Mittwoch, 5. Dezember 2018
Wahrnehmungswirklich
Geschieht was wir wahrnehmen
Oder erscheint uns vieles nur so
Mehr als unsere Sinne haben wir
Nie auf sie müssen wir uns stets
Völlig verlassen zu erkennen was ist
Um die ganze Wahrheit zu erkennen
Müssten wir alles wissen was keiner
Unter allen Umständen je könnte
Unser Horizont ist immer beschränkt
Nie erkennen wir sicher jemals mehr
Als seinen engen Grenzen entspricht
Stets erscheinen uns die Dinge so
Wie es unserer Haltung entspricht
Warum uns immer weniger überrascht
Heißt geistige Reife darum immer
Sich in allen Fälle sicher zu sein
Stets zu ahnen was nun geschieht
Sieht wer sich immer selbst bestätigt
Die Wirklichkeit exakter als andere
Sind diese Menschen der Wahrheit näher
Oder ist infragestellen immer klüger
Wenn wir um unsere Mängel wissen
Nie auf eine Wahrheit folglich bestehen
Wer alles für möglich hält wird infolge
Immer weniger ernst genommen weil
Er fern der Wahrheit keine Meinung hat
Früher war ich eher meinungsstark
Forderte klare Entscheidungen heraus
Auf der Suche nach der Wahrheit
Heute stelle ich immer lieber infrage
Enthalte mich gerne eines Urteils
Frage mit Montaigne was weiß ich schon
Keiner weiß wie wirklich Wirklichkeit ist
Weniger Meinung und mehr Enthaltung
Könnte der Erkenntnis förderlich sein
Leider ist diese Bescheidenheit
Eher selten geworden und gilt als
Schwache Sicht der sicheren Verlierer
Wer sich infrage stellt wird im Kampf
Um die Vorherrschaft meist ignoriert
Dabei bräuchten wir viel mehr davon
Wie viele Konflikte und Kriege würden
Vermieden stellten wir mehr infrage
Wie wirklich unsere Wahrnehmung ist
Wir verlören damit die starke Dominanz
Die gern Meinung bildet und dafür kämpft
Auch die laute Masse bejubelte uns nicht
Wollte nie ein Held der Masse sein
Lebte lieber unerkannt friedlich in Ruhe
Warum Enthaltsamkeit mir weiser scheint
Manchmal stritt ich dennoch aus Prinzip
Aber es lohnte nie eher im Gegenteil
Waren Verdruß und Wut die einzige Folge
Enthalte mich also künftig lieber im Streit
Wie sicher kann ich mir schon dabei sein
Gewinne dafür den Luxus der Gelassenheit
jens tuengerthal 4.12.2018
Dienstag, 4. Dezember 2018
Erwartungslos
Erwartung ist der Tod der Liebe
Predige ich schon lange allen
Die an der Liebe wieder leiden
Einschließlich natürlich mir selbst
So versuche ich erwartungslos
Immer zu bleiben und stattdessen
Lieber den Augenblick zu genießen
Was nicht immer vollständig gelingt
Aber der Vorsatz wie die Annäherung
An die hehren Ziele der Liebe allein
Sind schon Gold wert und machen
Zumindest das Leben viel schöner
Einzig in einem Punkt gebe ich zu
Misslingt es mir noch immer ganz
Ohne Erwartung im Alltag zu leben
Wenn sie mich wieder richtig nervt
Dahingestellt wessen Fehler dafür
Vor allem ursächlich sein könnten
Eine gewisse Wahrscheinlichkeit
Spricht dabei immer eher für meine
Trotz vielfältiger Erfahrungen wie dem
Schon durchaus fortgeschrittenen Alter
Schaffe ich es eigentlich nie mich nicht
Auf den Versöhnungssex später zu freuen
Damit habe ich natürliche eine Erwartung
Mache alle sachlichen Argumente logisch
Völlig lächerlich für Sex was Mann besser
Nie Frau gegenüber im Alltag tun sollte
Eine gewisse Erfahrung spricht dafür
Dass eintritt woran ich bloß glaube
Weil es ja immer das gleiche ist
Es allen Paaren immer so geht
Aber besser wäre wohl ich bliebe
Bei allem völlig erwartungslos
Damit die Liebe mehr Raum hat
Sich auch überraschend zu entfalten
Doch zugegeben es macht mich viel
Gelassener und erspart mir Aufregung
Was immer hilft es eher schon wieder
Zum Guten zu wenden wie üblich
Wie bei allen Paaren eskaliert es
Stück für Stück an immer gleichen
Punkten die beide endlos nerven
Die aber aus Prinzip keiner ändert
Während ich darüber schreibe
Muss es wohl oder übel zugeben
Grinse ich schon wieder breit
Diese Erwartung ist unverschämt
Verdränge sie jetzt also bewusst
Leide am schrecklichen Drama noch
Ein wenig bis es wie immer endet
Damit ich nur bloß keine Erwartung hab
Sollte es einmal anders enden
Als aus Gewohnheit erwartet
Habe ich zumindest dann nichts
Von dem erwartet was kam
Ist das nun schon früher Wahnsinn
Oder ganz normal Liebe mit genug
Leidenschaft auch überzukochen
Damit die Flamme der Lust brennt
jens tuengerthal 04.12.2018
Sinnunsinn
Hat das Leben einen Sinn
Oder ist schon diese Frage
Logisch einfach nur Unsinn
Hätte Leben nur einen Sinn
Könnte es keine zwei haben
Was der Natur widerspricht
Gibt es viel verschiedenen Sinn
Hat das Leben nicht mehr einen
Fraglich bliebe nur warum überhaupt
Sein ist als solches Natur
Mehr kann niemals sein
Weil diese alles enthält
Was natürlich schon ist
Braucht nicht mehr Sinn
Weil schon alles da ist
Wer sinnlos nach Sinn fragt
Will meist Antworten verteilen
Was immer zweifelhaft ist
Mehr Sinn als da ist brauchen
Alle die an Höheres glauben
Was mehr als Natur wäre
Übernatürliche Phänomene
Fand ich immer eher sinnlos
Als Gegenstand meiner Gedanken
Wovon ich nichts wissen kann
Weil ich es wenn glauben muss
Brauche ich gar nicht zu reden
jens tuengerthal 04.12.2018
Zeitgemäßes
Welche Philosophie wäre zeitgemäß
Fragt sich der etwas naive Dichter oder
Ist der Anspruch nicht schon logisch
Contra dictio zum philosophischen
Was unser Sein rückwärts versteht
Betrachtet was war um es zu deuten
Dagegen will Politik Zukunft gestalten
Hat die Gegenwart keinen geistigen Raum
Was sich im Moment der Betrachtung
Logisch immer mehr Null annähert
Hat eher weniger Selbstbewusstsein
In seinem meist nichtigen Zwischenraum
Die Mode hat eine ähnliche Geschichte
Wie die zeitgemäße Philosophie wird sie
Von inhaltslosen Püppchen vorgeführt
Lebende Kleiderstangen ohne Werte
Wo Philosophie bleibendes schuf
War ihr Denken immer zeitlos
Was dem gemäßen ungemäß wäre
Seine Entbehrlichkeit offenbart
Beschäftige mich darum nicht länger
Damit was aktuell zeitgemäß wäre
Weil ich es lieber durch Sein werde
Was sich aus diesen Schranken löst
Ob das dann schon Raumzeit ist
Oder nur mein Zwischenraum
In den ich mich gerne zurückzog
Die Welt von hinten zu betrachten
Kann dahinstehen wie auch der
Zusammenhang der Strophen
Zeilenweise buchstäblich verfliegt
Solange ich nur zurück denke
jens tuengerthal 04.12.2018
Montag, 3. Dezember 2018
Geschlechtsmoral
In allen Kulturen die Regelung des
Geschlechtslebens da der Instinkt
Die soziale Ordnung vielfältig bedroht
Zunächst stellte sich die Frage ob die
Vorehelichen Beziehungen frei waren
Oder schon begrenzt wurden insofern
Selbst bei Tieren der Trieb nicht frei ist
Unter den Tieren gibt die Zeit der Brunst
Dem Geschlechtsleben einen engen Rahmen
Während der Mensch immer lieben kann
Außer dem teilweise Tabu in der Menstruation
In vielen frühen Gesellschaften in der Natur
War das voreheliche Geschlechtsleben noch
Völlig frei und ungezwungen warum es dort
Kaum zu Formen der Prostitution je kam
Diese angeblich älteste Beruf ist relativ jung
Entsteht erst in der Zivilisation mit Eigentum
Wie dem Verschwinden vorehelicher Freiheit
Außer die Hingabe für Hergabe diente Göttern
Keuschheit ist erst eine späte Entwicklung
Frühe Kulturen sorgten sich nicht um die
Jungfräulichkeit der Mädchen teilweise war
Diese in der Ehe sogar als unerfahren verpönt
So zwang die Jungfräulichkeit den Gatten
Ein Stammesmitglied zu verletzen was bei
Vielen Stämmen ein Tabu war dass sie dann
Durch Hingabe an Fremde noch umgingen
So suchten die Frauen in Tibet vielfach noch
Männer die ihre Töchter vor der Ehe deflorierten
Jungfrauen konnten bei vielen Stämmen keine
Gatten finden was zu neuen Bräuchen führte
Manche Bräute wurden so verpflichtet sich
Vor der Hochzeitsnacht allen ihren Gästen
Hinzugeben bevor sie sich zum Gatten legten
Andere mieteten extra einen Beamten dafür
Der Kult der Jungfräulichkeit begann mit dem
Patriarchalen System bei dem der Mann sein
Eigentum auf Frau und Töchter ausdehnte und
Findet seine Ursache also auch im Eigentum
Vorherige Enthaltsamkeit der Frauen gab damit
Das Versprechen späterer ehelicher Treue das
So kostbar war weil es die Männer davor bewahrte
Ihr Eigentum erschlichenen Kindern zu hinterlassen
Besonders in der Kaufehe erlangte Jungfräulichkeit
Einen hohen Wert wobei die Männer nie dachten
Die Verpflichtung der Treue gelte auch für sie warum
Keine Gesellschaft die Pflicht auf Männer ausdehnte
Keine Gesellschaft der Welt kannte oder kennt
Den Begriff der Jungfräulichkeit auch für Männer
Dieser Heiligenschein wurde allein den Töchtern
Aufgedrängt und teilweise mit dem Tod bestraft
Manche Völker erfanden zum Schutz der Jungfrauen
Den grausamen Brauch der vaginalen Verspangung
Bei der ein Ring die Schamlippen zusammenband
Oder sie schlossen die jungen Frauen lange ein
Mit Jungfräulichkeit und Patriarchat entstand
Das Schamgefühl während der Menstruation
Wie die Verpflichtung auf andere Beziehungen
Neben der Ehe zu verzichten sich zu bekleiden
Jedoch steht die Moral häufig gerade in Afrika
Im umgekehrten Verhältnis zum Kleiderreichtum
Hing besonders von den lokalen Tabus ab wo
Etwa Gesicht verhüllt aber Brüste gezeigt wurden
Auch wenn die Ansprüche an die Moral völlig
Verschieden an jedem Ort sind teilweise sogar
Entgegengesetzt ergibt sich daraus doch nicht
Dass sie für die Ordnung verzichtbar wären
Doch schon Anarcharsis berichtete von den
Alten Griechen dass wenn von allen Bräuchen
Die einige für heilig halten man alle abzöge die
Andere unmoralisch fänden nichts übrig bliebe
Trotz dieser scheinbar willkürlichen Gegensätze
Sehen manche den Wert der Moral darin dass
Sie dem Leben Ordnung gibt und die Menschen
Wüssten was sie von wem erwarten könnten
Wer als Heranwachsender irgendwann entdeckt
Wie relativ gültig Sitte und Moral immer nur sind
Wird sie verwerfen und damit infrage stellen was
Sich im reiferen Alter häufig in Respekt umkehrt
Das Schamgefühl als Rückzug ermöglichte es
Den Mädchen ihre Gefährten mit mehr Bedacht
Auszuwählen und zwangen diese ihre edleren
Eigenschaften vor der Hingabe ihnen zu zeigen
Die aus dem Schamgefühl folgenden Hindernisse
Stellten sich dem schnellen Begehren entgegen
Ermöglichten die Entwicklung romantischer Liebe
Welche den Wert der Frau aus Männersicht erhöht
Die Verschärfung des Kults um Jungfräulichkeit
Vernichtete das natürliche Geschlechtsleben
Was das Jünglingsalter zugleich verlängerte
Damit auch das Niveau der Rasse weiter hob
Mit der neuen Eigentumssituation wurde der
Ehebruch vom bloßen Fehltritt zur Todsünde
Auch wenn Naturvölker keinen Wert darauf
Legten kam mit dem Eigentum die Treue
Wo Männer ihre Frauen einem Gast liehen
Taten sie es weil sie als Eigentümer konnten
Die Zugehörigkeit gipfelte im frühen Indien
In Witwenverbrennung nach des Gatten Tod
Im Patriarchat glich der Ehebruch dem Diebstahl
Wurde streng bestraft was zur Herausbildung
Der weiblichen Tugend gegen die eigene Natur
Dem Trieb zu folgen nach kurzer Zeit führte
Dieses Bewusstsein bildete sein Gegenstück
In der weiblichen Psyche die daraufhin ihre
Treue als natürlichen Wert erhöhten es als
Ihrer Natur gemäße Pflicht immer ansahen
Die Dauer der Eher war bei verschiedenen
Kulturen jeweils unterschiedlich sie dauerte
Bei den Indianern selten länger als ein Jahr
Erst der Ackerbau schuf wieder mehr Dauer
Männer fanden es im patriarchalen System
Nicht mehr lohnend sich scheiden zu lassen
Weil sie damit eine billige Arbeitskraft verloren
Wurden sie zur produktiven Einheit
Erst mit Entwicklung einer städtischen Industrie
Wie der dann nötigen Verkleinerung der Familien
Wurde die Scheidungen wieder häufiger weil sie
Sich auch günstiger für alle bewältigen ließen
Meist wollten Männer möglichst viele Kinder
Während Frauen sich dieser Pflicht noch eher
Entziehen konnten insofern sie mehr über
Das Geheimnis der Zeugung wussten
Frauen kümmerten sich historisch allein
Um Empfängnisverhütung wie Kindsmord
Auch Frauen in frühen Kulturen wollten sich
Der Last und Gefahr durch Kinder entziehen
Frauen verhüteten auf verschiedene Weise
Teilweise durch einfaches sich Entziehen
Während der jahrelang gehenden Zeit des
Stillens oder durch Formen der Abtreibung
Misslang die Abtreibung blieb der Kindsmord
Den die meisten Naturvölker billigten sofern
Das Kind behindert oder unehelich war
Oder die Mutter bei der Entbindung verstarb
Einige Stämme töteten alle Kinder von denen
Sie glaubten sie seien an unglücklichen Tagen
Geboren worden oder bei Zwillingen einen weil
Nur eines der beiden ehelich sein konnte
Gerade Nomadenstämme töteten Kinder
Die auf langen Märschen ein Hindernis waren
Oder sofern sie dem üblichen überzählig
Häufiger noch wenn eine Hungersnot drohte
Direkt nach der Geburt galt der Kindsmord
Ohne jeden Skrupel als erlaubt weil Mütter
Erst nach einigen Tagen eine Bindung zu
Den eigenen Kindern entwickeln würden
Sobald das Kind einige Tage lebte bestand
Meist keine Gefahr des Kindsmordes mehr
Erfuhr es sogar eine bessere Behandlung als
Kinder höherer Zivilisationen bis heute
Manche Mütter stillten aus Mangel an sonst
Nahrung sogar bis zu zwölf Jahre oft aber
Mindestens drei Jahre noch wie heute wieder
Aus anderem neuen Gesundheitsglauben
Manche Mütter trugen ihre Kinder bei der Arbeit
Auf dem Rücken und warfen dann wenn nötig
Ihre Brüster über die Schultern zum Kind die
Schon früh sich selbst überlassen wurden
Hoch entwickelt war die Sohnes- wie Elternliebe
In der natürlichen ursprünglichen Gesellschaft
Jedoch war Kindersterblichkeit noch sehr hoch
Die Jugend dauerte nur eine kurze Zeitspanne
Frauen verzehrten sich in Sorgen um Kinder
Männer dafür in der Beschaffung der Nahrung
Am Ende blieb wenig Zeit zur freien Gestaltung
So kam Individualismus erst mit der Zivilisation
Werte wie Muße Kunst und Kultur kamen erst
Mit der Morgendämmerung der Geschichte in
Der verfeinerten Zivilisation auf ermöglichten
Es einigen wenigen schöpferisch tätig zu sein
jens tuengerthal 03.12.2018
Lustkrankheit
Wie Sekten es gern verkaufen
Um hinterrücks dafür weiter
Die Kinder zu missbrauchen
Lust scheint mir mehr Natur
Wie sie Fortpflanzung dient
Weit darüber hinaus aber auch
Körper und Geist stärken kann
Nur wie verhält es sich dann wenn
Lust und Krankheit zusammen kommen
Haben wir dann eine Lustseuche oder
Ein hemmendes Verhütungsmittel
Thomas Mann schrieb ausführlicher
Dazu im Zauberberg von allen Seiten
Ließ Hans mit dem Anrüchigen spielen
Was Lust unter Kranken für ihn hatte
Berücksichtigen wir dabei auch
Dass Mann die Idee zum Buch beim
Dreiwöchigen Besuch bei seiner kranken
Frau in Davos erst gekommen ist
In Zeiten sexueller Enthaltsamkeit
Aufgrund der Katia Abwesenheit
Erregte sich Mann am Gedanken
Sexuellen Umgangs der Kranken
Betrachten wir dies noch im Lichte
Seiner teils unausgelebten Neigungen
Denen er eheliche Treue immer vorzog
Sehen wir ein Wunderwerk der Dialektik
Gesundheit und Zeugung verbunden
Scheint uns normale Natur zu sein
Was nicht frei von Diskriminierung
Aller Behinderten heute wohl wäre
Ob meine Liebste krank ist oder nicht
Ändert an meiner Lust auf sie nichts
An ihrer umgekehrt auf mich schon
Was mir ganz natürlich erscheint
Umgekehrt geht es mir genauso
Volle Hingabe an die Leidenschaft
Erfordert alle körperlichen Kräfte
Damit am Ende die Säfte fließen
Gefährlich sind alle Krankheiten
Die bei der Lust übertragen werden
Da dabei das Hirn gern aussetzt
Der Hintern dafür schieben hilft
So verbinde ich traumhafte Lust
Mit voller Gesundheit und Kraft
Sie ist also das Gegenteil von
Krankheit für mich immer schon
Wie eine Sekte Anhänger fand
Die unsere Natur kriminalisierte
War mir immer schon rätselhaft
Vor allem angesichts ihrer Realität
Lust wurde zur katholischen Krankheit
Verboten allen Frommen als unrein
Patriarchal Frauen erniedrigend wie
Dafür Kinder vielfach missbrauchend
Wer auf den christlichen Kontext schaut
Der tabuisiert und mit Höllenstrafen im
Aberglauben zugleich auch kriminalisiert
Wird sich über keine Reaktion wundern
Lust fördert unsere Gesundheit immer
Die geistige wie die körperliche dazu
Stärkt unser Immunsystem eigentlich
Macht uns also glücklich und schön
Insofern dies höchste Ziele verbindet
Fragt sich warum wir nicht alle nur
Nach diesem Ziel gemeinsam streben
Was am Reiz des Verbotes liegen könnte
Sexuelle Spannung die Lust auslöst
Entfaltet sich vielfach im Verborgenen
Was unerreichbar scheint wiegt mehr
Als das so nah liegende Glück uns
Ob die Spannung der Sexualität mehr
Aus dem paradoxen moralischen Verbot
Oder der Natur unseres Wesens kommt
Wäre vorab zu ergründen spannend
Die Lust auf meine Liebste nimmt nicht ab
Um so besser ich sie kenne wie ich es
Früher noch bei allen kannte wo schnell
Der Reiz der ersten Lust wieder verflog
Dennoch gibt es Momente in denen
Weil es gerade irgendwie unmöglich ist
Die Lust noch höher in uns beiden steigt
Bis wir uns dann gemeinsam erschöpfen
Manches spricht für eine dialektische
Wirkung der Spannung beim Sex die
In der Natur der Wesen immer liegt
Weil wir auch etwas gern erringen
Sich ganz hingeben einerseits
Etwas zurückbehalten andererseits
Um immer Spannung zu erhalten
Scheint die Natur des guten Sex
Wer volle Erfüllung schon kennt
Erzeugt Spannung mit mehr Lust
Durch erwig überflüssigen Streit
Wie er bei Paaren wohl vorkommt
Vielleicht macht der sexuelle Kontext
Des meisten Streits deren Gegenstand
Weniger gravierend es ist die natürliche
Methode die Spannung stets zu erhalten
So gesehen lohnt sich wohl jeder Streit
Der zu himmlischen Versöhnungssex führt
Welcher die Spannung ganz natürlich nutzt
Nur ohne wäre manchmal doch entspannter
Viele Frauen beschweren sich heute
Über Typen die sie nicht mehr richtig
Zu nehmen wissen wenn sie es doch
Gerade so dringend mal bräuchten
Andererseits schreien alle laut #metoo
Sollte es einer wagen vom dem sie
Genau das gerade zufällig nicht wollen
Was ohnehin meist theoretisch bleibt
Gewollt werden wie eine Hure
Verehrt werden wie eine Dame
Geliebt werden wie die einzige
Bleibt Erfüllung vielfach Theorie
An dieser Krankheit leidet die Lust
Heute noch mehr als an der ihr immer
Innewohnenden Dialektik nach der wir
Verführen und erobert werden wollen
Vielleicht ist die Lust zu ursprünglich
Fast tierisch atavistisch noch einfach
In soziologische Schemen zu passen
Die sie häufig infolge eher ersticken
Was bin ich glücklich mit meiner Frau
Die gern von mir genommen wird wie
Sich voller Lust auf mir befriedigt weil
Echte Lust immer gegenseitig auch ist
Am Mangel der Gegenseitigkeit aber
Krankt wohl die meiste Lust im Land
Wenn statistisch 95% der Frauen nie
Zusammen kommen können im Leben
An den Ursachen davon mehr forschen
Könnte vermutlich viele Krankheiten
Besser und nachhaltiger heilen als die
Ganze Pharmaindustrie es bisher tat
Habe eines der seltenen Naturtalente
Was ich nicht suchte sondern mich fand
Weiß heute erst wie perfekt Sex sein kann
Was bisher erträumte Theorie eher war
Vielleicht gibt es dafür nur einen Menschen
Sind alle übrigen Versuche und Varianten
Völlig entbehrlich bis sich die Richtige zeigt
Aber auch Übung macht erst den Meister
Die literarische Verarbeitung der Lust als
Krankheit kennt viele berühmte Beispiele
Von der Kameliendame bis zum Zauberberg
Werden viele ein Leben lang suchen müssen
Die Verwandlung der Krankheit in Gesundheit
Wie ihr förderliche natürliche Lust wird ein
Wichtiges Kapitel künftiger Befreiung sein
Bei dem viele die Richtigen suchen müssen
Von aller Suche befreit und gelassen
Schreibe ich in meinem geistigen Liegestuhl
Auf dem Zauberberg meines Wohlbefindens
Über das Glück der Findung zu gerne
Spannend wäre wohl kulturgeschichtlich
Wie weit die Entwicklung der Dialektik
Auch mit der größtenteils Unfähigkeit zur
Glücklichen Erfüllung zusammenhängt
Ist was uns besonders erotisch reizt
Nur eine Reaktion auf die zumindest
Teilweise Unmöglichkeit dies zu erreichen
Oder ist Natur dem Wesen nach dialektisch
Vermutlich spielt beides eine Rolle dabei
Der Reiz der Reizwäsche ist auch weniger
Was sie enthüllt als besser noch verbirgt
Andererseits auf den Zweck reizvoll hinweist
Wie der Versöhnungssex uns so häufig als
Traumhaft schön in Erinnerung bleibt ist auch
Die Überschreitung von Tabus manchmal ein
Besonderer Reiz geteilter Lust egal wo
Damit die Lust von der Krankheit zu der
Sie die Kirche machte wieder zur guten
Gesunden Betätigung wird muss sich noch
Vieles im Bewusstsein der Menschen ändern
Wie nah oder fern wir der Freiheit und Erfüllung
Dabei sind möge jeder für sich beurteilen
Zumindest wäre ohne Sehnsucht weniger
Antrieb zur Wiedervereinigung der Geschlechter
Vielleicht weist uns diese eben Wiedervereinigung
Zweier getrennter Hälften wie sie etwa auch die
Anhänger der Monadenlehre vertraten schon auf
Die wirklichen Ursprünge der Dialektik dabei hin
Es vereint sich natürlich hormonell gegenläufiges
Zur gemeinsamen Zeugung auch wenn diese
Gerade zum Genuss nicht gewollt sein muss
Kein Wunder wenn es dabei funkt und kracht
jens tuengerthal 03.12.2018
Merzbauern
Heißt es im mährischen Volkslied noch
Was das harte bäuerliche Leben idealisiert
Wer kennt es nicht als Kinderlied auch
Der Bauer im Lied ist schön fleißig im Jahr
Um im Winter manch leckeren Schmaus
Noch zu haben keine Not also zu leiden
Als hinge das nur von seinem Fleiß ab
Keine Not sollen auch deutsche Rentner
Mehr leiden nach dem Willen des Merz
Dem Kandidaten der Christdemokraten
Für den Vorsitz der einst Bauernpartei
Fürsorge sollen die Rentner besser
Mit Aktien treffen rät ihnen ganz privat
Politisch völlig neutral der Vorsitzende
Des Aufsichtsrates von BlackRock
Kann ihm da eigentlich vernünftigerweise
Nur zustimmen Aktien sind sicherer als
Die Rente die so keine Zukunft mehr hat
Unfeine Lobbytätigkeit ist es dennoch
Genau das verbindet die Profis alle
Die sich einst im Andenpakt noch fanden
Sich Zusammenarbeit schworen auf dem
Weg zur Macht der sich nun wieder öffnet
In Vetternwirtschaft geübt rät der Kandidat
Noch bevor ihn einer gewählt hat zwar das
Grundsätzlich richtige deutschen Rentnern
Und tut es doch mit einem Geschmäckle
So verhält sich Friedrich Merz wie ein
Gutsherr der seinen Bauern einst noch
Arbeit und Fleiß pries als einzigen Segen
Aber bei Unwetter sich gern helfen lässt
Es ist diese widerlich abhängige schon
Fast Bestechlichkeit die einfach stinkt
Auch wenn sie juristisch unbedenklich
Sachlich richtig wäre unfein immer bleibt
Wie werden wir die unabhängige Merkel
Erst schätzen können die niemandem riet
Was ihrem Unternehmen zum Vorteil noch
Gereichen würde woran sie verdiente
So sind die Andenpaktbübchen alle
Noch was geworden aus der JU einst
Halten sie noch immer zusammen
Als prädemokratischer Männerbund
Was die CDU als Vorsitzenden wählt
Geht mich als nie Mitglied nichts an
Wer darum vielleicht auch ohne Wahl
Nächster Bundeskanzler wird schon
Warum ich lieber von einer Frau regiert
Die Argumente eines Aufsichtsrates
Im Sinne seiner Firma fragwürdig finde
Wie so viele immer wieder vom Andenpakt
Was war noch mit Koch einst in Hessen
Was mit dem Bundespräsidenten Wulff
Dessen Frau nun mit einem andern singt
Der Doktor Merz ist auch einer von ihnen
So gesehen würde seine Wahl zumindest
Die Chancen der SPD erhöhen egal wie
Sich deren Vorstand nun benehmen sollte
Also bedenkt wer hinter ihm alles steht
Die Parteifreunde der CDU könnten nun
Sich zu dienenden Bauern ihres Gutsherrn
Merz machen der sich mittelständisch geriert
Oder weiter auf die stärkere Mitte setzen
Vielleicht brächte ein Merz sogar den
Einen oder anderen Prozentpunkt vom
AfD wieder zurück in schwarze Reich
Doch Mehrheiten liegen längst woanders
Die Flüchtlingskrise ist bewältigt und so
Hatte die Kanzlerin völlig Recht mit ihrem
Wir schaffen das kleine Folgeprobleme
Lösen sich mit der Zeit von alleine auf
Das Thema gewinnt keine Wahlen mehr
Die Mitte dagegen schon die eine neue
Offenere Regierung will ob es darum nur
Der dritte im Bunde nur weil schwul wird
Wer am Ende bei der CDU die Ernte
Einfährt und den guten Schmaus genießt
Wird die Zeit zeigen doch könnte sich
Der Merz kräftig verkalkuliert haben
Männerbündnisse noch aus den Anden
Taugen wohl nur wenig für die Zukunft
Ob die Konservativen sich das gestehen
Wird für manches entscheidend sein
Deutschland ist nach Merkel nicht mehr
Das Land der Männerbündnisse die noch
Hinter verschlossenen Türen Politik machten
Wer das versuchen sollte wird bestraft werden
Eine Ahnung davon bekam Merz jetzt schon
Mit der Reaktion auf seine gutgemeinte Idee
Die einer wie er nicht mehr vorbringen darf
Weil die Zeit der Hintertüren vorbei ist
Merkels unbestechlich offene Art hat das Land
Ohne der Kanzlerin eine basisdemokratische
Neigung unterstellen zu wollen nichts läger ihr
Wohl ferner nachhaltig positiv verändert
Dagegen standen Wulff und Schröder noch
Mit ihrer VW-Connection und andere mehr
Für das alte Deutschland der Hinterzimmer
In das auch Putin gerne privat nur einlädt
Will die CDU in Mehrheit nun zurück
In die Zeit des Andenpakts und der
Hinterzimmerabsprachen unter sich
Irgendwie gut bekannten Freunden
So gesehen ist die Wahl ein Wendepunkt
Der zeigt ob die CDU eine Zukunft hat
Oder als billiger AfD Jäger für lächerliche
Prozente die neue Identität aufgibt
jens tuengerthal 03.12.2018
Kanzlerkrönung
Auf dem Merkel zurücktritt
Zunächst als Vorsitzende
Alles weitere folgt je nachdem
Andenbündnisbuben grinsen
Reiben sich jubelnd die Hände
Ohne sicher sein zu können
Wohin die Mehrheit denn will
Auf diesen Tag hofften Pegiden
Seit Jahren was wird nur aus ihnen
Wenn der Feind verloren geht
Fragt sich grinsend der Skeptiker
Verlorene Existenzen gibt es genug
Gerade im Osten wo sie gern sagen
Früher war alles noch viel besser
Erst die Einheit machte alles schlecht
Gemäßigter heißt es dann auch
Zumindest was nicht alles schlecht
Vom Ampelmännchen bis zur
Vollbeschäftigung ohne Druck
Mit Gläubigen vernünftig reden ist
Müßig insofern es nichts ändert am
Festen Glauben der sich nur bestärkt
Fühlen wird auch gegen alle Logik
So wird dies Land noch Generationen
Gespalten bleiben weil es die Linke
Wie nationale Kräfte im Bündnis schafften
Die Verlierer als Gruppe zu mobilisieren
Auch in der Beurteilung der Kanzlerin
Hat der Westen viel schneller erkannt
Wie glücklich wir uns preisen konnten
Der Osten wird wieder hinterher jammern
Auf einem bloßen Spaziergang durch Rio
Während ihr Kabinenpersonal pausierte
Wurde die Kanzlerin dort wild bejubelt
Die Welt hat es scheinbar eher begriffen
Ob die Deutschen noch rechtzeitig merken
Was sie mit der so bescheidenen Preußin
Verlieren in spätestens drei Jahren sicher
Oder wie üblich erst hinterher jammern
Gehörte früher zu ihren Kritikern auch
In Verkennung griechischer Verhältnisse
Halte sie inzwischen für einen Glücksfall
Diese geistvoll starke Frau macht es gut
Nicht umsonst die mächtigste Frau der Welt
Umgeben von immer mehr Großmäulern
Erledigte sie zuverlässig einfach ihre Arbeit
Mit absoluter Präzision ohne große Aufregung
Sie verkörpert in persönlicher Bescheidenheit
Wie darüber hinaus großem Weitblick für die
Nötige Verantwortung mit Pflichtbewusstsein
Die Idealbesetzung dieses Amtes im Land
Merkel zeigte was der Westen lernen kann
Vom Osten an Bescheidenheit bei zugleich
Stark preußischem Pflichtbewusstsein stets
Am Ende sogar in der Sache der Frauen
Zugleich zeigte sie in Persona dann auch
Was der Osten vom Westen lernen kann
Ohne Vorurteile oder ollen Klassenkampf
Ist ihr Benehmen heute völlig tadellos
Politische Ämter nur auf Zeit zu verleihen
Ist gute demokratische Tradition so geht
Irgendwann auch die Ära Trump zu Ende
Was für die Zukunft sehr beruhigend ist
Bei der Kanzlerin gab es keine Beschränkung
Wirkliche Größe zeigt sich schließlich darin
Sich selbst zugunsten des Amtes zu beschränken
Was noch keinem Kanzler so gelungen ist bis jetzt
Erst Merkel verkündete ihren Abgang noch selbst
Musste nicht nach der Abwahl betrunken pöbeln
Schnell viele Akten vernichten sondern geht so
Wie sie arbeitete zuverlässig und aufrecht
Vermutlich ist es das Schicksal der Kanzlerin
Im Amt nur im Ausland die Blumen zu erhalten
Die ihr für ruhige Führung schon lange gebühren
Weil zu viele Deutsche Spätzünder wohl sind
Vielleicht liegt der mangelnde Führerkult hier
In der Geschichte begründet was sein gutes
Noch hätte aber zumindest im Osten eher
Zweifelhaft wohl den meisten erscheinen mag
Es gibt auch die deutsche Neigung zu nörgeln
Nie ganz zufrieden und glücklich mit etwas
Meckern sie lieber bis etwas Geschichte wurde
So wird es wohl auch unserer Mutti gehen
Aber ehrlich gesagt sind mir die ollen Nörgler
Weniger unheimlich als fanatische Jubler
Die gerne noch Führerkult betreiben
Der so gar nicht zu Merkel passte
Bin kein Prophet und aller Glaube liegt mir fern
Doch würde ich glatt darauf wetten wollen
Dass Merkel bald als ganz große Kanzlerin
Wenn nicht die Größte Geschichte uns wird
So betrachte ich heute eher lächelnd den
Naiv dümmlichen Fanatismus der Pegiden
Die Merkel zur Feindin kürten wie ihnen ohne
Dass sie es merkten Moskau indirekt befahl
Fragte mich lange wie sie diesen Hass aushielt
Weiß nun sie tat es mit Blick auf die Geschichte
Die ihre Gelassenheit einst krönen wird wenn
Von Merz und Seehofer keiner mehr spricht
jens tuengerthal 03.12.2018
Sonntag, 2. Dezember 2018
Ehemoral
Ist die Regelung des ewigen Kampfes
Der Geschlechter als Quelle der Zwietracht
Die Ehe ist die grundlegende Sexualregelung
Sie ist eine Verbindung von Gefährten
Zur Pflege der erhofften Nachkommen
Dabei kannte sie als veränderliches Institut
In der Geschichte alle erdenklichen Formen
Erfunden haben die Ehe schon die Tiere
Die teilweise sogar in Monogamie leben
Womit sie älter als der Mensch schon ist
Selten sind Gesellschaften ohne eine Ehe
Doch finden sich an vielen Orten der Welt
Immer wieder auch Spuren freien Lebens
Ohne jede Form der Ehe bei der teilweise
Frauen als Gemeingut benutzt wurden
Spuren dieser Form des Zusammenlebens
Finden sich in allen Kulturen besonders da
Wo Monogamie als unnatürlich bezeichnet
Wie der zeitweisen Lockerung der Schranken
Bis heute findet sich dies etwa im Karneval
Dem Brauch dem Gast die Ehefrau anzubieten
Auch im ius prima noctis zeigte es sich als
Vermutlich Überbleibsel alter Stammesrechte
Verschiedene Formen der Probeehe sind
Ausdruck sexuell ungebundenen Lebens
Bei dem teilweise Mädchen vor der Ehe
Mit jedem Mann des Stammes verkehrten
Die leichte Auflösung solcher Probeehen
Erinnert etwas an heutiges Beziehungsleben
Manche Stämme wechselten wöchentlich
Tacitus berichtet es zyklisch von den Germanen
In einigen Kulturen galten Ehen solange
Keine Kinder vorhanden waren als frei
Jederzeit wieder auflösbar bis dahin
Konnte frei wieder gewechselt werden
Auch Marco Polo berichtete uns schon
Von Stämmen in denen den Partnern
Bei mehr als zwanzig Tagen Abwesenheit
Zustand sich einen anderen zu nehmen
Es gibt auf der Welt jenseits unserer Moral
Alle Formen der Ehe bei der jedes Experiment
Von der Gruppenehe bis zum freien Tausch
Wie es Cäsar schon in Britannien beschrieb
Warum haben Kulturen dann später anstelle
Der Promiskuität die individuelle Ehe gesetzt
War diese doch gegen die sexuelle Natur
Die es natürlich zur Vielfalt immer zöge
Vermutlich gab das Eigentum den Ausschlag
Der Mann erhielt mit der Ehe billige Sklaven
Verhinderte die Übertragung seines Eigentums
An die Kinder anderer Männer stärkte seine Brut
Teilweise hatten Frauen auch mehrere Männer
Was überall da geschah wo Männer zahlreicher
Als Frauen in der Bevölkerung waren was zeigt
Die Moral wurde den Umständen angepasst
In vielen ursprünglichen Gesellschaften gab es
Aufgrund des Todes bei der Jagd und im Krieg
Einen Überschuss an Frauen worauf die Moral
Mit einer Anpassung der Ordnung reagierte
Je mehr Frauen und Kinder ein Mann hatte
Als desto reicher galt er noch in patriarchalen
Gesellschaften und gilt dies teilweise bis heute
Dort war nur der arme Mann zwangsweise monogam
Verminderte Gefahren und Gewalttätigkeiten
Beim sesshaften Ackerbauleben glichen mit
Fortschritt der Kultur den Unterschied aus
So wurde Polygamie ein Privileg der Reichen
Gegen die Polygamie wirkten weiterhin
Die Eifersucht und das Bedürfnis nach
Ausschließlichkeit wie die Verhinderung
Einer späteren Aufteilung des Eigentums
In Europa brachte erst das Christentum
Die Monogamie als gesetzliche Form der
Geschlechtlichen Verbindung aber sie ist
Wie Schrift und Staat eine künstliche Form
Wie auch immer Ehe dann gestaltet wurde
Wurde sie unter vielen Völkern obligatorisch
Ein Junggeselle galt danach als halber Mann
Auch Exogamie galt fast allen als zwingend
Männer holte sich danach ihre Braut
Möglichst immer aus anderen Stämmen
Ob dies aus Angst vor Inzucht geschah
Oder zur Stärkung ist relativ unklar
Nur Pharaonen und Inkas widersetzten sich
Pflegten auch die Geschwisterehe die jedoch
Schon im römischen Recht verboten war
Was bis in unsere Tage im Recht gilt
Wie sich ein Mann eine Frau aus einer
Fremden Sippe nahm differiert danach
Ob matriarchale oder patriarchale Ordnung
Aufnahme in der Sippe oder Bezahlung
Teilweise wurde die Raubehe praktiziert
Die billig nützliche Sklaven verschaffte
In Russland und Serbien wurde sie noch
Bis ins 19. Jahrhundert regelmäßig genutzt
Eine Spur dieser Unsitte findet sich noch
Im bei Hochzeiten teilweise heute üblichen
Brautraubs in ländlichen Regionen wieder
Auch wenn kaum einer noch davon weiß
Mit zunehmendem Reichtum wurde dann
Der Raub durch den Kauf ersetzt der so
Weniger Risiko von Fehden in sich barg
Geld löste so schnell viele Konflikte
Die Kaufehe war überall weit verbreitet
Auch Frauen schätzten sie ebenfalls
Weil ein hoher Kaufpreis ihnen Wert gab
Als Gegengeschenk kam die Mitgift auf
In all diesen ursprünglichen Formen
Der Ehe spielt die romantische Liebe
Noch keinerlei Rolle wenn es auch
Schon früh seltene Ausnahmen gab
Die romantische Liebe dagegen taucht
In höher entwickelten Kulturen auf die
Dem Begehren Schranken setzen durch
Moral und Reichtum Romantik ermöglicht
In manchen Kulturen fand sich kein Wort
Für Liebe weil diese im Überlebenskampf
Keine Rolle spielte noch genug Zeit war
Solche Dinge schon zu berücksichtigen
Dort wurde geheiratet weil sie eine Frau
Brauchen um sie zu versorgen sowie
Auf Reisen ihre Sachen zu tragen was
Wenig Platz für Romantik nur lässt
Die Ehe diente für viele Naturmenschen
Nicht der geschlechtlichen Befriedigung
Sondern wirtschaftlicher Mitarbeit warum
Eher Nützlichkeit und Fleiß erwartet wurden
Die Ehe war eine einträgliche Partnerschaft
Um zu zweit mehr Wohlstand zu erzielen
Wo Frau kein ökonomischer Gewinn war
Verfiel schon bald die Ehe und die Kultur
Zu fragen wie es angesichts unseres
Heutigen Verständnisses von der Ehe
Um unsere Kultur bestellt ist könnte
Die romantischen Träume verdüstern
Andererseits entspricht unser Begriff
Von Freiheit und Gleichheit ganz dem
Ideal der romantischen Liebe was so
Zum Zeichen hoher Zivilisation wird
Absurd scheinen arrangierte Ehen
Uns im Zeitalter von Tinder längst
Auch wenn sie Teile der Welt noch
Praktizieren als seien sie normal
So pallen in der Ehe die Kulturen
Aufeinander ohne sich zu verstehen
Oder sicher zu wissen ob unser
Individualismus die beste Lösung ist
Kulturhistorisch betrachtet zeigt sich
Die Ehe viel vielfältiger als unser nur
Monogames christliches Modell was
Immer nun für wen am besten ist
Zumindest scheint die Entwicklung
Zur monogamen Ehe Ausdruck der
Höheren kulturellen Differenzierung
Jenseits des alten Aberglaubens
Inwieweit die hohe Scheidungsquote
Auf ein Scheitern dieses Modells
Hinweist oder natürliche Folge ist
Beurteilen kommende Generationen
Spannend wird im Verhältnis zur Ehe
Wie sich die Umstrukturierung von
Einer patriarchalen Gesellschaft zur
Matriarchal geprägten verhalten wird
Wie überkommene Modelle zu einem
Veränderten Verhältnis der Geschlechter
Passen wird über die Zukunft der Ehe
In postfeministischen Zeiten entscheiden
Bedenken wir wie frei Sartre und Beauvoir
Als Existenzialisten noch die Ehe sahen
Was hier die Kommune 1 daraus machte
Scheint sich etwas verändert zu haben
jens tuengerthal 02.12.2018
Morgendämmerung
Es Tag werden zu sehen
Wann können wir das je
Besser als in dunkler Zeit
So dämmerte mir schon oft
Wenn ich morgens heimkam
Dass die Nacht zuende geht
Was Vorhänge hier ignorierten
Nun stehe ich immer dann auf
Wenn ich wach bin was eine
Neue Freiheit mir nun beschert
Mit fast täglicher Morgendämmerung
Früher schlief ich nach der Uhr
Quälte mich wenn ich meinte
Es könne noch nicht genug sein
Lag schlaflos manchmal im Bett
Nun stehe ich immer wach auch auf
Was wie heute um halb vier sein kann
Es schenkt mir unerwartet viel Zeit
Der Körper holt sich was er braucht
Nicht muss so oder so mehr sein
Vielmehr darf ich nun genießen
Was ist statt mich noch zu quälen
Wenn ich nach vier Stunden wach
Berufliche Bahnen zwingen uns früh
In ein enges zeitliches Korsett hinein
Vom Schulunterricht bis zur Vorlesung
Egal ob wir dann wirklich wach sind
Später müssen wir nach der Uhr täglich
Funktionieren und tanzen im System
Was Leistung nach Zeit eben fordert
Viele kommen dabei nie bei sich an
Umso glücklicher macht es mich heute
Zu wissen wie wenig Schlaf ich brauche
Was mich zufrieden stellt und warum ich
Am sehr frühen Morgen besonders gut bin
Wenn ich dabei mal übertrieben habe
Holt sich der Körper den Schlaf wieder
Es pendelt sich ganz natürlich ein und so
Rechtfertige ich meine senile Bettflucht
Ist es wirklich das Alter was mich weckt
Oder hatte ich diese Zeit schon immer
In mir ohne sie nutzen zu können als
Ganz extremer Frühaufsteher der Nacht
Weiß nicht genug über den Schlaf
Dazu etwas sicher auszusagen
Tue was mir gut tut und finde es gut
Gewinne Zeit ohne einen Verlust
Die Morgendämmerung beim Tee zu sehen
Der noch in dunkler Nacht bereitet wurde
Gibt eine gute Kraft für den ganzen Tag
Haltung scheint wichtiger als Normstunden
Während die Welt noch tief schläft
Als einer der wenigen ganz für sich
Auf zu sein fühlt sich sehr gut an
Gibt den Gedanken mehr Raum
jens tuengerthal 2.12.2018
KI-Kanne
Dass Künstliche Intelligenz wohl
Das Thema der Zukunft sein wird
Darum will sie ein wenig fördern
Sie verkennt mit ihrer Gießkanne
Nach Sicht der Industrie allerdings
Das Ausmaß der nötigen Förderung
Es ist halt noch Neuland für sie
Ob nun die Industrie dreist bettelt
Der Staat den Maßstab nur verkennt
Wird die nächsten Jahre gestritten
Dann geht es weiter wie immer
Die Automobilindustrie verschläft alles
Fordert später vielfache Unterstützung
Der vielen Arbeitsplätze im Land wegen
Will natürlich nicht für Schäden haften
Wer schon so lange konsequent die
Elektromobilität verschläft bietet auch
Sonst keine gute Perspektive mehr
Und Geld verdienen sie in der Wüste
So wird der Staat ein wenig fördern
Die Industrie weiter jammern wegen
Der verkannten Zeichen der Zeit die
Sie seit Jahrzehnten nicht gestaltet
Wenige innovative Unternehmen
Werden die Zukunft ohne Förderung
Mit einigen guten Ideen gestalten
Während andere sich Mittel neiden
Insofern diese Entwicklung absehbar
Sogar so gut wie sicher heute scheint
Fragt sich warum noch gefördert wird
Statt dem Markt Freiheit zu schenken
Würden mehr Hemmnisse der Entwicklung
Beseitigt und stattdessen endlich durch
Freiheit für Innovation ein Klima geschaffen
Könnte sich wirklich was verändern im Land
Doch sein sie beruhigt davon sind wir noch
So weit entfernt wie immer weil der Staat
Eben mit der Gießkanne Gelder verteilt
Und die Großmäuler Ansprüche stellen
Es geht also weiter wie immer im Neuland
Staatliche Förderung kann beantragt werden
Von zertifizierten Unternehmen die dabei
Den Löwenanteil der Förderung dafür erhalten
jens tuengerthal 02.12.2018
Nachtlust
Wenn es dich in der Nacht überkommt
Während du eigentlich nur schläfst
Es plötzlich miteinander tust
Dann stimmt wohl alles
Miteinander und
Überhaupt
Dann ist es einfach
Traumhaft
jens tuengerthal 2.12.2018
Gipfelnichts
Dienen mehr der Repräsentanz
Als tatsächlich nützlicher Arbeit
Die erfolgt hinter den Kulissen
So wenig wie diesmal gab es nie
Nichts wird besser in nahezu nichts
Wurde Einigkeit dabei vorgespielt
Eigentlich viel Lärm um nichts
Die Trumps und Putins dieser Welt
Nutzen diese Treffen mal wieder so
Richtig den starken Mann rauszuhängen
Erdogans und saudische Prinzen lächeln dazu
Massen jetten klimaschädlich um die Welt
Für nichts als freundliche Worte am Ende
Hätten sich es alle wohl besser gespart
Aber gut dass wir darüber geredet haben
Erkennen wir einfach an das Zeitalter
Großer Gipfel mit Lösungen ist vorbei
Keiner braucht dieses Palaver noch
Kostet viel und bringt keinem etwas
Ach ja Trump steht vor seinen Idioten
Nicht länger als Lügner mehr da
Er macht was er immer gesagt hat
Ignoriert den Klimawandel als Witz
Putin klärte uns endlich darüber auf
Dass die Ukraine allen Ärger anfängt
Es mit dieser Regierung wohl keinen
Frieden in der Region geben kann
Der saudische Prinz wurde nicht verhaftet
Obwohl das CIA seine Beweise durchstach
Aber das kann sich doch keiner leisten
Führer der Welt zur Verantwortung ziehen
Machen wir nun einfach weiter als wäre
Nie etwas gesehen denn eigentlich ist ja
Auch nichts passiert außer viel Klimakiller
In die Luft zu blasen für absolut nichts
jens tuengerthal 2.12.2018
Samstag, 1. Dezember 2018
Blutwursttheater
Manchmal ist Seehofer richtig genial
Dann verschiebt er den Blickwinkel
Durch bloßes Nichthandeln schon
Vom Islam kam es zur Blutwurst
Nur weil sie gutdeutsch da war
Als Angebot für alle Feinschmecker
Schon echauffiert sich Deutschland
Über solche religiöse Intoleranz
Weil Moslems doch nie Schwein essen
Die Debatte zeigt eine geistige Reduktion
Auf Bierzeltniveau und denoch meinen
Viele sich darob empören zu müssen
Wer was isst bleibt jedem überlassen
Keiner muss deutsche Blutwurst essen
Aber alle dürfen sich in Toleranz üben
Wenn Seehofer dass nicht geplant hat
War es ein genialer Glücksfall für ihn
Der zu gut bayerische Toleranz zeigt
Aberglaube sollte ohnehin privat sein
Wenn auch Seehofer das anders sieht
Gibt er eine gute Begründung dafür
Wird der Glaube endlich Privatsache
Ist die lästige Konferenz mit Schergen
Erdogans bereits vorher entbehrlich
Dann werden auch Söders Amtskreuze
Überflüssig rechtswidriges Theater
Bayern wird damit anders werden
So tritt Seehofer aus Berlin dafür nach
Dass sie ihn nicht mehr wollten bleibt
Aber immer im Gespräch ohne Inhalte
jens tuengerthal 01.12.2018
Kulturmoral
Bedingt etwa eines das andere
Braucht Gesellschaft die Ordnung
Könnte sie sich ohne ordnen
Gesellschaft ordnet immer auch
Die Verhältnisse ihrer Mitglieder
Wie weit ist eine Frage der Moral
Wie nötig eine des Gewissens
Moralisch handelt immer nur wer
Nur seinem Gewissen folgt warum
Jedes Gesetz kontraproduktiv ist
Für späteres moralisches Handeln
Wo früher Brauchtum und Sitte mehr
Anstelle des Gesetzes regelten wurde
Dieses Verhältnis heute eher umgekehrt
Ohne Vermehrung der Moral dadurch
Was ein Volk als angemessen empfindet
Macht es zur Sitte die über Generationen
Vom Brauchtum zur Konvention wechselt
Die manchmal auch noch Gesetz werden
Bis etwas Gesetz wird haben vorher schon
Erfahrung und Irrtum ihre Auswahl getroffen
Häufig verblendet die Konvention der Religion
Alle Vernunft und wird dennoch zum Gesetz
Wie hörig eine Kultur in ihrer offiziellen Moral
Den Bräuchen des Aberglaubens noch ist
Zeigt den Grad ihrer Zivilisation wie auch
Der moralischen Reife ihrer Einwohner
Zur Sitte werden jene Verhaltensweisen
Die ein Volk als lebensspendend erachtet
Dies kann je nach Glaube auch absurd sein
Solange das Volk es existentiell findet
Ohne Gesetze regelten Sitten und Bräuche
Alles Lebensbereiche bis ins kleinste Detail
Gab es keine Bereich ohne eine Ordnung
Die heute staatliche Gesetze ersetzen
Der Ablauf der Zeit sorgt alleine dafür
Dass diese Regeln den Mitgliedern
Einer Kultur zur inneren Ordnung werden
Deren Nichtbefolgung das Gewissen plagt
Dieses Gewissen ist wohl der Ursprung
Einer die Kultur prägenden Eigenschaft
Der Moral im Bewusstsein der Menschen
Was ihm Zugehörigkeit zur Gruppe vermittelt
Dabei wirkt der Einzelne mit seiner Gruppe
In der Moralität zusammen die auf höherer
Ebene zum Staate auch werden kann ohne
Den wohl kaum Zivilisation möglich wäre
Spannend ist dabei warum alle Kulturen
Immer wieder jeden Einzelbereich gern
Regeln wollten auch wenn sie wussten
Dies ist kontraproduktiv für jede Moral
Dass sich umkehrende Verhältnis von
Brauchtum und Gesetzen führte zur
Abnehmenden individuellen Moral bei
Zunehmender gesetzlicher Regelung
Was Kant im kategorischen Imperativ
Theoretisch als moralisches Gerüst
Für die Gesellschaft erst entwickelte
Zeigte sich ethnologisch als richtig
Dennoch besteht gerade hierzulande
Der früher Heimat des großen Denkers
Die Neigung es umgekehrt tun zu wollen
Mit mehr Gesetzen die Moral zu heben
Gleichzeitig klagen Menschen allerorten
Wie gleich welchen Alters immer gerne
Über den Verfall der Sitten und der Moral
Fordern darum gern schärfere Gesetze
Die einen wollen Ausländer bestrafen
Weil sie als Menschen verdächtig sind
Andere lieber all jene die Ausländer
Für verdächtig halten gesetzlich verfolgen
Ein Teil empört sich über den Minister
Der es gewagt hätte Muslimen sogar
Blutwurst vom Schwein vorzusetzen
Was sie für kulturelle Ignoranz halten
Andere empören sich über die Empörer
Wollen den Innenminister hochleben
Lassen für die Verteidigung deutscher
Kultur gegenüber muslimischen Invasoren
In der Mitte stehe ich etwas verwirrt
Finde es völlig in Ordnung wenn einer
Seinen Gästen vorsetzt was er mag
Ohne darum den Islam zu fürchten
Was wer essen will liegt an seiner
Privaten Moral wie dabei häufig
An seinem privaten Aberglauben
Manchmal auch an Diätvorschriften
Ob Diäten auch ein besonders
Deutscher Aberglaube sind sei
Hier dahingestellt insofern es
Noch keine Studien dazu gibt
Solches tat zwar auch etwa die
Scholastik noch im Mittelalter was
Erdgeschichtlich nicht lang her ist
Es fehlt jedoch die Theologie der Diät
Wie nah das Mittelalter uns sein kann
Zeigt die unterschiedliche Auslegung
Des Koran im Islam wo er die Scharia
Teilweise als gültiges Gesetz sieht
Ob mehr Muslime nun eine geistige
Diät bräuchten zur Erlangung ihrer
Sittlichen Freiheit im Sinne Kants
Oder weniger so denken ist egal
Egal ist was mich nicht tangiert
Dem einzelnen überlassen ist
Also die Begründung seiner je
Individuellen Moral im Alltag
So gelassen macht mich heute
Die Verfassung die den Rahmen
Des Miteinanders hier ordnet
Ohne einem Vorrang zu geben
Im Rahmen kultureller Moral auch
Diskutierten sie hier lange noch ob
Der Islam zu Deutschland gehört
Oder nur Muslime als Einwohner
Die Gegner argumentieren mit
Der christlichen Kultur hier die
Seit langer Zeit natürlich gewachsen
Das prägende Element sein soll
Befürworter bis zum Präsidenten
Sprachen von der Macht des Faktischen
Mit der sie hier lebende Muslime einfach
So moralisch kulturell integrierten
Zwischen den Stühlen wie immer
Finde ich keiner hat hierbei Recht
Der Islam gehört so wenig wie das
Christentum zum heute Rechtsstaat
Gehört etwa das vorher Heidentum
Wie Gläubige es so gerne nennen
Auch zu Deutschland nur eben mehr
Verdrängt und unbewusst ursächlich
Doch gehören alle Menschen hierher
Die sich zu den Werten der Verfassung
Als dem Gesellschaftsvertrag bekennen
Der unser Miteinander allein ordnen darf
Hierzu wären längere Ausführungen
Nötig als es Vierzeiler allein können
Es genüge auf grundgesetzlich garantierte
Freiheiten an dieser Stelle zu verweisen
Merke schon ich verliere mich ein wenig
In Fragen von Kultur und Moral dabei
War es nur eine Art lyrische Einleitung
Doch passt Haltlosigkeit gut zum Thema
Moral neigt dazu auszuufern wie auch
Zugleich Gültigkeit für alle Menschen
Einer Kultur zu beanspruchen was sich
Mit der Toleranz immer ein wenig beißt
Damit noch jemand hier bis zum Ende
Kommt oder liest sei hier nun ein Punkt
Zumindest inhaltlich gesetzt insofern doch
Jegliche Zeichensetzung lyrisch entbehrlich
jens tuengerthal 01.12.2018
Freitag, 30. November 2018
DeutscheLinke
Mit einem linken Wohnprojekt
Heute nicht alles gemeinsam
Sie fühlen sich oft verfolgt
Haben häufig Polizei zu Besuch
Meinen es sei ein Missverständnis
Ob beide sonst mehr trennt
Ist egal wenn es so weitergeht
Sind beide ökonomisch unbedeutend
jens tuengerthal 30.11.2018
Zukunftsenergie
Fragt sich wer heute Kraftwerke noch
In den blauen Himmel rauchen sieht
Die zerstören worauf wir bauen wollen
Nachhaltig und ressourcenorientiert
Ist das Stichwort aller jenseits Trumps
Niederschwellig neureich beschränkter
Welt der schnellen Kohleverbrennung
Wer auf erneuerbare Energien setzt
Wird dauerhaft Zukunft garantieren
Wenn die Kohle längst verbraucht ist
Ohne damit anderen zu schaden
Wer konventionelle Brennstoffe verheizt
Gefährdet damit die Zukunft aller dauerhaft
Sollte für dieses Handeln persönlich haften
Die USA als Hauptverursacher der Erwärmung
Dazu bräuchte es endlich einen Gerichtshof
Der Staaten persönlich haften lässt für die
Durch sie verursachten globalen Schäden
Was die Verhältnisse schnell umkehrte
Die USA und Europa wären mit Russland
Global die größten Zahler weil Schädiger
Die reichen Golfstaaten hätten keinerlei
Gewinne mehr und wären schnell arm
Afrika mit geringstem Energieverbrauch
Wäre dagegen größter Gewinner dieser
Globalen Abrechnung der Erderwärmung
Die nur zivilrechtlich berechnet würde
Auch die versinkenden Inseln alle
Ob im Pazifik oder Golf von Mexiko
Gehörten global zu den Gewinnern
Statt Tourismus käme Ausgleich
Eine schlichte Tabelle berechnete
Die anteilige Aufheizung nach der
Dann die Folgekosten verteilt würden
Was globale Geldströme umkehrte
Wer sich nun fragt wie das gehen soll
Alternative Energien für alle Bereiche
Kontinuierlich zur Verfügung zu stellen
Dem fehlt sichtbar der Gestaltungswille
Wer von Kontinuität redet braucht Speicher
Große Energiespeicher entscheiden also
Wo und wie die Zukunft liegen kann
Warum es dabei auf Netzwerke ankommt
Was im Einzelfall uns riesig noch erscheint
Wird in die breite Masse verteilt viel kleiner
Warum Umverteilung und Diversifizierung
Die Lösung gegen alle Monopole sein wird
Die effektivste Form der Umverteilung
Mit der große Mengen sich gemeinsam
Ökonomisch klug organisieren können
Sind vermutlich die Genossenschaften
Verantwortung und vernünftige Haftung
Sind die Lösung für die Zukunft welche
Am gerechten Markt orientiert endlich
Eine dauerhafte Perspektive bieten kann
jens tuengerthal 30.11.2018
Tourismusterror
Was eigentlich paradox klingt
Sind doch gerade die Touristen
Die größten Terroristen der Welt
Egal mit welcher Gesinnung
Sie irgendwohin fliegen
Solange sie fliegen
Terrorisieren sie die Umwelt
Kein Mensch muss fliegen
Keiner muss irgendwohin
Um sich auf abgelegenen Inseln
Vom Terror Dasein zu erholen
Alle Touristen sind Terroristen
Kreufzahrer waren zu allen Zeiten
Eine schreckliche Lanplage von
Geistig beschränkten Fantikern
Wie kommen wir überhaupt dazu
Auf Kosten der Umgebung uns
Mit Reisen verngnügen zu wollen
Wer hat diesen Unsinn erfunden
Kein Mensch muss mehr irgendwohin
Bücher die von den Orten schwärmen
Die wir vor dem Tod noch sehen müssen
Sind Anstifter des globalen Terrorismus
Luxus ist heute Ruhe und Stillstand
Weniger Bewegung statt mehr ist
Die sicherste Methode der Entspannung
Reisen eine bloße Quelle der Unruhe
Wer das Gegenteil behauptet oder tut
Sollte sein Handeln rechtfertigen müssen
Für den verursachten Schaden haften
Global wie persönlich als asozial gelten
Tourismus ist keine nachhaltige Quelle
Der Einkunft für abgelegene Regionen
Es ist immer Teil des Terrorismus der
Unsere Erde immer schneller zerstört
Kurzsichtige Unternehmer wie ebenso
Politiker haben über Jahrzehnte noch
Tourismus als Chance verkauft in den
Früher noch abgelegenen Regionen
Diese verloren dadurch alles beides
Ihren Wert als abgelegene Region
Wie ihre ökonomische Perspektive
Weil das Geld nur eine Illusion war
Bloß reingepumpt von den Touristen
Für eine kurze Zeit der Illusionen ist
Nichts eigenes daraus gewachsen
Was bleibende Werte auch schöpft
Es wird Zeit es ganz offen zu sagen
Tourismus ist nichts als Terrorismus
Zerstört was war wo er hinkommt
Vernichtet die Atmosphäre nebenbei
Tourismus hat also keine Zukunft mehr
Bietet keine ökonomische Perspektive
Wartet nur auf sein wohl baldiges Ende
Zerstört so lange nur rücksichtslos weiter
Wer den Terror Tourismus abschaffen will
Sollte bessere Perspektiven künftig bieten
Ideale der Erholung konstruktiv verändern
Damit Menschen den Gewinn davon haben
In der Ruhe liegt dabei der größte Schatz
Weniger Bewegung ist immer weniger Stress
Nachhaltig Leben ein persönlicher Gewinn
Verantwortung für die Zukunft ein Glück
Echter Luxus beginnt im eigenen Zuhause
Wo ich mich mit wenig Bewegung verwöhne
Das edelste Leben mir statt Reisen gönne
Für immer etwas bin statt kurz gebucht
Wagen wir den Schritt zum Heimluxus
Wie zur lokalen Verwöhnung endlich
Lassen die Täter des Tourismus haften für
Ihre weltweiten Terrortaten lebenslänglich
jens tuengerthal 30.11.2018
Familienwurzeln
Meinen wir heute nach neuer Sitte
Doch außer mütterlicher Geburt
Scheint keine Wurzel natürlich
Die Rolle der Frau unterschied
Sie vom Mann aber teilweise
Kaum von Sklaven oder Besitz
Wenn es auch Ausnahmen gab
Einige Stämme behandelten sie
Als gleichberechtigt oder sogar
Überlegen im Rat aber selten
Häufiger galt sie wie die Tiere
Die Sippe war stets der Verband
In den Kinder geboren wurden
Egal wer sie mit oder ohne
Dabei Regeln oder Moral zeugte
Vielfach kümmerten sich die Frauen
Allein um Erziehung wie Haushalt
Und alle Nahrung außer der Jagd
Von der die Männer sich erholten
In vielen Kulturen oblag dem Mann
Außer Jagd und Kampf keine Aufgabe
Er erholte sich dafür zuhause primär
Während Frau den Rest verwaltete
Teilweise oblag ihnen die Herrschaft
Über das Haus in dem sie sich dann
Mit der Zeit die Männer wohl formten
Durch Erziehung mit weiblicher Macht
Diese Tradition setzte sich fort bis heute
Bestrafung durch Entzug der Sexualität
Ist immer noch keine Seltenheit vor allem
Bei mehrheitlich dabei unbefriedigten Frauen
Die Sexualität war zunächst keine Frage
Der Familie warum die Kinder auch primär
Zur Sippe gehörten und Väter keine Rolle
Bei ihrer Entwicklung meist mehr spielten
Von der Zeugung gab es unterschiedliche
Vorstellungen bezüglich ihrer Ursachen
Viele nahmen höhere Wesen dabei an
Die eine Befruchtung bewirken mussten
Andere sahen die Verantwortung schon
Behandelten die Schwangerschaft aber
Wie ein Ausbrüten das erst erzeugte
Warum Mann dabei keine Rolle spielte
Sexualität ist das Bindeglied gewesen
Aus dem durch Erzeugung von Erben
Für die Sippe Kontinuität erst entstand
Womit Familie in der Natur wurzelte
Die Entstehung familiärer Strukturen
Geschah häufig in Verbindung mit
Der Entwicklung religiöser Riten
Die über weitere Prägung entschied
War die Entwicklung matrilinear
Spielten Männer beim Erbe eher
Eine geringere Rolle umgekehrt
Dann bei patrilinearen Strukturen
Die Mutter galt dem Stamm als sicher
Väter waren lange irgendwie ungewiss
Darum erfanden sie wiederum Riten
Die männliche Erbfolge dann begründete
Der Grad der Kultivierung und Entwicklung
Einer Gesellschaft bemisst sich bis heute
An der Rolle die Frauen in ihr einnehmen
Was vielen Glauben als primitiv offenbart
Vielfach spielten Brüder eine größere Rolle
Als etwa Gatten oder Kindsväter was sich
Auch in Dramen der griechischen Antike
Etwa der Antigone noch offenbart
In zahlreichen frühen Kulturen waren die
Brüder noch Richter und Sittenwächter
Über die Moral der Schwestern wie der
Ihr entstammenden Sippe bis heute
Solches Denken fand sich nicht nur
In antiken Gesellschaften sondern
Prägt den Süden Europas bis heute
Ehrenmorde in der Familie zeigen es
Es gab einzelne Stämme die dafür
Den Frauen eine besondere Rolle
In Teilbereichen oder überhaupt
Gaben als Richter und Ratgeber
Die Verbindung von Mann und Frau
Als Paar zur Gründung der Familie
Ist entwicklungsgeschichtlich jung
Liebe erst sehr später Luxus dabei
Viele Kulturen stiften bis heute Ehen
Zwischen als passend gesehenen
Paaren unabhängig vom Gefühl
Die selten weniger haltbar sind
Familie wurzelt im gemeinsamen
Aufwachsen und dem nötigen
Schutz der Müttern und Kindern
Von der Sippe gewährt wurde
Die Sippe war eher der Kern lange
Bevor die Ehe in den Mittelpunkt
Gerückt wurde damit verband also
Geburt viel mehr als heute Gefühl
Diese Bindung hat sich in traditionellen
Familien teilweise bis heute erhalten
Mit unterschiedlicher Auswirkung auf
Das jeweilige Paarungsverhalten
Sexualität für mehr Kultur im Heim
War lange die Handelsware der Frau
Fragt sich wieviel weiter wir heute sind
Zumindest gibt es heute viele Modelle
Wo die Sippe wichtiger bei Nachkommen ist
Als die beiden Erzeuger gesehen werden
Wird Familie nicht durch sexuelle Zeugung
Sondern es wurde in sie hineingeboren
Ob wir uns mit heutigen Gewohnheiten
Der Sexualität nach Lust ohne Zeugung
Nur mit Liebe von der Natur entfernten
Oder sie erst leben wird die Zeit zeigen
Was Familien haltbarer dabei macht
Ist bis heute umstritten auch ob die
Liebe als Verbindungsglied viel taugt
Oder Interessen der Sippe vorgehen
Was allerdings die Familie noch wert ist
Wenn sie sich von den Bedürfnissen
Liebender romantischer Menschen
Soweit entfernte bleibt fraglich
So wird die Zukunft der Familie wohl
Wie ihre Wurzeln einst irgendwo
Zwischen beidem liegen womit sich
Kultur und Zivilisation weiterentwickeln
jens tuengerthal 29.11.2018
Donnerstag, 29. November 2018
Meinungslos
Tun sie in sozialen Netzwerken kund
Diskutieren bis zum Zerwürfnis darüber
Nur Toleranz und Wissen verschwinden
Als ich bei Montaigne neulich wieder las
Er enthalte sich lieber statt zu meinen
Meinte also weniger Meinung sei besser
Schob ich es auf die Stoa und seine Zeit
Während Frankreich innerlich zerrissen war
Von Hugenottenkriegen gebeutelt liefen die
Fronten mitten durch die Familie wie auch
Bei den Montaignes die Toleranz brauchten
Dann verstrickte ich mich leichtfertig wieder
In eine Diskussion in sozialen Netzwerken
Begann zu schimpfen und zu spotten statt
Toleranz zu leben und wurde aggressiv
Mit etwas Abstand begriff ich plötzlich
Warum dem Berater und Bürgermeister
Montaigne der Rückzug in seinen Turm
So wichtig war um glücklich zu leben
Während sich die Fronten verhärten
Braucht es weniger Meinung aber mehr
Toleranz und Verständnis füreinander
Glücklich will ich mich künftig enthalten
Parteilich politische Diskussionen wozu
Enthaltsamkeit macht weniger angreifbar
Verständnis und Toleranz üben macht viel
Gelassener im beschleunigten Alltag
Wie sollen sich Linke und Rechte jemals
Verstehen fragen mich sogleich beide
Nationalisten wie Antifaschisten ohne zu
Merken wie nah sie sich dabei schon sind
Einig in der Intoleranz sind sich beide
Ohne es in ihrem Eifer zu bemerken
Jeweils überzeugt von ihrer Meinung
Da enthalte ich mich lieber von jeder
Ohne Meinung zu leben habe ich verpönt
Ungebildet und desinteressiert gar schien
Dem engagierten jeder der sich enthält
Als sei Enthaltsamkeit völlig wertlos
Im Gegenteil scheint es mir heute
Montaigne trifft den wichtigsten Punkt
Nicht eine Meinung sondern keine
Ist die Basis des Miteinanders
Sich mehr in Toleranz zu üben
Statt andere verbal zu vernichten
Wäre weniger kriegerisch sicher
Darum enthalte ich mich lieber
Nachteil dabei wird nur sein
Du machst dir alle zum Feind
Die eine feste Meinung haben
Denen scheinst du als Nichts
Selten sind solche nicht entbehrlich
Im Gegenteil gewinnt viel Frieden
Wer sich in Enthaltung mehr übt
Zu genießen macht es vorbildlich
In Frieden mit sich und anderen
Leben und mehr Toleranz üben
Statt Meinung nur zu verbreiten
Scheint mir mit Montaigne als Ideal
Meinungslos sein ist gar nicht schwer
Im Gegenteil macht es vieles leichter
Wir schweben über alle Gräben hinweg
Setzen uns lächelnd dort wo es gefällt hin
jens tuengerthal 29.11.2018
Sprachpflegebedürftig
Verwahrlost sie allein gelassen
In sozialen Netzwerken langsam
Wie könnte Literatur da helfen
Lese immer weniger Zeitungen
Auch die online Varianten nur
Wenn überhaupt sehr ausgewählt
Dafür immer mehr Literatur
Treibe mich immer weniger
In sozialen Netzwerken herum
Weil mich die Aggression dort
Gepaart mit Dummheit nervt
Beginne mich über denglische Worte
Zu erregen wie ein alter Reaktionär
Weil wir Sprache leichtfertig verhunzen
Oder ist das immer der Gang der Zeit
Werde ich nun ende Vierzig langsam alt
Zeige auch typisch reaktionäre Ansichten
Weil sich der Horizont altersbedingt verengt
Was ich mir nur sehr ungern eingestünde
Habe ein Bedürfnis nach Sprachpflege
Nicht Zeichensetzung und Rechtschreibung
Das würde bei mir nur peinlich werden
Nur korrekter Ausdruck und Logik zählen
Tolerant maßvoller Inhalt fehlt mir häufig
Polarisierung scheint vielen wichtiger
Als wäre Konfrontation heute mehr Sieg
Als gute Kompromisse für alle
Will nicht sagen neue Medien sind schuld
Auch nicht die bösen sozialen Netzwerke
Zumindest nicht allein denn sie zeigen nur
Was und wie viele denken und formulieren
Ist es einfach der Ton des Fernsehens
Den ich mangels solcher Geräte nicht kenne
Den viele heute imitieren um cool zu sein
Oder wirklich reale Nichtachtung anderer
Wie ich mich ausdrücke bin ich auch
Wo ich die Sprache vernachlässige
Habe ich mich wohl schon aufgegeben
Wäre die totalitäre Variante davon
Mehr Lesen könnte bestimmt helfen
Zumindest bei den richtigen Büchern
Gute Literatur statt lockerer Ratgeber
Doch müssen das alle auch wollen
Aber will ich das überhaupt ändern
Sollen sich nicht schlichte Gemüter
Dort untereinander tummeln wie im
Unterklassen bildungsfernen TV
Jeder nach seiner Fasson war noch
Ausdruck preußischer Toleranz in
Religiösen Fragen braucht es die
Auch gegenüber Sprachschlampern
Ist gutes Hochdeutsch etwa mehr wert
Als gepflegtes Schwäbisch oder Kanak
Schön wenn ich mich selbst überführe
An den engen Grenzen meiner Toleranz
Sollte ich nun noch mehr Bücher lesen
Um sprachlich abgehobener zu werden
Oder ist Sprache weniger pflegebedürftig
Als die engen Bahnen meines Geistes
Stelle mir nun nachdenklich diese Frage
Freue mich mir meine Grenzen zu zeigen
Zumindest dazu sind Netzwerke noch gut
Sprache lebt noch wenn ich Pflege brauche
jens tuengerthal 29.11.2018
Rechtsstart
Hatten es schon frühe Kulturen
Wie Codex Hammurabi oder die
10 Gebote uns nahe legten
Recht und Eigentum erschienen
Zusammen das erstere diente
Sicherung und Ordnung des letzteren
Ehe und Wirtschaft halfen dabei
Manche Kulturen kennen weder
Gesetze noch Gerichte wobei sie
Ihr Zusammenleben nach der Sitte
Also Gewohnheiten organisieren
Was nach großer Freiheit klingt
Ist häufig ein Recht des Stärkeren
Unter dem wenige viel Freiheit
Vielmehr aber weniger frei sind
Sitten und Traditionen können auch
Stärker binden vor allem moralisch
Als verordnete Gesetze es je täten
Was unsere Freiheit beschränkte
Am Anfang der Rechtsentwicklung
Stand die persönliche Rache die
Blut mit Blut sühnte selbst ihr Recht
Mit Gewalt ergriff und durchsetzte
Hier hing die Rechtsdurchsetzung
Aber an der Stärke und den Waffen
War keine Herrschaft des Rechts mehr
Sondern bloße Macht der Gewohnheit
Die Schaffung einer Rechtsordnung
Ermöglichte die Gleichberechtigung
Auch ohne Waffen an deren Stelle
Anspruch und Strafe endlich traten
Der Übergang dazu dauert bis heute
In manchen religiösen Gesellschaften
Ist Blutrache und Sühne noch üblich
Auch in Mißachtung des Rechtsstaats
In Naturgesellschaften noch ohne Recht
Hatte das Individuum meist weniger
Rechte und Freiheit als im Rechtsstaat
Der Ordnung und Freiheiten garantiert
Rechte kommen nicht aus der Natur
Sie werden dem einzelnen gewährt
Vom Rechtsstaat in der Zivilisation weil
Sie vorteilhaft für die Gemeinschaft sind
So ist Freiheit ein Luxus der Sicherheit
Das freie Individuum ein Erzeugnis wie
Zeichen fortgeschrittener Zivilisation
Keinesfalls rousseausches Naturprodukt
jens tuengerthal 28.11.2018
Mittwoch, 28. November 2018
Kalte Krieger
Führt die Welt als Agent
Mit Geheimdienstmethoden
Und die begreift es nicht
Finanziert den Aufstieg
Undemokratischer Kräfte
Nutzt soziale Netzwerke
Schürt überall Angst
Dabei sammelt er noch Gläubige
Die ihn als Erlöser der Welt feiern
Während er den Kalten Krieg nun
Jahre nach dessen Ende umdreht
Aus dem untergegangenen Reich
Der Sowjetunion schuf er mittels
Rohstoffen und Taktik einen neuen
Staat mit imperialen Ansprüchen
Er beginnt Kriege nach Laune
Dabei immer taktisch vernünftig
Handelt meist völlig unerkannt
Wie ein Agent aus dem Geheimen
Seine große und effektive Armee
Verbindet sowjetischen Ruhm mit
Imperialen Nationalismus bindet so
Sein mangelhaft versorgtes Volk
All dies tut er immer lächelnd
Gerne als verfolgte Unschuld
Lässt seine Truppen nun online
Die Demokratie unterminieren
Was macht da die Festung Europa
Die sich als Bastion der Demokratie sieht
Sie droht und sanktioniert lautstark
Während die USA seinen Mann wählten
Immer mehr seiner Anhänger kommen
Durch geschickte Propaganda auch hier
An die Macht und erschweren künftig die
Konsequente Verteidigung der Freiheit
Europa handelt weiterhin im Geist
Des Kalten Krieges und wird damit
Auf Dauer keinen Erfolg haben weil
Putins Kräfte subkutan nur wirken
Mehr Aufrüstung und Abschreckung
Wird zwar nötig aber nie siegreich sein
Dieser Gegner ist nicht konventionell
Mit Mitteln des Kalten Krieges zu schlagen
Führer wie Putin hast du lieber als Freund
Denn als Gegner im Rechtsstaat der an
Dieser Front versagen muss weil er seine
Mittel rechtlich nicht so nutzen darf
Es bräuchte geheimdienstlicher Methoden
Jenseits der Grenze des Legalen wie sie
Putin nutzen lässt ohne belangt zu werden
Weil er als alter Agent verdeckt arbeiten lässt
Der Erbe der UDSSR und des KGB nutzt
Seine lange Erfahrung noch an der Front
Des Kalten Krieges mit Propaganda wie
Subkutanen Nadelstichen gegen Europa
Sollten wir lieber davor kapitulieren um
Künftig mit ihm zu kooperieren weil er
Uns Demokraten hierbei überlegen ist
Den Kalten Krieg im Ergebnis umkehren
Der freien Welt fehlt die Unterstützung
Die USA werden von einem gänzlich
Unberechenbaren Unternehmer geführt
Auf den als Partner kein Verlass ist
Wäre es klüger genauso wie Putin
Russland mit Propaganda erneut
Auch illegal zu infiltrieren wie er es
Hier schon länger nachweislich tut
Wo wir den Rechtsstaat verraten
Um ihn zu verteidigen werden wir
Beidem nicht gerecht warum es
Klüger wäre Putin einzubinden
Russland mit der Ukraine gemeinsam
Nach Europa zu integrieren könnte
Allen mehr Rechtsstaat bringen als
Ähnliche Aktionen des Westens jetzt
jens tuengerthal 28.11.2018
Könnte schön
Traurig denke ich daran
Wie schön es sein könnte
Wenn nicht Angst und Zweifel
Immer mächtiger wären
Wer zweifelt glaubt nicht mehr
Doch Liebe wird immer weniger
Weil sie nichts als Glaube ist
Aneinander manchmal vorbei
Warum ist was nicht ist
So mächtig in uns
Als wäre es wirklich
Zerstört es was war
Es könnte so schön sein
Immer und überhaupt
Wollten nicht manche sich
Das Gegenteil beweisen
Wem in der Liebe der Glaube fehlt
Dem bleibt nichts als Verzweiflung
Über den Mangel an Illusionen
Als wäre das die Wirklichkeit
Wenn es schön sein könnte
Aber wir es uns nicht schön machen
Wird es nicht mehr schöner werden
Sondern immer hässlicher
Mache es mir lieber schön
Weil es dann besser geht
Wenn das nicht mehr geht
Gehe ich wohl besser
Nicht alles liegt in meiner Hand
Wie wenig überhaupt je
Wer verstünde Frauenherzen
Was weiß ich schon - weniger als nichts
Was schön sein könnte
Kann es nicht immer sein
Sonst wäre der Konjunktiv
Gegenwärtig kein Irrealis mehr
jens tuengerthal 28.11.2018
Staatsgründungsgewalt
Wo ein Stamm den anderen besiegte
Gründete der Adel dort seine Staaten
So sind sie Resultate der Eroberung
Alle Staaten existieren durch Gewalt
Infolge der Unterwerfung kommt eine
Ordnung durch die Herrschenden
Jäger besiegten die Ackerbauern
Alle Staaten waren Spätentwickler
Stellen die soziale Ordnung völlig um
Von der Verwandtschaft zur Herrschaft
Begann mit geschriebener Geschichte
Herrschaft ist immer dann erfolgreich
Wo sie verschiedene Gruppen verbindet
Zu einer Ordnungs und Handlungseinheit
Die nur mit Waffen auch Dauer gewinnt
Die Zeit helligt alle Formen der Herrschaft
Was einst mit krimineller Gewalt begann
Wird in der nächsten Generation verehrt
Als gewachsene aristokratische Herrschaft
Der Staat beginnt immer mit Zwang häufig
Sogar Diebstahl und Mord bei Eroberungen
Heiligt in der nächsten Generation bereits
Das Eigentum und die verbundene Herrschaft
Bürger dienen dann treu ihrem Staate weiter
Der künftig die Ordnung garantiert unter der
Sie ihre Geschäfte und ihr Eigentum machen
So wird die vorher Gewalt zur Ordnungsmacht
Eine erweiterte Wirtschaft braucht Ordnung
Diese liegt dann im Interesse aller Bürger
Wird zum geachteten und verehrten Gebilde
Die Einwohner sind bereit es zu verteidigen
Die Ordnung ließ es vernünftiger scheinen
Steuern zu zahlen und sich zu unterwerfen
Um in ihr geschützt sich entfalten zu können
Dann mussten sie nur einem Tribut zahlen
Staaten die nur auf Gewalt vertrauen
Werden bald wieder in sich zerfallen
Weil sie nicht positiv integrieren können
Bürger sich nicht für sie engagieren
Staaten sind auf Dauer am erfolgreichsten
Wenn sie unsichtbar wirken wofür es dann
Werkzeuge wie Familien Schulen Kirchen gibt
Die den Glauben an die Ordnung predigen
Warum Menschen die Gewaltherrschaft
Akzeptieren und tolerieren liegt zumeist
Am Pragmatismus der sich arrangiert
Um den größten Vorteil dabei zu finden
Zur Legitimation der Gewaltherrschaft
Werden dann Gesetze erlassen welche
Ordnung Sicherheit und Rechte sichern
Wie es zum Erhalt der Macht nötig ist
Inzwischen haben sich die meisten längst
An die einst Gewaltherrschaft gewöhnt
Hoffen auf Sicherheit und soziale Wohltaten
Werden damit zu guten Bürgern des Staates
Wer diese Ordnung dann infrage stellt
Wird als Staatsfeind bloßgestellt und verfolgt
Der Ordnung und damit Eigentum bedroht
Was alle dann gerne wieder verteidigen
jens tuengerthal 28.11.2018
Dienstag, 27. November 2018
SPWeh
Weil er seinem Gewissen folgt
Und die Mitglieder empören sich
Weil er sein Mandat behält
Die Schmerzen der SPD die
An Auflösungserscheinungen leidet
Aber eitel falsch auf Formalien pocht
Begründen das Problem aus sich
Sich lieber und mehr nur mit sich
Wie über Formalien streiten war
Stete Hauptbeschäftigung dort
Als ich einige Jahre Mitglied war
Darum auch trat ich wieder aus
Weil weniger in der Sache bewegt
Als um die Form gestritten wie über
Gleichberechtigung lamentiert wurde
Es tut schon irgendwie weh
Einen Teil der politischen Kultur
Sich selbst vernichten zu sehen
Andererseits nicke ich zustimmend
Am ersten Tag dort hörte ich schon
Thierse über Sozialismus schwadronieren
Da wäre ich vermutlich besser gegangen
Totalitäres Denken beengt mich zu sehr
Der Anspruch vieler Genossen nun
Marco Bülow müsse mit der Partei
Auch sein Direktmandat aufgeben
Belegt wie totalitär Sozialisten sind
Wie gut dass sie sich entblößen
Macht den Abschied auch leichter
Wenn die SPD unter 5% rutscht
Sich mit Oskars Linker verbündet
jens tuengerthal 27.11.2018
Prinzenrolle
Spielte eine sehr dubiose Rolle
Beim Mord an Jamal Khashoggi
Was vieles verändern könnte
Braucht es Isolation und Boykott
Reaktionärer saudischer Prinzen
Oder reichen rechtsstaatliche Mittel
Ihn weltweit untragbar zu machen
Die Anzeige gegen den Prinzen
Könnte seinen Besuch bei G20
Für alle Zeiten unmöglich machen
Wie überhaupt Auslandsreisen
Ein Staatsmann dem weltweit
Verhaftung droht ist untragbar
Wird auch das Haus Saud merken
Was seine Gegner noch stärkt
Viele fürchten den Islam als Macht
Merken nicht die letzten Zuckungen
Der schon sterbenden Sekte derzeit
Die gegen jede Vernunft noch regiert
Die Unruhe bei den Saudis stärkt
Die Mullahs im ehemals Persien
Was länger Kultur als Islam hat
Auch als rückständige Beduinen
Es mag jeder nach seiner Fasson leben
Wer den konservativen Islam dort liebt
Der dem Geist des IS entspricht soll es
Aber jeder darf die Sekte so nennen
Machen wir uns vom Öl unabhängig
Können wir die Stammeskämpfe der
Atavistischen Kulturen dort belächeln
Sie bleiben rückständig dann für sich
So gesehen ist die Rolle des Prinzen
Im hässlichen Mordfall Khashoggi gut
Sie hilft den Ländern sich zu befreien
Der Rechtsstaat erledigt das für sie
Zwar braucht Befreiung auch Mündigkeit
Also das Gegenteil autoritärer Religion
Doch die Peinlichkeit hilft zur Erkenntnis
Was und wer keine Zukunft mehr hat
So können wir Geschäfte mit Saudis machen
Beruhigt ihre Milliarden für unsere Firmen
Annehmen und den Rechtsstaat alleine
Heikle Fragen unpolitisch klären lassen
Sicher wäre ein globaler Boykott moralisch
Wie ihn Südafrika zuletzt konsequent erfuhr
Was die Apartheid schließlich besiegen half
Vorher nehmen wir noch ihr Geld gerne an
Wo der Rechtsstaat Probleme alleine löst
Sollten wir ihm diese Rolle ruhig überlassen
Sondern konsequent der Form nur folgen
Statt scheinheilig moralisch zu argumentieren
jens tuengerthal 27.11.2018
Westenwahn
Revolution was Geschichte dort hat
Wenn auch in dem Fall keine Zukunft
Weil es um Verbrennungsmotoren geht
Macron reagiert sehr klug entschieden
Unnachgiebig in der Sache aber dafür
Im Detail verhandlungsbereit beruhigt
Er das populistisch gern erzürnte Volk
Die richtige und vernünftige Politik führt
Vielleicht im Einzelfall auch zu Härten
Doch wer dem Gejammer hier nachgibt
Erreicht nichts für die bessere Zukunft
Mobilität ist ein überflüssiger Luxus
Was zu wenige laut zu sagen wagen
Wird unsere Zukunft mitentscheiden
Zeit und Daten haben mehr Potential
Einzig erneuerbar und elektrisch hat
Mobilität in der heutigen Form Zukunft
Dahin weist auch Macrons Besteuerung
Das Geschrei von gestern verhallt bald
jens tuengerthal 27.11.2018
Autogeneral
Das trifft genau die Wähler Trumps
Was den Präsidenten sehr beunruhigt
Auch wenn es vorausschauend ist
Die Zukunft sei elektrisch erkennen
Immer mehr Mobilitätsunternehmen
Das Gegenteil also von Trumps Politik
Erneuerung und ökologischer Umbau
Weg von der weiteren Verbrennung
Fossiler Rohstoffe um dafür langfristig
Wachstum erneuerbar zu gewährleisten
Straft den Präsidenten erneut Lügen
Wo sogar traditionelle Industrie wendet
Trotz hoher Gewinne den Kurs wechselt
Wird deutlich was derzeit wirklich nötig
Außer du bist ein einfältiger Populist
Die Kehrtwende in Trumps Kernbereich
Wird das Bewusstsein weiter steigern
Rohstoffverbrennung hat keine Zukunft
Wie schnell passt sich der Blender an
jens tuengerthal 27.11.2018
Stromsorgen
Warnt uns dringend vor den Folgen eines
Längeren Stromausfalls weil ohne nichts
Mehr irgendwo noch weiter laufen kann
Von mobiler Kommunikation bis zu den
Krankenhäusern sind alle abhängig vom
Saft der aus der Dose kommt nachdem
Kraftwerke ihn durchs Land schickten
Müssen wir nun den Zusammenbruch
Bewirkt durch Hacker irgendwo fürchten
Ständig um unsere Existenz bangen
Weil alles heute an Rechnern hängt
Das hauptberuflich mahnende Amt meint
Grundsätzlich seien wir zwar sehr sicher
Aber nicht vor schweren Angriffen oder
Naturkatastrophen im schlimmsten Falle
Schlimmer geht immer denk ich dabei
Lächelnd über deutschen Sorgenwahn
Irgendwann sterben wir auch alle aber
Das ist egal weil danach ist nichts mehr
Wie bieten wir weniger Angriffsfläche
Also die wichtigste Frage der Zukunft
Diversifizierung würde da mehr helfen
Lokale Versorgung statt Monopolisten
Kleine Einheiten mit lokalen Speichern
Die erneuerbare Energien dauerhaft
Zur Verfügung stellen sind sicherer als
Großkraftwerke zentraler Versorger
Gefahren erkennen und handeln
Sollte die Devise darum eher sein
Statt auf Warnungen hin zu raunen
In welch großer Gefahr wir leben
jens tuengerthal 27.11.2018
Montag, 26. November 2018
Regierungsursprung
Liegt regiert werden in der Natur
Will Mensch lieber völlig frei sein
Warum bildet er Gemeinschaften
Der Mensch ist ein Individuum
Dem es dann am besten geht
Wer er mit sich zufrieden ist
Wobei andere immer stören
Dennoch suchen wir natürlich
Gemeinschaft und Nähe schon
Nach unserer Natur in Familien
Für Fortpflanzung und Gefühl
Nebenbei entstanden dazwischen
Formen der Organisation dieser
Gemeinschaften die immer mehr
Sich als Zweck an sich begriffen
Frühe Formen der Kultur kannten
Keine Staaten oder Regierungen
Kern waren immer die Familien
Wie Absprachen unter Stämmen
Sobald sich Macht und Eigentum
Besser organisierten wurden dann
Anführer unter ihnen ausgewählt
Die Entscheidungen treffen konnten
Die Sicherung des bedrohten Landes
Als immer und erste Ausrede für Krieg
Ließ machtvolle Anführer groß werden
Eigentum und Krieg sind Staates Eltern
Wo das Eigentum in der Mutterrolle
Zuerst Abgrenzung und Neid diente
War der Krieg als Vater aller Dinge
Der Erzeuger strenger Organisation
Wer einmal im Kriege erfolgreich war
Behielt die Organisation danach bei
Um gewonnene Macht zu verteidigen
Die damit zum Selbstzweck wurde
Der Staat ist kein Produkt unserer Natur
Bringt uns keinen Vorteil als machtvollere
Organisation zu militärischen Zwecken
Zu Lasten der Beschneidung der Freiheit
Wo dabei dann die Suggerierung beginnt
Wir bräuchten die Gemeinschaft als Vorteil
Was tatsächlicher Nutzen ursprünglich war
Fragen sich die wenigsten im Staat heute
Warum manche lieber mehr Staat wünschen
Dies mit sozialer Sicherheit noch begründen
Bleibt der freiheitlichen Natur unergründlich
Doch gilt diese heute natürlich als asozial
Wenn die Bürger erwachsen also mündig
Wieder werden wollten müssten sie sich
Ihrer Natur nach gegen den Selbstzweck
Staat als allumfassende Macht wehren
Warum das Rettungsversprechen verfängt
Mit dem der Sozialstaat heute zum Preis
Der Freiheit die Kontrolle geschenkt bekommt
Bleibt den Ursprüngen nach eher rätselhaft
Vermutlich spielen wie bei der Staatsgründung
Stets Glaubenssätze und religiöse Versprechen
Dabei eine größere Rolle als vernünftig wäre
Was die Bürger auf Dauer unmündig hält
Wer dabei verkennt dass Ideologien soweit
Sie totalitär sind auch religiös weiter wirken
Schaut an Wesen und Natur des Menschen
Blind ignorant und also gläubig vorbei
Das Versprechen eines Jenseits birgt dabei
Die erste Gefahr für den Verkauf der Freiheit
Ohne einen persönlichen Gewinn als Glauben
Mit seiner wesensmäßigen Freiheitsberaubung
Diese Entwicklung zeigt sich in allen Kulturen
Könnte die Frage nach der Dialektik stellen
Ob es unserer Natur entspricht unsere Freiheit
Vom Aberglauben beschränken zu lassen
Das Zusammenspiel von Vater und Mutter
Also Krieg und Eigentum begründete Staaten
Ihr Erhalt ist begründet durch geglaubte Macht
Auf die Glaube als Grund geklebt wurde
Sich des Ursprungs aller Regierungen
Bewusst zu werden hilft sie zu hinterfragen
Um an die Natur der Freiheit zu erinnern
Die wir für Staaten ohne Gewinn aufgaben
Gemeinschaften brauchen natürlich Regeln
Um das Zusammenwirken sicher zu ordnen
Chaos als Gefahr dauerhaft abzuwehren
Fraglich nur welche Gefahr uns bedroht
Das Chaos ist der Urgrund aus dem alles
Seiner natürlichen Ordnung nach wurde
Es durch künstliche zu ersetzen bedeutet
Die Natur von ihrem Wesen zu entfernen
Sehen wir den Ursprung der Natur als
Die unserem Wesen gemäße Freiheit
Können wir erst sittlich verantwortlich
Handeln nach dem kantschen Imperativ
Regierung wirkt dazu logisch konträr
Weil sie einen Weg für alle finden muss
Zu dessen Durchsetzung sie Macht hat
Deren Ausübung wir ihr dann zugestehen
Ob der Weg der zivilisierten Kulturen damit
Der Natur des Menschen eher entspricht
Oder seine sittliche Freiheit logisch raubt
Ihn also unnatürlich unfrei macht ist offen
Zwischen den Polen liegt wieder mehr
Vernunft im Kompromiss als bei einem
Der Dialektik blind als gut und böse traut
Warum ich mich am Ende lieber enthalte
Zumindest der Ursprung der Regierungen
Aus Mutter und Vater als Krieg und Eigentum
Wurde kulturhistorisch immer deutlicher
Warum dies zu hinterfragen nötig wäre
jens tuengerthal 26.11.2018
Krimtheater
Oder besser gefragt wäre
Wer lügt dort eigentlich nicht
Ein Stück aus dem Bilderbuch
Des Kalten Krieges findet statt
Was beiden gerade gut passt
Wie wollen wir damit umgehen
Wird die Ukraine in der NATO zum
Lang erträumten Verteidigungsfall
Sollten wir alle beide Staaten also
Russland und die Ukraine mit ihren
Korrupten Eliten völlig boykottieren
Wäre es klüger beide zusammen
Als ungleiche Zwillinge aufzunehmen
Damit das Theater ein Ende findet
Das Stück ist sozialistisch schlecht
Die Regie durchsichtig und primitiv
Der gesamte Verlauf vorhersehbar
Verhebt sich die EU an der UDSSR
Die es auch ihretwegen nicht mehr gibt
Oder ist die große Fläche eher hohl
Die Ukraine bietet viel Ackerland
Wie wenige strittige Bergwerke
Ökonomisch ein Entwicklungsland
Russland geht es ganz ähnlich
Noch hat es wertvolle Rohstoffe
Ansonste kommt wenig neues
Zwei schwer integrierbare Kinder
In der eigentlich erwachsenen EU
Die noch den unreifen Osten integriert
Spannend wäre wovon das Krimtheater
Ablenken sollte aber das werden wohl
Historiker in hundert Jahren erst wissen
jens tuengerthal 26.11.2018
Aufklärungsdemokratie
Befreiung aus der Unmündigkeit
An der wir selbst schuld sind
Welcher Politiker traute sich heute
Seinen Wählern zu sagen ihr seid
Entweder zu blöd oder zu faul
Passt aufgeklärtes Denken noch
Zur Populismus anfälligen Zeit
Oder braucht es dazu Absolutismus
Bräuchte es zumindest den Elfenbeinturm
Der Vernunft wie in Hesses Glasperlenspiel
Statt der Herrschaft unaufgeklärter Masse
Die Herrschaft von Trump in den USA
Zeugt von vielem aber nie irgend von
Aufklärung und Befreiung der Vernunft
Der Populismus ist ein typisches Produkt
Medialer Demokratien in denen sich keiner
Traut dem Volk zu sagen wie dumm es ist
Wenn dann einer Präsident werden kann
Der stolz seine Dummheit laut verkündet
Sehen wir den alten Fehler im System
Will ich nun lieber aufgeklärt von einer Elite
Oder basisdemokratisch vom Populismus
Unaufgeklärter Massen regiert werden
Jeder Wahlkampf und jede Talkshow lässt
Den Glauben an Vernunft und Aufklärung
Als Massenphänomen weiter schrumpfen
Fraglich nur wer traut sich heute noch
Es dem Volk dem großen Lümmel so
Zu sagen wie die Vernunft es verlangt
Aufklärung erfordert selbständiges Denken
Wem kann ich das wirklich noch zutrauen
Wenn Bildung sich auf Fernsehen beschränkt
Einzig fraglich bleibt am Ende daher noch
Was die Alternative zur Demokratie wäre
Wobei es leider noch finsterer meist wird
Ein indirekte repräsentative Demokratie
Scheint trotz aller Fehler noch besser
Als alle bisher getesteten Alternativen
Bringen wir den Populismus lieber nun
Zum Schweigen statt uns treiben zu
Lassen durch die Unvernunft künftig
Die Demokratie ist schlecht und anfällig
Aber besser als alle denkbaren Alternativen
Darum lieber in ihr für Aufklärung fechten
jens tuengerthal 26.11.2018
Grundreinkommen
Werde es auch nie schauen
Lese lieber und denke selbst
Wie auch ohne Fernseher
Wozu Talkshows schauen
Welchen Gewinn hätte ich
Niedrigschwellige Politprostitution
Ist mehr populistisch als demokratisch
Aber das Thema war interessant
Braucht es ein Grundeinkommen
Verriete dies den Wert der Arbeit
Stellt das eine Gefahr für wen da
Viele haben Angst davor zu erfahren
Dass es ökonomisch klüger wäre
Künftig Nichtstun zu bezahlen
Konsum ohne Leistung bringt mehr
Als bezahlte überflüssige Leistung
Und was bringt überhaupt noch was
Konservative positionieren sich so
Wie es alle von ihnen erwarten
Progressive sagen das Gegenteil
Wenn Leistung sich lohnen soll
Fragt sich welche mit wieviel
Was aber keiner diskutieren will
Menschen zu Konsumenten machen
Am sozialen Leben teilnehmen lassen
Lohnt mehr als Zwangsgeld mit Sanktion
Nur wer arbeitet noch freiwillig wenn
Das System lieber Nichtarbeit bezahlt
Weil sie ökonomisch nützlicher ist
Ein Zivildienst für alle ohne Einkommen
Wäre kein Grundeinkommen mehr
Sondern ein sozialistischer Traum
Das Grundgesetz schützt uns heute vor
Zwangsarbeit was einige wohl vergaßen
Als sie das Thema links erobern wollten
Warum der Sozialismus Albtraum wurde
Scheinen viele vergessen zu haben
Nur wer will sie jetzt daran erinnern
Das Grundeinkommen wird schwierig
Nur ohne macht noch mehr Probleme
Fraglich was sich besser verkauft
Entschieden der Markt und die Vernunft
Hätten wir längst ein Grundeinkommen
Statt einer Bundesanstalt für Arbeit
So sehen wir wie fern der Aufklärung
Sich modern gerierende Gesellschaften
Im Glauben ihrer Politik noch sind
Nur wohin führt es die Menschheit
Wenn viele merken ihr Dasein allein
Nicht ihre Arbeit ist schon genug wert
jens tuengerthal 26.11.2018
Grenzstürmer
Arbeiten tausende für Trump
Dessen Wahn glaubwürdig wird
Er wird sich erkenntlich zeigen
jens tuengerthal 26.11.2018