Dienstag, 6. Oktober 2015

Kulturgeschichten 002

Medicimacht

Am 6. Oktober 1434 kehrte Cosimo
Kopf der Medici zurück nach Florenz
Machte die Familie immer stärker
Die von einfachen Bankiers nur
Zu Königen der Toskana wurden
Ins heilige französische Königshaus
Der Valois einheiratete die sich noch
Von Maria Magdalena direkt herleiten
Wie Heinrich von Navarra eine Gattin
Später noch stellen sollten

Die Rückkehr verdankte sich der dann
Verbannung der Familie des Rivalen
Rinaldo degli Albizzi der in der Signoria
Keine Mehrheit mehr hatte folglich
Als letzter Kopf der einst großen Familie
Florenz verlassen musste während nun
Der Aufstieg der Medici begann die
Für die nächsten 300 Jahre Florenz
Wie auch die Toskana beherrschten

Cosimo war zum Zeitpunkt des Exils
Bereits 44 Jahre alt in seiner Zeit
Bereits ein gutes Alter doch folgten
Weitere 30 an der Spitze der Familie
Der Bank der Stadt der Florentiner

Sein Vater Giovanni de Medici hatte
1393 die Bank in Rom gegründet
Verlegte sie vier Jahre später gen
Florenz wo sie zur Blüte aufstieg
Reichtum und Macht begründete

Auch wenn Florenz formell immer
Eine Republik blieb die Könige
Waren die Medici und so wirkten
Diese in der Stadt auch in Politik
Wie Kunst mit bleibenden Spuren

Trotz des auf ihn ein Jahr zuvor noch
Verübten Mordanschlages der Albizz
Verzichtete Cosimo auf jede Rache
Schickte nur in die Verbannung
Beschlagnahmte das Vermögen
Wie es üblich und legal seinerzeit war

Auch politisch wirkte er eher indirekt
Indem er Darlehen den Freunden gewährt
Während er sie Feinden verweigert
Stets die Republik als solche ließ
Im Hintergrund mit Geld regierte

Der bescheiden lebende Pragmatiker
Cosimo unterschied Menschen nur nach
Begabung und nicht nach Herkunft
Förderte alle die er für begabt hielt
Wurde so zum Vater des Vaterlandes
Wie es die Florentiner mit pater patriae
Auf sein Grab in der Krypta von
San Lorenzo schreiben ließen

Politisch erstrebte der Bankier wie ein
Guter Kaufmann einzig Ruhe war also
Stets um Frieden bemüht in dem die
Geschäfte besser gedeihen als im Krieg

Außenpolitisch baute er weiter
Am Bündnis mit Mailand das unter den
Viscontis noch unmöglich schien dafür
Mit den von Cosimo geförderten Sforza
Nach dem Tod des letzten Visconti
Realität wurde unterstützt sowohl
Vom Papst wie von Frankreich dabei
Er stärkte über persönliche Freundschaft
Gegen den zunächst Widerstand der
Bürger der Stadt die noch in alter
Feindschaft zu Mailand verharrten
Die Position der Florentiner in Italien
Gegen das Bündnis Venedig - Neapel

Cosimo war Bänker kein Intellektueller
Aber er prägte die Kultur seiner Stadt
Indem er führende Köpfe der Kunst
Wie des Geistes nach Florenz holte
Den Bürgern den Geist der Renaissance
Öffentlich zugänglich machte als Stifter
So holte er Bruneleschi, Lippi und Donatello
In seine Heimatstadt als Künstler
Stiftete Klöster und Kirchen die er dann
Ausschmücken ließ wie San Marco
Das Fra Angelico mit Fresken verzierte

Schließlich die Bibliothek Medicea Laurenziana
Als erste öffentlich zugängliche Bücherei
In der auch die Schriften der Antike sich
Bereits fanden die aber unter Cosimos
Enkel Lorenzo dem Prächtigen erst zur
Blüte als Humanistenbibliothek reifte
Die nach den Plänen von Michelangelo
Gebaut unter Vasaris Feder vollendet
Zum Wallfahrtsort der Humanisten wurde

Über die Medici und ihre Verwicklungen
In die große europäische Geschichte
Ließen sich noch viele Verse füllen
Doch wären manche wohl ein eigenes
Kapitel für sich wert von jenem bereits
Erwähnten Lorenzo dem Prächtigen
Dem Enkel Cosimos bis zu den Päpsten
Aus dem Hause Medici wie Leo X. der
Mit Caterina de Medici mörderisch auch
Gläubig zusammenwirkte bis in die
Bartholomäusnacht hinein sowie als
Zweite Braut des Henry IV. der noch
In jedem Dorf ein Kind hinterließ

So formte eine Familie Europa mit
Von der Renaissance bis zur dann
Aufklärung regierten die Medici
In Florenz mit die Toskana direkt
Als Päpste oder Königinnen
Blieben doch Bänker auf dem
Was Cosimo einst groß machte
jens tuengerthal 6.10.15

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