Wie wurde das Wissen
Weitergegeben über die
Generationen inwiefern
Zeigte sich auch dabei
Die patriarchale Ordnung
Hat es mit Sexualität zu tun
Während früher noch die
Kirche das Wissen kontrollierte
Änderte sich dies mit Beginn
Der Aufklärung wie der dabei
Geschaffenen Enzyklopädie
So bekamen die Universitäten
Eine größere Bedeutung nun
Fraglich nur ob sie ihr Wissen
Egalitär vermittelten oder nur
Einer bestimmten Klasse dabei
Zutritt und Karriere ermöglichten
In Preußen war der allergrößte
Teil der Lehrer protestantisch
Männlich christlich konservativ
Auch in Bayern war der größere
Teil der Hochschullehrer noch
Protestantisch was bei einer
Dominant katholischen Bevölkerung
Auf eine Dominanz protestantischer
Männer im Bereich des Wissens
Hinweist der Frauen benachteiligte
Insofern die Seminare zusätzlich
Bei den Professoren zuhause
Stattfanden beschränkten sie so
Den Zugang noch zusätzlich
Bis ins zwanzigste Jahrhundert
Waren dort keine Frauen gewollt
Wo sie es versuchten stießen sie
Auf dominant männlichen Widerstand
Die Geisteswissenschaften damit
Auch die Auslegung der Geschichte
War klar männlich protestantisch
Von Ranke bis Mommsen noch
Entsprechend lagen Schwerpunkte
Wurde die geistige Welt somit in
Sicheren patriarchalen Strukturen
Gehalten die Frauen ausschloss
Womit was beim biologischen Erbe
Natürlich unsicher war durch die
Form der Vermittlung im geistigen
Faktum wurde das auch Juden noch
Lange von der gleichberechtigten
Teilhabe ausschloss trotz der
Eigentlich offiziellen Emanzipation
War für eine Karriere an der Uni
Nicht nur ein Glied erforderlich
Dieses sollte auch unbeschnitten
Also gut christlich dazu sein
Was sich erst gegen Ende für
Ausnahmen noch veränderte
Damit wurde das nach der Natur
Unsichere männliche Erbe dafür
Im geistigen Bereich gesichert
Was die nun nicht mehr kirchliche
Sondern wissenschaftliche Sicht
Auf die Welt lange beherrschte
Erwünscht waren dabei auch nur
Zumindest offiziell heterosexuelle
Männer die später mit Familie
Ein geregeltes Leben garantierten
Dies wirkte sich lange auch auf
Die Betrachtung der Gesellschaft
Wie den Umgang miteinander
Auch im sexuellen Bereich aus
Wo der weibliche Orgasmus wie
Die weibliche Lust lange überhaupt
Kein Thema waren oder wenn nur
Aus männlicher Sicht thematisiert
Wie etwa die große Studie zum
Angeblichen G-Punkt aus den
Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Die ohne empirische Forschung
Glaubenssätze verbreitete die
Frauen gegen ihre Natur unter
Unnötigen Druck setzte statt sich
Mit der komplexen Natur wirklich
Zu beschäftigen woran sich zeigt
Wie das lange patriarchale Erbe
Das Denken auch noch bestimmte
Wo wir es für emanzipiert hielten
Damit falsche Ergebnisse lieferte
Die erst vor wenigen Jahren durch
Neurologische Forschung wieder
Korrigiert werden konnten dennoch
Halten sich zur weiblichen Sexualität
Mehr männlich geprägte Sagen als
Aufgeklärt vernünftige Sachkenntnis
Was sich auch bei der Potenz zeigt
So sind Frauen neurologisch belegbar
Wesentlich potenter als Männer
Haben den größeren Schwellkörper
Die wesentlich differenziere Sexualität
Aber der Glaube besagt meistens
Das Gegenteil warum Aufklärung
In Sachen Sexualität auch ein Akt
Von Emanzipation heute noch ist
Um endlich gemeinsam zu genießen
Den Blick hierbei zu verändern wird
Eine stärker von Frauen besetzte
Geisteswissenschaft entscheidende
Bedeutung künftig auch haben was
Langfristig nachhaltiger gegen die
Gewohnt patriarchalen Strukturen
Wirken könnte als alle Gesetze
Weil das geistige Erbe die Zukunft
Mehr gestaltet als viele glauben
Der Blick auf die Sexualität hilft
Dabei einen guten Weg zu finden
Der lustvoll alte Tabus bricht
jens tuengerthal 29.6.20
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