Dienstag, 24. November 2015

Kulturgeschichten 051

Glaubensvertreibung

Während Europa hoch elektrisiert
Die Jagd auf die Mörder von Paris
In Brüssel und andernorts verfolgt
Beginnt die Schlacht im Mittelmeer

Charles de Gaulles als Flugzeugträger
Hat Anker geworfen die Jäger ziehen
Von seinem Rumpf in den Kampf gegen
Den Terror mit neuen Bomben

Es ist kein Krieg gegen den Islam
nur seine radikale Variante wird dort
Bekriegt um der konformen wieder
Ihren Raum zu geben vor Ort

Doch bringen Bomben dort wenig
Der Terror der Attentäter wurzelt
In den Vorstädten Europas selbst
In Paris wie in Brüssel und Berlin

Naiver Bush noch nannte den Kampf
Gegen den Irak wie gegen Al Quaida
Einen Kreuzzug gegen den Terror
Schuf unkultiviert den Kulturkampf

Ein Krieg in dem es nur Verlierer gibt
Sehen wir von den Waffenproduzenten
Die jede Schlacht bilanziell erfreut ab
Weil keiner siegen kann am Ende

Es kann für Zeiten die eine Kultur
Die andere vertreiben und besiegen
Sie vielleicht sogar vernichten vor Ort
Fraglich ob solche Siege ein Gewinn sind

Wo wir vertreiben oder vernichten geht immer
Etwas verloren im brutalen Kampf um die je
Vorherrschaft in der Welt den eine Truppe
Reicher wohl organisierter Islamisten just sucht

Im 15. Jahrhundert waren es die Spanier
Die in Südamerika ganze Völker vernichteten
Christianisierten oder ermordeten wobei die
Ausbreitung des hiesigen Aberglaubens dort
Schon ein kultureller Mord häufig war

Bevor Ferdinand und Isabella einst Koilumbus
Die Fahrt gen Westen finanzierten wo der
Kaufmann aus Genua Indien noch suchte
Vertrieben sie die Muslime noch aus Cordoba

Die Reconquista vertrieb die Mauren über
700 Jahre aus Spanien wo sie von Süden her
Eingefallen waren eine eigene Kultur dort
Errichteten dominiert vom Islam seiner Zeit

Diese Kultur und mir ihr auch die dort jüdische
Wurden verrtieben und vernichtet bis es
Nur noch das katholische Spanien gab das
Später der Enkel Karl V. in Schwarz regierte

Am 23. November 1248 vetrieb Ferdinand III.
Die Mauren aus Sevilla und machte damit
Einen wichtigen Schritt auf dem Weg
Zur Reconquista ganz Spaniens

Reconquista meint die Rückeroberung
Der iberischen Halbinsel durch christliche
Nachkommen des vorher Westgotenreiches
Das von 711-719 von Muslimen erobert wurde

Sie begann im Jahre 718 mit der Rebellion der
Christen in Asturien gegen die muslimische
Herrschaft dort und endete 1492 mit der
Eroberung des Emirats von Cordoba

Damit ging auch die Vertreibung der Juden
Aus Spanien einher die lange Dauer ist auch
Von starken Konflikten innerhalb der Lager
Noch bestimmt die sich selten einig waren

Im Frühjahr 711 war der Berber Tariq ibn Zyiad
In Gibraltar gelandet um nach der Schlacht am
Rio Guadelate bei der die Westgoten geschlagen
Und König Roderich fiel bis 718 Iberien zu erobern

Bald darauf kam es zum ersten Aufstand durch
Den westgotischen Adeligen Pelayo der sich
In Asturien zum König 718 gewählt die Schlacht
Von Covadonga gewann das Asturien begründete

Die Spanier nehmen dies als den Anfang der
Reconquista auch wenn es nur eine Schlacht
Vermutlich war sich die Mauren noch weiter
Gen Norden über die Pyrenäen ausdehnten

Dort stoppte sie 732 Karl Martell in der Schlacht
Bei Tours worauf sie nur noch die Gegenden
Um Narbonne hielten und dies Septimanien
Noch bis 759 besetzt halten konnten

Schon im 8. Jahrhundert konnten die Könige
Von Asturien Galicien von den Mauren
Zurückerobern und die christlichen Königreiche
Erlangten wieder mehr Herrschaft über Iberien

Die Christen betrachteten den Apostel Jakobus
Als ihren Schutzheiligen und so wurde sein Grab
In Santiago de Compostella zum Wallfahrtsort
Der Jakobsweg dahin zur großen Pilgerstraße

Der Beiname von Jakobus Matamorus was der
Maurenschlächter heißt weist noch auf seine
Militärische Funktion hin und kaum einer der
Heute Jakobswegwanderer weiß noch davon

Die neue aktuelle  Bedeutung dieses Namens
Angesichts des Krieges gegen die Islamisten
Zeigt wie sich Dinge wiederholen und wie wenig
Wir dazu gelernt haben noch seitdem

Eine der größen christlichen Niederlagen wie
Ein wichtiges Motiv für die Reconquista war
Die Eroberung und Zerstörung Santiagos
Durch el-Mansur der die Reliqien verschonte

Durch den Streit nach dessen Tod 1002 konnten
Die Chisten von den Wirren um die Nachfolge
Dabei profitierend weiter vordringen und das
Maurische Gebiet im Süden verkleinerte sich

Die Eroberung Toledos 1085 bedrohte die
Herrschaft der Muslime in Al-Andalus schwer
Warum diese die Berberdynastie der Almoraviden
Zur Hilfe riefen die den Dschihad ausriefen

Die christlichen Herrscher Europas nahmen den Kampf
Gegen die Muslime als Heiligen Krieg der Christenheit
Es wurden Ritterorden wie die Templer gegründet
Die Päpste riefen zum Kreuzzug auf die Halbinsel

Die Wende für die Reconquista  brachte die Schlacht
Von Las Navas de Tolosa bei der die Verbündeten aus
Kastilien Aragón Navarra und León Kalif Muhamad an-Nasir
Besiegten mit französichter Hilfe im Jahre 1212

Die letzte Phase der Reconquista ging von 1213 bis 1492
Sie begann mit der Eroberung Sevillas am 23.11.1248
Sowie Cordobas 1236 durch Kastilien und Valencias
Durch Aragon 1238 der Algarve durch Portugal

Ab 1265 blieb nur das Nasriden Emirat von Granada als
Dann kastilischer Vasallenstaat noch muslimisch alle noch
Feldzüge und Interventionen der Meriniden scheiterten
An innermuslimischen Rivalitäten immer wieder

Im 15. Jahrhundert schließlich besaß Kastilien auch die
Militärische Macht das Reich der Nasriden zu erobern
Zogen es jedoch zunächst vor nur Tribut zu erheben
Für das über Granada gehandelte Gold Afrikas

Woran wir sehen es kann von deutlichem Vorteil sein
Auf die schlichte Kraft des Handels zu setzen um
Den richtigen Moment zu ergreifen den schließlich
Ferdinand und Isabella im Januar 1492 fanden

Muhamad XII. kapitulierte da vor den Heeren der
Beiden Katholischen Könige der Großeltern des
Für Europa so wichtigen Karl V. die mit dem
Alhambra Edikt die Vertreibung der Juden anordneten

Bei der Eroberung wurden die maurischen Bewohner
Bestenfalls vertrieben häufig auch niedegemetzelt
Die verbliebenen wurden sodann mit dem Schwert
Zwangschristianisiert bis auch sie 1609 vertrieben wurden

Viele der Konvertiten fielen der Inquisition
Später noch zum Opfer womit Raum für eine
Christliche Neubesiedlung war und auch die
Kastilisierung der ganzen Halbinsel

Die verschiedenen Richtungen in welche die
Chistlichen Reiche dabei vorstießen spiegeln
Sich noch heute in der Sprache Spaniens wieder
Portugiesisch Kastilisch Katalanisch

Wir leben heute in einer anderen Welt in der
Die Macht des Aberglauben mehr eine nur
Private Rolle noch spielt auch wenn sich die
Weitgehend ungebildeten Pegiden darauf berufen

Darin gleichen sie wie oft in der Uneinsichtigkeit
Ihren Glaubensvettern unter den Islamisten
Deren Radikalisierung jede vermünftige Mehrheit
Weiter abstößt und spaltet statt zu lösen

Das Kalifat des IS wie immer wir ihn nennen
Droht zwar mit der Eroberung der ganzen Welt
Stellt eine punktuelle Gefahr dar auch bei uns
Wäre jedoch chancenlos versuchten sie es

Die militärische Überlegenheit Europas mit
Den USA und Russland ist so groß dass an
Eine Eroberung Europas nicht zu denken ist
Aber quälen können sie uns unendlich

Besiegen können wir eine Terrororganisation
Die sich über die ganze Welt verteilt höchstens
Mit sehr hohem Aufwand und großen Verlusten
Punktuell aber damit den Zulauf nur stärken

Die Wut der Armen und Unterdrückten die weiter
Teils ungebildet ohne Perspektive sich dem dort
Radikalen Aberglauben anschließen können wir
Nur mit Hoffnung und Aufklärung besiegen

Machen wir uns daran Hoffnung zu verbreiten
Frieden zu suchen um Geschäfte zu machen
Reichtum und Handel korrumpieren und bringen
Ganz nebenbei Bildung und Aufklärung

Feinde die du nicht wirklich besiegen kannst
Weil sie auch unter uns längst leben als Bürger
Mache dir zu Partnern es sei denn du willst
Sie wie einst die Spanier alle ausrotten

Wer sich nicht in den Krieg der Kulturen nun
Stürzen will der keine Sieger mehr kennt
Nur zu gegenseitiger Vernichtung führt
Sollte die Feinde zu Partnern machen

Es geht nicht darum ob dies gerecht ist
Auch nicht ob damit der Terrorismus
Zu einem legitimen Handeln wird sondern
Einzig darum gut und in Frieden zu leben

Wer den Krieg gegen den Terror weiter
Fortsetzt zwingt die offene Gesellschaft
Dazu sich zu verschließen und verrät
Sie damit bis zur völligen Zerstörung

Längst haben unsere Geheimdienste
Viel zu viel Macht für eine gesunde
Demokratie werden die Bürgerrechte
Zur Sicherheit mal eben verspielt

Wir ziehen in einen Krieg ohne Ziel
Die immer wieder neu gegründeten
Zellen radikaler Islamisten sind nicht
Aus der Luft noch am Boden besiegbar

Wer gegen Aberglauben und Fanatismus
Siegen will muss vernünftig agieren
Aufklärung und also Befreiung des Denkens
Sind der einzige Weg zu einer Lösung

Wir können die Täter so sie Bürger sind
Für ihre Taten zur Verantwortung ziehen
Im Krieg gegen den Terror gilt kein Recht
Sondern der Wille zur Vernichtung

Unter der Herrschaft des Rechts können wir
Seine Durchsetzung gerichtlich verfolgen
Wo die Waffen herrschen geht es nur noch
Ums nackte überleben und töten wollen

Halten wir inne und besinnen wir uns
Was wollen wir in der Levante erreichen
Welches Kriegsziel haben wir konkret
Ohne verbietet sich jedes Risiko

Die Vernichtung des IS der auch eine
Tochter der Kriege der USA ist wie
Al Quaida eine der UDSSR noch war
Erreicht nichts als eine Verschiebung

Der Krieg und seine Folgen radikalisieren
Eröffnet noch mehr Chancen für Jünger
Des Terrors denn es gibt keine reinigenden
Gewitter  im potenzierten Hass mehr

Wer Frieden will um das Leben der Bürger
Vor weiteren Gefahren zu schützen muss
Den besten Kompromiss nun suchen statt
Für Prinzipien alle Werte zu verraten

Es ist kein Gewinn unter Inkaufnahme einer
Weiteren Radikalisierung teilweise zu siegen
Da es die Gefahren nur erhöht und damit auch
Zur Sicherheit die Freiheit verloren geht

Was wir verteidigen wollen geben wir auf
Womit die Terroristen schon gewonnen haben
Wir verlieren die Freiheit und gewinnen keine
Sicherheit für Prinzipien die wir dabei verraten

Der Krieg gegen den Terror ist ein immer
Schlechtes Geschäft besser wir beenden es
Damit endlich die Freiheit siegt die Aufklärung
Als einzig taugliches Mittel siegen kann

Befreiung aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Ist der Schlüssel zu Frieden und Glück doch
Dies erreichen keine Bomben sondern Bildung
Es braucht mehr Bücher und weniger Drohnen
jens tuengerthal 23.11.15





4 Kommentare:

  1. ein Einwand:
    bzw eine Ergänzung
    bez. des Jakobswegs.
    Es war Franco
    der den heutigen Kult
    um die Wallfahrt nach Santiago die Compostella begründete;
    ein Geschenk an die katholische Kirche und seine Heimat Galicia

    Jakobus Matamorus war ein Krieger,
    er zog durch Frankreich und rekrutierte auf die
    brutalste Weise junge Männer für seine
    Befreiungskriege...

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    1. Stimmt nur teilweise, es war schon in vorchristlicher Zeit ein Weg auf einer der Sternenstraßen, er führt durch ganz Europa und ist seit dem Mittelalter ständig belebt. Franco versuchte nur, wie so viele, es zu nutzen, aber diese Geschichte ist älter als das Christentum und hat auch Franco ohne Folgen überlebt.

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    2. Gibt es dazu einen Link - Wir reden über den Jakobsweg, oder? Was soll da vorchristlich gewesen sein? .... Der Mythos des Jakobswegs, den WIR heute pflegen ist ein Produkt Francos -

      Das was ich spannend finde ist, das es sich bei der Figur um einen Krieger handelt, der Soldaten rekrutiert für den Feldzug gegen die Mauren ...

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  2. Es gibt zahlreiche kulturhistorische Quellen dazu, wer sucht der findet, es sind alte Sternstraßen, die dorthin führen und die sind schon vor Christus bekannt gewesen. Das Christentum hat sich ja überall auf alte Feste draufgesetzt und war darum so erfolgreich.

    Franco hat es nur missbraucht wie heute die Rassisten wieder die Reconquista als Schlagwort nutzen.

    Franco ist nur eine kleine Figur in der Geschichte, die völlig überschätzt wird.

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