Langsamkeitsexpedition
Eines meiner liebsten Gedichte
Beginnt mit den Worten heute habe ich
Nichts gemacht aber viele Dinge
Geschahen in mir wer die Größe
Dieses Glücks für sich erkennt
Kann ein Universum entdecken
Ohne irgendwohin zu müssen
Sich gegen die Zeit auf den Weg
Zur Langsamkeit zu machen
Erfordert mehr Mut als nur mit
Dem Strom rasender Massen
Zu schwimmen die sich halt
Irgendwohin bewegen um dort
Irgendwas zu erleben was sie
Besser ließen um anzukommen
Wie da zu sein statt wegzulaufen
In ständiger Unruhe unterwegs
Was dann Urlaub genannt wird
Die Welt die sie betrachten wollen
Angeblich lieben würden dabei
Ganz nebenbei zerstört also ein
Asozial dummes Tun eigentlich ist
Dächte irgendwer darüber nach
Machte es nicht nur mit im Strom
Der Zeit die das Reisen mit hoher
Geschwindigkeit als Urlaub noch
Deklariert im Etikettenschwindel
Den wir unser Leben nennen
Die Expedition zur Langsamkeit
Fordert das genaue Gegenteil
Einfach nichts tun um dafür die
Dinge in sich geschehen zu lassen
Niemand muss irgendwo hin aber
Alle müssen mit sich klarkommen
Was die wenigsten noch je tun
Wie zur Ruhe finden in der Unruhe
Um noch zu wissen was sie wollen
Was wer nur der Herde folgt nie merkt
Sich weniger bewegen um dafür
Die weiten Welten in sich zu finden
Ist der erste Schritt in die Wildnis
Die uns unseren eigenen Urwald zeigt
Wie zu unserer Lust uns führt was
Auch immer wer darunter versteht
Das Dasein wird gelassen gut
Nur erfordert es viel Mut sich
Dem Strom der Unruhe aus
Nichtigkeiten entgegenzustellen
Wer es wagt gewinnt viel
Der Rest macht weiter
Wie immer ohne dabei
Nachdenken zu müssen
jens tuengerthal 10.7.23
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