Sonntag, 16. Dezember 2018

Kunstkultur

Womit begann die Kunst als Werk
Auch nach 50.000 Jahren sind wir
Uns noch nicht einig über Quellen
Was Schönheit ist und zu ihr trieb

Ein kulturell vielfältiges Feld wurde
Von verschiedenen Seiten bestellt
Es begann häufig im Handwerk
Oder in der Brautwerung auch

Viele frühe Kulturen schmückten sich
Mit Farben und Unmengen Schmuck
Um so Reichtum und Würde allen
Zu präsentieren zumindest den Fürsten

An die Verzierungen der Töpfer
Auf Schalen und Vasen schlossen
Sich erste Malereien an die dann
Wertgeschätzt selbständig wurden

So wird auch der Handel und mit ihm
Das Begehren der Kunden manche
Formen hervorgetrieben haben die
Mit der Zeit zur eigenen Kunst wurde

Vor den Gefäßen als Kunstgegenstand
Kam die menschliche Haut die sich als
Fläche neben oder meist eher statt der
Später entwickelten Kleidung bemalen ließ

Von Tätowierungen bis zu Ohrringen reicht
Der bis heute noch übliche Ritus doch auch
Tellerlippen oder vergrößerte Hinterteile
Galten manchen als besonders attraktiv

Während in Europa bereits in der Antike
Die schlanke Sanduhrenform der Frauen
Bei Griechen und Römern geschätzt wurde
Sahen es viele Afrikaner gänzlich anders

Hier galten möglichst korpulente Frauen
Die eher der Venus von Willendorf glichen
Als attraktiv und der schlauchartige Busen
War das allseits erstrebte Schönheitsideal

Ob sich mehr Männer oder Frauen dabei
Schminkten und mit Farbe schmückten
Differiert von Kultur zu Kultur ohne Linie
Scheint auch der je Mode unterworfen

Sich zum Schutz zu kleiden wie es
Uns in nördlichen Gefilden zumindest
Im Winter geboten scheint war früher
Kein Argument für nackt rodelnde Kimbern

Die aus dem kulturellen Mischmasch
Der jüdisch-christlichen Kultur die sich
Mit der griechischen vor Ort mischte
Entstehende Prüderie war relativ neu

Die Ordnung der Sexualität mit dem
Wachsenden Begehren durch Verbote
War eine wichtige Quelle künftiger Kunst
So schuf Entziehung erst Leidenschaft

Die unbefriedigte Leidenschaft wiederum
Wurde zum Antrieb immer feinerer Arbeit
An den neuen Küsten der Kultur die sich
Von Generation zu Generation verfeinerten

Sehen wir den Ulmer Löwenmenschen an
Eine etwa 40.000 Jahre alte Schnitzarbeit
Bemerken wir wie weit künstlerische Arbeit
Die hunderte Stunden Aufwand forderte gedieh

Eine Gesellschaft muss dafür die Künstler
Von ihrer sonstigen Arbeit freistellen sei es
Nun Jagd oder Ackerbau damit diese dafür
Feinere Kunst künftig produzieren konnten

Die Wertschätzung solcher Arbeit hieß
Eine hohe Fähigkeit zur Abstraktion die
Sich vom künstlerischen Schaffen etwas
Versprach was des Lohnes wert war

Über viele Jahrtausende entstand so
Aus dem künstlerischen Handwerk
Eine selbständige Kunst als Werk
Die immer mehr Zweck an sich war

jens tuengerthal 16.12.2018

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