Freitag, 18. September 2020

Bibliotheksglück

Welch Glück ist es doch
Dass es Bibliotheken gibt
Die das Wissen alter Zeiten
In schönster Form bewahren
Diese wunderbaren Orte voller
Bücher als Quellen des Geistes
Denke ich und trage doch längst
Eine Klassikerbibliothek die viel
Größer ist als meine kleine reale
Im Telefon mit mir herum was die
Bibliotheken zu Museen macht
Die ich zur Lektüre eigentlich
Nicht mehr bräuchte auch wenn
Das Lesen echter Bücher noch
Viel schöner ist als elektronischer
Warum ich noch mit ihnen lebe
Den treuesten Lieben des Lebens
Die sich nach Laune lesen lassen
Mit oder ohne Strom verfügbar
Könnte es anachronistisch sein
Doch gefällt es mir auch sehr gut
Alte Bibliotheken heute virtuell
Besuchen zu können statt noch
Dorthin reisen zu müssen wie
Generationen von Forschern es
Lange für einen Band zu reisen
Der in einer nur zu finden war
Nun findet sich alles Wissen
Unserer Welt auf Telefonen
Oder Tablets überall verfügbar
Wäre dies frei wären wir es
Mehr als es derzeit scheint
Auch wenn ich hoffe nie länger
Ohne Zugriff auf die allergrößte
Virtuelle Bibliothek sein zu müssen
Genieße ich es doch immer wieder
Einen Brockhaus zuhause zu haben
Das Wissen der letzten Ausgabe
In Leder gebunden gedruckt nun
Bei mir stehen zu haben als Basis
Dessen was ich bei Wiki nachlese
Das Lexikon mit dem ich aufwuchs
So mögen die realen Bibliotheken
In digitalisierten Zeiten überflüssig
Als Wissensspeicher geworden sein
Doch sind sie nun schönster Ausdruck
Einer gewachsenen Kultur die auf
Dauer und Fortbestand gerichtet ist
Also vom Frieden in sicheren Zeiten
Als Museum bis in die Gegenwart
Künden vom Traum aller Leser der
Welt voller zu lesender Bücher 
So sind alte Bibliotheken die Tempel
Des Humanismus im besten Sinne
In denen wir unsere Kultur feiern
Allein dafür lohnt ihre Erhaltung
Wie der anderer Sakralbauten
Nur lebten diese vom Glauben
An den Verstand und das Wissen
Sehen wir sie als die Kultstätten
Von Freiheit und Aufklärung wie
Die Enzyklopädie des Diderot einst
Den Geist der Revolution säte
Ausdruck egalitärer Aufklärung war
Als fein gebundenes Wissen der Zeit
Was ein Spiegel auch der Philosophie
Der Aufklärung war die endlich wieder
Fortsetzte was die Renaissance begann
Das Glück des Einzelnen zu betonen
Dessen folglich Freiheit im Zentrum stand
Wie gut ist es also dieses zu betonen
Ein friedliches Miteinander mit Büchern
Zu fördern die auf Wissen setzen statt
Auf Ideologie und Glaube nur wie es
In den USA unter Trump üblich wurde
Feiern wir diese Tempel der Aufklärung
Hegen wir museal unsere Bibliotheken
Auch wenn wir längst digital lesen
Sie sind was es von unserem Erbe
Für die Zukunft zu verteidigen gilt
Bibliotheken sind unser Glück

jens tuengerthal 18.9.20

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