Bei Torgau
Auch die Grenadiere wollen nicht mehr.
Wie ein Rasender jagt der König daher
Und hebt den Stock und ruft unter Beben:
»Racker, wollt ihr denn ewig leben?
Bedrüger ...«
»Fritze, nichts von Bedrug;
Für fünfzehn Pfennig ist's heute genug.«
Theodor Fontane
Torgaugrauen
Waghalsig ist wohl wer deutlich unterlegen
Den Gegner auf dem Hügel angreift
Von unten herauf stürmt wie von hinten
Zweigeteilt in die Zange nimmt
Dahingestellt ob Krieg je sinnvoll ist
Der siebenjärige gegen die 3 Erzhuren
Nicht überflüssiger war als alle die sich
Ständig verkalkulierten und opferten
Doch war vor dem Tode von Zarin Elisabeth
Noch kein Ende sichtbar drohte ganz Preußen
Mit unterzugehen und dahingestellt ob hier
Mirakel oder Taktik siegten genügte eins kaum
Genügte nicht zu erklären was Friedrich II.
Da längst der Große dazu brachte aus
Aussichtsloser Position für ein Winterquartier
Was er in Sachsen wollte alles zu riskieren
Am 3. November 1760 war diese letzte
Große Schlacht des siebenjährigen Krieges
Der Habsburger Feldmarschall Daun hatte
Sich auf den Süptitzer Höhen verschanzt
Die Reichsarmee die mit dem Kaiser also
Gegen Friedrich stand hielt Sachsen besetzt
Was in Anbetracht damaliger Infratruktur
Für Friedrich der nötige Winterlagerplatz war
Der Ort war von Daun gut gewählt
Jeder Angriff wäre schwer voller
Sicher hoher Verluste solange es
Frontal gegen den Hügel ging
Dies versuchte Friedrich zu umgehen
Indem er seine 58.500 Mann aufteilte
In vier Korps von denen 3 den Berg
Quasi hintenrum umgehen sollten
Das 4. Korps unter Husarengeneral
Zieten dem engen älteren Freund
Des Königs aus vorigen Kriegen
Stürmte den Hügel von vorn
Der 13 Jahre ältere Ziethen ist wohl
Der berühmteste Reitergeneral der
Preußsischen Geschichte prägte
Bis hin zum Zieten aus dem Busch
Der kleine Husarenoffizier entwickelte
Gegen den Spott ein starkes Ego das
Ihm half auch Festungshaft noch gut
Wie ungerührt zu überstehen
Zieten lehnte die Prügelstrafe ab
Glänzte dafür als Zuchtmeiser der
Freiheitsliebenden Husaren durch sehr
Maßvolle Strenge und Kameradschaft
Den besonenen Taktiker Zieten zeichnete
Ein gleichrangiges sowie stets feinfühliges
Von gegenseitigem Respekt getragenes
Verhältnis zum König immer aus
Der Sieg bei Hohenfriedberg war sein
Verdienst der vorher noch nächtlichte
Zietenritt mehrten seinen Ruf als der
Unerschrockener Husarengeneral
Zietens Sturm auf die Süptitzer Höhen
Ist der Sieg bei Torgau zu verdanken
Er baute den zweifelnden König immer
Wieder auf und gehörte zum ensten Kreis
Friedich betraute Zieten in seiner Abwesenheit
Auch mit dem Oberkommando übers Heer
So kehrte er als ausgezeichneter Held
In sein Wustrau zurück und heiratete
Zieten lebte später teils mit der vierzig Jahre
Jüngeren Hedwig von Platen in Wustrau mit
Noch zwei Kindern und in Berlin um von dort
Regelmäßig in Sanssouci zu weilen
Dort gehörte er zur Tafelrunde des Alten Fritz
Der den älteren Freund sogar einmal noch
In seiner Gegenwart zum Sitzen nötigte als
Der König dessen Ershöpfung sah
Auf den Torgauer Höhen griff Zieten zunächst
Zu früh an und hätte so fast eine Katastrophe
Ausgelöst doch griff dann Friedrich von der
Höhe aus an auch ohne vollzählige Korps
Daun und Friedrich wurden in der Schlacht
Verwundet Friedrich sogar 2 Pferde unter
Sich weggeschossen als er nichts mehr von
Zieten hörte gab er die Schlacht verloren
Ein siegesgewisser Daun schickte sogleich
Seinen Adjudanten mit Siegesdepesche an
Kaiserin Maria Theresia doch hatte er sich
Zu früh gefreut wie die Dämmerung zeigte
Zieten eroberte mit seinem Korps gegen 18h
Die Batterie der Österreicher und wendete
Die Kanonen gegen sie auch der Versuch
Der Rückeroberung scheiterte bald
Drei Stunden später war die Schlacht gewonnen
Fast 32.000 Mann kostete diese wohl blutigste
Schlacht des 18. Jahrhunderts das Leben also
25% preußische und 30% österreichische Armee
An den Sieg erinnert der Torgauer Marsch
An Ziethen auch die Ehrung auf dem Obelisk
In Rheinsberg gegenüber dem Schloss
Zigtausend Tote der Kriege bleiben ungenannt
Bis zum Frieden von Hubertusburg im Februar
1763 sollte es noch ein schmerzvoller Weg sein
Bei dem keiner etwas gewann sondern nur
Der status quo ante bellum zurück kam
Kriege lohnen sich auf Dauer nie denn
Kurzfristige Eroberungen bringen zwar
Den beteiligten Feldherren Ruhm allein
Der ist so ungewiss wie das Ende sicher
Wenn genug gestorben sind und das Geld
Alle ist hört der schönste Krieg wieder auf
Dann geht es darum wieder miteinander
In Frieden zu leben als Partner möglichst
Weiser als Washington könnten darum
Die Berliner Reaktionen auf Putin wie
Seine aggressive Eroberung der Krim
Oder den Bürgerkrieg in der Ukraine sein
Ob jeder Krieg unsinnig ist oder es auch
Seltene Ziele gibt die den Kampf lohnen
Sollte die Frage für die Zukunft sein
Bei der es um weniger Schaden geht
Kein Krieg lohnte sich für die Beteiligten
Auf lange Sicht betrachtet wir machen
Nur danach einfach irgendwie weiter
Mit vielen tausend Toten weniger
Verhandlung statt Durchgreifen bleibt
Darum Gebot der Stunde auch gegen
Die rechten Terroristen im eigenen Land
Nur muss dies konsequent geschehen
Verfolgt werden müssen die Brandstifter
Wie Terroristen aber auch ihre geistigen
Hintermänner die bei Pegida wie NPD
Noch marschieren auch im AfD tönen
Wer sinnlose Kriege verhindern will muss
Wehrhaft gegen die sein die den Frieden
Im Land gefährden und so darf es ihnen
Gegenüber null Toleranz für Hass geben
Schlachten können durch kluge Taktik
Noch gewonnen werden und es hat
Lange gedauert bis dies Land bemerkte
Opfer rechter Brandstifter zu sein
Es herrscht ein organisierter Kampf
Rechter Terroristen auf den Straßen
Sie wiegeln Menschen auf und legen
Brände an Häuser Zeit sich zu wehren
Wer den Krieg auf Dauer verhindern
Will muss jetzt entschlossen vorgehen
Gegen alle die Hass verbreiten und
Den Frieden durch Lügen gefährden
Kriege lohnen sich nie wie uns die
Geschichte lehrt aber manchmal
Hilft ein entschlossenes Eingreifen
Schlimmere Schlachten verhindern
jens tuengerthal 3.11.15
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