Donnerstag, 22. Oktober 2020

Coronakontrolle

Wenn der Staat die Kontrolle
Verliert beginnt die Freiheit
Denke ich als Anarch nur
Leider wäre es bei Corona
Für zu viele dann tödlich
Müssten wir sterben lassen
Weil nicht genug Platz zur
Behandlung für alte da wäre
Riskierten zu viele Leben
Nur weil wir uns nicht für
Ein Jahr beherrschen wollen
Was mir gar nicht gefällt
Es stürben Alte und Kranke
Zuerst vermuten wir noch
Ohne sicheres Wissen bis
Jetzt was noch schlimmer
Darum braucht es nun auch
Keinerlei Diskussionen mehr
Leben oder kein Leben heißt
Alles oder Nichts für zu viele
Es gibt nichts was den Tod
Zehntausender wie bei den
Nachbarn je rechtfertigte
Aber etwas was ihn noch
Verhindern kann worüber
Alle sich einig sind geht das
Nur wenn Kontrolle bleibt
Alle sich diszipliniert verhalten
Der Kontrollverlust ist tödlich
Wer jetzt Monate durchhält
Verteidigt die Freiheit aller
Heldentum mit Nichtstun war
Nie leichter zu erreichen
Wagen wir es für das
Leben der anderen

jens tuengerthal 22.10.20

Totalitarislamismus

Ein Lehrer wurde in Frankreich
Von einem Islamisten geköpft
Der sich vom Hass-Posting des
Vaters einer Schülerin dazu
Motiviert sah und alle Welt
Ist über diese Sekte empört
Im Land der Revolution wie
Des Laizismus schienen doch
Solche Verbrechen die auf der
Basis totalitären Denkens ruhen
Schon lange überwunden auch
Wenn die geehrten Revolutionäre
Mit dem König dasselbe taten
Allerdings mit der Guillotine dem
Humanen Tötungsmittel eines
Arztes im Geist der Aufklärung
Als sei maschinelle Tötung jemals
Menschlicher als die von Hand
Doch sei die Historie des Terreur
Der tausende Opfer beiderseits
Forderte hier dahingestellt denn
Europa hat die Todesstrafe doch
Glücklicherweise überwunden
Nur ist er Islam eben noch 600
Jahre jünger als unsere Sekte
Warum pubertäres Verhalten
Nicht weiter verwundern muss
Es steckt denklogisch in jeder
Religion mit Wahrheitsanspruch
Was mit Liebe frömmelnde gern
Heute verdrängen weil es nicht
In das Bild der Zeit mehr passt
Christen verhielten sich genauso
Als sie mit dem Schwert Europa
Von ihrer Sekte überzeugen wollten
Verwischten alle Spuren der vorigen
Kultur wie es die Islamisten gerade
In Syrien wie Afghanistan noch taten
Sie sind eben noch geistig zurück
Halten noch am totalitären Aberglauben
Fest der Ungläubige logisch töten lässt
Karikaturen des Propheten als eine
Persönliche Beleidigung ansieht oder
Schriftsteller mit religiösen Schreiben
Zum Tode verurteilen lässt was uns
Höchst mittelalterlich anmutet wurde
Noch nach der Renaissance in den
Glaubenskriegen in Europas Mitte
Gerne mit aller Brutalität praktiziert
Es wohnt dem Glauben immer etwas
Totalitäres inne sonst verkündete er
Keine höheren Wahrheiten mehr
Würde relativ und damit wertlos
So ähnelt der Islamismus auch dem
Faschismus wie dem Kommunismus
Die real existierend von ganz ähnlicher
Verachtung des Lebens stets waren
Warum die Angriffe der Islamisten vom
Liberalen Europa so deutlich und klar
Verurteilt gehören wie die Morde der
Radikalen am linken oder rechten Rand
Es sind nicht die einen besser oder
Weil teilweise verfolgt und unterdrückt
Weniger schlecht als die anderen
Sondern alles totalitäre Denken ist
Menschenfeindlich in der Konsequenz
Warum die Erben der SED so wenig
Partner von Demokraten sein sollten
Wie es die NSDAP jemals sein könnte
Oder auch die AfD jemals sein darf
Warum klare Abgrenzung nötig ist die
Am linken Rand gerne verschwimmt wo
Der arabische Antisemitismus zu lange
Toleriert wurde weil antikapitalistisch auch
Gegen das jüdische Geld aus den USA
Ignorierend was Basis unserer Freiheit ist
Radikale Gefährder wie diese noch darin
Unterstützende Prediger sind eine Quelle
Des Unfriedens und Terrors und dagegen
Muss so konsequent vorgegangen werden
Wie gegen jede totalitäre Ideologie die am
Rechten oder linken Rand zu verfolgen ist
Um die Mitte zu verteidigen auf der alle
Zukunft der Demokratie fußt damit nicht
Der Fanatismus zu viel Raum bekommt
Lange ignorierte die Linke den Islamismus
Um dafür den Faschismus anzuklagen im
Noch vom DDR-Geist gestimmten Orchester
Des totalitären Antifaschismus so gutwillig
Manche der Beteiligten dabei auch waren
Die auch gerne mit den Erbauern des total
Totalitären antifaschistischen Schutzwalls
Paktieren wollten gegen alle Rechten die
Eine größere Gefahr allen immer schienen
Flüchtlinge willkommen hießen dazu sogar
Grenzen gerne ganz fallen lassen wollten
Was vielen nicht vermittelbar war eben
Einen Geist importierte der nicht mehr
Integrierbar war sondern vielmehr die
Grundfesten der offenen Gesellschaft
Erschüttert und infrage stellt doch sind
Die rassistischen Rechten die den so
Guten Antifaschisten gefährlicher schienen
Als die revolutionären Islamisten diesen
Ähnlicher als der Mitte und sind Radikale
Egal von welcher Seite sich stets näher
Als diese der Mitte je sind die aber Basis
Von Demokratie und Freiheit ist warum
Die Verteidigung gegen totalitäres Denken
Eine Verteidigung der Mitte zuerst heißt
Was den Radikalen fern zu liegen scheint
Diese sensible Wahrnehmung fehlt sowohl
Dem linken wie dem rechten Rand der sich
Jeweils vom anderen verfolgt sieht was
Nur die Polarisierung zu lasten der Mitte
Stärkt aber nie Demokratie und Diskurs
Das einzige Mittel gegen Totalitarismus
Wer den Islamismus wie den Faschismus
Erfolgreich bekämpfen will muss zuerst
Das kritische Bewusstsein stärken statt
Sich von Radikalen drängen zu lassen
Vielmehr sich von diesen deutlicher noch
Zur Mitte hin abgrenzen bis die Ränder
In der Bedeutungslosigkeit verschwinden
Kein Weg ist hier besser als der zur Mitte
Wir besiegen Rechtsradikale oder die
Erben der SED also totalitäres Denken
Nicht an von ihnen definierten Rändern
Sondern demokratisch allein in der Mitte
Marx Lenin oder Thälmann haben in der
Demokratie so wenig verloren wie auch
Hitler Goebbels oder Göring warum auch
Berlin erst wieder Zukunft hat wenn es
Die Ränder nicht an der Macht beteiligt
Sondern demokratisch die Mitte stärkt
Wer sich aus guten Gründen über die
Islamisten empört sollte zuerst auch
In die eigene Geschichte schauen wie
Sie bis zu Ende denken statt kurz auf
Den aktuellen Zug nur aufzuspringen
Verteidigung der Demokratie heißt
Stärkung der Mitte in allen Bereichen
Es braucht gegen starke Rechte keine
Starke Linke oder Antifaschisten mehr
Sondern eine nicht radikale Mitte die
Ihre Werte und die Freiheit verteidigt
Damit Propheten verspottet werden
Dürfen wie jeder Aberglaube sonst
Ob die nicht radikale Mitte aber im
Lärm der Ränder laut genug ist sich
Gehör zu verschaffen ist die Frage die
Über Stabilität in Zukunft entscheidet

jens tuengerthal 21.10.20

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Herbstlust

Was ist die Erotik des Herbstes
Wenn es kühler wird bevor alles
Vor Kälte erstarrt und das Licht
Tag für Tag weiter abnimmt
Fragte ich mich der gerade im
Eigenen Herbst angekommen
Nach kurzem wohl unpassenden
Frühling mit jungen Blüten noch
Die späte Reife genießen lernt
In der nichts mehr bewiesen werden
Aber dafür mehr genossen wird
Neues in Ruhe entdeckt wird dabei
Staunend welche Wunder die Natur
Manchmal erst nach dem Ende der
Fruchtbarkeit als dann reine Lust
Uns offenbaren und lieben lehrt
Entgegen dem faltenfreien Ideal
Einer jugendsüchtigen Gesellschaft
Weiß ich die Liebhaberinnen jenseits
Der vierzig zumindest denn zum Rest
Schweigt der Gentleman stets lieber
Heute viel mehr zu schätzen als je
Die über männliche Impotenz die
Häufiger vorkommt als diese sich
Sportlich leistungsbewusst gerne
Eingestehen können milde lächeln
Es ist diese Lust ohne Zeugungsabsicht
Oder zumindest Risiko nur noch
Genuss und damit viel mehr als
Das natürliche Fortpflanzungsprogramm
Was auf unsere Festplatte programmiert
Seltsame Verhaltensweisen oft gebiert
Ein einziger wunderbarer Genuss den
Junge Damen so reizvoll sie wirken
In perfekt faltenfreier Eleganz niemals
Bieten können weil ihnen die Ruhe fehlt
Es mag da Gegenbeispiele sicher geben
Doch lehrt die Erfahrung eben langsam
Wie stetig dass jeder Ehrgeiz der Lust
Auf Dauer immer abträglich ist während
Der reine Genuss schönstes Glück ist
Was Zeit und Reife braucht wie feiner
Wein der erst genug gelagert sich in
Ganzer Schönheit entfaltet und so
Verkennt wer noch am Frühling hängt
Diesen im Herbst genießen will was
Wirkliches Glück erst sein kann das
Mit sich in Harmonie in allem passt
Ineinander zueinander miteinander
Es braucht keine Faltenfreiheit oder
Hormonell aufgespritzte Jugend die
Über reales Alter hinwegtäuscht
Wer das will kann nur scheitern
Im Kampf gegen die Natur sondern
Liebe zu dem was ist um es so
Um so mehr zu genießen weil
Alles seine Zeit hat auch die
Lust im Herbst des Lebens

jens tuengerthal 21.10,20

Herbstlicht

Beim Gang durch den Kiez
Am Herbstlicht erfreut was
So milde über bunt die große
Harmonie vorm eisigen Ende
Mit Wärme und Sehnsucht
Im Gefühl bei längst kühler Luft
Erzeugt die alles zugleich ist
Intensives Leben wie auch
Spürbarer Abschied schon
Der an Trennungsschmerz
Erinnert und innerlich aufwühlt
Während die Blicke doch die
Große Schönheit genießen
Welche Natur noch zaubert
Bevor sie im Winter schläft
Wie eisig dieser auch wird
Gehen wenn es am schönsten
Scheint hier gut zu passen
Denke ich jedes Jahr wieder
Ein wenig wehmütig wohlig
Die Milde versöhnt mich mit
Der Endlichkeit aller Natur
Zu der die Liebe auch gehört
Lasse tödlich große Gefühle
Die wie ein Tumor alles schon
Methastasierend ergriffen nun
Leicht fliegen um im endlich
Herbst auch altersgemäß nun
Angekommen jenseits der fünfzig
Die natürliche Harmonie mehr zu
Genießen im Einklang mit der Natur
Die keine große Hitze mehr braucht
Lieber gemäßigt nun genießt was
Sein kann ohne die sommerliche
Leidenschaft der Gluthitze die uns
Alles vom Leib reißen lässt um sich
Auch vom Schweiß ganz feucht
Überall zu vereinigen und bin so
In diesem meinem 51. Herbst ganz
Gelassen in den des Lebens geglitten
Der sich darauf konzentriert sich an
Dem was noch bleibt genüsslich zu
Erfreuen statt höher und weiter stets
Noch zu wollen schaue ich lieber den
Bunten Blättern zu die hier und dort
Von den Bäumen fallen oder durch
Im Herbstwind leerere Straßen tanzen
Wie schön ist es im Herbst auch älter
Zu werden und damit zufrieden diesen
Noch mehr würdigen als beste Zeit
Leben im milden Licht zu genießen
Was kommt und geht wie es will

jens tuengerthal 21.10.20

Museumsangriff

Auf die wunderbaren Sammlungen
Der Museumsinsel wurde ein wohl
Anschlag mit Flüssigkeit verübt am
Tag der deutschen Einheit was so
Ein doppelter Angriff auf bürgerliche
Kultur durch Banausen sicher war
Es fragt sich nach Bekanntwerden
Wie es passieren konnte dass sie
In drei Museen völlig unbehelligt
Kunstwerke beschädigten ohne
Beobachtet oder aufgehalten
Zu werden von irgendwem
Natürlich auch wer hinter
Diesem konzentrierten Angriff
Auf die Kultur stecken könnte
So wird ein Verdacht auf die
Verschwörungstheoretiker um
Den veganen Attila gelenkt
Was einleuchtet angesichts
Des Wahns dieser Krieger
Aber ohne Urteil enthält sich
Der Dichter lieber noch nur
Feststellen wer Kultur angreift
Hat offensichtlich keine ist
Wieder wichtig geworden

jens tuengerthal 21.10.20

Maschinenmenschenkunst

Droht uns der Untergang aller
Kultur durch Vereindeutigung
Oder zumindest des Abendlandes
Um das sich konservative Redner
Schon so lange sorgen wie es den
Begriff gibt der mutmaßlich dazu nur
Geschaffen wurde in Furcht vor dem
Untergang als Mahner zu leben
Wobei die heutigen Kassandras
Meist männlich ängstlich wie von
Angst vor ihrer Impotenz verfolgt
Scheinen woran ich auch bei der
Lektüre von Thomas Bauer ständig
Dachte da dieser als Anwalt der
Ambiguität beständig das Grauen
Der Gegenwart beim Gang in die
Unbeschränkte Moderne den Lesern
Im Stile des innovativen Feuilleton
Ausmalt und dabei im letzten Kapitel
Noch die künstliche Intelligenz wie
Das Silicon Valley als Feind der
Ambiguität entdeckt und dabei
Entsprechende Horrorvisionen
Uns armen Opfern ausmalt die
Zu Maschinenmenschen würden
In einer auf 1 und 0 reduzierten Welt
Die keine Vieldeutigkeit mehr kennt
Bin froh dass der Reaktionär nun
Ein Ende fand der bei allem bis
Auf weniges pespektivlos blieb
Dichte über seine Worte mit
Klarer Meinung die er natürlich
Auch als eindeutig verurteilt
Wie üblich ohne Satzzeichen um
Mehrdeutig damit zu bleiben
Auf meinem Telefon mit Software
Aus dem Silicon Valley um so
In der Gegenwert vieldeutig
Noch zu bleiben und denke
Über den wichtigsten Bereich
Der Mehrdeutigkeit schrieb er
In seiner Klageschrift nichts
Das Wunder der Sexualität
Ignorierte der sie in Rom sah
Dieser Quelle europäischer
Intoleranz mit Anmaßung
Einer höheren Eindeutigkeit
Die sich verlogen Wahrheit
Sogar nennt und verkennt
Damit den Bereich in dem
Ambiguität schönste Blüten
Immer noch treibt lästert
Lieber über Online-Dating
Bei dem Algorithmen heute
Partner bestimmten was nur
Beweist wie wenig dieser
Ignorant in der Gegenwart
Ankam die das Gegenteil lehrt
So bekam ich das lehrreiche
Buch von einer meiner klugen
Liebhaberinnen zum Geburtstag
Die mir damit viel Vergnügen
In der Abgrenzung schenkte
Wie ich immer wieder über
Die Vielfalt staune die mir
In virtuellen Welten begegnet
Sexuell wie auch geistig
Gegenwärtige Erfüllung schenkt
Es kommt nicht darauf an eine
Entwicklung zu verhindern
Oder Verhältnisse umzukehren
Das macht nur griesgrämig
Vielmehr gilt es die Realität
Vieldeutig zu nutzen um so
Was uns wirklich ausmacht
In seiner ganzen Vielfalt auch
In eine Zukunft zu tragen die
Eindeutig mehrdeutig bleibt
Und die Erotik ist das Feld
Auf dem sie sich entfaltet
Würde Thomas Bauer eher
Empfehlen sich bei Tinder
Anzumelden um zu sehen
Wie eindeutig vieldeutig die
Welt mit Sex geblieben ist

jens tuengerthal 20.10.20

Dienstag, 20. Oktober 2020

Regenlauschen

Liege auf dem Diwan
Lausche dem Regen
Schaue auf das Feuer
Aus Licht im Kamin
Trockne langsam
Nachdem ich einmal
Ohne Schirm ging
Bei warmen Tee
Von Büchern umgeben
Tropft es draußen friedlich
Ist der Herbst doch noch
Die schönste Jahreszeit
Denke ich so ziemlich
Glücklich nur manchmal
Erinnere ich mich dass ich
Einmal mein Herz verlor
Und fühle es schlagen
Ist also noch alles da
Dann ist es wohl gut
Draußen regnets noch
Es ist Herbstdunkel
Erinnerungen wärmen
Weniger als Gedanken
An alles was kommt
Wie der Schein des nur
Elektrischen Feuers
Vor mir hinter dem
Der Regen laut fällt
Als wolle er nie enden
Eine Illusion von Wärme
In mir hinterlässt denn
Wer jetzt allein ist
Wird es lange bleiben
Wähnte Rilke traurig
Lächle lausche und denke
Dann ist es gut so um
Den Herbst zu spüren
In dem alles stirbt um
Wieder zu werden

jens tuengerthal 20.10.20

Pandemiekratie

Pandemiekratie

Führt die Corona Pandemie auch
Die Demokratie in eine Krise weil
Sie die Wege der Entscheidung
Wie im Krisenfall aushebelt wenn
Etwa der Gesundheitsminister
Seine Privilegien mal eben
Verlängern lassen will als sein
Diese nicht Basis der größten
Freiheitseinschränkung in der
Bundesrepublik seit Bestehen
Was sicher langer Diskussion
Auch im Parlament noch bedarf
Fragte die Vizepräsidentin dort
Von den Grünen Frau Roth was
Nach Ampel fast klingt jedoch
Stimmte dem die FDP zu mit
Also kurzer Gelphase warum
Unter Schäubles schwarzer
Vermittlung ein Kompromiss
Nun gesucht wird bei dem
Blau auch egal sein kann
Merkels Neigung zu sehr
Effektiver Verwaltung die
Alternativlos alle mitnimmt
Stößt hier an ihre Grenzen
Was so gut das Management
In der Krise bisher war nun
Besser und demokratisch ist
Hilft alle irgendwie mitzunehmen
Auch Covidioten integriert wenn
Eine solche Maßnahme möglich
In den Grenzen der Vernunft ist
Die manche sicher überfordern
Aber mit dem Streit dafür sorgt
Dass keiner von Diktatur redet
Weil über alle Massnahmen im
Bundestag auch gestritten wird
Bin für effektive und schnelle
Verwaltung aber auch für
Deren demokratische Kontrolle
Die kostet Zeit und nervt auch
Aber solange sie nicht schon
Viele Leben kostet ist das so
Irgendwie in Ordnung weil
Jede Art zu leben ihren Preis
Hat muss darüber gestritten
Werden was richtig ist auch
Damit Vertrauens in unsere
Demokratie stabil bleibt
Außerdem ist dies die beste
Chance für Herrn Spahn sich
Für andere Ämter zu qualifizieren
Sofern Merkel nicht doch noch
Ganz anderes beabsichtigt
Was viele erstaunen könnte
Wenn auch wenig überraschend
Am Ende für alle Kenner wäre
Die das Pflichtbewusstsein
Dieser Kanzlerin kennen die
Manche erstaunliche Wende
Durch Beharrlichkeit erzwang
Von Atom gestern bis zum
Rassismus der Polizei heute
Nichts scheint unmöglich mehr
Womit wenig Alternativlos bliebe
Was wiederum gut so ist

jens tuengerthal 20.10.20

Bücherhöhle

Im Herbst bevor der Winter
Zum Stillstand sie zwingt
Bauen viele Tiere sich ihre
Höhle als Rückzugsort
Was in ihrer Natur liegt
Ist unserer nicht fern
Denke ich während ich
Auf dem Diwan liege
In meiner Bücherhöhle
Will ich nirgendwo hin
Sondern dableiben um
Ungestört zu lesen beim
Tee dichtend mit sich wie
Der Welt die mich nichts
Mehr angeht zufrieden
Dabei glücklich versunken
Zwischen Seiten wie im
Traumland der Literatur
Die ich erzählend fortsetze
Steht meine Höhle voller
Bücher als meiner Heimat
Ohne Ort und Grenzen weit
Jenseits der verlorenen Zeit
Kommt mit mir an wer bleibt
Zieht weiter wer nicht spürt
Was sich zwischen Seiten
An unendlichen Welten bewegt
Höre die Wildgänse über mir
Schreien die Vögel ziehen gen
Süden es warm zu haben
Ziehe in meine Höhle die
Welt lesend zu erleben denn
Es braucht wenig im Leben
Als Tee und gute Bücher
Glücklich zu bleiben

Dzdw 20.10.20

Montag, 19. Oktober 2020

Bücherabenteurer

Manchmal erzähle ich Geschichten
Von früher als ich Abenteuer noch
In Wäldern oder fremden Ländern
Erlebte wie das Nashorn einst in
Südafrika am Auto noch rüttelte
Sein Horn in den Kotflügel bohrte
Was keinem Vergnügen bereitete
Oder der Begegnung mit der
Bärenmutter in Kanada die kam
Als ihr Kind mit mir spielen wollte
Wie ich mich zitternd tot stellte
Fast mir in die Hose machte
Manchmal sag ich auch wirklich
Viele Frauen mögen das sehr
Klingt so authentisch nach
Abenteurer halt wie wirklich
Erlebt vom überlebenden Helden
Weil ich diese Geschichten stets
Langweilig finde es war ja nur
Vor über 30 Jahren mal wirklich
Variiere ich sie ab und an etwas
Wie die Geschichten aus Paris
Mit KL und den Models denke
Dabei an Hemingway lächelnd
Was mir näher liegt als diese
Bloß Erlebnisse aber Menschen
Wollen so etwas hören am besten
Mit Versicherung alles sei echt
Vielleicht tragen darum Menschen
Diese entstellenden Tatoos als
Lebendigen Stempel ihrer Abenteuer
Die Bord Karte des wilden Lebens
Aber das alles ist langweilig
Verglichen mit den Geschichten
Aus meiner Phantasie beim Lesen
Die will nur selten jemand hören
Darum baue ich sie gern ein in
Die zigmal erzählten Geschichten
Als kleine Verzierung fallen sie
Nie einer auf zumal das Leben
Ungeplant genug Abenteurer bot
So erzähle ich Märchen oder doch
Eher epische Sagen und lieber
Dächte ich es mir für egal wen
Alles aus aber das will keiner
Hören weil alle viel lieber sich
Schlechte langweilige Abenteuer
Aus dem Urlaub erzählen statt
Geschichten die Geschichte
Schreiben und erklären was
Auch wohl mit dieser lächerlichen
Sucht nach Authentizität die
So verbreitet wie komisch ist
Bis heute zusammenhängt
Weil dieser Wahn viele erst
Auf Reisen gehen lässt um
Etwas erzählen zu können
Was echt ist aber als Leser
Verspreche ich all meinen
Leserinnen die ausgedachten
Geschichten relativer Wirklichkeit
Sind noch viel viel besser
Inszeniert und dramatisiert dazu
Und lese künftig lieber mehr
Um bessere Geschichten noch
Zu erzählen als das Leben schrieb
Diese lausige Erzählerin der
Bloßen Realität ohne Dramaturgie
Die echten Abenteuer erlebe ich
In Büchern reisend wenn warum
Wer Geschichten erzählt erst
Wirklich was zu sagen hat
Weil sein Erleben Geist treibt
Statt der schnöden Realität
Das wirklich abenteuerliche Leben
Begann als ich mich in meine
Bibliothek lesend zurückzog
Vergesst den Rest das ist
Nun Lesen um davon
Zu erzählen weil wir
Den Realismus längst
Überwanden den einst
Marquez noch jagte

jens tuengerthal 19.10.20

Liebesrelativ

Ist Liebe natürlich absolut
Oder immer nur relativ gültig
Solange die Zuneigung wie
Der Wunsch nach Nähe besteht
Außerhalb dessen Annäherung
Die vorher erwartet wurde schnell
Kriminell wird was zeigt wie sehr
Grenzen verschwimmen können
Im Bereich der Liebe sogar vom
Absoluten Versprechen der Ehe
Bis das der Tod uns scheidet was
In deren Vorform der Verlobung
Mit gleichem Anspruch auftritt
Um wenn erledigt nur noch absurd
Den vorher Versprochenen zu
Erscheinen was zumindest sicher
Die nur temporäre Gültigkeit aller
Auch ewiger Liebesversprechen
Praktisch den meisten Liebenden
Mehr als einmal schon belegte
So fragt sich ob dies nahezu immer
Zu Lügen führende Spiel der nur
Relativen Gültigkeit der Liebe im
Konflikt mit den Trieben überhaupt
Begonnen werden sollte oder viel
Besser in Beziehung zueinander
Tritt wer ledig aller Versprechen
Die Zeit miteinander genießen will
Die seltsamen Formen des Versprechens
Rühren aus einer Zeit als die Ehe
Noch soziale Versorgungsgemeinschaft
Statt des Staates war der anstelle trat
Sich aber wundert wie sehr die Ehe 
Welche manche als Fundament sahen
Folgerichtig bald erledigt sein wird
Außer als traditionelle Reminiszenz
Ohne messbaren Eigenwert dann
Aber ob Ehe und Liebe überhaupt
Zusammenhängen sollen ist noch
Eine andere ungeklärte Frage dabei
Zumindest schadet das auf altem
Besitzdenken fußende Denken vieler
Dem Bestand der Liebe meist eher
Macht Eifersucht sonst vernünftige
Menschen zu hysterischen Furien
Beiderlei Geschlechts die sich ihrer
Lächerlichkeit selten bewusst sind
Gerade dieses Hindernis so vieler
Beziehungen resultiert aus dem
Absolutheitsanspruch der Liebe
Der verliebt normal sein mag den
Manche aber nie überwinden
Sondern als gutes Recht aus
Einer verbrieften Beziehung sehen
Mit dem sie anfangen den Partner
Mit Stasi-Methoden zu überwachen
Um ihn der Untreue zu überführen
Was völlig uninteressant heute ist
Wo es keinen Grund zur Scheidung
Mehr braucht als die Erklärung dieser
Bei Trennung von Tisch und Bett
Habe diese absolute Liebe auch
Kennenlernen dürfen mit schönsten
Wie aus dem Märchenreich klingenden
Versprechen von natürlich beschränkter
Haltbarkeit wie der totalitären Kontrolle
Aus permanenten Misstrauen die das
Alltägliche Leben zur Hölle beiden machte
Weil eifersüchtige Menschen an sich auch
Mehr noch leiden als vielen vorstellbar
Was die Neigung es zu beenden erhöht
Wie ja auch mit die meisten Tötungsdelikte
Im Zusammenhang mit zu viel Gefühl stehen
Diesem gefährlichen Mittel was so schnell
Welten errichten wie zerstören kann aber
Unfähig ist auf Dauer etwas zu erhalten
Weil die dafür nötige Vernunft dann fehlt
Es gibt Gründe zu heiraten wie zugleich
Selbiges nie tun zu wollen zumindest 
Ohne Kinder fragt sich sehr wozu es
Überhaupt jemals dienen soll aber so
Ist manches dabei mehr irrational wie
Von Traditionen geprägt als logisch
Was nicht schaden muss sofern die
Traditionen einen sicheren Rahmen
Der neuen Familie bieten können
Was zum spannenden Liebesrelativ
Führt welches auf der einen Seite
Grund und Basis der Liebe wohl ist
Die nötige Fortpflanzung und Sorge
Für den Nachwuchs bei dem sich die
Familiäre Struktur bewährt warum
Am Anfang aller Familie der Sex steht
Der später selten noch thematisiert
Auch wenn dies weite Felder der
Fürsorge beiden eröffnen könnte
Der naturferne Absolutheitsanspruch
Mit dem die Liebe sowohl den Geist
Wie den Körper ganz für sich will
Ist Basis des Problems bis heute
Auch wenn immer mehr Paare nach
Alternativen in offener Form suchen
Haben viele den Traum alles in einer
Oder einem zu finden und sind oft
Maßlos enttäuscht wenn sie dann
Bemerken dass vieles relativ ist
Woraufhin sie schnell das ewig
Versprochene Gefühl dann völlig
Aufgeben statt dazwischen noch
Zu suchen was bleiben könnte
Erklären sie dem Partner den Krieg
Warum so viele leidenschaftliche
Lieben in Rosenkriegen enden die
Vernünftige Relativierung verhinderte
Die der Liebe Bestand gäbe warum
Der zeitweise Romeo seiner Julia
Nun zum geläuterten Kant wurde
Welcher bekanntlich ehelos blieb
Sich der Forschung lieber widmete
Über seinen Sex nicht viel schrieb
Was vielleicht sein größter Fehler
War denn wie gut wäre es zu wissen
Wie wir kategorischen Sex hätten
Denke ich lächelnd dabei der ich
Nur insgeheim von Liebe träume
Tatsächlich aber lieber das mögliche
Genieße um damit gut zu leben statt
Sich noch einmal am Absoluten so
Zu verausgaben das nichts mehr blieb
Wie Familie sich künftig ordnen wird
Ob es alternative Formen braucht
Wie wir eine tragfähige Basis finden
Mit weniger Liebe und mehr Vernunft
Wird die Zukunft diskutieren müssen
Damit gutes Bestand haben kann
Weiß ich genau worauf ich achte
Statt blind dem Gefühl zu folgen
Wird die Zeit zeigen was bleibt
Und Wert für beide auch hat
Wer alles in einer erwartet wird
Sicher enttäuscht von ihr werden
Während ohne alle Erwartung der
Genuss mit positiver Überraschung
Verbunden das Leben verschönt
Die große Liebe zu verlieren aber
Dafür das Leben lieben zu lernen
Um geliebtes dann zu teilen ist
Ein relativ lohnender Tausch
Denke ich heute mit Abstand
Über absolute Liebe lächelnd
Was zählt ist Zuverlässigkeit
Mehr als rasend wilde Leidenschaft
Warum ich nicht mehr suche sondern
Genieße was da ist und kommt

jens tuengerthal 19.10.20

Alternativlos

Ist irgendetwas alternativlos
Oder gibt es das niemals in
Einer Demokratie weil diese
Vom Meinungsstreit stets lebt
Wäre also alternativlos quasi
Notwendig antidemokratisch
Frage ich mich angesichts der
Covidioten die Leben gefährden
Mit uneinsichtiger Dummheit
Gegen alle deutlichen Fakten
Aber wie sicher kann das sein
Ist die verlogene Alternativlosigkeit
Nicht das Problem was polarisiert
Wie finden wir Kompromisse
Die Vernunft und Gefühl genügen
Was beide Seiten wohl brauchen
Stimme dieses mal Thomas Bauer
In der Vereindeutigung der Welt zu
Dass politisch nichts alternativlos
Sein sollte in einer Demokratie
Außer dem Schutz des Lebens
Wirft mein Gewissen da ein was ja
Bei Corona betroffen wäre insofern
Ein weiter exponentielles Wachstum
Der Infektionen viele Leben gefährdete
Wie wir in den Nachbarstaaten sehen
Nun schleicht sich in die Gedanken
Ganz gewitzt und hinterhältig geradezu
Das Argument der Lebensschützer ein
Die jede Abtreibung verbieten wollen
Was ich um der Freiheit der Frauen willen
Natürlich ablehne für vorgestrig halte
Damit aber auf dünnem Eis stehe
Weil es eine willkürliche Entscheidung ist
Wann ich Leben schützenswert nenne
Warum ich die Freiheit der Frau hier
Höher gewichte als die des Kindes was
Sicher hilflos schützenswert wäre sonst
Die Schweden haben eine Alternative
Zur deutschen Strenge versucht lieber
Auf Vernunft und Disziplin statt Verbote
Gesetzt zum Preis sehr vieler Opfer
Ist uns das Leben der Alten und Kranken
Ein so großes Opfer wert oder niemals
Weil Freiheit über allem stehen muss
Wie ich die vorherige Existenz der Frau
Als Grund nahm ihre Freiheit über ihren
Bauch zu entscheiden für wichtiger zu
Halten als werdendes Leben zu schützen
Doch im Fall von Corona wo es nur um 
Zeitweise Einschränkungen geht finde ich
Das Leben der anderen schützenswerter
Halte Eingriffe in die Freiheit für gerechtfertigt
Was aber wie andere Länder zeigen eben
Nicht alternativlos ist sondern nur mir so
Erscheint weil ich Leben für nicht verhandelbar
Halte was eine Entscheidung auch ist die
Wie andere Länder zeigen Alternativen hat
Von der Todesstrafe bis zur Ignoranz des
Mannes im Weißen Haus für den sichtbar
Hunderttausende Tote kein Grund sind
An seiner Politik irgend zu zweifeln die
Wie von Frauen regierte Staaten zeigen
Deutlich erfolgreichere Alternativen hat
Ob die Demokratie dabei immer auch die
Beste Lösung zum Erfolg bringt oder nur 
Der Lauteste gewinnen kann könnte
Eine Frage sein stünde die Demokratie
Als Staatsform zur Debatte und gäbe es
Eine irgend taugliche Alternative dafür
Natürlich gibt es zahlreiche Alternativen
Von Monarchien bis zur Parteidiktatur
Was nach dem deutschen Grundgesetz
Aber unveränderlich nicht zur Debatte steht
Damit als Rahmen des Diskurses tatsächlich
Alternativlos wäre auch wenn jede Regelung
Theoretisch geändert werden könnte führt es
Nicht weiter den status quo zu debattieren
Solange er als unverrückbar geregelt wie
Keine Mehrheit in Sicht ist die dies änderte
Ob das hohe Infektionsgeschehen derzeit
Mutti wieder zum Eingreifen verführt mit
Einer endlich bundesweiten Regelung
Die sich erstaunlich viele wünschen ist
Noch offen aber sicher nicht alternativlos
Es gibt eine kleine Minderheit von Leugnern
Die gerne Covidioten genannt von denen
Wir annehmen es handele sich um etwa
Zwei bis acht Prozent der Bevölkerung
Auch wenn es schon 25% wären wie
Manche dieser Kreise von sich meinen
Was vermutlich bloße Phantasie ist blieben
Dreiviertel der Menschen also die klare
Mehrheit beim Kurs der Regierung jedoch
Zeigt deren lautstarker Protest
Auch wenn deren Sicht auf Wahn oder
Aberglaube gar Lügen aufbaut für sie ist
Das wissenschaftlich nötige keinesfalls
Alternativlos sondern die falsche Wahl
Es geht bei diesen Ansichten um Leben
Sie stehen sich unversöhnlich gegenüber
Die Kanzlerin folgt der Wissenschaft
Setzt um was danach nötig erscheint
Für Wissenschaftler alternativlos ist
Während Andersgläubige diesen Weg
Völlig unmöglich finden für sich und so
Fragt sich wie ein Land wieder geeint
Werden kann was im Glauben gespalten
Zum Glück gibt es diesbezüglich schon
Seit dem westfälischen Frieden mehr
Als 370 Jahre Erfahrung mit Lösungen
Welche den Glauben berücksichtigen
Die Zeit brauchen werden um friedlich
Von allen gelebt zu werden doch könnte
Den USA ganz anderes noch drohen
Scheint dort die Befriedung alternativlos
Auch wenn sie das Problem historisch
Schon als blutiges erfuhren weil
Politisch wenig alternativlos scheint
Sogar die Freiheit des Menschen als
Sklave war einmal verhandelbar wie
Die meisten Opfer dort derzeit auch
Nachfahren der Sklaven noch sind was
Manches über dieses Land verrät was
Seine Rolle noch nicht gefunden hat
Dafür seine Zukunft verspielen könnte
Aber auch das ist nicht alternativlos
Weil sie den Polarisierer wie Versager
Im Amt auch abwählen können wenn
Genug das Problem auch erkennen
Was noch relativ unsicher scheint
Doch wenn es friedlich enden soll
Braucht es eine große Toleranz
Gegenüber der Vieldeutigkeit der Welt
Die eben Ambiguitätstoleranz die
Andere Ansichten zulassen kann
Ohne sie moralisch zu verurteilen
Auch wenn das sehr schwer fällt
Wo es um Menschenleben geht
Scheint die Gefahr einer Diktatur
Der korrekten Meinung letztlich
Noch viel gefährlicher für ein
Dauerhaft friedliches Zusammenleben
Weil alles Totalitäre tödlich endet
Die Wut nur noch anstachelte wie
Unterdrückung keinen Frieden fördert
Was alternativlos fast schon klingt
Aber eigentlich nur die Natur nimmt
Wie mit ihr zu leben endlich versucht

jens tuengerthal 19.10.20

Erotikunschärfe

Was macht erotische Spannung aus
Ist es das Vorspiel der Vereinigung
Endet alle Erotik mit Beginn des Sex
Oder zählt mancher noch dazu aber
Natürlich nackt ineinander spätesten
Gibt es mehr oder weniger erotischen
Sex der beim Vollzug den Status
Verändert von der Erotik zum dann
Pornographisch sexuellen Handwerk
Ist Wäsche die noch verbirgt sinnlicher
Als natürliche Nacktheit und wenn ja
Warum ist Erotik mehr Spannung als
Bloßer technischer Vollzug dessen
Was nach der Natur der Fortpflanzung
Dient was eher biologisch noch klingt
Warum klingt es weniger sinnlich das
Ende des nervus pudendus zu küssen
Was Klitoris heißt denn Perlentaucher
Im Delta der Venus zu sein wieso ist
Eine behaarte Scham erotischer als
Pädophilie fördernde Nacktheit die
Aus Pornofilmen als Mode kam aber
Nur diesen Sex propagiert der meist
Bloßes Handwerk ohne Erotik ist
Könnte Erotik das noch nicht sein
Was im Verborgenen noch bleibt
Lust mehr als Hoffnung weckt ohne
Die letzte Erfüllung zu suchen
Von der Spannung mehr leben
Als der erstrebten Befriedigung
Im Kopf vor allem stattfinden
Was den Porno-Sex nicht
Abwertet aber einordnet denn
Die hohe Kunst scheint mir
Eine erotische Spannung miteinander
Entstehen zu lassen wie zu halten
Wobei unklar ist was es bei wem
In welchem Moment ausmacht
Wer schnelle Befriedigung sucht
Zumindest Bestätigung aus der
Des anderen zieht findet genug
Beim mechanischen Porno- Sex
Dabei stört die Erotik eher doch
Oft verschieben sich die Grenzen
Dabei die Spannung zu steigern
Viele Frauen finden die Erotik als
Reiz wichtiger weil sie keine
Befriedigung dabei finden können
Viele Männer schauen nur auf die
Schnelle Befriedigung ohne eine
Ahnung von erotischer Spannung
Die eine stete Balance bleibt
Zwischen noch nicht aber dafür
Steigender Sehnsucht nach dem
Womit vielfach Erotik endet dabei
Ist die königliche Kunst wohl die
Erotik als Spannung des davor
Auch danach aufrecht zu halten

jens tuengerthal 19.10.20

Sonntag, 18. Oktober 2020

Digitalmesse

Die Buchmesse zieht nach der
Ersten digitalen Messe ein sehr
Positives Feedback ist zu lesen
Na endlich dachte ich warum
Bedurfte es erst Corona wie
Über einer Millionen Tote um
Die Digitalisierung zu nutzen
Messen sind von vorgestern
Wie der Handlungsreisende
Sein Tod ist heute hoffentlich
Ökonomisch statt als stete
Virenschleuder in der Welt
Weiter unterwegs zu sein
Vergessen wir alle Messen
Deren letzte Messen bereits
Gelesen wurden und so war
Die digitale Buchmesse das
Requiem einer Branche die
In digitalen Zeiten schlicht
Überflüssig wurde jedoch
Nicht etwa die Bücher 
Die hoffentlich niemals
Sondern das Messeunwesen
Als eitriger Ausfluß des lang
Moribunden Handlungsreisens
Märkte und Handel werden
Digital oder nicht mehr sein
So gesehen war Corona heilsam
Allein das Kulturevent Buchmesse
Sollte sinnvoll ersetzt werden um
Erhaltenswertes zu erhalten aber
Messen braucht heute keiner mehr
Kultur hat ihren Preis dabei geht es
Um sinnvolle Veranstaltungen
Zur Vermittlung der Werte
Wie Vermarktung der Produkte
Alles übrige ist erledigt
Finde das erleichternd
Jedem echten Leser sind
Massen meist ein Grauen
Auswahl ist viel besser
Als die vorher Überschwemmung
Corona korrigiert und ist gut so
Reduktion auf wesentliches

jens tuengerthal 18.10.20

Sonntagsregen

Es ist einfach nur Sonntag
Lausche dem Regen draußen
Wie der Musik eher drinnen
Folge dem Echo in mir
Denke an die Liebe
Die für immer verlorene
Wie die wieder gefundene
Wandel und Fluss zwischen
Wechsel und Bestand
Nah der Mitte wie fern
Ergießt sich im Überfluss
Was spurlos verschwindet
Sind Schöße die Höhlen
Als Ziel ewiger Flucht
In schönste Sehnsucht
Geburtsort wie kleiner Tod
Eine für immer dann
Oder Wellen am Strand
Überflutender Lust die
Wechseln wie im Ozean
Wieder verschwinden
Wenn zum Gipfel erst
Gemeinsam gerollt gleichen
Sonntage der Befriedigung danach
Nichts muss mehr alles kann
Jenseits der fünfzig zählt
Jeder Tag zum Genuss denn
Irgendwann war dann Halbzeit
An einem Sonntag vermutlich
Höre Musik und denke es war
Gut so und bin dankbar dafür
Ob Welle oder Höhle

jens tuengerthal 18.10.20

Samstag, 17. Oktober 2020

Leserleben

Viele wollen was erleben
Unternehmen darum etwas
Wollen immer was machen
Um nicht unbeschäftigt zu sein
Was ihnen langweilig wäre
Dachte lange auch ich müsste
Mehr machen um bloß nichts
Zu verpassen und quälte mich
Darum auf Reisen oder zu
Meist mich bald langweilenden
Veranstaltungen mit zu vielen
Menschen dabei um mich was
Aber zumindest den Vorteil hatte
Dabei schöne Frauen gelegentlich
Noch beobachten zu dürfen was
Eine meiner liebsten Formen des
Naturgenusses immer noch ist
Ließe ich das Lesen beiseite was
Wo es mich fesselt noch von jeder
Schönheit genug ablenken kann
Warum meine liebste Bar einen
Raum voller Bücher ohne Musik
Neben dem sonstigen Treiben hat
Wo ich Lesen und Schreiben kann
Gelegentlich mit Bekannten noch
Einige Worte wechsle um sich am
Caféleben zu beteiligen doch erste
Priorität hat immer die Lektüre
In die einzutauchen ich meistens
Den üblichen Gesprächen vorziehe
Dies ohne etwas gegen Menschen
Zu haben besonders wo weiblich
Aber das eigentliche Leben findet
Für mich zwischen Buchseiten statt
Die Realität ist eine bloße Illusion
Denke ich in Bücherwelten versinkend
Zu gerne und wie weit entführen mich
Diese jeden Tag nach Laune noch
Wie heute wieder wo ich mit Anne Weber
In den Versen ihres wahrlich großartigen
Werks Annette ein Heldinnenepos durch
Frankreich zu Zeiten des Weltkrieges mit
Einem Mitglied der Résistance wandelte
Ein wenig in der italienischen Renaissance
Auf den Spuren Petrarcas spazierte um
In Erinnerung dessen zu Montaigne noch
Zu greifen der neben dem Galiani Band
Mit den Texten aus der Renaissance
Seinen Platz noch immer hat und so
Nochmal nach Frankreich zu ziehen
Von wo ich für ein Kapitel sodann noch
Nach Palästina ging zu Josephs Vater
Der sich bei seinem Onkel noch verdingt
In Manns großem Joseph und seine Brüder
Für einige Seiten im Mittelalter zu weilen
So bleibt die Lektüre immer ein Erlebnis
Was mich mit seiner Vielfalt erfüllt wie
Glücklich macht und genug in der Welt
Herumtreibt als dass ich den Drang hätte
Noch irgendwo hin zu müssen um dort
Die Worte zu finden die meine Verse
Suchen vom Glück zu erzählen was
Ein Leben als Leser ist voller immer
Neuer unerwarteter Erlebnisse die
Jenseits aller äußeren Mißgunst oder
Des hässlichen Ehrgeiz mit dem sich
Menschen so gerne übertrumpfen nur
Dem sich erschließt der liest sich also
Auf die Reise in seinem Kopf begibt
Dem größten Universum was wir nur
Haben und betreten können denke ich
Glücklich ein Leser geworden zu sein
Auch dank meiner viel vorlesenden
Mutter die früh diese Liebe weckte
Und habe so in einer kleinen Bibliothek
Eine Welt die größer ist als alles was
Ein nicht mehr zeitgemäßes Reisen
Durch die Welt mir offenbaren könnte
Das da sein wird von vielen überschätzt
Viel wichtiger ist ein glückliches Dasein
Was sich der Leser mit seiner Lektüre
Selbst erschafft und so lebe ich mit
Wenig dessen ich bedarf zwischen
Schönen Büchern und habe alles
Was Mensch nur erleben kann noch
Seitenweise vor mir und bin dankbar

jens tuengerthal 17.10.20

Coronakompromisse

Länder heben Verbote auf
Wie gerade Mecklenburg
Oder vermutlich bald Berlin
Weil sie nicht ganz auf die
Wichtigste Quelle ihrer sonst
Spärlichen Einnahmen verzichten
Wollen und können was wiederum
Zeigt der Wert des Lebens ist
Scheinbar verhandelbar sobald
Ein wenig weiter gedacht wird
Was ich erschreckender finde
Als all den autoritären Unsinn
Der auf der Suche nach Lösungen
Von der Politik verzapft wird
Es gibt daher gerade viel
Hin und her ohne Linie
Was föderaler Vielfalt entspricht
Aber nicht wirklich weiter hilft
Sage es eigentlich nur ungern
Weil Wiederholung langweilt
Es gibt nur eine Antwort die
Derzeit Perspektive noch hat
Bleibt zuhause und lest Bücher
Schaut fern wenn es zum Lesen
Geistig nicht mehr reicht aber
Hört auf die Vernunft der Kanzlerin
Die bis dato immer richtig lag
Auch wenn ich sie nie wählte
Vergesst politische Lager damit
Das ganze gut noch ausgeht
Bis nächstes Jahr geht es weiter
Dann sehen wir was kommt
Entdeckt euer Zuhause neu
Macht es euch so schön wie
Nur möglich genau dort damit
Es eine bessere Zeit wird
Lebenskunst heißt es sich
Mit dem was ist schön zu machen
Dies ist der nötige Kompromiss
Nicht die von Gier getriebene
Erlaubnis zu egal was sonst
Lernt im Kopf zu reisen ohne
Alle Übelkeit genießend damit
Es nicht noch schlimmer wird
Und vergesst große Feste egal
Aus welcher Kultur ihr stammt
Sagt wo Probleme anfangen
Statt Statistiken zu verbiegen
Wenn alle vernünftig sind sinkt
Die Gefahr des Lockdown klar
Wo nicht kommt er ganz sicher
Ein Virus macht keine Kompromisse
Verhandelt mit niemandem dabei
Wer einmal die Kontrolle verliert
Hat bald grauenvolles vor sich
Wer jetzt in Urlaub fährt oder reist
Hat den Ernst der Lage nicht
Verstanden warum es Zeit ist
Dies asozial zu nennen statt
Kompromisse im Verdienst noch
Zu suchen die Gerichte ohnehin
Prüfen werden weil irgendwer
Ganz sicher klagen wird
Ein Appell an die Vernunft wäre
Aufgeklärt und hilft allein weil
Stupide Autorität nur Widerstand
Bei zu vielen noch weckt
Aufklärung heisst Befreiung aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit
Wer Leben rettet tut Gutes
Wer sie unnötig gefährdet
Muss bekämpft werden ohne
Alle politischen Kompromisse
Aus Schutzpflicht des Staates

jens tuengerthal 17.10.20

Lusterwachen

Auf dem Diwan voller Lust
Erwacht und an sie gedacht
Wie wir dort ineinander versanken
Tief und innig uns genossen
Bebend miteinander überliefen
Zuckend uns im Arm lagen
Voller Sehnsucht nach mehr
Was schon alles war was
Sein kann ist nichts so schön
Wie die Erinnerung ans erste
Mal mit ihr und gerne
Immer wieder
Überall

jens tuengerthal 17.10.20

Freitag, 16. Oktober 2020

Sperrstundenverwirrung

Die Sperrstunde verwirrt alle
Regierungen Richter Bürger
Gilt sie oder nicht und wie
Sinnvoll ist sie wirklich noch
Oder gerade jetzt fragt sich
Während Berliner Richter
Sie als Unrecht aufhoben
Führte NRW sie neu ein
Unklar wer dagegen klagt
Bleibt noch völlig offen
Was sagt die nächste Instanz
Geht Vertrauen verloren wenn
Der Rechtsstaat mal streitet
Oder belegt es wie gut dieser
Auch in Krisenzeiten funktioniert
Plädiere für letzteres denn
Natürlich irrt die Verwaltung
Nicht nur ausnahmsweise mal
Sondern im Neuland gerne 
Dann muss korrigiert werden
Was kein Drama ist sondern
Rechtsstaat eben beweist
Dann wird kritisch geprüft
Vernünftig hoffentlich auch
Endlich neu entschieden
Wir brauchen mehr Vernunft
Aber weniger Gehorsam der
Nicht mehr kritisch denkt nur
Soweit es dagegen nötig ist
Sollten wir Klarheit haben
Noch wissen wir wenig
Sein wir achtsam aber
Wach und kritisch dabei
Freue mich über dieses
Urteil des Verwaltungsgerichts
Weitere Instanzen werden folgen
Verbote der Beherbung werden
Teils aufgehoben teils nicht
Forscher träumen von Absperrung
Ganzer Risikogebiete wie am RKI
Richter werden diese leicht
Totalitären Träume begrenzen
In der Mitte liegt die Vernunft
Wir werden weiter darüber streiten
Das ganze nennt sich Demokratie

jens tuengerthal 16.10.20

Liebesmut

Liebe erfordert viel Mut
Besonders angesichts der
Immer wieder tragischen
Folgen solcher Geschichten
Die wenig Hoffnung machen
Es ändere sich je etwas
Im konventionellen Rahmen
Dennoch wagen immer noch
Erstaunlich viele das große
Abenteuer mit ungewissem
Ausgang jedesmal wieder
Als lernten sie nichts aus
Schmerzvoller Erfahrung
Im Gegenteil halten wir
Die Vernünftigen für eher
Gefühllos wie unfähig zu
Echter Liebe während wir
Im normalen Leben sie für
Narren ansonsten hielten
Aber die Liebe setzt alle
Bedingungen außer Kraft
Warum wer es wirklich wagt
Soviel Mut wie Wahnsinn
Immer wieder beweist
Allerdings fragt sich ob
Wer ein Narr längst ist
Noch ohne jeden Durchblick
Mutig sein kann oder eher
Blind dem Gefühl folgt was
Zwar mutig klingt angesichts
Der oft katastrophalen Folgen
Aber nüchtern betrachtet eher
Schlicht bescheuert wohl ist
Wenn auch im besten Sinne
So folgen wir wahrem Gefühl
Ganz im Sinne der Natur die
Auf Fortpflanzung noch zielt
Solange ich mich frage ob es
Vernünftig sein kann sich zu
Verlieben bin ich es nicht
Jenseits aller Fragen beginnt
Was uns bescheuert ausmacht
Und so erfordert die Liebe wohl
Am Ende keinen Mut wenn sie
Kommt ist sie da und ist was sie ist
Mehr ist es nicht wie Erich wusste
Also hilft nur abwarten und Tee
Trinken bis zum nächsten mal

jens tuengerthal 16.10.20

Lippenöffnung

Wenn Lippen sich treffen
Nennen wir es gern küssen
Keusch noch wo ungeöffnet
Erotisch wo nicht geschlossen
Lustvoll wenn eindringlicher
Sich zwei innig verschlingen
Gipfelt die Lust wo zungig
Alle Lippen geöffnet auch
Der Perlentaucher wieder
Aufgetaucht fündig wird
Um sich am Überfluss
Ganz zu verschlucken
Am Ende wieder die nun
Geöffneten Lippen zu küssen
Bevor sie sich endlich ganz
Versunken umeinander
Schließen im Kuss

jens tuengerthal 16.10.20

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Kastensex

Drohen wir alle Vielfalt der Welt 
In Kästchen nur vermeintlicher
Wegzusortieren und damit zu
Erledigen statt offen zu bleiben
Frage ich mich nach der Lektüre
Eines weiteren Kapitels im Buch
Die Vereindeutigung der Welt von
Thomas Bauer und neige wieder
Dazu seinen sehr katholischen
Schemen zu widersprechen die
Sich vor der unterscheidenden
Welt zu fürchten scheinen also
Meinen die LGBTQ-Differenzierung
Die natürlich ungenügend ist
Führe mehr zur Kästchenbildung
In der Identität die Uneindeutiges
In Zwischenwelten gerade sexuell
Nicht mehr einfach zuließe was
Dem Betrachter fragwürdig schon
Erscheint aber weil es die Vielfalt
Wo sie Gleichberechtigung fordert
Als zu schematisch bezeichnet
Frage ich mich warum Bauer hier
Tomaten und sexuelle Orientierung
Die zuerst ein Akt der Befreiung ist
Mit vorigem Rassismus gleichsetzt
Was auch dann absurd mir scheint
Wenn ich die Zucht von Monsanto
Als kritisch für die Vielfalt sehe
Weil es beim Kampf um Anerkennung
Als Weg zur sexuellen Freiheit
Gerade nicht um Gleichmacherei
Sondern Anerkennung der Vielfalt
Die als solche gut ist eher geht
Zwar mag im Versuch der Definition
Dessen was LGBTQ ist auch Schemen
Geben die nicht alles erfassen
Zwischenformen übersieht die
Für viele noch Normalität sind
Weil ein klares Bekenntnis zur
Eigenen Sexualität ihnen noch
Aus vielen Gründen verwehrt wird
Deren stärkster lange noch im
Aberglauben lag wie ihn auch die
Von Bauer als vieldeutig gelobte
Katholische Kirche bis heute 
Vertritt und bestraft auch wenn
Ihre Mitarbeiter dafür die größte
Organisation für sexuellen Missbrauch
Über Jahrtausende aufgebaut haben
Hinter einem moralischen Mantel
Der gerade die Befreiung mit dem
Angebllich unfreien LGBTQ Kästchen
So nötig machte die Bauer verurteilt
Sehe zwar die Gefahr bloßer zu
Schlichter Sortierung unter dem
Neuen Deckmantel doch gibt dieser
So viel mehr an Freiheit um die
Eigene Identität zu finden dass
Die Benennung am Ende doch
Für viel mehr Vielfalt sorgt als
Es bis dato gab und darum doch
Das geringere Übel ist während
Wer Rom für Ambiguität lobt aber
LGBTQ kritisiert sich eher als ein
Ewiggestriger Konservativer zeigt
Denn als Anwalt der Vielfalt offenbart
Die ihm scheinbar ferner liegt
Möge jeder mit Sex nach seiner
Fasson glücklich dann werden

jens tuengerthal 15.10.20

Exponentialwunder

Manche wundern sich noch
Über den radikalen Anstieg
Der Coronazahlen momentan
Andere wiederholen nur was
Schon im Frühjahr klar war
Exponentielles Wachstum kommt
Immer schubweise sehr heftig
Erhöht um ein vielfaches des
Vielfachen rasend schnell
Was kein Wunder logisch ist
Sondern schlichte Mathematik
Mit sich selbst mal genommen
Vervielfacht sich das Ganze
Dabei wird nicht nur addiert
Was an Infekten dazukommt
Sondern selbiges multipliziert
Noch dazu mit sich immer mehr
Es ist keine Glaubensfrage
Wie gestern ein Covidiot noch
Gegenüber mir argumentierte
Den ich für belesen wie zugleich
Leichtsinnig klug auch noch hielt
Der sich im Nachtleben beschränkt
Deshalb genervt alles übertrieben
Findet und dumm autoritär aber
Nichts vom Wachstum versteht
Dabei ist es keinerlei Wunder
Sondern Natur die funktioniert
Berechenbar nachvollziehbar
Wer sich da verfolgt fühlt hat
Andere psychische Probleme
So mahnte die Kanzlerin noch
Die Ministerpräsidenten dringend
Zu nötigen Maßnahmen ohne den
Üblichen Egoismus in Konkurrenz
Sie begriffen es wohl nur teilweise
Die Diskussion um das hier völlig
Unsinnige Beherbergungsverbot
Was Grenzen im Land zieht wie
Testkapazitäten unnötig bindet
Offenbart viel Uneinsichtigkeit
Solange die Infekte exponentiell
Wachsen ist alles Reisen asozial
Gehört aus allen Risikogebieten
Von alleine schon verboten
Verbietet sich mit etwas Vernunft
Wer es dennoch tut braucht nie
Staatlichen Schutz noch sondern
Sollte verantwortlich gemacht werden
Also persönlich dafür haften 
Wenn Gefahr so nah droht
Wachstum exponentiell ist
Damit unkontrollierbar wird
Geht es nicht um lokale Interessen
Sondern bundesweite Gefahren
Die eine klare Reaktion erfordern
Den Lockdown zu verhindern
Nur beweist die nervige Diskussion
Wie gut die Demokratie funktioniert
Haben inzwischen alle bemerkt
Nun könnte Merkel das nötige
Bitte schnell regeln um noch
Schlimmeres zu verhindern
Sonst geht es exponentiell weiter

jens tuengerthal 15.10.20

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Freitoddialog

Mit dem wunderbaren Dialog
Zwischen Plotin und Porphyrios
Seinem Schüler der Epikur nahe
In vielem auch stand während
Plotin in Nachfolge Platons steht
Enden die Opuscula Moralia
Jene düstere dialogische Operette
Auf die Moral und das Leben die
Der schon tragisch früh mit 39
Versterbende aber immer kranke
Giacomo Leopardi so weise wie
Genial mit 27 schrieb so das
Sein wie seine Normen so sehr
Hinterfragte dass kein Ausweg
Mehr möglich schien als sich
Verfrüht zu verabschieden um
Noch unübertroffen zu bleiben
Ob mangelndes Zutrauen dazu
Genügt weiter zu machen wäre
Angesichts des großen Opus des
Auch am zu vielen Lesen erkrankten
Genies wohl der Frage wert die
Gleich zum Thema der beiden
Philosophen führt die sich über das
Recht und den Grund zum Freitod
Angesichts des Jammers des Lebens
Auseinandersetzen und während der
Jüngere Porphyrios seinem Lehrer
Plotin zu beweisen versucht dass er
Gute Gründe hätte zu gehen gerade
Angesichts des Jammers der Welt
Wie dem was ihm bevorstände
Erläutert warum Platon irrte der
Die Drohung der Folgen des Freitod
Als Grund zur Angst entwarf um die
Menschen zur Ordnung zu mahnen
Welche angesichts des Schreckens
Den das Leben mit Schmerzen wie
Anderen Leiden ausübt unfair wäre
Was indirekt die christliche Hölle auch
Als alberne Drohung infragestellt damit
Geradezu revolutionär im 19. Jahrhundert
Im katholischen Italien noch war
Vielen bis heute vorkommt die sich
Immer noch icht vorstellen können
Dass nach dem Tod alles endet
Nichts mehr ist als Freiheit vom Leid
Darum aus Furcht vor Strafe weiter
Noch ihr Elend ertragen ohne eine
Perspektive warum der Himmel auch
Als weiterleben erfunden wurde um
In der realen Aussichtslosigkeit des
Elends der meisten diesen noch im
Erfundenen Jenseits zumindest
Eine Verbesserung zu versprechen
Die zwar keiner überprüfen kann
Warum sie auch fest glauben sollen
Im Glaube Sicherheit zu finden der
Doch nur jenseitige Angst verbreitet
So nimmt Porphyrios die Position des
Epikur ein der auch vertrat es sei gut
Aufrecht im rechten Moment zu gehen
Wenn es keine Perspektive mehr gibt
Allerdings bis dahin das gute Leben
Lieber mit Freunden in seinem Garten
Bei Brot Wein und Käse genießen wollte
Uns so versucht Plotin nach anfänglich
Moralischen Ermahnungen die nicht
Gegen die Entschlossenheit des
Freundes verfingen diesen zumindest
Mit Liebe zu ermahnen ihn doch nicht
Im realen Elend allein verlassen
Sich lieber gegenseitig beizustehen
In dem mühseligen Leben was doch
Gemeinsam erträglicher wäre und holt
Ihn damit da ab wo der am Leben längst
Verzweifelte steht um gemeinsam noch
Das Beste daraus zu machen worin auch
Eine Pflicht der Freundschaft bestünde 
Die alle Mühsal besser ertragen lässt
So wollen sie unter Freunden bleiben
Die auch nach ihrem Tod noch von ihnen
Gut reden werden in Erinnerung womit
Eine nicht transzendente Brücke über
Das Leben und ein Grund guten Handelns
In der Gegenwart eingeflochten wird der
Auf jede Erfindung verzichtet und in der
Freundschaft Grund zu Sein genug findet
Es gibt wohl viele gute Gründe auch am
Leben und der Quälerei zu verzweifeln
Doch gibt es auch manchmal noch einen
Zu bleiben den Freunden zuliebe womit
Die genialen oft todesnahen Texte des
Klugen und gebildeten Leopardi der ein
Lesender Fürst aus Überzeugung war
Einen wunderbaren Abschluss fanden
Es ist Unsinn das Elend der Welt wie
Der vielen Leidenden schön zu reden
Weder ist alles wunderbar noch steht
Uns wenn wir hier gut sind ein Paradies
Bevor sondern nur Nichts was aber
Aufzuschieben aus Freundschaft oder
Liebe doch manchmal noch lohnen kann
Wie auch das Ende großer Liebe immer
Grund genug sein kann zu gehen dann
Aber Freunde zu finden die einem sagen
Bleib damit wir es gemeinsam ertragen
Es so schön wie eben möglich machen
Ist ein wunderbares Ende denke ich
Der auch schon manches mal sehr nah
Diesen Gedanken so auch zurückfand
Warum auch diese Worte wieder denen
Geweiht sein ohne alles Übersinnliche
Die Grund genug zu bleiben gaben
Denn mehr als Nichts ist immer noch

jens tuengerthal 14.10.20

Liebesepos

Der Parzival als das große
Epos über Ritterlichkeit wie
Den heiligen Gral lag mir
Bisher immer eher fern auch
In seinem Weg zur Religion
Der den Atheisten nur nervte
Doch wie sehr verkannte ich
Welch großen Liebesepos
Wolfram von Eschenbach
Mit diesem Roman in Versen
Schuf der vor allem von den
Starken Frauen erzählt um
Parzival und Gawain wie
Ihrer Liebe und dem Weg
Der zu ihnen führt was sie
Zu welchen Handlungen
Mit weitreichender Wirkung
Verführte und wie sehr die
Liebe und ihre Irrwege alles
Bestimmt im Leben der Helden
Als Teil der Artusepik werden
Aventiuren nach Ritterart erlebt
Doch scheint der übliche Rahmen
Von Kämpfen und Abenteuern
Mehr das Mittel zu sein von
Liebe und Sex zu erzählen
Sind die emotionalen Prüfungen
Wichtiger als die Kämpfe der
Ritter um ihr Heldentum
Wenn der erst Narr Parzival
Durch emotionale Reifung
Im Gespräch mit dem Eremiten
Zum Gralsritter wird sind es
Stets Frauen die Gawain wie
Parzival reifen lassen wie die
Kraft des Bösen Klingsor der
Einst vom Gatten seiner Geliebten
Der Frau des Königs von Sizilien
In flagranti beim Sex ertappt
Kastriert wurde und dafür nun
Frauen gefangen hält die Gawain
Zu befreien sich durch das
Verzauberte Schloss des Herzogs
Welcher der Magier auch ist
Kämpfen muss was nach der
Überfahrt ins jenseitige Reich
Das neben der Welt also liegt
Gawains große Aufgabe wird
Als Retter der Frauen des
Impotenten Magiers mit seiner
Standhaften Manneskraft die
Am Schluss nur völlig erschöpft
Das Schild des Glaubens über
Sich hält als letzte feste Burg
Für das Geistige was nach
Allen eroberten Betten noch
Jenseits besiegter Löwen bleibt
Und so wird auch der ach so
Heilige Gral als Symbol für die
Ewige Jugend in der Wirkung
Zum Viagra des Mittelalters
An dem Ort an dem Ritter
Ihre Standkraft ganz nackt
Ohne jede Rüstung und Waffe
Beim nötigen zarten Minnedienst
Auch noch beweisen müssen
Im eben Ursprung der Welt
Was Christen nur des Reizes
Wegen auf den Kopf stellten
Weil verkehrt wie von hinten ist
Aber Delta der Venus bleibt
Wo sich im zusamnen Kommen
Erst wahre Liebe auch beweist
Und sich damit alle Kreise als
Vereinigung der Welt schließen
In der es jenseits aller Sagen
Um Lust und Liebe nur geht
Der Parzival handelt von nichts
Als großer Liebe und Sex
Verschlungen erzählt wie mit
Religion verbrämt aber doch
Bleibt die Liebe zu starken
Frauen die errungen sein wollen
Kern allen menschlichen Seins
Der Rest ist bloße Dekoration
Auch wenn wir tun als sei es
Genau anders herum und die
Magie nicht Teil der Natur
Die uns damit gern überlistet
Sogar Wiederholung noch so
Reizvoll zu finden wie beim
Alleresten mal was aber im
Schnee stapfend schöner ist
Als beim Sex meistens noch
Dafür im geteilten Gipfel das
Höchste Glück der Welt uns
Beschert für das zu sterben lohnt
Weil mehr ohnehin nicht mehr kommt
Wo kleiner Tod untertreibend scheint
Was himmlische Bilder vom Gral
Als geheimem Schlüssel dazu
Erst tiefgehend verständlich macht
Liebe und Lust zu teilen ist alles
Mehr kann nie sein aber wenn du
Eins zumindest genießt sei lieber
Bescheiden zufrieden der Weg ins
Paradies ist eng verschlungen
Unerwartet tut er sich auf wo du
Es am wenigsten erwartest noch
Doch tief versunken dann wird
Alles irdische miteinander erst
Zu höherer sexueller Weihe
Im perfekten Akt überschritten
Um nichts anderes geht es
Im Parzival als Sex und Liebe
Was mir doch nahe liegt

jens tuengerthal 14.10.20 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Herbstwanderung

Wie bunt leuchtet wieder
Der Herbst an den Bäumen
Wie herrlich sind die Farben
Ein Leuchten wo die Sonne
Sie unter blau bescheint
Dezent herbstlich getönt
Wenn wie so oft bedeckt
Neues Leben und naher Tod
Nebeneinander wie zugleich
Auf kleiner Herbstwanderung
Vom Hansaviertel die Spree
Entlang den Berg hinauf alle
Spiele der Farben genossen
Leuchtend strahlend in der
Immer wieder Sonne gerade
Am Anfang wie Ende besonders
Dafür mild gedämpft inmitten
Unter mehr Wolken dort ist
Eine Herbstwanderung im
Hochrisikogebiet die beste
Form kontaktloser Fortbewegung
Und so immer ein bunter Genuss
Irgendwie zwischen den Welten
Sterbend erst erblühend wie viele
Wunderbare kleine Tode zeigt
Der Herbst uns alles was Leben
Kann in einer Jahreszeit als Königin

jens tuengerthal 

Herbstlicht

Herbstlicht ist klarer 
Trotz gelegentlich Nebel
Ist es wo himmelblau
Oben ein Traum unten
Keiner vergisst den November
Mit so wenig Licht überhaupt
Wenn Grau alles dominiert
Was Heine den traurigen Monat
In Deutschlands Wintermärchen
Noch nannte aber eigentlich eine
Typische Herbstgeschichte war
Die über Fürstenwilkür klagte
Heller und schöner scheint mir
Die Stadt in der Oktobersonne
Klarer und weicher zugleich
Höre im Hansaviertel deutlich
Den überall Verkehr aber
Sehe Natur und Beton am
Tiergartenrand versöhnt
Während das Grün sterbend
Noch wunderbar bunt wird
Wirkt das Blau sommerlich
Dachkanten spiegeln das Licht
Gleißender Sonne ganz nah
Es ist halt Herbst mehr nicht

jens tuengerthal 13.10.20

Montag, 12. Oktober 2020

Glücksschmiede

Sind wir die Schmiede unseres
Glücks oder stets Opfer des
Allmächtigen Schicksal was
Nimmt oder gibt ohne unseren
Willen dabei weiter zu beachten
Betrachte ich das Universum
Als ganzes ist mein Wille nichts
Ob der Rand der Lichtstraße
Auf dem wir zufällig leben
Von uns gewollt ist oder nicht
Betrifft die Energie nicht 
Welche ihn weiterhin bewegt
Untergehen oder bestehen lässt
Es kommt auf uns so gesehen
Überhaupt nicht mehr an
Es kommt und geht dort
Was Natur allein bewegt
Egal was wir wollen würden
Darum interessiert es mich
Überhaupt nicht was dort ist
Wie wir uns dabei fühlen
Hängt an unserer Haltung
Über diese entscheiden wir
Insofern das Gefühl bestimmt
Was auf Dauer glücklich macht
Hängt das dem gegenüber wir
Ohnmächtig sind in der Wirkung
Allein an unserem Willen womit
Sich zeigt wir können nichts
Ändern haben aber zugleich
In der Hand wie es wirkt
So gleicht die Willensfreiheit
Einer Illusion wie sie aber auch
Bestimmender Teil unserer Natur ist
Damit selbstverständlich Wirklichkeit
Vieles ist so beides zugleich uns
Zwischen Traum und Realität
Können wir uns zumindest
Vormachen alles sei so wie
Wir es wollen und damit
Glücklich leben und was
Mehr sollten wir wollen

jens tuengerthal 12.10.20

Absturz

Die radikalen Rechten sind
Abgestürzt bei der Wahl in
Wien was nur lokal eine
Bedeutung hat aber zeigt
Auch die Wähler der Populisten
Sind nicht naiv sondern
Bestrafen Lügen deutlich
Was zu gelassenem Umgang
Mit allen Populisten nun rät
Lieber weniger Polarisierung
Sie erledigen sich meist selbst
Die Demokratie ist stabil
Ignorieren und blamieren
Nach kurzer Regierung
Hat die Erben Haiders
Natürlich geschrumpft
So wird alles gut so
Es braucht weniger
Radikale Antifaschistischen
Als Geduld und Vertrauen
In eine starke Mitte die
Letztlich stabil bleibt

jens tuengerthal 12.10.20

Authentizitätswahn

Der Wahn nach Authentizität
Greift immer mehr um sich
Diagnostiziert Thomas Bauer
In Die Vereindeutigung der Welt
Diesmal sehr treffend für alle
Bereiche von Kunst bis Architektur
Aber auch etwa für den Islamismus
Wie dem Bedürfnis diesem zu folgen
Beschreibt es dabei als ein typisch
Artifizielles Problem dem genau die
Ambiguität fehle weil es nur auf eine
Schlichte Eindeutigkeit in eben der
Vermeintlichen Authentizität zielt
Die zum Wert an sich wird auch
Wenn ein Fanatiker genauso
Authentisch ist wie ein Fälscher
Fragt sich was am Ende bleibt
Von der vermeintlichen Echtheit
Die Bauer im Widerstreit zur Kultur
Als dem vom Menschen geschaffenen
Sieht von dem sich entfernt wer mehr
Nach der Natur in allem noch sucht
Die sich in der Authentizität ausdrücke
Richtig dabei ist sicher dass Kunst
Die authentisch sein will eigentlich
Sich ihres Werts als Kultur beraubt
Das also paradoxe Bedürfnis wird nun
Zum Werkzeug einer großen Lüge
Die ihre Wurzeln in einem Ideal hat
Was schon Rousseau so erwartbar
Wie verlogen beschwor die viele
Im zurück zur Natur sehen aber dabei
Die Wurzeln dieser Ideologie ignorieren
Die eigentlich schon bei Adam und Eva
Wie der Geschichte vom Paradies als
Gegenentwurf zum Gilgamesch-Epos
Ihren Anfang nahm in der babylonischen
Gefangenschaft der Juden wie dem
Versuch der jüdischen Priester mit der
Verschriftlichung ihrer Religion wie dem
Eigenen Gründungsmythos der Kultur
Der weiter entwickelten Babylonier ein
Ideal entgegen zu stellen welches ihr
Volk zusammenhalten kann was mit der
Sage vom ursprünglichen Paradies wie
Der Vertreibung aus diesem geschah
Einer schlichten Opposition zum viel
Kultivierteren Gilgamesch-Epos in dem
Eine Stadtkultur ihre Zivilisation feiert
Woraus in allen von diesen Texten
Weltweit beeinflussten Kulturen sich
Das zurück ins Paradies Ziel entwickelte
Was die Jünger Rousseaus in der Natur
Andere im geaberglaubten Himmel sehen
Die Moderne in der Authentizität sieht die
Wie eine nicht hinterfragbare Monstranz
Vor sich her getragen noch wird ohne die
Gründe oder Folgen kritisch zu reflektieren
Monstrosität in der Architektur legitimiert
So ist die Beschwörung von Authentizität
Als Wert das Bedürfnis nach Natürlichkeit
Die wesensmäßig das Gegenteil von Kultur
Als menschlich geschöpfter Welt ist warum
Eine Kultur die zuerst Authentizität erstrebt
Ihr den höchsten Marktwert auch gibt sich
Aus Gründen die im Aberglauben liegen
Dessen sie sich selten noch bewusst ist
Selbst beseitigt und ad absurdum führt
Kultur lebt davon kultiviert zu sein also
Nicht naturbelassen sondern geformt
Nur geben sich alle gern der Illusion hin
Die reine Natur wirklich zu lieben obwohl
Sie dies nur in menschlicher Form wollen
Doch lassen entsprechend immer mehr
Menschen etwa im Internet alle Kultur
Also auch den Anstand im Gespräch
Fallen was dann eben authentisch ist
Auch wenn sich noch empört wird
Ist dies nur die logische Konsequenz
Die zu hinterfragen so nötig wäre um
Kultur wieder kultiviert zu schätzen
Statt wertlose Authentizität zu loben
Die zurück zur unkultivierten Natur
Den entsprechend rohen Mensch führt
Wie sie Reality-TV so gerne verkauft
Mit der erwartbar primitiven Verrohung
Fern aller Kultur was auch Bauer zurecht
Deutlich kritisiert dabei jedoch verpasst
Die Gründe der Entwicklung zu hinterfragen
Welche in Babylon ihren Anfang nahm wo
Ein besiegtes schlichtes Hirtenvolk seine
Identität mit dem Ideal vom authentischen
Paradies unter ihre Anhänger warf was
Die drei abrahamitischen Religionen dann
Über die ganze Welt weitertrugen woraus
Ein Rousseau so sehr schöpfte wie die
Kunst und Kultur bis in unsere Tage
Statt den eigenen Wert zu schätzen
Die kultivierende Wirkung der Kultur
Die Vielseitigkeit zulässt wie hervorbringt
Zwar irrt Thomas Bauer wenn er meint
Authentizität schade Vieldeutigkeit mehr
Sie sucht diese im individuellen was echt
Alleine sein soll ja gerade aber der Wunsch
Nach einer idealen Natur negiert alle Kultur
Die unseren Umgang zivilisiert wie Kunst
Als hohes Kulturgut erst wertvoll macht
So sucht der Authentizitätswahn gerade
Den individuellen und echten Ausdruck
Schadet Vieldeutigkeit also nicht auch
Wenn es zu Bauers konservativem Tenor
Gut passt dies zu bemängeln irrt er dabei
Führt seine These aufs Glatteis von dem
Er keinen Boden mehr gewinnen kann
Den Wahn zur Authentizität kritisiert er
Richtig mit teils guten Argumenten doch
Ihm seine Natur vorzuwerfen geht fehl
Weil diese gerade Vieldeutigkeit bringt
Die aus authentischem Ausdruck resultiert
Falsch an ihm ist seine logische Ablehnung
Der Kultur bei Erhöhung unkultivierter Natur
Als vermeintliche authentische Kunst die
Schlicht unkultiviert wertlos damit bleibt
Was kritikwürdig ist statt mangelnder
Ambiguität die sie gerade fördert womit
Thomas Bauer sich in seiner Kernthese
Ohne Argument in die falsche Richtung
Verrante und etwas unstimmig wird was
Jedes weitere Wort an dieser Stelle hier
Überflüssig macht es bleibt nur Schweigen
Ideologie braucht keine Logik ist aber
Auch ohne jede nötige Schlüssigkeit

jens tuengerthal 11.10.2020

Sonntag, 11. Oktober 2020

Schmerznah

Heute traf ich zum Tee
Auf einer Bank eine Dame
Wir plauderten ein wenig
Uns einander vorzustellen
Fand sie sehr schön aber
Oder doch lieber weil leidend
Am Verlassen worden sein
Was ich zu gut auch kenne
Vielleicht darum erkannte
So sprachen wir vom Leid
Mehr als von den Träumen
Ihres ging über 15 Jahre
Halb so lang dauert es
Wieder frei zu sein sagen
Manche mit viel Erfahrung
Enthalte mich da lieber
Sage die Liebe kann alles
Wenn sie da ist und will
Nur ganz am Ende der Stunde
Auf einer Bank am Platz
Mit Regenschauer dazwischen
War die Zukunft ein Thema
Rein theoretisch natürlich
Es klingt eigentlich absurd
Da treffen sich zwei blind
Zum ersten mal mit vielleicht
Absicht zu irgendwas Schönem
Und reden vom Leiden an
Anderen die Geschichte sind
Aber es war irgendwie vertraut
Wir kannten es ja beide so gut
Was immer daraus wird
Findet Nähe sich manchmal auch
Eher überraschend wenn zwei
Sich vom Leid erzählen aber
Vor allem relativiert es alles
Die Frage die am Ende bleibt
Warum tun wir uns das für den
Traum von Liebe immer wieder an
Ob es bessere Lösungen gibt
Oder die Natur es schlicht so will
Wenn wer seine wirklich kennt
Bis es wer herausfindet machen wir
So weiter wie wir es kennen
Hoffen versuchen scheitern
Bis wir irgendwann merken
Es ist immer das gleiche
Das können wir weiter machen
Oder es lassen je nach Laune
Manche ändern auch was
Und werden damit glücklich
Bilden sie sich zumindest ein
Aber was weiß ich schon
Vom Glück und überhaupt
Wer sich so fühlt wird es sein
Denk ich und wünschte nur
Manchmal den Schlüssel dazu
Schon gefunden zu haben
Betrachte alles liebevoll
Eine Geschichte ganz ohne
Berührung noch - Ende offen
Vielleicht war es ein Märchen

jens tuengerthal 11.10.20

Sperrstundenlauf

Der Helmholtzplatz völlig leer
Ist eigentlich unvorstellbar
Dachte ich bis März zum
Ersten Lockdown als alles
Geschlossen war im ersten
Frühling der Platz tot war
Kein Café und keine Bar
Überhaupt geöffnet hatte
Dagegen ist es jetzt mild
Kein Grund zur Aufregung
Bei der vorletzten Runde
Um den Platz kurz vor 23h
Schien alles noch normal
Die Bars voll die üblichen
Kandidaten schlossen früh
Aber bei der letzten Runde
Gegen 3h schliesslich war
Alles brav geschlossen nur
Auf dem Platz tantzten noch
Junge Menschen in Gruppen
Bis höchstens 5 wie ich dabei
Erstaunt feststellte ganz korrekt
Traf Menschen mit Hund die
Sonntag länger schlafen wollen
Wie Flaschensammler ansonsten
War weniger los als Heilig Abend
Aber mehr als noch im April
Nicht so gespenstisch noch
Standen überall die Spuren
Der gerade Nacht flaschenweise
So geht das Leben weiter nur
Eben früher und weniger
Am und auf dem Platz
Hörte aus einigen Wohnungen
Relativ dezent noch Musik
Es ist noch kein Lockdown
Wir sind freier als andere
Die in Europa weit schlimmeres
In den letzten Monaten erlebten
Etwas mehr Ruhe ist viele
Leben wohl wert

jens tuengerthal 11.10.20

Gentlemansmärchen

Gentlemansmärchen


Es war einmal ein Gentleman
Der suchte nach seine Dame
Traf viele und wusste nicht was
Die eine oder andere nun wollte
Ein Gentleman aber weiß genau
Wie er sich einer Dame gegenüber
Verhalten soll und wird alles tun
Jede Frau in seiner Gegenwart
Voller Verehrung auf diesen Thron
Zu setzen vor dem er sie anbetet
In angemessen gebotener Form
Um sich einer Dame gegenüber
Seinem Wesen nach zu verhalten
Dass sie verehrungswürdig bleibt
Er kennt die kleinen Regeln alle
Die eine Frau zur Dame erheben
Die hier keiner Erwähnung bedürfen
Wie er jedoch reagieren soll wenn
Frau sich dadurch diskriminiert fühlt
Lieber normal behandelt werden will
Halt wie ein Typ und nicht verehrt
Oder zwischen edler Prinzessin
Und unzähmbarer Furie wechselt
Was keiner ahnt der es nicht erlebt
Verwirrt die aussterbende Gattung
Des Gentleman noch immer etwas
So gibt es auch gute Gründe warum
Ein Gentleman selten verheiratet ist
Um immer Gentleman zu bleiben
Was einem Ehemann schwer fällt
Gar in einer Beziehung kaum noch
Bei allem Bemühen möglich scheint
Weil eine Dame stets als Dame wie
Es ihr gebührt zu behandeln schwer
Wird wenn lächerlicher Alltag dominiert
So fragte er sich ob es besser wäre
Das Ideal aufzugeben um wie viele
Halt mit einer Frau zusammen zu sein
Oder bei sich zu bleiben dafür lieber
Wunderbare Liebhaberinnen zu haben
Die ihrem Wesen nach fehlerlos sind
Es schätzen so behandelt zu werden
Bei immer kleiner werdender Auswahl
Weil Damen fast so selten schon sind
Wie früher Drachen oder Einhörner
Doch musste nichts entschieden werden
Weil die verehrten Damen es so wollten
Womit wie er endlich glücklich erkannte
Alles bleiben konnte wie es ist und auch
Das ewige Leiden ein Ende hat und er
Nur sich treu sein muss um doch noch
Alle glücklich zu machen die es wollen
Weil nur eine Dame den Gentleman auch
Schätzen kann wie umgekehrt dieser nur
Mit einer solchen glücklich wird warum
Am Ende nur eine Prinzessin bleibt die
Immer als Dame verehrt wird weil sie
Wohl nie eine Ehefrau wird was im Leben
Manches klärt und vieles erleichtert
Und so konnte er sich aus dem Leiden
An der Realität verabschieden um dafür
Lieber zu genießen was ist weil sich
Auch der Gentleman nicht bemühen muss
Dinge zu ändern die nicht zu ändern sind
Es lieber nimmt wie es ist um darin das
Größtmögliche Glück zu finden da
Alles andere nur angestrengt wäre
Und wenn sich das Leben ändert
Die Dame etwas anderes wünscht
Wird er genau das genießen
Weil eine Dame immer Recht hat
Endet alles Leid im endlichen Glück
Und es bleibt alles wie es ist bis
Die Dame etwas anderes wünscht
Und so bleiben wenn sie nicht
Gestorben sind am Ende alle glücklich
Wie Märchen halt so enden aber
Manchmal werden sie auch wahr
Wie immer das dann heißt
War doch alles nur ein Märchen
Von Dame und Gentleman
Die kaum einer mehr kennt

jens tuengerthal 10.10.20

Samstag, 10. Oktober 2020

Salonkultur

Die bürgerliche Kultur ist als
Salonkultur gewachsen bis
Die Café und Kneipenkultur
Sie in Berlin ablöste ergänzt
Noch durch die rauhe Variante
Der Späti-Kultur die aber nun
Alle unter das Gebot der
Frühen Schließung fallen um
Die Pandemie wieder in den Griff
Zu bekommen Leben zu retten
Weil es nötig und richtig ist
Fragt sich was Berlin tub kann
Das in den Nächten erst lebt
Die schönsten Gespräche führt
So bietet uns Corona eine Chance
Zur Wiederbelebung der Salonkultur
Im kleinen Freundeskreis sich
Zu Lesungen oder Musik bei Wein
Oder Tee beieinander zu treffen
Die Krise kreativ zu nutzen um
Etwas neues zu entwickeln
Was es schon einmal gab
Nun in die Zeit wirklich passt
Den Notwendigkeiten entspricht
Einander die Häuser öffnet um
Das verlorene Miteinander der
Langen Nächte in Berlin weiter
Leben zu lassen statt zu klagen
Das gerade mögliche genießt
Eine Entwicklung anstößt die
Geistig mehr bringen könnte
Als Corona je erwarten ließ
Es ist eine geistige Aufgabe
Zur Debatte von Themen
Die einander die Türen öffnet
Mehr zueinander führt und so
In der Krise der Großstadt ein
Schöneres Gesicht gibt über
Die reanimierte Salonkultur

jens tuengerthal 10.10,20

Bücherepoche

Die Renaissance ist die
Bücherepoche weil sie
Darin noch ihren reinsten
Ausdruck als zuerst geistige
Wende zum Menschen fand
Ihre Kunst ist so berühmt
Wie ihre Architektur wurde
Gilt uns als zeitlos schön
Von der großen Produktion
An Literatur blieb weniger
In aktiver Erinnerung oder
Wo noch wie Dantes Inferno
Boccaccios Decamerone
Zumindest in Erinnerung
Doch zu selten gelesen
Weil unsere Zeit visuell
Wie schnell geprägt lieber
Auf Bilder schaut als sich
In lange Lektüre vertieft
Dabei ist was revolutionär
An der Renaissance war
Kind einer geistigen Wende
Sie liebe ich lange schon
Gegen Ende bei Montaigne
Der noch im Geist des
Humanismus erzogen wurde
Dem Thomas Mann viel später
Mit Settembrini im Zauberberg
Ein literarisches Denkmal schenkte
Geistig reich aber real ärmlich
Wie alle dort dem Tode geweiht
Was zum Zeitpunkt der Handlung
Dem Vorabend des 1. Weltkrieges
Als Schlafwandler Europa quasi
Bewusstlos in den Untergang
Ohne Umkehr führten genau zeigt
Wie wichtig dies Denken ist
Was den Menschen endlich
In den Mittelpunkt stellt wie
Nah es andererseits immer
Dem Abgrund in seiner alles
Überragenden Intensität ist
Was freue ich mich darauf
Lesend in diese Welt nun
Tiefer wieder einzutauchen
Um die Zeit des Umbruchs
In der wir mit Corona leben
Geistig zurückblickend wie
Die Renaissance auf die Antike
Auf diese wie die Renaissance
Lernbegierig zu blicken um
Die Welt besser zu verstehen
Und beginne den Tauchgang
Der mich ich weiß noch nicht
Wohin führen wird irgendwann

jens tuengerthal 10.10.20

Freitag, 9. Oktober 2020

BeLiebig

Die Liebig 34 wurde nun
Zügig ohne Drama geräumt
Im Umfeld wird es wieder
Ein wenig Randale geben
Es war allein die legitime
Vollstreckung aus einem
Titel des Eigentümers
Beendete eine illegale
Hausbesetzung soweit so
Normal und rechtsstaatlich
Doch fragt sich mit Grund
Warum dies jetzt nötig war
In Zeiten von Corona nur
Alle Beteiligten gefährdet
Wie unverhältnismäßig hier
Der Staat handelt denke ich
Auch wenn es rechtmäßig
War blieb es unnötig denn
Die Kosten des Kaufs haben
Sich längst amortisiert was
Rechtlich kein Argument ist
Dennoch von den Gegnern
Der Räumung vorgebracht
Wird wie die vermeintlichen
KO-Tropfen der Eigentümer
Sei vorbestraft oder reich
Was nichts an seinem Recht
Auf Eigentum ändern kann
Gegen diese Räumung
Spricht alleine der Zeitpunkt
Die also Verhältnismäßigkeit
Warum wir tausende Polizisten
Zur Durchsetzung eines zivilen
Anspruchs verwenden wo es
Diese zur Corona-Kontrolle
Weit dringender noch bräuchte
Dann könnte alle erstmal
Abwarten und Tee trinken
Was besser ist als Gewalt
Ob staatlich oder gegen
Diesen der Bürgerrechte
Dort nur verteidigen musste
Aber dafür beschimpft wird
Im rituell linken Modus
Die Räumung ist derzeit
Rechtens und legitim dabei
Ist egal wer vorbestraft ist
Fraglich ob der Stadt nicht
Auf Verhältnismäßigkeit hier
Verweisen und sich besser
Aus dem Privatrecht völlig
In Zeiten wie diesen doch
Heraushielte aus Weisheit
Wo keine Ungerechtigkeit
Einem Beteiligten droht
Sich in allem Zeit lässt
Bis Eigentümer lieber
Dem Senat verkaufen
Der Genossenschaften aus
Besetzten Häusern machte
Womit allem mehr gedient
Als mit Gewalt und Kampf
Vielleicht siegt doch noch
Eines Tages die Vernunft
Über schlichtes Recht

jens tuengerthal 9.10.20

Preußenliebe

Der alliierte Kontrollrat löste
Preußen nach dem letzten
Großen Krieg den Hitler der
Eingebürgerte Österreicher
Mit Vernichtungswille auslöste
Dabei sei hier dahingestellt
Dass Österreich viel länger
Teil deutschen Reichs war
Als es solitär nun existiert
Ehrlicherweise könnte sich
Keiner von uns vor der
Historischen Verantwortung
Drücken was viele dennoch
Lieber tun statt ehrlich zu sein
Mit sich und ihrer Geschichte
Dafür wurde Preußen aufgelöst
Mit Schande und Tugenden
Was nicht mehr ist kann nie
Verantwortung übernehmen
Preußen gibt es nicht mehr
Und nun starb auch noch
Sein liebevollster Chronist
Seit Fontane nicht mehr ist
Günter de Bruyn der Theodor
In manchem auch ähnlich
Mit längst über neunzig noch
Stimme in märkischer Provinz
Wie er Preußens Geschichte
Weise warm innig wie klug
Zu erzählen wusste war viel
Machte Preußen lebendig
Von Als Poesie gut zu
In Zeiten schwerer Not mit
Finckensteins als einer Familie
Im Dienste Preußens oder der
Luise wie Unter den Linden ist
Der alte de Bruyn grandios
Geworden wie gewachsen
Der in der DDR widerstand was
Mit Christa Wolf ihn verband
Das wiedervereinigte PEN-Zentrum
Lange verantwortlich leitete
Den ich Anfang der 90er noch
Mit Zwischenbilanz kennenlernte
Nun ist der alte Preuße nicht mehr
Seine Literatur wird uns bleiben
Bis nächstes Jahr regiert noch
Angela Merkel auch so eine
Still große Preußin was dann
Kommt oder bleibt vom Geist
Des alten Preußen ist offen
Daran sich heute erinnern
Könnte helfen nicht zu vergessen
Was Preußen einmal war

jens tuengerthal 9.10.20

Renaissancetaucher

Welch wunderbares Glück ist es
In Bücherwelten tief einzutauchen
Tobias Roths Welt der Renaissance
Die heute bei Galiani neu erschien
Mit vielen Texten der großen Geister
Aus der italienischem Renaissance
Eröffnet dieses in schönster Form
Was freu ich mich darauf lesend
Durch diese Epoche zu wandern
Über die ich schon so viel las
Deren Quellen aber bisher nur
Ausschnittsweise teils genoss
Während sich nun dieser Kosmos
In seiner ganzen Breite offenbart
So wächst die Vorfreude auf die
Lektüre schon beim ersten Blättern
Wie gut so etwas schönes noch
Vor sich zu haben denke ich
Und so geht das Leben
Mit Büchern weiter
Wie gut

jens tuengerthal 8.10.20

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Regensonne

Lausche dem herbstlichen
Regen in der Küche sitzend
Betrachte die Sonnenblume
Erinnerung an den Fünfzigsten
Den ich nicht mehr feierte
Sieht so sommerlich aus
Denke ich lächelnd
Draußen ist es grau
So bleibt es erstmal
Bis nächstes Jahr
Es wird langsam
Kälter im Land
Liebe ja den Herbst
Und spüre doch genau
Was Rilke meinte
Als er dichtete
Wer jetzt allein ist
Wird es lange bleiben
Mehr nicht

jens tuengerthal 8.9.20