Höhlenmenschen
Höhlenmenschen sind etwas aus
Einer lange vergangenen Zeit als
Wir noch nicht in Häusern Siedlungen
Gar Städten wohnten vielleicht mit
Ihrer Malerei dennoch ein Anfang
Der Kulturgeschichte der Menschen
Weiß zugegeben wenig über sie als
Einige Funde uns zeigten die doch
Teils große Geschichten erzählen
Darum dichte ich nun weniger über
Archäologische Funde auch dabei
Habe ich zu wenig Ahnung sondern
Lieber darüber wie dieses Dasein
Von einer Kultur die in Höhlen ihre
Heimat fand noch in manchen als
Vielleicht steinzeitliches Relikt
Weiterlebt die sich nach Höhlen
Ob im Fels oder der Erde sehnen
In Mecklenburg etwa gab es die
Sage von den Unterirdischen welche
Sich Städte unter Hügeln bauten ein
Kleines Volk was eine parallele Welt
Bewohnte und manche Versionen
Erzählten sie entführten Neugeborene
Die sie zu sich nahmen wo sie dann
Nicht mehr wuchsen und Teil des
Wohl zeugungsunfähigen Volkes
Der nächsten Generation wurden
Was immer im Kern an solchen
Alten Sagen wahr sein mag sei hier
Lieber nicht an den Mecklenburger
Heinrich Schliemann erinnert der
Aus der Gegend kam wo diese
Sagen ihren Ursprung haben der
An die griechischen Sagen glaubte
So den sagenhaften Schatz von Troja
Ausgrub sondern mehr über ein
Gefühl gedichtet was ich kenne
Bin auch so ein Höhlenmensch
Der bei der Lektüre von Tolkiens
Hobbit dachte dies sei eigentlich
Die ideale Lebensform in solchen
Höhlen mit Kaminen die wir heute
Besser elektrisch wohl betrieben
Doch unterirdisch eben auch wie
Ein idealer Rückzugsort für Leser
Was mir schon bei der Lektüre als
Kind vom Wind in den Weiden eine
So warme Vorstellung schaffte auch
Die Geschichten meiner Großmutter
Die sie im Harz zu erzählen begann
Vom Zwerg Zippelzapp und seiner
Familie die unter einem Baum lebten
Sich dort in Freundschaft mit anderen
Bewohnern des Waldes einrichteten
Sind mir in wohliger Erinnerung warum
Das Leben im Wald erst als Pfadfinder
Später als Waldläufer mit ideal schien
Obwohl es doch eher unbequem war
Vor allem an der Lektüre hinderte
Näherte es sich meinem Ideal von der
Schönen Höhle im Wald als Wohnort
Was bis heute in mir lebt und so ist
Die Wohnung in der ich lebe zwar
Mitten in Berlin im dritten Stock sogar
Statt halb unterirdisch doch mit den
Bis zur Decke reichenden Regalen
Wie eine Bücherhöhle eingerichtet
Was die Lebensträume kombiniert
Könnte mich nach Freud nun fragen
Wie sexuell diese Sehnsucht nach
Der Höhle ist tue es jedoch nicht
Weil es hier weniger um Sex als
Eine friedliche Kultur geht die sich
Zurückzieht um friedlich für sich ein
Leben in einer schönen Höhle als
Immer noch Höhlenmenschen zu
Führen ohne sich dabei irgendwo
Hin bewegen zu wollen oder die
Gefahr von Reisen und Unruhe
Die ohnehin nicht mehr in die
Zeit passen eingehen zu wollen
Sondern einfach glücklich ihre
Höhle im Wald bewohnen die
In meinem Ideal voller Bücher
Stünde nicht nur für Winternächte
Während um uns Kriege toben
Der Wahnsinn des Wachstums
Die Natur immer weiter zerstört
In der wir gut leben könnten wie
Im Auenland friedlich zufrieden
Lebten die Höhlenmenschen ein
Friedliches Leben ohne noch je
Irgendwohin zu müssen außer
Ihre Höhle noch schöner zu machen
Vielleicht ist dieses Gefühl noch ein
Überbleibsel aus Urzeiten was dies
Leben ideal mir scheinen lässt weil
Alles Große im Geist geschieht wie
Glückliche emotionale oder sexuelle
Begegnungen auch keine Reisen
Bräuchten weg von der guten Höhle
Passend dazu habe ich auch den
Herren der Ringe nie zu Ende gelesen
Weil er mich literarisch schwach eher
Bald langweilte mit seinen Kämpfen
Doch die Höhlenwelt lebt in mir als
Ideal und ich frage mich wie gut sie
Der Menschheit in diesen Zeiten täte
Lebte gerne friedlich im Wald ohne
Viel mehr zu brauchen als gute Bücher
Deren ich längst genug habe nun den
Rest des Lebens zu lesen oder auch
Geschichten von Höhlenbewohnern
Vielleicht zu erfinden im Glauben
Es könnte der Menschheit gut tun
Vielleicht finden sich ja noch mehr
Die lieber so leben wollten in einer
Höhle statt in ständiger Konkurrenz
Einander besiegen zu wollen lieber
Friedlich zurückgezogen es könnte
Der Erde und uns gut tun aber nun
Wird es fast kitschig denke ich
Warum das Gedicht endet nur
Ein Höhlenmensch bleib ich
jens tuengerthal 3.11.23
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