Dienstag, 10. November 2015

Kulturgeschichten 038

Intrigentod

Durch alle Zeiten ergriffen Intrigen
Besitz von der Macht oder griffen
Ihrer Art gemäß intrigant nach ihr
Ohne etwas zu bewirken als Tod

Es stirbt die Freiheit unter Intrigen
Es wird der Geist der Dummheit
Geopfert für ein Wähnen um Macht
Die nur bleibt wo ohne Intrigen

Durch alle Zeiten glauben noch
Kleine Geister es würden die
Verschwörungen die Welt regieren
Als ginge es am Ende um solche

In Krisenzeiten und denen des Umbruchs
Häufen sich die Gerüchte der Phantasten
Aus nur ihnen zugänglichem Weisheiten
Die nichts als ängstliche Märchen sind

Die Welt interessierte sich noch nie
Für Intrigen oder Verschwörungen die
Nur von eigentlichen Aufgaben ablenken
Heute wie früher intrigantes Tun tarnen

Den dabei engagierten Intriganten mehr
Schadeten als nutzten viele große Pläne
An Kleinigkeiten scheitern ließ die mehr
Mit Aberglauben als Vernunft zu tun hatten

Schäuble der schon immer lieber Kanzler
Als nur Minister unter Merkel wäre ist
Ein erfahrener Kenner der Macht wie
Der gefährlichen Spiele um ihren Erhalt

Er diente manchen Herren und nun einer
Dame der er sich nicht scheute den Dolch
In den Rücken zu stoßen wo es paßte
Wie seine jüngste Einlassungen zeigen

Wandte sich vom Lehnsherren Kohl ab
Als dieser fiel und ihm gefährlich wurde
Wo er Merkels Macht wackeln sieht
Zumindest in der Partei raunt er laut

Es geht den Finanzminister nichts an
Wie der Innenminister fälschlich meint
Mit den Familien der Flüchtlinge
Aus Syrien umgehen zu dürfen

Unklar bleibt warum sich de Maizière
Ohne Absprache mit dem Kanzleramt
Meint öffentlich äußern zu müssen
Wo Merkel die Aufgabe übernahm

Sie könnten sich alle noch wieder
In Reih und Ordnung stellen bevor
Es mehr ist als ein Disput in der Partei
Aber sie stehen bereit zum Umbruch

Der Palastrevolte oder doch zumindest
Einem Aufstand gegen die Kanzlerin
Wenn sie weiter eigenwillig menschlich
Vom Kurs der CDU so weit abweicht

Ohne hier darüber zu debattieren wofür
Das C in der CDU noch steht und warum
Die CSU einst die Partei der Vertriebenen
Sein wollte sich heute davor eher ekelt

Die Solidaritätserklärung unter Kollegen
Für einen so gut wie gestürzten Minister
Dem überfordert schon die zentrale Aufgabe
Genommen wurde ist ein deutliches Signal

Parteipolitik ist auf dieser Ebene selten
Je solidarisch außer ein Bündnis macht
Dem einzelnen den Griff nach der Macht
Überhaupt erst möglich in Zukunft

Merkel ist beliebter denn je bis auf den
Nur Promilleanteil brauner Sauce wie die
Hassenden Neider in ihrer Partei der es
Stets nur um die künftige Mehrheit ging

Statt zu überlegen wie weit die CDU
Mit Merkel nun in das linke Lager auch
Hineingreifen könnte wird die Furcht
Vor den Rechtsradikalen beschworen

Eine angesichts der realen Aufgabe
Unglaubliche Dummheit die Ressourcen
Verschwendet und sich lieber dort
Konkurrenz sucht wo ohne Chance

Spannend wird nun wie Merkel reagiert
Die noch ihren Hofstaat agieren lässt
Bis sich jeder selbst erledigt hat oder
Erdrückt wird in ihrer Umarmung

Ein Seehofer lässt sich immer wieder
Nach ohnehin lächerlichen Ultimaten
Mit irgendwie Kompromissen noch
Gerade den Kopf retten ist nur laut

Ist der bayerische Schreihals noch
Gefährlich mit seinen Drohungen
Oder nimmt ihn keiner mehr ernst
Spielt er den Strauß nur nicht so gut

An Bayern wird nichts scheitern
Der Löwe brüllt aber er beißt nicht
Gehorcht lieber wenn wieder selbst
Blamiert dankbar für alle Liebe

Der Südbadener Schäuble dagegen
Ist bissig und hofft länger schon
Erster zu sein anstatt als wer nur
An Merkel dachte vor 1989 lange

Er ist der dienstälteste Abgeordnete
Dieses Bundestages wann wenn nicht
Jetzt hätte er die Chance noch einmal
Mehr als die nörgelnde Nr.2 zu sein

Die Frau aus dem Osten kann nur einer
Aus dem Ländle ablösen der selbst
Als Opfer im Rollstuhl sitzt länger schon
Rein quotenmäßig betrachtet wertvoll

Er sehnt sich nach dem Aufwind
Wie Vertrauen und Liebe die ihm
In der Griechenlandkrise im Land
Entgegenbebracht wurde erstmals

Was er als zuverlässiger wie zugleich
Ehrlich sparsamer Verhandler zeigte
Machten ihn beliebter als die Kanzlerin
Zumindest bis der Sommer kam

Zwei Minister an der Seite die sich
Wiederholt als unzuverlässig zeigten
Ließen jeden Regierungschef wohl
Sonst sehr unruhig werden

Mehr noch wo diese sichtbar nach der
Macht greifen die sie bezweifeln als
Ergebnis ihrer öffentlichen Überlegungen
Sollte entschieden gehandelt werden

Zum einen die eigene Macht zu zeigen
Zum anderen der guten Ordnung wegen
Schäuble und de Maizière gehören nun
Beseitigt oder zum Schweigen gebracht

So sagen die alten Gesetze der Macht
Merkel handelte schon häufiger anders
Als es von ihr erwartet wurde und ließ
Neider sich selbst beseitigen in ihren Fallen

Die Kanzlerin zückte bsher nie das Schwert
Enthauptete untragbare Minister sondern
Sprach ihnen im Gegenteil zum Abschuß
Noch einmal ihr vollstes Vertrauen aus

Ist dies eine typisch weibliche Politik
Oder die Gelassenheit der Physikerin
Die besser die Bahnen aller in ihrem
Sonnensystem noch berechnen kann

Eine Geschichte der Intrigen zu schreiben
Wäre und bliebe stets anrüchig noch
Überstiege diese Verse bei weitem
Doch an einzelne erinnern scheint geboten

Am 10. November 1657 ließ Schwedens
Vormalige Königin Christine ihren früheren
Favoriten und Stallmeister Monaldeschi
Wegen Hochverrats in Fontainebleau töten

Diese Affäre in der sich Politik mit Gefühl
Noch mischt und Intrige sowenig erreicht
Wie Verschwörung zuträfe für einen der
Als verschmähter Liebhaber sich rächte

Soweit bisher bekannt scheint dies Feld
Für Kanzlerin Merkel nicht vermint zu sein
Muss sie sich zumindest keine größeren
Sorgen um ihr Privatleben noch machen

Anders bei der konvertierten ehemaligen
Königin von Schweden der Tochter des
Gustav Adolf dem Held der Protestanten
Aus dem 30jährigen Kriege die tötete

Christina war als fünfjährige Halbweise
Geworden als Gustav Adolf 1632 in der
Schlacht bei Lützen fiel und liegen blieb
Strittig wurde nur ihre Erziehung sodann

Mit neun wurde sie auch der Mutter
Weggenommen die als depressiv wie
Verantwortungslos galt und kam zur
Tante aus dem alten Hause Wasa

Dort soll sie eine Liebschaft mit ihrem
Vetter gehabt haben jedoch wurde sie
Auf Wunsch des Vaters wie ein Kronprinz
Ausgebildet und lernte reiten und jagen

Angeblich legte sie wenig Wert auf ihr
Äußeres und verbrachte die Nächte
Eher mit Studien bis sie mit 18 die
Regierungsgewalt übernahm

Christina führte einen prächtigen Hof
Holte Denker wie Descartes an ihren
Nördlichen Hof baute Bibliotheken
Wie Kunstsammlungen dazu mit auf

Im letzten Kriegsjahr 1648 ließ sie
Noch die Sammlung Rudolfs II. aus
Prag mitnehmen ihr Lieblingsprojekt
War die Universität von Upsala

Ihre Abdankung hat eine längere
Vorgeschichte nach ersten Unruhen
Hatte sie es bereits erwogen war
Von Oxentsierna überredet worden

Sie setzte ihre Regentschaft fort
Wenn sie nie wieder nach einer
Heirat gefragt würde statt noch
Zu regieren feierte sie lieber

Als die Kritik an ihrer Verschwendung
Größer wurde reichte sie die Abdankung
Ein und handelte eine gute Apanage aus
Ihre Schulden übernahm der Staat

Am 24.12.1654 konvertierte sie zunächst
Im Geheimen in Brüssel zum Katholizismus
Vollzog dies öffentlich im November 1655
Zu Insbruck mit päpstlichem Gesandten

Warum sie dies tat ist viel spekuliert worden
Zum einen als Protest gegen ihre strenge
Protestantische Erziehung zum anderen
Aus Liebe zur italienischen Kultur wohl

Die Kräfte der Gegenreformation feierten
Den Übertritt der Tochter des Helden der
Protestanten Gustav II. Adolf als Sieg
Den sie triumphierend auskosteten

Nach ihrer Firmung durch den Papst
Nahm sie den Namen Maria Alexandra an
Unterschrieb jedoch weiterhin noch als
Christina Alexandra ihre Korrespondenz

In Rom verhandelte sie mit Spanien
Das Königreich Neapel zu regieren
Jedoch erfolglos während Mazzarin
Mit ihr darüber einig wurde es wollte

Zumindest sofern die Krone nach
Ihrem Tod an Frankreich fiele jedoch
Wurde der Plan von ihrem früheren
Günstling Monaldeschi verraten

Sie ließ den Markgrafen Monaldeschi
Der ihr Oberstallmeister war daraufhin
In Fontainebleau wo sie residierte
Ohne Prozess hinrichten am 10.11.1657

Dafür wurde sie in Rom und Frankreich
Geächtet und musste Fontainebleau
Wieder verlassen ging nach Rom
Wo sie das erste Theater gründete

Christina nahm ihren Glauben nicht
Allzu ernst und ging fast nie beichten
Setzte sich lieber für Toleranz ein
Stellte die Juden unter ihren Schutz

Giovanni Monaldeschi ihr Geliebter
War nach ihrer Abdankung Stallmeister
Bei ihr geworden hatte aber 1656
Eine Liaison mit einer Französin begonnen

Ihr schrieb er Briefe mit Indiskretionen
Über die Königin die diese aus Rache
Nachdem er sie verließ an die Königin
Sandte die ja in Fontainebleau weilte

Nachdem Monaldeschi nicht mehr ihr
Favorit war setzte er gefälschte Briefe
Auch an Oliver Cromwell über ihre Pläne
In Umlauf womit der Skandal begann

Durch den Erhalt der Korrespondenz
Der verlassenen Geliebten wusste sie
Wer die Briefe geschickt hatte und lud
Ihn zum 10.11. nach Fontainebleau

Christina hielt ihm gut inszeniert die Briefe
Vor und erhob ihre Vorwürfe woraufhin
Er zusammenbrach und um Verzeihung bat
Das sie ihm verweigerte als Hochverräter

Bevor sie ging sagte sie noch folgende
Worte zu ihrem ehemaligen Geliebten:

"Sie sind mein Untertan und ein Hochverräter für mich. Marquis, Sie müssen sich vorbereiten zu sterben!"

Das Urteil wurde nachdem zweimalige
Nachfrage nichts an ihrem Entschluss
Mehr änderte schließlich vollstreckt
Damit war der Neapelplan hinfällig

Betrachten wir die Geschichte Christinas
Fragen wir uns wie heute Merkel mit denen
Umgehen sollte die ihr verbal den Dolch
In den Rücken stoßen wollen

Eine Bestrafung derer die ihre Leitung
Wie Richtlinienkompetenz mit der sie
Die Asylfrage ins Kanzleramt zog also
Infragestellen wäre wohl angemessen

Sie könnte die beiden Minister politisch
Töten in dem sie diese entließ die ihre
Planung öffentlich unterminieren doch
Fragt sich ob dies gerade klug wäre

Bisher regierte die Kanzlerin erfolgreich
Eher damit dass sie zweifelhaften
Kandidaten das Vertrauen aussprach
Um sie scheitern zu lassen

Vorliegend wäre diese öffentliche
Vertrauenskundgabe aber auch wohl
Das noch falsche Mittel besser wird sie
Schäuble und de Maeizière allein lassen

Die Verräter werden dann entweder
Wieder auf ihren Kurs Beidrehen sich fügen
Woraufhin kein Handlungsbedarf bestünde
Oder ihr Scheitern eingestehen müssen

Ab dem wievielten Scheitern welche Minister
Nicht mehr tragbar sind entscheidet sie wohl
Jedoch auch hier gilt besser sie gehen allein
Zu ihrem größten Bedauern wenn soweit

Sollte Merkel an der Flüchtlingsfrage
Zu scheitern drohen brächte dies der
Bundesrepublik zu viele Probleme
Als das die Wirtschaft es hinnähme

Alle können wissen wir brauchen Zuwanderung
Müssen alles tun die besten hier zu halten
Um unsere Sozialsysteme zu stabilisieren
Auch wenn sie es noch nicht zugeben

Wer nicht an der Grenze töten will
Wird mit Merkel Lösungen suchen
Da es trotz aller Behauptungen keine
Alternative momentan zu ihr gibt

Sie kann sicher sein die geplante
Beschränkung des Asylrechtes
Kann verfassungsrechtlich nie bestehen
Putschisten müssten das gleiche tun

Statt den Verrat voller Gefühl als
Hochverrat zu rächen wie es auch
Christina tat oder Kohl getran hätte
Kann Merkel in Ruhe abwarten

Aus der Geschichte zu lernen
Kann also Leben reten wie den
Frieden besser bewahren als
Gerade modischer Populismus
jens tuengerthal 10.11.15
 


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen