Montag, 7. Dezember 2020

Muttimahnung

Same procedure as last time
Fragt sich wer Nachrichten liest
Merkel mahnt die Deutschen
So kämen sie nicht durch den
Angekündigten harten Winter
Was weniger klimatisch gemeint
Als coronatisch gedacht war so
Klar wie das Amen in der Kirche
Nach den schlappen Beschlüssen
Der Minsterpräsentinnen zuletzt war
Das Spiel soll also weitergehen wie
Zuvor schon der saarländische Hans
Aus dem Südwesten alle ermahnte
Der Söder in Bayern realisierte sogar
Strenge Auflagen und Hausarrest
Ein Linker in Thüringen so andeutete
So langsam aber frage ich mich doch
Wie es wäre das Spiel mal zu ändern
Einen nachhaltigen Plan also machen
Der sich alle Eventualitäten spart um
Tragfähige Beschlüsse zu erreichen
Mit dem schlimmsten auch rechnet
Statt unwahrscheinliche Prognosen
Für den besten Fall nur zu wählen
Es täte der Glaubwürdigkeit besser
Zeigte die Politik denkt strategisch
Statt klüngelhaft lokalpolitisch wie
Bisherige Albernheiten oft wirkten
Das alte Stück kennen wir schon
Mutti mahnt und die Länder zweifeln
Verteidigen angeblich die Freiheit
Wie natürlich auch die Wirtschaft
Dafür will die Kanzlerin nichts mehr
Von Glühweinständen hören über die
Zuviel allerorten geredet würde sondern
Über die das Pflegepersonal lieber reden
Die aufopferungsvoll alles geben während
Der Bundestag seinen Leuten noch einen
Corona-Zuschlag gewährt kam bei den
Pflegern bisher eher nichts zusätzlich an
Die wirklich etwas riskieren während die
Kanzlerin mit den Landesfürsten ohne 
Unnötige Diskussion der Parlamente führt
Das aber wegen der Belastung zusätzlich
Etwas bekommen soll in Bananenrepubliken
Hieße das vermutlich Schweigegeld hier
Ist es Ausdruck echter Solidarität die aber
Nie beim Pflegepersonal ankommt die
Arbeit und Risiko haben im Sozialstaat
Der insoweit leider asozial sich zeigt
Gut wenn Mutti mahnt schlecht wenn es
Nun weitergeht wie immer und die ewige
TelKo mit den MP zum Dinner for one mit
Rituell nachsprechbaren Ablauf nun wird
Dahingestellt wer hier den James macht
Ob abwesende Anwesende sich auch
Zuprosten oder es im Kanzleramt ein
Eisbärfell irgendwo versteckt gibt
Hoffentlich passiert diesmal mehr als
Alle Jahre wieder kommt das Fest
Den erwartbaren Ausgang kennen wir
Er kostet noch mehr das Leben als
Bei Miss Sophie je lebend noch saßen
Wer immer Merkel dann zu Bett bringt

jens tuengerthal 7.12.20

Impfpflichtdiskussion

Braucht es eine Impfpflicht um
Endlich wieder normal zu leben
Kuscht die Politik hier noch vor
Den Covidioten die auch das nie
Dankbar erkennen werden sondern
Dann von Impfmücken schwadronieren
Sollen sie tun auch gerne glauben
Bill Gates implantiere ihnen Chips
Corona sei nur ein kleiner Schnupfen
Aber öffentliche Gebäude dürfen
Von diesen so wenig genutzt werden
Wie Verkehr Restaurants Supermärkte
Alles wo sie mit nicht Gläubigen dabei
In Kontakt kommen wird für sie tabu
Dann können sie eine parallele
Existenz wie Amish etwa führen
Bekommen Reservate im leeren Osten
Mit verbündeten Reichsbürgern
Sie können per Kutsche reisen wie
Natürlich keine Reisen mehr buchen
Tankstellen und Autobahnen tabu
So blieben sie ganz unter sich
Mit Aluhüten und Kaisertreue
Kein Mensch will eine Impfpflicht
Auch ohne provokativ zu sagen
Dann sterben die Covidioten aus
Wird alles seinen Weg gehen
Eine Impfpflicht braucht keiner
Nur Konsequenzen bis zum Wegfall
Des Schutzes der Krankenversicherung
Für Aberglaube muss die Gemeinschaft
Nicht auch noch solidarisch zahlen
Die Homöopathie einmal dahingestellt
Wir bauen keine Mauer um sie nie
Aber wir handeln verantwortlich
Womit alles erstmal geklärt wäre
Keine Diskussion mehr über
Eine Impfpflicht nötig

jens tuengerthal 7.12.20

Sonntag, 6. Dezember 2020

Sexperfekt

Was ist perfekter Sex
Gibt es den überhaupt
So real nicht nur geträumt
Hat er bestimmte Bedingungen
Muss sie oder er so oder so sein
Fragte ich mich lange nach der
Zeit mit einer die immer hören
Wollte dass unser Sex perfekt
Sie die Beste im Bett stets war
Was ich ihr täglich versicherte
Weil Lügen weniger schwierig
Als die Leiden ansonsten war
Ihr Körper war absolut perfekt
Nach normierten Maßstäben
Genau wie ihre Unterwäsche
Der Rest ist inzwischen egal
Glücklich nicht mehr zu lügen
Finde ich Sex dann perfekt
Wenn er natürlich fließt
Nie krampfhaft bemüht wird
Was immer mal passiert
Zwischendurch nicht schadet
Aber Perfektion hat Leichtigkeit
Tut es weil es fließt und gut ist
Nichts muss aber alles kann
Ist vor allem ohne Bemühen
Will nichts sondern genießt
Egal wer welche Figur hat
Wie alt oder jung dabei ist
Für Perfektion unwichtig
Da Glück an Harmonie hängt
Nicht an äußerer Form je
Ob ich komme oder nicht
Ist mir beim perfekten Sex
Völlig egal alles ist gut so
Keiner muss etwas beweisen
Beide genießen was ist
Wer so harmoniert hat alles
Mehr habe ich nie erlebt
Mal kommt es spontan
Meist braucht es seine Zeit
Sie sich zu nehmen lohnt
Nach meiner kleinen Erfahrung
Der Rest findet sich alleine
Es kann ein großer Kampf sein
Wie plötzlich nebenbei passieren
Es ist einfach da und echt ohne
Alle Fragen des Anfangs gut so
Es gibt perfekten Sex weiß ich
Aus glücklicher Erfahrung aber
Dieser ist selten und nichts was
Immer und gleich passiert Ziel
Eines langen schönen Weges
Ergebnis glücklicher Umstände
Darüber offen zu reden hilft um
Miteinander glücklich zu werden
Frei von Erwartungen zu sein
Wer dies miteinander erreicht
Braucht nichts sonst mehr im
Leben hat alles gefunden
Glücklich wer es behält
Es bleibt ohne allen Schmerz
Der Satz von de Sade wonach
Alles kann aber nichts muss

jens tuengerthal 6.12.20

Verliebensliebe

Verlieben ist noch nicht Liebe
Sagen eigentlich fast alle aber
Hat die Mehrheit darum recht
Oder ist es nur ein traditioneller
Irrtum der aus lauter Gewohnheit
Von allen nachgeplappert wird
Gibt es einen klaren Unterschied
Oder ist dieser nur temporär
Vielleicht auch noch graduell
Aber woran bemisst sich das
Was ist das Maß der Liebe
Muss sie schon wehtun
Ist verliebt nur ganz nett aber
Noch ohne Bedeutung weiter
Vor allem wo fängt es an
Wirklich bedeutend zu werden
Insofern Liebe zeitlos ist oder
Zumindest ewig sein möchte
Wenn du richtig verliebt bist
Scheint Zeit kein Maßstab
Doch sind sich viele sicher
Verliebt sei noch keine Liebe
Will denen mit sicherem Wissen
Lieber nicht widersprechen
Denn ich kenne den Unterschied
Bis heute nicht wirklich es ist
Eher ein fließender Übergang
Denke ich an meine Großeltern
So gaben die sich auch nach
Der Goldenen Hochzeit noch
Immer wieder ganz verliebt
Was süß zu beobachten war
Dem Enkel zum Ideal wurde
Nach dem er immer noch sucht
Ohne wirklich zu suchen weil
Wissend nichts hindert die Liebe
Zuverlässiger als ein Wollen weil
Ohnehin am besten wird was fliesst
Aber das hilft nun nicht weiter
Nur gehört verliebt sein für mich
Zur Liebe dazu und ist damit ihre
Süßeste Ausdrucksform voller
Zärtlichkeit und Leidenschaft
Habe seit der letzten Liebe
Die sehr schmerzvoll endete
Zumindest für mich von ihr
Weiß ich ja vermutlich zum Glück
Nichts mehr meistens Geliebte
Gehabt die ich irgendwie auch
Liebe aber es ist etwas anderes
Weiß nicht ob weniger verliebt
Jedenfalls völlig schmerzfrei
Ohne ständigen Stress und Sorge
Doch blieb die Sehnsucht nach
Liebe und Familie nach dem
Vorbild meiner Großeltern die
Das Ganze gern wollte auch
Wenn alle Erfahrung dafür sprach
Dass viele halbe viel glücklicher
Machen als eine große Liebe die
Alles will und keinen Raum lässt
Während ein freies Glück was
Ohne jeden Zwang beginnt
Tiefe ohne Druck finden kann
So es sich wirklich findet was
Zeit und Dauer erst zeigen
So träumte ich neben einer
Geliebten dann wunderbar
Wieder tauchte wie in so vielen
Alpträumen zuvor die Kleine auf
Die ich für die große Liebe hielt
Wollte mich locken und wegstoßen
Was mich lange immer wieder quälte
Aber ich lachte sie nur aus und ging
Weiter weil es mich nicht berührte
Lege keine Träume aus halte nichts
Von Psychoanalyse und Freud
Aber ich erwachte erleichtert gut gelaunt
Glaubte ich an Geister hätte ich wohl
Gesagt dass ich den bösen Geist
Vertrieben habe was mir als Aufklärer
Ferner noch liegt als Freud der schon
Absurd sektenartig für mich ist
Dies blieb so und ich merkte mein
Leben wieder erobert zu haben
Konnte das Leben wieder lieben
War verliebt in den Augenblick
Kann es immer noch nicht klar
Unterscheiden was verliebt ist
Wo Liebe anfängt und aufhört
Aber zumindest weiß ich doch
Was gut tut wird auch gut sein
Was zuerst kommt und was folgt
Ist solange glücklich ganz egal

jens tuengerthal 6.12.20

Glühweinstrich

Bei mir vor der Tür beginnt der
Berliner Glühweinstrich wo sich
Vor den geschlossenen Bars die
Nur fensterweise geöffnet haben
Die Platzbewohner mit Besuchern
Der weniger gut gestelllten Kieze
In denen mehr wohnen als trinken
Treffen um in Kleingruppen quasi
Betreut zu trinken meistens nur
Coronagerecht paarweise stehend
Gelegentlich vom Ordnungsamt
Mehr oder weniger nüchtern
Aufgeschreckt wie wedelnd zum
Weitergehen aufgefordert wie wir
Es zu normalen Zeiten von der
Polizei auch kennen die aber
Nicht im Auftrag des AfD Stadtrats
Der sich hier gern blamiert unterwegs
Sind aber freundlich belächelt werden
Dann gehst du mit deinem Becher
Die Finger wärmend ohne Maske
Um den Platz dort gibt es jeweils
Neue Stände auf allen Seiten
Womit der gute alte Helmi fast
An einen Weihnachtsmarkt ohne
Buden und Gedudel erinnert dafür
Spielt Jazz am Helmholtzplatz
An der einen oder anderen Ecke
Kleine Platzkonzerte womit sich
Der LSD-Kiez in Zeiten von Corona
Quasi in einen Kurpark verwandelte
Passt ja zum Seuchen-Wohlsein
So haben die Wirte mit dem Verkauf
Aus dem Fenster eine Lücke in der
Moralhygieneverordnung gefunden
Was ein gerade noch legales Leben
Mit Abstand erlaubt der gerüchteweise
Erst ab der dritten Runde ein wenig
Zu Gunsten des Schwanken abnimmt
Dazu aber schweigen die Anwohner
Die sich mit Abstand hier grüßen
Solange sie noch alleine stehen können

jens tuengerthal 6.12.20

Coronaslalom

Verbot und Erlaubnis fahren
In Zeiten von Corona Slalom
Je nach Entwicklung der Zahlen
Die das RKI als Orakel von Delphi
Unserer Tage veröffentlicht dabei
Geht es hoch oder runter mit dem
Einen oder anderen Wert was
Den Ausschlag für immer schon
Verspätete Reaktionen gibt wenn
Diese oder anderes dann wirken
Es schwanken die Infektionen
Trotz geänderter Testung nehmen
Die Zahlen nicht wirklich ab
Der magische R-Wert der erst
Unter 1 liegend gemeldet wird
Schwankt im Verlauf der Woche
In der Nachkorrektur über 1 was
Dabei rasante Auswirkungen hat
Nicht zehntausende Infizierte mehr
Zeigen die weitere Entwicklung an
Als Delphi oder Kassandra sondern
Der in Nuancen schwankende R-Wert
Während bei 1.1 in drei Monaten alle
Krankenhäuser überlastet sind ist es
Bei 1.2 schon in einem Monat soweit
Dabei ist eine Schwankung je nach
Eingang der Meldungen wie damit
Verbundener Fehler von bis zu 0.28
Im Bereich des Normalen wie uns die
Priester des RKI dazu versichern
Also kann kein Wert über 0.6 noch
Je dauerhaft beruhigen fertig
Die Infektionszahl liegt dabei an der
Art und Auswahl der Testungen die
Bei rasant steigenden Zahlen logisch
Nach oben gehen ohne damit sogleich
Zu wissen wie sie sich real dort
Entwickeln wo weniger getestet
Wie hoch die Dunkelziffer ist was
Sicher macht es schwankt immer
Der Corona-Slalom geht weiter
Bis wir die sichere Impfung haben
Und dann noch etwa ein halbes Jahr
Es dürfte sich Anfang 2022 also
Langsam wieder normalisieren
Vorsichtig realistisch gerechnet
Bis dahin könnten wir die Schulen
Weitgehend digitalisieren damit
Die Krise als Chance nutzen statt
Ewig weiter Slalom zu fahren was
Immer mehr Unwille und Zweifel
Befördert dafür dann endlich
Langfristige Konzepte entwickeln
Haltbare Strenge die nachvollziehbar
Ist besser als täglicher Slalom in dem
Die Politik der Realität hinterherläuft
Um der Situation gerecht zu werden
Wir sehen die Entwicklung gerade
Der Rest ist ohne jede Magie nun
Vorhersagbar hören wir auf noch
Kurzfristig zu planen oder falsche
Hoffnung auf Weihnachten zu machen
Es braucht kein hin und her mehr
Die Erfahrung zeigt das Ergebnis
Leben wir damit es wäre ehrlicher
Wer jetzt mit einem Jahr rechnet
Kann langfristig kalkulieren wie
Vernünftige Pläne machen für die
Zeit nach Corona wie das bis dahin
Hier wäre eine gerade Linie wie
Bei der Abfahrt für alle einfacher
Nun wo jeder wissen kann es dauert
Beschränkung bis jedes Risiko einer
Überlastung des Systems sicher
Vermieden werden kann also die
Gefahr der Triage gebannt ist dabei
Nicht auf das Slalom der Zahlen mehr
Wie bei der Lottoziehung zu achten
Sondern den R-Wert im Monat mit
Dauerhafter Perspektive betrachten
Wäre eine einfache Lösung die das
Stete nachjustieren vermeidbar machte
Glaubwürdig und sicherer wäre dann
Ginge es statt im Slalom abwärts
In die Corona-Vorhölle mit dem Lift
An der Seilbahn wieder aufwärts
Bis ins virenfreie Paradies aber
Solange wir nicht dort sind was
Berechenbar dauert können wir uns
Den Slalom lieber ersparen der nur
Zu erwartbaren Nachjustierungen
Führen kann und kein Vertrauen gibt
Was nervt es mich alle Wochen
Wieder Merkel recht zu geben wie
Die Spaßbremse Kassandra zu spielen

jens tuengerthal 6.12.20

Samstag, 5. Dezember 2020

Sexnatur

Auf was stehst du ist heute
Die entscheidende Frage beim Sex
Neigungen sind unterschiedlich wie
Vielfältig manche träumen davon
Vergewaltigt oder hart genommen
Zu werden andere wie mich etwa
Schreckt schon der Gedanke ab
Sexualität mit Gewalt zu verbinden
Einige finden Zärtlichkeit wichtiger
Als Befriedigung zu finden die sie
Oft niemals im Leben schon fanden
Die Balance scheint mir wichtig die
Ein Gleichgewicht hält zwischen
Triebhafter Geilheit und Zartheit
Die vom Gefühl beflügelt also im
Richtigen Moment wild und hart
Wie sonst liebevoll zärtlich aber
Was wer wann warum empfindet
Weiss keiner zu beurteilen warum
Es müßig ist bestimmtes Verhalten
Zu pathologisieren erlaubt ist was
Den Beteiligten gefällt wie deren
Natur zur Befriedigung führt die
Ein erfülltes Leben schenkt damit
Denke ich und finde meine Neigung
Verglichen mit vielen eher gewöhnlich
Weil meiner Natur dabei genügt wie
Völlig entspricht was beide glücklich
Dabei wie danach erfüllt auch macht
Alles probiert was irgend möglich
Zum Kern und Anfang zurück ist
Die Begegnung mir heute wichtiger
Als die eigene Befriedigung dabei
Schenke ich lieber statt nur zu
Gebrauchen was natürlich den Kreis
Möglicher Partnerinnen beschränkt
Will weder Domina noch eine Sub
Keine die immer kann und will ohne
Mit ihrem Körper dabei eins zu sein
Nur spielt um dafür zu gelten
Das ist nur erschöpfend am Ende
Liebe die unverstellte Natur
Entspricht meinem wohl eher
Schlichten Geist der gern ist
Wie er sagt statt sonst etwas
Einander noch vorzuspielen
Alle finden das ihre irgendwie was
Gut tut wird gut sein und war es
Ist wandelbar wie das Leben
Dies scheint mir die Sexnatur
Mit der ich am besten lebe

jens tuengerthal 5.12 20

Liebeswille

Kleine Kinder sagen gerne
Ich will aber wenn sie etwas
Nicht sollen ihr Wille also
Gegen ein Gebot verstieße
Die Liebe verstößt auch gegen
Alle Vernunft die logisch sah
Es geht nicht gut was ist
Mit ihr im Bündnis die Erfahrung
Welche ein besseres lehrt
Nichts findet sich kritisch
Betrachtet was dafür spräche
Außer dem Willen zu lieben
Der also alle besiegen muss
Klingt ziemlich kindisch eigentlich
Trotziges trotzdem alleine noch
Manchmal braucht es nicht mehr
Ein Paradies zu finden zusammen
Sie glauben nicht an so was
Dann ist ihnen nicht zu helfen
Auch wenn es vernünftig klingt
Gewinnt am Ende doch immer
Die Liebe warum auch immer
Zumindest zeitweise schön
Als wäre es für immer

jens tuengerthal 5.12.20

Ausgangssperren

Können Ausgangssperren legitim sein
Oder sind sie bloß autoritärer Unsinn
Berlin und Bremen bekamen relativ
Höhe Zahlen ohne in den Griff
Zumindest vorläufig bis Weihnachten
Bayern Thüringen Sachsen schaffen
Das nicht und überstiegen sogar
Die Großstädte noch in der Provinz
Die sonst so ahnungslos harmlos ist
Dort wo Nachts ohnehin schon die
Bürgersteige hoch geklappt werden
Sollen autoritäre Verbote helfen
Während der Sündenpfuhl ohne heilte
Was die Frage stellt was hilft wo
Warum wem wobei nur fragt sich
Ob wir Zeit genug haben noch
Auf die Antwort zu warten oder
Die Realität uns dabei überholt

jens tuengerthal 5.12.20

Berechenbar

Das schöne an einem Virus
Wie der pandemischen Entwicklung
Ist wie logisch berechenbar sie ist
Mit einer Exponentialfunktion leicht
Überprüfbar und damit kalkulierbar
Das gilt auch für das Ansteigen der
Infektionen und infolge der Toten
Nach dem heiligen Weihnachtsfest
Auf das sicher wie das Amen bald
Zahlreiche Beerdigungen folgen
Die sich logisch exponentiell auch
Vermehren wer also Weihnachten
In der Familie mit den Alten feiert
Kalkuliert das ein und kann sich
Schon auf das nächste Fest freuen
Ist gut für die Rentenkassen wie
Schlecht für die Krankenkassen
Alles logisch und berechenbar
Wir können es in den USA live
Nach thanksgiving sehen was
Doch schön anschaulich ist
Es ist alles nicht so schlimm
Da logisch und berechenbar
Wenn tausende am Tag sterben
Ist auch das schlichte Logik
War vorher berechenbar nur
Was halte ich von denen die
Genau das für andere riskieren
Was folgere ich daraus für mich
Ganz einfach und logisch dann
Bleibe ich zuhause weil alles
Übrige ethisch nicht vertretbar
Wer anderes tut soll sich bitte
Nicht auf nicht verboten mehr
Sondern nur sein Gewissen
Dabei berufen was eben den
Tod der anderen riskiert oder
Verantwortlich handelt alles
Ganz logisch eigentlich oder
Versteht wer es noch nicht
Es ist egal was verboten ist
Wenn der Rest ganz logisch

jens tuengerthal 5.12.20

Freitag, 4. Dezember 2020

Liebesreise

Die Liebe ist eine lange Reise
Wenn du Glück hast miteinander
Sonst zumindest ganz nah zu dir
Im größten Glück wie im Schmerz
Es geht irgendwie ums Ankommen
Beieinander miteinander ineinander
Füreinander da sein um ein Dasein
Mit Liebe und Lust zu teilen im so
Geträumten Paradies dahingestellt
Ob dies ein Garten oder doch eher
Eine Bibliothek für manche wäre
Die geteilt Welt genug sein kann
Früher bin ich auch noch gereist
Um wie in der Welt und träumte
Davon wo ich überall noch hin will
Irgendwann verstand ich dann
Weglaufen führt nicht zum Ziel
Der größte Schatz liegt ganz nah
Oder er ist noch gar nicht da
Reiste in mir danach noch mehr
Als außen zuvor und entdeckte
Neue unbekannte Kontinente
Eroberte Liebe und Welt lesend
Wie davon erzählend schreibend
Entdeckte dass meine Welt die
Der Buchstaben ist mit denen
Geschichten erzählt werden
Mal in Versen mal in Prosa
Aus diesem eigenen Paradies
Dem Ort meines Ankommens
Konnte ich die Reise zur Liebe
Antreten um so beieinander 
Ankommen zu können statt sich
Auf unbekanten Pfaden zu verirren
Wie auf jeder Reise braucht auch
Die Liebe Orientierung um sich
Im Universum der Möglichkeiten
Nicht zu verlieren wie miteinander
Den richtigen Kurs zu finden
Verliebte schauen gern in den
Siebten Himmel den sie träumen
Andere folgen dem inneren Kompass
Doch alle Planung nutzt wenig wenn
Ein Sturm uns erwischt der alles
Durcheinander wirft und vom Kurs
Abbringt ohne ein neues Ziel
Dann kämpfen wir ums überleben
Und wenn die See wieder ruhig ist
Suchen wir erneut den Weg
Dann kommt es darauf an wie
Der eigene Kompass gelagert ist
Wo er in Ruhe liegt findet er schnell
Die gesuchte Richtung wieder
Der Kompass zeigt nach Norden
Ankommen kann wer weiss wo
Im Verhältnis zum Norden er hin will
Dies miteinander zu finden genügt
Glücklich egal wo anzukommen

jens tuengerthal 4.12.20

Nomenomen

Nomen est omen
Sagten die alten Römer
Wir wissen heute besser
Namen sind Schall und Rauch
Aber wenn heute ein Haseloff
Nicht mehr hasenfüßig seinen
Stahlknecht butterweich entlässt
Der vom Putsch schon sprach
Wird der Knecht gebogen aber
Der Hase zeigt nötige Härte
Frage mich keiner nun
Nach dem omen
Dahinter

jens tuengerthal 4.12.20

Asozialdumm

Eine Bekannte postete gerade
Stolz Bilder vom Heli-Skiing
Was mir so asozial wie dumm
Erschien Grund allein wäre
Diese künftig zu ignorieren
Oder zumindest still zu löschen
Weil ich mit so jemandem nichts
Je mehr zu tun haben möchte
Skifahren ist asozial schon
Eine Mehrheit tut es dennoch
Heli-Skiing ist es noch viel mehr
Wer das trotz Klimawandel tut
Weil sie es sich leisten kann
Ist für mich schon weit jenseits
Dessen was das Gewissen noch
Erträgt aber auch dazu hätte ich
Noch geschwiegen sie nur gelöscht
Nicht mehr belästigt zu werden
Aber wer solches öffentlich postet
Stolz auf den Spaß dabei ist
Während die Bundesregierung
Um eine Schließung aller
Skigebiete in Europa verhandelt
Ein neues Ischgl zu verhindern
Österreich um Milliarden pokert
Dem musste ich sagen wie
Asozialdumm ich das finde
Was ihr sichtlich nicht gefiel
Da ich sie eigentlich nicht für
Dumm halte als erfolgreiche Anwältin
Bleibt nur gewissenlos was ich das
Schlimmere Urteil fände aber heute
Heißt das eher erfolgreich wie vom
Ethischen Niveau flexibel denk ich
Und könnte darauf einfach kotzen
Hätte ihr eigentlich mehr zugetraut

jens tuengerthal 4.12.20

Impfmarkt

Plötzlich wird die Anzahl der
Impfdosen halbiert was damit
Den Preis explodieren lässt
Weil Angebot und Nachfrage
Sich angeblich nicht decken
Dies ist normaler Poker von
Firmen die am Markt schnelle
Gewinne realisieren wollen
Wären ja dumm täten sie es
Nicht wenn sie können weil
Verdienst ein Verdienst ist
Es mag möglich sein dass
Die Lieferung schwierig ist
Doch der Gewinn ist enorm
Was einige Leben kostet
Weil alles länger dauert
Aber dafür sind sie auch
Die Retter in der Pandemie
Retter dürfen auch Gewinner
Sein sagt das Gewissen aber
Empfindet dennoch Grauen
Vor der Welt die ist wie sie ist
Ändern wollte ich es auch nicht
Weil Freiheit Entwicklung erst
Möglich macht aber zugleich
Asoziales Verhalten ermöglicht
Zeit einen Moment innezuhalten
Muss die Welt wirklich so sein
Ginge es auch anders oder
Wäre das illusionär nur weil es
Um Menschenleben dabei geht
Sollte der freie Markt dort enden
Oder rettet er mehr Leben als
Jede andere Illusion sonst
Plädiere immer für die Freiheit
Manchmal braucht sie Aufsicht
Um nicht Leben zu gefährden
Hier scheint es nötig zu sein

jens tuengerthal 4.12.20

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Pornosex

Pornosex ist geil
Sieht absolut perfekt aus
Kannst du nebenbei filmen
Die Lust dabei ist ähnlich echt
Wie die der Pornodarsteller
Was ein sportlicher Job ist
Dem aber fehlt um was es
Bei erotischem Sex geht
Habe manche Diva erlebt
Echt war daran nie etwas
Ansonsten alles perfekt
Als empfände sie was
Nur entspannten sie nie
Den Körper voller Spannung
Im permanenten Galopp
Hinterließ was sie boten
Nichts als Leere auch
Wenn erst alles geil schien
Bleibt davon nichts zurück
Pornos sind zum onanieren
Gelegentlich gut geeignet
Für jeden Geschmack etwas
Zurück bleibt nur ein fader
Geschmack ohne Folgen
Der Pornosex machte mich
Eher impotent als zu befriedigen
Was heißt miteinander eins sein
Sich ineinander auflösen wobei
Du einander mehr fühlen kannst
Als nur ineinander steckend die
Geschlechter zu reiben bis sie
Erschlöpft bloß erschlaffen
Da ist Onanie effektiver als
Der öde Pornosex bei dem sich
Einer am oder im anderen
Befriedigt während echter Sex
Ein wirkliches miteinander ist
Das zusammenklingt um sich
Dabei ganz nah zu sein
Da kommt kein Porno mit
Es geht halt um Gefühl

jens tuengerthal 3.12.20

Liebesablaufzeit

Liebe ist für die Ewigkeit gemacht
Weil zu weh tut was einfach endet
Lebensgefährlich immer wieder ist
Für alle die sich darauf verlassen
Deren relative Haltbarkeit aber zeigt
Sich bei denen die diese betonen
Während von Dauer ist was ohne
Anspruch wie vor allem Erwartung
Beginnt um zu genießen was ist
Dramaqueens brauchen Theater
Wer ohne kann hat miteinander
Meist mehr vom Leben außer als
Zuschauer was in der Liebe nie
Einer ist der Gefühle im Spiel hat
Manchmal nur fragt sich ob die
Liebe eine Ablaufzeit hat nach
Der unnütze Gefühle verschwinden
Nach meiner geringen Erfahrung
Verhalten sich diese jedoch meist
Umgekehrt proportional zum Willen
Der sie unbedingt los werden will
Während Ablenkung relativiert
So löst sich was unsterblich schien
Kontinuierlich immer weiter auf bis
Es im Schatten des Neuen als nur
Verwirrte Illusion für uns verbleibt
Die von der Gegenwart übertroffen
Sich in belächelter Erinnerung verirrt
Dann hat die relative Ewigkeit ihren
Messbaren Rahmen bekommen
Während neue Träume noch alle
Erfahrung leicht besiegen können
Endlich ist die Zeit voriger Liebe
Abgelaufen und Raum genug für
Aufbruch und Neubeginn in der
Relativen Ewigkeit der Zeit die
Eine Liebe dann für immer findet
Bis sie wie alle Zeit abläuft außer
Wir sterben vorher nebenbei
Dann bleiben die Illusionen
Für immer von der Realität
Ungetrübt und nicht beeinflußt
Was aber da irreversibel nur
Selten wirklich lohnend ist
Jenseits dieses Absolutismus
Hilft Abwarten und Tee trinken
Zur effektiven Relativierung
Weil keine Liebe es wert ist
Ewig an ihr zu leiden aber
Jeder Anfang bezaubert warum
Neubeginn lohnender ist als
Verzweiflung ohne Ende
Darum tut gut wer erkennt
Auch ewig versprochene Liebe
Hat ihre Ablaufzeit nach der
Sie sich im real existierenden
Nichts relativ spurlos auflöst
Manchmal bleiben Narben als
Schlaglöcher auf der Buckelpiste
Des Lebens die immer wieder
Direkt ins Paradies führt soweit
Vorausgesetzt wir bleiben nicht
In selbstgewählter Hölle stecken

jens tuengerthal 3.12.20

Coronabonitäten

Mitarbeiter des Bundestages
Erhalten einen Corona-Bonus
Was sie vom Pflegepersonal
Deutlich unterscheidet denen
Ein solcher versprochen wurde
Die aber nie etwas davon sahen
So verschenkt die Politik intern
Geld was sie nicht erwirtschaftet
Sondern nur denen nimmt die
Keine Boni bekommen was doch
Ohne allen Neid viel eher nach
Vetternwirtschaft aussieht denn
Nach nachhaltiger Finanzpolitik
Der Kapitän geht in Seenot als
Letzter von Bord wenn er etwas
Ehre und Verantwortung hat
In der Politik werden zuerst die
Eigenen Leute in einer Krise
Begünstigt während über die
Retter keiner mehr redet was
Viel über den Geist verrät der
Uns zu seinen Gunsten regiert

jens tuengerthal 3.12.20

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Lustdefinition

Wie definiere ich Lust
Was macht die gute aus
Unterscheidet sie von bloß
Geilheit die so alltäglich ist
Dass sie echter Erotik fern
Von Porno und nur Sex
Frage ich mich und denke
Es ist wohl alles eine Frage
Des Gefühls die noch dazu
Sich nach Stimmung dabei
Unterscheidet also eher im
Hormonzirkus ungreifbar
Lasse die Definitionen
Um mich lieber am Sein
Voller Lust zu erfreuen
Was wo undefinierbar
Märchenhaft verrätselt wird
Vermutlich ist das menschlich
Auch weil so unvernünftig
Genieße es als Humanist
Und frage dabei nicht viel

jens tuengerthal 2.12.20

Liebesdefinition

Was ist Liebe eigentlich
Als ein starkes Gefühl
Fragte ich mich um dabei
Festzustellen dass ich
Eher keine Ahnung habe
Sicher ist nur es ist stärker
Als alles was ich kenne
Tut mehr weh als jeder
Nur denkbare Schmerz
War noch nie greifbar
Bleibt in vielem Illusion
Häufig ziemlicher Mist
Zumindest hinterher
Der stärkste Zaubertrank
Das peinlichste Märchen
Rakete in den 7. Himmel
Die üblichen Sprüche halt
Aber eigentlich hab ich ja
Keine Ahnung davon spür
Nur wenn sie da ist
Glaub ich aber auch das
Auf unsicherer Grundlage
Fern aller Tatsachen
Schweige nun lieber
Hab keine Ahnung
Sagte ich schon

jens tuengerthal 2.12.20

Vorfreude

Vorfreude sei die
Schönste Freude
Hieß es früher immer
Von den ganzen Alten
Fand es eher nervig
Neige heute dazu ihnen
Zuzustimmen dabei
Was gerade genügt
Mehr wäre schon
Übertrieben 
Denke ich
Wohl alt

jens tuengerthal 2.12.20

Verhältnismaßlos

Erst im Verhältnis werden große
Zahlen verständlich was manche
Politiker lieber ignorieren um die
Verhältnisse zu nutzen wenn etwa
Politiker nach Trier von der wohl
Schrecklichsten Tat seit dem Krieg
Sprechen haben sie jedes Verhältnis
Verloren und verbreiten Hysterie
Die niemandem keinen reanimiert
Überflüssiger Lärm wieder ist
Es sterben jeden Tag mehr Menschen
Auf deutschen Straßen als in Trier
In Berlin waren es mehr als doppelt
So viele durch einen Verrückten
Weil der fanatischer Muslim war
Wurde die Angst noch hysterischer
Der Fahrer von Trier war alkoholisiert
Soll Alkohol nun verboten werden
Im Weinland Rheinland Pfalz
Oder liebe alle Geländewagen
Wie Laster bitte auch noch
Natürlich weiß auch kein Politiker
Was er in Trier sagen soll aber
Sicher ist er sollte nie Hysterie
Noch zusätzlich steigern um
Bei den Menschen zu sein
Der Fall ist tragisch aber ein
Beispiel für die Verhältnisse
Die schnell verbal entgleisen
Den Populismus noch fördern
Statt ihm vorzubeugen
Was dringend nötig wäre
Zum Tod würden wir besser
Schweigen ansonsten ist er
Kein Thema bei Corona
Wo kleinlich gestritten wird
Statt Leben still zu retten
Wollen alle systemrelevant sein
Wenn Nichtstun doch genügte
Etwas mehr Bescheidenheit
Wäre für viele wünschenswert
Dabei können wir gerne auch
Preußisch übertreiben da es
Mehr Ruhe im Lärm brächte

jens tuengerthal 2.12.20

Lippenbekenntnis

Wenn ich nur daran denke
Deine Lippen zu küssen
Stellt sich mir die Frage
Ohne dabei zu überlegen
Welche und allein dieser
Andernorts unziemliche
Gedanke genügt mir
Gebe zu es ist kindisch
Wie kleine Jungens halt
Aber irgendwie auch gut
In aller Ruhe alle zu wollen
Als Perlentaucher ganz
Dem behüteten Ein- und Ausgang
Wie Luther einst dichtete ohne
Zuerst an Sex dabei zu denken
Dabei liegt es doch so nah
Na du merkst schon was
Und wenn ist es gut so
Der Rest ist Schweigen
Beim Küssen reden wird
Nie was am Ende
Wie am Anfang

jens tuengerthal 1.12.20

Dienstag, 1. Dezember 2020

Liebeswarten

Auf die Liebe warten
Wäre immer schrecklich
Kann nur schiefgehen
Weil jede Erwartung die
Mit dem Warten verbunden
Nur enttäuscht werden kann
Darum lasse ich mich auch
Lieber treiben um frei zu sein
Wenn das Glück sich zeigt
Statt Gefangener meiner
Vorstellungen zu werden
Sagt mir die Liebestheorie
Mit großer Gewissheit aber
Das stört die Wirklichkeit nie
Die uns doch warten lässt
Oder wie ein hoffnungsvoller
Panther in rilkeschen Käfigen
Nur geträumter Gefühle meine
Kreise ewig drehen lässt bis
Wahn und Wirklichkeit sich
Im kleinen Zwischenraum
Von Traum und Sein treffen
Warum es gut ist sich auch
In der Liebe einen Plan zu machen
Wissend dass er nie befolgt wird
Weil Liebe ohnehin tut was sie
Will egal was ich dazu denke
Aber die Planung überbrückt
Die unzulässige Wartezeit bis
Ist was nur alleine sein kann
So verschwimmen Illusionen
Mit noch kaum geträumter
Wirklichkeit und Zack
Ist es fast unbemerkt
Passiert und ist halt
Was es ist bis dahin
Wird im Kreis geplant

jens tuengerthal 1.12.20

Totenwert

Es sterben täglich fast 400 Menschen
An und mit Corona aber die Maßnahmen 
Seien übertrieben und es brauche darum
Dringend Lockerungen um Weihnachten
Wir haben uns daran gewöhnt inzwischen
Nehmen auch steigende Zahlen einfach hin
Dann rast einer mit einem Geländewagen
Durch die Fußgängerzone in Trier ohne ein
Islamist zu sein sondern als halt Deutscher
Mit einem gefährlichen Werkzeug das so
Täglich Menschen tötet ohne viel darüber
In den Nachrichten zu berichten oder gar
Autofreie Städte endlich zu fordern weil
Der Tod einen unterschiedlichen Wert hat
Verkehrstote sind bloße Kollateralschäden
Die bis heute 17 Opfer der Islamisten aber
Erlauben die Freiheit sehr einzuschränken
Ein Politikum was den Bürgern Angst macht
Fast 17.000 Corona Tote sind bedauerlich
Aber für genau die kein Grund die Freiheit
Einzuschränken die Panik vor den Islamisten
Schürten und für jedes Opfer demonstrieren
Alle Muslime des Landes verweisen möchten
Millionen Tote weltweit sind kein Drama aber
Wenige tausend Opfer der Islamisten setzen
Die Welt in Aufruhr und begründeten sogleich
Eine Grundrechtsbeschränkung gegen die
Im Fall von Corona demonstriert wird weil
Die Konzentration auf solche Ereignisse auch
In den Medien die Angst schürt während
Das langsame Ersticken im Krankenhaus
Keinem der sogenannten Querdenker irgend
Angst machen würde denn es ist in der heute
Medialen Demokratie nicht jedes Leben
Viel wert und manche Tode werden viel lieber
Ignoriert um andere zu dramatisieren weil sie
Für die eigene Botschaft nützlicher noch sind
Dabei sind alle einfach nur nicht mehr da
Auch warum eine Ministerpräsidentin die sich
Gegen zu strenge Corona-Maßnahmen wehrt
Für vier Tote mit ihrem Innenminister 
Eine Pressekonferenz vor Ort abhalten muss
Von schrecklichsten Ereignis für Angehörige
Redet als sei der Tod an Corona weniger
Schlimm er dauert nur länger und betrifft
Schon bald Angehörige von fast 20.000
Während über die fast 400 Toten täglich 
Keiner zu laut mehr reden will um nicht noch
Überführt zu werden wie leichtsinnig gerade
Jetzt die Lockerungen der Maßnahmen sind
Weil das Volk Weihnachten feiern soll oder
Zumindest vorher einkaufen soll als wäre
Ein normales Weihnachtsfest denn die Toten
Sind eben unterschiedlich viel immer wert
Auch regiert die Angst vor den Populisten
Bei zu vielen noch immer mit denn einzig
Sinnvoll oder nützlich wäre zu fragen ob
Wir Geländewagen überhaupt brauchen
Wer sie wann und warum noch fahren darf
Was aber der Automobilindustrie schadete
Die wichtige Arbeitsplätze sichert womit
Staatliche Leistungen während der Krise
Finanziert werden was wichtiger ist als
Das Leben der Opfer wie wir auch noch
Weiter Opfer einkalkulieren um nicht die
Ganze Wirtschaft zu bremsen oder etwa
Die Schule schließen zu müssen auch
Wenn es Lehrer in tägliches Risiko bringt
Der Wert der Toten ist eben verschieden
Schlagzeilen beeindrucken und erschüttern
Das Ersticken im Krankenhaus ist Schicksal
Gegen das wir nichts mehr tun wollen weil
Die Maßnahmen streng genug wären auch
Wo es zehntausende Tote sicher kostet die
Lockerungen über Weihnachten zu gestatten
Wird von der Pressekonferenz des Ministers
Die nichts als Banalitäten enthalten kann weil
Noch keiner etwas genaues bisher weiß in
Allen Medien live berichtet wie damals
Als der verrückte Islamist in den Berliner
Weihnachtsmarkt raste und die AfD stärkte
Die sich gern mit Coronaleugnern verbündet
Wo sind die Lichterketten für tausende Tote
Während einzelne Opfer einen Aufschrei der
Verlogenen Betroffenheit auslösen sicher
Ist schrecklich was in Trier passierte was
Das Risiko ist wenn ich Menschen solche
Gefährlichen Werkzeuge wie Geländewagen
In die Hand gebe und in Städte damit lasse
Natürlich habe ich Mitleid mit Angehörigen
Aller Opfer aber was sind 4 Tote dort
Gegen fast 400 und mehr täglich von denen
Keiner mehr eine Pressekonferenz bekommt
Noch jeder Angehörige ministerielles Mitleid
Es ja bloß 9600 Tote bis Weihnachten 
Ein vermutlich Verrückter begeht eine Tat
Wie sie dem Wahnsinn entspricht doch ist
Dies Teil des Lebensrisikos wenn wir solche
Wagen im Verkehr zulassen wer einen fährt
Hat mehr Sicherheit für sich und wird
Zur Gefahr für die Allgemeinheit was aber
Nun keiner hier laut thematisiert lieber
Werden einige Betonpoller zum Anschein
Einer Sicherheit die es nie gibt aufgestellt
Damit alle das Gefühl haben sie täten was
Außerdem lenken solch kleine Dramen
Schön aufregend inszeniert vom großen
Der vielen Toten unter Corona gut ab die
Lieber weiter riskiert werden um sich nur
Keinen Nachteil bei den Wählern zu holen
Wer überlebt und wählt ist nicht gestorben
Die anderen sind ja nur nicht mehr wie
Alle Opfer von Gewalt und Hass zu denen
Auch täglich weltweit Millionen Frauen
Leider immer noch gehören aber von
Denen sprachen wir ja gerade erst am
Offiziellen Gedenktag heute sind die
Opfer von Trier Gegenstand gelenkter
Aufmerksamkeit während hunderte Tote
Täglich infolge Coronas normal wurden
Hauptsache endlich wieder Party aber
Wenn ein psychisch auffälliger Betrunkener
Macht was kann wer Geländewagen fährt
So gilt denen das staatliche Mitleid dem
Die Opfer von Corona eher lästig sind
Weil es auch täglich immer mehr werden
Hinter denen zwar auch immer ein Leben
Wie trauernde Angehörige stecken denn
Was wäre wohl los im Land wenn wir für
Alle Todesopfer von Rasern jeden Tag
Gedenkfeiern einrichteten kämen wir
Wohl zu wenig anderem mehr im Staat
Aber Tote sind eben unterschiedlich viel
Dem Staat und uns wert je nachdem wie
Nah sie uns standen oder welche Presse
Dabei zu erwarten ist nehmen wir es hin
Oder würden wir für uns etwas ändern
Wovor die Trägheit uns schützt so ist
Trier ein Zeichen für den relativen Wert
Den Leben immer nur für uns hat weil
Alles andere immer eine Lüge wäre
Darüber nachzudenken wäre viel wert

jens tuengerthal 1.12.20

Lustwissen

Früher dachte ich noch
Es käme beim Sex zuerst
Auf die richtige Technik an
Wo und wie Frau berührt
Werden muss damit es klappt
Dachte männlich technisch
Hielt Liebe dabei für eine
Nicht notwendige Sache
Die es nebenbei nett macht
Aber zur Befriedigung eher
Überflüssig manchmal sogar
Dabei eher behindern kann
Zusammen Kommen hielt ich
Für das einzige Nonplusultra
Lernte viel über den Körper
Der Frau wie seine Funktionen
Dabei war der nervus pudendus
Wie die Forschung bestätigte
Das entscheidende Organ
Ihn in seinem Verlauf auch
Indirekt stimulieren können
War das Mittel der Wahl um
Jede Frau zum Höhepunkt
Bringen zu können was mir
Der wichtigste Erfolg schien
Was die Wissenschaft auch
Neurologisch bestätigte wie
Die eine oder andere auch
Dankbar mit mir erlebte
Was mich glücklich machte
Manche konnten dennoch
Nie was mir unerklärlich schien
Oder spielten angestrengt vor
Heute weiss ich alle Technik
Wie egal welche Methode den
Nerv zu stimulieren bringt nichts
Wenn es an Vertrauen fehlt wie
Perfekt manche Frauen spielen
Wie selten viele wirklich Kommen
Der Schlüssel immer Gefühl ist
Nicht notwendig Liebe aber ein
Tiefes Vertrauen um sich auch
Fallen lassen zu können damit
Das Beben am Ende geweckt
Wie jede Frau anders ist nichts
Auf alle passt und keine immer
Gleich reagiert sondern jeweils
Völlig unterschiedlich genießt
Nach Stimmung Gefühl Zyklus
Anatomie Zeitpunkt beim Sex
Eine Anweisung für Männer
Wie Frau richtig zu berühren
Hätte so viele Seiten wie es
Frauen gibt und wie diese je
Nach Situation gestimmt sind
Ist also nicht verfassbar da es
Kein sicheres Wissen gibt
Außer zur Anatomie die aber
Nur im Kontext reagiert während
Mann immer ähnlich funktioniert
Die quasi gleiche Stimulation braucht
Reagiert Frau auch beim Sex je
Nach Verlauf unterschiedlich
Warum Wissen über Anatomie
Gut ist aber wenig nutzt wenn
Ohne Gefühl für die Stimmung
Im richtigen Moment angewandt
So gesehen weiß ich nichts über
Die Sexualität der Frau die von
Ganz vielen Faktoren abhängt
Auf die ich zum großen Teil
Keinerlei Einfluss je habe
Technik und Erfahrung sind
Gut für die Gelassenheit
Aber entscheidend ist das Gefühl
In der Situation was unzählig
Viele Ursachen haben kann
Sich darauf einlassen können
Scheint mir wichtiger als alles
Dafür Bereitschaft zu schaffen
Ist wohl das entscheidende
Aber wie das gehen soll bleibt
Vielfach ein Rätsel bei dem
Gefühl entscheidet von welchem
Keiner etwas wissen kann aber
Was zu erspüren Offenheit braucht
Sich auf den anderen einzulassen
Bleibt also sehr unpräzise immer
Erfordert Gefühl und Technik die
Sich der Situation immer anpasst
Wo es gelingt wunderbar
Wo nicht ist es eben so
Dann passt es meist nicht
Kann vorsichtig geübt werden
Aber ohne Druck und Erwartung
Die eher das Gegenteil erzeugen
Das einzige Wissen beim Sex ist
Nichts ist sicher und alles jeweils
Unterschiedlich nach Situation
Aber Erfahrung und Wissen über
Die anatomischen Bedingungen
Können die Gelassenheit geben
In Ruhe zu erspüren was gut tut
Dann kannst du Wunder erleben
Die jenseits allen Wissens liegen
Habe also keine Ahnung was
Wann für wen richtig ist aber
Kann meinem Gefühl trauen
Was dabei genügen muss
Alles mehr ist nur Magie
Die niemals glaubwürdig ist
Es gibt für komplexe Wesen
Wie Frauen es sind keinen
Immer gültigen Schaltplan
Nie den einen Weg oder Punkt
Vertraue dem Gefühl und sei
In der Situation beim anderen
Ist glaube ich das beste nach
Aller bescheidener Erfahrung
Aber ich weiß nichts sicheres
Vielleicht fängt da die Kunst an
Wo wir nichts mehr wissen
Aber dem Gefühl vertrauen

jens tuengerthal30.11.20

Liebeswissen

Früher dachte ich noch
Dass ich genau wüsste
Was Liebe ist wie woran
Die echte wie die große
Zu erkennen wäre aber
Heute glaube ich eher
Es nie ganz zu verstehen
Staune über das Wunder
Was sich manchmal meist
Völlig unerwartet ereignet
Nehme es wie es ist um
Zu genießen was sein kann
Sicher bin ich mir nur dass
Nichts muss aber alles kann
Wenn wir wagen es so sein
Zu lassen wie es eben ist
Weil es nur ist was es ist
Und damit mehr als genug
Wollte alles und erwachte
Im Nichts der Einsamkeit
Verlor mich darin fast völlig
Dachte es käme nichts mehr
Aber träumte noch davon
Einmal ganz anzukommen
Wartete sehnsüchtig darauf
Doch konnte keine genügen
Hoffte ich auf die nächste noch
Die vielleicht besser wäre
Bis ich irgendwann bemerkte
Was bleibt und einmalig ist
Kannst du nirgendwo suchen
Findet sich wenn eher zufällig
Wird es aber weil ich es so will
Bleibt wenn beide es wollen
Alles übrige ist ein zeitweises
Vergnügen was verschwindet
Bloß als Erinnerung schön
So weiss ich nun nur noch
Dass alles Wissen nichts nützt
Du nur wollen kannst wenn es
Passt um gemeinsam was ist
Zu genießen was genügt
Glaube an kein Schicksal
Bestimme mein Leben selbst
Aber Liebe lässt sich nie
Von egal wem bestimmen
Es braucht zwei die wollen
Wie können was sie möchten
Werde nie wissen können was
Die andere wirklich will noch
Je verstehen warum es so ist
Freue mich wenn es gut ist
Dann kann ich das Beste wollen
Mehr liegt nicht in meiner Hand
So tue ich das wenige was ich
Kann das übrige zu genießen
Aber weiß eigentlich von nichts

jens tuengerthal 30.11.20

Montag, 30. November 2020

Coronasophie Tag 29-31

Der Virusverlauf ist absehbar wie
Die politischen Reaktionen darauf
Auch die Rollenverteilung scheint es
Die Kanzlerin gibt stets die Mahnerin
Warnt vor allem möglichen was danach
Bisher immer so eingetreten ist während
Die Ministerpräsidentinnen deren zwei
Für das Femininum genügen sollen hier
Sich bockig geben und meist noch um
Die Freiheit der Bürger kämpfen aber
Beim Geld gerne die Hand aufhalten
Aber nicht deshalb verwendete ich hier
Das Femininum der Gedanke läge fern
Es ist politisches Theater noch dazu
Im bevorstehenden Wahljahr in dem
Noch so vieles offen ist wie auch der
Mehr oder weniger schnelle Ausgang
Der Pandemie durch Impfung gegen
Die einige wenige Fanatiker protestieren
Die auch Aluhüte tragen sich zu schützen
Beim Denken verquer mit quer verwechseln
Was in diesen Zeiten schnell passiert
Es geht alles den erwartbaren Gang ob
Dabei die angekündigten Hotelöffnungen
Über die Feiertage Bestand haben hängt
Von der Entwicklung der Zahlen auch ab
Die ungewiss wie so vieles gerade ist
Bürger amüsieren sich über Unterschiede
Bei den Regelungen nach denen im einen
Landkreis bei Strafe verboten ist was dann
Im Nachbardorf erlaubt wird weil dort die
Statistik anderes nahelegt ob Polizisten
Dann Corona-Sünder über Kreisgrenzen
Hinaus verfolgen dürfen ist noch unklar
Auch warum manche meinen es bliebe
Ein Virus lokal beschränkt und halte sich
An strenge Regeln also auch nicht etwa
Auf die Massen in den Schlangen dabei
Überzuspringen die nun mehr werden
Was dem abstrakten Schutz durch die
Beschränkung des Zugangs geschuldet
Es wird dies einen Hauch von DDR in
Die Zeit der Weihnachtseinkäufe bringen
Was schon amüsant genug wäre doch
Werden die unklaren Bestimmungen zur
Maskenpflicht die Polizisten vermutlich
Genug in Diskussionen binden dass die
Kontrolle der Abstände mit Maßbändern
Wohl schwer fallen wird andererseits
Verspricht all dies eine Einnahmequelle
Die sich klamme Kommunen wohl kaum
Entgehen lassen werden was wiederum
Viele lustige Prozesse danach verspricht
Worüber sich die Anwälte freuen werden
Und so hat doch jeder noch was davon
Wie wir den Bewohnern stark betroffener
Kreise den Einkauf im Nachbarkreis dann
Verbieten wollen wird sicher auch spannend
Denke ich nun daran wie mein Bezirk Pankow
Der wesentlich weniger als Mitte betroffen ist
In Teilen fließend darin übergeht fragt sich
Ob dort Grenzübergänge errichtet werden
Wir regionale Mauern wieder brauchen
Wer in Mitte arbeitet dort aber nicht lebt 
Lieber dort einkauft als etwa in Lichtenberg
Noch die Schlangen vor dort Supermärkten
Verlängern darf oder irgendwann wer merkt
Dass dies ewige Schlange stehen im Winter
Risiken von Infektionen so sehr erhöht dass
Die Gefahr durch mehr oder weniger Kunden
Pro Quadratmeter vernachlässigenswert ist
Natürlich werden deutsche Beamten wie die
Ihnen zugeordneten Ordnungshüter sich nun
Über die unendliche Zahl von Möglichkeiten
Der Kontrolle freuen und sie getreulich nach
Bestem Wissen und Gewissen erfüllen auch
Wenn das Ergebnis relativ absurd sein sollte
Der Winter wird hart und lang verkündete uns
Die Kanzlerin bereits aber warum wir dann
Auch noch die schwere Zeit durch unklaren
Unsinn mit wechselnder Geltung zusätzlich
Erschweren wollen bleibt fraglich auch trägt
Der föderale Trotz nicht zur Akzeptanz bei
Die allermeisten Bürger nähmen sehr gerne
Rücksicht soweit sie damit Leben retten
Könnten und auch die Pflichterfüllung liegt
Dem deutschen Gemüt nicht so fern aber
All dies löst Widerstand aus sofern was
Nötig und geboten ist ständig schwankt
Natürlich lernen wir noch im Prozess
Wissen noch längst nicht alles über den
Virus müssen das Verhalten anpassen
Was eine hohe Flexibilität erfordert doch
Warum Landesfürstinnen sich jetzt noch
Im lokalen Populismus ergehen müssen
Erschließt sich keinem vernünftigen Bürger
Die es ja noch gelegentlich geben soll mehr
Bisher sind bestimmte Regionen zufällig
Gerade etwas besser dran was sie sich
Aber als persönlichen Verdienst zurechnen
Die Sachsen waren zunächst widerständig
Hatten relativ liberale Regelungen auch
Um sich nicht von den dort zahlreichen
Covidioten vorführen zu lassen inzwischen
Hat es sich umgedreht und die Regionen
Mit den höchsten Zahlen liegen fast alle dort
Dafür werden die Bürger dort eingesperrt
Weil mäßige Maßnahmen nicht mehr helfen
Während im Nachbarkreis noch erlaubt ist
Was nebenan verboten wurde was auch an
Der Zahl der Testungen liegen kann die
In einer Region vorgenommen werden was
In schwer betroffenen Regionen natürlich
Mehr sein müssen womit wiederum Neid
Wie Missgunst eher befördert werden als
Kooperation und soziales Denken zu stärken
Dazu kommen teils sich widersprechende
Auskünfte von den Gesundheitsämtern die
Natürlich überfordert sind und dem Andrang
In diesen Zeiten nicht gerecht werden können
Es werden immer Fehler gemacht bei der
Lösung neuer schwieriger Aufgaben aber
Eine einheitliche Regelung aus einer Hand
Wie es sie im Frühjahr gab wäre wohl die
Einzig angemessene Antwort warum nun
Wohl alternativlos ist wie Merkel so gerne
Sagt was demokratisch Unsinn sonst wäre
Weil um Alternativen gestritten werden muss
Dass es klare einheitliche Regelungen gibt
Die nach Infektionsgeschehen natürlich auch
Differenzieren können aber dies nicht nach
Regionalen politischen Interessen dann tut
Die Bundesregierung hätte die Verantwortung
Länder hätten das nötige nur auszuführen
Bis die Notlage in einem halben Jahr vorbei
Damit so wenig wie möglich sterben müssen
Nicht Regierungen wie trotzige Kinder sich
Schwer zu befolgende unsinnige Regelungen
Von beschränkter Gültigkeit ausdenken die
Wieder Menschenleben infolge kosten was
Grund genug wäre der Kanzlerin die bisher
Mit allen Maßnahmen richtig lag sogar beim
Ersten Lockdown erfolgreicher war als alle
Damit ausschließlich zu beauftragen
Dann kommen wir schneller zur nötigen
Wie wissenschaftlich effektiven Lösung
So sehr ich hinter den nötigen Maßnahmen
Stehe so wenig verstehe ich dies Chaos
Was unnötig Menschenleben kostet oder
Hatte am Ende Goethe doch Recht mit
Seiner Einschätzung zur Nation zu formen
Ihr Deutschen ihr hofft es vergebens bildet
Lieber freier zu Menschen auch aus die
Nicht in regionalen Egoismen konkurrieren
Sondern gemeinsam für das Gute handeln
Dem Wahren Schönen Guten fühlte sich
Der Geheimrat je lebenslänglich verpflichtet
Was heißt Menschen zu retten wo Leben in
Gefahr sind statt weiter zu konkurrieren was
Dem föderalen Element notwendig innewohnt
Vielleicht bräuchte es doch endlich eine dann
Europäische Lösung die Mutti und Ursel
Vernünftig ohne Populismus planen uns
Langen Streit im Land ersparte dafür
Viele Leben retten könnte was es wert ist
Manchmal muss Politik auch besser vom
Ergebnis her gedacht werden um dieses
Noch irgend erreichen zu können denn
Tote stimmen nicht mehr ab

jens tuengerthal 30.11.20

Jahreswort

Die Corona-Pandemie wurde
Wenig überraschend aber so
Passend Wort des Jahres denn
Mehr geschah hier auch nicht
Auf geistigem Gebiet ob dann
Die Leugner der realen Gefahr
Also die Covidioten als Unwort
Taugen wird sich noch zeigen
Zumindest hat dieses Jahr klar
Einen Virus und wäre das Leben
Ein Rechner müssten wir es neu
Konfigurieren und wieder starten
Weil es aber leider lebendig ist
Müssen wir mit dem was ist
Weitermachen als wäre nichts
Frage mich nur ob eine Millionen
Tote nicht genügt das Leben
Anzuhalten statt des ewigen
Weiter so was auch Viren
Pausenlos weiter trägt weil
Nur ein Innehalten aufhielte
Halten wir einfach mal inne
Das Jahreswort sagt alles
Mehr gibt es 2020 nicht
Außer vielleicht die Liebe
Kommt noch mal vorbei
Die darf dann auch bleiben
Statt der ollen Pandemie
Die wollten wir alle nie
So reimt sich am Ende
Doch nichts gutes auf
Das was dieses Jahr war
Was ohne eine Feier dann
Mit einem Neustart beginnt
Wären wir doch Maschinen
Statt verletzlicher Menschen
Aber manchmal macht am
Ende winziges alles größer
Sogar ungreifbares wie ein
Gefühl kann genügen um
Welten unverhofft zu wandeln
Wer weiss was noch kommt
Nach der geistigen Kapitulation

jens tuengerthal 30.11.20

Liebesersatz

Wie wäre es wir würden
Die Liebe einfach ersetzen
Durch ein Wohlgefühl mit
Möglichst großer Befriedigung
Zumindest emotional alles
Übrige wäre verhandelbar
Keinen Stress mehr je mit
Enttäuschten Erwartungen
Glück im Augenblick genießen
Natürlich keine Eifersucht
Sex zum Vergnügen dafür
Ein Leben ohne Drama
Voll entspanntem Vergnügen
Nur gäbe es noch Familien
Was bliebe ohne Liebe an
Innerem Zusammenhalt als
Eine Versorgungsgemeinschaft
Auf halt Gegenseitigkeit noch
Genügte das nicht völlig
Fragen sich Opfer der Liebe
Käme mir unvollständig vor
Ohne das größte Gefühl
Unklar noch ob in Summa
Weniger glücklich dabei
Oder nicht das weniger im
Superlativ ein mehr wäre
Zumindest im Durchschnitt
Ob die Liebe ersetzbar ist
Weiß ich noch immer nicht
Aber die Sehnsucht danach
Scheint größer als alle Vernunft
Vielleicht weil sie ist was sie ist

jens tuengerthal 30.11.20

Sonntag, 29. November 2020

Adventswanderung

Vier Seen abgewandert
Zum 1. Advent im Grunewald
Von selbiger Station der Bahn
Bis Nikolassee durch den Wald
Bei herbstlich frischem Wetter
Mit zwischendurch sogar Sonne
Wieder begeistert was Berlin
Alles zu bieten hat auch an
Naturvielfalt mit Menschen die
Teilweise sogar zum Spaziergang
Im Grunewald aufgebrezelt waren
Wie sie sonst vor Musical-Theatern
Eher Schlange stehen besonders
Eben im alten Westen der Stadt
Aber manche auch mit mehr Stil
Als dort gewöhnlich anzutreffen ist
Die Damen teilweise hochhackig auf
Waldwegen um Wurzeln balancierend
Weniger ungewöhnlich die Herren
Von denen mehr angemessen gekleidet
Für den Sonntagsausflug im Wald waren
Doch der Reihe nach zunächst noch vor
Der Waldwanderung den Deportierten am
Dort Mahnmal am Bahnhof Grunewald
Gedacht von wo zehntausende in die
Tödlichen Lager im Osten geschickt wurden
Die wenigsten kehrten wieder zurück
Nach diesem Innehalten neben der
Im Straßenverkauf alles von Glühwein
Über Rösti mit Grünkohl dort bietenden
Bahnhofseckkneipe vor der enige standen
Die scheinbar schon etwas genossen oder
Mit Becher und Teller bewaffnet noch dabei
Waren sich von was auch immer zu stärken
Wir erwogen das zugegeben auch noch
Einen Moment dachten aber die 13 km die
Noch vor uns lagen am Ende waren es 23 km
Bis ich wieder auf Berg und Diwan anlangte
Ließen uns vorerst vom Glühwein absehen
Am Supermarkt vorbei ging es zum ersten
See der Hundekehle die villenumstanden
Zumindest zu Teilen den noblen Grunewald
Jedenfalls bei manchen Palästen uns zeigte
Von Berliner Reichtum mehr oder weniger
Geschmackvoll dort zeugte was bekanntlich
Unter Zeugen als Unzucht noch heute gilt
Dann durch selbigen Wald zum Grunewaldsee
An dem schon der jagdfreudige Kurfürst Joachim
Sich sein Schloss errichtete von dem auch eine
Cranach Sammlung zeugte wäre es geöffnet
Sonst residierte er im Renaissanceschloss in
Cölln also dem Vorgänger des heutigen
Humboldtforums aber um das geht es nicht
Hätten wir nicht gerade eine Pandemie wären
Cranachs und Café dort sicherlich lohnend
Schon auf dem Weg zum Hundeparadies
Der bei kühlem Wetter zum Glück viel weniger
Intensiv nach den Ausscheidungen der Liebsten
So vieler Berliner duftet die sich hier so gerne
Tummeln und einander präsentieren teilweise
Im Familienverbund mit dem Liebling dazwischen
Nicht wenige aber auch auf Partnersuche dort
Manche wohl auch zum ersten Date noch
Wenige nur angeleint da Hundefreiheit herrscht
Was du ertragen können musst wenn du an den
See der Hundebesitzer gehen willst um dort
Auf den Spuren der früher kurfürstlichen Jagden
Bei denen Hunde die Tiere zu den hohen Gästen
Hetzten um einen guten Abschluss zu garantieren
Das benachbarte Forsthaus auch sonst ein immer
Anlaufpunkt der Westberliner Hundeschickeria
Schenkte Glühwein und anderes für Herrchen
Wie Frauchen aus und in Anbetracht der Dichte
Die sich noch bis zum benachbarten Reitstall zog
Wäre auf diesen Waldwegen der Maskenzwang
Sicher gut begründet gewesen aber wir waren
Ja im Grunewald und also im Grünen und so
Verzichteten die meisten auf dieses Utensil
Oder trugen es elegant irgendwo am Bändchen
Denn wir waren ja in gesunder Waldluft dort
Die Sammlung großer Geländewagen auf dem
Parkplatz der oberen Preisklassen natürlich
Den Rest übersahen wir gut angepasst
Zeugten von Wohlstand und Geist der dort
Versammlung waren aber natürlich auch so
Praktisch wenn es mal mit dem Hund rausgeht
Ob der Hundeparcour für die Vierbeiner dort
Eher sozialer Stress oder ein Vergnügen ist
Waren wir uns nicht ganz sicher und einig
Vermutlich beides und wenig Jahrmarkt
Ihre Halter genossen es jedenfalls sichtbar
Unter ihresgleichen mal wieder zu sein wir
Ohne belllendes etwas an der Leine zogen
Weiter durch den Grunewald wie seine so
Schönen Naturschutzgebiete in plötzlich
Überraschend angenehmer Einsamkeit
Die es rein theoretisch sogar erlaubt hätte
Hinter den Bäumen den vorher Hunden
Nicht unähnliches zu erledigen dazu aber
Schweigt der Gentleman im Grunewald doch
Wäre zu anderen Jahreszeiten auch wieder
Vogelgezwitscher statt Bellen und Geplapper
Zu hören gewesen was wir still genossen
Die Krumme Lanke am westlichen Ufer mit
Kurzer Pause auf Bank mit Seeblick was dort
Zugegeben nahe lag umschritten aber gleich
Wieder mehr Menschen begegnet weil der
Berliner Sonntags gerne ins Grüne wie ans
Wasser fährt und um sich nicht entscheiden
Zu müssen auf die Kombinationen konzentriert
Was zu einer gewissen Häufung immer führt
Doch mit dem Grunewaldsee dem Mekka der
Berliner Hundefreunde aus dem Westen konnten
Die beiden anderen nicht mithalten jedenfalls
War die Ballung am Schlachtensee etwas größer
Als an seinem Nachbarsee aber weniger als am
So wunderbar erreichbaren Grunewaldsee
Hielt sich jedoch im überschaubaren Rahmen
An gewissen Engpässen musste der Bauch
Eingezogen werden wenn einige zu eilig noch
Aneinander vorbei wollten statt zu flanieren
Was bekanntlich große Gelassenheit erfordert
Die am Grunewaldsee durch Vierbeiner wie
Angemessen unangemessene Kleidung noch
Gerne kompensiert wurde zumindest haben
Nicht ganz wenige Berliner den Feiertag an
Den vier Schönen tief im Westen genossen
Waren gesund im Grünen und hielten dort
Soweit möglich meist genug Abstand denn
Der Grunewald bietet Ausweichmöglichkeiten
Wer Berliner mit oder ohne Hund beobachten
Möchte wird die Seen bevorzugen die auch
Im Spätherbst noch zu zauberhaft sind
Es gab sogar einige verwegene Badende
Wer lieber Natur pur genießen möchte
Wählt Wege mit etwas Abstand wo sich
Gelegentlich ein Gefühl von Waldeinsamkeit
In bester goethscher Manier einstellen kann
Über allen Wipfel und Gipfeln ihr wisst schon
Ein wunderbarer Spaziergang der schließlich
Am Bahnhof Nikolassee sein Ende fand von
Wo es zum Bahnhof Friedrichstraße ging
Den ich im letzten Licht verließ um dann
Im schon Dunkeln am Helmholtzplatz nach
Rund 23 km anzukommen mit wohl genug
Frischer Wald- und Stadtluft etwas müde

jens tuengerthal 29.11.20

Adventüre

Advent hat begonnen
Wir feiern die Ankunft
Des Rabbi aus Nazareth
Schon vier Wochen vorher
Weil es sich ökonomisch lohnt
Wie der Aberglaube überhaupt
Sich gut arrangierte mit der
Macht zu der er so gut passt
Mit der jenseitigen Hoffnung
Die diesseitige Qual besser
Ertragen hilft im Rahmen der
Ordnung wie sie gewünscht ist
Damit alles so bleibt wie es ist
Auf Adventüre gingen einst die
Ritter auf der Suche nach der
Bestätigung die sie im Ansehen
Der Damen steigen ließ was
Der Minne Hoffnung gab ihr
Hehres Ziel real zu erreichen
Neudeutsch statt mitelhoch noch
Hieße es wohl Sex zu haben
Wie die Alte rumzukriegen was
Josef mit Maria angeblich nie
Gelang zumindest noch nicht
Als sie sich Betlehem näherten
Obwohl sie schwanger war nur
Halt nicht von ihm was er so
Ganz typisch für Männer aus
Dem Nahen Osten bis heute
Ganz gelassen auch hinnahm
Was wie die ganze Geschichte
Um den Rebbe aus Nazareth
Der König der Juden sei als
Einer aus dem Stamme David
Wirklich märchenhaft klingt
Dafür Menschen dazu brachte
Auch nach Luthers Reformation
Unrecht schlicht hinzunehmen
Weil des Kaisers des Kaisers sei
Und so blieb alles wie es war
Und es war gut so für alle die
Etwas hatten und gern mehr
Wollten für sich statt zu teilen
Wie es der Rabbi völlig fern der
Ökonomischen Realität forderte
Die ja unserer Natur entspricht
Welche gern Gewinne realisiert
Dafür viele Wettbewerbe fand
Wozu das Weihnachtsgeschäft
Als letztes im Jahr auch gehört
Bevor der harte Winter kommt
Nach der Wintersonnenwende
Wird in die dunkle Zeit viel
Bewegung noch gebracht die
Träge Menschen nie brächten
Welche zum Winterschlaf eher
Neigen als zur Anstrengung
Türen öffnen wir gern im Advent
Finden manchmal Schätze dahinter
Weiter die Märchen zu glauben
Doch wer einen Schatz hat der
Hüte ihn gut denn wer im Winter
Einsam ist wird es lange bleiben
Vorher feiern wir noch Advent
Um der Liebe willen heißt es
Stecken Kerzen dazu an im
Tannengezweig was es so im
Heiligen Land sicher nie gab
Aber die Wintersonnenwende
Die eigentlich gefeiert wird nur
Drei Tage vor Ende des Advent
Was die Dreieinigkeit spiegelt
Ist eben ein nordisches Fest
Das die Rückkehr des Lichts
Ganz real begrüßte worum
Dann die Kirche ihre Story
Gesponnen die menschlicher
Von Geburt erzählt als Ostern
Vom grausamen Tod warum es
Sich schnell großer Beliebtheit
Erfreute unter den Massen
Die so gesteuert wurden und so
Feiern wir denn den Advent als
Allen zuträgliches Fest in einer
Dunklen Zeit was zu Corona passt
Womit sich der Kreis schließt

jens tuengerthal 29.11.20

Samstag, 28. November 2020

Lustlohn

Um die Lust betreiben wir gerne
Viel Aufwand und scheuen keine
Kosten sie zu befriedigen so
Geben manche Unsummen für
Nur Sex aus was nie lohnt
Sei es bei Huren oder in
Der Institution genannt Ehe
Zwar ist Lust das einzige
Was im Leben erstrebenswert
Ist so wir Epikur folgen aber
Der meinte viel weniger die
Sexuelle Lust als die am Leben
Was die Kirche gern missdeutete
Die Quälerei fortzusetzen doch
Lohnt nüchtern betrachtet
Wohl weder noch wären wir
Ehrlich was wir lieber vermeiden
Damit sich zumindest der ganze
Aufwand unserer Herstellung lohnte
Also leben wir einfach weiter
So lustvoll wie möglich um
Einen Grund zu geben als ob
Wir verantwortlich wären für die
Lust unserer Eltern die selten
Bei vielen wirklich eine war
Aber es hat sich mit uns ja
Zumindest irgendwie gelohnt
Solange wir das Sein noch
Nicht sein lassen geht es
Immer so weiter und das
Ist eigentlich alles was
Manche unter dem Sinn
Des Lebens noch suchen

jens tuengerthal 28.11.20

Liebeslohn

Was wäre das Leben ohne Liebe
Geruhsam friedlich ohne Aufregung
Entspannt vermutlich auch noch
Es lebte sich so dahin bis die
Beschwerden das Wohlbefinden
Überwiegen dann geht es 
Hoffentlich schnell vorbei
Ohne jedes Drama dabei
Was die Liebe mit ihren
Erwartungen die nur dazu
Da sind enttäuscht zu werden
Gerne unvorstellbar machte
Denn der Tod ist eigentlich
Als nur Nichts so undramatisch
Wie wenig sonst im Leben
Nur die Liebe mit ihrer
Anhänglichkeit macht ihn dazu
All der Aufwand lohnt nicht
Eine andere Frage wäre
Was ohne Liebe noch bliebe
Leider fällt mir nichts ein
Was den Aufwand lohnte
Das Sein noch fortzusetzen
So ist die Liebe zumindest
Ein Überlebensgrund was
Zugegeben nicht viel ist
Aber manchmal etwas
Und immer noch mehr
Als Nichts ohne Liebe
Das nicht mehr lohnt

jens tuengerthal 28.11.20

Wunderqual

Das Wunder der Geburt ist
Eine furchtbare Qual zu oft
Wieviele Mütter starben dabei
Litten entsetzliche Schmerzen
Während Väter unnütz daneben
Standen und sich um Mitleid
Bemühen oder abzulenken
Noch versuchen um nicht nur
Aufgeregt unnütz herumzustehen
Hier sind sie eher überflüssig
Auch wenn sie das ihre taten
Damit die Schwangerschaft begann
Vielleicht sogar viele Jahre darauf 
Hofften wie Jakob und Rahel
Während dieser schon mehr als
Ein dutzend Söhne anderweitig
Zeugte denn von den Töchtern
Ist biblisch außer beim Gebären
Oder der Verführung selten die Rede
Was Thomas Mann der selbst mit
Seiner Katia sechs Kinder zeugte
Von denen einige selbst schrieben
Wie dem Vater assistierten wie es
Erika ihre letzten Jahre vorbildlich tat
Als Künstlerin sich dafür zurücknahm
Aber das ist eine andere Geschichte
Auch deren Verhältnis zu Klaus wie
Ihrem zeitweise Gemahl Gustav der
Als Gründgens bekannt wurde aber
Durch Klaus im Mephisto ein böses
Denkmal gesetzt bekam für seine
Feige Kollaboration mit den Nazis
Sind weniger Thema als die Geburt
Die Mann als Vater sechsmal erlebte 
Wie immer leicht ironisch im Ton
Ohne als Besserwisser gegenüber
Der Bibel aufzutreten beschreibt er
Das Leiden Rahels die dann auch
Der nächste Versuch zu gebären
Nur wenige Jahre nach diesem
Endgültig umbringt sehr einfühlsam
Wie sie über 36 Stunden in den Wehen
Lag und es sie immer wieder fast zerriß
Jakob verzweifelt durchs Haus lief dabei
Seinen Gott schon um einen gnädigen Tod
Für die geliebte Frau anflehte die so zart
Sie war sich so sehr wünschte endlich
Auch Mutter zu werden wie ihre Schwester
Leah aber an der Geburt fast starb weil es
Die Götter so wollten wie Mann schreibt
Im Sinne Jakobs dabei über deren so
Unergründliche Wege und Motivationen
Zumindest noch Worte als Erzähler hier
Verlierend was zu Jakobs Zeiten noch
Näher lag als uns heute und auch als es
Thomas Mann mit der tapferen Katia selbst
Erleben durfte und wer je Vater wurde liest
Bei dieser Beschreibung die Unruhe mit
Die einen bei der Geburt des geliebten
Kindes und wie wenige haben schon
Ein Dutzend vorher mit ungeliebten Frauen
Wie Joseph mit Leah und den Mägden
Im ganzen Wesen ergreift und erschüttert
Was fast die Welt der Worte überschreitet
Zumindest in innere Grenzbereiche noch
Vorstößt die seltsames von uns fordern
Was zeigt wie relativ unterschiedlich das
Leben in seiner Bedeutung durch die Liebe
Werden kann die alles im Wesen verändert
Womit Jakob schrecklich ungerecht ist
Gegenüber dem Dutzend anderer Söhne
Aber zugleich auch wirklich liebt wie dem
Gefühl aus ganzem Herzen folgt zu der
Geliebten Rahel und ihrem Kind das dann
Joseph wird dessen Wege seltsam auch
Von den Brüdern verwirrt werden so ist
Wohl normal ein Kind über alles zu lieben
Doch fällt es vielen Eltern schwer keines
Zu bevorzugen sind es oft die schweren
Geburten die dem Herzen dann wenn
Auch ungerecht am nächsten sind auch
Wo sich mancher um Gerechtigkeit noch
Bemüht ist das Privileg des ersten Kindes
Damals noch des Sohnes vor allem aber
Die Zeiten haben sich ja zum Glück nun
Geändert zumindest etwas auch im
Bewusstsein auch wenn ich als erster
Sohn etwa noch ein wenig mit dem
Gefühl groß wurde was keinen Grund
Im Verhalten meiner Eltern hatte
Zumindest wohl nicht willentlich wie sie
Immer um Gerechtigkeit bemüht betonten
Aber als Tochtervater es ganz anders sehe
Es ist eine Qual für viele Frauen durch die
Dieses Wunder auf die Welt kommt dabei
Für manche mehr und andere weniger
Die wir heute durch Narkosen zumindest
Erleichtern können wie dank des nach
Maria Theresia benannten Kaiserschnitts
Sogar unbewusst schmerzfrei erledigen
Können wenn es so gewollt ist was wohl
Eine Typfrage ist während manche das
Leid der Wehen lächelnd ertragen ist
Für andere der Gedanke schon so
Unerträglich dass sie lieber ganz auf
Kinder ein Leben lang verzichten was
Aber auch vielfältig andere Gründe hat
Denke ich an manche Dramaqueen die
Das Leben meine Wege kreuzen ließ
Ahne ich wie es Rahel dabei wohl erging
Was sich an Aufmerksamkeit um diese
Alles hätte drehen müssen falls es je
Zu dieser Wunderqual gekommen wäre
Während andere es gelassen wie stets
Vermutlich gut ertragen hätten noch im
Schmerz mit einem Witz auf den Lippen
Während eine Leah ohne zu klagen die
Zehn Knaben des Jakob gebar obwohl
Sie daran litt nicht geliebt zu werden wie
Das sie den Knaben auch ihre Häßlichkeit
Der triefenden Lieder mit vererbte eine
Gute Stammesmutter war machte Jakob
Ein großes Theater allein um die Geburt
Von Joseph und das damit verbundene
Drama der Rahel dahingestellt ob dies
Eben ihrer Natur entsprach oder Folge
Der quälerischen Natur war zeigt uns
Ein auch körperliches Drama gut wie
Nah sich Menschen sind und wie fern
Andere sich immer bleiben werden
Wie um des einen Geburt ein großes
Drama inszeniert wird während die
Anderen quasi nebenbei kamen
Ohne große Aufregung zu machen
So setzt sich das Sein im Wesen
Auch in der Geburt fort die eben
Einige zu leidenden Dramatikern
Andere zu gelassenen Genießen
Macht die wenig fordern aber viel
Zu geben haben während die
Dramatiker ewig um Aufmerksamkeit
Weiter buhlen werden die sie schon
Durch die Umstände ihrer Geburt 
Mehr als genug bekamen was
Vielen eher fern doch noch liegt
So fühlen sich diejenigen die viel
Aufmerksamkeit bekamen sehr oft
Benachteiligt und wollen noch mehr
Iszenieren ihr Leben als eine Folge
Von Dramen die so unerträglich wie
Überflüssig stets sind aber auch
Dies zeigt Thomas Mann genau mit
Dem Blick auf die Geburt Josephs
Bei der die arme Rahel sicher viel
Mitleid verdient wie jede Frau die
Diesen Kampf hinter sich brachte
Aber manche fordern und brauchen
Dies eben noch viel mehr als andere
Enthalte mich jeder Bewertung aus
Langer Erfahrung mit beiden Seiten
Sicher zumindest ist neben denen
Deren Leben ein ständiges Drama
Bleibt wenig Platz für anderes auch
Wenn wir es uns nicht aussuchen
Die Liebe uns unverhofft erwischt
Können wir zumindest weglaufen
Wo das Drama gleich sichtbar wird

jens tuengerthal 28.11.20 

Coronasophie Tag 24-28

Längere Pausen zeugen weniger
Davon dass nichts passierte als
Von anderen Gedanken dachte ich
Vielleicht ist es auch die neue quasi
Normalität mit der wir mit Corona
Leben lernen weil es alltäglich wird
Die Einschläge kommen näher
Wiederholt höre ich wir müssen
Jetzt in Quarantäne oder auch
Vom Tod naher Angehöriger die es
Im Pflegeheim erwischt hat oder
Auch junge Bekannte die plötzlich
Für Wochen verschwinden weil sie
Im Krankenhaus waren nach schwerem
Verlauf der Corona-Infektion was
Keine Ausnahme mehr darstellt sondern
Leider alltägliche Normalität wurde
Nebenbei gibt es noch die Covidioten
Die gegen nötige Maßnahmen als
Freiheitsbeschränkung protestieren
Weil ihnen keiner erklärt hat wie sie
Freiheit buchstabieren sollen die sie
Mit ihrem Wahn zu verteidigen meinen
Der täglich mehrere hundert Menschen
Inzwischen auch hier das Leben kostet
Die keiner der Toten je mehr haben wird
Währenddessen haben Bund und Länder
Neue Salamibeschlüsse getroffen die mal
Wieder Scheibchenweise nur kommen wie
Feige hinter dem gebotenen her trotteln
Zu wenig und zu leichtsinnig in der wohl
Trügerischen Hoffnung die Minderheit der
Covidioten etwas beruhigen zu können
Die kriminell hysterische Hetze betreiben
Seltsamerweise hat sich dann Berlin an
Die Spitze der Vorsichtigen gestellt also
Keine großen Treffen an Feiertagen mehr
Zugelassen auch für Silvester keine Partys
Es bewegt sich so einiges im Land durch
Die neuen Beschlüssen die etwa auch
Den lästigen Ski-Urlaub betreffen diese
Ewige Umweltsünde die dieses mal
Dank Corona umgangen werden kann
Die AfD geriert sich als Verteidigerin
Der gefährdeten Freiheit im Bündnis
Mit den Covidioten und verliert dafür alle
Klagen gegen die Mundschutzpflicht zu
Ihrem Parteitag wie im Bundestag weil
Irrsinn keine Rücksicht heute braucht
Doch sollten wir uns langsam fragen
Ob der Diskurs mit rechtsradikalen
Feinden der Demokratie wie der Horde
Der Covidioten noch sinnvoll ist oder
Hier eine stärkere Abgrenzung nötig ist
Um einer kleinen Minderheit mit ihren
Lügen nicht zuviel Raum zu geben
Zumal ihr Verhalten Leben gefährdet
Was momentan noch fragwürdiger
Erscheint da die Aussichten über
Den Jahreswechsel noch schlechter sind
So wenig der Diskurs mit Reichsbürgern
Oder Nationalsozialisten gesucht wird
So wenig braucht es diesem mit denen
Die andere Leben für Vergnügen riskieren
Scheint die Vorsicht der Länder wie der
Widerstand der noch eher verschonten
Nordstaaten Deutschlands doch eher
Relativ kurzsichtig zu sein angesichts
Der bevorstehenden Monate im Winter
Der erst dann beginnt wenn nun die
Maßnahmen gelockert werden sollen
Was nicht ohne eine gewisse Ironie ist
Als hielten entweder die Regierungen
Die Bürger für naiv und dumm oder
Wären es selber was angesichts der
Spezialisten zur Beratung gewagt
Scheint aber einerseits es Bürgern
Nicht zumuten zu wollen dass die
Nötigen Regeln über Weihnachten
Gelten sollen andererseits diese nur
Davor wie danach auszurufen sofern
Sich die Bürger brav verhalten was
In dieser Situation einfach irreal ist
Weil eine Regel entweder nötig ist
Dann ist sie es auch über Weihnachten
Oder schlicht überflüssig was manche
Für ihre Propaganda missbrauchen
Bisher hat der Lockdown wenig gebracht
Weil die riskanten Quellen bestehen blieben
Von Schulen bis zum Nahverkehr überall
Was diese schwierigen Zeiten aber zeigen
Ist wie nötig nun klare Führung wäre die
Ohne eitle regionale Diskussionen anordnet
Was nötig und geboten ist statt weiter sich
Scheibchenweise um alles noch zu streiten
Dies hat Merkel im Frühjahr fabelhaft wie
Klar und erfolgreich getan während nun
Seit die Länder alle mitreden wollen keine
Linie und keine Perspektive erkennbar ist
Dies ist der Preis der föderalen Demokratie
Welche von Streit und Spannung auch lebt
Aber in Anbetracht der Menschenleben die
Dieser Egoismus täglich kostet scheint dies
Schlicht überflüssig und geradezu peinlich
Corona könnte erfolgreich bekämpft werden
Neuseeland hat es uns vorgemacht aber
Das bedeutet klare Verantwortung wie
Eine einheitliche Linie bei der Führung
Was im föderalen Bundesstaat nahezu
Ein Ding der Unmöglichkeit scheint
Entsprechend wird die Bevölkerung
Auf die Verschärfung reagieren die
Unsinnig teilweise Weihnachten wieder
Unterbrochen werden soll was Berlin
Glücklicherweise nicht mitmacht aber
Bei der Runde um den Platz sah ich
Wieder so viele wie lange nicht mehr
Um den Platz stehen zum trinken
Wie sollen sie bei dem unklaren Kurs
Die Regierung und ihre Anordnungen
Noch alle weiter ernst nehmen was
Die Fähigkeit zu abstraktem Denken
Wie ein Vorstellungsvermögen dazu
Erfordert was exponentielles Wachstum
Bedeutet das scheinbar sogar den
Landesregierungen teilweise fehlt
In Sorge um ihre regionalen Interessen
Lieber einen unklaren Flickenteppich
Riskieren statt eine Einigung zu finden
Die Zeit und die Entwicklung der Zahlen
Wird vermutlich der Bundesregierung
Mit ihrem rigideren Kurs recht geben
Ob das rechtfertigt Leben zu riskieren
Scheint mir aber mehr als fraglich
Würde die Bevölkerung mehrheitlich
Einen Aufruf zur Disziplin mittragen
Wenn er einheitlich und klar käme
Erhöhte es zumindest die Chancen
Andererseits gehört der Diskurs zur
Demokratie eben auch dazu sogar
Wenn er einmal Leben kosten kann
Allerdings haben wir nun die Chance
Das Risiko zu minimieren warum nun
Einfache Klarheit nötiger ist statt die
Kanzlerin zur Verkündung von eher
Ungaren Kompromissen zu zwingen
Eine europäische Lösung zu suchen
Weil der Virus keine Grenzen kennt
Ansonsten gibt es nur die Appelle
An das Gewissen wie die Vernunft
Ohne die nur autoritäre Lösungen
Wie in den Nachbarländern bleiben
Aber wie auch die Kanzlerin nun
Langsam müde wird immer weiter
Schlechte Kompromisse zu verkünden
Weil der Egoismus größer ist als die
Nötige Vernunft fragt sich ob dabei
Noch viel Hoffnung übrig bleibt
Bringen wir es hinter uns
Es wird noch schlimmer
Zumindest das scheint sicher

jens tuengerthal 27.11.20

Freitag, 27. November 2020

Lusthandel

Ist Lust wirklich je käuflich wie
Huren und Sexshops suggerieren
Weil alles im Leben seinen Preis hat
Sex tatsächlich für Geld zu haben ist
Manche Huren wirklich wunderbare
Liebhaberinnen sein können auch
Wenn das die seltene Ausnahme ist
Mehr Ehefrauen schlechte Huren sind
Die es auch nur des Geldes wegen tun
Wie Gatten gruselige Liebhaber werden
Aber des vorgeblichen Gefühls wegen
Dabei nicht mal besonders gut sind
Was der Doppelmoral wegen verpönt
Aber immer auch an beiden wohl liegt
Doch dies dahingestellt ist fraglich
Wie viele es des Geldes wegen tun
In der Lust wie sonst käuflich sind
Was der menschlichen Natur auch
Entspricht zumindest nicht fern liegt
Aber der Lust nur bedingt zuträglich ist
Warum viele zwar viel Sex haben aber
Wenige nur bei ihrer Lust ankommen
Weil sexuelle Funktionalität heute zum
Standardrepertoire bei allen gehört doch
Jenseits der Mechanik vielen die Lust
Dabei fehlt mangelt dem Sex eigentlich
Das entscheidende zum echten Wunder
Was ihn irgendwann entbehrlich macht
Dann wird er ein gegen Wohlwollen oder
Sonst Begehrlichkeiten eingetauschtes Gut
Was dem Handel nicht fern liegt nur eben
Nicht so genannt wird sondern Ehe heißt
Oder schlicht Beziehung aber normal ist
Echte große erfüllende Lust ist niemals
Handelbar aber fast so selten geworden
Wie Einhörner mit dem Unterschied dass
Viele sich benehmen als seien sie welche
Was auch nicht mehr Befriedigung bringt
Diesen aber das Gefühl gibt sie genügten
Auch wenn sie besser für sich sorgten als
Lust vorzuspielen die zum falschen Handel
Dann von ganz alleine wird der am Ende
Alle unbefriedigt zurücklässt aber keinen
Glücklich macht was echte Lust tut

jens tuengerthal 27.11.20

Liebeshandel

Kann um Liebe gehandelt werden
Ist sie ein bloßer Deal der dann
Mehr oder weniger erfolgreich noch
Abgeschlossen werden soll unklar
Nur ob zwischen Partnern oder
Doch eher den Familien dahinter
Wie es seit Jahrtausenden üblich
Oder entzieht sich das Gefühl
Allen rationalen Erwägungen um
Unbezahlbar zu bleiben dabei
Wie es heilige Schwüre verkünden
Die stets nur relativ haltbar sind
Häufig teuer zu stehen kommen
Vermutlich hängt es immer auch
An den Umständen der Liebe
Oder dessen was wir so nennen
Eigentlich schließen wir den Handel
Lieber aus in Sachen Liebe aber
Andererseits soll es sich auch lohnen
Was nicht bezahlt machen heißen muss
Aber eigentlich geht es auch darum
Weil wir von irgendwas leben müssen
Statt nur von Luft und Liebe warum
Eine gute Partie immer auch ein Stück
Sicherheit für den einen oder anderen
Bedeuten kann dahingestellt ob das
Dann schon ein Liebeshandel ist
Ist das Wohlbefinden des anderen
Gerade in der Liebe sehr wichtig
Wem dazu Gefühle allein genügen
Hat schon gewonnen denn auch
Wer dabei arm bleibt ist reicher
Allerdings fehlt den Gefühlen meist
Die vernünftige Distanz die auch zum
Überleben langfristig nötig wäre was
Die Liebe zu einem schwierigen
Objekt des Handels macht da die
Zufälligen Emotionen unberechenbar
Meist bleiben und wo nicht gleich als
Nicht echt gelten warum die Ehe der
Gesellschaftliche Kompromiss wurde
Der nötigen Handel mit Gefühl verbindet
Und so tut als wäre alles echt und gut so

jens tuengerthal 27.11.20

Mannmagier

Gelegentlich mit viel bedacht
Betritt Thomas Mann der sonst
Kühle hanseatische Beobachter
Den seine Kinder den Zauberer
Nannten nach einer Verkleidung
Die er zu einen Maskenball trug
Das Reich der Magie um durch
Diese dunkle unvernünftige Welt
Mit üblich großbürgerlicher Eleganz
Hindurchzuschweben als fast schon
Teilnehmer amüsiert zu berichten
Dabei vieles offen lassend als 
Zauberer der Worte der er war 
Ein wenig distanziert aber doch
Faszinierter Teilnehmer auch
Wie im Zauberberg schon bei
Den Vorträgen von Dr. Krokowski
Oder beim Gläserrücken was den
Geist längst Verstorbener beschwor
Und der Tod war ja immer präsent
Im Sanatorium Berghof in Davos
Beschreibt Mann die Erlebnisse des
Jungen Hans Castorp noch sehr
Anteilnehmend trotz aller Ironie
Was ihm auch mit großer Feinheit
Beim Tauschhandel um die Alraune
Wie ihre magische Wurzel besonders
Zwischen Lea und Rahel wieder gelingt
In der Geschichte Jakobs dem ersten
Teil von Joseph und seine Brüder wo
Die noch unfruchtbare jüngere der
Schon sechsfachen Mutter und Schwester
Für eine ihr versprochene Liebesnacht
Mit dem durch Betrug geteilten Gatten
Jene Wurzel abschwatzt die Ruben
Leas Ältester ihr vom Acker brachte
Wo er sie für die Mutter ausgrub
Doch es dauerte noch Jahre bis
Rahel endlich doch mit dann Josef
Schwanger wurde und auch zum
Ausgang dieser Schwangerschaft
Wird ein Orakel befragt für das 
Laban sogar ein Schaf opfert
Den Seher zu bezahlen der aber
Nur aus dem Öl liest wie er es
Schon von den Vorvätern lernte
Weil alles alles andere doch eher
Scharlatanerie wäre denn realer
Blick in die Zukunft den eben nur
Das Öl sinnvoll geben könnte um
Dann verschiedene doch eher vage
Prophezeiungen von sich zu geben
Wie es die Hellseher so gerne tun
Da steht der ironische Thomas Mann
Neben der biblischen Geschichte
Beschreibt die magische Welt mit
Liebe zum Detail wie großer Kunst
Lässt am Zauber teilnehmen mit
Großem Staunen aber kann sich
Das Lachen doch nicht verkneifen
Auf eine sehr vornehme Art auf die
Manche Gläubige magischer Welten
Vermutlich eher allergisch reagierten
Falls diese es überhaupt mitbekämen
So fein versteckt ist der Spott dabei
Im immer biblischen Ton verborgen
In der Beschreibung der Bräuche bei
Denen sich Mann hinter dem korrekten
Jakob versteckt der seinem Glauben
Gemäß keinen Hellseher beauftragt
Aber doch neugierig vom Ergebnis hört
Im Gegensatz zu einem Marquez der
In seinem magischen Realismus gern
Wo nötig auch den Zauber bemüht
Bleibt Mann auch im biblischen Thema
Der distanzierte Beobachter mit der
Leicht geschürzten Oberlippe die alles
Was geschieht lächelnd beobachtet
Distanz und Nähe zulässt dabei wie 
Einst Montaigne keine Position bezieht
Nur zwischenzeilig lächeln lässt was der
Magie einen eigenen Zauber noch gibt
Der eben aus den Worten lebt die doch
Das schönste menschliche Wunder sind
Wo sie uns Geschichten erzählen noch

jens tuengerthal 27.11.20