Donnerstag, 26. November 2015

Kulturgeschichten 053

Übermachtdünkel

Hochmut kommt vor dem Fall heißt es
In naseweisen Weisheiten die doch oft
Einen wichtigen Kern Wahrheit enthalten
Sieger zur Vorsicht gemahnen lieber

Wir befinden uns mehr oder weniger
Im schon von Frankreich erklärten Krieg
Gegen den IS der den Verbündeten
Klar unterlegen ist rein numerisch

Es wird ein lästiger Kampf mit Verlusten
Wie wir gerade schmerzhaft in Paris spürten
Aber der Sieger scheint festzustehen
Amerika Russland und Europa gegen den IS

Närrisch nur wäre wer meinte diese sein
In klassischen Schlachten im Feld noch
Zu schlagen und ihr Land könne einfach
Erobert werden um Frieden zu haben

Der IS oder Daesch wie sie abwertend auch
Genannt werden will diesen Krieg und tut
Alles ihn zu provozieren mit hinterhältigen
Angriffen auf unbeteiligte Zivilisten längst

Es werden Flugzeuge gesprengt und wie
In Paris Menschen hingerichtet die doch
Völlig unbeteiligt im Kampf uns scheinen
Soll doch die Schlacht in Syrien stattfinden

Uneins noch sind sie ob dabei zugleich
Noch Assad gestürzt werden soll der als
Übler Diktator gilt und Kern des Problems
Was leugnet womit es eigentlich anfing

IS nutzte nur den Bürgerkrieg in Syrien
Wurde aber im Irak geboren den die USA
Durch unnötige Kriege verwüsteten bis
Heute nicht befrieden konnten

Entstanden aus der Konfrontation im Irak
Zwischen Schiiten und Sunniten die wohl
So alt ist wie beide muslimischen Splitter
Selbst im überzeugten Wahrheitsbesitz

Gewachsen auch aus den Resten der
Immer noch Al Quaida die auch enthauptet
Weiterwest als sei sie im kleinsten Teil
Noch als Ganzes lebendiger als viele

Wir wissen lange schon um die Konstruktion
Dieser Terrorzellen die nun auch Staat sind
Den wir noch am ehesten schlagen können
Wenn wir zu diesem Opfer bereit sind

Unklar nur bleibt was es bringen würde
Wofür wir in diese lokalen Kämpfe dort
Eingriffen ohne klares Ziel mit wenig Plan
Mit Bodentruppen die Konfrontation riskieren

Dann werden sie weiter den Krieg in unsere
Länder tragen wie wir unseren in ihre seit 
14 Jahren bereits Millionen Tote später
Werden wir merken dieser Krieg endet nie

Sicher ist es auch nicht ob eine überlegene
Technisch hochgerüstete Armee gewinnt
Gerade wenn sie sich ihrer Überlegenheit
So sicher ist und ohne Verluste siegen will

Dieser Krieg hat kein Schlachtfeld mehr
Nicht einmal ein klares Ziel im Feld
Er wird an allen Orten gekämpft werden
Je mehr wir bomben desto stärker bei uns

Diese mittelalterliche Gruppe hat keine
Berechtigung ein Staat zu sein oder dazu
In ihrer Frauenverachtung von uns jemals
Anerkannt zu werden fraglich nur was dann

Warum wir Saudi Arabien mit dem gleichen
Rückständigen Recht als Partner hochrüsten
IS aber in die Steinzeit dafür lieber bomben
Als träfen Bomben je nur Militärs noch

Vom Mittelalter könnten wir aber umgekehrt
Lernen um nicht mit unserer Hochnäsigkeit
In eine Katastrophe zu laufen deren Ende
Katastrophaler werden könnte als wir ahnen

Am 25. November 1177 kam es zur Schlacht
Von Montgissard zwischen dem Königreich
Jerusalem und Sultan Saladin bei dem die
Unterlegenen Kreuzritter überraschend siegten

Saladin hatte seine Invasion Jerusalems von
Ägypten aus unternommen gegen den dort
König Balduin IV. von Jerusalem der auch
Der Aussätzige seiner Lepra wegen hieß

Dieser war Saladin mit all seinen Truppen
Gen Askalon entgegen gekommen wo er
Wo er den Heerbann ausrief damit ihm alle
Wehrfähigen Männer in die Schlacht folgten

Baldouin sah also in welch verzweifelter
Situation er sich wohl befand durch seine
Krankheit noch zusätzlich behindert konnte
Er doch nicht selbst in die Schlacht ziehen

Neben zahlreichen Rittern der Umgebung
Waren auch die der Templer des Lazarus
Wie des Johanniter Ordens bereit für die
Schlacht gegen den großen Saladin

Baldouin stellte sein Heer zur Schlacht auf
Als Saladin gen Askalon marschiert kam
Zog es jedoch angesichts der Größe des
Heeres Saladins wieder zurück in die Burg

Saladin würdigte die Kreuzritter nicht weiter
Sah von einer Belagerung ab und zog mit
Seinen Truppen Richtung Jerusalem
Wandte also Baldouin den Rücken zu

Saladin sah das die Kreuzfahrer nur höchstens
1/10 seiner Truppe zur Verfügung hatte ging
Darum davon aus nicht verfolgt zu werden
Auf dem Weg nach Jerusalem nun

An ausgebildeten Soldaten hatte Baldouin nur
Rund 375 Mann zur Verfügung sowie etwa noch
Das dreifache an Zwangsverpflichteten gegen
Eine Truppe von etwa 26.000 trainierten Soldaten

Saladins Heer fächerte sich weit auf um
Das Umland von Jerusalem bis Ramla
Noch zu plündern ohne Gefahr während
Sie den Angriff auf Jerusalem planten

Die Bevölkerung von Jerusalem suchte
Zuflucht in der Zitadelle des Davidsturms
Während aus dem leichtfertig unbewachten
Askalon Baldouin aufbrach zur Verfolgung

Bei Gaza vereinigte sich sein Heer noch
Mit dem der Templer die in ihrer Festung
Dort noch ausgeharrt hatten um zum 
Überraschungsangriff loszuziehen

Saladin durchquerte mit seinem Heer gerade
Einen kleinen Fluss als sie von den Christen
Überraschend angegriffen wurden während
Viele noch im Umland plünderten

Obwohl zahlenmäßig völlig unterlegen griffen
Die Kreuzritter an wobei die Lebenden Toten
Wie die höchstens 50 Ritter des Lazarus Ordens
Hießen eine entscheidende Rolle wohl spielten

Saladins Neffe wurde getötet er selbst gefährdet
Die Truppen durch die Überraschung in die Flucht
Geschlagen die christlichen Gefangenen im dort
Heerbann besiegten die Wächter und befreiten sich

Saladin konnte die Truope in der hereinbrechenden
Dunkelheit nicht beisammenhalten und so fiel es
Baldouin und den Kreuzfahrern leicht diese nun
Vereinzelten Truppen niederzumetzeln

Der am nächsten Tag einsetzende starke Regen
Hinderte Saladin zusätzlich an einer Sammlung
Seiner Truppen als er dann noch erfuhr dass
Beduinen sein Basislager plünderten floh er

Mit nur 1/10 seiner Armee erreichte Saladin Kairo
Es waren 20.000 gefallen bei dieser Niederlage
Bei den Christen fielen 1100 und 750 Verletzte
Die im Hospital der Johanniter gepflegt wurden

Überzeugt davon dass sie Gott ihren Sieg
Hier zu verdanken hatten kursierten bald
Gerüchte der Heilige Georg habe an ihrer
Seite gegen die Mauren im Feld gekämpft

Von den 26.000 Mann Saladins fielen
MIndestens 20.000 von den 3000 Christen
Dagegen 1100 durch Nutzung der Lage
Wie den unerwarteten Angriff und das Wetter

Stellen wir uns eine solche Schlacht gegen
Die Terroristen des IS vor müssen wir wohl
Damit rechnen dass sie uns unter Einsatz
Ihres Lebens dort bekämpfen wo es weh tut

Sie sind auf der ganzen Welt verteilt längst
Schlagen dort zu wo wir wehrlos sind wenn
Wir nicht unsere ganze Gesellschaft zum
Krieg rüsten wollen ohne jede Sicherheit

Wir mögen militärisch überlegen sie dort
In Syrien schlagen und vernichten können
Nur wie wollen wir das wenn sie weiter
Uns in kleinen Zellen bei uns bekriegen

Als Demokratien und Rechtsstaaten sind wir
Diesem Terror immer ausgeliefert können uns
Nur mäßig schützen und züchten mit jeder
Bombe gegen sie weiteren Nachwuchs 

Einzig Aufklärung und Verhandlungen können
Den Frieden mit Wohlstand retten wie unsere
Freiheit die wir sonst für sie immer weiter
Aufgeben müssen als unvermeidliche Folge

Wir haben das überlegene Heer können sie
Militärisch leicht vernichten fraglich nur um
Welchen Preis und ob der Krieg je ein Ziel
Überhaupt mit Gewalt erreichen kann

Müssen erst auch Millionen hier sterben
Wie seit 2001 allein Zivilisten dort in der
Muslimischen Welt als Opfer des Krieges
Gegen den Terror bis wir es merken

Der radikale Islam wie der Terror ist
Mit Gewalt nicht zu besiegen sondern
Wird nur noch radikaler sein wir klug
Statt noch mehr zu opfern ohne Erfolg

Der Krieg gegen den Terror kann nur
In den Köpfen gewonnen werden
Wir müssen unsere Werte verteidigen
Nicht sie für einen Krieg verraten

Dies tun wir nur wenn wir die Freiheit
Verteidigen statt sie um eines Krieges
Der Keine Sieger kennt willen weiter
Zu verraten wie wir es seit 9/11 taten
jens tuengerthal 25.11.15
 

 

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