Montag, 30. November 2015

Kulturgeschichten 058

Wortgold

There is no jewel, be it of never so rich a price, which I set before this jewel, I mean your love. For I do esteem it more than any treasure or riches; for that we know how to prize, but love and thanks I count invaluable. And, though God hath raised me high, yet this I count the glory of my Crown, that I have reigned with your loves.

Es gibt kein Juwel, sei es noch so hoch im Preis, das ich über dieses Juwel stelle: ich meine eure Liebe. Diese achte ich mehr als alle Schätze oder Reichtümer. Diese wissen wir zu bewerten, doch Liebe und Dankbarkeit halte ich für unbezahlbar. Und hat mich Gott auch hoch erhoben, ist das, was ich als Ruhm meiner Krone zähle, dass ich mit eurer Liebe regiert habe.

Die Worte der Königin Elisabeth I. aus
Ihrer Goldenen Rede die sie am 30.11.1601
An ihr zu Whitehall versammeltes Parlament
Richtete wurden ihr krönender Abschied

Die Tochter Heinrich VIII. hatte England in
Das Goldene Zeitalter geführt das gerade
Durch geraubtes spanisches Gold so reich
War in einer Zeit des Umbruchs

Nach dieser Rede vor den 140 Parlamentariern
Die diese zunächst kniend hörten bis ihre Königin
Sie bat doch Platz zu nehmen weil sie noch länger
Zu reden beabsichtige küssten ihr alle die Hand

Eigentlich wollte das Parlament sich bei seiner
Königin beschweren über die ungerechte Verteilung
Der Handelsrechte doch war nach dieser Rede jede
Beschwerde vergessen ein Zeitalter nahm Abschied

Der Name Goldene Rede rührte daher dass
In einem Flugblatt für sie mit den Worten noch
Geworben wurde sie sei es wert in Gold gegossen
Einst zu werden als Denkmal der Elisabeth I.

Es zitierte aus dieser Rede auch der Erzbischof
Von Canterbury zum 50. Thronjubiläum der Königin
Elisabeth II. jüngst erst die seit 1952 auf dem Thron
Tapfer Krisen und Schwankungen ruhig aushielt

Für eine Demokratie eine unvorstellbar lange Zeit
Weil als Regierungschef kaum einer unter 50 je
Gewählt würde ist es allen Inhalten zum Trotz
Auch biologisch kaum erreichbar heute irgend

Elisabeth I. regierte von 1558 bis zu ihrem Tod
Im Jahre 1603 und also 45 Jahre als sogenannte
Jungfräuliche Königin da sie stets unverheiratet
Blieb mancher wohl Liebelei zum Trotz

Elisabeth war als Tochter Heinrichs VIII. wie der
Anne Boleyn die letzte Tudor auf dem Thron
Gab ihr Erbe an ihren Neffen Jakob weiter den
Sohn der von ihr geköpften Maria Stuart

Über Elisabeth und ihre Zeit sind längst große
Bücher geschrieben worden auch über das
Verhältnis zu ihrer leicht terroristischen Kusine
Maria Stuart inzwischen in besserem Licht

Das Elisabethianische Zeitalter war in vieler
Hinsicht die goldene Epoche von England wie
Der Aufstieg des Königreichs zur Weltmacht
In Politik Militär aber auch in der Kultur

Es ist die Zeit von William Shakespeare wie von
Christopher Marlowe oder Ben Johnson oder
Im eher wissenschaftlichen Bacons und auf der
See herrschte der Pirat Sir Francis Drake für sie

Auf ihren Vater Heinrich war zunächst dessen Sohn
Edward VI. gefolgt für dessen Zeugung er zuvor
Zahlreiche Frauen verschliss oder hinrichtete unter
Mehr oder weniger glaubwürdigen Gründen

Dieser schloss sie und ihre große Schwester Maria
Welche wiederum eine Tochter der ersten Frau
Heinrichs und damit die Enkelin von Ferdinand und
Isabella von Spanien war also Kusine Karls V. aus

Doch um uns nicht in englischer Thronfolge hier zu
Verlieren er tat es erfolglos und auf ihn folgte dann
Elisabeths große Schwester Maria die später auch
Die katholische oder bekannter die blutige hieß

Maria als Tochter der spanischen Mutter wollte
England zurück zum Katholizismus zwingen auch
Für ihren Mann Philipp II. von Spanien den Sohn
Von Karl V. ihrem Cousin den sie innig liebte

Aller verzweifelten Liebe und realer Bemühungen
Zum Trotz blieb es bei Scheinschwangerschaften
Worüber sie früh verzweifelt starb und damit
Die Krone an ihre anglikanische Schwester gab

Elisabeth erlebte manche Krisen ihn ihrer Zeit
Unter anderem mit dem Witwer ihrer Schwester
Der sie auch heiraten wollte aber von der klugen
Königin lieber zurückgewiesen wurde

So griff die spanische Armada England an wurde
Aber durch englische Wendigkeit und Glück noch
Vor dem Versuch im Kanal effektiv vernichtet was
Auch das Ende von Philipps Brautwerbung war

Über Elisabeth die rothaarige mutige die es wagte
Offiziell Jungfrau zu bleiben um der Macht wegen
Die sie verheiratet ihrem Mann hätte geben müssen
Gäbe es viel zu erzählen noch doch soll dies genügen

Wichtiger zum Gedenken der Goldenen Rede der
Großen Königin aber ist wie sie die Liebe ihrer
Untertanen die sie trug vorm Parlament gesagt
Über alles sogar Gott noch stellt als Glück

Zu lieben Götter welch ein Glück geliebt zu werden
Ich verdient es nicht schrieb Goethe rund 160 Jahre
Nach dieser denkwürdigen Rede seiner Friederike
In Willkommen und Abschieds schönster Liebeserklärung

Mit Sturm und Drang liebte der Dichter und sagte
Doch das gleiche wie Königin Elisabeth am Ende
Ihrer Regentschaft in einer Rede die das eher
Aufmüpfige Parlament sich küssend verneigen ließ

Es ist zu lieben schon ein Glück das viele in ihrem
Leben nie genießen können in Bedingungslosigkeit
Geliebt zu werden aber ist viel mehr weil völlig
Außer mir nur eine unverdiente Gnade

Schauen wir auf Merkel am Gipfel ihrer Macht
Königin Europas und mächtigste Frau der Welt
Ist sie von Mißgunst umgeben und wird bekämpft
Wollen Neider sie kopflos verdrängen

Es ist deutlich geworden diese Physikerin
Lässt sich weder von Ideologie treiben noch
Von Propaganda abbringen vom Weg der
Logisch der einzig gangbare noch ist

Sie könnte nun eine Goldene Rede halten
Um ihr Haus zu ordnen und die zu halten
Die sie neu beigeisterte mit ihrem klaren
Pragmatismus der sich der Not stellt

Die Helfer im Land sind nun Helfer der
Kanzlerin wie früher einer Königin
Sie bezeugen das Wir schaffen das
Täglich neu in pragmatischer Praxis

Wünschen wir Merkel sie möge anders
Als Elisabeth damals noch mehr als zwei
Jahre haben zu leben aber mehr noch
Wünschen wir ihr Größe zu würdigen

Es ist dies pragmatische Deutschland
Das sagt wir schaffen das irgendwie
Sich dafür lieber Olympia Wahnsinn spart
Zusammenhält pragmatisch weiter macht

Die Kanzlerin könnte nun die Herzen auch
Der Zweifler wieder gewinnen wagte sie
Eine solche Liebeserklärung wie Elisabeth
Gäbe sie ihrem Volk die Liebe zurück

Passt nicht zu der Pragmatikerin die noch
Stets alternativlos handelte und nur tat was
Eben nötig war um weiter zu kommen wird
Nun jeder zunächt sagen liebend ist sie nicht

Sie wird keine Blut Schweiß Tränen Rede
Halten wie einst Churchill aber sie könnte
Wie Elisabeth es tat ihrem Volk zeigen
Dass sie die Spröde mit viel Gefühl regiert

Eine Rede die vom Stolz im Pragmatismus
Umarmend spräche holte dies engagierte
Volk dort ab wo es sich bemüht begeisterte
Für den schlichten Kompromiss dann

Elisabeth war der Kinder Heinrichst erst
Dritte Wahl vom Vater noch ausgeschlossen
Nach Hinrichtung der Mutter und doch sie
Blieb in Erinnerung schuf ein neues Reich

Bei so etwas hilft der Zufall mit dient sich
Der Pragmatismus der Härte im Moment
Auch an wenn nötig doch kann die Linie
Der alternativlosen Werte kostbar werden

Hoffen wir die Kanzlerin findet diese Worte
Um die Zweifler zu überzeugen bevor sie
Auf Scharlatane am Rand hereinfallen noch
Die in Krisen Gefahren lauter werden

Es gibt keine einfachen Antworten auf
Immer komplexe Fragen unseres Seins
Wie das miteinander aber wir können
Uns dankbar um dieses bemühen

Die nun Verhaftung der Flüchtlinge unten
Am Bosporus in der Türkei zeigt wie Geld
Seine Wirkung entfaltet der Strom auch
Steuerbar ist in Kooperation miteinander

Der intensivierte Krieg wird den Strom
Wieder anschwellen lassen womit wir
Mitverantwortlich sind und es gut ist
Zumindest dafür auch zu bezahlen

Wer nicht mehr über die Türkei flieht
Weil die Grenzen dicht sind muss damit
Über das Meer kommen was wir durch
Bomben in Syrien kaum verhindern

Die Aufgaben und Herausforderungen
Die nun vor uns liegen sind riesig
Bewältigen können wir sie nur wenn
Wir gemeinsam nun gehen endlich

Eine gewählte Politikerin wird kaum
Zu ihrem Volk von Liebe sprechen aber
Vielleicht wäre sein Äquivalent hier das
Vertrauen nötig zu bestärken nun

Ja wir schaffen das weil wir es uns
Leisten können es schaffen müssen
Es keine Alternative gibt wenn wir
Nicht unsere Werte der Angst opfern

Es ist nichts kostbarer nun als das
Vertrauen es zu schaffen weil wir
Gemeinsam diese Aufgabe lösen
Deren Alternative der Tod vieler ist

Es mag Merkel eine breite Mehrheit
Im Bundestag haben um sorglos zu
Regieren doch wird sie nichts schaffen
Ohne das Vertrauen es zu schaffen

Ihr Wir schaffen es kann gelingen wenn
Sie das Vertrauen als Schatz würdigt
Der ihr kostbar ist denn mehr trägt
Keine Macht auf Dauer mehr
jens tuengerthal 30.11.15
 





 

Adventsgedanken

Adventsgedanken zur Gotteshypothese

Zur Frage, ob es einen Gott gibt, dieser Vater und Sohn zugleich sein kann und dazu der Vater allen Lebens, dies logisch ist oder unnatürlich und was daraus folgt.

Wenn ich mir einen Gott ausdenken will, der alles kann, ist nichts unmöglich - nur ist dies weder logisch noch notwendig, was er vorgibt, sondern baut aus der einen Hypothese, jener Guru sei ein Sohn Gottes gewesen, wie aus der Interpretation dieser Behauptung ohne Beweis eine Umkehrung, die weder natürlich noch logisch ist. Aber da Glaube bekanntlich aus Sicht der Gläubigen alles kann, ist auch egal, was wirklich ist, solange es welche glauben wollen, wird es für sie so sein, auch wenn unlogisch, wider die Natur und eigentlich absurd, erlaubt ist, was gefällt - hoffentlich verstehen das alle Gläubigen dieser Welt auch umgekehrt und jenseits ihrer absurden Schranken, damit jeder nach seiner Fasson selig werden kann.
jens tuengerthal 29.11.15

Sonntag, 29. November 2015

Kulturgeschichten 057

Revolutionsgeist

Zeiten ändern sich selten plötzlich
Sondern eher evolutionär bricht etwas
Hervor was wir dann an einem Tag
Festmachen als käme es darauf an

Bei der französischen Revoloutionn
War es der Sturm auf die Bastille
Bei der russischen der Aufstand
Der Matrosen gesteuert von Lenin

In Deutschland war es 1918 jener
Usäglich vielfältige 9. November
An dem die Republik ausgerufen
Von gleich zweien zu Berlin

Doch sind alle diese Ereignisse nur
Reduktionen der Erinnerung begann
Der Umruch der 1918 endete schon
1914 mit dem Mord an Franz Ferdinand

Wo befinden wir uns nun gerade während
In der arabischen Welt sich alles verändert
Hier konservative Nationale marschieren
Aus Angst vor Ausländern in Sachsen

Polarisiert zwischen realen und kalten Kriegen
Revolutuionären Umbrüchen wie deren doch
Steuerung durch interessierte Geheimdienste
Bis sich die Revolution selbständig machte

Die arabische Welt nach einem kurzen Frühling
Durch militärisches Eingreifen ins Chaos
Gestürzt statt eine Perspektive auf dem Weg
Mit ihnen zu suchen mit Sorgfalt und achtsam

Millionen Tote riskiert gegen einen Feind der
Militärisch nicht zu besiegen ist weil er keine
Schlachten sucht nur teilweise überhaupt ein
Staat ist ohne diesen frei weiter wüten wird

Ist Daesch oder IS nun die Revolution gegen
Die imperiale Politik des Westens geführt von
Den kolonial agierenden USA auch wenn vom
Wesen her zutiefst reaktionär mittelalterlich

Wir haben mit Waffen und Bomben die Welt
Zur Freiheit verführen wollen und wundern uns
Wenn nun die Gewalt zu uns kommt die wir als
Befreier zu ihnen brachten wo uns keiner will

Es war ein Unsinn wie dieser Krieg gegen
Die Terrorgruppe die längst realer Staat ist
Auch wenn wir nur militärisch nun im offiziell
Nichtkrieg gegen Terroristen kämpfen dort

Wir spielen Polizei mit der Armee und wenden
Militärische Mittel zur Befreiung an statt
Hinzuhören was die Region braucht und will
Ohne eine dafür anerkannte Legitimation

Die stark kritisierten Russen sind bis jetzt
Allein legitimiert dort zu kämpfen als vom
Gewählten Präsidenten zu Hilfe gerufene
Truppe von Unterstützern im Kampf

Unser angemaßter Auftrag das Land vom
Tyrannen zu befreien wie den Terror mit
Nun nötiger Gewalt zu bekämpfen hat keine
Rechtsgrundlage oder Legitimation ist illegal

Dies könnte geheilt werden falls die
Not der Menschen so groß ist dass ohne
Unser Eingreifen der Untergang drohte
Die Gefahr des Wartens das Handeln überwöge

Wir wissen jedoch längst das es der Krieg
Gegen den Terror erst war der diese Region
Ins Chaos stürzte statt Terror zu beseitigen
Ihn viel mehr verbreitete noch dort überall

So gesehen ist der organisierte Aufstand
Gegen die Unheil bringenden Besatzer
Die Folge des Handelns der vorgeblich
Befreier auch wenn es absurd wirkt

Wir sehen dies und beteiligen uns daran
Stürzen damit unsere Heimat in Gefahr
Selbst Kriegsschauplatz zu werden als
Orte des Terrors der nicht Krieg heißt

Trotzdem regt sich im Land noch kein
Lauter Widerstand gegen die Regierung
Die Seite die sich aufregt ist aber nicht
Revolutionär sondern primitiv reaktionär

Nun wollen wir die Besatzer und Partner
Derer die den Nahen Osten durch naive
Politik ins Chaos stützten dort als die
Bewaffneten Engel wieder auftreten

Wir haben über die gerichtet die dort
Regieren dürfen oder nicht egal was
Das Volk irgendwann gewählt hat
Wollen aber Beteiligung aller dafür

Gut an dieser Krise die klare Folge
Der US Kurzsichtigkeit ist dass sie
Eine Chance bietet sich mit Russland
Ohne die Ukraine einigen zu können

So werden aus unserer Welt die Reihen
Fest geschlossen um sich dem Terror
Den wir nicht Staat nennen wollen
Klar entgegenzustellen endlich

Auch die reaktionär revolutionären Pegiden
Stimmen in ihrer Islamangst und zugleich
Russlandliebe dem gerne zu dieser Feind
Muss wie in Kreuzzügen vernichtet werden

Paris machte die Menschen hier betroffen
Es könnte ja jeden treffen warum auch
Zu unserer Sicherheit jede Gewalt wieder
Andernorts erlaubt sein muss jetzt

Dort wird jede Bombe die Wut wie den
Immer noch Fanatismus nur steigern
Wird die Situation weiter eskalieren
Die revolutionäre Stimmung wachsen

Der Wohlstand hier macht jedes nur
Bedürfnis nach Revolution überflüssig
Es geht mehr um Befriedigung unserer
Launen als das Leben und die Freiheit

Klar wäre was der IS vertritt hier unmöglich
Verstieße gegen Grundreche wie Prinzipien
Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit werden
Immer wieder von ihnen missachtet

Nur bei den saudischen Nachbarn stört uns
Gleiches Recht sowenig wie Hinrichtungen
Wir liefern Waffen zur Erhaltung dieses
Unrechtsstaates den wir nebenan bekriegen

Schauen was Revolutionen trieb oder doch
Scheitern ließ könnte uns helfen zu verstehen
Warum Menschen aufstehen gegen etwas
Das wir als Wert zu verteidigen vorgeben

Wieso Menschen den Aufstand wagen
Unfreiheit wählen wo es doch um die
Befreiung von ihren Besatzern nur geht
Wozu sie die Unfreiheit wählen für uns

Am 29. November 1830 begann in Warschau
Orientiert am Beispiel der Julirevolution der
Novemberaufstand gegen die russische
Herrschaft die zum Rückzug dieser führt

Der Novemberaufstand war der erste wie
Zugleich größte der Aufstände in Polen
Nach dem Wiener Kongress der nur die
Unabhängigkeit Polens zum Ziel hatte

Der russische Zar Nikolaus I. wurde als
König von Polen für abgesetzt erklärt
Eine nationale Regierung wurde gebildet
Militärisch lief es zunächst sehr günstig

So zog sich Großfürst Konstantin noch
Vom Aufstand überrascht mit seinen Truppen
Aus Kongresspolen zurück jedoch unterlagen
Die Polen dann russischer Übermacht

Das Scheitern des Aufstandes in Polen lag
Vor allem daran dass dieser nicht zu einer
Nationalen Bewegung wurde die alle mitnahm
Auf dem Weg zur erstrebten nationalen Freiheit

Es gab kaum Verbesserungen für die Masse
Der Bauern die darum nicht hinter dem Aufstand
Standen ihn leer laufen ließ wie Teile von Adel
Aber auch Bürgertum die sich lieber arrangierten

Zar Nikolaus hatte nach seiner Krönung 1825
Versprochen die Verfassung von 1815 zu halten
Zugleich russifizierte er den Ostteil Polens
Suchte das Bündnis mit den Reaktionären

Die Revolution von 1830 war von einer kleinen Gruppe
Jugendlicher Verschwörer getragen die
Land und Masse nicht mitnahmen oder rührten
Bei ihrem Plan den Bruder des Zaren zu töten am 29.11.

Der Aufstand war zu schlecht geplant um zu gelingen
Konstantin gelang die Flucht nach der zwar eine
Bewaffnete Menge die Kontrolle übernahm wie sogleich
Die Romanows für in Polen abgesetzt erklärte

Damit gefährdeten sie die Ordnung des
Wiener Kongresses und brachten Preußen
Wie Österreich gegen sich auf unterlagen nach
Kurzem Vorspiel in der Schlacht ganz klar

Russland bot die doppelte Menge an Soldaten
Wie an Kanonen auf und viele der Aufständischen
Flohen nach Frankreich oder Deutschland
Wo sie teils begeistert empfangen wurden

Es gab eine große Polenbegeisterung und noch
Zwei Jahre später auf dem Hambacher Fest wurde
Die polnische Fahne neben der schwarzrotgoldenen
Gehisst als Zeichen der Solidarität für die Revolution

Doch die Revolution war in Polen gescheitert führte
Allein zur Auswanderung vieler kluger Köpfe die sich
Auch an Pariser Universitäten einen Namen schufen
Hatte Polen anders als heute den Klang von Freiheit

Gecheitert daran in intellektuellen Zirkeln allein eine
Idee entwickelt und geplant zu haben bei der eben
Nicht das Volk als Bewegung mitgenommen wurde
Warum sie luftleer blieb wie Olympia in Hamburg

Die Münchner und die Hamburger Bewegung haben
Diesmal wieder nur Agenturen reicher gemacht statt
Den Städten etwas zu bringen und erstaunlich weise
Lehnten die Bürger sie konsequent gerade wieder ab

Sowenig einige Revolution ohne Vorteile für das Volk
Ohne echte Begeisterung vorab leben kann gegen
Einen übermächtigen Gegner sowenig  kann eine
Abstimmung je gewinnen wer nicht mitnimmt

Gleiches gilt für die Bewegung des IS diel
Trotz tödlicher Aussicht und menschenverachtenden
Denkens in ihrer absurden Interpretation des Koran
Zuwachs haben als revolutionäre Bewegung

Ihre Gegner haben bis jetzt scheinbar nicht
Verstanden dass alle Verteufelung nur die
Lage dramatisiert und nichts heilt oder löst
Einen Krieg gegen Terroristen keiner gewinnt

Hamburg zeigt wie wichtig es ist die Bevölkerung
Für eine Idee zu begeistern und das in Zeiten
Der Krise große Projekte keine Chance haben
Weil Menschen ängstlich besorgt eher sind

Pegida ist keine Volksbewegung zum Glück
Sondern eine Ansammlung von Versagern
Die vielleicht typisch für Sachsen noch sind
Mit zu wenig Migranten ansonsten eher egal

Aus der gescheiterten Revolution der Polen
Lässt sich lernen dass eine Bewegung nur
Dann Erfolg haben kann wenn sie alle
Mitnimmt die es zum Erfolg brauchen wird

Zugleich können wir uns merken dass eine
Revolution die Zustimmung schon hat nicht
Verschwindet wenn wir sie bombadieren
IS für mehr Muslime revolutionär noch wird

Wer siegen will auf Dauer muss den Geist
Der Menschen für eine Idee öffnen um sie
Leben zu lassen und seltsam genug tut
Dies der IS erfolgreicher als die Gegner,

In den Krieg ziehen wie wir es seit nun
14 Jahren erfolglos tun ist nur tödlich
Nicht zielführend zur Bekämpfung des
Geistes der den Terror trägt

Gleiches gilt für Olympia wo sich zeigte
Die Menschen begeistern sich nicht für
Unkalkulierbare Großprojekte ohne eine
Persönliche Identität wenn Angst herrscht

Wer die Menschen mitnehmen will muss
Sie da abholen wo sie stehen statt sie
Von oben berieseln zu wollen auch wenn
Das Olympia Scheitern gut so ist

Beim IS können wir uns dies Scheitern
Nicht leisten müssen auch hier jedes
Erstarken der radikalen Kräfte bekämpfen
Um Demokratie und Freiheit zu retten
jens tuengerthal 29.11.15

Kulturgeschichten 056

Vergleichsweise

Streitigkeiten enden oft mit einem
Vergleich bei dem beide etwas aber
Keiner alles bekam worüber vorher
Auch mit Waffen gestritten wurde

Klug ist wer sich vor dem Krieg noch
Vergleicht mehr bekommt wer hinterher
Selten dafür hat aber zumeist weniger
An Menschen Geld und Gütern

Dies wissend ist es dumm in den Krieg
Zu ziehen weil wir uns danach ohnehin
Wieder einigen müssen war wenig je
Den Einsatz von Leben und Gut wert

Manchmal stoßen wir an Grenzen des
Verhandelbaren oder halten sich die
Partner nicht an die Vereinbarungen
Sollen nicht als solche gewürdigt werden

Der IS ist kein Partner für irgendeinen
Zivilisierten Staat sondern Haufen von
Fanatischen religiösen Terroristen auf
Die sich keiner verlassen kann oder will

Vergleichbar einem Hitler wüten diese
Religiösen Mörder in ihrem Land wie
Auf der ganzen Welt mit Terrorzellen
Die sich nicht an Schlachtfelder halten

Sie verachten Menschenleben wie ihre
Eigenen die sie als Bomben einsetzen
Um ihren seltsamen Aberglauben über
Die Welt zu verbreiten scheint es uns

Vielen Muslimen aber sind diese Verrückten
Helden die den Aufstand wagen gegen die
Gottlosen und den imperialistischen Wesetn
Wie eine wilde revolutionäre Jugendbewegung

Sie stehen auf gegen Fremdbestimmung wie
Einen ewigen Kriegsterror gegen Völker die
Bis dahin selten mit Terroristen sympathisierten
Aber sich als Opfer erwärmen leicht lassen

Wer alles verloren hat und auf wen dann
Das Himmelreich wartet der wird alles für
Seine Idee von Gerechtigkeit und Glauben
Lieber riskieren als sich anzupassen

Wir ziehen gegen sie in den Krieg weil
Das Böse besiegt werden am besten
Von der Erde getilgt werden soll
Damit das Gute siegt und der Frieden

Ein Frieden der seit 14 Jahren Krieg
Führt in der muslimischen Welt mit
Millionen zivilen Toten inzwischen
In der wir mit Drohnen weiter morden

Wollten sie jeden toten Moslem rächen
Können wir ahnen wie lange dieser Krieg
Gehen wird in dem es nach seiner Art
Keinen Sieger geben kann da beide töten

Die Terrorzellen sind um den Globus
Weit verteilt von Rache wie Glauben
Zu aller Gewalt motiviert auch wenn
IS in Syrien und im Irak besiegt werden

Wir können uns diesen Krieg nur leisten
Solange es keine größeren Opfer gibt
Ob es genügt wenn hier 100.000 sterben
Weil sie etwa Trinkwasser verseuchten

Es ist ein leichtes eine offene Gesellschaft
Die von ihrer Offenheit lebt und profitiert
Im Kern zu treffen wenn wir sie da angreifen
Wo wir am wenigsten damit rechnen noch

Was wir bisher erlebt haben waren noch
Kleinigkeiten und ein Vorspiel für das was
Uns bevorsteht wenn wir die Schlacht erst
Gewonnen haben in Syrien oder anderswo

Der ortlose Krieg kennt keine Siege mehr
Jeder Sieg dort wird Opfer hier später noch
Nach sich ziehen warum also sollten wir
In den Krieg ziehen statt uns zu einigen

Die Angriffe werden intensiviert bis der
Widerstand dort gebrochen ist der letzte
Terrorist die Waffen streckt wenn sie nicht
Zuvor irgendwohin zum Töten geflohen sind

Es scheint darum klug sich vor dem Krieg
Noch historische Einigungen zu studieren
Um zu sehen wer wovon wann profitierte
Was der Krieg je an Gewinn brachte

Am 28. November 1654 schlossen einst
Bremen und Schweden den 1. Stader Vergleich
Der auf den 1. bremisch.schwedischen Krieg
Nach kurzer Verhandlung folgte

Wie schon der Name verrät war dies
Nicht der letzte Streit und Krieg zwischen
Beiden nach dem Westfälischen Frieden
Der eigentlich alles friedlich regeln sollte

Der Friedensschluss hatte den Besitz
Wie die Freiheit und Untertänigkeit genau
Geregelt wonach Bremen säkularisiert
Als dann Herzogtum zu Schweden kam

Zwei Jahre zuvor aber 1646 hatte Bremen
Vom Kaiser im Linzer Diplom als dann freie
Reichsstadt Reichsunmittelbarkeit bekommen
Die sie nun weiter ausüben wollten

Als Bremen seine Freiheit dann auf dem
Reichstag geltend machte blies der
Generalfeldmarschall und Generalgouverneur
Von Königsmarck zum Angriff auf Bremen

Er besetzte Landgebiete Bremens die diese
Sodann zur Sicherheit fluteten und griff auch
Die Burger Schanze an zog sich jedoch wieder
Trotz Überlegenheit zurück da es heikel wurde

Der Vergleich regelte den strittigen Landbesitz
Erkannte Schweden ladesherrliche Rechte zu
Bremen musste der Krone Schwedens huldigen
Der Reichsstand wurde nicht weiter geklärt

Es dauerte noch 20 Jahre bis Schweden dann
Nach dem zweiten Krieg die Reichsunmittelbarkeit
Der Freien Hasestadt Bremen anerkannte die
Dafür ihr Stimmrecht nicht ausüben durften

Der 2. Stader Vergleich um auch dies noch hier
Zu berichten wurde 1741 geschlossen zwischen
Dann Kurhannover und Bremen und auch dabei
Behielt Bremen seine Reichsunmittelbarkeit

Bremen heute noch eigenes Bundesland
Mitten in Niedersachsen ist stolz auf seine
Geschichte und Freiheit die es verteidigte
Wären sie nur im Fußball auch so stark

Die Vergleiche schrieben wie der vorher
Westfälische Frieden nahezu fest was
Zuvor schon gegolten hatte und suchte
Dafür einen erträglichen Kompromiss

So ist es meist bei einer Einigung die
Schon vernünftige Überlegung ohne
Jede Gewalt hätte finden können
Wären wir Menschen klüger als stur

Stattdessen aber stürzen wir uns nun
Wieder in einen Krieg dessen Ausgang
Ungewiss ist und riskieren Leben ohne
Eine Einigung oder ein sicheres Ziel

Es mag mit dem IS nicht möglich sein
Zu verhandeln aber ohne Mandat der
UN wie eine Klare Zielperspektive ist
Jede Anwendung von Gewalt falsch

Wer Kriege beginnt ist ein Kriegsverbrecher
Ob dies schlimmer als ein Terrorist ist
Bleibt bis jetzt unklar sicher ist nur dass
Die kriegenden Staaten mehr töteten bis jetzt

Wer keine Einigung sucht wird auch
Keine finden wer den Krieg will wird
Ihn sicher bekommen auch wenn
Natürlich keiner dann die Opfer will

Krieg und Frieden sind kein Spiel
Wir können keinen Stellvertreterkrieg
Irgendwo im Orient führen um hier
In Frieden weiter noch zu leben

Wer in den Krieg zieht auch wenn
Die Kriegsministerin die hier natürlich
Nur Verteidigungsministerin heißt ihn
Nicht so nennt muss im Krieg leben

Darum ist es Zeit die Dinge beim
Namen zu nennen weil nur dieser
Künftig Frieden wieder ermöglicht
Einen Vergleich ziehen lässt

Kurden und Syrer verbündet mögen
Mit Unterstützung aus der Luft wohl
Den IS schlagen wenn dieser nicht
Weiter aus Ankara unterstützt wird

Aber ein in Syrien geschlagener IS
Ist noch lange nicht im Irak besiegt
Der noch dazu religiös weiter zerfällt
Nicht irgendwo sonst auf der Welt

Es gibt keine Zielplanung diese Gruppe
Besiegen zu können noch gibt es eine
Chance sie einfach wegzubomben ohne
Einen Plan für ein friedliches danach

Darum ist es wichtiger bevor wir nun
Weiter in den Krieg ziehen Vergleiche
Miteinander zu suchen überall denn
Besseres als den Tod gibt es immer

Die religiösen Fanatiker werden nicht
Von heute auf morgen in Lagern zu den
Aufgeklärt kritischen Demokraten die es
Dort dringender bräuchte als Bomben

Ein erster Vergleich von dem aus dann
Weiter verhandelt werden kann ist klüger
Als ein zielloser Krieg vor allem weniger
Lebensgefährlich für uns alle sicher

Sicherheitspolitik heißt für mehr Sicherheit
Künftig zu sorgen statt immer weniger zu
Riskieren für etwas ohne jede Perspektive
Darum muss verhandelt werden vorab

Fraglich ist nur noch wieviele Tote wir
Bis dahin noch hier und dort riskieren
Bevor wir miteinander reden um die
Konflikte friedlich zu lösen vorab
jens tuengerthal 28.11.15