Montag, 6. April 2020

Liebeszeit

Hat Liebe ihre Zeit
Die irgendwann abläuft
Wonach nur noch die
Verbleibenden Reste
Von früher Liebenden
Mehr oder weniger
Anständig verwaltet
Werden als Familie
Aus lauter Gewohnheit
Wie es in den meisten
Ehen gewöhnlich abläuft
Die stete Beschwörung
Des Gegenteils überzeugt
Dabei leider nur bedingt
Weil es die Fassade ist
Hinter der wir die Trägheit
Des dennoch verstecken
Ist sie immer nur Augenblick
Der sich hinter der Illusion
Von Ewigkeit bloß versteckt
Ein potemkinsches Dorf nur
Hinter dessen Fassaden die
Gewöhnliche Tristesse lebt
Oder ist sie alleine unsterblich
Leben noch alle Lieben in mir
Gleich Affenwärtern im Zoo
Verloren geglaubter Gefühle
Die mich nach Laune tanzen
Lassen oder ein wenig foltern
Wo sie zur Unzeit auftauchen
Sind sie ewige Irrlichter die
Stets zur Unzeit noch leuchten
Wofür leidvolle Erfahrung spricht
Vielleicht aber ist nichts wirklich
Dialektisch sondern wird Liebe
Weniger in schwarz-weiß als
In verschiedenen Grautönen
Gelebt und ist nur das Ideal
Von ewiger großer Liebe
Real existierender Unsinn der
Viele verzweifeln lässt statt
Mit dem möglichen glücklich
Also lustvoll zufrieden zu leben
Was größte Dauer verspricht
Und was mehr sollte je sein
Jenseits aller verlorenen Zeit
Könnte Liebe immer da bleiben
In Varianten der Wirklichkeit

jens tuengerthal 6.4.20

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