Freitag, 15. Januar 2016

Kulturgeschichten 0102

Friedenserpressung

Kann Frieden jemals erpresst werden
Oder ist ein solcher Frieden nie einer
Weil er den Hass nur weiter trägt bis
Das Opfer der Erpressung sich rächt

Frieden soll dem Krieg folgen der auf
Sieg oder Niederlage aus ist in dem
Wir kämpfen um unsere Vorstellungen
Vom Frieden durchsetzen zu können

Krieg ist der Versuch seine Ideen mit
Gewalt durchzusetzen er ist kalt wo
Die Drohung uns genügt wird heiß
Wenn wir aufeinander einschlagen

Die Sieger diktieren den Frieden wie
Seine Bedingungen darum haben sie
Gekämpft wie stabil dieser ist bemisst
Sich nach deren Großzügigkeit immer

Das Deutsche Reich diktierte Frankreich
Nach 1870/71 einen Frieden zu Versailles
Der für Frankreich schändlich war für den
Sie 1914-18 Rache suchten in Versailles

Die späteren Verträge von dort wiederum
In Verbindung mit der Dolchstoßlegende
Der im Feld ungeschlagenen Armee die
Diese erfand brachte Hitler an die Macht

Nach der totalen Niederlage Deutschlands
1945 diktierten die USA mit den Alliierten
Die Friedensbedingungen zeigten sich aber
Mit dem Marshallplan zugleich großzügig

Der Frieden wurde zur Basis der EU die
Für nun über 70 Jahre Frieden miteinander
Zumindest bis jetzt hielt was nach der zuvor
Erbfeindschaft ein messbarer Fortschritt war

Es mag über die NATO gemeckert werden
Wie über die Brüsseler Bürokratie auch
Doch als Friedensgaranten wirkten sie
In Europa bis 1989 abschreckend gut

Dahingestellt ob wir besser mit oder gegen
Russland künftig Politik machen zeigt sich
Dass ein diktierter Frieden nie taugt wenn
Nicht alle auch davon profitieren werden

Ein Frieden braucht Partner die füreinander
Einstehen am besten weil sie voneinander
Auch abhängen im Frieden wie seiner
Verteidigung in der weiteren Zukunft

Ein erzwungener Frieden ist meist das
Papier nicht wert auf dem er geschlossen
Führt den Hass nur weiter und baut keine
Brücken in eine gemeinsame Zukunft

Der am 14. Januar 1526 geschlossene
Frieden von Madrid war ein erzwungener
Kaiser Karl V. nötigte König Franz I. von
Frankreich nach seiner Gefangennahme

Der König wurde vom Kaiser gezwungen
Mailand Flandern Artois und Burgund
An den Kaiser abzutreten während dieser
Dafür auf die Provence verzichtete

Im Austausch gegen den gefangenen König
Sollten zwei seiner Söhne übergeben werden
Er verpflichtete sich Eleonore von Österreich
Zu heiraten als ein Bündnispartner quasi

Kaum zurückgekehrt widerrief der König
Den eben geschlossenen Frieden wieder
Zu dem er gezwungen worden sei was er
Mit einem vorigen Protestschreiben belegte

Franz gründete nun mit Mailand Venedig
Florenz und dem Kirchenstaat als Partnern
Die Liga von Cognac und schon im Mai
Flammten die italienischen Kriege wieder auf

Ihren traurigen Höhepunkt fanden diese Kriege
Im Sacco di Roma 1527 bei dem die Stadt von
Deutschen Landsknechten geplündert wurde
Die von Karl nicht mehr bezahlt werden konnten

Karl war durch diesen erzwungenen Frieden
Auch dem Papst zu mächtig geworden warum
Dieser sich nun mit Franz verbündete also nur
Taktisch die Seiten wechselte wie so oft

Die persönliche ritterliche Forderung Karls V.
Gegen Franz I. wurde sodann zu einem der
Großen Schlachtfelder der Publizistik der Zeit
Die dem Zweikampf noch nicht abgeneigt war

Diese Zeiten liegen weit hinter uns heute
Wo Herrscher höchstens noch die Rechner
In ihren Machtzentren bedienen Angriffe direkt
Zu befehlen ansonsten nur passiv agieren

Ob es von Vorteil wäre ließen wir die Herrscher
Noch wie Ritter einst bei Turnieren aufeinander
Einschlagen scheint fraglich vor allem ob es
Zur Stärkung demokratischer Ideen führte

Es stürben dafür zwar mit Sicherheit weniger
Unbeteiligte in Kriegen was Vorteil genug wohl
Wäre es zu erwägen doch ist die Diplomatie
Glücklicherweise weiter als vor 500 Jahren

Fragt sich nur was wir an Perspektiven
Für eine gerechte Lösung für die aktuellen
Kriegerischen Konflikte haben und was
Überhaupt eine gerechte Lösung wäre

Was die Türkei derzeit mit den Kurden
Im Süden ihres Landes treibt vorgeblich
Nur zur Bekämpfung der PKK Terroristen
Hat wenig Perspektive auf Frieden je

Der seit Ewigkeiten währende Krieg gegen
Die Kurden wird kein Ende finden bis diese
Einen eigenen Staat haben und jeder weitere
Angriff verringert die Chance auf Frieden

Gegen den IS der dort der Regionalmacht
Türkei näher steht als es die Kurden tun
Wird der Krieg nur soviel wie nötig geführt
Tatsächlich finanziert die Türkei den IS

Der Vernichtungskrieg den der Westen
Gegen die islamistischen Fundamentalisten
Zwischen Syrien und dem Irak dort führt
Hat nur Partner die wir nicht wollen

Die einzig erfolgreichen Kämpfer gegen
Den IS am Boden sind bisher die Kurden
Was der Türkei überhaupt nicht passt
Weil es sie zur Regionalmacht machte

Solange es keine Option auf Frieden gibt
Von der alle Seiten profitieren können
Die sich in einem Ziel einig sind ist eine
Friedensordnung in der Region noch fern

Ankara weiß dass es mit seinem Krieg
Vorgeblich nur gegen die PKK die Kämpfer
Des IS stärkt und ihnen den Rücken freier
Hält als er gegen ungestörte Kurden wäre

Wer Syrien regieren soll ist so unklar wie
Die Rolle Moskaus als Partner Assads der
Auch andere Regimegegner bombardiert
Den IS aber auch erfolgreich bekämpft

Soll der IS vernichtend geschlagen werden
Braucht es eine Friedensperspektive mit der
Alle Beteiligten gut leben können die eine
Perspektive für ein künftiges Miteinander gibt

Eine solche hat noch keiner der von Angst
Vor dem Terror in den Krieg Geführten die
Wissen sie können sich gegen den Terror
Der auch zu ihnen kommt kaum wehren

Unterstützung findet der IS mittlerweile
Weltweit bei radikalen Moslems wie den
Konservativen in islamischen Ländern
Von Afrika bis Asien reicht die Front

Sollte Syrien militärisch befriedet werden
In dem noch chaotischen Bündnis das
Frankreichs Präsident schmiedete wird
Es im Irak weiter gehen wie in Libyen

Der radikale Islam wie seine heimlichen
Unterstützer in den scheinbar gemäßigten
Staaten werden mit jeder Drohne die auch
Zivilisten tötet mehr ohne Friedenshoffnung

Der Krieg gegen den Terror hat in 14 Jahren
Die Welt weiter gespalten die Fronten noch
Verhärtet ohne nach einer Lösung zu suchen
Beide Seiten nur immer weiter radikalisiert

Wie soll ein Krieg gegen Gläubige jemals
Gewonnen werden die beim Gedanken
An das Himmelreich noch frohlocken das
Sie mit oder ohne Jungfrauen erwartet

Es sind diese Konflikte wie ihr immer
Radikalerer Ausbruch auch ein Produkt
Postkolonialer Grenzziehung wie auch
Imperialer Politik bis jetzt der USA

So gesehen sind wir nicht unbeteiligt
Als Waffenlieferanten auch an die Saudis
Eine Kriegspartei im Jemen fördern wir
Direkt die kriegerische Auseinandersetzung

Besser wir lassen sie dort unten in Ruhe
Halten uns aus allen Konflikten raus liefern
Einzig noch Aufklärung und Bücher dazu
Zur Befreiung aus religiösem Wahn

Solange dieser Teil der Welt weiter noch
Im Aberglauben verharrt und sich darauf
Für Gesetze und Politik beruft ist mit denen
Kein Staat zu machen in unserem Sinne

Wenn sie sich dafür den Schädel noch
Weiter einschlagen wollen sollen sie es
Tun was zumindest ihre Anzahl reduziert
Im übrigen hielten wir uns besser raus

Sich um die nach unseren Werten
Weiter zu kümmern die bedroht
Dadurch werden ist unsere Pflicht
Hiesiges Recht einzuhalten ist ihre

Wir haben nichts in religiösen Kriegen
Oder Konflikten eines mittelalterlichen
Aberglaubens verloren wir müssen nur
Weiter die Freiheit verteidigen hier

Freiheit bedeutet auch Gleichheit aller
Unabhängig vom Geschlecht Religion
Sexueller Neigung oder Reichtum was
Künftig verteidigt werden soll von allen

Es braucht keine Pegida oder den AfD
Freiheit und Gleichheit zu verteidigen
Dafür genügt das Grundgesetz wie der
Bestehende Rechtsstaat vollkommen

Das einzige was wir in die islamische Welt
Künftig noch exportieren dürfen sind diese
Werte von Freiheit und Gleichheit um auch
Die Menschen dort damit zu infizieren

Alle Menschen sind gleich und das nicht
Geschaffen sondern von Eltern gezeugt
Im Geschlechtsakt von denen keiner mehr
Wert ist oder diskriminiert werden darf

Wer einen Aberglauben pflegen will soll
Das ungestört tun dürfen aber genauso
Muss gelten dass jeder frei sein muss
Keinen Glauben zu haben immer

Wer Krieg führt braucht eine Perspektive
Für einen Frieden danach ansonsten
Ist es nur unnütze Vernichtung von Leben
Die wir uns besser sparen sollten künftig

Von Karl V. und Franz I. wie dem kurzen
Frieden von Mailand lässt sich lernen dass
Erpresster Frieden ohne Freiheit nicht mal
Solange hält wie er verhandelt wurde

Das Einzige was wir dort tun können ist
Den Menschen den Gedanken der Freiheit
Schenken und die Chance zu erkennen
Dass ihr Aberglaube nur eine Sicht ist

Europas einzig taugliches Exportgut das
Den Frieden auch in der islamischen Welt
Langfristig bringen kann heißt Laizismus
Nur die Trennung hat noch Perspektive

Wer das Abendland retten will sollte
Seine Werte verteidigen die da sind
Freiheit Gleichheit und Brüderlichkeit
Diese sind unveräußerlich unser Kern

Darum helfen wir in der Not weiterhin
Verteidigen die Freiheit eines jeden wo
Wir um Hilfe gebeten werden und halten
Uns aus religiösen Konflikten heraus

Frieden wird es erst geben wenn die
Muslime die Freiheit lieben lernen und
Endlich ihren toten Propheten beerdigen
Um als offene Gesellschaften zu leben
jens tuengerthal 14.1.16
 



 

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