Todesverwaltung
Hatten wir früher religiöse Rituale
In der Kultur für den Umgang mit
Dem Tod wie seiner Bewältigung
Ersetzte in postreligiöser Zeit die
Verwaltung wie die Organisation
Des Umgangs mit Toten alle vorher
Traditionen der Ablenkung mit der
Präzision deutscher Verwaltung
Welche auch nach dem Tod mit
Gewissenhafter Ordnung weitergeht
Zwar wird der vorher Mensch damit
Zur Sache und ist kein Subjekt von
Grundrechten und Freiheit mehr warum
Aber die Entsorgung der Reste so
In formelle Bahnen gelenkt wie mit
Beglaubigten Urkunden verwaltet
Werden muss legitim zu sein ist
Eine erstaunliche Erfahrung die
Aber so lange und sehr uns noch
Beschäftigt dass für nichts anderes
Raum ist was uns von drohender
Fassungslosigkeit wie Schmerz
Zumindest sehr gut ablenkt
Der Tod ist nur für den Toten
Eine Befreiung während alle
Sonst Beteiligten gut beschäftigt
Werden der Ordnung zu genügen
Ob diese ewige Beschäftigung mit
Formalien mehr der fürsorglichen
Ablenkung unmündiger Bürger durch
Den immer präsenten Staat dient
Oder der Erhaltung bewährter Monopole
Im Bestattungsgewerbe weiß ich bis
Jetzt nicht sicher zu sagen zumindest
Funktioniert es erstaunlich gut was
Die brave Anpassung der Herde
An ihre Verwaltung offenbart die
Mit dem Tod nicht etwa endet
Sondern uns noch einmal das
Volle Programm aufbietet wie
Damit tagelang beschäftigt hält
Der Tod befreit uns von nichts
Aber offenbart wie tief verwaltet
Wir als Gegenstände des Staates
Auch über uns hinaus sind aber
In Anbetracht all dessen ist es ein
Wahres Wunder dies in wenigen
Stunden unter guter Führung doch
Bewältigen zu können was mit so
Freudigem Stolz erfüllt, dass der
Traurige Anlass vergessen wird
Und so erfüllt die Verwaltung am
Ende ihren höchsten Zweck der
Darin besteht zu beschäftigen
So gesehen besteht nach dem Tod
Zeitweise Vollbeschäftigung was
Noch eine gute Seite offenbart
jens tuengerthal 6.3.22
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