Rosenfrieden
Manche Konflikte sind für die Ewigkeit
Eher gemacht als irgendeine Aussicht
Auf Frieden zu bieten in der dann längst
Erbfeindschaft vieler Generationen
Zwischen Deutschland und Frankreich
Galt solches über viele Jahrhunderte
Auch wenn wir den gleichen Stammvater
Gern mit Karl dem Großen verehren
Bei Israelis und Palästinensern gilt es
Wie bei Juden und Arabern überhaupt
Trotz Stammvater Abraham der doch
Die nahe Verwandtschaft offenbart
Unklar ob der je Aberglaube mehr trennt
Als die gemeinsamen Gene vereinen
Oder ist das die Illusion dass Familie
Den Frieden fördert bei Herrschern
Um nicht unter Stand zu heiraten
Mussten die Fürsten und Könige
Europas immer einander sich auch
Vermählen wenn es schwer war
Was das eine Volk über das andere
Dabei dachte spielte für die Ehen
Der Fürstenhäuser keine Rolle
Während umgekehrt Liebe egal war
Wo sie sich fand schadete sie nicht
Doch die Verbindung von Häusern
Diente anderen Interessen als dem
Privaten Vergnügen von Gefühlen
Im Gegenteil die Häuser die Europa
Einst regierten verbanden sich damit
In Macht und Familie dass Erbe gesichert
Weiter wuchs für Generationen
So wurde Macht weiter gegeben
Wie lebendige Politik gemacht was
Heute nahezu als Instrument verschwand
Die Ehen der Repräsentanten sind privat
Heiraten dann real nur noch repräsentative
Könige wird dies medial ausgeschlachtet
Politisch hatte es keinerlei Bedeutung mehr
Als sich Hannover mit Grimaldi verband
Wiliams Ehe mit seiner Kate wurde wohl
Von den Untertanen bejubelt blieb aber
Ansonsten politisch ohne Bedeutung war
Keine bedeutende Partie mehr
Das Eheleben wurde privatisiert auch
Beim noch regierenden Königshaus
In England das es damit den Politikern
Gleich tut Familie als privat behandeln
Dem voraus ging noch ein für alle
Beteiligten schmerzvoller Lernprozess
Mit der Ehe von Charles und Diana
Geschlossen aus Kalkül ohne Gefühl
Die gestiftete Ehe zum Erhalt der
Königlichen Macht passte nicht mehr
In das romantische Märchen von der
Liebe die völlig egal dabei war
Es waren Repräsentanten verheiratet
Worden als sei ihre Ehe auch Dienst
Entsprechend scheiterte die Ehe am
Älteren Gefühl des einen für Camilla
Wichtiger dagegen war noch die Ehe
Die einst die Rosenkriege beendete
Die Häuser Lancaster und York versöhnte
Über Tudors Heinrich VII. ehelich verband
Am 18. Januar 1486 heiratete obiger Heinrich
Elizabeth of York was die verfeindeten
Häuser nach dreißig Jahren Krieg endlich
Wieder vereinte zum Wohle Englands
Rosenkriege hieß der Kampf der
Häuser Lancaster und York um die
Krone England nach den Rosen im Wappen
York trug die weiße Lancaster die rote
Beide waren Zweige des Stammhauses
Plantagenet und beide führten sich auf
Edward III. zurück als ihrem Ahnherrn
Aus dem Hause Anjou-Plantagenet
Dies französische Herrscherhaus
Gehörte zu den bedeutendsten des
Hochmittelalters das mit dem Ende
Der Rosenkriege auch an seines kam
Die Rosenkriege hatten einen hohen
Blutzoll im Hochadel gefordert so dass
Henry Tudor der mütterlicherseits mit
Lancaster verwandt den Thron erbte
Bis es dahin kam gab es noch sehr
Komplexe Auseinandersetzungen der
Jeweiligen Zweige der Häuser York
Wie der Nachfahren Lancasters
Als beide Linien sich weitestgehend
Ausgerottet hatten oder wahnsinnig
Schon im Kindesalter verstarben brachte
Die Ehe des Tudor endlich Frieden
Die Tochter des anerkannten York Königs
Eduard IV. heiratete den Lancastererben
Henry VII Tudor womit beide Häuser nun
Regierten in inzüchtiger Harmonie
Deren Sohn Henry VIII. wiederum wurde
Für seinen Frauenverschleiß bekannt
Wie als Gründer der anglikanischen Kirche
Im Zusammenhang mit diesem Wunsch
Aus seiner ersten Ehe entsprang jene
Maria die als blutige in die Geschichte
Englands einging und die kinderlos starb
Um Elizabeth I. endlich Raum zu geben
Am Anfang der Rosenkriege stand der
Für England verlorene 100jährige Krieg
Gegen Frankreich den die später heilige
Johanna von Orleans mitentschied
Der Zweig des Hauses Anjou-Planagenet
Der in England regierte hatte seine großen
Besitzungen in Frankreich verloren damit
Dennoch versteckte sich Henry in der Bretagne
Solange bis seine Truppen stark genug waren
Seinen Thronanspruch nach einigen Schlachten
Erfolgreich wahrzunehmen nachdem er den just
Putschenden Richard III. im Feld tödlich besiegte
Über viele Jahre und Jahrzehnte hatten sich so
Erben des englischen Königs Eduard III. blutig
Bekämpft bis sie sich heirateten und versöhnten
Um damit die Basis der Weltmacht zu schaffen
Versöhnung ist klüger als Kampf und Krieg
Dem immer die Besten zum Opfer fallen
Warum sein Reich friedlich bestellen eher
Eine Zukunft verspricht als blutige Anfeindung
Merkel ist noch unstrittige Kanzlerin was
Zum Teil daran liegt dass sie schlicht
Alternativlos sich machte im Amt wie
An der Unfähigkeit ihrer Konkurrenz
Dennoch drängen sich einige um ihre
Nachfolge und versuchen sogleich sie
Aus dem sicher geglaubten Amt schon
Vor der Zeit zu verdrängen noch
Perfide dabei wie üblich der Bayer
Der naive Populistengesänge von der
Überforderung aufnimmt um sie ins Land
Zu tragen zur verlogenen Bedrängung
Da dieser Zug der fremdenfeindlichen
Pegiden mit ihrem Islamhass gerade
Vorbei fuhr sprang auch der Gabriel
Einst Sozi noch auf ohne eigene Ideen
Alle Träger staatlicher Verantwortung
Noch mehr wo sie auch Juristen sind
Wissen wie wenig die Kanzlerin diese
Angriffe sachlich fürchten müsste
Sie sind inhaltlich wie formal falsch
Es gibt keine Obergrenze sondern
Allein ein Grundrecht im Rahmen der
Gesetzlichen Regelungen unbeschränkt
Fürchten aber muss sie die Wogen des
Populistischen Willens den solche nutzen
Sie aus dem Amt zu spülen aus Rache
Oder mehr noch eigener Gier nach Macht
Was einen Schäuble motiviert ist unklar
Die ständigen Revolten sind kleine Proben
Ob die Stimmung zu seinen Gunsten
Doch noch umschlägt vorm Ende
Wer immer das Amt übernähme könnte
Nicht viel ändern außer wo es gelänge
Seinerseits von Merkels Mut bereits
Jetzt zu profitieren was keiner erwartet
Die Integration braucht Generationen
In denen es immer wieder zu Konflikten
Kommen wird die Kurzsichtige allein für
Ihre Interpretation der Welt nutzen wollen
Wenn alle vier Jahre gewählt wird
Medien gierig um Meldungen konkurrieren
Politiker sofortige Lösungen präsentieren
Haben langfristige Projekte schlechte Karten
Es gibt außer wir schaffen das nichts
Zur Flüchtlingsfrage mehr zu sagen
Wo Probleme auftauchen sind sie
Zu lösen statt über sie zu lamentieren
Das Erbe der Kanzlerin wird nicht mehr
In dieser Generation anfallen eher dauert
Es noch deren drei bis vier in denen wir
Über erwartbare Probleme klagen werden
Manche denken kurzsichtig und schauen
Drum nur ans Ende der nächsten Periode
Ihnen machen die Populisten ohne legale
Antworten noch immer lächerliche Angst
Schade dass wir glauben müssen das
Deutsche Volk sei auch 200 Jahre nach
Kant noch zu blöd moralische Ideen wie
Langfristige Strategien zu reflektieren
Es gibt keine Alternative zur Integration
Wer sie ablehnt schafft andere Probleme
Die Zuwanderung ablehnen müssen Wege
Zur Rettung der Sozialkassen aufzeigen
Um jeden Herrscher schleichen soviele
Königsmörder wie Speichellecker die
Auch manchmal zugleich beide Rollen
Abwechselnd spielen je nach Vorteil
Wer in Deutschland bald Rosenkriege
Zwischen unfähigen Nachfolgern wie
Charismabefreiten Konkurrenten haben
Will wird Merkel weiter stürzen wollen
Wer dagegen die Probleme lösen
So effektiv wie möglich arbeiten will
Wird sich in dieser Situation fragen
Lassen müssen was außer ihr ginge
Niemand darf in der Demokratie je
Unersetzbar sein doch sollten wir
Wo wir eine Herrschaft haben diese
Nicht für nichts alternativlos gefährden
Ein ehemals scharfer Merkelgegner
Plädiert hier für einen Vernunftfrieden
Der Zeit gibt um effektiv zu handeln
Statt kurzsichtig Unsinn zu machen
Wie schon ach so oft wiederholt
Es geht nicht mehr um das Ob bei
Der Flüchtlingsfrage sondern einzig
Das Wie ist noch fraglich für morgen
Unser Mut und unsere Entschlossenheit
Dabei werden das Land und die Zukunft
Europas mitgestalten erst wenn wir wagen
Konstruktiv zu arbeiten werden wir wirken
jens tuengerthal 18.1.16
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