Was regelmäßig
Kommt ist in der Regel nur
Mäßig wertvoll noch
Dabei ist es doch
Das meistens die längste Zeit
Gegenwärtige
Schätzen was immer
Ist macht Alltag erst kostbar
Auch in der Regel
jens tuengerthal 22.7.2019
Was regelmäßig
Kommt ist in der Regel nur
Mäßig wertvoll noch
Dabei ist es doch
Das meistens die längste Zeit
Gegenwärtige
Schätzen was immer
Ist macht Alltag erst kostbar
Auch in der Regel
jens tuengerthal 22.7.2019
Welch Glück ist die Freiheit
Wehn du sie selbst errungen
Nach schlimmster Erniedrigung
Wieder alleine aufrecht stehst
Ein halbes Jahr vom Amt gelebt
Durch die Erniedrigung dort wie
Zusätzlich die der einst Liebsten
Völlig verlassen verloren gefühlt
Einsam des Lebens längst müde
Nur noch irgendwie überlebt kam
Unerwartet die Freiheit als Glück
Rettete mich aus der Depression
Wieder eine Aufgabe endlich
Außer der Berufung als Dichter
Noch dazu mit meinen immer
Treuen Liebsten den Büchern
Wie gut tut es wieder frei zu sein
Sich beim Amt einfach abmelden
Für sich allein verantwortlich die
Große Erniedrigung zu beenden
Komme was wolle endlich frei
Genug zu lesen für alle Zeiten
Führe ich wieder mein Leben
Trinke glücklich einen Riesling
Erst nach dem tiefsten Tal
Das ich im Leben durchlitt
Konnte ich das große Glück
Der Freiheit voll genießen
Dankbar dafür werde ich
Es genießen und würdigen
Auf meine Freiheit achten
Sie immer lesend verteidigen
Wer einmal diesen Weg ging
Die totale Erniedrigung erfuhr
Weiß erst was Freiheit wert ist
Werde es mir fürs Leben merken
jens tuengerthal 21.7.2019
Es gibt erotische Literatur
In der es bloß um Sex geht
Die es aber selten wirklich ist
Sondern meist niveaulos eher
Sie soll jene aufheizen die sich
Vor Pornos fürchten aber lesen
Was ein guter Anfang mit meist
Mäßigem Ergebnis leider nur ist
Dann gibt es die wirksame
Sinnlich betörende Literatur
Die oft kein Wort über den Sex
Dazu verlieren muss es zu sein
Schließlich gibt es solche wie mich
Die schöne Bücher sinnlich betören
Während hässliche sie anekeln
Die echte Bucherotik pflegen
Die Lust am Buch an sich ist eine
Form der geistigen Onanie die dazu
Gebundene Körper ästhetisch verehrt
Im Lesen Befriedigung auch findet
Schönsten Sex hatte ich vor Büchern
Gern mit Bezug auch auf sie wie der
Vorigen gemeinsamen Lektüre wirklich
Erotischer Texte wie dem Zauberberg
Thomas Mann der nahezu nie explizit
Werden muss um sinnlich zu sein ist
Der Meister erotischer Räume warum
Wer das nicht spürt immer fern bleibt
Hatte manche die Mann sogar hasste
Ihn einen verklemmten Schwulen nannte
Weil ihnen das Gefühl für die Erotik im
Bürgerlichen Zwischenraum fehlte
Heute weiß ich die Paarungsversuche
Waren entbehrlich weil das Verständnis
Für geteilte sinnliche Räume völlig fehlte
Die sich im Verständnis der Bücher zeigt
So gut manche davon zu vögeln war
So wenig blieb an sinnlicher Erotik
Die Spannung zum Zauber erst macht
Wenn die geistigen Räume fehlten
Eine hatte ich leider nur eine Nacht
Die aus Lübeck sogar noch kam
Den Blick auf Mann völlig teilte die
Erotik der Welt des Zauberers spürte
Verspielte das traumhafte Glück damals
Leichtfertig in oberflächlicher Vielfalt
Ohne es wirklich wertzuschätzen was
Heute sicher nie wieder passierte
Es ist ein seltenes Glück die Erotik
Der Bücher völlig zu teilen was wer
Findet ohne Zweifel genießen sollte
Weil sie von Zwischentönen getragen
Erotische Spannung ist der Zauber
Der aus Zwischentönen nur wächst
Unausgesprochen einerseits aber
In mancher Literatur sich findet
Keine dauerhafte Befriedigung dagegen
Schenkt der immer nur Anschein der
Um Perfektion bemüht äußerlich bleibt
Nur Sex aber keine Erotik mehr bietet
Dann kann mit perfektem Körper es
In allen Stellungen scheinbar perfekt
Sein und bleibt doch oberflächlich nur
Weil zwischen den Zeilen etwas fehlt
Die Bucherotik zeigt diese Spannung
Die mechanischen Sex auf geistiger
Ebene zur schönsten Vollendung führt
Die nur kennt wer geistige Welten teilt
Prousts Combray wie die Beschreibung
Der in Tee getauchten Madeleines ist
So eine Stelle höchster Sinnlichkeit die
Swanns billige Erotik weit übertrifft
Erotik ist niemals pornografisch sondern
Stets vom Schleier verhüllte Lust die so
Im bloß Sinnlichen Tiefgang noch zaubert
Der Körperlichkeit ein Stück Ewigkeit gibt
Wo du sie für Bücher natürlich teilst
Hast du das Höchste miteinander
Nachteil nur alles übrige wird danach
Entbehrlich wie gerne lebte ich es ganz
Ineinander körperlich tief zu versinken
Ist ein schlicht mechanischer Vorgang
Wiederholbar wie austauschbar auch
Es in Büchern zu teilen dagegen selten
Danach zu suchen ein reizvolles Ziel
Nach vielen Versuchen zuvor die
Wenig mehr hinterließen als Leere
Oder den Schmerz der Täuschung
Träume nicht von erotischer Literatur
Sondern von zwischenzeiliger Erotik
Die sich in geistigen Welten offenbart
Als Höhepunkt sinnlicher Nähe dann
Der Sex kann dann sein wie er will
Mal wild ungezügelt dann eher zärtlich
Zumindest ungespielt wirklich nach
Der miteinander gefundenen Natur
Bis dahin lese ich für mich weiter
Da übriges den Aufwand nicht lohnt
Die Massenware gern dieser überlasse
Um lieber ausgewählt zu genießen
Ob es dafür die eine nur gibt die
Alles in sich trägt und erfüllt oder
Vielfalt sich dem eher nähern kann
Fragt nur wer bloß Ablenkung sucht
Muss nichts mehr suchen noch
Finden oder mir beweisen außer
Echten Genuss ohne Täuschung
Der auf Bucherotik ruhen wird
jens tuengerthal 21.7.2019
Die Auswahl der Bücher
Erzählt viel über Menschen
Mehr als sie selbst sagen
Weil es den Tiefgang zeigt
Den jeder gern vorgibt
Aber wenige nur haben
Auch wenn nicht jeder
Gleich eine Bibliothek hat
Verraten schon die Bücher
Am Bett was bleiben wird
Manche spielen nur Niveau
Was immer anstrengend ist
Und selten gut ausgeht
Weil es beide überfordert
Einen oben den andern unten
Die oben überforderten haben
Oft Kleiderschränke viel größer
Als all ihre Bücherregale
Da weiß ich heute sofort
Werde ich nichts als Sex finden
Den aber auch eher geistlos
Bleibt alles eher oberflächlich
Unten überfordern mich solche
Die sich eifrig Leser nennen
Aber Massen von Schrott stapeln
Von Coelho bis Follett oder Brown
Der ihrer Unterhaltung allein dient
Grenzen des Horizonts offenbart
Für mich nur Altpapier wäre
Was vermutlich verletzte
Warum ich lieber schweige
So zeigt die Buchwahl am Bett
Was lohnt und bleibt wo noch
Potenzial zur Entwicklung ist
Es ist eine Frage der Würde
Wie gegenseitiger Achtung auch
Sich auf und mit Niveau zu paaren
Damit es auch dauerhaft passt
Doch wie selten findet es sich
Oft von Schönheit geblendet
Oder Körpern verführt dazu
Ignorierte ich was allein zählt
Behalte ich künftig mein Herz
Darum besser sicher bei mir
Bis ich weiß was sie lesen
Von sich aus und vorher
Nicht später um zu gefallen
Was gefährlichen Anschein
Von Niveau nur erzeugt
Der auf nichts als Leere baut
Schmerzvolle Löcher reißt
Wo Geschmack und Liebe
Zu schönen Büchern geteilt
Was ein seltenes Wunder ist
Wie ich es zuletzt erlebte
Können sich Welten finden
Dies seltene Glück schätzen
Als kostbaren Schatz wahren
Beschränkt die Auswahl sehr
Aber hebt das Niveau zugleich
In dann harmonische Höhen
So kann die Wahl der Bücher
Die Partnerwahl erleichtern
Offenbart zumindest was bleibt
Macht alles übrige entbehrlich
jens tuengerthal 21.7.2019
Ist Literatur immer Aufklärung
Oder kann sie auch verdunkeln
Wo sie gegen die Vernunft wirkt
Gefühle anspricht statt Verstand
Die Literatur kann alles beides
Tat es epochenweise verstärkt
In die eine oder andere Richtung
Zeigte Menschen wie sie waren
Mal mehr vom Gefühl geleitet
Dann durch die Ratio bestimmt
Manchmal ausgewogen eher
In beidem Zuhause dann auch
Auf die Epoche der Aufklärung
Folgte der Sturm und Drang
Der sich im Übermaß Gefühl
Erging bis manchmal in den Tod
Manches überschnitt sich auch
Wie die Reformation etwas durch
Verstärkte Religiosität den freieren
Geist der Renaissance verdrängte
Andererseits klärte die Reformation
Durch Bibelübersetzung wie ihre
Tendenz zur Entmystifizierung auch
Wieder vieles vorher Dunkles auf
So kämpften später noch vor allem
Die Jesuiten gegen die Aufklärung
Obwohl sie Wissenschaft betrieben
Um die Hoheit des Wissens zu halten
Die Enzyklopädie des Diderot war Rom
Ein Dorn im Auge das zu gerne darum
Verboten hätte doch die Pompadour
Rettete sie durch höfischen Einfluss
Der Geist der Aufklärung und Vernunft
War zu dieser Zeit wohl stärker doch
Viele gewagte Schriften erschienen
In den Niederlanden oder England
Richtig sahen die Jesuiten die Tendenz
Der Enzyklopädie zur Freiheit auch wenn
Manche Formulierung übersehen wurde
War der Geist des Wissens die Freiheit
Ob die Verbreitung dieser Freiheit durch
Druck und Vertrieb der Enzyklopädie
Logisch in der Revolution mündete ist
Umstritten wenn auch schlüssig so
Die Revolutionäre selbst waren erst
Vom Geist der Aufklärung getrieben
Strebten nach größerer Freiheit die
Sie an der Macht wieder verfolgten
Fraglich ob sich darin der Geist Rousseaus
Des gefühligen Aufklärers widerspiegelte
Welcher einerseits die Grundlagen der
Freiheit beschrieb sie andererseits negierte
Sein zurück zur Natur Traum war eher
Schon die Romantik vorfühlend als vom
Geist der Aufklärung getrieben die sich
Nicht einfach dem Gefühl überlässt
Jede Literatur kann aufklären wenn wir
Sie so kritisch lesen und betrachten doch
Wirkt sie auf den ganzen Menschen so
Dass sie auch das Gefühl erregen will
Gute Literatur ergreift den ganzen Mensch
Zu dem Verstand und Gefühl gehören was
Schönste Stimmungen uns zaubern kann
Die ohne jede Distanz einfach fesseln
Literatur der Aufklärung will wo sie gut ist
Den Leser auch fesseln aber dies immer
Um ihn zu befreien statt nur zu binden
Eben den kritischen Geist zu wecken
Auch während der Aufklärung gab es
Schon die Gegenaufklärung die noch
Große Mächte im Dunkeln beschwor
Statt freies Denken endlich zu fördern
Häufig wird der Begriff Gegenaufklärung
Für die Restauration benutzt manchmal
Auch konservative Revolution oder die
Frühe Romantik und politische Theologie
Spannend wird es wenn sich dabei beide
Seiten auf die Aufklärung berufen die sie
Für ihr Denken wenn auch dialektisch
In Anspruch gerne nehmen wollen
Diente die Frankfurter Schule etwa
Der Aufklärung die Adorno und Horkheimer
Dialektisch neu betrachteten oder war sie
Da marxistisch geprägt bloße Ideologie
So bezeichnete etwa Hermann Lübbe
Die Frankfurter Schule als Gegenaufklärung
Da durch den Marxismus totalitär geprägt
Führe sie zu einem intoleranten Moralismus
Diese Tendenz der moralischen Rechthaber
Welche totalitär gegen alle Abweichler sich
Wenden und es mit dem wahren Weg stets
Rechtfertigen findet sich auch heute wieder
So haben wir in der Literatur immer beide
Tendenzen gehabt vom freien Denken der
Renaissance das den Menschen erst als
Individuum entdeckte bis in die Gegenwart
Ist der Antifaschismus noch Aufklärung
Oder eine totalitäre Ideologie die sich nur
Das Banner bunter Toleranz umhängt die
Aber mit völliger Intoleranz erkämpft wird
Wird der totalitäre Umgang mit Sprache
Die zu politischen Zwecken missbraucht
Etwa um mehr Gleichheit zu erreichen
Durch dies hehre Ziel allein gerechtfertigt
Welche Position vertritt hier die Aufklärung
Die Freiheit und kritisches Denken lehrt
Aber keine Wahrheiten jemals predigt
Welche Aufklärung bräuchten wir heute
Wer Aufklärung was noch unwiderlegt
Als Befreiung aus Unmündigkeit versteht
Wird jede totalitäre Ideologie ablehnen
Auch wenn sie laut Toleranz predigt
Der Marxismus war vom Wesen her
Illiberal und also totalitär wogegen sich
Lübbe zurecht wandte weil er damit
Zu Bekenntniszwang logisch führte
Auch unter den Existenzialisten war
Diese Tendenz zu beobachten der
Sich Satre und Beauvoir zeitweise
Unterwarfen bis zum Bruch mit Camus
Manche Kritiker etwa ordneten auch
Ernst Jünger oder Botho Strauß der
Gegenaufklärung zu wobei beide eher
Als Anarchen sich nur treu blieben
Würde zwar weder Jünger noch Strauß
Als Aufklärer bezeichnen doch war ihr
Denken stets freier als das vieler eher
Ideologisch beschränkter Gegner beider
Doch könnte auch ein Werther noch
Dies hochemotionale Werk das den
Sturm und Drang so übersteigerte
Kritisch aufklärerisch gelesen werden
Wo das übersteigerte persönliche Elend
Nur noch im Tod gelöst werden kann hat
Leben ein konsequentes Ende gefunden
Auch wenn wir es als krank bezeichnen
An dieser Stelle einmal dahingestellt
Was krank und was gesund noch ist
Ob die Begriffe aufgeklärt oder bloß
Konventionell angepasst noch sind
Gegen Lübbe der sich als Aufklärer sah
Der ein kritisches Denken vertrat gegen
Die intolerante Frankfurter Schule wandten
Kritiker ein er sei bürgerliche Gegenaufklärung
Zwar bestätigte die Form der Empörung
Über Lübbe dessen Thesen von den dort
Kritikverboten und dem Bekenntniszwang
Doch blieb der Vorwurf der Bürgerlichkeit
Ob Aufklärung als freier kritischer Geist
In ein bürgerliches Korsett passt scheint
Fraglich wenn wir nicht die Bürgerlichkeit
Als Form organisierter Freiheit verstehen
Die Nutzung dieses Begriffes ist strittig
Während ich ihn freiheitlich verstehe
Sieht meine eigene Schwester ihn als
Geistig beschränkt spießiges Denken
So wird auch zwischen den Lagern
Oft blind aneinander vorbei geredet
Weil die Nutzung der Sprache ein
Tieferes Verständnis ausschließt
Im Gegenteil lösen bestimmte Begriffe
Unterschiedliche Emotionen aus die
Das Gegenüber zur Verteidigung drängen
Wo eigentlich kein Angriff an sich vorlag
Dies führt zum spannenden Teil der
Literarischen Aufklärung die viele wollen
Mit unterstellt besten Absichten sich aber
Dabei oft nicht einmal verständigen können
Trotz Nutzung der gleichen Sprache wie
Scheinbar klarer Begriffe haben sogar
Personen aus gleichem sozialen Umfeld
Ein völlig unterschiedliches Verständnis
So war Lübbes Kritik an den Frankfurtern
Aus bürgerlich liberaler Sicht für diese ein
Brutaler Angriff des Feindes der Freiheit
Der im Klassenkampf zu besiegen war
Ein klarer Aufklärer wie Diderot der
In Jaques der Fatalist die Position
Der Aufklärung für Willensfreiheit
Vertritt wirkt ganz verschieden
Wenn meine einst Liebste mir
Ein Zitat aus dem Werk schickte
Das Glück das vergeht Genuss war
Ist ihr Verständnis anders als meines
Sie genoss bereits glücklich den nächsten
Während ich um das geteilte Glück trauerte
Was für sie Freiheit bedeutete war für mich
Ein erniedrigender Schlag ins Gesicht noch
So ist Lesen und Literatur immer Aufklärung
Wenn wir sie aufgeklärt kritisch lesen statt
Emotional bewegt von ihr berührt zu werden
Doch ist was nicht berührt meist nur schwach
So können die gleichen Worte uns berühren
Wie emotional aus Umständen erschüttern die
Andere mit Abstand philosophisch betrachten
Um damit ganz anderes im gleichen zu lesen
Literatur ist Aufklärung also wenn wir auch
Kritisch aufgeklärt sind und nicht gefangen
In selbstverschuldeter Unmündigkeit in die
Liebe uns zu gerne immer wieder verführt
Lübbe lag mit seiner kritisch liberalen Sicht
Auf die totalitär marxistische Seite bei der
Frankfurter Schule völlig richtig doch musste
Den Gläubigen sie Gegenaufklärung sein
Alle unfassbaren Begriffe wie Seele Gott
Oder Liebe oder absolute Lehren wirken
Gegen den Geist der Aufklärung auch
Wenn sie revolutionär befreien wollen
Die Fähigkeit dies zu erkennen erfordert
Einen aus der Unmündigkeit befreiten Geist
Also einen aufgeklärten Menschen der sich
Kritisch tolerant danach verhalten kann
Auch Kants spöttische Kritik an Swedenborg
Wie meine Sicht auf Marx und Nietzsche wird
Von den Anhängern der Lehre übel genommen
Des völligen Unverständnisses geziehen
Die Reaktion der Frankfurter Schule auf die
Bezeichnung als Gegenaufklärung war die
Im Streit kleiner Kinder indem sie nur sagte
Selber Gegenaufklärung aus ihrer Sicht halt
Beide Seiten haben aus ihrer Sicht Recht
Fraglich wäre also welche die Richtige ist
Ob das allgemein entscheidbar sein kann
Oder wir immer nur unsere Sicht haben
Sind wir stete Gefangene unseres Horizonts
Der beschränkten Wahrnehmung unterworfen
Für die Begriffe bestimmte Bedeutungen haben
Die bei anderen das Gegenteil auslösen
Kann Aufklärung in der Literatur davon auch
Befreien wären wir also erst mündig wenn wir
Unsere Sicht überschreiten können oder ist
Manches einfach wahr oder falsch im Ergebnis
Ist antifaschistische Literatur etwa immer
Aufklärerisch weil gegen ein totalitäres System
Gerichtet und darum der Toleranz verpflichtet
Oder nur wenn sie selbstkritisch auch reflektiert
Bringt eine gendergerechte Sprache wie sie
Viele heute gern verwenden wollen mehr
Gerechtigkeit oder künstlichen Zwang allein
Als Ausdruck totalitären Denkens in Schranken
Ist es ein Akt literarischer Aufklärung wenn
Pippi Langstrumpf um den Negerkönig bereinigt
Heute politisch korrekt erscheint oder ist dies
Ein Frevel am literarischen Werk für den Zeitgeist
Neige dazu diese Korrektur für korrekt zu halten
Weil sie vom Geist der Toleranz getragen eine
Früher übliche Erniedrigung korrigiert doch zeigt
Dies Beispiel wie relativ Wahrnehmung ist
Wie wir uns zu diesen Fragen stellen ist auch
Eine Frage des Gefühls in der eigenen sozialen
Situation die zusätzlich von Gefühlen und mehr
Auf unterschiedlichste Art beeinflußt wird
Letzte Wahrheiten gibt es dabei wohl kaum
Wie die Wahrheit überhaupt die Erfindung
Eines Lügners logisch nur sein kann auch
Wenn das Bedürfnis danach hoch bleibt
Lese etwa den Diderot völlig anders heute
Als die einmal Liebste die was war einfach
Ablegte wie alte Kleidung während ich noch
Damit haderte aus verschiedenen Gründen
Die gewesene Unfreiheit war kein Glück mir
Ihr Ende wäre also eine Befreiung wenn
Das Gefühl nicht unsinnig anderes wollte
Dem sich die Vernunft entgegenstellt
Lese ich den Diderot also nur ohne jedes
Gefühl aufgeklärt oder sehe ich weil ich
Viel empfinde mehr als andere können
Was ist dann wirklich noch aufgeklärt
Literatur immer als Aufklärung zu begreifen
Liegt am Leser und wie aufgeklärt er sich
Bei der Lektüre fühlt was uns wiederum
Verrät es scheint auch Gefühlssache
Zum Gefühl aber können wir uns nur
Um eine Haltung bemühen die wir mit
Aller Vernunft erkämpfen können auch
Wenn sich manches dagegen wehrt
Literatur ist also immer dann Aufklärung
Wenn wir uns aus der Unmündigkeit auch
Bei der Lektüre befreit haben was schon
Bei der Liebe zum Lesen fraglich scheint
Von der Unmündigkeit aus Liebe wurde ich
Ungewollt befreit gegen den Widerstand
Ganz großer Gefühle noch die sich an das
Was mich unfrei machte noch klammerten
Habe ich mich damit selbst daraus befreit
Bin ich als immer liebender Leser jemals
Mündig oder immer nur in den Grenzen
Des natürlich beschränkten Horizonts
Es sind noch viele Fragen zur Aufklärung
Bis heute offen und ungeklärt die wir
Zwischen Gefühl und Verstand uns
Erst langsam als Freiheit erarbeiten
Den Willen zu haben aufgeklärt zu lesen
Ist der erste Schritt Literatur als Aufklärung
Wahrzunehmen und kritisch zu betrachten
Ob uns mehr je möglich wird bleibt fraglich
Zumindest ist der freie Wille der sich auch
Lesend um Aufklärung bemüht auch die
Erste Voraussetzung der Freiheit womit
Die Sache zumindest auf gutem Weg ist
jens tuengerthal 20.7.2019
Über den Widerstand aufklären
Dem wir am 20. Juli gedenken
Könnte die Freiheit verteidigen
Sofern er für diese je stand
Bedenken gegen die Erhöhung
Des militärischen Widerstand
Gegenüber zivilen Versuchen
Äußerten Demokraten schon früh
Auch im Widerstand selbst war
Das geplante Attentat nie völlig
Unumstritten im Gegenteil sah
Ein Teil es als völlig falsch an
Dies aus unterschiedlichen Motiven
Während radikale Linke noch auf
Die Zukunft im Kommunismus hofften
Sahen manche Gefahr der Wiederholung
Helmut James von Moltke etwa der
Kopf des Kreisauer Kreises sah die
Gefahr der Dolchstoßlegende höher
Als den ersten Nutzen dieser Tat
Ob Ungehorsam je das Heldentum
Eines preußischen Offiziers noch
Begründen könne war nicht unstrittig
Für viele alte preußische Familien
Gerade bei den Kreisauern wurden
Auch ethisch religiöse Fragen dazu
Intensiv diskutiert ob also das Grauen
Den Tyrannenmord rechtfertigen kann
In manchem waren sich etwa auch obiger
Helmut James und Bonhoeffer viel näher
Als der Moltke dem Kreis um Stauffenberg
Dem wir heute für alle nun gedenken
Heute wissen wir wie viele Millionen
Menschenleben ein geglückter Putsch
Mit erhofftem Kriegsende gerettet hätte
Was manchen Streit wohl relativert
Andererseits konnte auch erst die
Totale Niederlage 45 unser Europa
In Frieden und Freiheit ermöglichen
Was Grund gibt dankbar zu sein
Der Versuch war vielfach wichtig
Er zeigte der Welt hinterher es gab
Auch das gute Deutschland von dem
George Jünger Stauffenberg träumte
Auch der lange Weg zu diesem Tag
Die vielen Versuche zuvor wie das
Breite Netzwerk in allen Schichten
Half bei der Rechtfertigung später
Stolz war ich auf meinen Großvater
Der infolge wegen unklarer Beteiligung
Nachweisbar war ihm direkt nichts
Degradiert wurde wie bestraft
Doch er leugnete wie Ernst Jünger
Jede direkte Beteiligung lange auch
Vor seinen Söhnen die es 68 sich
Doch irgendwie gewünscht hätten
Der preußische Geist des Gehorsam
Wie persönlicher Bescheidenheit
Wirkte hier doppelt gegen Preußen
Das die Nazis nur besetzt hatten
Sprach einst noch zu Heidelberg
Mit der Tochter von Goerdeler
Dessen Listen viele den Kopf
Kosten sollten völlig ungewollt
Doch wie sollte der designierte
Reichskanzler sonst Ordnung
Schaffen es war eben Pech
Leider tödlich für sehr viele
Dagegen überlebte mein Großvater
Der immer behauptete nur durch
Kontakte zu Kadetten darauf noch
Gestanden zu haben unbewusst
Oder war es die Freundschaft mit
Dem Güstrower Bülow die ihn als
Vertrauensvoll dem Widerstand
Als designierten erscheinen ließ
Weiß nicht was historisch wahr war
Ob mein Großvater dem Widerstand
Real nahe stand und nicht wie sein
Peinlich großmäuliger Bruder Nazi war
Anders war er bestimmt wie sich auch
In der folgenden Generation manche
Unterschiede im Wesen klar zeigten
Dahingestellt ob genetischer Zufall nur
Ob er national dachte wie Goerdeler
Als Kadett natürlich preußisch gesinnt
Erst viel später eine Haltung dazu fand
Wo Widerstand begann und endete
Das Attentat dem heute gedacht wird
War nur ein Versuch von ganz vielen
Vielleicht nicht mal der beste davon
Doch der am weitesten organisierte
Die Aussicht Millionen Leben zu retten
Zählt mehr als jede andere Abwägung
Widerstand als konservative Bewegung
Kann wirksamer sein als linke Revolte
Der 20. Juli ist wichtiges Gedenken
Aber bedeutend nur im Lichte der
Geschichte in der er stand die auch
Für bürgerlichen Widerstand steht
Darüber im Geist der Aufklärung
Nachzudenken um also kritisch
Zu reflektieren was Freiheit uns
Heute wert ist wird sein was bleibt
Was heißt im Sinne des Widerstand
Sich aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit künftig zu befreien
Bewusst dem Gewissen zu folgen
Wo wird Widerstand zur Pflicht
Wie lange ist Ruhe stets die erste
Bürgerpflicht was taugt dazu als
Maßstab des Gewissens noch
Diese Fragen bleiben auch in der
Demokratie und Europa wichtig
Sich ihnen zu stellen ist der 20. Juli
Ein wichtiger Tag auch in Zukunft
jens tuengerthal 20.7.2019
Manche reisen in Büchern
Wie es der Zukunft entspricht
Andere meinen noch es
Wie in vergangenen Zeiten
Real tun zu müssen um so
Immer getrieben ohne je
Anzukommen unterwegs zu sein
Was nichts vermittelt als die
Unruhe jeder Reise statt
Den Geist vor Ort den nur
Leser wirklich erfassen
Wer mehr von der Welt sah
Leser oder Tourist wird noch
Gestritten von manchen die
Kurzsichtig in alter Welt leben
Sicher aber ist der Leser immer
Derjenige der viel mehr weiß
Verstehen lernt was wirklich ist
Weil Leser sich Zeit nehmen die
Gehetzte Reisende nie haben
Auch darum bleibe ich stets ein
Buchreisender der lieber bei sich
Bleibt als die Welt reisend weiter
Noch zu zerstören für die Illusion
Anwesenheit forme den Geist
Je mehr als Lektüre es immer tut
Aber jenseits dieser längst schon
Bekannten Verantwortung für die
Gemeinsame Zukunft zu leben
Frage ich mich als Buchreisender
Warum Menschen sich das antun
Statt selbst kritisch zu denken
Wie ihr Handeln langfristig zerstört
Was sie für besuchenswert halten
Während Reisende in Büchern mehr
Erfahren ohne irgendwen auch sich
Nicht zu gefährden sondern lieber
Genüsslich lesen wo sie sind was
Mehr dem Geist der Zeit entspricht
Als irgendein Tourismus der längst
Klimatischer Terrorismus mehr ist
Wagen wir also künftig zu bleiben
Wo wir sind um lieber in Büchern
Lesend nur zu reisen werden
Viel mehr ankommen
jens tuengerthal 20.7.2019
Die Dame neben mir ist
Nicht unattraktiv bemerkt
Der Flaneur in mir noch
Dann lehnt sie sich ganz
Unerwartet zu weit zurück
Unsere Körper berühren sich
Eine halbe Sekunde zu lang
Sie lächelt mich an mit ihrem
Erwartungsvollsten Lächeln
Durchschaue das kleine Spiel
Was immer gleich beginnt
Mit geringer Variation auch
Ähnlich horizontal endet
Und bin gelangweilt
Lächle so höflich wie
Gerade noch nicht wieder
Unhöflich und schreibe
Lieber nur darüber
Das Spiel der Lust
Hat seinen Reiz für mich
Scheinbar verloren
Frage mich ob es
Schon immer so war
Oder früher der Trieb
Stärker als der Verstand
Heute noch war und muss
Darüber bloß noch gähnen
Zum Glück erwarten mich
Bald wieder gute Bücher
jens tuengerthal 19.7.2019
Eine Sommernacht am Platz
Um mich herum erzählen sich
Damen in Gruppe engagiert ihre
Großen Urlaubserlebnisse
Lauschen jeweils höflich
Um selbst Zuhörer später
Zu finden wechseln dann
Vom Urlaub zur Arbeit
Wie sie lästige Kunden
Kurz vor Ladenschluss
Noch schnell loswerden
Dann zahlen sie getrennt
Verabschieden sich schnell
Gehen getrennt in die Nacht
Verschwinden in jeder Hinsicht
Spur- wie bedeutungslos
So verbringen manche
Ihre Sommerabende hier
Um später zu erzählen
Wie lustvoll es doch war
Bis nach Mitternacht noch
Vor derr Bar am Platz
jens tuengerthal 19.7.2019
Lange glaubte ich noch meine
Große Liebe sei die eine Frau
Mit der ich alles finde was in
Bald 50 Jahren manche wurde
Doch am Ende nie eine war
Mal fehlte mir dann wieder ihr
Was keiner ganz findet der
Nicht mit sich glücklich ist
Während die Literatur blieb
Immer die Treue mir hielt
Jedesmal glücklich machte
Wenn ich ganz sie liebte
Statt mich in Schöße nur
Nach Muster zu stürzen
Was sich in Varianten mit
Oft schmerzhaftem Gefühl
Infolge nur wiederholte
So ist es nun an der Zeit
Bei meiner treuesten Liebsten
Für immer ganz zu bleiben
Um als glücklicher Leser
Schwankungsfrei zu leben
jens tuengerthal 19.7.201
Welche Erfüllung schenkt mir
Die Lektüre guter wie schöner
Bücher jeden Tag wieder was
Dankbar zufrieden mich macht
Ein Zustand nach dem ich lang
Auf dem Jahrmarkt der Liebe
Selten wirklich glücklich dort
Noch strebte während er doch
Ruhig in meiner Bibliothek nur
Auf mich als Leser wartete
Wo ich ihn nun täglich diese
Wie es schönen Büchern gebührt
Voller Zärtlichkeit noch liebkose
Weil dauerhaft glücklich macht
Was wirklich Erfüllung uns schenkt
jens tuengerthal 19.7.2019
Welch Glück ist es doch
Die Bücherliebe zu teilen
Lesefreude zu vermitteln
Dies miteinander zu leben
Darin Befriedigung zu finden
Mit Büchern glücklich zu sein
Also wie in einer guten Liebe
Die dich ganz glücklich macht
Partnerschaft in allem dir ist
Und doch wie selten ist es
In einer Welt voller Zweifel
Wo viele Sorgen und Ängste
Mehr treiben als der Genuss
Den wir erst finden wo wir wagen
Unsere Liebe auch ganz zu leben
Mit ihr einfach glücklich zu sein
Was mit Büchern viel leichter fällt
Die stets zuverlässig treu sind
Auch wenn sie gern widersprechen
Zumindest der Gewohnheit wo gut
Warum mit viel Erfahrung nun
Das Bücherliebesglück mir genügt
So glücklich wie möglich zu sein
Mehr gibt es nirgendwo
jens tuengerthal 19.7.2019
Gute Bücher haben mich noch
Nie enttäuscht im Gegensatz zu
Anderen großen Lieben von denen
Nichts blieb als Leere am Ende
Füllten schöne Bücher nicht nur
Die Regale sondern erfüllten mich
Für den Rest des Lebens mit sich
Wurden so kostbarer Schatz mir
Gekommen um zu bleiben liebe ich
An Büchern ihre Zuverlässigkeit
Komme was oder wer wolle
jens tuengerthal 18.7.2019
Gute Bücher erzeugen eine
Bindung mit Lesern die sie
In sich weitertragen als ihre
Leseerinnerung ganz nah
Was lasse ich nah an mich heran
Als was mir gut und edel erscheint
Warum Liebste Prinzessin werden
Bücher einen Anspruch haben
Gebunden sollten sie immer sein
In feinen Stoff oder Leder dabei
Handwerklich gut gemacht auch
Um ein edles Gut so zu werden
Natürlich zählt zuerst der Inhalt
Doch liest das Auge immer mit
Erfordert Anziehung Attraktion
Ist Lesen auch körperliche Lust
Lese auch mal ein Taschenbuch
Wenn es den Titel nur so gab
Doch vermeide ich es möglichst
Um gut gebundenes zu haben
Die Bindung an ein Buch ist so
Vielfältig geistig bis körperlich
Beide zu achten heißt würdigen
Was das ganze Wesen erst ist
Wer Bücher liebt versteht dies
Gefühl inniger Bindung gleich
Was ich ganz nah zu mir lasse
Soll edel und fein mir auch sein
jens tuengerthal 18.7.2019
Wo liegen die Wurzeln der
Buchkultur und mit ihr auch
Der Literatur unserer Kultur
Die gern Abendland genannt
Was wurzelt im zunächst eher
Orientalischen Christentum
Was hat ältere oft sagenhafte
Ursprünge in mündlicher Tradition
Wann beginnt die Literatur der
Heute Sprachen und Regionen
Spielt die Nation eine Rolle dabei
Was befruchtete sich dabei noch
Erste deutsche Romane etwa wie
Parzival oder die Nibelungen waren
Nach französischem Vorbild entstanden
Mit Einfluss auch englischer Sagen
Die Welt um König Artus den bis
Heute sagenhaften englischen König
Hat Spuren überall in Europas Literatur
Hinterlassen was leicht nachweisbar
Sie spielen mit christlichen Idealen
Die aber wie überall einfach älterer
Tradition übergestülpt wurden wie einst
Weihnachten heidnischer Sonnenwende
Unklar dagegen ist uns bis heute wie
Tief diese in mündlicher Tradition noch
Wurzeln und woher welche Sagen einst
Kamen die alle Stämme mit aufnahmen
Es fehlen in der mündlichen Tradition
Die klaren schriftlichen Belege oder
Sonst nachweisbare Spuren der Hörer
Blieb alles sehr luftig und verhallte
Waren es die nordischen Sagen der
Weitgereisten Wikinger die sich in je
Varianten mit lokalen Sagen mischten
Wie wir sie aus den Märchen kennen
Liegen manche Wurzeln südlicher noch
Etwa bei den Griechen bei denen schon
Hesiod 700 vor unserer Zeitrechnung
Vom Schlaraffenland uns berichtete
Gibt es universelle Traditionen die sich
Überall auf der Welt gleichen in allen
Erzählungen der Völker immer wieder
Werden sie nur lokal etwas variiert
Die Anfänge der Literatur verraten
Viel über die spätere Entwicklung
Der Sprachen wie sie heute sind
Erklären uns was Kultur wurde
Wer seine Kultur versteht aus
Ihren Geschichten kann erst
Die Zukunft auch mit Verstand
Also aufgeklärt mitgestalten
Es ist also keine lächerliche
Ritterromantik die den Blick
Auf alte Sagen trägt sondern
Die Vernunft der Aufklärung
Sie kann uns zeigen wie eng
Die Sprachen wie die Literatur
Über heute Grenzen hinweg
Natürlich verknüpft waren
So auch wieder Brücken bauen
Zwischen Völkern und Kulturen
Die alle menschliches ähnlich
Literarisch noch variierten
Zurück zu den Wurzeln gehen
Kann den Horizont weiter öffnen
Als manche denken die es fordern
Aber von Literatur nichts verstehen
Die französische Tradition war wohl
Durch germanische Sagen beeinflusst
Nahm englische Geschichten auf wenn
Sie sich nur gut erzählen ließen
Die germanische wohl durch nordische
Oder wohlmöglich auch umgekehrt
Beide nahmen südliche Traditionen auf
Wie sich am Schlaraffenland zeigt
Die Schlaraffen hatten die Griechen
Wohl aus der babylonische Kultur
Die ihre Vorgänger noch variierte
So scheint Mulikulti echt traditionell
Wie Tacitus von den Germanen
Schwärmte um die Römer fast
Spartanisch zu ermahnen zeigt wie
Sich die Moral der Alten ähnelte
Beschäftigung mit den Wurzeln
Zeigt wie nah wir uns doch sind
Sich Bande über Grenzen leicht
Knüpfen lassen aus Tradition
Die Welt wird viel kleiner wenn
Sie sich auf ihre Traditionen besinnt
Auf ihre literarischen Wurzeln schaut
Die sich oft erstaunlich nah sind
jens tuengerthal 17.7.2019
Buchtaucher versinken gern
In Bücherwelten wo sie dann
Zwischen Seiten abtauchen
Im Reich der Worte schwimmen
Als Trockentaucher lieber doch
Hautnah im Meer der Literatur
Glücklich baden zu gehen
Erobern sie den tiefsten Grund
Allen Seins absatzweise auch
Mal in einem einzigen Satz
jens tuengerthal 17.7.201
Lebe für Bücher wie mit ihnen
Oft genug in ihnen verkrochen
Selig dort Zuflucht suchend
Ihre Gegenwart macht mich völlig
Glücklich und bereichert dabei
Was mehr braucht es im Leben
Wenn alles Glück so wunderbar
Gebunden bedruckt erscheint
Ein Kunstwerk an sich ist
Lesen das schönste Glück bleibt
Das sich seitenweise verwandelt
In immer neue Welten auf seine
Gewohnt lesend immer gleiche Art
Kann ich meine Bücher überall lesen
Wie überall in ihnen zugleich sein
Ohne je den Ort wechseln zu müssen
Führe ich ein Leben für und mit Büchern
Was mich vollkommen glücklich macht
Besonders wie wenig launig sie sind
Zuverlässig das geben was zuvor
In sie gedruckt und gebunden halten
Bücher getreulich was sie versprechen
Erfüllender Lesestoff zu sein
Was braucht es mehr
jens tuengerthal 17.7.2019
Welche Lust bereiten Bücher
Nicht nur dem Leser inhaltlich
Sondern als Sachen deren
Bloße Berührung sinnlich ist
Wer täglich mit Büchern auch
Arbeitet merkt wie viele hässliche
Bücher massenhaft verkauft werden
Als schaute keiner mehr was er liest
Der größere Teil dieser Bände
Würde besser nie gedruckt ist
Schade um das gute Papier
Genügte als E-Book völlig
Doch wollen auch die Leser
Von Thriller, Krimis oder Kitsch
Lieber Bücher noch haben mit
Der Illusion des Bleibenden
Viele dieser Bücher sind jedoch
Wie Zeitungen einmal gelesen
Nur noch als Altpapier von Wert
Als Taschenbuch bloß noch billig
Ein richtiges Buch ist gebunden
Hält über die Zeiten hinweg als
Wissensspeicher wie Schönheit
Mit seinem sinnlichen Körper
Wie gerne streichle ich schon
Im Vorübergehen zart nur die
Rücken meiner liebsten Bücher
Wie glücklich macht mich dies
Ob die Zuneigung gegenseitig ist
Alle Zärtlichkeit einseitig bleibt als
Produkt meiner reichen Phantasie
Ist egal Bücher enttäuschten nie
Es ist eine ständige Lust mir mit
Büchern zu leben und wie gern
Träume ich vom Ausbau meiner
Bibliothek in schönster Zukunft
Insofern ich überall mit Büchern
Lebe hatte ich auch schon Sex
In der Gegenwart der Bibliothek
Was den Vorgang sinnlich erhob
Bücher begleiten mich überall hin
Am liebsten bin ich ganz bei ihnen
Sie bleiben die treueste Liebe mir
Als sinnlich glücklicher Leser
jens tuengerthal 16.7.2019
Geschichte als Geschichten
Erzählen unterhält mit was war
Klärt auf und schafft Traditionen
Ist real und fiktiv zugleich in der
Je Wahrnehmung der Welten
Zaubert es neue Welten allein
Durch den Blickwechsel auf
Alles was einmal war
jens tuengerthal 16.7.2019
Literatur öffnet Türen über
Nur Worte in größere Welten
Jenseits erzählter Geschichten
Schafft sie bleibende Kultur
Die Geist formt und spiegelt
Völker viel enger verbindet
Als es Tourismus je könnte
Wagen wir hindurch zu gehen
Wird die Welt uns grenzenlos
Auf dem Feld großer Literatur
Die etwas zu erzählen hat
Was über Spannung reicht
Uns die geistige Welt öffnet
jens tuengerthal 16.7.2019
Lebe im Bücherparadies
Um mich stehen zuhause
Überall schöne Bücher
Tagsüber arbeite ich nun
Immer mehr mit Büchern
In mir wachsen immer mehr
Noch zu schreibende Bücher
Zwei Lesesessel erwarten mich
Als begierigen Leser täglich
Daneben aktuelle Bücherstapel
Ein Leben wie im Traum
Nach zu langem Alptraum
Jetzt im Paradies leben
Bin ich dankbar zufrieden
Endlich angekommen
jens tuengerthal 15.7.2019
Wer Menschen rettet tut etwas Gutes
Daran sollten nie Zweifel bestehen
Egal wen und egal auch wo fraglich
Nur was jenseits davon vernünftig ist
Wer Gerettete nach Europa bringt
Vollzieht das Geschäft der Schlepper
Woran beste Absicht nichts ändert
Aussicht darauf erhöht den Preis
Schaffen wir endlich Räume vor Ort
Die Fluchtversuche entbehrlich machen
Ordnen wir Zuwanderung gerecht
Schaffen wir Chancen für Menschen
Wer einfach rettet weil nötig und sich
Dabei über andere erhebt handelt
Nicht demokratisch sondern zwanghaft
Auch wenn es just nötig erscheint
Notlagen erlauben vieles was sonst
Gerechtigkeit immer uns verwehrte
Gilt das auch für diejenigen die sie
Bewusst provokant noch suchen
Wie können sich Retter anmaßen
Europäische Politik zu bestimmen
Ohne eine Legitimation als ihre
Laut verkündete immer Moral
Doch wie unmoralisch ist ein Europa
Das der Entscheidung ausweicht bis
Private Retter die Pflicht übernehmen
Um das Sterben zu beenden endlich
Parallel retten und Anlaufstellen vor
Ort errichten wäre ein Weg um sich
Aus der Not nachhaltig zu befreien
Der Flucht entbehrlich machte
Jeder Flüchtling muss künftig wissen
Es lohnt sich nicht ins Boot zu steigen
Sie werden zur Anlaufstelle gebracht
Für die sie ohne Risiko nichts zahlen
Von dort wird nach Recht und Gesetz
Ausgewählt wer nach Europa darf
Um das System stabil noch zu halten
Bei Bestand der Grundrechte dazu
Die Kapazität der Aufnahme bei noch
Sozialer Stabilität ist logisch begrenzt
Nur ehrliche Aufklärung hilft weiter
Statt moralisch doppelter Spiele
Wie können deutsche Retter etwa
Italien zur Aufnahme zwingen was
Europas Einigkeit nur gefährdet
Hier braucht es klare Regeln
Aufklärung heißt immer noch die
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit durch kritisches Denken
Wer ist dabei noch kritisch und frei
Wo Verständnis füreinander fehlt
Wird Verständigung unmöglich
Endet alles kritische Denken schon
Bevor sich einer nur befreite
Der jeweilige moralische Anspruch
Entfernt voneinander ohne die
Chance einer Annäherung noch
Macht also einseitig blind nur
Hier braucht Europa Rettung mit
Mehr Vernunft und weniger Moral
Als Vorwurf gegeneinander noch
Um zu erhalten was wichtig ist
Schaffen wir Anlaufstellen vor Ort
Machen die Flucht nach unmöglich
Auch wer ankommt müsste zurück
Um langfristig Einigkeit zu finden
Geben wir nicht privaten Organisationen
Die Möglichkeit europäische Politik zu
Bestimmen mit Agenden ohne Perspektive
Sondern gestalten lieber endlich einig
Menschen zu retten bleibt richtig
Europa einigen wollen auch
Dazwischen liegt der Weg der Mitte
Ohne alle Hilfsorganisationen wohl
jens tuengerthal 14.7.2019