Mittwoch, 26. Dezember 2018

Erdglück

Auf Sizilien bricht der Ätna aus
Der Flughafen Catania ist gesperrt
Menschen werden bei Beben verletzt
An Ruhe ist dort nicht zu denken

In Indonesien bebte es unter dem Meer
Ein Tsunami überschwemmte das Land
Immer mehr Tote werden gefunden
Auch Vulkane fauchen dort wieder

Ganz friedlich sitzen wir dafür hier
Bei leichtem Frost in warmer Stube
Weder bebte hier die Erde irgendwo
Noch gibt es hier aktive Vulkane

Es ist ein großes Glück so friedlich
Plattentektonisch wie vulkanisch
Völlig unberührt leben zu dürfen
Genießen wir es ruhig in Ruhe

Das Glück auf der Erde ist doch
Sehr unterschiedlich verteilt
Im Wohlstand so satt zu genießen
Ist keine Selbstverständlichkeit

Dies sich bewusst zu machen hilft
Wider alle sonst Sorgen zu feiern
Als wäre es diesmal das letzte mal
Wer weiß ob wir uns wiedersehen

Kleines Glück wird so noch größer
Erscheint als unverdiente Gnade
Die es ganz zu genießen gilt
Darum feiern wir einfach unser Glück

Brauche keine Götter zu erfinden
Noch einen Heiland anzubeten
Um mich an dem zu freuen was ist
Es erscheint mir eher ganz logisch

jens tuengerthal 26.12.2018

Familienglück

Eine Tafel für 25 Personen
Für 5 Gänge eingedeckt
Parallel für die gleiche Zahl
Noch drei Teetische dekoriert

Festlich sieht es nun aus
In meinem alten Elternhaus
In Erwartung der Großfamilie
Zur weihnachtlichen Orgie

Die früher jüngsten Enkelkinder
Erleben es nun schon als Eltern
Unsere Eltern als ältere Großeltern
Deren wir nun schon entbehren

Generationen kommen Generationen gehen
Es bleibt doch immer die Familie
Sie wächst und verändert sich in den Rollen
Aber bleibt sich im Wesen gleich

Wir feiern unser Beisammensein
In dieser Fülle einmal im Jahr nur
Auf Geschirr das älter als fast alle
Freuen wir uns auf die nächste Generation

Das Glück eine große Familie zu sein
Überwiegt sogar die sonst Differenzen
Die gingen wir in die Tiefe zu Tage träten
So feiern wir uns als die Tuengerthals

Familie steht immer auf dünnem Eis
Hält dennoch über Generationen treu
Sofern wir auf das Gemeinsame mehr
Schauen als die realen Unterschiede

Wir tragen oder trugen einen Namen
Verbindung genug es auch zu feiern
Teilen dann über 80 Jahre Erinnerung
Haben genug Wein es zu genießen

Was braucht es an Weihnachten mehr
Als eine Großfamilie die miteinander
Zumindest immer noch feiern kann
Da sind alle weiteren Fragen egal

jens tuengerthal 26.12.2018

Dienstag, 25. Dezember 2018

Weinbücher

Es gibt gute Weinbücher
Und Bücher über Wein
Letztere sind selten gut
Zumindest literarisch

Die richtig guten Weinbücher
Sind jene die du zum Wein liest
Das heißt nicht weinend oder
Über Wein lesen möchtest

Lese lieber beim Tee meist
Weiß aber gute Weinbücher
Zum Wein wohl zu schätzen
Weiß nur nichts mehr davon

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinseligkeit

Wer gerne guten Wein trinkt
Kennt die alte Weinseligkeit
Die so belebt wie beschwingt

Seligkeit ist zuerst ein Zustand
Vollendeter Erlösung oder auch
Höchsten Glücks wofür Christen
Dann das Himmelreich erfanden

Trunken vor Seligkeit fühlt sich
Auch der Trinker währenddessen
Seltener meistens danach

Seligsprechung ist ein Verfahren
Mit dem die katholische Kirche
Menschen verehrungswürdig macht
Sie gelten als bei Gott vollendet

Wer gerne guten Wein trinkt
Findet Heiligkeit in der Natur
Betet lieber zu Bachus wenn

jens tuengerthal 25.12.2018

Weinachtsamkeit

Mit Weihe hab ich es nicht so
Alles Höhere ist mir suspekt
Auf guten Wein achte ich gern
Dabei zählt zuerst die Natur

Sich um die Wintersonnenwende
Auch kräftig zu betrinken isi ein
Alter nordischer Brauch dagegen
Ist unsere Scheinheiligkeit jung

Sich über Verlogenheit besonders
Um Weihnachten laut zu erregen
Ist so alt wie eben diese Sitte nur
Tut es gern intellektuell heiliger

Aufreger geistiger Art fänden sich
Genug vernünftigere als Aberglaube
Lassen wir es und achten lieber
Auf guten Wein zum Essen

Aufklärung ist immer noch die
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit und funktioniert nur
Selbständig nicht vorgebetet

So bleibt am Ende nur eines
Achtet auf guten Wein dazu
Es hebt sicher dessen Umsatz
Ansonsten habt es feuchtfröhlich

jens tuengerthal 25.12.2018

Montag, 24. Dezember 2018

Weihnachtsglück

Welch Glück ist es doch
Mit wunderbaren Geschenken
Unter denen die schönsten
Schon immer Bücher waren
Zumindest seit ich lesen kann
Sich zur Lektüre zurückzuziehen
Diese knisternde Stimmung
Wenn Leser sich vertiefen
Ist für mich Weihnachten

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel III

Spielen heißt auch verlieren
Wer dabei nicht gönnen kann
Wird nicht glücklich werden
Sondern bloß missgünstig

Wie gewonnen so zerronnen
Heißt es im Glücksspiel stets
Warum es lässt wer redlich
Durch Leistung erreichen will

Vieles an der Börse gehorcht
Den Regeln des Glücksspiels
Tut nur gerne ganz seriös
Weil Banken so wirken wollen

Sich davon völlig zurückziehen
Mag kleinlich wirken bleibt aber
Im Ergebnis ehrlicher was immer
Einem sekundäres noch wert ist

Wenn das Leben aber ein Spiel ist
Fragt sich was dagegen spricht
Es beim Geld zu handhaben wie
Bei allen anderen Dingen sonst

Was immer wir wo auch immer
Als unser höchstes Glück erstreben
Zählt was dauerhaft glücklich macht
Wer danach sucht bleibt glücklich

Gönne den Börsianern ihr Spiel
Wollte es dennoch nie spielen
Auch wenn der Gewinn so hoch
Dass es großes Glück scheint

Das Glück meines Lebens ist
Ein Hauptgewinn in der Liebe
Mehr brauche ich nicht mehr
Also spiele ich nie wieder

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel II

Glücksspiel bringt selten Glück
Wäre es häufig wäre es keines
Sollte es dennoch eintreten also
Kann sich Glücksspiel nie lohnen

Etwas tun was sich nicht lohnt
Kann zufällig doch lohnend sein
Genauso zufällig aber nicht
Also können wir es auch lassen

Das gewonnene Glück ist nie
Ein errungener Wert für eine
Geleistete Arbeit sondern nur
Produkt des vorher Zufall

Glücksspiel macht daher nie
Dauerhaft glücklich sondern
Höchstens mal zufällig warum
Es weder lohnt noch Glück bringt

Spiele nie Glücksspiele weil ich
Ein glücklicher Mensch bin und
Es bleiben möchte ohne dafür
Am Zufall allein zu hängen

jens tuengerthal 24.12.2018

Glücksspiel

Ist das Leben nur ein Spiel
Fragen manche kritisch
Andere hoffen es vielleicht
Einfach glücklich zu werden

Wäre das Leben ein Spiel
Egal ob nur oder mehr sogar
Fragte sich was dann kein
Spiel im Leben mehr wäre

Wenn alles spielerisch wäre
Nichts zu ernst genommen würde
Erübrigte sich manche Frage
Nach dem Ernst des Lebens

Dinge spielerisch nehmen
Macht das Leben leichter
Es leichter haben macht
Sicher immer glücklicher

So gesehen ist es egal
Ob das Leben ein Spiel ist
Solange wir es so nehmen
Werden wir es genießen

jens tuengerthal 24.12.2018

Sonntag, 23. Dezember 2018

Bücherglück

Bücher machen mich glücklich
Schlafe neben und mit ihnen
Gestern Nacht sogar unter ihnen ein
Vom Lesen schon träumend

Die ganze Welt habe ich so
Eingebunden zwischen zwei
Buchdeckeln stets um mich
Ohne den Ort zu wechseln

Leser sind Sitzenbleiber
War ich auch mehrfach
In jedem denkbaren Sinn
Das gewinnt ungeheuer Zeit

Gewonnene Zeit macht glücklich
Mehr Zeit zum Lesen zu haben
Ist für mich immer ein Hauptgewinn
So sind Bücher ein steter Gewinn

Verlorene Zeit macht unglücklich
Dagegen lese ich gute Bücher
Was nur wenige sind verglichen
Darum lese ich nur die so viel

Rare Güter mit Seiten sind ein
Doppeltes Wunder für sich
Fressen und schenken Zeit
Geben und nehmen zugleich

Weil Bücher mir so wertvoll sind
Beachte ich die meisten nicht
Um meine erwählten zu genießen
Pflege ich eine strenge Auswahl

Willkürlich wie jede Entscheidung
Ist auch meine Bücherauswahl
Wenn auch streng logisch dabei
Was inhaltlich und ästhetisch gefällt

Die billig oder nach Schulbuch riechen
Haben keine Chance auf Beachtung
Außer in immer möglichen Ausnahmen
Was beim Geschmack die Regel ist

Im letzten Widerspruch wird deutlich
Bücherliebe ist wie das Leben selten
Wirklich vernünftig tut es aber immer
Gerne so als ob weil bedeutender

Sich als Leser für wichtig zu halten
Ob der erhebend guten Lektüre
Lässt uns Zumutungen ertragen
Die unseren geistigen Ruhm mehren

Wie alles in der Welt ist also auch
Das große Bücherglück nur Eitelkeit
Doch zumindest ist es still und schön
Was mehr als die meisten Dinge ist

jens tuengerthal 23.12.2018

Morgenglück II

Am Morgen noch einen Moment
Gemeinsam liegen bleiben bis
Die Lust uns vollends ergreift
Dann zusammen zu schlafen
Ist doppelt mehr als traumhaft
Wann sind Mann und Frau
So einig wie wiedervereinigt
Frage ich mich tief befriedigt
Und sehe die offene Vielfalt
Des Morgenglück breitbeinig
Völlig glücklich vor mir liegen

jens tuengerthal 23.12.2018

Naturglück

Manche haben einfach Glück
Mit ihrer unverwüstlichen Natur
Andere werden ganz natürlich
Viel zu früh von ihrer verwüstet

Wer früher stirbt ist länger Tod
Wird den Aberglauben im Ohr
Von erstaunlich vielen gesagt
Obwohl es so unsinnig ist

Wer früher nicht mehr ist
Kann logisch nicht etwas
Noch länger dann sein
Sondern ist zeitlos nicht

Wenn wieder Tsunamis auf
Vulkanischem Grund wüten
Wird über die Natur geklagt
Statt über menschliche Dummheit

Berlin hat eine glückliche Natur
Außer neuerdings Waldbränden
Aus östlicher Provinz droht nichts
Anders Indonesien oder Italien

Viele fürchten den Islamisten Erdogan
Erdbeben unten in der Türkei könnten
Nicht nur ihn verschlingend erledigen
Der den Türken ihren Stolz wieder gab

Wie peinlich solcher Stolz eigentlich ist
Relativiert sich angesichts der Natur
Die den Bosporus verschlingen könnte
Sei er kultiviert griechisch oder türkisch

Ob ein genügend großes Erdbeben
Griechen und Türken wiedervereinte
Weil in der Natur keine Götter mehr
Trennten was aus einer Wurzel wuchs

Astro-Alex verfügt frisch gelandet wohl
Über eine rüstigere Natur als ganz viele
Schwankte unter wieder Schwerkraft weniger
Als kaum einer es nüchtern nicht schafft

Was wir sind und wie lange verdankt sich
Unserer Natur vor allem anderen dafür
Dankbar zu sein macht glücklicher als
Mit dem was nicht ist lange zu hadern

Unsere Natur ist jenes große Glück
Dass Lust als Höhepunkt erleben lässt
Wie dankbar können wir darob sein
Was scheint verglichen alles klein

jens tuengerthal 23.12.2018

Geheimnisverrat

Soll ich ein Geheimnis verraten
Oder ist es gar keines mehr
Weil es ja ganz offensichtlich ist
Auch wenn es keiner sieht

Habe die tollste Frau der Welt
Was viele logisch finden
Schließlich liebe ich sie ja
Aber das wäre noch kein Grund

Habe auch die schönste Frau
Was nun völlig offensichtlich ist
Wer sie sieht wird mir zustimmen
Also ist das wohl kein Geheimnis

Habe auch die klügste Frau
Was aber auch jeder merkt
Der sie mit Zahlen jonglieren sieht
Auch keine große Neuigkeit

Habe auch die geilste Frau
Die immer wieder kann und will
Den perfektesten aller Körper hat
Aber warum bleibt mein Geheimnis

jens tuengerthal 22.12.2018

Samstag, 22. Dezember 2018

Glücksperfektion

Wenn du eine Frau hast
Die dich liebt und begehrt
Es dir genauso mit ihr geht
Hast du alles und es ist perfekt

Weil immer perfekt langweilig wär
Sind Männer und Frauen eben so
Wie sie sind was nie immer perfekt
Zusammen dabei passen kann

Trotzdem nicht zu vergessen
Wie perfekt es eigentlich geht
Hilft auch dann nicht zu vergessen
Wenn du nur noch vergessen willst

So liebe ich meine wunderbare Frau
Weiß immer wie perfekt es mit ihr ist
Auch wenn es sich mal anders anhört
Ist das nur ein Mittel gegen Langeweile

Weil es nie immer perfekt zusammenpasst
Wurden wir gebaut wie wir gebaut sind
Dann passt es natürlich perfekt ineinander
Wenn scheinbar mal wieder nichts passt

Über das Ineinander zum Miteinander
Ist nicht die schlechteste Versöhnung
Wirkt ganzheitlicher als alle Worte
Befriedigt beide und macht glücklich

So gesehen habe ich das perfekte Leben
Brauche nichts sonst und genieße was ist
Natürlich geht es nicht nur um Sex dabei
Der ist ja nur der Liebe wegen so perfekt

Wenn du also das perfekte Glück hast
Entspann dich ganz gelassen künftig
Mehr ist im Leben nicht erreichbar
Genieße es täglich und gut ist

jens tuengerthal 22.12.2018

Glücksstufen

Liegt das Leben auf einer Ebene
Oder hat Glück verschiedene Stufen
Die wir langsam ersteigen müssen
Wie Hesse einst grauenvoll reimte

Binsenweisheit ist das erklimmen
Uns stets höher bringt wovon wir
Logisch auch viel tiefer fallen können
Ohne zu wissen wo Glück nun war

Stufenweise gibt es kleine Preise
Die nicht immer binnig reimen
Aber doch Erkenntnis fördern
Wo wir zu bedenken wagen

Drehleitern sollen Menschen retten
Dazu holen sie diese einfach runter
Bibliotheksleitern erschließen uns
Ferner stehende Wissensgründe

Somit steigen wir manchmal hinauf
Um runter gerettet zu werden oder
Zumindest in lichten geistigen Höhen
Mehr Grund zu finden als Abgrund

Hoch und runter stand schon ganz
Zu unserem Anfang in jenem Spiel
Was wir vergnügt die Zeugung nennen
Egal ob dabei oben oder eher unten

Stufenweise oder Sprosse für Sprosse
Erklimmen wir des Lebens grünen Baum
Dies mehr oder weniger hinter den Ohren
Um am Ende unter die Erde zu kommen

Ganz unten angekommen dann fühlen sich
Viele dem Himmel zumindest vorher so nah
Dass sich oben unten für sie leicht verkehrt
Genieße lieber gewiss solange ich bin

jens tuengerthal 22.12.2018

Glückswissen

Macht Wissen glücklicher
Was wissen wir vom Glück
Ist es eher nur ein Gefühl
Oder eine Art Gewissheit

Gewiss sind wir glücklich
Wenn wir nach bestem
Glauben und Gewissen
Alles dafür getan haben

Ein Wissenschaftler wird
Sicher glücklich sein wenn
Seine Annahmen auch durch
Neues Wissen bestätigt werden

Ist Wissen also schon Glück
Oder nur eine Form der dann
Sicherheit die bloß bestätigt
Was vorher nur geglaubt

Mehr Wissen könnte also
Weniger Glauben heißen
Womit ein mehr logisch ein
Weniger mit sich brächte

Fraglich bleibt ob das Gefühl
Glück durch Wissen ausgelöst
Dem durch Gefühl verursachten
Gleicht oder irgend nachsteht

Können wir je alles wissen
Aber dennoch vollkommen
Glücklich im Leben sein ohne
Die letzte Gewissheit dabei

Glaube schon an das Glück
Empfinde es in der Liebe
Zutiefst und vollkommen
Ohne zu wissen warum

Was weiß ich schon
Denke ich mit Montaigne
Vom Leben oder der Liebe
Bin lieber etwas bescheiden

Glück braucht nichts als Glück
Bin darum lieber einfach glücklich
Als stets sicher wissend warum
Solang es sich so gut anfühlt

jens tuengerthal 22.12.2018

Freitag, 21. Dezember 2018

Mitteglück

Wenn mitten im schlimmsten Streit
Der nur noch schriftlich ausgefochten
Die Liebste nackt und echt kommt
Braucht es wohl keiner Worte mehr

Dann umarme ich sie voller Lust
Spüre ihre perfekten Brüste nah
Fühle ihren längst nassen Schoss
Ziehe sie nur noch auf mich

Schon sind alle bösen Worte
Wieder vergessen weil die Kraft
Die uns mittig anzieht stärker ist
Als jeder Hass dieser Welt

Sicher lieben wir uns auch
Aus tiefstem Herzen und so
Aber die mittige Anziehung
Ist mehr als nur magnetisch

Wunder der Natur heilen alles
Ohne Narben vergehen dann
In ungezählten Höhepunkten
Die schlimmsten Verletzungen

Am Ende liegen wir uns völlig
Erschöpft die Mitte noch nah
Gegenüber um Luft ringend
Wissend es war gut so

jens tuengerthal 21.12.2018

Sterbeglück

Wer nicht mehr leben will
Für den ist der Tod ein Glück
Ansonsten ist es nur das Ende
Was überhaupt nichts verspricht

Braucht einer Hilfe dabei
Geht es um Leben oder Tod
Werden alle schnell strafbar
Damit keiner ungewollt stirbt

Hilflos beim Sterben zu sein
Heißt nicht willenlos ansonsten
Auch wenn wir es so behandeln
Damit es die Ausnahme bleibt

Ob was nicht mehr ist jemals
Glücklich sein kann ist egal
Weil was nicht ist auch nichts
Logisch mehr sein kann

Ist die Euthanasie also immer
Eine Lüge weil Tod nichts ist
Auch nicht gut oder besser
Nur sterben kann schöner sei

Schöner als noch weiterleben
Unter unschönen Bedingungen
Nur ist was nicht mehr da ist
Wertfrei einfach nichts mehr

Es kann und sollte über alles
Frei gesprochen werden dürfen
Doch bitte vernünftig und ohne
Aberglaube über den Tod hinaus

Wer mit dem Tod zur Sache wird
Muss an nichts mehr denken
Nicht mal seine Entsorgung
Muss ihn noch irgend kümmern

Wie befreiend es sein kann
An nichts mehr zu denken
Weil wir nicht mehr sind
Nimmt alle Angst vorm Tod

Sicher zu sein alles ganz bald
Endgültig los zu sein kann wohl
Lebend schon ein Glück sein
Mehr macht es noch Angst

Wir brauchen keine Verfügung
Über unseren Tod noch hinaus
Wer nicht mehr ist ist völlig frei
Was Glück genug sein sollte

jens tuengerthal 21.12.2018

Härteglück

Manchmal macht Härte glücklich
Wenn sie eher Frieden erreicht
Dummheiten schneller beendet
Nachhaltig für Ruhe sorgt

Dann schenkt Härte Freiheit
Befreit aus alten Zwängen
Die sich in Mustern wiederholen
Wer kennt so etwas nicht

Bin ja eher ein Weichei
Meide jeden Konflikt
Um nicht zu explodieren
Weil ich mich zu gut kenne

Dann tut es gut hart zu sein
Einen Konflikt zu beenden
Statt das Feuer zu schüren
Um endlich Ruhe zu finden

Also bin ich halt mal hart
Was mir eigentlich nicht liegt
Tu es um der Liebe willen
Was echt die Härte nun ist

Vielleicht werden wir damit
Schneller wieder glücklich
Sonst dauert es halt 24h
Immer das gleiche Theater

Ob es wirklich Paare gibt
Die immer 24h an 7 Tagen
Einfach glücklich sind
Weil eigentlich alles gut ist

Es ist halt die Härte die
Auch nur Schale ist gegen
Den Wahnsinn ohne Vernunft
Was bleibt sonst von uns übrig

jens tuengerthal 21.12.2018

Wechselglück

Manche suchen ihr Glück
Im steten Wechsel statt
In dauerhafter Kontinuität
Finde das eher anstrengend

Will immer die gleiche Frau
Nicht täglich darüber reden
Einfach zufrieden zu sein
Mit der Liebe wie sie ist

Andere wollen lieber ständig
Bestätigung für alles was ist
Sonst ist es nicht mehr so
Als löse sich Liebe in Luft auf

Noch anstrengender aber ist
Wer nie zufrieden sein kann
Sich nie genug geliebt fühlt
Weil mit sich unzufrieden

Meine Liebe ist wie ein Fels
Sie steht also felsenfest da
Rührt und ändert sich nicht
Weil ich mir damit sicher bin

Brauche nichts mehr probieren
(Auch nicht mit auf ohne zu)
Kenne schon alles gut genug
Genieße auch wenn abwesend
Die Sicherheit der Kontinuität

Liebe braucht nicht viel außer
Genug Vertrauen in einander
Damit es auf Dauer gut bleibt
Keiner Glück im Wechsel sucht

Habe die beste Frau der Welt
Darum ist sie ja auch meine
Sie mag wider Erwarten mich
Mehr brauch und will ich nicht

Jeder Wechsel strengt nur an
Habe lieber Kontinuität auch
In der Liebe und darum bleibt
Alles für mich wie es ist

Habe keine Energie mehr übrig
Für Probleme und Wechsel auch
Wenn Helene Fischer Single ist
Die Liebste ist in allem besser

jens tuengerthal 21.12.2018

Kohleglück

Die letzte Kohlegrube schließt
Was ein größeres Glück ist
Als zuviel Tradition noch zeigt
Der Dreck hat keine Zukunft

Trotz Trump und lauter Töne der
Rohstoffe verfeuernden Autokraten
Ist nachhaltig grüne Zukunft nicht
Mit Kohleverbrennung zu machen

Die Kumpel erstritten sich lange
Aufmerksamkeit und viele Rechte
Jetzt braucht sie aber keiner mehr
Was eine gute Perspektive ist

Nicht nur weil der Weltmarkt viel
Günstiger ist Bergbau perspektivlos
Sondern weil der schlichte Raubbau
Nur Krücke nie Aussicht sein kann

Die letzte Grube dicht ist also heute
Ein Grund zu feiern für bessere Zeiten
Die gesund und nachhaltig wirtschaften
Zechenromantik ist verlogener Kitsch

Allerdings wird es noch etwas dauern
Bis der Ton der Vernunft offiziell wird
Gegen mächtige Tradition im Bergbau
Die unterirdischen Kumpelromantiker

Alle mit klarem Verstand können jetzt
Schon die bessere Zukunft feiern statt
Überholter Technik noch nachzutrauern
Aus nichts als irrationaler Tradition

Löcher im Dreck zu graben hat keine
Zukunft wenn Energie sauber wird
Nachhaltigkeit Zukunftsmaßstab ist
Dies Ende ist ein guter Anfang

jens tuengerthal 21.12.2018

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Sicherheitsglück

Lebe in großer Sicherheit
In einem der freiesten Staaten
Daran freue ich mich lieber
Statt mich zu fürchten

Andere schauen lieber
Auf drohende Gefahren
Um sicher zu sein falls
Doch mal etwas passiert

Bin lieber zufrieden statt
Ängstlich also unvorbereitet
Auf alles mögliche Unglück
Dass ich ohnehin nie ändere

Sicherheit ist also ein Glück
Weil ich mir ihrer sicher bin
Unsicherheit macht unglücklich
Zum Glück hab ich die Wahl

jens tuengerthal 20.12.2018

Lichtglück

Bald Viertel vor sieben
Noch ist es völlig dunkel
Beim Blick in den Hof
Dunkler wird es nicht mehr

Länger dunkler wird es nicht
Morgen wendet die Sonne
Es geht wieder gen Sommer
Auf der kühlen Nordhalbkugel

Viele schmücken diese Zeit
Vor der Wintersonnenwende
Mit viel Licht und nennen es
Advent bevor der Winter kommt

Das Licht im gerade noch Herbst
Nahm ab um im Winter wieder
Zuzunehmen in längeren Tagen
Bei oft größerem Frost dabei

So kann ich heute noch einmal
Die längste Dunkelheit genießen
Denn dunkler wird es nicht mehr
Ab übermorgen ist dann Winter

Die Natur in ihrem Lauf kommt
Ob mir das gefällt oder nicht
Regelmäßig auf die gleiche Art
Also freue ich mich lieber daran

Was ist wie es ist weil ich bin
Wo ich bin sollte mich nie grämen
Besser ich genieße jeden Tag
Auch wenn es der dunkelste ist

Nun wird es nur noch heller bis
Nach dem Frost die Natur auch
Zurückkehrt aus dem Winterschlaf
Alles ist gut weil natürlich so

jens tuengerthal 20.12.2018

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Glücksstreben

Müssen wir nach dem Glück streben
Kann wer nichts dafür tut glücklich sein
Kommt Glück quasi willenlos über uns
Oder ist Glück ein hartes Stück Arbeit

Auch wenn wir all diese Fragen mit Ja
Beantworten würden was möglich ist
Trotz aller vermeintlichen Gegensätze
Bleibt offen was für wen Glück ist

Wann bin ich wirklich glücklich
Was braucht es unbedingt dafür
Welcher Verzicht macht glücklicher
Wie bleibe ich es ein Leben lang

Die Vereinigten Staaten schrieben das
Streben nach Glück schon in die Präambel
Ihrer von Jefferson verfassten Erklärung
Der Unabhängigkeit von England

In einer Mischung aus Naturrecht mit
Immer noch präsenten Gottesglauben
Wurde das Glücksstreben aller erstmals
Mit Verfassungsrang zum Recht erklärt

Bereits Epikur hatte 2000 Jahre vorher
Das Streben nach Glück das er Lust nannte
Zum natürlichen Bedürfnis erklärt nach dem
Menschen in seinem Garten strebten

Freier als die Amerikaner später galt es
Bei den Epikureern wirklich für alle Menschen
Also auch Sklaven und Frauen was neu war
Aber die Aktualität gerade wieder zeigt

Während die Gleichheit aller Menschen
Von Extremisten ängstlich infrage gestellt
Heute schon wieder diskutiert wird war sie
Im Garten des Epikur natürlich gelebt

Im Gegensatz zur vermeintlich aufgeklärten
Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
War das Glücksstreben hier ganz diesseitig
Weil nach dem Tod wir nicht mehr wären

Die Amerikaner leiteten daraus das Streben
Nach Unabhängigkeit ab sofern ein Staat
Nicht mehr den Bedürfnissen der Bürger diene
Erklärten sie es zum Recht ihn zu beseitigen

Damit wurde die Revolution legitimiert die
Als Widerstand gegen ungerechte Steuern
Mit der Boston Tea Party begonnen hatte
Das Glücksstreben war zutiefst politisch

Epikur dagegen strebte nie nach Macht
Oder politischem Einfluss riet sogar eher
Sich von all diesen verdrießlichen Dingen
Soweit möglich lieber fern zu halten

Ob damit Epikur glücklicher wurde oder
Die USA das Land des Glücks blieben
Scheint im heutigen Amerika fraglich
Während wir von Epikur wenig wissen

Bezeichnend jedoch scheint mir hier
Wie den pietistisch geprägten Amis
Streben wichtiger war als das Sein
Während Epikur genießen wollte

Wie auch in der Beschränkung
Auf Wichtiges das Glück liegt
Wird bei Epikur gern ignoriert
Weil die Kirche ihn verhöhnte

Der Begriff der Lust war allen
Die ein jenseitiges Himmelreich
Erstrebenswert nennen wollten
Verabscheuungswürdiges Grauen

Während die späteren USA bloß
Ihren Widerstand als Menschenrecht
Rechtfertigen wollten ging es Epikur
Um das Glück des Einzelnen allein

Ob es darum weiser ist lieber denen
Zu folgen die Gewalt rechtfertigten oder
Dem der ohne alle Götter nach Lust strebt
Möge jeder für sein Glück entscheiden

Wie sehr die Geschichte der Sklaverei
Dabei geeignet ist das Bild zu ändern
Hat schon Thoreau zugunsten Epikurs
Als Kritiker seiner Heimat entschieden

Auch bei Thoreau der natürlich zu leben
Im Einklang mit der Natur erstrebte
Gab es erneut eine Pflicht zum Ungehorsam
Die er in der Steuerverweigerung befolgte

Ist die Pflicht nun ein Teil des Glücks oder
Weil zu befolgen dessen Gegenteil fragt
Sich angesichts menschlichen Strebens
In den Grenzen von Sitte und Moral

Wer sich anmaßt Widerstand zur Pflicht
Zu erklären hält sein Urteil über die just
Gültige Ordnung für gültiger als diese
Was nach Grenzen der Ordnung fragt

Handelten wir wie aufgeklärte Menschen
Also dem kategorischen Imperativ entsprechend
Wäre die Pflichterfüllung unsere Natur
Was die Freude dabei nicht ausschließt

Lebensmotto meines Großvaters war
Er träumte das Leben sei Freude
Erwachte und sah es war Pflicht
Lebte und die Pflicht ward Freude

Sah meinen Großvater als einen
Glücklichen Menschen warum sein
Weg nicht so falsch gewesen ist
Wer immer das zuerst gesagt hat

Manche schreiben es bereits einer
Buddhistischen Weisheit uralt zu
Andere einem mittelalterlichen
Steinmetz der er so hinterließ

Wer immer richtig dabei liegt
Deutlich wird in den Worten
Pflicht und Glück müssen sich
Keinesfalls immer ausschließen

Wir gestalten unsere Welt selbst
Unterwerfen sie damit unserem
Willen der unser Universum wird
Was immer uns glücklich macht

Wenn es uns dabei erfüllt eine
Höhere Macht als allmächtig
Anzubeten wird das unser Glück sein
Wenn uns das widerstrebt nicht

Wichtiger als der eine Weg zum Glück
Wäre es für viele offen zu bleiben um
Mit dem was geschieht glücklich zu sein
Da Wahrheit ohnehin stets eine Lüge ist

Vielleicht ist glücklich sein immer eher
Wichtiger als Wahrheit oder das große
Glück als eine Art von Endlösung die dem
Geaberglaubten Paradies nur entspricht

Genieße was ist so sehr du kannst
Ohne die Wahrheit noch zu suchen
Nimm was ist als eben dein Glück
Steigen die Chancen glücklich zu sein

jens tuengerthal 19.12.2018

Glücksrosa

Rosa ist irgendwie so
Kitschig halt Mädchenfarbe
Außer es ist in der Natur

Gerade wird der Himmel
Dämmernd von rosa gen blau
Wie angemalt von Osten her

Auch der Ursprung der Welt
Der Liebe lustvolles Zentrum
Ist inmitten stets rosa

Wie gerne küsste ich nun
Der Liebsten rosa Mitte
Denke ich schliefe sie nicht

Das Paradies ist wohl rosa
Denke ich dabei erregt
Warm feucht und rosa

Wie die Morgendämmerung
Ihren Tau überall hinterlässt
So die Träume auf ihren Lippen

Schleckte ihren Morgentau zu gern
Tauchte mit Blick aufs rosa oben
Tiefzungig in sie ganz hinein

Lächle beim gerade Schreiben
Wissend sie wird es erwacht lesen
Hoffentlich frischen Tau fühlen

Wie glücklich macht das Rosa
Am Morgen wie in Gedanken
Ein feuchter Himmel der Natur

jens tuengerthal 19.12.2018

Morgenglück

Am Morgen früh aufstehen
Bevor die Sonne aufgeht
Ist im Winter viel später
Als hoch im Sommer

Selten richten wir uns noch
Nach der Sonne im Schlaf
Folgen lieber den Uhren
Die uns präzise takten

Was unserem Wesen mehr
Entspricht kann keiner sagen
Ist so verschieden wie wir
Lohnt keiner weiteren Worte

Vielen fällt es viel schwerer
Im Winter früh vor der Sonne
Aufzustehen als im Sommer
Ihrem Scheinen zu folgen

Genieße es immer wieder
Den Morgen dämmern zu sehen
Unabhängig von der Jahreszeit
Um freier glücklich zu sein

Wenn noch fast alles schläft
Erste Lichter im Hof langsam
Wie mühsam sichtbar werden
Lebe ich wieder vor der Zeit

Seiner Zeit voraus zu sein
Ohne sich dabei zu hetzen
Ist ein wunderbarer Genuss
Der sich Zeit nehmen kann

Lieber Stunden früher aufstehen
Um in Ruhe zu frühstücken wie
Tee zu trinken und dabei zu lesen
War schon immer mein Rhythmus

Das Glück des einsamen Morgen
Der im ersten Dämmern langsam
Den Tag von Osten her erblickt
Kennt nur wer gerne aufsteht

Sich freiwillig früher aufzumachen
Gibt viel mehr Kraft als alle Drinks
Mit denen wir Energie tanken wollen
Es motiviert uns von Innen her

Kraft gibt uns die Überzeugung
Mehr als die Uhrzeit je noch stört
Manche jammern dann gerne
Andere genießen es lieber

Bin immer lieber ein Genießer
Als ein leidender Jammerer
Der die Schönheit verkennt
Um sein Unglück zu wahren

So lobe ich das Morgenglück
Auch wenn die Trägheit wohl
Manchmal horizontal uns zieht
Weil ich so frei dazu bin

jens tuengerthal 19.12.2018

Dienstag, 18. Dezember 2018

Gnadenglück

Ob es eine Gnade sein kann
Sich selbst zu begnadigen
Oder nur dreistes Glück
Könnte Europa fragen

Es müsste wohl fragen
Nähme es sein Recht ernster
Als die Rumänen es tun
Aber wäre das noch komisch

Komisch muss eher jedem
Rumänisches Rechtsverständnis
Vorkommen der davon liest
Also lachen wir lieber alle

Vielleicht hilft mehr Verständnis
Auch Putin besser zu verstehen
Die Ukraine kritischer zu sehen
Den Weltfrieden zu retten

Falls nicht war es zumindest
Komisch mit den Rumänen
Als sie Rechtsstaat übten
Ohne das Prinzip zu verstehen

Mehr übereinander lachen könnte
Helfen viele Konflikte zu lösen
Mehr fällt mir dazu auch nicht ein
Ach doch - Lachen macht glücklich

jens tuengerthal 18.12.2018

Merzmobil

Merz macht mobil
Für sich und nicht als Spiel
Traut sich alles zu

Die Ära Merkel endet
Wieder kommen Typen
Die alles können hoch

Was er alles nicht kann
Wie etwa Parteivorsitzender
Davon redet keiner mehr

Ob dieses Zutrauen genügt
Die AfD-Luftblase zu sprengen
Scheint manchen fraglich

Er wendet jedenfalls öffentlich
Das gleiche Prinzip für sich an
Was Ähnlichkeit vermuten lässt

Zumindest profiliert die CDU
Mit Merz ihre soziale Seite
Sie bindet vorgestrige Looser ein

jens tuengerthal 18.12.2018

Glückosophie

Ist Glück machbar
Bloß eine Haltungsfrage
Oder sind wir ihm unterworfen
Als sei unser Wille nichts

Manche benehmen sich so
Als sei Glück im Leben
Wie ein zufälliges Los
Das sie trifft oder nicht

Glücklicher scheinen alle
Die ihr Glück selbst machen
Es also in die Hand nehmen
Statt dem Schicksal zu folgen

Vielleicht liegt der Fehler vieler
Darin zu meinen weil einmal
Etwas nicht gelang aufzugeben
Statt aktiv weiter zu gestalten

Wie ich Glück definiere ist
Eine Frage der Entscheidung
Wie der Haltung zum Leben
Weniger wird immer mehr

Wer die Ziele seines Glücks
In materielle Höhen hängt
Die er erst erklimmen muss
Wird schwer zufrieden sein

Wer glücklich darin sein kann
Alles zu haben auch wenn es
Gemessen wenig sein mag
Wird leichter glücklich sein

Warum sollte ich es mir nun
Schwer machen glücklich zu sein
Wenn es so einfach immer sein kann
Glücklich im Leben zu bleiben

Weniger wollen statt immer mehr
Darin aber alles zu sehen was ich
Zum Glück jemals brauche hält
Dauerhaft mit wenig zufrieden

Das Glück der Armen sei keines
Halten die Gerechtigkeitsfanatiker
Dem entgegen da es immer nur
Sparsam nicht glücklich mache

Warum Sparsamkeit nicht auch
Glücklich machen kann scheint
Angesichts der Weltlage fraglich
Immer dicker macht nicht froh

Wie auch immer wir Glück definieren
Es macht jedenfalls stets glücklicher
Mehr glücklich zu sein als weniger
Auch wenn es weniger haben heißt

Um was geht es im Leben überhaupt
Das vergängliche materielle Glück
Oder das Gefühl glücklich gelebt zu haben
Mit wie wenig dabei auch immer

Ein geringer Verbrauch gilt heute als
Vorteilhaft außer ich beweise meine
Potenz durch die Dicke meiner Reifen
Dann wird mein Ideal ein anderes sein

Natürlich können Menschen auch Glück
Mit dem erreichten Wohlstand definieren
Zufriedenheit am Kontostand messen
Fraglich nur was sie damit gewinnen

Wer immer eher zufrieden ist statt sich
Über zufällige Umstände zu grämen
Wird mehr Zeit im Leben glücklich sein
Umgekehrt dann meistens unglücklich

Werde ich gefragt was ich erstrebe
So antworte ich allein glücklich zu sein
Alles andere wird daneben relativ müßig
Bin in Glücksfragen gern sehr effektiv

Es liegt allein an uns wie glücklich wir
Die Umstände nennen in denen unser
Leben verläuft und was wir daraus machen
Ohne an ein höheres Schicksal zu glauben

Wollten mehr glücklicher sein im Leben
Wären sicher viel weniger unglücklich
Warum sie es dennoch jammernd sind
Habe ich bis heute noch nicht verstanden

jens tuengerthal 18.12.2018

Bücherverliebt

Kennt ihr dieses Gefühl
Mit neuen begehrten Büchern
Die Aufregung beim ersten mal
Aufschlagen Lesen Eintauchen

Kenne dieses selige Kribbeln
Das mich Tag für Tag treibt
Seit frühester Kindheit schon
Als mir noch vorgelesen wurde

In der Pubertät wurde es dann
Kurzzeitig etwas verdrängt von
Der Aufregung um die Lust um
Später verdoppelt wiederzukommen

Verliebtheit in Menschen kann ganz
Wunderbar sein wo sie glücklich endet
Doch wie oft tut sie das auch real
Bei Büchern kommt immer was wieder

Lese mich gerne glücklich immer nach
Stimmung wähle ich aus den Büchern
Die ich gerade parallel alle lese aus um
Darin vertieft verliebt ganz abzutauchen

Ob meine Liebste nicht eifersüchtig auf
Die Bücher in meiner Umgebung reagiert
Fragen mich manche die uns beide kennen
Da kann ich beruhigen wir teilen diese Liebe

Verliebt in Bücher zu sein endet nie
Immer wieder diese Aufregung wenn
Der Duft der neuen Seiten aufsteigt
Riecht es gut oder wie Schulbuch

Am besten duften fein gebundene
Bücher aus edlem Papier das schon
Beim Lesen gut in der Hand liegt
Eben gebunden nicht geklebt wurde

Diese Erotik der Deflorierung eines
Begehrten Buches übersteigt alles
Was Bücherliebhaber sich träumen
Ist von tiefer physischer Sinnlichkeit

jens tuengerthal 18.12.2018

DankBar

Ob sie weiß wie
Dankbar ich bin
Für ihre Liebe
Weiß ich nicht
Darum sage ich
Es ihr hier mal
Vielleicht liest sie es ja
Dann können wir teilen
Glück und Dankbarkeit
An der Bar unserer Liebe

jens tuengerthal 18.12.2018

Glückswürdigung

Bin ein glücklicher Mensch
Dankbar für Liebe und Leben
Obwohl ich fast nichts habe
Nach Maßstäben des Marktes

Andere klagen lieber ständig
Über ihre Armut und ihr Leid
Weil sie es so gewohnt sind
Jammern ihnen mehr Sinn gibt

Bin reich beschenkt schon
Durch die Liebe meiner Frau
Was sonst wollte ich erreichen
Alles andere wird unwichtig

Daneben habe ich die Gnade
Von Vertrauen und Liebe einer
Wunderbaren Tochter was schon
Für sich ein Hauptgewinn wäre

Ansonsten habe ich gar nichts
Als Bücher und Worte im Kopf
Aber was bräuchte es sonst
Um lebenslang glücklich zu sein

Dankbar für dieses Glück im Leben
Möchte ich nie darüber klagen wie
Leben oder Umstände mich plagen
Wie ungerecht die Welt doch sei

Jammern am besten in gelber Weste
Ist gerade ganz aktuell während wir
Überall Ansprüche stellen aus dem
Vergleich mit dem Vermögen anderer

Habe nichts aber bin gänzlich frei
Muss nicht hungern oder dürsten
Lebe trocken warm und glücklich
Was mehr könnte ich noch wollen

Manche behaupten wie glücklich
Ein Mensch im Leben sein kann
Hänge nicht allein von ihm ab
Sondern von seinem Wohlstand

Welch reduziertes Menschenbild
Denke ich dazu empört denn
Wie glücklich ich im Leben bin
Hängt am Sein nicht am Einkommen

Menschen plagen sich mit vielem
Was wenig Grund dazu meist gibt
Womit Vorsatz anzunehmen ist
Für das Leid am Leben und mehr

Sage lieber wie glücklich ich bin
Statt professionell zu jammern
Wie es um Weihnachten so beliebt
Alles könnte schlimmer kommen

Verdiene damit viel weniger natürlich
An Aufmerksamkeit und Spenden
Bin dafür aber für mich glücklich
Was braucht es mehr im Leben

jens tuengerthal 18.12.2018

Montag, 17. Dezember 2018

Lesereiseglück

Reise real eher ungern
Bin am liebsten sesshaft
Von Büchern umgeben
Habe ich die Welt um mich

Ist Lesen nicht das Gegenteil
Von Reisen oder nur für mich
Wenn viele Leser gerne reisen
Bevorzuge ich die Lesereisen

Das Glück der Lesereise ist
Überall sein zu können ohne
Sich wegbewegen zu müssen
Oder das Reiseleid zu ertragen

Erfahre lesend meist viel mehr
Von den Orten über die ich lese
Als Reisende die mal da waren
Vor allem erlebe ich es für mich

Kann mit Forster und Cook mal
Für einige Seiten auf ferne Meere
Segeln ohne seekrank zu werden
Genieße Seereisen so seitenweise

Mit Goethe in ruckelnden Kutschen
Bis in den Süden Italiens reisen
Ganz ohne Übelkeit und Staus
Kostengünstig und stressfrei

Habe ich von einem Ort genug
Schlage ich das Buch einfach zu
Wechsle im nächsten Band schon
In andere Zeiten an andere Orte

Was freue ich mich schon darauf
Wieder mit Alexander v. Humboldt
Ein wenig in Südamerika zu sein
Wo mich real nichts je hintriebe

Zwischendurch ein wenig noch
Eismeer mit Fridtjof Nansen oder
Quer durchs China früher Dynastien
Wofür ich reisend nie Zeit fände

Komme aus einer reiseverrückten
Familie die es als Wettbewerb sah
Überall gewesen zu sein und dafür
Karten mit Reiserouten aufhängte

Bedenke ich was ich für diese Reisen
Alles an Büchern erwerben könnte
Wieviel besser es mir damit geht
Scheinen Lesereisen alternativlos

Lesereisen sind heute auch oft
Bedauernswerte Schriftsteller die
Von Ort zu Ort tingeln müssen um
Im Verlagsauftrag sich zu vermarkten

Schon aus Mitleid besuche ich solche
Lesungen relativ selten vor allem da
Bücher lesen etwas einsames ist
Was aber der Masse nicht gefällt

Lieber begebe ich mich auf Lesereise
Allein mit mir und meinen Büchern
Im Sessel für sich wie jeder gute Leser
Sein Glück für sich nur finden kann

Vollkommen wird das Glück aber dann
Wenn du es mit einem geliebten Menschen
Teilen kannst als schönste Unterhaltung
Gemeinsam vor dem Kamin zu lesen

Vermutlich bin ich darum ganz langweilig
Für die unternehmungslustigen Menschen
Zum Glück teilte meine Frau diese Liebe
Nun ist es Zeit für unser Lesereiseglück

jens tuengerthal 17.12.2018

Saraziehen

Die SPD will von Sarrazin
Nicht lassen als hätten sie
Sonst kein Problem als ihre
Steigende Intoleranz zu belegen

Was sich an den Verhältnissen
Juristisch geändert hätte bleibt
Unklar weil die SPD mal wieder
Einen Bauchgefühl nur folgt

Während Sarrazin nichts ändern will
Zufrieden seinen Beitrag dort zahlt
Muss jede neue Parteispitze wieder
Teure Säuberungen erfolglos versuchen

Es geht um eine ideologische Differenz
Den Rassismus in Sarrazins Schriften
Den die gute SPD nicht tolerieren wil
Sich dafür gern lächerlich macht

Immer die gleiche Geschichte wohl
Der SPD laufen die Wähler weg weil
Sie keine Antworten auf aktuelle Fragen
Mehr hat dafür Ideologie raushängt

Würde die SPD etwas pragmatischer
Ihre Probleme konstruktiver lösen
Statt sich ideologisch zu verrennen
Wäre sie für manche sogar wählbar

Seid froh wenn einer bei euch bleibt
Statt für viel Geld erfolglos wieder
Letzte Mitglieder ideologisch bedingt
Vom verstaubten Hof noch zu jagen

Lasst ihn ziehen oder bleiben
Löst lieber eure Probleme
Sonst wird es bald einsam
Um ideologisch korrekte Sozen

jens tuengerthal 17.12.2018

Alternativgelb

Was wollen die Gelbwesten
Haben sie überhaupt einen Willen
In welchem Lager stehen sie
Sind sie irgendwas außer unzufrieden

Sie steigern die Verschuldung
Frankreichs in Europa was
Für alle Beteiligten lästig und teuer wird
Ohne irgend konstruktiv zu gestalten

Gegen Ungerechtigkeit demontieren
Kann sehr gut und berechtigt sein
Ohne Alternative und Einigkeit aber
Wird es bloß nerviges Trotzverhalten

Gelbe Westen tragen Rechte und Linke
Transportieren Wünsche der Autofahrer
Sind extremistisch und zerstörerisch
Lassen sich für Vorteile kaufen

Den Preis des Friedens zahlen alle
Frankreich erhöht sein Defizit damit
Kredite werden infolge wieder teurer
Gewinner dabei sind nur die Banken

Wem nutzt die Alternative in gelb
Wessen Macht stützt sie allein
Sie erhält ein unfreies System
Ist das Gegenteil von liberal

Viele verwechseln heute noch
Neoliberal und liberal geben
Lieber Freiheit auf statt an
Besitzstände zu rühren

Doch was nützt diese Erkenntnis
Von Vernunft und Geist der Aufklärung
Verantwortung im Sinne Kants getrieben
Wenn die Franzosen es bejubeln

Macron war dabei Frankreich endlich
Im freiheitlichen Sinne zu reformieren
Das rührte an zu viele Besitzstände
Im Ergebnis hat keiner was davon

Was aber sagt der Deutsche dazu
Dem das Theater albern vorkommt
Am besten wohl gar nichts
Es ist halt französische Folklore

Respektieren wir die Traditionen
Unser Freunde und Nachbarn
Sie zahlen am meisten dafür
So reformresistent zu sein

Vermutlich ist es ähnlich sinnlos
Wie deutsches Gerede vom ewigen
Sonderweg der romantischen Nation
Die nichts konstruktiv je brachte

Der Deutsche Wahn stürzte uns
In mehr als einen grausamen Krieg
Dagegen sind Frankreichs Milliarden
Für idiotische Proteste harmlos noch

jens tuengerthal 17.12.2018

Bahnklagen

Alle klagen über die Bahn
Jeder hat etwas zu meckern
Über das ex Staatsunternehmem
Sie tun aber auch alles dafür

Unpünktlichkeit und Ausfälle
Noch mehr Skandale im Detail
Einerseits modern und schnell
Andererseits altmodisch altbacken

Fraglich nur was die Alternative ist
Bei ständiger Überforderung noch
Zuverlässig und freundlich bleiben
Wäre eine Behörde wirklich besser

Umdenken und weniger privat dafür
Zentralistisch staatlich zu organisieren
Brächte gewiss mehr Pünktlichkeit
Als eine Frage beamtischer Ehre

Was aber wollen wir auf Dauer
Eine moderne schnelle Bahn
Oder eine altmodische Behörde
Manche Alternative bringt nichts

Wer immer mehr Mobilität will
Muss mit den Folgen rechnen
Sich darüber klar zu werden
Machte manches alternativlos

jens tuengerthal 17.12.2018

Sonntag, 16. Dezember 2018

Französisch

Macron trat an Frankreich
Mit Mehrheit zu modernisieren
Stattdessen spielen Reaktionäre
Revolution und das Volk jubelt

Um sie zur Ruhe zu bringen
Gab der Präsident Versprechen
Die seine Pflicht konterkarieren
Im europäischen Haushalt

Weil einige Burschen Theater spielen
Mit Todesfolge auf Frankreichs Straßen
Muss die ganze Nation nun haften
Und bejubelt es als revolutionär

Muss keiner vernünftig finden
Verstehen braucht es auch keiner
Nennt sich wohl Planwirtschaft
Spielen die dort seit 300 Jahren

Am besten ist es als Deutscher
Diesen paradoxen Unsinn der
Zu Lasten aller gehen wird nur
Freundlich distanziert zu belächeln

Das ist französische Folklore
Gehört alle paar Jahre dazu
Bleibt immer nur Unsinn aber
Hat zumindest eine Geschichte

jens tuengerthal 16.12.2018

Kunstkultur

Womit begann die Kunst als Werk
Auch nach 50.000 Jahren sind wir
Uns noch nicht einig über Quellen
Was Schönheit ist und zu ihr trieb

Ein kulturell vielfältiges Feld wurde
Von verschiedenen Seiten bestellt
Es begann häufig im Handwerk
Oder in der Brautwerung auch

Viele frühe Kulturen schmückten sich
Mit Farben und Unmengen Schmuck
Um so Reichtum und Würde allen
Zu präsentieren zumindest den Fürsten

An die Verzierungen der Töpfer
Auf Schalen und Vasen schlossen
Sich erste Malereien an die dann
Wertgeschätzt selbständig wurden

So wird auch der Handel und mit ihm
Das Begehren der Kunden manche
Formen hervorgetrieben haben die
Mit der Zeit zur eigenen Kunst wurde

Vor den Gefäßen als Kunstgegenstand
Kam die menschliche Haut die sich als
Fläche neben oder meist eher statt der
Später entwickelten Kleidung bemalen ließ

Von Tätowierungen bis zu Ohrringen reicht
Der bis heute noch übliche Ritus doch auch
Tellerlippen oder vergrößerte Hinterteile
Galten manchen als besonders attraktiv

Während in Europa bereits in der Antike
Die schlanke Sanduhrenform der Frauen
Bei Griechen und Römern geschätzt wurde
Sahen es viele Afrikaner gänzlich anders

Hier galten möglichst korpulente Frauen
Die eher der Venus von Willendorf glichen
Als attraktiv und der schlauchartige Busen
War das allseits erstrebte Schönheitsideal

Ob sich mehr Männer oder Frauen dabei
Schminkten und mit Farbe schmückten
Differiert von Kultur zu Kultur ohne Linie
Scheint auch der je Mode unterworfen

Sich zum Schutz zu kleiden wie es
Uns in nördlichen Gefilden zumindest
Im Winter geboten scheint war früher
Kein Argument für nackt rodelnde Kimbern

Die aus dem kulturellen Mischmasch
Der jüdisch-christlichen Kultur die sich
Mit der griechischen vor Ort mischte
Entstehende Prüderie war relativ neu

Die Ordnung der Sexualität mit dem
Wachsenden Begehren durch Verbote
War eine wichtige Quelle künftiger Kunst
So schuf Entziehung erst Leidenschaft

Die unbefriedigte Leidenschaft wiederum
Wurde zum Antrieb immer feinerer Arbeit
An den neuen Küsten der Kultur die sich
Von Generation zu Generation verfeinerten

Sehen wir den Ulmer Löwenmenschen an
Eine etwa 40.000 Jahre alte Schnitzarbeit
Bemerken wir wie weit künstlerische Arbeit
Die hunderte Stunden Aufwand forderte gedieh

Eine Gesellschaft muss dafür die Künstler
Von ihrer sonstigen Arbeit freistellen sei es
Nun Jagd oder Ackerbau damit diese dafür
Feinere Kunst künftig produzieren konnten

Die Wertschätzung solcher Arbeit hieß
Eine hohe Fähigkeit zur Abstraktion die
Sich vom künstlerischen Schaffen etwas
Versprach was des Lohnes wert war

Über viele Jahrtausende entstand so
Aus dem künstlerischen Handwerk
Eine selbständige Kunst als Werk
Die immer mehr Zweck an sich war

jens tuengerthal 16.12.2018

Totenkultur

Was prägt den Umgang mit
Den Toten in der Gegenwart

Sind wir sachlicher geworden
Oder vom Totenkult verfolgt

Juristisch sind Tote nur noch
Bewegliche Sachen eigentlich

Sie müssen ordnungsgemäß
Wohl entsorgt noch werden

Krankheit und Aberglaube
Prägen den Umgang dabei

Der freiheitliche Staat lässt
Hier ängstlich Monopole walten

Bestatter die früher aussätzigen
Handwerker des Todes mit Privileg

Nur wer seinen Körper lebend noch
Einer Universität vermacht spart

Ansonsten wird abkassiert auch
Für Gottesdienst und Gebete lange

Viele Kulturen fürchten die Ahnen
Als beständig gegenwärtige Tote

Manche finden den Tod völlig egal
Sagen lange er ginge sie nichts an

Aller Aberglaube der Welt aber
Lebt von der Furcht vorm Tod

Wenn einfach nach der Natur
Nichts mehr wäre gäbe es keinen

Nahezu alle Kulturen der Welt
Pflegen den Aberglauben noch

Wenige folgen allein der Vernunft
Betrachten den Tod nach der Natur

Freiheit hieße nichts über sich mehr
Fürchten zu müssen doch wer ist es

Warum vielen Menschen noch immer
Der Mut zur Freiheit fehlt ist unklar

Habe Mut forderte Kant schon auf
Also fürchte dich nicht vor etwas

Der Meister überwindet den Tod
Zumindest geistig für die Freimaurer

Frei ist aber nur wer Mut hat alles
Zu genießen weil nichts mehr kommt

Keiner muss irgendwann auferstehen
Alles Sein ist nach der Natur endlich

Sich daran konzentriert zu erfreuen
Ist Aufgabe genug ein Leben lang

jens tuengerthal 16.12.2018

Sexökonomie

Gilt die überall Ökonomie
Auch beim Sex oder nie
Weil leidenschaftliche Lust
Gänzlich uneigennützig ist

Es gibt einen Markt für Sex
Von Porno bis Prostitution
Aber da geht es nie um Lust
Zumindest nicht gegenseitig

Fraglich ob echte Leidenschaft
Ökonomischen Gesetzen gehorcht
Oder sich das logisch ausschließt
Weil es ja um echte Gefühle geht

Kann echt von falsch unterscheiden
Warum Prostitution entbehrlich ist
Aber wie gelten Angebot und Nachfrage
Im hoch emotionalen Bereich noch

Zumindest weiß ich aus Erfahrung
Mit jeder Pause wächst die Lust
Wenn wir sie wieder teilen noch
Geradezu exponentiell an

Doch kenn ich auch andere Fälle
Wo die Lust immer mehr schwand
Je seltener wir noch Sex hatten
Es verflüchtigte sich alle Erotik

Warum es mit der Liebsten so ist
Gegen oder mit der Ökonomie
Kann ich nicht logisch belegen
Könnte nur die Uhr danach stellen

Was berechenbar noch ist darauf
Kann zu allen Zeiten gezählt werden
Ist ökonomisch völlig kalkulierbar
Auch ohne warum genügt wann

So ist der gute Sex mit der Liebsten
Ein sicher kalkulierbarer Faktor
Immer so gut wie geil dazu noch
Leidenschaftlicher nach Pause

Er folgt beider Naturbedürfnis
Ist natürliche Folge der Liebe
Passt biochemisch perfekt
Keinen haben wäre Verschwendung

Weiß noch nicht ob jeder Sex
Ökonomischen Kriterien genügt
Zumindest tut es unserer ganz
Warum ich weiß er lohnt sich

Liebe braucht keine Berechnung
Genügt sich selbst als Zweck
Doch schadet es überhaupt nichts
Wenn sie sich wirklich lohnt

So spielte Ökonomie keinerlei Rolle
Für meine Partnerwahl die sie traf
Aber ich freue mich dennoch daran
Wie berechenbar gut es immer wird

So gesehen habe ich den Hauptgewinn
Ökonomisch betrachtet lohnend investiert
Sage ich natürlich niemals so sie ist ja
Eine Frau will Liebe statt Berechnung

jens tuengerthal 16.12.2018

Primaklima

Die Klimakonferenz
In Polen hat nicht nichts
Erreicht aber doch fast

jens tuengerthal 16.12.2018

Elternschule

Die Elternschule erregte viele
Weniger weil sie es besser wüssten
Als weil sie es gern gut meinten

Vielleicht ginge es vielen Eltern
Mit ihren Kindern viel besser
Wenn sie es weniger gut meinten

Es gibt keine Schule für Eltern
Nur Kinder sollen noch lernen
Während Eltern alles wissen

Wen wundert da die Empörung
Vor allem allwissender Eltern
Über neue Erziehungsratschläge

Wer wenn nicht ich sollte wissen
Was für meine Kinder gut ist
Dachte ich wie vermutlich viele

Vielleicht liegt das in unserer Natur
Habe nur eines daraus gelernt lieber
Kinder fragen statt Besserwissen

jens tuengerthal 16.12.2018

Samstag, 15. Dezember 2018

Wissenskultur

Womit die Wissenschaft begann
Wird noch gestritten zwischen
Priesterschaft einerseits Bauern
Und Handel andererseits

Für die Priester spricht ihre
Aufgabe als Hüter geheimen Wissens
Die Beobachtung des Himmels in der
Mystik und später auch Astrologie

So entwickelten sich Astrologie und
Astronomie lange Zeit ganz parallel
Ein Keppler war noch als Wallensteins
Persönlicher Hofastrologe stets gefragt

Andererseits war für den Ackerbau schon
Die Kenntnis der Vegetationszyklen nötig
Brachte die Himmelsbeobachtung bereits
Wichtiges und nötiges Wissen zum Erfolg

Der Handel brauchte zur Verfeinerung
Der gehandelten Güter neue Techniken
Aus denen sich Chemie und Physik bald
In den Gewerken weiter entwickelten

Sowohl Handel als auch Religion nutzten
Die Himmelsbeobachtung als Zeitmesser
Wie zur Basis sich entwickelnder Kalender
Die früh noch am Mond sich mehr orientierten

Bis heute spielt der Mond in unserer Kultur
Zur Bestimmung des Osterfestes noch eine
Kalendarische Rolle mit Wurzeln im Judentum
Was für eine Priesternähe auch spräche

Die Trennung von Astrologie und Astronomie
Könnte auf verschiedenen Ursprung verweisen
Insofern in der Astrologie sich nur Aberglaube
Wie immer von Priestern praktiziert zeigte

Dagegen hat die präzise Himmelsbeobachtung
Wie sie Astronomen für Handel und Seefahrt
Auf immer höheres Niveau brachten eine
Vernünftig wissenschaftliche Bedeutung

Zumindest zu Zeiten von Kepler und Galilei
Übten die selben Forscher die Tätigkeit aus
Als ergäbe sich aus der Wissenschaft auch
Der Hokuspokus der Prophetie gleich mit

Was da wem als Geschäft mehr diente
Größere Scharlatanerie noch bewies
Kann nicht mehr geklärt werden jedoch
Ist die Sterndeutung nur noch Zauberei

Nur noch naive ungebildete Menschen
Geben sich dieser vermeintlich alten
Wissenschaft heute noch gläubig hin
Andere tun es vermeintlich als Spiel

Wichtige Wissenschaft war immer
Auch die Heilkunst und Medizin die
In manchen Kulturen eng mit der Magie
Der Priester und Heiler verbunden war

Die Theorie des Glaubens setzt sich
In der Medizin bis heute vielfach durch
Etwa in der Anerkennung der Homöopathie
Oder bestimmter Heilpraktikertätigkeiten

Viel altes medizinisches Wissen gerade
Über Kräuter vor allem durch Frauen war
Keine Wissenschaft sondern Tradition die
Mit Aberglaube vielfach gemischt wurde

Gemessen am Erfolg wirkten viele Heiler
Auf Kräuterbasis wesentlich erfolgreicher
Noch als die frühen Ärzte ohne heutige
Kenntnisse des menschlichen Körpers

Die populärste Heilmethode war lange
Die Beschwörung des bösen Geistes
Damit dieser seine Härte mildere was
Wohl als Psychotherapie gelten kann

Noch bis heute halten sich in Sekten
Wie etwa der katholischen Kirche auch
Riten der Geisterbeschwörung oder
Gesundbeten vor Reliquien als Mittel

Wie stark dabei die Heilkraft auch der
Autosuggestion bei Gläubigen wirkt
Kann noch nicht präzise gesagt werden
Zumindest mehr als manche bisher ahnten

Bei vieler früher Medizin galt auch das
Sprichwort als wahr dass die Medizin
Dazu dient den Patienten zu unterhalten
Den dann die Natur von alleine heilt

Ob sich insoweit in der Medizin heute
Viel geändert hat außer den Kosten
Für die Herstellung der Medizin in einem
Normierten Verfahren scheint fraglich

Bei nahezu allen Krankheiten die wir
Als Kinder nach Hause brachten
Sagte mein Vater noch mit Medizin
Dauert es 7 Tage ohne eine Woche

Heute als gepflegter älterer Herr selbst
Teil  der massenhaft schluckenden Alten
Frage ich mich ob das alles nur Glaube
Oder wirklich heilsame Wirkung entfaltet

Neben unzähligen heilsamen Pflanzen
Finden wir früh auch Drogen wie etwa
Hanf Opium oder Eukalyptus in den
Apotheken der Frühmenschen vor

Sie wussten also Schmerzen wo nicht
Zu heilen zumindest zu betäuben was
Vielfach heilsamer für die Natur war als
Manche Medizin uns heute erscheint

Betrachte ich die an Krankenhäuser
Erinnernden Batterien an Medikamenten
Bei meinem Vater frage ich mich wie
Stark der Glaube bei ihm sein muss

Es gibt nahezu nichts was wir nicht taten
Uns von Krankheiten und der Angst davor
Heilen zu lassen durch Wunder meistens
Oder selten vernünftige Behandlungen

Vom Wassertreten bis zu Kügelchen
Reichte der Glaube der sich vom Kot
Bis zu tödlichem Gift wie Digitalis
Erstreckt und beim Essig nicht endete

Die Kultur des Wissens die sich mit
Der Aufklärung stärker ausbreitete
Hinderte Menschen noch nie daran
Zur Heilung Hokuspokus zu vertrauen

Wissenschaft ist hoch vielfältig auch
Als Dienerin der Menschen in ihren
Täglichen Bedürfnissen wie zugleich
Selbstzweck als abstrakte Ordnung

Den Ordnungssinn befriedigte besonders
Die Mathematik auf der logischen Suche
Nach der berechenbaren Formel der Erde
Ist sie Mutter und Kind aller Wissenschaften

Positive Erfahrungen mit der Erforschung
Der Umgebung und gewonnenem Wissen
Werden diesen Bereich kultiviert haben
Bis eine Universitätskultur daraus entstand

Wissen war immer auch Macht warum
Die Kultur der Wissenschaft logisch eine
Frage der Führung und Macht auch war
Mit der Herrscher sich schmückten

Die Fähigkeit den abstrakten Wert von Wissen
Als gesellschaftliche Wertschöpfung zu erkennen
Fehlt insbesondere Menschen wie einem Trump
Dessen Philosophie sich im Dollar erschöpft

Lange Zeit mit dem humboldtschen Ideal
Von Bildung führend in Europa hat auch die
Rasende Egalisierung aller Abschlüsse dem
Bestand der Bildung nur bedingt gut getan

Die spezialisierte Wissenskultur führte
Zu einer ökonomischen Bewertung aller
Teilbereiche einer Universität nach ihrer
Jeweiligen Nützlichkeit für die Wirtschaft

Was dabei keinen offensichtlichen Wert
Schöpfen konnte fiel schnell durchs Raster
Womit sich die breite geistige Basis aber
Als kulturelles Fundament verabschiedet

Woher die Wissenschaftskultur auch stammt
Sollten wir uns hüten sie kurzsichtig ökonomisch
Statt nachhaltig und dauerhaft zu bewerten was
Stets größeren historischen Erfolg versprach

Manche Orchideen der Wissenschaften
Sei es auch die Kunde griechischer Lyrik
Haben schon erstaunliche Blüten gehabt
Die alle ökonomische Prophetie widerlegte

Vielleicht gehört zum weiten geistigen Blick
Auch die Offenheit für seltene Blüten
Jenseits des ökonomischen Aberglauben
Der vielfach auch bloße Prophetie ist

jens tuengerthal 15.12.2018

Buchheimat

Manche flüchten in die Heimat
Wenn ihnen was schreckliches
In der bösen Großstadt passiert
Sie etwa ihr Herz verloren haben

Weiß nicht was Heimat mir ist
Viele Orte oder eher keiner
Berlin nur zufällig gewohnt
Hat mein Herz nie gerührt

Geboren einst in Bremen
Aufgewachsen in Frankfurt
Studiert schließlich in Heidelberg
Bin ich in Berlin Vater geworden

Kenne Berlin zu Fuß nun besser
Als die meisten stolzen Berliner
Je ihre Stadt kennenlernen aber
Mehr als Wohnort wird es nie

Würde immer eher sagen ich bin
Ein Bremer als ich bin ein Berliner
Obwohl ich das die längste Zeit
Meines Lebens an einem Ort bin

Im Fußball halte ich klar zu Werder
Der nordische Klang rührt mein Herz
Jahrmarkt kann ich nicht ausstehen
Beim Freimarkt leuchten die Augen

Schiffe meide ich seekrank wie Pest
Außer sie liegen in der Hansestadt
Vor Anker im dortigen Hafen noch
Es ist nur ein seltsames Gefühl

Zuhause bin ich zwischen Büchern
In meiner kleinen Bibliothek wie
Seitenweise in vielen Geschichten
Wie andere heute in ihren Serien

Zauberberg oder Buddenbrooks lesen
Löst ein Gefühl von Heimat in mir aus
Ohne an Davos oder Lübeck zu denken
Muss da nicht hin um es zu fühlen

Wie überhaupt Hinfahren überschätzt wird
Der Leser muss nirgendwo hin als noch
Zu seinen Büchern um Zuhause zu sein
Heimat sind mir Bücherstapel immer mehr

Wenn ich mich einsam und verlassen fühl
Treff ich meine Bücher die quatschen nie
Lesen mir immer anregend vor anstatt
Zu streiten wer Recht hat oder anfing

Bücher sind meine liebste Heimat
Ihnen bin ich treu seit ich lesen kann
Gelegentliche Untreue verzeihen sie
Ab der nächsten Seite sofort wieder

Bücher laufen weder alleine weg noch
Sind sie beleidigt oder eifersüchtig
Lerne gern und viel von ihnen da kann
Kaum eine je konkurrieren denke ich

Aber Sex hätte ich doch eher mit Menschen
Als mit Büchern wenden die Liebhaber ein
Was ich so nicht bestätigen kann auch sei
Guter mit Büchern häufiger als mit Frauen

So mag es einzelne wohl geben die noch
Dem besten Buch Konkurrenz machten
Aber nur wo sie auch Bücher lieben wie
Horizontal Naturtalente spürbar sind

Deren Anzahl jedoch beläuft sich
Auf so geringe Einzelfälle dass
Ausnahmen in der Masse kaum
Noch der Erwähnung wert sind

Einzig Leidenschaft und Gegenliebe
Fehlt mir bei Büchern gelegentlich
Warum ich noch nicht meine Bibliothek
Als perfekte Gattin auch ehelichte

Unklar ist nur ob ich diese als Sache
Heiraten dürfte wie ein drittes Geschlecht
Auch was meine Frau dazu sagte wenn
Ausgerechnet ich diese noch nähme

So sehen wir am Ende ganz klar
Im wie immer Nebel der Emotion
Bücher machen mich glücklich
Bei ihnen bin ich stets zuhause

jens tuengerthal 15.12.2018

Hammellamm

Wer nach dem Hammelsprung
Völlig belämmert da steht ohne
Etwas zu bewirken hat mehr
Ähnlichkeit mit einem Schaaf

jens tuengerthal 15.12.2018

Geschafft

Merkel meinte wir schaffen das
Drei Jahre später haben wir es
Fast die Hälfte aller Flüchtlinge
Ist im Arbeitsmarkt integriert

Es wird weiter gemeckert werden
Wäre ja auch nicht Deutschland
Ohne gehörige Unzufriedenheit
Aber geschafft haben wir es

Einzelne Straftaten werden noch
Aufgeblasen andere verschwiegen
Deutlich mehr rechtsradikale Täter
Dafür weniger Taten von Flüchtlingen

Es ist nicht alles gut wir sind weit von
Perfekt aber wir haben was geschafft
Auch damit zufrieden zu sein macht
Jeden Tag etwas glücklicher

Deutschland schafft wirklich was
Jammert nicht nur wie andere
Sich dafür zufrieden zu loben
Macht gelassener im Alltag

jens tuengerthal 15.12.2018

Abgetrieben

Manche kämpfen für das Leben
Schutzlos Ungeborener wie sie
Es gern propagandistisch nennen
Um nicht gegen Frauen zu sagen

Abtreibung ist kein Vergnügen
Keine Frau mach das aus Spass
Viele tun es verzweifelt aus Not
Sie bräuchten mehr Schutz

Wann wird die Unterstützung
Der Frauen dabei zur Straftat
Diskutierte nun der Bundestag
Die CDU dabei ganz rechtsaußen

Damit die rechtsradikale AfD sich
Nicht als Lebensretter präsentiert
Spielte die Merkel CDU mal Papst
Und diskutierte lächerlich zu viel

Diese Ersatzdiskussion ist eher
Entbehrlich wie die um § 218 einst
Als mit mein Bauch gehört mir
Freiheit verteidigt werden sollte

Bevor wir Freiheit nur erwägen
Muss feststehen ob Leben da ist
Solange es mit der Mutter noch
Eine trennbare Verbindung hat

Sicher zumindest in späten
Monaten einer Schwangerschaft
Würden das die meisten bejahen
Ab wann ist aber sehr strittig

Dennoch erlauben wir problemlos
Die Tötung des Ungeborenen
Soweit es medizinisch indiziert im
Zentrum für Spätabtreibung Charité

Ist bestimmtes Leben weniger wert
Das verböte das Grundgesetz klar
Nach Artikel 1 in Verbindung mit 2
Was also ist es dann rechtlich wirklich

Noch nicht Leben oder ein bisschen
Warum dann die Pille danach erlauben
Gibt es eine ganz korrekte Lösung
Oder immer nur irgendwie Kompromisse

Vielleicht braucht es mehr Pragmatismus
Um Frauen gerecht zu werden wie den
Zwängen des Lebens an jedem Tag
Gibt es keine ganz saubere Lösung

Fraglich nur wie dieser Pragmatismus
Den das Bundesverfassungsgericht
Mit seinen parteilichen Eiertanz macht
Irgendeine Sanktion legitimieren darf

Es geht vorliegend um Strafrecht
Die §§ 218ff StGB schützen Leben
Greifen entsprechend in Freiheit ein
Sehen auch Haft für Täter vor

Allerdings tun sie auch das verlogen
Sind inkonsequent dabei statt logisch
Tötung wehrloser Wesen wäre Mord
Hier ist aber lieber keiner so streng

Dieser pragmatische Geist zieht sich
Durch die Normen zur Abtreibung
Die darum inkonsequent verlogen
Keine Gültigkeit beanspruchen können

Entweder wir nennen es bereits Leben
Dann gäbe es lebenslänglich stets
Oder wir lassen es und verzichten darum
Auf jede Strafe im unklaren Bereich

Der nulla poena Grundsatz der festlegt
Dass ohne geschriebenes Gesetz vor
Der Tat keine Strafe mehr möglich ist
Hätte da Vorrang vorm Aberglauben

Was Leben ab wann und wie lange ist
Legen wir immer wieder neu fest
Es ist also eine willkürliche Behauptung
Die wir so oder anders machen können

Ärzte legen den Rahmen fest über den
Juristen die normative Hülle häkeln
Vom Hirntod bis zur Abtreibung noch
Was unsere Freiheit weit beschränkt

Fraglich nur was die Alternative wäre
Weniger Regelung und kaum Schutz
Oder rettende Regulierung überall
Die uns vor uns selbst beschützt

Wünschenswert wäre vor allem mehr
Ehrlichkeit bei dieser Debatte statt
Verlogenheit auf Kosten der Frauen
Sonst wird bald Onanie strafbar

jens tuengerthal 15.12.2018

Freitag, 14. Dezember 2018

Sprachkultur

Am Anfang war das Wort
Beginnt schon die Bibel
Was dennoch treffend ist
Dem Aberglaube zum Trotz

Die Sprache ließ uns Dinge
Benennen vor allem auch
Über uns sprechen womit
Wir Abstand gewannen

Das Bewusstsein seiner selbst
Als Wesen das über sich spricht
Macht den Menschen kulturfähig
Ist Anfang der Kulturgeschichte

Auch im Tierreich gibt es
Wohl Laute doch keine Sprache
Die Dinge auch abstrakt benennt
Gespräch über sich ermöglicht

Mit Tönen des Wohllauts begann
Die Gesprächskultur verbunden
Mit Handzeichen aus denen sich
Bald Zahlen auch entwickelten

Auch Angst und Warnungen dürften
Ein Ursprung der Sprachkultur sein
So wurde Verständigung rettend
In uns eher feindlicher Umgebung

Vielleicht war die erste Sprache
Die wir so nennen können
Der Liebesruf nahe den Tieren
Noch mit wenigen Lauten werbend

Tiere haben nur eine beschränkte
Anzahl von Lauten zur Verständigung
Von zwölf bei Tauben bis zu zwanzig
Mit zusätzlichen Gesten bei Affen

Vor der Sprache stand das Zeichen
Zur Übermittlung eigener Gedanken
Üblich auch bei Indianern bei denen
Die Gatten aus zwei Stämmen kamen

Viele Wörter ahmten zunächst nach
Was sie beschreiben wollten wie wir es
Bei Hatschie Brummen Murmeln hören
So gibt es im hebräischen 500 Wurzeln

Wie vielgestaltig die Sprache der Völker war
Lag nicht unbedingt an ihrer Schriftlichkeit
Manche benannten alle Dingen einzeln
Andere bildeten Gattungen der Worte

Die Fähigkeit zur abstrakten Benennung
Ist ein kulturell wichtiger Schritt weiterer
Entwicklung was Naturgesellschaften von
Modernen Zivilisationen unterscheidet

Vielen schienen die Worte göttlich
Weil sie so viele Gaben mit sich brachten
Was auch an der wortreichen Tätigkeit
Der Priester in Beschwörungen lag

Heute noch sind die Worte heilig
Etwa in den Mysterien wo das Wort
Durch das Sprechen zu Fleisch wird
Soziale Organisation sich bildet

Sprache bildete die geistige Verbindung
Mit der Wissen und Künste überliefert
Völker zu Einheiten verschmolzen
Entwicklung sich rasant beschleunigte

Die Sprache ermöglichte Erziehung
Ließ die Kultur sich erst entwickeln
Die zur geistigen Nahrung wurde
Wie an neue Generationen geben

Bei vielen Naturvölkern hatten Kinder
Im Alter von zehn Jahren bereits alles
Vom Vater gelernt und wurden damit
Selbständig und suchten Partner

Die Geschlechtsreife beendete
Für gewöhnlich die Erziehung
Dann gründeten sich wieder neue
Familien mit eigener Tradition

Doch je länger die Jugend währte
Desto vollständiger wurde auch
Die Erziehung und Übertragung
Der bereits tradierten Kulturen

Frühe Kulturen vertrauten eher dem
Charakter wie spätere der Erziehung
Davon zeugen teils brutale Riten
Der Initiation bei den Naturvölkern

Dabei wurde teilweise auch der Tod
Der neu Eingeweihten riskiert was
Als natürliche Auslese gesehen wurde
Wie als Vorbereitung auf die Ehe

Auch die Beschneidung galt so
Bei vielen Stämmen als Mutprobe
Männer die dabei zuckten fanden
Später oft keine Frauen mehr

Manche sahen die Schriftkultur
Als Gefahr für das Gedächtnis
Weil es am Auswendiglernen hinderte
Es den Menschen den Fleiß raubte

Mit dem Handel kamen dann wohl
Die Zahlen als erste Schriftzeichen
Zur Abrechnung des Austausches auf
Die von Handzeichen deutlich stammen

Mit den Zahlen konnten wir die Welt
Vermessen und erkennen sie entstanden
Aus Fingerzeichen wie Abzählungen an
Den Fingern wie teilweise noch hörbar

An der Ähnlichkeit vieler Zahlen
Schon im Klang erkennen wir
Die Nähe dieser Worte zur Natur
Wie als Wurzeln der Zeichen

Am Anfang war die Schrift eine Art
Zeichnung und Kunst wie sie bis heute
In China und Japan praktiziert wird
Bilder um Dinge zu beschreiben

Jeder bekannte Buchstabe war einmal
Ein Bild darzustellen was es beschreibt
Wie Tierkreiszeichen und Handelszeichen
Es bis heute deutlich symbolisieren

Totemstangen waren einst piktographische
Schriftstücke mit Unterschriften des Stammes
Manche nutzten auch gekerbte Stöcke als
Gedächtnisstütze oder lesbare Botschaft

Aus  den Stöcken wurden teilweise später
Schnüre mit Knoten zu denen etwa Laotse
Den Chinesen zurückzukehren riet um so
Zum einfachen Leben als Ziel zu kommen

Teilweise wurde die Schrift am Anfang
Heilig gehalten von Priestern die so
Ihr geheimes Wissen vorm Volk noch
Verbargen wie auf den Osterinseln

Die Entstehung der Schrift gilt als
Zeichen hin zur Zivilisation wie auch
Die folgende Entstehung von Literatur
Aus Gesängen und Zauber der Priester

Diese erste Literatur wurde zunächst
Mündlich überliefert und im lateinischen
Wort carmina für Dichtung steckt noch
Vers und Zauber wie bei Griechen Ode

Auch an den Zauber erinnerte noch
Das englische Wort Rune wie auch
Das deutsche Wort Lied oder gar der
Griechische Hexameter dort wurzelt

Die griechische Versform wird zuerst
Den Priestern von Delphi zugeschrieben
Als Versmaß für ihre Orakelsprüche
Wanderte sie erst später in die Dichtung

Vom Lobpreis des Gottes durch Priester
Wandelte sich das Lied zum Königslob
Wurde von Historikern verwandt die
Vergangene Heldentaten darin priesen

So wurden die Gesänge verbunden
Mit den Sagen der Zeit wie der Geschichte
Für ein breiteres Publikum erst interessant
Seltener waren da noch die Liebesverse

Mit der Sprache für ein breiteres Publikum
Verbreiteten sich Traditionen als Wurzeln
Neuer Kultur die sich so aus der Sprache
Zu selbständigen Kunst entwickelte

Des magischen Geheimnisses beraubt
Das nur in verborgenen Formen bestand
Wurde die Sprache zum Mittel auch der
Unterhaltung und des Vergnügens

Damit entwickelten sich Literatur wie
Auch Wissenschaft mit der Sprache
Als Wurzeln der Kultur weiter legten
Die Basis für spätere Hochkulturen

Dennoch erlernen wir jedesmal neu
Die Sprache die uns nicht in die
Wiege nach der Natur wohl gelegt
Sondern durch Erziehung erlernt wird

Beispiele für Kinder die unter Tieren
In der Natur oder ohne Ansprache
Aufwuchsen wie der Kaspar Hauser
Belegen natürliche Sprachlosigkeit

So ist was wir für natürlich halten
Weil wir es von klein auf lernen
Von unseren Eltern eine sehr hohe
Kulturelle Leistung unserer Erziehung

Jede Generation scheint diesen Weg
Neu gehen zu müssen wie auch die
Berichte sprachloser Unfallopfer oft
Bestätigen konnten werden wir erst

Trotz aller Fortschritte der Genetik
Wie auch der Hirnfoschung scheint
Dies Programm für jeden Menschen
Neu in ihm programmiert zu werden

Auch zweisprachig aufwachsende Kinder
Die fließend zwischen den Sprachen der
Eltern wechseln können belegen diesen
Vorrang der kulturellen Bildung dazu

Sprache ist die Basis der Kultur die
Ihre Traditionen und Fertigkeiten an
Folgende Generationen weitergibt
Literatur drückt ihre Entwicklung aus

Seit Menschengedenken wurde die
Geschichte verbunden mit Sagen
Die fehlendes Wissen gern flochten
Seit Generationen in Versen gegeben

Aus Sprache und Schrift entstanden
Die Bücher und mit ihnen folglich die
Bibliotheken als große Wissensspeicher
Einer schreibenden dann Hochkultur

Sprache formt den menschlichen Geist
Lehrt ihn seine Kapazitäten zu nutzen
Wie die Welt um sich zu verstehen und
Seine Gefühle in ihr auszudrücken

Gerade im Gefühl wie der Liebe in der
Sich die Dichtung bis heute stark erhielt
Findet sich ein Anklang an die alte Magie
Die Nutzung von Sprache früher umgab

Während Geschichte kaum einer mehr
In Versen noch zu schreiben versucht
In einem gern sachlichen Zeitalter das
Seine sagenhaften Wurzeln eher verlor

Sprache in geschliffener Form wie sie
Die Lyrik traditionell aufweist steht für
Kulturelle Entwicklung als Brücke
Zwischen Kunst und Wissenschaft

Vielleicht auch bringen Verse erst
Wieder die innere Brücke zu ihrer
Geschichte die ihnen sonst eher
Nüchtern langweilig zu sein schien

jens tuengerthal 14.12.2018

Produktionsende

Gibt es ökologische Produktion
Ist irgendwas neues nachhaltig
Schädigt nicht jeder neue Markt
Mehr als er jemals erhalten kann

Jeder Tourismus ist fragwürdig
Auch der zu Konferenzen die
Dem “weiter so” nur neue Name
Geben als Bestandswahrung

Einzig ein Ende der Produktion
Wäre ökologisch ein Fortschritt
Zuallererst von Menschen die
Selbst Klimagas genug schaffen

Weniger wäre wirklich mehr wert
Als alle neuen Produkte am Markt
Die mit grünem Siegel nachhaltig
Vor allem das Gewissen beruhigen

Grün ist ein käuflicher Lebensstil
Keine konsequente Denkungsart
Weniger wäre überall mehr aber
Das verkauft sich so schlecht

Lebe es ohne Auto und Urlaub
Aber mit Fleisch und Büchern
Was verbesserte nachhaltig
Meine gelebte Energiebilanz

Eiere etwas noch herum weil
Das hört natürlich keiner gern
Aber außer meinem Ende
Wäre nichts wirklich nachhaltig

Weniger wäre also wirklich mehr
Nur wer will das schon für sich
Also leben wir einfach weiter
Mit furchtbarer Energiebilanz

Aber wenn Leben eben so ist
Für die Masse nicht gemacht
Wäre es einfach ehrlich zu sein
Es so zu genießen wie es ist

Wir haben nur dies eine Leben
Alles andere ist oller Aberglaube
Wer es nicht ausgiebig genießt
Hat etwas konkret nicht verstanden

jens tuengerthal 14.12.2018

Lustproduktion

Können wir Lust produzieren
Oder schließt sich das aus
Weil Lust natürlich kommt
Oder nie da war

Eine ganze Industrie die sich
Der Lustherstellung widmet
Spricht wohl dafür dass es
Zumindest einen Markt gibt

Was gekaufte Lust wert ist
Merkt jeder der Huren besucht
Nichts als billiges Schauspiel
Für die meisten wie immer

Darum nennen wir sittsam
Die geordnete Prostitution
Welche als Ehe bekannt ist
Vom Lustwert vergleichbar

Lust hat unterschiedliches Niveau
Für die meisten ist es gemeinsame
Onanie mit separaten Höhepunkten
Die es eher nie zusammen gibt

Echten Genießern aber ist es
Der geteilte Höhepunkt stets
Als traumhafter Gipfel am Ende
Der nur durch Natur erreicht wird

Die hohe Kunst schwankt zwischen
Bescheidenheit vor dem Glück und
Leidenschaftliche Hingabe bei der
Erreichung des Gipfels aller Gipfel

Was wir an Lust produzieren können
Ist höchstens durchschnittlich gut
Warum ihre Produktionsstätten meist
Schmuddelig billig auf uns wirken

Das Billige zu ersetzen wird viel
Investiert ohne es je zu ändern
Auch in Nobelbordellen spielen
Die Huren ihre Lust nur vor

Was bloß vorgespielt ist wird
Für Kenner stets wertlos sein
Warum es einen Markt hat
Bleibt ein ewiges Rätsel mir

Vermutlich ist es der Frust
Der unbefriedigt alles nimmt
Was irgend erreichbar ist
Der so viele dazu verführt

Als einer der ganz wenigen
Der echte natürliche Lust
Mit seiner Traumfrau genießt
Schwieg ich wohl besser dazu

Was Natur so passen lässt
Kann niemals imitiert werden
Lassen wir den anderen doch
Ihren Jahrmarkt gekaufter Lust

Nichts lohnt sich verglichen
Keine reicht an meine heran
Denke ich selig ergriffen
Von meiner gottlosen Gnade

Da was einen Markt hat auch
Für irgendwen Wert haben muss
Gibt es käufliche Lustproduktion
Das Ergebnis ist erwartbar

Bin dank der Natur für den Markt
Käuflicher Lust gänzlich verloren
Was vieles entbehrlich macht
Mich über Beate Uhse lächeln lässt

Wie die meisten Männer wohl
Habe ich es im Jugendlichen Drang
Früher mal ausprobiert und damals
Schon das Gefühl gehabt es taugt nix

Wir können wohl Lust produzieren
Aus der Kraft der Natur unserer frei
Tobenden Hormone jede andere aber
Ist wertlos nur weiß es kaum einer

Darüber aufzuklären macht es allen
Schwerer die nicht kommen können
Was vermutlich die Mehrheit doch ist
Also schwiege ich wohl besser

Versaute es mir mit der Mehrheit
Machte alle Huren bald arbeitslos
Würden mehr als wenige Narren
Gefahr laufen davon zu reden

jens tuengerthal 14.12.2018

Gelassenheitsproduktion

Wie kann ich möglichst effektiv
Meine Gelassenheitsproduktion
Steigern - denke so eher nicht
Warum ich es gelassen ignoriere
Da Sein mehr Bewusstsein bestimmt
Wenn ich es vollendet genieße
Statt mehr sein zu wollen

jens tuengerthal 14.12.2018

Märtyrerproduktion

Die EU ist Teil des weltweiten Terrors
Vor allem in der Märtyrerproduktion
Ist sie effektiver als sonst wer weltweit
Wieder kann der IS nun jubeln

Nicht in reinen Zahlen natürlich
Da produzieren Syrer und Afghanen mehr
Aber anteilig an allen Terrorfällen
Sind wir bei fast 100% angekommen

Die Tötung der Täter bringt uns nie
Einem Ende des Terrors je näher
Sie produziert nur weiter Märtyrer
Für die Heldengalerie des IS

Ein psychisch kranker Täter
Der in Therapie behandelt wird
Taugt viel weniger zum Helden
Beim Kult um mehr Männlichkeit

Islamisten sind einfach krank
Haben zu wenig Liebe erfahren
Zeigen völlig gestörte Reaktionen
Zeit sie als Patienten zu behandeln

Lehrt die Narren Frieden und Liebe
Auch ihren Namen sollen sie tanzen
In Talkshows sollten ihre Ängste statt
Ihrer Brutalität thematisiert werden

Gewalt säen erntet nur mehr Gewalt
Wer die Sprache des IS nur spricht
Wird sich allein auf ihre Art unterhalten
Zeit zu bemerken wohin es uns führt

Bin in einer friedlichen Gesellschaft
Noch aufgewachsen da gab es nur
Die RAF die lästig fanatisch waren
Als vom Osten finanzierte Spinner

Der Geist war damals friedensbewegt
Wir suchten nach Lösungen statt zu
Liquidieren im potenzierten Terror
Das hat sich inzwischen verkehrt

Es wird normal Terroristen zu töten
Sind halt Kollateralschäden im Krieg
Den wir im Orient führen wollen
Die Orientalen aber lieber hier

Wer nahezu 100% Märtyrer produziert
Bei beinahe jedem Terroranschlag mit
Heldenhafter Verfolgungsjagd davor
Ist erfolgreich in der Terrorförderung

Wer dann noch seine Geheimdienste
Lieber schützt statt aufzuklären kann
Offen sagen wozu er auch künftig
Den internationalen Terror fördern will

Dient der so geförderte Terror nur
Mit ungebremster Märtyrerproduktion
Effektiver Erhaltung der Islamisten
Oder der Ausweitung der Kontrolle

Es gibt keine Sicherheit mehr wird
Von den Geheimdiensten gewarnt
Die sich selbst die Arbeit beschaffen
Indem sie in ihrer Kernaufgabe versagen

Fürchte keinen Kampf der Kulturen
Um lächerliche religiöse Inhalte
Sehe darin nur eine Form des letzten
Aufbäumens vor dem Tod der Religion

Alles strebt nach persönlichem Nutzen
Versucht konkurrent seine Macht zu
Erweitern immer auf Kosten der anderen
Was nur beim Staat doch seltsam ist

Wäre in der Demokratie nun tatsächlich
Der Staat gebildet durch seinen Souverän
Würde diese Freiheitsberaubung absurd
Fragt sich nur was er stattdessen ist

Ein undemokratischer Beamtenapparat
Der statt Terror effektiv zu bekämpfen
Ihn nur mit Märtyrerproduktion fördert
Um sich so als effektiv zu präsentieren

So führt uns die staatlich abgesegnete
Märtyrerproduktion an die Grenzen
Des Staates wie der möglichen Freiheit
Fraglich nur was der Gewinn dabei ist

jens tuengerthal 14.12.2018

Entgegengehen

May rang in Brüssel noch
Um ein Entgegenkommen
Die EU ließ sie ohne gehen
Als ließe sie es drauf ankommen

Riskieren sie einfach den Knall
Den ein ungeordneter Austritt
Für alle Beteiligten bedeutet
Oder ist es höhere Diplomatie

Manche hören klar die Signale
Gesandt an Mays konservative Gegner
Kein Provisorium ohne Grenzen
Aber auch keine Verhandlung mehr

Wer weiter nun provozieren möchte
Will ohne Abkommen ausscheiden
Was chaotisch bitter für alle würde
Wäre dann zumindest offensichtlich

So gesehen ist dies Nichts viel mehr
Als jedes kleine etwas gewesen wäre
Weil Gegner keinen Kompromiss wollen
Sondern einfach nur provozieren

Dies gilt vor allem deshalb noch mehr
Weil Nichtstun in Europa positiv wirkt
Wenn Großbritannien nicht austritt
Bleibt es ohne große Worte dabei

Lassen wir die Konservativen dort
Weiter alle Kompromisse verhindern
Ohne noch ein Misstrauensvotum
Verhindert es den Austritt effektiv

jens tuengerthal 14.12.2018

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Mythosmoral

Religion wirkte als Ordnungsmacht
Über Mythos und Tabu gemeinsam
Während der Mythos spiritualisiert
Vollzieht das Tabu moralische Verbote

Es gab und gibt viele Formen in denen
Der Mythos als Sage ins Leben tritt
Diese passen sich den Gewohnheiten an
Wie der Erzähltradition einer Gemeinschaft

Tabus regelten teilweise die Weitergabe
Von Wissen und Erfahrung durch Verbote
Die sich verselbständigten und alleine nun
Wirkten ohne vernünftige Gründe noch

Hauptopfer der Tabus waren die Frauen
Deren Regel sie als unrein brandmarkte
Was Männern leichter machte diese zu
Beherrschen durch Tabus der Reinlichkeit

Diese Verkehrung natürlicher Gleichheit
Wie der Fähigkeiten bei der Zeugung führte
Zur Entstehung chauvinistischer Strukturen
Die in fast allen Religionen bis heute wirken

Die Moral konnte auch ohne entstehen als
Kompromiss oder vernünftiges Regelwerk
Was aber selten war warum gerne auf die
Transzendente Bindung zurückgegriffen wurde

Warum Menschen sich dem freiwillig unterwarfen
Oder Macht legitimierenden Aberglauben anerkannten
Erscheint in vielem rätselhaft angesichts des auch
Freiheitlichen Wesens der menschlichen Natur

Zumindest schafften es Mythos und Tabu immer
Stärker noch über die höhere Anbindung zu wirken
Als es heutige demokratische Gesetze können
Weil ihnen eine Allmacht zugesprochen wurde

Die Entmachtung der Masse durch den Glauben
Welche damit Regeln unterworfen werden konnte
War ein wichtiges Steuerungselement der Macht
Die so zum Maßstab geltender Moral auch wurde

In den Tabus der Kirchen von Islam oder Judentum
Sehen wir viele dieser Traditionen der Macht noch
Fortwirken wobei sich die Diskriminierung der Frau
Unterschiedlich nach Kulturen weiter entwickelte

Wie differenziert und kultiviert uns heute eine Kultur
Erscheint hängt viel mit ihrem Verhältnis zur Frau
Wie von Freiheit und Sexualität zusammen was
Erstaunt in die Geschichte blicken lässt

Ob dabei die Maßstäbe stets gerecht sind
Oder ungleiches gleich beurteilt wird was
Nach jedem Recht zu Unrecht würde
Ist eine wichtige Frage der Zukunft

jens tuengerthal 13.12.2018

Lügenverbrenner

Lügen hinterlassen verbrannte Erde
Wer einmal lügt dem glaubt keiner mehr
So sagt es zumindest alle Theorie
Praktisch verhält es sich anders

Verbrennungsmotoren haben keine
Zukunft mehr weiß eigentlich jeder
Dennoch ist die Empörung dramatisch
Wenn wer die Konsequenz daraus zieht

Mobilität gilt vielen als Freiheitsrecht
Dagegen hilft auch kein Verstand mehr
Der sagt was wir tun war tödlich dumm
Wir verteidigten was uns umbrachte

Dies Verhalten ist das Gegenteil von
Nachhaltig oder vernünftig eher ein
Glaube der sich selbst vernichtete
Aus bloß jahrelanger Gewohnheit

Nun hat der EuGH wieder entschieden
Ärgerlich für deutsche Autobauer wohl
Weil sie zu lange schon schliefen auch
Wenn sie eigentlich alles wussten

Spannend wird am Ende nur sein
Haftet der Staat und also alle Bürger
Für mangelnden Schutz von Seiten
Der Industrie oder endlich diese

Innovation und Umstellung sind nun
Endlich gefragt stattdessen jammern
Deutsche gemeinsam was all dies an
Arbeitsplätzen noch kosten wird

Verbot aller Verbrenner bis Sommer
Brächte die Industrie endlich in Schwung
Der Lügenverbrenner hat keine Zukunft mehr
Umbruch schafft Innovation und Arbeit

jens tuengerthal 13.12.2018