozess verzögern und damit
Menschenleben kosten werden
Wofür sie jede Verantwortung leugnen
Wir werden auch diese Krise überstehen
Mit teilweise schon bekannten Mitteln
Wie dank der Kräfte unserer Natur
Die leben will auch wenn wir sie
Noch nicht ganz verstehen können
Fraglich scheint in dieser Zeit daher
Welche Haltung braucht es Corona
Moralisch ungestört zu überstehen
Wie bleibe ich weiter vernünftig
Tue das medizinisch gebotene
Möglichst wenig Schaden dadurch
Für andere wie mich zu verursachen
Gehe ruhig mit der Unsicherheit um
Dabei scheint der Satz von Spinoza
Eine gute Perspektive zu geben
Also weder über die Natur klagen
Noch spotten sondern lieber sich
Als Teil der Natur zu begreifen
Deren Zusammenhänge wir stets
Nur im engen Bereich unseres
Naturgemäß beschränkten Horizonts
Begreifen können auch wenn wir
Den kleinen Bereich des Virus
Irgendwann beherrschen werden
Könnte diese Krise uns lehren
Wie sicher das Ungewisse immer
Hereinbrechen kann über das wir
Immer erstmal keine Kontrolle haben
Was für Corona gilt kann genauso
Zum Klima gesagt werden wie  über
Folgen des globalen Austauschs
Vom Handel bis zum Verkehr was
Schnelle Kontrolle von Krankheiten
Die sich rasend weltweit verbreiten
Für Menschen Tiere oder Pflanzen
Nahezu unmöglich macht was zeigt
Je mehr wir tun und verbinden desto
Weniger Kontrolle haben wir weil
Die Zusammenhänge schon im
Beschränkten Rahmen unseren
Natürlich engen Horizont übersteigen
Darum müssen wir nicht gleich an
Ein Schicksal glauben vielmehr
Zeigt der komplexe Allzusammenhang
Der hinter scheinbarem Chaos
Logische Ordnung uns offenbart
Die wie alle Natur zusammenhängt
Auch wenn wir sie nicht verstehen
Was einen respektvollen Umgang
Eher ermöglicht als panische Angst
Vor dem dunklen Unbekannten
Oder schlichtere Antworten die
Absolute Gültigkeit behaupten
Wie bei Aberglaube und allen sonst
Verschwörungstheorien die mit mehr
Abstand betrachtet stets absurd sind
Es hängt in der Natur alles zusammen
Außer Natur gibt es nichts weil diese
Alles ist was uns ausmacht auch wie
In allem demgemäß funktioniert
Was Lukrez und Epikur schon lehrten
Vor weit über zweitausend Jahren
Warum der völlige Verlust der Kontrolle
Wie die teils panischen Reaktionen
Auf diese logische Tatsache zeigen
Mehr auf unsere Beschränktheit
Als auf geglaubte oder erfundene
Höhere schlichte Ursachen verweisen
Die philosophisch Bescheidenheit
Besser lehrte statt sichere Antworten
Zu geben wenn alles unsicher ist
Keine Kontrolle zu haben auch
Natürlich ist für beschränkte Wesen
Damit gelassen zu leben ein Teil
Unserer Natur werden könnte auch
Ohne ein allmächtiges Schicksal
Als obersten Richter zu erfinden
Dann könnte der Kontrollverlust
Uns am Ende geistig sogar befreien
Weil natürlich nichts gewiss ist
Nur die Kirschen blühen wunderbar
Am Ende bleibt nur die Liebe
Als Idee vom Glück übrig
Was immer sie sein soll
Es gibt keine Gewissheit
Egal was wir glauben

jens tuengerthal 28.3.20

Samstag, 28. März 2020

Ressourcengewinn

Schutzkleidung wie Beatmung
Werden immer knapper was
Die Preise logisch steigen lässt
Noch ahnen wir nur was noch
Bevorsteht und fürchten uns
Betroffen zu sein wenn längst
Alle Ressourcen knapp wurden
Nicht am Infekt zu sterben
Sondern am Mangel infolge
Masse in der Konkurrenz um
Darum knappe Güter also ein
Opfer exponentiellen Wachstums
Schlicht zu werden was viele
Bereits lange überfordert hat
Die nicht begreifen wie Zahlen
Mathematisch logisch wachsen
Egal was ich dazu noch denke
Ob damit der frühe Infekt die
Chance zu überleben erhöht
Weil die Konkurrenz um den
Tod ohne Beatmung geringer
Mag da asozial dahinstehen
Doch fragt sich wie falsch
Sein kann was Überleben hilft
Ob die Gesellschaft durch die
Soziale Dressur uns sogar noch
Dazu erzieht unser Leben ganz
Pflichtbewusst unvernünftig zu
Riskieren für eine bloße dann
Statistische Abflachung der Kurve
So fragt sich nach welcher Theorie
Solches Verhalten natürlich wäre
Dem verwirrten Geist der Bergpredigt
Des einst abtrünnigen Juden Jesus
Der pubertär um Anerkennung buhlte
Als hehres Ideal entspräche
Oder es egal wie unsinnig bleibt
Sich unwiderruflich zu opfern
Wie dieser Geist nun diszipliniert
Als nötig nebenbei vermittelt wird
Glaube an keine Verschwörung
Betrachte die Dinge wissenschaftlich
So nüchtern wie nur möglich doch
Verstehe ich nicht was unsere Natur
Zu einem ihr unnatürlichen Verhalten
Also sein Leben für unbekannte Masse
Statt zu verteidigen willig riskiert
Dies bereitwillig diszipliniert überall tut
Was auf eine unbeachtete Ressource
Unsrer Gesellschaft uns hinweist die
Tatsächlich aufgeklärt vernünftig handelt
Auch gegen kurzsichtige eigene Natur
Die nur überleben eigentlich will
Wie nebenbei Triebe befriedigt
Worauf viele freiwillig verzichten
Was am Ende ein erstaunlicher
Gewinn an Erkenntnis für alle ist
Der Mensch ist besser als gedacht
Marx wie der Kapitalismus irrten
Nun gilt es diesen Gewinn zu nutzen
Für eine bessere Gesellschaft
In Freiheit ohne Opfer

jens tuengerthal 28.3.20

Coronaflaneur

Flanieren in den Zeiten von Corona
Bekommt einen ganz seltsamen
Beigeschmack von Sünde während
Alle sich nützlich machen wollen
Ihren sozialen Beitrag zu leisten
Bin ich ganz ohne Grund dafür
In Begleitung vom Helmholtzplatz
Mal wieder zur Stralau flaniert
Um dort in schönster Sonne des
Trotzdem Frühlings zu picknicken
Natürlich mit viel Abstand zu den
Vielen anderen die ein gleiches
Dort nutzlos taten wie wir also
Im Sonnenlicht dort badeten
Als wütete keine Seuche die
Noch viele im Land töten wird
Bis wir wieder Kontrolle haben
Darf also in Zeiten wie diesen
Einfach flaniert werden als ob
Nicht die Leute zu tausenden
Täglich irgendwo stürben außer
In Deutschland dem es gut geht
Wie ich dankbar dafür bemerke
Kann ich Schönheit der Natur
Lustvoll noch genießen obwohl
Andernorts zu viele sterben
Fragt sich mein Gewissen das
Vom Gefühl laut übertönt wird
Das Leben wieder feiern will
Weil es liebenswert schön ist
Was hätten die Überlebenden
Auch vom Leben nach Corona
Wenn es kein Fest mehr wäre
Wie Hemingway es einst über
Paris als Fest fürs Leben schrieb
Also flanierten wir als wäre
Einfach Frühling wie immer
Damit wir nicht vergessen
Das Leben schon morgen
Wieder ein Fest sein kann
Weil jede Zelle sich feiert
Die weiterlebt als wäre nichts
Was war noch

jens tuengerthal 28.3.20

Freitag, 27. März 2020

Positives

Zwischen allen negativen
Nachrichten in diesen Zeiten
Freuen wir uns über positives
Ob Boris Johnsons Ergebnis
Des Corona Tests das auch
Positiv war ein solches ist
Sei hier einmal dahingestellt
Niemandem soll schlechtes
Gewünscht werden auch
Wenn ihre vorher Leichtfertigkeit
Verbunden mit Großmäuligkeit
Zu viele Menschen auf der
Insel das Leben schon kostete
Was genauso für die USA gilt
Deren Präsident natürlich auch
Kein positives Ergebnis heute
Gewünscht werden sollte sogar
Wenn dort noch mehr sterben
Es der Welt ohne besser ginge
Aber vielleicht denken nun
Leichtfertige Wähler auch vor
Tausenden Toten mal kritisch
Über Verschwörungstheorien
Nach statt Schreihälsen weiter
Hinterherzulaufen weil sich nun
Zeigt was ruhige Kompetenz
Statt Populismus bewirken kann
Es wäre der Welt zu wünschen
Wäre dann eine positive Nachricht
Im Sinne der Aufklärung die sich
Für einen Sieg ruhiger Vernunft
Immer schon eingesetzt hat so
Könnte das positive Ergebnis
Ein positives Ergebnis bringen

jens tuengerthal 27.3.20

Sehnsuchtszeit

Die Liebe in den Zeiten von Corona
Wird mit der Sehnsucht für alle 
Die sich nicht sehen können 
Auf eine große Probe gestellt
Ob es für die leichter wird
Die nun zusammen gefangen
Was die größere Prüfung
Sein könnte scheint fraglich
Vielleicht ist die Sehnsucht
Eine Belohnung sogar eher
Weil sie uns zeigt was bleibt
Wofür wir jenseits schneller
Leidenschaft einstehen wollen
Was kommt um zu bleiben
Ein Filter des Gefühls also
Der ehrlicher offenbart was
Ist als wir uns eingestehen
Von Hoffnung verblendet
Vergessen sollten wir dabei
Lieber nicht wie sehr auch
Sehnsucht verblenden kann
Aber zumindest kann sie so
Als Indikator positives bewirken
Nehme es wie es ist mit eben
Gedanken voller Sehnsucht
Weil es schöner so ist als
Ohne besser wäre nur mit
Woran sich zeigt mit ohne
Ist manchmal schon alles

jens tuengerthal 27.3.20

Ausstiegsszenarien

Noch haben wir nicht mal
Den Gipfel der Krise erreicht
Da wird schon über Ausstieg
Aus den Restriktionen debattiert
Was Merkel noch verfrüht nennt
In Gedanken bei ihrem Kollegen
Trump tief im dunklen Westen
Wo die Zahlen gerade explodieren
Es keine Perspektive gibt aber
Ein gewählter Kommandeur
Vom Ausstieg vorm Einsteigen
Schwadroniert völlig ohne
Kontrolle darüber zu haben
Amerikanische laute Euphorie
Eher ohne zuviel Verstand
Gegen die kritische Haltung
Leicht depressiver Europäer
Die gerne intellektuell wären
Gerade in Zeiten von Corona
Passen scheinbar zu viele
Schlichte Schablonen zu gut
Doch jenseits der Muster
Ist es wichtig auch auf die
Wächter der Freiheit zu achten
Nicht naiv wie das Trumpeltier
Sichere Lösungen verkünden
Die immer wieder scheitern
Aber Bürgerrechte verteidigen
Zwar notwendiges akzeptieren
Nicht unnütze Debatten führen
Solange exponentieller Anstieg
Gebremst werden soll was nur
Unnötig Kräfte bindet wie spaltet
Wer einen Weg zur Bekämpfung
Einer Krankheit geht muss nicht
Während der Therapie ständig
Debattieren was besser noch
Alternativ gewesen wäre dabei
Sondern das mögliche machen
Um schlimmeres zu verhindern
Alle die bisher noch meinten
Die Herde werde es alleine lösen
Natur bräuchte keine Nachhilfe
Wurden durch exponentielle Zahlen
Wie überforderte Kliniken die an
Alle bis dato denkbaren Grenzen
Stießen eines besseren belehrt
Jede Debatte dazu ist müßig
Solange die Menschen sterben
Es keine sichere Abwehr gibt
Was die Anhänger der üblichen
Verschwörungstheorien wohl nie
Begreifen werden weil ihr Horizont
Schlicht zu begrenzt stets bleibt
Sonst hingen sie nicht gläubig
An solchermaßen schlichten Mustern
Darum ist es auch gut so gerade
Den einmal eingeschlagenen Weg
Ohne Diskussion weiter zu gehen
Aber dabei die Freiheit verteidigen
Über einen Ausstieg nachdenken
Aufmerksam dafür zu bleiben
Eine Streitkultur zu erhalten dafür
Sparen wir uns jede Diskussion
Über den richtigen Weg wenn wir
Bereits für einen entschieden sind
Es ist müßig und überflüssig
Aber verteidigen wir die Freiheit
Mit Vernunft wie Leidenschaft

jens tuengerthal 27.3.20

Donnerstag, 26. März 2020

Lebensentscheidung

Die Todesstrafe ist abgeschafft
Über Leben entscheiden Ärzte
In Zeiten von Corona nach neuen
Ethischen Kriterien wenn sie
Was leider wahrscheinlich ist
Entscheiden müssen wer noch
Weiter behandelt wird oder
Keine Perspektive mehr hat
Was nichts neues ist etwa
In der Tumortherapie wo diese
Entscheidung häufig ansteht
Doch wurde sie dort alleine
Von den Aussichten diktiert
Nicht vom Mangel wie nun
Wo nicht alle mehr versorgt
Werden können wenn kommt
Womit alle rechnen müssen
Der Virus sich weiter ausbreitet
Die dafür erarbeiteten Kriterien
Scheinen ethisch einwandfrei
Genügen dem Grundgesetz auch
Im Gleichheitsrundsatz noch
Doch bleibt ein ungutes Gefühl
Den Tod als Folge des Mangels
Einplanen zu müssen um noch
Möglichst viele retten zu können
Was trotz aller Bemühungen wohl
Relativ sicher zu erwarten ist
Frage mich nun also wie das Ende
Nach relativer Perspektive heutiger
Kenntnis mit aber Wirksamkeit für
Die Ewigkeit begründet werden kann
Doch scheint mir kein Maßstab hier
Tauglich im Gegenteil vielmehr ist
Eine solche Entscheidung immer
Fehlerhaft und vorläufig nur gültig
Weil jeder um sein Leben kämpft
Das eben sein einziges nur ist
Kann die theoretische Perspektive
Kein Grund für ein Ende sein
Jeder Versuch dies rechtlich
Abzusichern muss scheitern
Weil nach dem Gleichheitsrundsatz
Kein Leben mehr wert sein darf
Nie Leben gegen Leben abgewogen
Werden dürfte nach dem Grundgesetz
Sich also auch mit bester Absicht
Strafbar machte wer es doch tut
Was aber de facto geschehen wird
Wenn die Entwicklung wie erwartet
Zur Überbelegung führen wird die
Leider unvermeidlich scheint auch
Wenn wir uns um das Gegenteil
Täglich weiter bemühen weil Corona
Sich exponentiell entwickelt aber
Die Zahl der Betten beschränkt ist
Also fragt sich ob dieser Zustand
Der im Ergebnis unbefriedigend ist
Irgendwie tauglich regelbar ist
Was ein geeigneter Maßstab wäre
Leben gegen Leben abzuwägen
Ob es einen solchen geben kann
Oder wir erkennen müssen wie
Corona und seine Folgen nicht
Regelbar sind was aber auch
Kaum hinnehmbar ist weil dann
Patienten im rechtsfreien Raum
Lägen stürben oder überlebten
Ob der Gesetzgeber dazu eine
Taugliche Regelung schaffen kann
Scheint mindestens so fraglich
Weil auch er nicht über Leben
Was unveränderbar geschützt
Einfach entscheiden dürfte so
Ist die neue ethische Maßgabe
Für Ärzte eine nette Krücke
Aber letztlich auch untauglich
Rechtssicherheit künftig zu bieten
Wer also nicht den Rechtsstaat
Wegen Untauglichkeit aufheben will
Was noch mehr schaden dürfte
Bleibt hier auf dünnem Eis als Arzt
Ob diese gesetzlich geschützt
Werden können scheint fraglich
Also machen wir ohne Lösung
Einfach weiter weil es nötig ist
Recht und Leben stoßen in den
Zeiten von Corona an Grenzen
Nehmen wir es lieber hin
Tun das mögliche inzwischen
Mehr geht ohnehin nie

jens tuengerthal 26.3.20

Urteilskraft

Wir urteilen gern entschieden
Moralisch über andere die sich
Nicht an gültige Regeln halten
Gar noch eigenwillig dabei sind
Nicht in unser Muster passen
Was wir dann individuell nennen
Ist eine Form von Herdentrieb
Gerade werden die Urteile noch
Mit Lebensgefahr und schlimmer
Dramatisch im Alltag gekrönt
So sollen alle vernünftig sein
Wie dabei auch Abstand halten
Wären dann reflektiert tätig was
Einem kritisch aufgeklärten
Verhalten entspräche wie es
Die Gesetze unseres Staates
Als gegeben voraussetzen
Wobei unklar ist ob wir heute
Dem näher sind als zu Zeiten
Von Kant der das hehre Ziel
Für das Zeitalter der Aufklärung
Noch lange nicht erreicht sah
Warum wir in der Demokratie
Ein System voraussetzen das
Menschen braucht die selbst
Stets kritisch vernünftig nur
Handeln was keiner konsequent
Bis heute jemals getan hat
Aber dennoch so viele von uns
Meinen dies erwarten zu können
Aufsicht und Anklage wichtiger
Als Solidarität und Verständnis
In Zeiten der Krise wurden
Bleibt weiterhin unklar
Vielleicht bloß landestypisch
Auf beiden Seiten wird strenger
Verurteilt als Verständnis gezeigt
Werden Anklagepunkte gesucht
Einander des Spießertums oder
Der Verantwortungslosigkeit laut
Anzuklagen in sozialen Netzwerken
Dem peinlichen Marterpfahl der
Gegenwart im mittelalterlichen Muster
Wo öffentlich gelästert und angeklagt
Wie sich als Mensch produziert wird
Es wurden nun einige Täter für ihre
Beleidigenden Worte angeklagt
Verloren gegen Renate Künast
Was sie teuer zu stehen kommt
Ob das Verantwortung stärkt
Teilweise russische Hetze offenbart
Ist noch ungewiss zumindest ist
Das Netz kein rechtsfreier Raum
Was niemand moralischer macht
Weil Recht das moralische Urteil
Weder ersetzt noch leitet sondern
Bloßer Ausweis von Inkompetenz ist
Aus dem Gewissen moralisch
Zu handeln nach Kants Imperativ
Eine Krücke zur Funktionsfähigkeit
Von Gesellschaften allein noch ist
Die es darum zu respektieren gilt
Auch wenn moralisch wertlos
Nicht der schlechteste Kompromiss
Der unserer unaufgeklärten Haltung
Vermutlich am ehesten entspricht
Solange wir uns bewusst sind wie
Moralisch wertlos alle Urteile sind
Uns zu mehr Freiheit verhilft die
Weniger urteilt als betrachtet
Denn was weiß ich schon 
Denke ich während ich lese
Wer wen in Netzwerken heute
Öffentlich alles anprangert
Enthalte mich da lieber

jens tuengerthal 26.3.20

Wunderlogik

Die Liebe ist ein Wunder
Was uns logisch wundert
Vernünftig an so etwas
Natürlich nicht glaubend
Sie ist die größte Kraft
Wie zugleich nur Einbildung
Illusion gestaltet Wirklichkeit
Mehr als Realität je könnte
Manche geben freiwillig für
Diese Idee alles Leben auf
Andere blühen damit erst
Zum schönsten Glück hin
Keiner weiß wer sie ist aber
Jeder kennt sie irgendwie
Alle hatten mal was mit ihr
In ihrer Flüchtigkeit beständig
Nie wirklich da und doch
Immer präsent von Ferne
Beschert intensivste Momente
Hinterlässt schmerzvolle Leere
Schafft das Schönste im Sein
Bleibt immer luftiges Nichts
Fesselt und befreit zugleich
Sie ist halt ein Wunder bloß
Damit das größte und kleinste
Aller Gefühle zugleich die nie
Für die existieren die sie nicht
Fühlen können und nun fragst du
Warum ich dir all das schreibe
Dabei weißt du es viel besser
Natürlich und vom Wesen her
Was weiß ich schon denk ich
Verneige mich bescheiden lieber
Vor dem was größer ist als ich
Weil es ist was es ist

jens tuengerthal 26.3.20

Mittwoch, 25. März 2020

Prinzenrolle

Prinz Charles ist positiv getestet
Was bei Corona negativ eher ist
Womit es HIV insoweit ähnelt
Er gehört zur Risikogruppe 
Vom Alter wie vom Beruf her
Der ihn als Repräsentanten
In die Öffentlichkeit auch zwingt
Es ist die Rolle eines Prinzen
Lächelnd Hände zu schütteln
Als Angestellter der Firma
Wie sich die königliche Familie
Intern nennt war er bedroht
Aus seinem Amt heraus
Wenn nun manche meinen
Sein Test sei ein Skandal
Weil von Privilegien kündend
Haben sie nichts verstanden
Verkünden nur ihren Sozialneid
Der ein Grund zur Scham eher
Zumindest fremdschämen lässt
Doch hierzulande gilt dies als
Ehrenvoller Kampf noch manchen
Die solchen Unsinn bejubeln
Weil sie in Klassen noch denken
Vermeintliche Privilegien bekämpfen
Ohne dabei zu bemerken wie ihr
Lächerlicher Klassenkampf erst
Die Unterschiede schafft die er
Zu bekämpfen gerne vorgibt
Während Menschen mit Ehre
Wie Charles es fraglos ist
Ihr Leben für ihre Aufgabe klaglos
Riskieren deren Opfer er wurde
Möge er es gut überstehen damit
Kein Märtyrer ihnen das Maul stopft
Weil Einsicht weiter führt als ein
Heiligenkult noch jemals aber
Sagen wie dumm diese sind
Will ich mir nicht sparen
Als Freund von Charles
Dem alten Bio-Bauern

jens tuengerthal 25.3.20

Zahlenangst

Zahlen können Angst machen
Über 4000 Infizierte mehr als
Gestern bei mehr als 33.000
Allein in unserem Land können
Schnell schwindlig machen
Angesichts der Entwicklung
Auch die noch niedrige Zahl
Der Todesfälle stieg über 150
Was im Vergleich zu anderen
Ländern geradezu harmlos ist
Kann aufgrund exponentiellen
Wachstums nicht beruhigen
Nehmen könnte die Angst der
Blick nach China die das Problem
Vorläufig unter Kontrolle haben
Trotz erschreckend hoher Zahlen
Haben sie weniger Tote gehabt
Als Italien oder Spanien bis jetzt
Wobei wir nicht wissen wie real
Zahlen aus China wirklich sind
Während die USA nun merken
Wie rasant die Zahlen dort steigen
Die das regierende Trumpel gern
Ignoriert oder albern verharmloste
Allerdings scheinen 3 Monate
Die China brauchte überschaubar
Angesichts großer Zahlenangst
Geradezu harmlos gering was
Noch Hoffnung für das Jahr gibt
Was dafür spricht sich bei allem
Eine niedrige Zahl zu suchen
Den Horizont nah zu sehen
Sich wieder wohl zu fühlen
Warum ich überlege nun auf
Kleine Zahlen mehr zu achten
Wie der erste vollständig geheilte
Dafür hohe Nummern vorläufig
Lieber zu ignorieren um weniger
Angst vor großen Zahlen zu haben
Da behalte ich eher den Überblick
Habe damit die Illusion von Kontrolle
Um die es gerade so sehr geht
So fragt sich allein ob diese Haltung
Irgend realistisch oder nicht Zahlen
Jeden Optimismus widerlegen
Wenn wir erst am Anfang sind
Die Epidemie 60% erfassen wird
Was aber angenehmer klingt als
Rund 40 Millionen Bürger wobei
Schon die Zahl der Nullen verwirrt
Die dann mutmaßlich mindestens
Fünfstellige Zahl an Toten klingt
Viel weniger bedrohlich als über
30.000 was sehr positiv wäre
Falls die Entwicklung so weitergeht
Null Neuinfektionen in China klingt
Geradezu magisch was wieder
Belegt wie viel nichts sein kann
Um das Wohlbefinden zu mehren
Bei aller Hysterie scheint nichts
Gerade ein erstrebenswertes Ziel
Was obige Theorie quasi von hinten
Betrachtet bestätigt womit alles gut ist
Von vorne wie von hinten

jens tuengerthal 25.3.20

Dienstag, 24. März 2020

Zeithorizont

Wie lange werden wir nun
Eingesperrt leben müssen
Gibt es schon eine Perspektive
Die irgend absehbar scheint
Frage ich mich eingesperrt
In selbst gewählter Quarantäne
Ohne Anzeichen von Infektion
Unterbrochen von zulässigen
Spaziergängen im Bücherturm
Der allerdings grenzenlos ist
Wie es der Bücher Wesen ist
Alle Grenzen in wie um uns
Seitenweise aufzuheben aber
Wie zählen wir nun weiter
Jenseits der verlorenen Zeit
In den Grenzen meines Horizonts
Drei Monate brauchte China
Wo der Virus einst ausbrach
Eine überschaubare Zeit
Bis zum Sommer hieße das
Kein Grund zur Panik also
Auch wenn alle laut schreien
Um etwas abzubekommen
Aus dem großen Spendentopf
Manche Katastrophen fürchten
Scheint ein Vierteljahr wenig
Gemessen an der Geschichte
In der auch vorsichtiger noch
Ein ganzes Jahr nichts wäre
Denke ich und betrachte es
Möglichst gelassen solange
Das Licht brennt genug da ist
Das Herz schlägt ich atme
Beim letzteren aber reichen
Sekunden der Unterbrechung
Für große Schäden und Tod
Wie ich selbst erfahren durfte
Zum Glück schnell reanimiert
Als ich mal tot auf der Straße lag
Vor bald dreiunddreißig Jahren
Was die Gelassenheit relativiert
Wie die Liebe aus vielen Frauen
Eine als einzig mögliche imaginiert
Was mit Vernunft betrachtet absurd
Jedem kritischen Betrachter scheint
Der weiß wie sehr sich alles ähnelt
Besonders was wir für einmalig halten
In der Erinnerung bald verschwimmt
Wie gerne wir aktuelle Ereignisse
Als riesengroß bestimmend sehen
Eine Katastrophe als das Ende
Der Welt uns sicher erscheint bis
Wir uns daran gewöhnt haben
Die Liebe möchte einmalig sein
Am liebsten gleich die große
Neben der alles zuvor klein wird
Statt sich im steten Fluss zu sehen
In dem alles zeitweise Raum nimmt
Was bleibt eben nur länger da war
Wie es einzig vernünftig wäre
Auch für diese Virus-Welle gerade
Dennoch tun was nötig und möglich
Das Sterben niedrig zu halten noch
Fällt in einem halben Jahr schon
Der Schnee von gestern wieder
Dreht sich das Rad immer weiter
In dem was heute noch Achse
Um die alles kreiste oder
Speiche der Stabilität war
Morgen schon Profil wie bald
Abgeriebene Erinnerung wird
Kein Grund zur Panik also aber
Gelassene Achtsamkeit in allem
Relativiert die Frage nach der Zeit
In der Liebe wie bei Corona kommt
Alles zu seiner Zeit

jens tuengerthal 24.3.20

Montag, 23. März 2020

Liebesfreiheit

Passen Liebe und Freiheit
Jemals zusammen oder nie
Weil es eine Bestimmung
Füreinander geben könnte
Wie Anhänger der Romantik
Über die Epoche hinaus noch
Heute behaupten und dies
Mit schwer widerlegbarer
Überzeugung voller Gefühl
Immer wieder schmerzvoll
Gegen alle Vernunft leben
Sogar an allem zweifeln
Was nicht absolut ist
Ihre Erwartung unterwandert
Werther brachte dies Ideal um
Romeo und Julia letztlich auch
Wenn es ein tragischer Irrtum war
Von glücklichen Fällen ist wenig
Bis nichts bekannt geworden
Kann diese literarischen Vorbilder
Aus schmerzvoller Erfahrung nur
Als am Ende unglücklich bestätigen
Bekannt dauerhaft glücklich dagegen
Waren pragmatische Verbindungen
Bei denen es vernünftig passte
Während leidenschaftliche Liebe
Selten nicht im Drama endete
Auch sexuell erfüllender waren
Auf Dauer die Beziehungen
In denen sich fand was passte
Sich zwei füreinander entschieden
Weil es zu funktionieren schien
Entscheidung erfordert Freiheit
Die dem romanischen Ereignis
Wahrer Liebe eher fern scheint
Wo magische Unausweichlichkeit
Lieber beschworen wird als sich
Dafür gangbare Wege zu suchen
Entsprechend halten Ehen seit
Der Romantik weniger lang aber
Enden häufiger im Drama dann
Als früher wo sie gestiftet wurden
Was einerseits den Liebenden
Mehr Freiheit heute schenkte
Andererseits viel Unglück brachte
Weil wir uns auch völlig unpassend
Nur nach dem Gefühl gern paaren
Gerade wo gegen alle Vernunft
Doch ist die romantische Liebe
Die sich gern für die große hält
Tatsächlich völlig unfrei meist
Wobei nach meiner Erfahrung
Sich dies umgekehrt proportional
Zum Realismus dabei verhält
Je unpassender eine Verbindung
Desto unfreier im Ergebnis weil es
Schon Magie brauchte den Unsinn
Irgend vor sich zu rechtfertigen
Was jede freie Entscheidung raubt
Sich übersinnlicher Bestimmung
Dabei gerne nähert welche keiner
Pragmatischen Vernunft im Alltag
Dabei standhalten kann sondern
Meist vor der ersten Prüfung ganz
Kläglich versagt sich im Nichts
Endgültig und völlig verliert aus
Dem die Vision einst entstand
Trotzdem träume ich gerne noch
Von Liebe und vom Verlieben
Möchten endlich ankommen
Bin dabei selten pragmatisch
Was das Scheitern in sich trägt
Vielleicht ist es darum so wichtig
Sich der Freiheit bewusst zu sein
Eine Entscheidung füreinander
Dabei wie überhaupt zu treffen
Weil wir wissen was wir tun
Einander dann bewusst wollen
Wofür pragmatisch dann auch
Freiheit aufzugeben gut ist
Erwacht wie geträumt bleibt
Weil wir uns die Freiheit nehmen
Uns die Welt so zu machen
Wie sie uns gefällt was
Glück genug ist

jens tuengerthal 23.3.20

Erfolgsrezept

Welches Rezept verspricht Erfolg
Im Kampf gegen Corona streiten
Manche noch die nicht verstanden
Was mit einer Pandemie droht
Warum der Tod von Tausenden
Keine theoretische Frage ist
Bei der wir diskutieren können
Nach Wohlbefinden und Stimmung
Weil es darum geht den Ausbruch
Irgendwie noch zu kontrollieren
Solange wir können zu retten statt
Schlicht sterben zu lassen weil die
Bloße Masse längst alles übertrifft
Das Wachstum eben exponentiell
Also gerade nicht mehr linear ist
Einige Politiker brauchten etwas
Bis die Realität sie schnell einholte
Weil die Zahlen explodierten jeder
Neue Fall viele nach sich zieht wie
Immer mehr Tote bedeutet denen
Kein hinterher gestandener Irrtum
In der Theorie neues Leben schenkt
Hören wir auf zu diskutieren um
Das notwendige zu erledigen so
Viele Leben zu retten wie möglich
Der Tod diskutiert nicht mehr
Was alternativ möglich wäre
Können wir hinterher debattieren
Wenn alles wieder unter Kontrolle ist
Die Freiheit wieder mehr wert ist
Als ohne Chance weiterzuleben
Manchmal sind die Dinge einfach
Wenn es um Leben oder Tod geht
Ist jede weitere Diskussion müßig
Dann wird gerettet was zu retten ist
Wer es überlebte kann über alles
Danach stundenlang debattieren
Das Erfolgsrezept heißt Kontrolle
Wie Eindämmung der Expansion
Jeder Erfolg dabei rettet Leben
Wer das relativiert gefährdet sie
Beurteilen wir wie es war hinterher
Retten wir ohne Fragen jetzt

jens tuengerthal 23.3.20

Sonntag, 22. März 2020

Liebesumwege

Liebe ist ganz einfach
Sie nimmt gerne Umwege
Um den direkten Weg
Zueinander zu finden
Geht sie durch Irrgärten
Innerer wie äußerer Verwirrung
Die wir endlich überstanden
Der Illusion gerne glauben
Beieinander anzukommen
Manchmal genügt das
Glücklich zu sein wird
So unsere Zukunft

jens tuengerthal 22.3.20